Saison 2019/2020 - Ausgabe 11/2019
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Sie unternimmt aber nichts gegen diese Veruntreuung und diesen
Verstoß gegen die Gemeinnützigkeit. Der DFB wird von der DFL
gesteuert, beide gemeinsam halten die Vereine klein.
Was könnte man mit dem Geld machen: den Libero der Ersten
Bezirksligamannschaft zahlen? Nein. Man könnte alle 25.000 Vereine
von den Abgaben an die Verbände entlasten. Man könnte besonders
bedürftige Vereine beim Bau von Sportplätzen und Vereinsheimen
bezuschussen. Man könnte Projekte zur Integration oder zur
Nachwuchsförderung unterstützen. Aus der Kultur und der Politik gibt
es viele gute Beispiele, wie man öffentliche Mittel verteilt.
Kritiker werden isoliert und beleidigt
Doch es ist offenbar nicht so wichtig, dass es der Fußballbasis gut
geht. Der für die Amateure zuständige DFB-Vizepräsident Rainer
Koch hat deren Anspruch, an den Milliarden des Profifußballs beteiligt
zu werden, in Kassel mit dem hanebüchenen Vergleich abgetan, dass
von Helene Fischer auch nicht erwartet werde, die Gesangskultur
kleiner Gemeinden zu fördern. Dass er sich nicht schämt.
Als vor zwei Jahren klar wurde, dass DFB und DFL planten, den
Amateurvereinen ihre Förderung zu entziehen, kam die DFB-
Ethikkommission ins Spiel. Jedes Details wurde aufgeschlüsselt, jede
und jeder kann es nachlesen. Entkräftet wurden Argumente und
Rechnungen von niemand, natürlich auch nicht in Kassel.
Als wir die Kritik nicht nachließ, bot man ein Gespräch mit den
führenden Kräften des DFB und der DFL an – doch nur unter der
Voraussetzung, dass die Kritik am DFB aufhört. Der Vorsitzenden der
Ethikkommission Klaus Kinkel sagte wörtlich: "Man kann doch den
DFB nicht anklagen, auch wenn der was falsch gemacht hat."
In allen Landesverbänden regt sich Unmut
Das muss man sich mal vorstellen, wofür braucht man denn eine
Ethikkommission? Für mich gibt es nur einen Schluss: Sie ist ein
Feigenblatt.
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