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In-Situ-Sanierungsverfahren für die gesättigten Zone - AAV NRW

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Neben Säulenversuchen können Batchversuche mit konstantem Wasser-Feststoffverhältnis<br />

durchgeführt werden. Für <strong>die</strong>se statischen Rahmenbedingungen können zeitabhängige Stoffumsätze<br />

ermittelt werden.<br />

Besonderes Augenmerk ist auf <strong>die</strong> Einhaltung des bei der Versuchsdurchführung chemischen Milieus<br />

zu legen. Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> <strong>die</strong> je nach Verfahren ggf. erforderliche Probenahme unter<br />

anaeroben Verhältnissen. Daneben stellt <strong>die</strong> Flüchtigkeit von LCKW bzw. BTEX ein Problem bei<br />

Versuchen zur Bilanzierung dar.<br />

Solange Untersuchungsstellen <strong>die</strong> v. g. Versuche nicht standardmäßig erfüllen können, sollten <strong>die</strong>se<br />

mit wissenschaftlicher Unterstützung geplant und durchgeführt werden.<br />

Allerdings besteht auch nach Durchführung verfügbarer Vorversuche im Labor immer ein Risiko<br />

bezüglich der Wirksamkeit des Verfahrens im Feld. Denn anhand von Vorversuchen ist es nicht<br />

immer ausreichend möglich, <strong>die</strong> am konkreten Standort unter den vorliegenden Randbedingungen im<br />

Feld ablaufenden Reaktionen und Begleitreaktionen bei der Verfahrensdurchführung zu<br />

prognostizieren.<br />

Aus <strong>die</strong>sen Gründen wird empfohlen, zusätzlich zu Laborversuchen Feldversuche durchzuführen.<br />

Darin können u. a. <strong>die</strong> Verringerung hydraulischer Durchlässigkeiten bei <strong>In</strong>-situ-Oxidationsverfahren<br />

(durch Braunsteinbildung) oder <strong>die</strong> Reichweite und Effizienz der gewählten <strong>In</strong>jektionstechnik<br />

untersucht werden.<br />

Auch in der US-amerikanischen Literatur (EPA, 2003) wird <strong>die</strong> Durchführung von Feldversuchen<br />

empfohlen (z. B. bei thermischen <strong>In</strong>-situ-Verfahren, <strong>In</strong>-situ-chemischer-Oxidation, biologischen <strong>In</strong>situ-Verfahren).<br />

5 Schlussfolgerungen<br />

Es wurden eine Bestandsaufnahme und eine erste Auswertung von nordrhein-westfälischen Fällen mit<br />

einer Anwendung von <strong>In</strong>-situ-Verfahren in der <strong>gesättigten</strong> <strong>Zone</strong> oder in der un<strong>gesättigten</strong> <strong>Zone</strong> im<br />

Hinblick auf den Grundwasserpfad durchgeführt.<br />

Auch nach durchgeführten <strong>In</strong>-situ-Maßnahmen stellt sich der Sanierungserfolg nicht immer im<br />

gewünschten Maße ein. Dies liegt u. a. daran, dass Schadstoffquellen häufig nicht ausreichend genau<br />

erkundet wurden oder <strong>für</strong> eine <strong>In</strong>-situ-Sanierung nicht zugänglich waren. Zum einen wird bei<br />

Oxidationsverfahren der Oxidationsmittelbedarf aufgrund hoher Anteile oxi<strong>die</strong>rbarer Stoffe häufig zu<br />

gering eingeschätzt. Zum anderen bestehen häufig Schwierigkeiten, Reaktionsmittel in ausreichenden<br />

Kontakt mit den Schadstoffen zu bringen. Hier ist eine sorgfältige Konzeption und Vorbereitung<br />

erforderlich. Vor der Entscheidung <strong>für</strong> eine Sanierungsvariante ist <strong>die</strong> Durchführung von<br />

Vorversuchen im Labor zu empfehlen, wobei jedoch bisher in Deutschland keine standardisierten<br />

Vorversuche existieren, mit dem <strong>die</strong> ablaufenden Prozesse im Feld prognostiziert werden können. Die<br />

Einhaltung des hydrochemischen Milieus und <strong>die</strong> Flüchtigkeit von LCKW und BTEX sind<br />

Hauptprobleme bei der Durchführung von Versuchen. Daher wird dazu <strong>die</strong> Begleitung durch<br />

wissenschaftliche <strong>In</strong>stitutionen empfohlen.<br />

Vor Durchführung von <strong>In</strong>-situ-Sanierungen werden außerdem Feldversuche empfohlen, mit denen in<br />

der Regel unter <strong>In</strong>-situ-Bedingungen sachgerechte Aussagen zur Effizienz der Verfahren unter den<br />

Randbedingungen des Standortes möglich sind.<br />

Bei einigen der betrachteten Fälle wurden auch während und im Anschluss der Anwendung des <strong>In</strong>situ-Verfahrens<br />

Schadstoffe aus der Schadensquelle in <strong>die</strong> Fahne emittiert. Eine Steigerung der<br />

Effizienz von <strong>In</strong>-situ-Verfahren kann grundsätzlich durch Kombination <strong>die</strong>ser Verfahren mit einem<br />

Aushub der Hauptschadstoffquelle (insbesondere von Phasenkörpern) erzielt werden.<br />

Auch in der US-amerikanischen Literatur wird ausgeführt, dass eine weitere Forschung erforderlich<br />

ist, um den vorhandenen Kenntnisstand zu festigen und auszuweiten (EPA, 2003). Dies bezieht sich<br />

vorrangig auf <strong>die</strong> Kenntnislücken bei den bestehenden Reaktionen und den Randbedingungen sowie<br />

auf <strong>die</strong> Optimierung der Zuführung der Reaktionsmittel (Verteilung, Art der Suspension etc.).<br />

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