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In-Situ-Sanierungsverfahren für die gesättigten Zone - AAV NRW

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4 Übergeordnete Empfehlungen<br />

Auf Grundlage der Auswertung nordrhein-westfälischer Fallbeispiele können folgende Erfahrungen<br />

verfahrensübergreifend formuliert werden:<br />

- Die Schadstoffquelle und / oder Fahne wurden in den meisten Fällen nicht ausreichend<br />

erkundet.<br />

- Es ist häufig nicht ausreichend deutlich, was das Ziel der Sanierung insgesamt ist<br />

(Quellen-/Fahnensanierung).<br />

- Sanierungsziele (Quelle / Fahne / Zeit bezogen) wurden in ca. 50 % der Fälle nicht<br />

vorgegeben.<br />

- <strong>In</strong>ternationale Erfahrungen und Leitfäden werden zur Planung nicht ausreichend<br />

herangezogen.<br />

- Labor-/Eignungsuntersuchungen erfolgen, wenn überhaupt, nach individuellen Vorgaben. Auf<br />

internationale, z. B. US-EPA-Standards wird kaum Bezug genommen.<br />

- Wissenschaftliche Kompetenz wird i. d. R. nicht ausreichend herangezogen (z. B. <strong>für</strong><br />

Säulenversuche).<br />

- Pilotversuche im Feld mit konkreter Zielsetzung werden i. d. R. nicht durchgeführt.<br />

- Der Oxidations-/Reduktionsmittelbedarf wurde z. T. nicht transparent ermittelt.<br />

- Nutzen-Kosten-Untersuchungen wurden im Rahmen von Sanierungsuntersuchungen /<br />

Machbarkeitsstu<strong>die</strong>n i. d. R. nicht durchgeführt.<br />

Die Auswertung hat u. a. gezeigt, dass <strong>die</strong> breit vorliegenden internationalen Erfahrungen und<br />

Leitfäden insbesondere aus den USA zur Planung nicht ausreichend herangezogen werden. Ein<br />

Beispiel <strong>für</strong> eine Zusammenstellung US-amerikanischer Erfahrungen mit <strong>In</strong>-situ-Anwendungen in der<br />

<strong>gesättigten</strong> <strong>Zone</strong> ist <strong>die</strong> <strong>In</strong>ternetseite der „Environmental Restoration Technology Transfer (ERT2)“.<br />

Dabei handelt es sich um <strong>die</strong> Homepage der „Naval Facilities Engineering Command (NAVFAC)<br />

Environmental <strong>In</strong>teractive Web Training Tools” der US-Navy. Hier werden Beschreibungen,<br />

Erfahrungen und Training-Tools u. a. <strong>für</strong> verschiedene <strong>In</strong>-<strong>Situ</strong>-Verfahren bereitgestellt (ERT2, 2005).<br />

Aus den Erfahrungen der Auswertung nordrhein-westfälischer Fälle können u. a. <strong>die</strong> nachfolgend<br />

beschriebenen Empfehlungen abgeleitet werden.<br />

4.1 Erkundung und Sanierung der Quelle<br />

Bei der Sanierungskonzeption <strong>für</strong> eine Fläche, bei der das Grundwasser sanierungsbedürftig ist, ist<br />

eine differenzierte Betrachtung des Standortes sinnvoll und erforderlich. Diese muss<br />

- <strong>die</strong> Schadstoffquelle in der un<strong>gesättigten</strong> <strong>Zone</strong>,<br />

- <strong>die</strong> Schadstoffquelle in der <strong>gesättigten</strong> <strong>Zone</strong> und<br />

- <strong>die</strong> Schadstofffahne<br />

umfassen.<br />

Bei den näher recherchierten Fällen wurde <strong>die</strong> Schadensquelle bisher nicht bzw. nicht vollständig<br />

saniert. Dies betrifft auch <strong>die</strong> überwiegende Zahl der Fälle, zu denen Grunddaten recherchiert wurden.<br />

Die genaue Kenntnis der <strong>Situ</strong>ation am Standort hinsichtlich Quelle, Fahne und dem künftigen<br />

Austragsverhalten ist jedoch eine Grundvoraussetzung <strong>für</strong> eine erfolgreiche Planung von <strong>In</strong>-situ-<br />

Sanierungen. Solange <strong>die</strong> Schadensquelle in Form von Phasenkörpern oder residualer Phase noch<br />

vorhanden ist, findet ein weiterer Schadstoffaustrag in das Grundwasser statt, so dass <strong>die</strong> Effizienz von<br />

alleinigen Maßnahmen in der Fahne eingeschränkt ist.<br />

Die Quelle sollte daher mit geeigneten Methoden näher charakterisiert werden. Da<strong>für</strong> stehen<br />

beispielsweise <strong>die</strong> MIP-Son<strong>die</strong>rung (Membrane <strong>In</strong>terface Probe) oder <strong>die</strong> ROST-Son<strong>die</strong>rung (Rapid<br />

Optical Screening Tool) zur Verfügung. Die ROST-Sonde kann <strong>für</strong> den Direktnachweis von<br />

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