Huefingen-E-Paper
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Kelten und Römer
Hüfingen beginnt mit den Kelten und Römern. Um 50 n. Chr. legten
helvetisch-römische Legionäre das keltisch benannte „Brigobannis“
auf dem Galgenberg an, um die Donaugrenze gegen die
Germanen zu sichern. Als das Kastell längst aufgegeben war, bestand
die römisch-keltische Zivilsiedlung am Mühlöschle aber weiter,
vermutlich auch noch nach dem Fall des Limes (259). Das „Römerbad“,
um 70 n. Chr. als Kastellbad erbaut, ist ein noch heute
sichtbares Zeugnis dieser Zeit. Der museale Schutzbau der Badeanlage
stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert und wurde in den
1990er Jahren saniert.
Zeit der Alamannen
Im 5. bis 7. Jahrhundert erweist sich Hüfingen als Hauptort der Baar.
Mit drei alamannischen Friedhöfen an der „Hochstraße“, auf „Hohen“
und an der „Gierhalde“ war es nicht nur ein Zentralort, sondern
nach Ausweis der Grabbeilagen auch wohlhabend. Im Grab
des adligen „Reiters von Hüfingen“, das mit Hilfe der Jahresringzählung
auf 606 datiert wurde, fanden sich die frühesten christlichen
Zeugnisse in Südwestdeutschland: Drei byzantinische Silberscheiben
am Zaumzeug mit Reliefs der thronenden Maria und eines Reiterheiligen.
Erst 1083 wird ein „Huc de Hiuvinga“ erwähnt, vielleicht
ein Nachkomme des alamannischen Ortsgründers.
Die Herren von Blumberg
Ungewiss wann und woher, kam der Ort an die Herren von Blumberg.
Sie befestigten die Hinterstadt um ihre Burg und ließen sich
von Kaiser Rudolf 1274 den Markt bestätigen. 1364 erteilte ihnen
Kaiser Karl IV. die hohe Gerichtsbarkeit „mit Stock und Galgen“.
Mit dem Aussterben des Hüfinger Zweiges der Blumberger gelangte
die Stadt 1382 an die Schellenberger, ein Allgäuer Geschlecht, das
durch Bertold v. Schellenberg mit den Blumbergern verschwägert
war, aus deren Erbe auch Hausen vor Wald, Behla, Mundelfingen,
Allmendshofen und Bachheim anfielen. Der künftige Streit mit den
expandierenden Fürstenbergern war programmiert.
Bauernkriege und Schellenberger
1499 war Kaiser Maximilian bei seinem Rat Konrad von Schellenberg
zu Gast, während sein Heer den „Schweizerkrieg“ verlor. Um 1525
schlossen sich die Hüfinger dem Bauernhaufen unter Hans Müller
von Bulgenbach an. Beim folgenden Gericht wurden auf Fürsprache
des Grafen Friedrich von Fürstenberg 2 von 12 Bauern hingerichtet,
dennoch verweigerten 37 Hüfinger den Treueschwur auf die
Obrigkeit. Die Bürger verloren zahlreiche Rechte gegenüber dem
Stadtherrn und mussten vermehrt Frondienste leisten. Die Schellenberger
errichteten das Obere Schloss, das 1712 umgebaut und
erweitert, heute ein Altenpflegeheim ist. In diese Zeit fällt auch die
Vergrößerung der ursprünglich gotischen Stadtkirche. Ihre Skulpturen
und ein Kruzifix des 14. Jh. sind sehenswert.
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