Biogas aus Bioabfall
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Biomethanaufbereitung<br />
11 Biomethanaufbereitung<br />
Die Einspeisung von Biomethan in das Gasnetz ermöglicht die Speicherung des<br />
Primärenergieträgers <strong>Biogas</strong> über mehrere Monate. Damit stellt Biomethan eine<br />
hervorragende Ergänzung zu den fluktuierenden Erneuerbaren Energien Wind und<br />
Sonne dar und positioniert sich als wichtiges Bindeglied der Energiewende. Durch<br />
seine hohe Energiedichte, gute Speicherbarkeit, Nachhaltigkeit und Kompatibilität<br />
ist Biomethan zu einem unverzichtbaren Energieträger geworden.<br />
Bei der Aufbereitung von <strong>Biogas</strong> zu Biomethan werden die<br />
nichtbrennbaren Gase wie vor allem CO 2<br />
vom brennbaren CH 4<br />
abgetrennt, so dass möglichst reines CH 4<br />
übrigbleibt. Dies<br />
kann über die nachfolgend dargestellten Verfahren erreicht<br />
werden. Das so erzeugte Biomethan hat die gleichen chemischphysikalischen<br />
Eigenschaften wie Erdgas und kann problemlos<br />
als CNG (Compressed Natural GAS) in das Gasnetz eingespeist<br />
und ihm wieder entnommen werden.<br />
Bei der Druckwechsel-Adsorption werden Feststoffe wie<br />
Molekularsiebe oder Aktivkohlen eingesetzt, an denen<br />
sich das CO 2<br />
bei Druckerhöhung anlagert. Bei Verfahrensende<br />
wird der Druck in der Reaktionskolonne abgelassen und das<br />
CO 2<br />
kann <strong>aus</strong> der Anlage abgeführt werden.<br />
Im Druckwasser- bzw. Aminwäscheverfahren wird das<br />
CO 2<br />
in sogenannten Waschkolonnen vom Rohbiogas<br />
gelöst. Der Vorteil dieses Verfahrens ist ein relativ einfacher<br />
Anlagenaufbau. Beim Einsatz von Aminverbindungen lässt sich<br />
eine CH 4<br />
-Konzentration von über 99 % bei nur geringen CH 4<br />
-<br />
Verlusten erreichen.<br />
Das Membranverfahren nutzt die unterschiedliche Größe<br />
der Gasmoleküle und deren Löslichkeit in der Polymerschicht<br />
der Membran. Unter Druck wird das Rohbiogas<br />
über eine Membran geführt, während CO 2<br />
die Membran durchdringt,<br />
wird CH 4<br />
zurückgehalten.<br />
Die Kryogene Aufbereitung ist ein Tieftemperaturverfahren.<br />
Bei Umgebungsdruck wird CO 2<br />
bei -78,5 °C<br />
abgeschieden. Je höher hierbei der Prozessdruck, desto weniger<br />
muss das Gas abgekühlt werden. Auch bei diesem Verfahren<br />
ist eine CH 4<br />
-Konzentration von über 99 % realisierbar.<br />
Durch die Möglichkeit, aufbereitetes <strong>Biogas</strong> in die bestehende<br />
Erdgasinfrastruktur einzuspeisen, kann der Ort der Erzeugung<br />
vom Ort der Nutzung entkoppelt werden. Das <strong>aus</strong> Biomasse<br />
gewonnene Gas wird zwischengespeichert und bei Bedarf an<br />
beliebiger Stelle <strong>aus</strong> dem Netz entnommen und dann auf vielfältige<br />
Weise genutzt. Durch diese Praxis lassen sich höchste<br />
Wirkungsgrade erzielen, sowohl bei der Stromerzeugung in einem<br />
Blockheizkraftwerk (BHKW) durch gleichzeitige Kraft-Wärme-Kopplung<br />
als auch bei der direkten Wärmenutzung in einer<br />
Gasheizung. Auf diese Weise trägt Biomethan wesentlich zur<br />
Stabilisierung der Energieversorgung bei und gleicht Schwankungen<br />
der Erneuerbaren Energien <strong>aus</strong> Wind und Sonne <strong>aus</strong>.<br />
Neben stationären Anwendungen kann Biomethan auch als<br />
Fahrzeugtreibstoff von jedem handelsüblichen Erdgasfahrzeug<br />
getankt werden, etwa für den Personentransport, den Schwerlasttransport<br />
per LKW und Schiff oder in der Industrie und<br />
Landwirtschaft. Ein CNG-Fahrzeug spart gegenüber einem vergleichbaren<br />
Benziner 50 % Spritkosten pro Kilometer. Von den<br />
etwa 850 Erdgastankstellen in Deutschland bieten mehr als ein<br />
Drittel Biomethan an – dem Erdgas beigemischt oder zu 100 %.<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> gibt es Biomethan-Tankstellen, die direkt an<br />
eine <strong>Biogas</strong>anlage angeschlossen sind. Für LKW und Schiffe<br />
eignet sich das flüssige Bio-LNG (Liquified Natural Gas), das<br />
eine noch höhere Energiedichte aufweist.<br />
Zusätzlich kann Biomethan auch als Rohstoffquelle für Materialanwendungen<br />
und das Nebenprodukt CO 2<br />
für Gewächshäuser<br />
oder als Grundlage für die Power-to-Gas-Synthese verwendet<br />
werden. Diese einzigartige Flexibilität ermöglicht die<br />
Erzeugung und Verwendung von Biomethan in zentralen und<br />
dezentralen Anwendungen auf der ganzen Welt. Die Produktion<br />
und Nutzung von Biomethan spart Treibh<strong>aus</strong>gase ein, die beim<br />
Einsatz fossiler Energieträger freigesetzt würden. Das macht<br />
Biomethan zum echten Klimaschützer in allen Anwendungsgebieten<br />
(Kraft-Wärme-Kopplung, thermische Verwertung,<br />
Kraftstoff). Im Verkehrssektor verursacht Biomethan <strong>aus</strong> Restund<br />
Abfallstoffen im Vergleich zum aktuellen Kraftstoffmix<br />
90 % weniger Treibh<strong>aus</strong>gase. Weitere Informationen unter:<br />
www.biogas-to-biomethane.com<br />
BIOGAS Know-how_3<br />
<strong>Biogas</strong> to<br />
Biomethane<br />
www.biogas-to-biomethane.com<br />
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