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»feine adressen – finest« – München 3 19

Art: Highlights · Interview: Florian Randlkofer, Dallmayr · Gourmet: Peking Ente by Tim Raue · Travel: Traumziele

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20 a | finest interview<br />

Interview - mit Florian Randlkofer<br />

Gerhard Trinkl vom Online-Portal Lifestyle-insider.com sprach für <strong>»feine</strong> <strong>adressen</strong> <strong>–</strong> <strong>finest«</strong> mit dem<br />

geschäftsführenden Gesellschafter der Alois Dallmayr KG über die Vergangenheit und die Zukunft des<br />

großen Delikatessenhauses mit langer Tradition.<br />

Dallmayr zählt zu den größten Delikatessenhäusern Europas<br />

und ist eine der größten Kaffeemarken hierzulande. Das Tradi<br />

tionsunternehmen befindet sich nach wie vor im Familienbesitz<br />

der Familien Randlkofer und Wille. Wie begann die<br />

lange Geschichte Ihres Hauses?<br />

Die erste Erwähnung von Dallmayr findet sich im Jahr<br />

1700. Ich bin nun als fünfte Generation am Ruder. Meine<br />

Vorfahren, Anton und Therese Randlkofer, haben 1895 das<br />

Geschäft von Alois Dallmayr gekauft und übernommen.<br />

Dallmayr war damals schon eine Marke, also behielt man<br />

den Namen bei. Anton starb kurz nach dem Kauf und so<br />

führte fortan Therese die Geschäfte. Sie achtete stets auf beste<br />

Qualität und richtete die Waren schön an <strong>–</strong> was damals nicht<br />

üblich war. Therese hat auch schon früh auf Marketing gesetzt<br />

und sich einige Titel als Hoflieferant erarbeitet: Wenn<br />

bei uns die Höfe einkaufen, dann muss das auch für andere<br />

ein Signal sein, wusste sie damals.<br />

Sie waren nicht nur königlich bayerischer Hoflieferant, sondern<br />

versorgten auch andere Königshäuser?<br />

Das ging bis nach Neapel, wohin wir damals Austern lieferten.<br />

Zu den Zeiten ging das noch, heute würden wir solche<br />

Austern wohl nicht mehr überleben. Aber im Ernst: Man<br />

kann Austern auf Eis haltbar machen, es bedarf nur der richtigen<br />

Organisation. Zudem wurde der Kaiserhof in Berlin<br />

von uns beliefert sowie viele europäische Fürstentümer.<br />

Diese Referenzen funktionierten wunderbar. Therese konnte<br />

durch ihren unternehmerischen Erfolg Schritt für Schritt die<br />

Nachbarhäuser hinzuerwerben und das Ladengeschäft erweitern.<br />

Das ist insofern eine besondere Leistung, da Frauen zu<br />

den damaligen Zeiten offiziell als nicht geschäftsfähig galten.<br />

All die Köstlichkeiten, die Sie anbieten, müssen beschafft,<br />

das Sortiment laufend erneuert werden. Wie kann man sich<br />

diesen Prozess vorstellen?<br />

Wenn unsere Einkäufer aus ihren Netzwerken etwas hören,<br />

gehen sie zu den Produzenten und sehen es sich an. Wir haben<br />

ein großes Netzwerk erstklassiger Produzenten. Wein kaufen<br />

wir direkt beim Winzer und suchen uns teilweise sogar Fässer<br />

direkt für unsere Abfüllungen aus. Mit vielen Lieferanten<br />

haben wir langjährige, gute Geschäftsbeziehungen. Schon<br />

seit 20 Jahren haben wir zum Beispiel eine Verbindung zum<br />

Schnaps brenner Reisetbauer <strong>–</strong> ein Urgestein und echter<br />

Name in der Branche. Der produziert für uns einen speziellen<br />

Gin und verfügt über viele Kontakte. So bekommen wir<br />

auch Tipps und Hinweise zu anderen Produzenten.<br />

Welche Philosophie steht hinter der Auswahl der Produkte?<br />

In erster Linie zählt die Qualität. Dann: Wie geht man mit<br />

der Ware um? Wir bieten um die 8.500 Artikel, darunter<br />

viele Exoten. Wie ist das mit der Saison? Wie bereitet man<br />

zu? Wenn wir ein Produkt neu ins Sortiment nehmen, verkosten<br />

wir es in mehreren Schritten: Verkostet wird von<br />

Mitarbeitern aus dem Einkauf, Verkauf sowie der Küche.<br />

Jeder gibt seine Meinung dazu.<br />

Was sind die Schwerpunkte in der Produktent wicklung?<br />

Unsere Köche entwickeln viel neue Produkte, die wir »Delis«<br />

nennen: das sind leichte Salate, Feinkost-Salate, Suppen und<br />

kleine Köstlichkeiten. Die kann man entweder mit etwas<br />

Kurzgebratenem kombinieren oder in vielen kleinen Schälchen<br />

reichen. Zum Beispiel empfehle ich unseren Salat mit<br />

Rin derfilet Teriyaki und Ingwer, asiatisch inspiriert. Oder etwa

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