gute besserung! 3I2019
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Enddarmkrebs 21<br />
SO WIRD AM ENDE<br />
ALLES GUT<br />
Der Bestseller „Darm mit Charme“ hat dem größten inneren Organ mehr Aufmerksamkeit beschert.<br />
Dort entstehende Krebserkrankungen und ihre Heilungschancen sind damit ebenfalls in den Fokus gerückt.<br />
Darmtumore sind bei Frauen wie Männern inzwischen<br />
die zweithäufigste Krebsart. Kommt es zu<br />
bösartigen Wucherungen in den rund letzten 15<br />
Zentimetern vor dem After, spricht man von Enddarm-<br />
oder Mastdarmkrebs sowie<br />
Rektumkarzinom. Das wesentliche Ziel einer<br />
Therapie ist es, den Schließmuskel zu erhalten,<br />
damit das kontrollierte Entleeren des Darms<br />
möglich bleibt.<br />
Oft sind bei der Behandlung des Rektumkarzinoms<br />
die drei Säulen der Krebsbekämpfung gemeinsam<br />
gefragt: Operation, Strahlentherapie,<br />
Chemotherapie. In der Regel ist eine Operation<br />
das einzige Verfahren zur definitiven Heilung.<br />
Die Chemo- und die Strahlentherapie können<br />
unterstützend vor (neoadjuvant) oder nach<br />
(adjuvant) der Operation angewandt werden.<br />
Insbesondere die OP im Enddarm ist technisch<br />
anspruchsvoll. „Gerade männliche Becken sind<br />
oft klein, das heißt der Operateur hat nur einen<br />
sehr schmalen Korridor für den Eingriff“, erläutert Prof. Dr.<br />
Christoph Isbert, Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und<br />
koloproktologische Chirurgie im Ev. Amalie Sieveking-Krankenhaus.<br />
Eine Behandlung<br />
von Enddarmkrebs<br />
findet in diesen<br />
Häusern statt:<br />
• Agaplesion Diakonieklinikum<br />
Hamburg<br />
• Albertinen Krankenhaus<br />
• Bethesda Krankenhaus<br />
Bergedorf<br />
• Ev. Amalie Sieveking<br />
Krankenhaus<br />
• Israelitisches Krankenhaus<br />
Hamburg<br />
• Krankenhaus Reinbek<br />
St. Adolf-Stift<br />
• Marienkrankenhaus<br />
LEBENSQUALITÄT DURCH PRÄZISION<br />
Neue sowie schonende OP-Methoden haben die Heilungschancen<br />
in den letzten Jahrzehnten wesentlich verbessert. So kommt meist<br />
die präzise, minimal-invasive Technik („Schlüssellochmethode“)<br />
zum Einsatz. Eine weitere Möglichkeit bietet<br />
die TAMIS-Methode (transanale minimal-invasive<br />
Chirurgie), bei der per Lupenvergrößerung<br />
vom After aus operiert wird. Sie trägt ebenfalls<br />
dazu bei, die Lebensqualität zu erhalten. „Früher<br />
musste bei 80 Prozent der Patienten der Schließmuskel<br />
entfernt und ein künstlicher Darmausgang<br />
angelegt werden. Jetzt sind es nur noch<br />
fünf bis acht Prozent“, bestätigt Prof. Christoph<br />
Isbert die positive Entwicklung.<br />
„Hinzu kommt, dass der den Enddarm umgebende<br />
Fettkörper, das ‚Mesorektum‘, heute in<br />
der Mehrzahl der Fälle komplett mit entfernt wird<br />
– auch um Rückfälle durch dort überlebensfähige<br />
Krebszellen und Metastasen möglichst auszuschließen“,<br />
führt Prof. Christoph Isbert aus. Wie<br />
bei den meisten Tumoren gilt: Je eher der Enddarmkrebs entdeckt<br />
wird, desto besser seine Behandlungschancen. Eine regelmäßige<br />
Darmspiegelung ist dazu die beste Früherkennungsmethode mj