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aMun Magazin Nr. 59

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In der Götterwelt wurde bereits unter<br />

den Ptolemäern in vielen Bereichen der<br />

ägyptische Totengott Osiris durch den neugeschaffenen<br />

Gott Serapis verdrängt. Serapis<br />

vereinigt in sich Aspekte der ägyptischen<br />

Götter Osiris und Apis sowie des griechischen<br />

Vatergottes Zeus, des Totengottes<br />

Hades und des Asklepios, des Gottes der<br />

Heilkunst. Dargestellt wird er entsprechend<br />

der griechischen Vatergottheiten als bärtiger<br />

Mann. Ein besonderes Kultbild des Gottes<br />

Serapis stellt ein bronzener Fuß aus der<br />

Privatsammlung Lisa Schwarz dar, die als<br />

Dauerleihgabe im Ägyptischen Museum aufbewahrt<br />

wird (Abb. 3). In die Aussparung im<br />

oberen Bereich war ursprünglich vermutlich<br />

eine kleine Büste des Serapis eingelassen.<br />

Dieses Motiv ist von Münzen und Gemmen<br />

bekannt und symbolisiert die heilenden<br />

Fähigkeiten des Gottes.<br />

Amulettplättchen (1,5 x 1,2 cm) aus dem<br />

LVR-LandesMuseum Bonn, das im Jahre<br />

1924 oder 1925 in der Nähe des römischen<br />

Militärlagers in Bonn gefunden und von<br />

Alfred Wiedemann, dem Begründer der<br />

Bonner Ägyptologie, 1925 in den „Bonner<br />

Jahrbüchern“ publiziert wurde (Bd. 130,<br />

S. 193–198). Gefertigt aus weißem Glasfluss,<br />

zeigt es auf der einen Seite ein Udjat-<br />

Auge als schutzbringendes Symbol, auf der<br />

anderen ein Pferd zusammen mit einigen<br />

Hieroglyphen (Abb. 4). Darstellungen von<br />

Pferden finden sich eher selten auf ägyptischen<br />

Amuletten. Anders als im Römischen<br />

Die Verbreitung ägyptischer Objekte<br />

im Römischen Reich illustriert ein kleines<br />

Abb. 3: Kultstatuette des Gottes Serapis in Form eines<br />

Fußes (Ägyptisches Museum Bonn, Leihgabe Sammlung<br />

Lisa Schwarz <strong>Nr</strong>. 39; © Foto: Norbert Böer).<br />

Abb. 4: Ägyptisches Amulett mit Darstellung eines<br />

Udjat-Auges auf der einen sowie eines Pferdes mit<br />

Hieroglyphen auf der anderen Seite, gefunden 1924/25<br />

nahe des römischen Militärlagers in Bonn (LVR-LandesMuseum,<br />

Inv.-<strong>Nr</strong>. 30825; © Fotos: Jürgen Vogel).<br />

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