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aMun Magazin Nr. 59

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abgewandelten Ausspruch „Wir sind arm,<br />

aber kreativ” folgend, gestaltete sich das in<br />

Blockveranstaltungen durchgeführte Seminar<br />

am HCCH überraschend erfolgreich.<br />

Hier einige Auszüge aus dem Seminar-Tagebuch:<br />

Block-Tag 1 (20.10.018):<br />

Besuch der Ägypten-Ausstellung in den<br />

Reiss-Engelhorn-Museen in der Nachbarstadt<br />

Mannheim. Anhand eines vorher<br />

gemeinsam erarbeiteten Fragebogens sollen<br />

die Studierenden Denkanstöße bekommen<br />

und auf Konzeption, Design, Ausdrucksmöglichkeiten,<br />

Präsentationsebenen sowie<br />

die damit verbundenen Chancen der Informationsübertragung<br />

achten.<br />

Triumph, Triumph! Sie bleiben bereits im<br />

Vorraum stehen und diskutieren schon dort<br />

ca. 40 Minuten lang über Farben, Grafik,<br />

Licht und Schriften! So war es zwar nicht<br />

gemeint und erwartet, aber schon das ist ein<br />

voller Erfolg. Der Gang durch den Rest des<br />

Museums muss immer wieder mal „angeschubst“<br />

werden, weil die Diskussionen sehr<br />

hohe Wellen schlagen und nicht enden wollen.<br />

Es scheint großen Spaß zu bringen und<br />

über den Umweg der Fragen viele Erkenntnisse<br />

zum Thema Museumsdesign zu bewirken.<br />

We are delighted.<br />

Nach der Mittagspause geht es in die<br />

Ausstellung „Musikwelten“ – in ein völlig<br />

anderes Ausstellungskonzept, ganz ohne<br />

Einleitung oder Hinführung zum Thema<br />

und ausschließlich als Audio-Führung angeboten<br />

- was zumindest bei einigen von uns<br />

helle Begeisterung auslöst. Hausaufgabe ist,<br />

eine vergleichende Bewertung dieser beiden<br />

Konzepte zu erstellen, die beim nächsten<br />

Mal (in einer Woche) diskutiert werden soll.<br />

Block-Tag 2 (27.10.2018):<br />

Oha, verpennt! Das fängt ja gut an! Schnell<br />

frühstücken und los. Die Studis stehen<br />

schon unten vor der Glastür zu den Seminarräumen,<br />

die samstags natürlich zu ist.<br />

Immerhin sind wir genau pünktlich! Anfangs<br />

werden die Museumseindrücke von letzter<br />

Woche besprochen und verglichen. Heute<br />

soll es zunächst um die Themen Konzeption<br />

(innerer Zusammenhang, Szenografie, Vitrinenaufbau),<br />

Raumgestaltung (Raumfarben,<br />

Besucherführung, Leitsysteme) und Textgestaltung<br />

(Schriften, Textinhalt, Grafiken)<br />

gehen, später noch um Besonderheiten, wie<br />

die Einbeziehung von Minderheiten (Kindund<br />

Behindertengerechtigkeit). Es geht<br />

heiß her, u.a. auch beim Thema Ethik, und<br />

wir müssen irgendwann leider abbrechen.<br />

Anschließend bekommen die Studis noch<br />

etwas Input von uns zu diesen Themen, mit<br />

Bildbeispielen aus anderen Museen.<br />

Unser Hauptziel in Santiago soll sein:<br />

Interesse wecken und dadurch „nebenbei“<br />

Information vermitteln. Dann geht es nach<br />

kurzer Pause an die Stücke selbst:<br />

Zuerst werden die in Santiago de Cuba<br />

vorhandenen Objekte einmal „durchgekaut“<br />

– Jedes Stück wird bildlich vorgestellt und<br />

diskutiert - was es ist, ob es echt ist und ob<br />

man es aus konservatorischen oder ethischen<br />

Gründen überhaupt ausstellen kann. So vergehen<br />

die Stunden wie im Flug. Nach der<br />

Kaffeepause: Auftritt Marc Schumacher, seines<br />

Zeichens langjährig museumserfahrener<br />

Grafiker. Er erklärt uns, welche Druckmaterialien<br />

sich wofür am besten eignen, wie teuer<br />

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