In-Situ-Sanierungsverfahren für die gesättigten Zone - AAV NRW
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des aeroben Abbaus. Das Verfahren kann <strong>für</strong> alle unter aeroben Bedingungen abbaubaren<br />
Kontaminationen eingesetzt werden. Dazu gehören BTEX und MTBE, Mineralölkohlenwasserstoffe<br />
sowie PAK, Vinylchlorid und PCP (RAPHAEL, 2005).<br />
Erfahrungen in <strong>NRW</strong><br />
Das iSOC-Verfahren befindet sich derzeit in der Phase der Erprobung. <strong>In</strong> den USA wurden bereits<br />
mehrere Feldanwendungen durchgeführt (STUPP, 2004). Erste erfolgreich gelaufene Anwendungen<br />
liegen auch in Großbritannien vor (CORNELSEN, 2004). <strong>In</strong> Deutschland liegen bisher keine<br />
dokumentierten Erfahrungen einer großtechnischen Anwendung des iSOC-Verfahrens vor.<br />
ORC wurde in den USA vielfach eingesetzt. <strong>In</strong> Deutschland liegen bisher erst wenige Erfahrungen<br />
vor. Allerdings gibt es in <strong>NRW</strong> Fälle, in denen Sauerstoff und Nährstoffe zur Sanierung des<br />
Grundwassers mittels Lanzen in <strong>die</strong> gesättigte <strong>Zone</strong> eingebracht wurden.<br />
Nachfolgend wird dazu ein Beispiel beschrieben:<br />
Beispiel: ## (Fall 9)<br />
Es handelt sich um eine Tankstelle, bei der sowohl in der un<strong>gesättigten</strong> als auch in der <strong>gesättigten</strong><br />
<strong>Zone</strong> Belastungen mit MKW festgestellt wurden. Unter eine durchschnittlich 2,3 m mächtigen<br />
Auffüllung befinden sich bis zu 5 m u. GOK Fein- und Mittelsande, <strong>die</strong> von Schluffen unterlagert<br />
werden. Der Grundwasserflurabstand beträgt 3 – 3,5 m. Die MKW-Belastung der un<strong>gesättigten</strong> <strong>Zone</strong><br />
lag bei max. 16.000 mg/kg. Lokal begrenzt lag ein BTEX-Schaden in der un<strong>gesättigten</strong> <strong>Zone</strong> mit max.<br />
115 mg/kg vor. Die Belastung im Grundwasser lag im Abstrom des Belastungsschwerpunktes bei 5,9<br />
mg/l KW. Als Sanierungsziel <strong>für</strong> Kohlenwasserstoffe im Grundwasser wurden 0,2 mg/l und<br />
500 mg/kg in der un<strong>gesättigten</strong> <strong>Zone</strong> vereinbart (DIN 38409-H18). Das Sanierungsziel <strong>für</strong> BTEX lag<br />
bei 3,5 mg/kg in der un<strong>gesättigten</strong> <strong>Zone</strong> bzw. 0,15 µg/l im Grundwasser.<br />
Wo technisch möglich, wurde ein Teil des belasteten Bodens entfernt und biologisch behandelt. Ca.<br />
650 m 3 belastetes Erdreich verblieb im Boden. Zur Boden- und Grundwassersanierung wurde ein<br />
biologisches <strong>In</strong>-situ-Verfahren eingesetzt, bei dem <strong>die</strong> Bodenbiologie durch Wärmeenergie<br />
(Heizbrunnen) und Sauerstoff (Luftlanzen) im Verbund mit dem Einbringen von Nährstoffen (i. w.<br />
Phosphat, Stickstoff) aktiviert wurde. Zur Unterstützung wurde eine Bodenluftabsaugung betrieben.<br />
Die Sanierung wurde von Juli 1996 bis Juli 2000 durchgeführt. Der lokal begrenzte BTEX-Schaden<br />
konnte nach Angaben der zuständigen Behörde vollständig saniert werden. Die Sanierungszielwerte<br />
<strong>für</strong> MKW konnten unterschritten werden.<br />
Neue MKW-Befunde, <strong>die</strong> auf einen bisher nicht erkannten Schadstoffherd hindeuten, machen eine<br />
Anwendung des Verfahrens auch auf <strong>die</strong>sen Bereich der Fläche erforderlich.<br />
3.1.2 Zugabe von Nitrat als Elektronenakzeptor<br />
Kurzbeschreibung<br />
Ist der zur Verfügung stehende Sauerstoff verbraucht, können in der Folge Nitrat, Eisen- und<br />
Manganoxide sowie Sulfat im Zusammenhang mit dem Abbau organischer Stoffe reduziert werden.<br />
Durch <strong>die</strong> Zugabe von Nitrat in den Grundwasserleiter kann der anaerobe Abbau organischer<br />
Schadstoffe unterstützt und beschleunigt werden. Nitrat kann als Elektronenakzeptor bei der<br />
anaeroben Atmung (Denitrifikation, Nitrat-Atmung) den Abbau organischer Schadstoffe, insbesondere<br />
BTEX und niedermolekulare PAK unterstützen.<br />
Sofern Sulfide vorliegen, wird Nitrat bevorzugt zur Oxidation der Sulfide zu Sulfat verwendet.<br />
Erfahrungen in <strong>NRW</strong><br />
Folgende Fallbeispiele mit der Zugabe von Nitrat wurden im Rahmen der Bestandsaufnahme genannt:<br />
Beispiel 1: ## Fall 7<br />
Auf dem Gelände eines ehem. Gaswerkes mit erheblichen BTEX- und PAK-Belastungen in der<br />
un<strong>gesättigten</strong> <strong>Zone</strong> und im quartären Grundwasserleiter wurde eine Bodensanierung (weitgehendes<br />
Entfernen der Quelle in der un<strong>gesättigten</strong> <strong>Zone</strong>), seit 1995 eine Grundwassersanierung und von Mai<br />
2003 bis 2005 eine ENA-Maßnahme mit Nitrat durchgeführt.<br />
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