05.11.2019 Aufrufe

In Phase Zwei auf Weltniveau

Beim Bau von Großbiogasanlagen in der DDR betraten die Entwickler oft technologisches Neuland und erzielten trotz widriger Umstände beachtliche Erfolge

Beim Bau von Großbiogasanlagen in der DDR betraten
die Entwickler oft technologisches Neuland
und erzielten trotz widriger Umstände beachtliche Erfolge

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

AUS DER PRAXIS<br />

und verhinderte ein sonst unvermeidliches<br />

Durchhängen und den Bruch der nur an den<br />

äußeren Reaktorwänden gelagerten Welle.<br />

Das Gas sammelte sich unter erstmals eingesetzten<br />

Folien, die den gesamten Baukörper<br />

überspannten. Bei einem Gülle<strong>auf</strong>kommen<br />

von 150 Kubikmetern pro Tag lieferte<br />

die Rippershausener Anlage 4.000 Kubikmeter<br />

Biogas zum Heizen der Schweineställe.<br />

Die Anlage arbeitete noch bis 2004<br />

und setzte als Kosubstrat organische Abfälle<br />

ein.<br />

Hühnerkot von<br />

250.000 Legehennen<br />

Die letzte in der DDR-Zeit errichtete Biogasanlage<br />

steht seit 1987 bis heute in Zobes<br />

bei Plauen (Sachsen). Als Substrat diente<br />

zunächst ausschließlich Hühnergülle von<br />

dem benachbarten Geflügelbetrieb „Vogtland“<br />

mit über einer Viertelmillion Legehennen.<br />

„Sie arbeitete als einzige in einem zweistufigen<br />

Verfahren“, erläutert Dipl.-<strong>In</strong>g. Lars<br />

Klinkmüller, der die Technologie der Zobeser<br />

Anlage, das sogenannte „Plauener Verfahren“,<br />

mit entwickelt hat. Die vorgelagerte<br />

Hydrolyse und Säuerungsstufe erfolgte in<br />

einem Erdbecken. Anschließend gelangte<br />

Die Typenschilder an den in den 80er Jahren<br />

errichteten Fermentern in Zobes sind schon<br />

etwas verblichen.<br />

die Gülle in zwei identische Stahlfermenter<br />

mit jeweils 1.500 Kubikmetern Volumen.<br />

Hier fällt eine weitere Besonderheit ins<br />

Auge. Zwischen den Reaktoren sind zwei<br />

schräge Rohre zu erkennen. Sie sind der<br />

Ausl<strong>auf</strong> des Reaktors und bewirken mit<br />

ihrem relativ großen Durchmesser, dass die<br />

Feststoffe im langsam <strong>auf</strong>steigenden Gärsubstrat<br />

sedimentieren können und dadurch<br />

wieder in den Faulraum zurückrutschen und<br />

weiter vergasen. Sich absetzender Schlamm<br />

FOTO: CARMEN RUDOLPH<br />

kann, wie bei der Nordhausener Anlage,<br />

über den trichterförmigen Behälterboden<br />

abgepumpt werden.<br />

Wegen Wegfall der Hühnergülle erfolgte<br />

durch Lars Klinkmüller (heute <strong>In</strong>genieurbüro<br />

CarboCycle) die Umstellung der später<br />

durch einen dritten Fermenter erweiterten<br />

Anlage <strong>auf</strong> die Verarbeitung organischer<br />

Abfälle. Sie ist bis heute in Betrieb und vergärt<br />

unter anderem Lebensmittelabfälle aus<br />

Haushalten, für die es in Plauen als Nachfolger<br />

zur DDR-„Specki“-Tonne weiterhin<br />

ein Sammelsystem gibt. D<br />

Autor<br />

Dipl.-Journ. Wolfgang Rudolph<br />

Freier Journalist<br />

Rudolph Reportagen – Das Medienbüro<br />

Kirchweg 10 · 04651 Bad Lausick<br />

Tel. 03 43 45/26 90 40<br />

E-Mail: info@rudolph-reportagen.de<br />

www.rudolph-reportagen.de<br />

BiobasedWorld<br />

18 – 22 June 2012 · Frankfurt am Main · Germany<br />

BiobasedWorld at ACHEMA 2012<br />

» Exhibition<br />

» Partnering Conference<br />

» Technology Transfer Days<br />

» ACHEMA Congress<br />

Join ACHEMA’s BiobasedWorld to learn how to<br />

» Benefit from new bioprocessing technologies<br />

» Source equipment and starting materials<br />

» Make bio-based products profitable<br />

Get more information at<br />

www.achema.de/biobasedworld

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!