Programmheft
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68.<br />
Hurry Slowly . Skynd Deg Sakte<br />
Norwegen<br />
Sommertage am Fjord<br />
68 Min., Norwegen<br />
Nominiert<br />
für den<br />
Special Award<br />
2019<br />
MANNHEIM<br />
Fr 15. November 16.00 Uhr Kino im Stadthaus I<br />
Mo 18. November 19.00 Uhr Kino im Stadthaus II<br />
Di 19. November 19.30 Uhr Kino Atlantis<br />
Mi 20. November 17.30 Uhr Kino Atlantis<br />
HEIDELBERG<br />
So 17. November 18.00 Uhr Kino I<br />
Di 19. November 16.00 Uhr Kino I<br />
u FSK: ab 18 Jahre, da keine FSK<br />
ANDERS EMBLEM<br />
wurde 1985 geboren und wuchs in Ålesund an der Westküste<br />
Norwegens auf. Er studierte Film an der Universität von Oslo.<br />
„Skynd Deg Sakte“ ist sein erster Spielfilm.<br />
Es ist Sommer. Sie sitzt da und spielt für sich auf der Gitarre. Und ab und zu muss sie rüber zur Fähre<br />
über den Fjord, denn das ist ihr Sommerjob in diesem Jahr. Gerade hilft Bruder Tom ihr beim Zusammenlegen<br />
der Wäsche, sie klebt ein Smiley-Gesicht auf den Korb. Tom freut sich wie ein Kleinkind. Er ist<br />
geistig behindert und sie passt auf ihn auf, dokumentiert sorgfältig seine Fortschritte. Die junge Fiona<br />
lebt mit ihm über die Sommermonate in einem Häuschen im Nordwesten Norwegens. Ein paar Stunden<br />
täglich auf der Fähre und dann viel Zeit mit der Gitarre und für den Bruder. Ein stiller Film über das<br />
Leben, über Verantwortung für andere, auch darüber, sich auf sich selbst einzulassen, zur Besinnung zu<br />
kommen – und über die sommerliche Weite dieser Landschaft am Fjord. Ein Film, der wirkt, als habe er<br />
nur ein paar Blicke werfen wollen in eine Existenz, habe dieser Fiona nur zusehen wollen beim Leben,<br />
ganz undramatisch, frei von jedem Konflikt und künstlichem Höhepunkt – und der gerade dadurch eine<br />
wunderbare Tiefe und Bedeutung erfährt. Eine große, wunderbare Gelassenheit, breitet sich aus, wenn<br />
Fiona zu ihrer Gitarre greift und nicht nur sich selbst, sondern auch uns ins Träumen geraten lässt.<br />
Auf nach Norwegen! (MK)<br />
30<br />
The Humorist . Yumorist<br />
Von der ohnmächtigen<br />
Macht der Künstler<br />
101 Min., Russland, Lettland, Tschechien<br />
Russland, Lettland, Tschechien<br />
Nominiert<br />
für den<br />
Special Award<br />
2019<br />
© A Surkala<br />
MANNHEIM<br />
Sa 16. November 20.00 Uhr Kino im Stadthaus I<br />
So 17. November 13.00 Uhr Kino im Stadthaus II<br />
Mo 18. November 19.30 Uhr Kino Atlantis<br />
HEIDELBERG<br />
So 17. November 19.00 Uhr Kino II<br />
Di 19. November 22.00 Uhr Kino I<br />
u FSK: ab 18 Jahre, da keine FSK<br />
MICHAEL IDOV<br />
wurde 1976 in Riga, Lettland geboren. Er absolvierte ein<br />
Filmstudium an der University of Michigan und machte sich<br />
einen Namen als Schriftsteller und Drehbuchautor. „Yumorist“<br />
ist sein Regiedebüt.<br />
1984. In der zu Ende gehenden Sowjetunion vor der Perestroika ist Boris ein gefeierter und beliebter<br />
Komödiant. Nur gelegentlich überschreitet er die rote Linie, die das Regime ihm setzt. Er macht Witze<br />
über Bürokratie, Sexualität, das Leben und dessen Wahrheiten. Aber er hütet sich vor direkten politischen<br />
Statements. Schleichend fügen ihm diese Kompromisse, diese erzwungene tägliche Zurückhaltung, jenen<br />
Schaden zu, der ihn zu lähmen und zu zerstören droht, lebt er in seiner Profession doch von der Lust<br />
zur Wahrheit. Immer absurder werden die Situationen, in die er gerät. So, wenn er eigens eingeflogen<br />
wird, weil ein Astronaut, der gerade im Weltraum weilt, sich eine Privatvorführung mit einem seiner berühmten<br />
Witze wünscht. Dabei wird er in eine gespenstische Kammer gesperrt, die ihm wie sein ganzes<br />
Leben, zwar seine Monologe erlaubt, ihn aber in der babylonischen Gefangenschaft der Diktatur belässt,<br />
als deren Hofnarr er sich fühlt. Soll er vielleicht zu direkter Beleidigung übergehen? Ausgerechnet an<br />
dieser Stelle wird er zu einem geselligen Beisammensein mit der höchsten Generalität eingeladen. Eine<br />
sehr persönliche Geschichte erzählt dieser bemerkenswerte Film aus Russland, die doch nur scheinbar<br />
in der Vergangenheit spielt – denn wo darf Satire heute alles? (JS/MK)