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Das Stadt-Magazin<br />
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Ein Leben für Esel<br />
Rheinland Klinikum Dormagen mit Klinikdirektorin an der Spitze<br />
Fotos: Andrea Lemke<br />
Für die Esel hat das Leid ein Ende gefunden. Auf den Wiesen des Eselparks dürfen sie Schmusen und Toben.<br />
Es ist frühmorgens und es gibt viel zu<br />
tun - wie jeden Morgen. Im Eselpark<br />
Zons wollen die Tiere versorgt werden<br />
und zwar sieben Tage die Woche.<br />
Esel, Ziegen, Enten, Hühner, Pferd, Muli,<br />
Schweine haben so ihre Bedürfnisse. Eins<br />
ist Hunger, ein anderes Sauberkeit und das<br />
dritte ist mehr Wunsch: Gesundheit. Der,<br />
der davon träumt, dass seine Tiere gesund<br />
bleiben, ist Peter Norff, der Gründer<br />
dieses ungewöhnlichen Tierparks. Schon<br />
immer träumte er von einem Esel. Vor<br />
neun Jahren wurde der Traum in die Realität<br />
umgesetzt. Esel Nummer eins kam:<br />
Charly. Was daraus bis heute geworden<br />
ist, ist eine Erfolgsgeschichte, die schon<br />
oft erzählt wurde, in der Zeitung und im<br />
Fernsehen. Zuletzt bei Sat1 im Frühstücksfernsehen.<br />
Der heutige Eselpark ist nicht<br />
nur eine Art Therapiezentrum, sondern<br />
auch im weitesten Sinne eine Naturschule<br />
und eine Flucht aus dem Alltag. Manche<br />
nennen ihn auch einen Urlaubsort. Altenheime<br />
besuchen mit ihren Bewohnern die<br />
Tiere. Demenzkranke fühlen sich für Stunden<br />
glücklich, haben wieder Vertrauen.<br />
Kinder lernen, dass Hühner Eier legen und<br />
nicht das Regal bei Aldi, Schweine gar keine<br />
Schweine sind, sondern ganz reinliche<br />
Tiere und Esel tatsächlich stur sein können.<br />
Die Tiere sind die Hauptattraktion.<br />
Sie alle haben eine Geschichte und die ist<br />
meistens nicht gut. Misshandelt, verwahrlost<br />
oder nicht richtig versorgt, das ist das<br />
Schicksal aller Tiere dort. Am Ende landen<br />
sie beim Schlachter, der diese Tortur beendet,<br />
oder aber viel besser, sie landen<br />
bei Peter. Auf dem Gelände an der Aldenhovener<br />
Straße lernen sie, vermutlich<br />
das erste Mal, dass es Menschen gibt, die<br />
ihnen nichts tun, im Gegenteil, die alles für<br />
sie tun und das vorwiegend ehrenamtlich.<br />
Sie sind die stillen Helfer, die dafür sorgen,<br />
dass der Eselpark rundläuft. Da ist<br />
zum Beispiel Darinka, die sich extra einen<br />
Tag Urlaub genommen hat, damit sie die<br />
Weiden abäppeln kann, sprich die Hinterlassenschaften<br />
aufnimmt. Dazu schiebt<br />
sie eine Schubkarre von Haufen zu Haufen<br />
und das sind bei 19 Eseln ganz schön<br />
viele. Mit Harke und Schippe werden sie<br />
aufgenommen. Eine Arbeit, die locker ein,<br />
zwei Stunden dauern kann. Oder Lisa, die<br />
Vorsitzende des Fördervereins. Sie macht<br />
den Stall sauber, füllt frisches Streu nach,<br />
legt Heu zum Knabbern nach, damit die<br />
Tiere sich wohlfühlen. Laura hat ihr Faible<br />
für Schweine entdeckt und die eins für sie.<br />
Kommt die junge Frau, stehen die zwei<br />
Schweine Carla und Boris still. Sie wissen<br />
nämlich ganz genau, dass Laura sie nun<br />
mit Hingabe striegelt. Laura ist begeistert<br />
von der Einrichtung. Alle Eindrücke<br />
hält sie in gezeichneten oder gemalten<br />
Bildern fest und die sind verdammt gut.<br />
Sie ist Praktikantin. Ihr gefällt es so gut<br />
im Eselpark, dass sie ihr Praktikum schon<br />
einmal verlängert hat. Jetzt träumt sie<br />
vom Beruf der Tierpflegerin. Die Chancen<br />
stehen gut. Miriam kümmert sich derweil<br />
um die Eselhengste, säubert die Wasser-<br />
wannen, füllt Stroh auf und gibt jedem<br />
eine Streicheleinheit. Auch der Hühnerstall<br />
muss saubergemacht werden. Während<br />
Darinka den Hühnerkot vom Boden<br />
kratzt, schützt Andrea sie mit einer Harke,<br />
denn im Gehege leben zwei Hähne. Wenn<br />
die nicht gut drauf sind, reagieren sie sich<br />
schon einmal mit Beißen. Leidvoll hat das<br />
Darinka diesen Sommer erlebt. Ein Hahn<br />
hatte so mit seinem Schnabel zugepackt,<br />
dass sie sogar ins Krankenhaus musste.<br />
Das gehört dazu, wenn man sich um Tiere<br />
kümmert. Und auch ein Esel kann treten<br />
wie ein Pferd und das tut weh. „Daher<br />
ist Vorsicht immer besser als Nachsicht<br />
im Umgang mit den Tieren“ so Darinka,<br />
die übrigens Peters Ehefrau ist und „zum<br />
Glück mitzieht“, wie Peter sagt. Und auch<br />
Tierärztin Maria schaut vorbei. Heute<br />
müssen ein paar Esel geimpft werden.<br />
Das macht sie routiniert und gerne. Dann<br />
Austauschen bitte: Nach getaner Arbeit wird im „Kaminzimmer“ gemeinsam gefrühstückt.<br />
macht sie noch eine Stippvisite zu Hope.<br />
Die Eseldame hat es ihr ganz besonders<br />
angetan, denn als sie im Eselpark ankam,<br />
war sie dem Tod näher als dem Leben.<br />
„Maria hat Hope sogar die Flasche gegeben,<br />
damit sie es schafft. Sie war so<br />
schwach, dass sie noch nicht einmal<br />
auf ihren eigenen Beinen stehen konnte.<br />
Ohne Maria gäbe es Hope sicherlich<br />
nicht mehr“, erinnert sich Peter. Heute<br />
erfreut die Eselin sich bester Gesundheit.<br />
Wieder ein Einsatz, der sich gelohnt hat.<br />
Während die Ehrenamtler fleißig auf dem<br />
Gelände arbeiten, galoppiert Sam wie<br />
die wilde Wutz durch das Gehege. Der<br />
kleine putzige Esel ist am 28. August geboren<br />
und voller Kraft und Tatendrang.<br />
Klar, dass er am Besuchertag Ende Oktober<br />
der Star war. Nach vielen Stunden<br />
Arbeit ist es für die stillen Helfer des<br />
Eselparks Zeit sich zu stärken. Frische<br />
Brötchen, vegetarische Wurst, Käse und<br />
heißer Kaffee warten auf Lisa, Laura, Darinka,<br />
Peter, Andrea und Miriam. Noch<br />
schnell die Hände waschen und der gemütliche<br />
Teil kann beginnen. „Das macht<br />
uns hier aus, Gemeinschaft. Das ist hier<br />
nicht nur ein Wort, sondern wird wirklich<br />
gelebt“, freut sich Peter, der schon wieder<br />
raus muss, weil das Telefon klingelt.<br />
Der Integrative Kindergarten hat sich für<br />
einen Besuch angemeldet. Am Nachmittag<br />
kann auch Peter endlich verschnaufen.<br />
Er zieht seine Schuhe aus, schlüpft<br />
in Pantoffeln und setzt sich mit einer<br />
Tasse Kaffee ins „Kaminzimmer“. „Wenn<br />
ich die Freude der Kinder sehe oder wie<br />
gehandicapte Kinder aufblühen, weiß ich<br />
wofür ich das alles mache“, sagt er nach<br />
dem Besuch ergriffen. Es sind eben nicht<br />
nur die Esel, die Peters Herz berühren,<br />
sondern auch die Menschen. Vermutlich<br />
eine gute Mischung. <br />
<br />
–Andrea Lemke<br />
Mehr erfahren<br />
Infos:<br />
Wer die Arbeit des Eselparks Zons<br />
unterstützen möchte, kann Mitglied im<br />
Förderverein werden. Kontakt unter<br />
Tel. 0160/90 38 88 93 oder über<br />
Facebook. Dort ist der Verein<br />
unter „Eselpark Zons“ zu finden.<br />
Eselwanderungen:<br />
Wer einmal mit einem Esel oder<br />
Pony spazieren gehen möchte,<br />
kann sich per E-Mail an<br />
eselwanderung@eselpark-zons.de<br />
anmelden. Die Termine werden<br />
auf Facebook bekannt gegeben.<br />
Für ihre neue Aufgabe als Klinikdirektorin des<br />
Rheinland Klinikums Dormagen ist sie bestens<br />
qualifiziert: Seit dem 1. Oktober ist die<br />
studierte Chirurgin und Gesundheitsökonomin<br />
Claudia Benthake Ansprechpartnerin für<br />
die rund 730 Mitarbeiter des Krankenhauses<br />
an der Dr. Geldmacher-Straße, Patienten und<br />
Angehörige sowie die niedergelassenen Ärzte<br />
in Dormagen und Umgebung.<br />
Durch ihre vorherige Tätigkeit als Controllerin<br />
bei den Rhein-Kreis Neuss Kliniken kennt die<br />
gebürtige Bayerin das Haus sowie die dort<br />
agierenden Chef- und Oberärzte bereits sehr<br />
gut. „Aber ich möchte natürlich noch mehr<br />
Mitarbeiter kennenlernen“, betont die Direktorin.<br />
Kernaufgabe der dreifachen Mutter wird<br />
es sein, die Unternehmensziele mit Schwerpunkt<br />
auf die Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit<br />
in ihrem Haus umzusetzen. „Ich kümmere<br />
mich um den möglichst reibungslosen<br />
Ablauf, höre mir Beschwerden, Anregungen<br />
und Wünsche an – natürlich gern auch Lob“,<br />
erzählt die sympathische Leiterin.<br />
Stets auch mit Blick auf die wirtschaftliche<br />
Zukunftsfähigkeit des Hauses wird sie sich<br />
darum kümmern, dass Prozesse noch besser<br />
laufen, Beschwerden gezielt nachgegangen<br />
wird, Ressourcen effizient zum Einsatz kommen<br />
und gesetzliche Vorgaben in der medizinischen<br />
Versorgung eingehalten werden.<br />
Gemeinsam mit dem Qualitätsmanagement<br />
wird Claudia Benthake auch die aktuellen<br />
Arbeitsabläufe im Haus genauer betrachten<br />
und prüfen. „Etwas nur weiterzumachen, weil<br />
man es immer so gemacht hat, muss nicht<br />
sein. Genauso wenig muss das Neue an sich<br />
besser sein“, betont sie. Bei der Optimierung<br />
der Abläufe und Prozesse ist ihr als Direktorin<br />
sehr an der Einbindung der Mitarbeiter gelegen.<br />
„Das geht nicht von oben herab, sondern<br />
nur zusammen mit den Kollegen“, sagt die Direktorin<br />
überzeugt, die nach eigener Aussage<br />
bisher nur motivierte Mitarbeiter im Klinikum<br />
angetroffen hat.<br />
Claudia Benthake schaut engagiert und positiv<br />
in die Zukunft ihres 294-Betten-Hauses:<br />
„Dieses Krankenhaus in Dormagen bietet viel<br />
Potenzial.“ Zusätzliche Unterstützung, ganz<br />
im Sinne der Fusion der kommunalen Krankenhäuser<br />
im Rhein-Kreis Neuss, bekommt<br />
die Klinikdirektorin durch die enge Absprache<br />
und Zusammenarbeit mit den ebenfalls neu<br />
berufenen Klinikdirektoren der anderen drei<br />
Standorte der „Rheinland Klinikum Neuss<br />
GmbH“: Elisabethkrankenhaus Grevenbroich,<br />
Lukaskrankenhaus Neuss und Rheintor-Klinik<br />
Neuss. Alle zusammen sind das Bindeglied<br />
und Sprachrohr der Standorte zur Geschäftsführung.<br />
Willkommen im Leben!<br />
Die neue Marke für Gesundheit im Rhein-Kreis Neuss.<br />
Klinikdirektorin Claudia Benthake.<br />
Foto: Rheinland Klinikum<br />
Dennoch ist klar, dass alle weitreichenden<br />
Entscheidungen für die vier Standorte von<br />
den beiden Geschäftsführern – Dr. Nicolas<br />
Krämer und Patricia V. Mebes – getroffen<br />
werden. So wurde im Oktober bekannt, dass<br />
beim Grund- und Regelversorger „Rheinland<br />
Klinikum Dormagen“ die Geburtsklinik<br />
erhalten bleiben soll und ein Schwerpunkt der<br />
Klinik die Orthopädie ist.<br />
Das Rheinland Klinikum vereint bewährte<br />
Partner unter einem Dach – an den drei Standorten<br />
Neuss, Grevenbroich und Dormagen.<br />
rheinlandklinikum.de<br />
h1com.de<br />
4 Wir alle sind Dormagen!<br />
Wir alle sind Dormagen! 5