18.12.2012 Aufrufe

In-Situ-Sanierungsverfahren für die gesättigten Zone - AAV NRW

In-Situ-Sanierungsverfahren für die gesättigten Zone - AAV NRW

In-Situ-Sanierungsverfahren für die gesättigten Zone - AAV NRW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Durch <strong>In</strong>filtration eines Oxidationsmittels können <strong>die</strong> im Grundwasser gelösten Schadstoffe<br />

vollständig zu Kohlendioxid und Chlorid oxi<strong>die</strong>rt werden. Permanganat ist im Großhandel als Kalium-<br />

und Natriumsalz erhältlich, Kaliumpermanganat (KMnO4) als kristallines Salz und<br />

Natriumpermanganat (NaMnO4) als 40%ige Lösung. Die Umsetzung von Kaliumpermanganat verläuft<br />

wie folgt (ITRC, 2005):<br />

KMnO4 + 4 H + + 3 e - → MnO2 + 2 H2O + K +<br />

Die vollständige Reaktion von Kaliumpermanganat mit Tetrachlorethen (Per) lautet:<br />

4 KMnO4 + 3 C2Cl4 + 4 H2O → 6 CO2 + 4 MnO2 + 4 KCl + 8 HCl<br />

Folgende Feldparameter sollten bei der Durchführung einer <strong>In</strong>-situ-chemischen Oxidation ermittelt<br />

werden (ITRC, 2005):<br />

- Kontaminanten<br />

- Oxidationsmittel<br />

- Metalle<br />

- Ionen (Na, K, Ca, Mg, Fe)<br />

- Nitrat, Sulfat, Chloride<br />

- Redoxpotenzial<br />

- pH-Wert<br />

- Temperatur<br />

Beim Einsatz von Verfahren der <strong>In</strong>-situ-chemischen Oxidation ist nicht genau bekannt, welche<br />

Reaktionen im Einzelnen insgesamt entstehen. Das Entstehen von toxischeren Stoffen als <strong>die</strong><br />

Ausgangsstoffe kann nicht ausgeschlossen werden.<br />

Erfahrungen<br />

Im Leitfaden der ITRC (ITRC, 2005) werden in den USA durchgeführte Fallstu<strong>die</strong>n mit<br />

Kaliumpermanganat, Natriumpermangant, Natriumpersulfat, Fentons Reagenz, Wasserstoffperoxid<br />

und Ozon beschrieben. <strong>In</strong> EDEL ET AL. (2004) wird ausgeführt, dass das Verfahren der <strong>In</strong>-situchemischen-Oxidation<br />

von LCKW mit Permanganat zur Untergrundsanierung in den USA entwickelt<br />

und an verschiedenen Standorten eingesetzt wurde.<br />

<strong>In</strong> den Niederlanden wurden 15 Projekte überwiegend im Pilotmaßstab durchgeführt. Als<br />

Oxidationsmittel wurde dort überwiegend Fentons Reagenz, in Einzelfällen Wasserstoffperoxid und<br />

Ozon eingesetzt (ARNZ, 2005).<br />

Nachfolgend wird eine Anwendung der <strong>In</strong>-situ-chemischen-Oxidation mit Natriumpermanganat<br />

anhand eines Projektes in Nordrhein-Westfalen beschrieben:<br />

Beispiel: (##Fall 12)<br />

Bei <strong>die</strong>sem Fall wird im Rahmen der Sanierung Natriumpermangant als Oxidationsmittel eingesetzt.<br />

Bei dem betrachteten Altstandort handelt es sich um <strong>die</strong> ca. 700 m 2 große Betriebsfläche einer ehem.<br />

chemischen Reinigung. Unterhalb einer ca. 4 m mächtigen Schicht aus gewachsenem Boden (Schluff)<br />

befindet sich der kiesige Grundwasserleiter, der in ca. 20 m Tiefe vom Tertiär unterlagert wird. Die<br />

Schadstoffbelastung im Boden lag bei max. 400 mg/kg LCKW und das Grundwasser war vor Beginn<br />

der Sanierung im zentralen Bereich im Mittel mit 3.000 bis 4.000 µg/l LCKW und mit maximal<br />

88.000 µg/l belastet. Die höchsten Belastungen befinden sich oberhalb einer Tonlinse, <strong>die</strong> sich im<br />

Porengrundwasserleiter unterhalb des Altstandortes befindet (Abb. 8). Relevante Anteile an CKW<br />

befinden sich in der Tonlinse (<strong>AAV</strong>, 2004).<br />

Die seit 1997 laufende Grundwassersanierung hat zu einem Abreißen der Fahne im Unterstrom<br />

geführt und auch im Schadenszentrum konnten <strong>die</strong> Gehalte reduziert werden. Nach 6-jährigem<br />

Sanierungsbetrieb war aber davon auszugehen, dass auch bei Fortführen der Sanierungsmaßnahmen<br />

<strong>die</strong> Belastungssituation (max. 27.000 µg/l im Jahre 2003) nicht wesentlich verbessert wird. 2004<br />

wurde ein Pilotvorhaben vereinbart, um durch eine <strong>In</strong>-situ-Maßnahme mittels <strong>In</strong>-situ-chemischer-<br />

Oxidation durch <strong>In</strong>filtration von Natriumpermanganat im Quellbereich <strong>die</strong> Schadstoffquelle zu<br />

11

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!