Steinheimer Blickpunkt 580
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<strong>Steinheimer</strong> <strong>Blickpunkt</strong> Nr. <strong>580</strong> 2. November 2019 Seite 3<br />
LUNAPARK - FEUERSPEKTAKEL<br />
STADTILLUMINATION - MUSIK & SHOPPING IN STEINHEIM<br />
<strong>Steinheimer</strong> Werbegemeinschaft wird aufgelöst / Kräfte werden in der neuen<br />
„<strong>Steinheimer</strong> Stadtmarketing e.G“ gebündelt / Gesellschafter der „Stadtmarketing- und<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH & Co. KG“ werden Teil der neuen Genossenschaft<br />
Jetzt liegen alle Karten auf dem<br />
Tisch. Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung<br />
werden in Steinheim<br />
neu sortiert. Dafür werden<br />
zwei Gesellschaften zu einer zusammengelegt.<br />
Die „<strong>Steinheimer</strong><br />
Werbegemeinschaft e.V.“ wird als<br />
Verein zum Jahresende 2019/2020<br />
aufgelöst. 19 Mitglieder stimmten<br />
für die Liquidation der Werbegemeinschaft.<br />
„Das ist keine einfache<br />
Entscheidung, aber die richtige“,<br />
sagte der Vorsitzende Daniel Krüger.<br />
Damit endet eine mehr als 32-jährige<br />
Geschichte, die 1987 mit Hermann<br />
Mertens (1. Vorsitzender) und<br />
Bernhard Wiechers (2. Vorsitzender)<br />
begann. Die 58 Mitgliedsbetriebe, so<br />
das Ziel des Vorstandes um Daniel<br />
Krüger, sollen sich der neu eingetragenen<br />
Genossenschaft „<strong>Steinheimer</strong><br />
Stadtmarketing e.G.“ anschließen.<br />
Auch die „Stadtmarketing- und<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
mbH & Co. KG“ der Emmerstadt<br />
wird es künftig nicht mehr geben.<br />
25 Gesellschafter wechseln als<br />
„Genossen“ größtenteils zur neuen<br />
Genossenschaft oder genauer: Die<br />
Gesellschaft wird zur Genossenschaft<br />
umgewandelt. Der Bereich<br />
„Wirtschaftsförderung“ wechselte<br />
von der „Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
mbH<br />
& Co. KG“ zu Ralf Kleine (Stadt<br />
Steinheim). Sie wird in Zukunft<br />
im Wechsel den Reinecciusmarkt<br />
(2. und 3. November 2019) und die<br />
<strong>Steinheimer</strong> Messe (28. und 29. März<br />
2020) organisieren und ausrichten<br />
wird. Birgit Ischen ist seit August<br />
2019 Mitarbeiterin der Stadtverwaltung<br />
und u.a. für Reinecciusmarkt<br />
und <strong>Steinheimer</strong> Messe zuständig.<br />
Was lange währt<br />
„Es hat ewig gedauert und sollte<br />
schon Anfang des Jahres spruchreif<br />
sein“, sagte ein sichtlich erleichterter<br />
erster Vorsitzender Daniel Krüger<br />
der Versammlung, die sich zur außerordentlichen<br />
Mitgliederversammlung<br />
mit Auflösungsbeschluss und<br />
zur jährlichen Mitgliederversammlung<br />
in den Räumen der Volksbank<br />
traf. Es waren rechtliche Fragen in<br />
der 22 Seiten starken Satzung, die<br />
einer schnellen Umsetzung im Wege<br />
standen, so dass von der ersten Idee<br />
von der Zusammenlegung von Stadtmarketing<br />
und Werbegemeinschaft<br />
bis zur Umsetzung mehr als ein Jahr<br />
vergingen. Jetzt fehlt nur noch die<br />
Eintragung der neuen Genossenschaft<br />
ins Genossenschaftsregister<br />
und es kann rückwirkend zum 1.<br />
1. 2019 losgehen. In der neuen Genossenschaft<br />
ist Marita Kaufmann<br />
seit dem 1. September 2019 als<br />
Minijobberin für die Planung und<br />
Umsetzung von Veranstaltungen<br />
zuständig und Leiterin der „virtuellen“<br />
Geschäftsstelle. Die beiden<br />
Kulturschaffenden waren seit 2017<br />
für erfolgreiche Formate wie das<br />
Bierfest, einen Mittelaltermarkt und<br />
das Kinderfest verantwortlich.<br />
Die Vorteile einer<br />
Genossenschaft<br />
Es gilt gleiches Recht für alle,<br />
das bedeutet Mitbestimmung und<br />
Demokratie pur für jedes Mitglied.<br />
Jedes Mitglied hat nur eine Stimme,<br />
unabhängig von der Höhe der<br />
finanziellen Beteiligung, und damit<br />
das gleiche Gewicht bei Entscheidungen.<br />
Einzelinteressen können<br />
deshalb nicht dominieren. Kein Mitglied<br />
muss befürchten, von anderen<br />
Mitgliedern aufgrund einer höheren<br />
Kapitalbeteiligung überstimmt zu<br />
werden. Diese Struktur dient dazu,<br />
Neustart als Genossen<br />
ein gemeinsames Ziel zu verfolgen.<br />
Die Genossenschaft fördert ihre<br />
Mitglieder, weil sie Leistungen anbieten<br />
kann, die das einzelne Mitglied<br />
alleine nicht oder nur unter großem<br />
Aufwand erbringen kann – zum Beispiel<br />
die gemeinsame Vermarktung<br />
von Produkten oder Dienstleistungen.<br />
Der Zahl der Mitglieder einer<br />
Genossenschaft ist keine Obergrenze<br />
gesetzt. Jedes Mitglied leistet beim<br />
Eintritt einen finanziellen Beitrag,<br />
indem es Genossenschaftsanteile<br />
erwirbt. Zusammen bilden die<br />
Anteile der Mitglieder das Eigenkapital<br />
des Unternehmens. Ein<br />
Mindestkapital sieht die Rechtsform<br />
der Genossenschaft nicht vor. Die<br />
Genossenschaft finanziert sich aus<br />
ihrem Eigenkapital und aus dem<br />
laufenden Geschäftsbetrieb. Die<br />
Haftung der Mitglieder ist auf die<br />
Geschäftsanteile begrenzt.<br />
100 Euro Eintrittsgeld<br />
In Steinheim werden die Dinge so<br />
geregelt: Ein Anteil soll 100 Euro<br />
kosten, das ist sozusagen das Eintrittsgeld<br />
für die Genossenschaft.<br />
Beim Austritt aus der Genossenschaft<br />
gibt es das Eintrittsgeld komplett<br />
zurück, es besteht keine Nachschusspflicht,<br />
so Ralf Schwager.<br />
Oberstes Gremium der Genossenschaft<br />
ist die Mitgliederversammlung,<br />
sie wählt den Aufsichtsrat,<br />
der wiederum den Vorstand wählt.<br />
Ein Beirat soll die Arbeit der neuen<br />
Genossenschaft unterstützen. Hier<br />
werden noch gute Leute gesucht,<br />
sagte Schwager. Hier wurden bereits<br />
Namen wie Wiebke Schröder, Ricarda<br />
Schelp, Volker Böddeker und<br />
Ralf Kleine genannt. Als „Mitgift“<br />
für die neue Genossenschaft zahlt die<br />
Stadt Steinheim für die Jahre 2020<br />
bis 2022 jährlich 20.000 Euro. Die<br />
„Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
mbH & Co.<br />
KG“, die per Umwandlung zur neuen<br />
Genossenschaft wurde, finanzierte<br />
sich auch aus Werbekostenzuschüsse<br />
der Gesellschafter. Im Zuge der Umwandlung<br />
wurden diese aber über<br />
mehrere Jahre nicht akquiriert, so<br />
dass der neue Vorstand sich um diese<br />
Einnahmequellen bemühen muss.<br />
Schwager schlug eine Entgeltordnung<br />
für Unternehmen vor, die Mitglied<br />
in der neuen Genossenschaft<br />
werden. Diese könnte nach der Zahl<br />
der Mitarbeiter gestaffelt werden.<br />
Projekte der<br />
Genossenschaft<br />
„Die neue Genossenschaft soll<br />
nicht nur für die Innenstadt da sein,<br />
sondern für ganz Steinheim“, stellte<br />
Daniel Krüger klar. Eine Haltung,<br />
die von Völker Böddeker („Raiffeisenmarkt<br />
am Lipper Tor“) unterstützt<br />
wurde. Das Oktoberfest mit<br />
verkaufsoffenem Sonntag fand 2019<br />
nur am „Lipper Tor“ statt und nicht<br />
zusätzlich in der Innenstadt. Ein<br />
Umstand, unter dem der Zuspruch<br />
am „Lipper Tor“ litt. „Wir hatten<br />
stärkere Oktoberfest-Sonntage,<br />
wenn die Geschäfte auch in der<br />
Innenstadt geöffnet sind“, sagte Böddeker.<br />
„Wir haben über ein digitales<br />
Gutscheinsystem nachgedacht“,<br />
sagte Ralf Schwager. Das habe leider<br />
nicht geklappt. Jetzt sei man auf<br />
der Suche nach jemanden, der die<br />
Ausgabe und Abrechnung der Einkaufsgutscheine<br />
für die neue Genossenschaft<br />
übernimmt, so Schwager.<br />
Bisher wurden Gutscheine von der<br />
Werbegemeinschaft ausgegeben und<br />
von der Stadtmarketing abgerechnet,<br />
das System läuft aus. Spätestens im<br />
Frühjahr 2020 soll ein neues analoges<br />
System für Gutscheine an den<br />
Start gehen.<br />
Ausblick und Rückblick<br />
Am 6. Dezember 2019 kommt wieder<br />
der Nikolaus nach Steinheim. Einen<br />
verkaufsoffenen Sonntag wird es<br />
2019 nur noch am Sonntag des Reinecciusmarktes<br />
geben (3. November<br />
2019) mit Öffnung der Geschäfte am<br />
Lipper Tor und in der Innenstadt. So<br />
werden verkaufsoffene Sonntage nur<br />
bei einem „öffentlichen Interesse“<br />
genehmigt. Das Bestehen eines<br />
öffentlichen Interesses muss die<br />
Stadt Steinheim prüfen, darlegen und<br />
begründen. Somit sind die nachfolgenden<br />
Verkaufsoffenen Sonntage<br />
unter dem Genehmigungsvorbehalt<br />
zu sehen. Start ins <strong>Steinheimer</strong> Veranstaltungsjahr<br />
wird die <strong>Steinheimer</strong><br />
Messe sein, veranstaltet von der Stadt<br />
Steinheim (28. und 29. März 2020<br />
mit verkaufsoffenem Sonntag). Am<br />
15., 16. und 17. Mai 2020 lädt die<br />
„Junge Kultur“ zum 2. <strong>Steinheimer</strong><br />
Bierfest ein mit verkaufsoffenem<br />
Sonntag. Der Termin und das Thema<br />
für das Kinderfest der „Jungen<br />
Kultur“ (evtl. im Juni 2020) ist noch<br />
offen, so Marita Kaufmann. Ob der<br />
„Mode- und Möbeltag“ (19. und<br />
20. September 2020) in Steinheim<br />
wieder einen verkaufsoffenen<br />
Sonntag hat, ist noch nicht geklärt.<br />
„Wir müssen was Fettes für ganz<br />
Steinheim Drumrum stricken“, so<br />
Marita Kaufmann, damit sowohl am<br />
Lipper Tor als auch in der Innenstadt<br />
geöffnet werden kann. Das könnte<br />
beispielsweise das Oktoberfest am<br />
Lipper Tor und ein Erntedankfest<br />
in der Innenstadt sein, so Ralf<br />
Schwager. Auch der Firmenlauf und<br />
der Weltkindertag sind mögliche<br />
Themen. Diese Idee lässt sich erst<br />
2020 umsetzen: Am 27. November<br />
Die Zeit des Übergangs ist vorbei, die <strong>Steinheimer</strong> Werbegemeinschaft wurde auf einer außerordentlichen<br />
Mitgliederversammlung aufgelöst. Der Vorsitzende Daniel Krüger (Foto) wird Chef der neuen <strong>Steinheimer</strong><br />
Stadtmarketing e.G., in der die Kräfte in Steinheim gebündelt werden sollen. Foto: Manfred Hütte<br />
2020 soll es einen „Black-Friday“<br />
mit Angeboten in allen Geschäften<br />
geben. Hier wird ein besonderes<br />
Format vorbereitet, das erst kurz vor<br />
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dem Event bekanntgegeben werden<br />
soll. Am Sonntag, dem 6. Dezember<br />
2020 kommt der Nikolaus nach<br />
Steinheim. Hier ist ein verkaufsoffener<br />
Sonntag mit entsprechendem<br />
Weihnachtsprogramm im Gespräch.<br />
„Nicht leicht in<br />
Steinheim“<br />
„Es ist nicht immer leicht in<br />
Steinheim, einer hat immer was zu<br />
meckern“, sagte Ralf Schwager zum<br />
Schluss mit einem Augenzwinkern,<br />
um dann unter Applaus den Vorstand<br />
der Werbegemeinschaft zu loben:<br />
„Vielen Dank für die geleistete<br />
Arbeit der letzten Jahre“. Die neue<br />
Genossenschaft, so der Plan, wird<br />
sich Anfang 2020 erstmals treffen.<br />
Dann werden die Posten besetzt und<br />
die Aufgaben verteilt.<br />
M.H.<br />
Die neue <strong>Steinheimer</strong> Aufgabenteilung<br />
Stadt Steinheim<br />
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