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damit die Kunst des weihnachtlichen Schenkens<br />

erfunden. Gewiss waren sie auch bei der Wahl<br />

ihrer Geschenke weise und haben lauter<br />

nützliche Ding überreicht. Für O. Henry aber sind<br />

Della und Jim von allen Schenkenden die<br />

weisesten.<br />

Ihre Weisheit entspringt eben nicht einem<br />

scharfen Intellekt und einem umfassenden<br />

Wissen, sondern allein der Liebe. Sie fragen<br />

nicht danach, was klug ist oder vernünftig oder<br />

was den größten Nutzen bietet. Sie lassen sich<br />

von der Liebe leiten und tun, was ihnen die Liebe<br />

zum anderen eingibt. Deshalb sind Della und Jim<br />

die wahren Weisen. Sie handeln aus der<br />

Weisheit der Liebe heraus – auch wenn das<br />

verrückt erscheinen mag.<br />

LIEBE IST WAGEMUTIG<br />

Liebe ist wohl die beste aller Fähigkeiten, mit der<br />

Gott uns Menschen ausgestattet hat. Aus Liebe<br />

tun Menschen mitunter die erstaunlichsten,<br />

wunderbarsten und verrücktesten Dinge. Liebe<br />

ist nun mal nicht vernünftig, niemals berechnend<br />

und nur selten vorsichtig – dafür eher mal<br />

wagemutig, manchmal sogar leichtsinnig, und es<br />

stört sie auch nicht, sich lächerlich zu machen.<br />

Liebe hält sich nicht an vorgegebene, bewährte<br />

Ordnungen, sondern stellt sie auf den Kopf. Sie<br />

macht im wahrsten Sinn des Wortes „verrückt“,<br />

denn sie verschiebt den Blickwinkel, bringt<br />

durcheinander, was wir mühsam geordnet<br />

haben. Sie wirft Pläne um und Lebensentwürfe,<br />

sie setzt mitunter ungeahnte Kräfte frei. Nicht<br />

selten bedeutet Liebe auch, etwas aufzugeben<br />

oder auf etwas zu verzichten.<br />

Und was hat das alles mit Weihnachten zu tun?<br />

Nun – ist Weihnachten nicht das Fest der Liebe?<br />

Wir hören von Gott, der ein Kind zum Zeichen<br />

seiner Liebe zu uns Menschen macht. Wir hören<br />

von Menschen, die sich – bewegt von der Macht<br />

der Liebe – auf einmal ganz anders verhalten als<br />

sonst. Wir selbst öffnen zu Weihnachten unsere<br />

Herzen und unsere Geldbörsen für die, die es<br />

nicht so gut haben wie wir. Wir machen einander<br />

liebevoll ausgesuchte Geschenke und gehen<br />

vielleicht ein wenig liebevoller miteinander um<br />

als das restliche Jahr über. Wir bekommen eine<br />

Ahnung davon, wie stark die Liebe ist und wie sie<br />

die Welt verändern könnte. Ja, Weihnachten ist<br />

das Fest der Liebe untereinander, und die<br />

wiederum gründet in der Liebe Gottes.<br />

Gott will, dass es den Menschen gut geht<br />

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen<br />

eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn<br />

glauben, nicht verloren werden, sondern das<br />

ewige Leben haben. (Johannes-Evangelium<br />

Kapitel 3, Vers 16)<br />

Wir Christen glauben: Gott liebt diese Welt, denn<br />

sie ist sein Werk. Und darum liebt er auch die<br />

Menschen, die die Welt bevölkern. Er will, dass<br />

es ihnen gut geht und sie in Frieden<br />

zusammenleben. Jeder Mensch soll haben, was<br />

zum Leben nötig ist. Kein Mensch soll um sein<br />

Leben fürchten müssen. Aber wie kann Gott die<br />

Menschen dazu bringen, in Frieden und<br />

gegenseitiger Achtung zu leben? Indem er selbst<br />

es uns vormacht und aus Liebe etwas ganz<br />

Erstaunliches, Wunderbares, ja Verrücktes tut.<br />

Er verzichtet auf den Himmel und erscheint auf<br />

der Erde. Er tritt ein in Zeit und Raum und<br />

unterwirft sich unseren menschlichen<br />

Lebensbedingungen. Er kommt uns ganz nahe<br />

als ein kleines Kind.<br />

KINDER BERÜHREN AUF BESONDERE<br />

WEISE<br />

Kinder berühren auf besondere Weise. Sie<br />

sprechen die zärtlichen Seiten in uns an, wecken<br />

in uns Liebe und Fürsorge. Sie legen den<br />

weichen Kern unter der manchmal vom Leben<br />

hart gewordenen Schale frei. Kinder laden uns<br />

ein, mit ihnen noch einmal neu anzufangen und<br />

vieles anders, besser zu machen als zuvor.<br />

Gott schenkt uns das Kind im Stall von<br />

Bethlehem. Auch mit diesem Kind soll etwas<br />

Neues beginnen. Mit ihm soll die Liebe zum<br />

Prinzip des Zusammenlebens werden.<br />

Das bedeutet einen Blickwechsel. Denn es<br />

gehört zum Besonderen der Liebe, das sie den<br />

Blick weg vom Ich und hin auf das Du richtet. Ein<br />

Mensch, der liebt, blickt nicht nur auf sich selbst<br />

und auf das, was ihm nützt, sondern hat immer<br />

auch den Anderen im Blick, den er liebt, und das,<br />

was dem geliebten Menschen nützt.<br />

DER CHRISTLICHE KERNGEDANKE<br />

DER NÄCHSTENLIEBE<br />

Das kann einer Welt, in der jeder zunehmend mit<br />

sich selbst und seinen eigenen Interessen und<br />

Bedürfnissen beschäftigt ist, nur guttun. Das<br />

kann auch unserem sogenannten „christlichen<br />

Abendland“ nur guttun, in dem der christliche<br />

Kerngedanke der Nächstenliebe von manchen<br />

Gruppen gern durch den Vorrang nationaler<br />

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