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Sport + Mobilität mit Rollstuhl 07/2019

Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes

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G 30 80 | Informationsschrift des Deutschen <strong>Rollstuhl</strong>-<strong>Sport</strong>verbandes e.V.<br />

38. Jahrgang | Nr. 7 | Juli <strong>2019</strong><br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong><br />

M IT ROLLSTUHL<br />

• <strong>Sport</strong> vor Ort<br />

Viel Action beim Hamburger<br />

Aktionssporttag<br />

• Im Gespräch<br />

Prof. Dr. Joachim Breuer –<br />

DRS-Ehrenpräsident<br />

EM-Bronze<br />

und Ticket für<br />

Tokio 2020<br />

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gewährt Menschen <strong>mit</strong> Behinderung im Zeitraum 01.01. bis 31.12.<strong>2019</strong> beim Kauf von nahezu allen fabrikneuen Fahrzeugen<br />

der Marke Volkswagen PKW einen Nachlass von 15 % auf den zum Zeitpunkt der Bestellung gültigen Listenpreis, inklusive<br />

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VORWORT<br />

»Es ist schön, ihn in unseren<br />

Reihen zu wissen.«<br />

Liebe Mitglieder des DRS,<br />

liebe Freundinnen und Freunde<br />

des <strong>Rollstuhl</strong>sports,<br />

der Vorstand des DRS bemüht sich <strong>mit</strong> großem Erfolg die<br />

Anliegen des Verbandes in der Öffentlichkeit, Politik und<br />

Verbänden zu vernetzen. Diese Lobbyarbeit zeigt bis hinein<br />

in Entscheiderkreise vielfache Auswirkungen. Seit<br />

geraumer Zeit haben sich sehr verdienstvolle Menschen<br />

im Rahmen der Ehrenpräsidentschaft in den Dienst der gemeinsamen Sache gestellt.<br />

Ich freue mich sehr heute einen weiteren Ehrenpräsidenten des DRS vorstellen zu dürfen.<br />

Herr Prof. Dr. Joachim Breuer begleitet den Weg des DRS schon lange und ist vielen durch<br />

seine Initiativen im Bereich des <strong>Sport</strong>s für Menschen <strong>mit</strong> Behinderungen persönlich bekannt.<br />

Der studierte Rechtswissenschaftler fungierte bis Ende Juni <strong>2019</strong> als Hauptgeschäftsführer<br />

der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), dem Spitzenverband der Berufsgenossenschaften<br />

und Unfallkassen. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde er 2014 <strong>mit</strong><br />

dem Bundesdienstkreuz (Verdienstkreuz am Bande) ausgezeichnet. Mit seiner Fachkompetenz<br />

und langjährigen Erfahrung in leitenden Positionen bei nationalen und internationalen<br />

Organisation ist er ein sehr gefragter Mensch. Es ist schön, ihn in unseren Reihen zu wissen.<br />

Neben seiner bisherigen Tätigkeit als Hauptgeschäftsführer der DGUV steht Prof. Dr. Breuer<br />

zahlreichen Institutionen und Organisationen führend vor. So führte er von 1995 – 2005<br />

zwei renommierte Unfallkliniken in Bochum bzw. Halle/Saale als Geschäftsführer. Auch international<br />

gilt Prof. Dr. Breuer als geschätzter Experte der sozialen Sicherheit und ist ein gefragter<br />

Regierungsberater und Redner auf internationalen Messen und Konferenzen. Seit<br />

November 2016 ist er Präsident der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherheit<br />

(IVSS). Zum 01.10.2018 wurde Prof. Dr. Breuer an die Universität Lübeck berufen und übernahm<br />

den neugegründeten Lehrstuhl für Versicherungsmedizin.<br />

Zusammen <strong>mit</strong> dem bekannten <strong>Sport</strong>funktionär Wilfried Lemke ist Prof. Dr. Breuer der zweite<br />

Ehrenpräsident beim DRS.<br />

Willi Lemke<br />

DRS-Ehrenpräsident<br />

Prof. Dr. Joachim Breuer<br />

DRS-Ehrenpräsident<br />

Kooperationspartner<br />

Herzlichst<br />

Ulf Mehrens<br />

GEMEINSAM AKTIV!<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong><br />

3


JULI <strong>2019</strong><br />

10<br />

12<br />

28<br />

Foto: Marc Obert<br />

Pierre Fontaine, Mit-Initiator<br />

des World Super Cup in Frankfurt<br />

spricht im Interview u. a.<br />

über die Entstehung des RBB-<br />

Turniers.<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

6 VERBANDSARBEIT<br />

Jean-Marc Clément wird<br />

DBS-Revisor<br />

6 STELLENAUSSCHREIBUNG<br />

Honorar-Referenten (w/m/d)<br />

FACHBEREICHE<br />

16 ROLLSTUHLRUGBY<br />

EM-Kader für Vejle steht<br />

17 POWERCHAIRHOCKEY<br />

Packendes Finale in der<br />

2. Bundesliga<br />

18 PARA BOCCIA<br />

Boris Nicolai ›ganz oben auf<br />

dem Treppchen‹<br />

22 PARA KANU<br />

Weltcup: Deutliche<br />

Steigerung<br />

28 ROLLSTUHLFECHTEN<br />

Sehr starke Leistungen beim<br />

Weltcup in Sao Paulo<br />

32 PARA KANU<br />

Para Kanuten testen<br />

(in) Duisburg<br />

34 PARA TISCHTENNIS<br />

Para Polish Open: »Besser<br />

geht es kaum.«<br />

TITEL<br />

8 IM GESPRÄCH<br />

Prof. Dr. Joachim Breuer –<br />

DRS-Ehrenpräsident<br />

10 ROLLSTUHLBASKETBALL<br />

Dem Ticket für Tokio 2020<br />

folgt EM-Bronze<br />

20 ROLLSTUHLSPORT<br />

Viel Action beim<br />

Actionsporttag<br />

SPORT VOR ORT<br />

12 ROLLSTUHLBASKETBALL<br />

Deutsche Damen super<br />

beim WSC<br />

4<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


INHALT<br />

IMPRESSUM<br />

20<br />

14 ROLLSTUHLBASKETBALL<br />

Nach dem WSC ist<br />

vor dem WSC – Interview <strong>mit</strong><br />

Pierre Fontaine<br />

22 JUROBACUP<br />

In Trier ging’s heiß her!<br />

24 DRS-KLINIKBEAUFTRAGTE<br />

Schnittstelle zwischen DRS<br />

und Patienten – Interview <strong>mit</strong><br />

Timo Selin<br />

25 BG KLINIK TÜBINGEN<br />

Radfahren <strong>mit</strong> den Händen<br />

bei der BG Handbike<br />

Challenge<br />

26 MAINHATTEN CUP<br />

Doppelerfolg für Single-<br />

Tänzer Eric Machens<br />

28 CAPOLINDOW<br />

Inklusives Kajal-Erlebnis in<br />

Brandenburg<br />

DRS SERVICE<br />

30 SPORTKALENDER<br />

August <strong>2019</strong><br />

29 ADRESSEN<br />

Ihre DRS-Ansprechpartner<br />

31 AUSSCHREIBUNGEN UND<br />

ERGEBNISSE<br />

22<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong><br />

Informationsschrift des DRS e. V.<br />

38. Jahrgang, Heft 06/<strong>2019</strong> –<br />

Juli <strong>2019</strong><br />

Herausgeber<br />

Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>-<strong>Sport</strong>verband e. V.<br />

Friedrich-Alfred-Str. 10<br />

47055 Duisburg<br />

www.rollstuhlsport.de<br />

www.facebook.com/rollstuhlsport<br />

Redaktion und Layout<br />

Pleßmann Design<br />

Gregor Pleßmann, g.p. (verantw.)<br />

Lambertus-Kirchplatz 7<br />

59387 Ascheberg<br />

redaktion@rollstuhlsport.de<br />

Anzeigen<br />

Pleßmann Kommunikations Design<br />

Es gilt die Preisliste Nr. 17/2017<br />

Mit Beiträgen von<br />

Ulf Mehrens, Andreas Escher, Tanja<br />

Feddersen, Nadine Bieneck,<br />

C. Homburg, Edmund Minas, Timon<br />

Luu/Patrick Krause, RSC Rollis Trier,<br />

Christel Schlisio, Timo Selin, Andrea<br />

Naumann, Ita Ziegler, Katja<br />

Sandschneider, Sonja Scholten<br />

Druck<br />

Burlage Druck + Einband, Freckenhorst<br />

Erscheinungsweise<br />

monatlich<br />

Verkaufspreis<br />

ist durch den DRS-Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

Nicht<strong>mit</strong>glieder können ›<strong>Sport</strong><br />

+ <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong>‹ über die DRS-<br />

Ge schäfts stelle beziehen.<br />

Einzelheft: 2,00 € – Jahresabo: 20,00 €<br />

(Inland, Ausland zzgl. Porto)<br />

Redaktionsschluss<br />

Redaktionsschluss ist jeweils der 5. des<br />

Vormonats. Digitale Daten für Artikel/<br />

Fotos senden Sie bitte an<br />

redaktion@rollstuhlsport.de.<br />

Hinweis<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte<br />

Manu skripte und Fotos wird<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Titelfoto<br />

Centerin Katharina Lang versucht sich<br />

im Halbfinale der <strong>Rollstuhl</strong>basketball-<br />

EM gegen die hartnäckige Defense der<br />

Britinnen durchzusetzen.<br />

Foto: Werner Schorp<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong> 5


KURZ + BÜNDIG<br />

Foto: Privat<br />

VERBANDSARBEIT<br />

JEAN-MARC<br />

CLÉMENT<br />

WIRD DBS-<br />

REVISOR<br />

Stellvertretender DRS-<br />

Vorsitzender liebt den<br />

Umgang <strong>mit</strong> Zahlen<br />

Stellenausschreibung<br />

Der Deutsche <strong>Rollstuhl</strong>-<strong>Sport</strong>verband e. V. sucht ab sofort bundesweit<br />

Honorar-Referenten (w/m/d)<br />

Dein Aufgabengebiet umfasst:<br />

● Betreuung von Messeständen und <strong>Sport</strong>aktionen bei Veranstaltungen<br />

(bundesweit)<br />

● Anleitung von Interessierten bei <strong>Rollstuhl</strong>parcours- und <strong>Rollstuhl</strong>sportaktivitäten<br />

● bei Eignung auch Einsatz in unseren zahlreichen <strong>Mobilität</strong>sprojekten<br />

● Wissensver<strong>mit</strong>tlung bei Multiplikatorenschulungen<br />

● Dokumentation der Veranstaltungen (Fotos und kurze Berichte)<br />

Was Du <strong>mit</strong>bringen solltest:<br />

● Erfahrung als Übungsleiter oder Trainer<br />

● Übungsleiterschein C oder/und B<br />

● Erfahrung im <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />

● sicheres Auftreten, positive Ausstrahlung und Kommunikationsstärke<br />

● Bereitschaft zu Einsätzen an Wochenenden<br />

● Führerschein (B)<br />

n Auf Vorschlag von Ulf Mehrens<br />

hat der Hauptvorstand des Deutschen<br />

Behindertensportverbandes (DBS),<br />

das höchste Gremium des DBS zwischen<br />

den Verbandstagen, Jean‐Marc<br />

Clément zum Revisor gewählt. Der 64‐<br />

jährige gelernte Bankkaufmann sagte<br />

ohne Zögern zu, als man ihm diese<br />

Aufgabe anbot. »Ulf Mehrens fragte<br />

mich, ob ich mir vorstellen könnte,<br />

DBS‐Revisor zu werden! Ein klares JA<br />

war meine Antwort«, sagt der begeisterte<br />

und sehr erfolgreiche <strong>Rollstuhl</strong>tänzer,<br />

der sich seit vielen Jahren auch<br />

als DRS‐Kassenwart <strong>mit</strong> Zahlen auskennt.<br />

»Ich freue mich sehr, daß ich gewählt<br />

wurde und bedanke mich recht<br />

herzlich bei den Mitgliedern des<br />

Hauptvorstandes für das entgegen gebrachte<br />

Vertrauen«, so Clément weiter.<br />

»Ich freue mich auf meine neue Aufgabe<br />

und bin mir sicher, den Kollegen Revisoren<br />

eine Stütze zu sein. Mein ganzes<br />

Leben lang hatte ich <strong>mit</strong> Zahlen zu<br />

tun. Nach meiner Lehre in der Schweiz<br />

als Buchhalter und Bankkaufmann bin<br />

ich den Zahlen treu geblieben.« | GP<br />

Was wir Dir bieten<br />

● wohnortnahe Einsatzmöglichkeiten<br />

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Wir über uns<br />

»Sich bewegen – bewegt etwas« ist das Motto des DRS, der eine seiner elementarsten<br />

Aufgaben darin sieht, die Bereiche des <strong>Sport</strong>s und der <strong>Mobilität</strong> von Menschen<br />

<strong>mit</strong> Behinderung auf breiter Ebene zu fördern und weiterzuentwickeln. Aktuell<br />

gehören zum Verband ca. 9.000 aktive <strong>Rollstuhl</strong>sportler*innen aus über 300<br />

Vereinen in 31 <strong>Sport</strong>arten.<br />

Wir freuen uns auf Deine Bewerbung (Lebenslauf und kurzes Motivationsschreiben),<br />

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Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>-<strong>Sport</strong>verband e. V.<br />

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DRS-Referat ›Vereinsservice und Beratung‹ | Henning Schulze | Fon 02 03 / 71 74-191<br />

6<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


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TITEL<br />

Foto: DGUV<br />

»Im <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />

steckt ein riesiges<br />

Potenzial.«<br />

IM GESPRÄCH:<br />

PROF. DR. JOACHIM BREUER<br />

DRS-EHRENPRÄSIDENT<br />

n Prof. Dr. Joachim Breuer wurde von<br />

Ulf Mehrens im Vorwort als Ehrenpräsident<br />

des DRS vorgestellt. Der studierte<br />

Rechtswissenschaftler begleitet den Weg<br />

des DRS schon lange und ist vielen durch<br />

seine Initiativen im Bereich des <strong>Sport</strong>s für<br />

Menschen <strong>mit</strong> Behinderungen persönlich<br />

bekannt. Mit ihm sprach Andreas Escher,<br />

Leiter des DRS‐Referats ›<strong>Sport</strong> und Kommunikation‹,<br />

über seine Motivation und<br />

seine vielfältigen Erfahrungen.<br />

Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Breuer,<br />

als ehemaliger Hauptgeschäftsführer<br />

der Deutschen Gesetzlichen<br />

Unfallversicherung (DGUV) begleiten<br />

Sie bereits seit vielen Jahren den Weg<br />

des DRS. Was hat Sie letztendlich dazu<br />

bewogen das Amt als Ehrenpräsident<br />

beim DRS anzunehmen?<br />

Breuer: Für die gesetzliche Unfallversicherung<br />

gehört die Rehabilitation <strong>mit</strong> allen<br />

geeigneten Mitteln zu ihrem Markenkern.<br />

<strong>Sport</strong>liche Bewegung sollte ein Teil<br />

jeder guten Rehabilitation sein, das zeigen<br />

die positiven Erfahrungen insbesondere<br />

der berufsgenossenschaftlichen Kliniken.<br />

Und auch für Menschen, die dauerhaft eine<br />

Behinderung behalten, kann <strong>Sport</strong> eine<br />

große Unterstützung sein: Um ihre <strong>Mobilität</strong><br />

und da<strong>mit</strong> ihre Unabhängigkeit zu fördern,<br />

aber auch um soziale Kontakte zu<br />

pflegen. Zum einen habe ich also beruflich<br />

die positiven Effekte des <strong>Sport</strong>s <strong>mit</strong>erleben<br />

können, zum anderen begeistert mich<br />

gerade der <strong>Rollstuhl</strong>sport als Zuschauer.<br />

Wer einmal die packenden Spielszenen<br />

von der Tribüne oder sogar noch näher<br />

am Spielfeldrand erleben durfte, der ist<br />

vom ersten Moment an fasziniert. Das ist<br />

einfach spannend, begeisternd, <strong>mit</strong>reißend!<br />

Vor diesem Hintergrund ist es mir<br />

nicht nur eine große Freude, diese Ehrenpräsidentschaft<br />

zu übernehmen, die Anfrage<br />

hat mich auch tief bewegt.<br />

Die DGUV hat in den vergangenen<br />

Jahren verschiedene öffentlichkeitswirksame<br />

Veranstaltungen rund um<br />

den Behindertensport <strong>mit</strong> dem DRS<br />

zusammen veranstaltet. Welche der<br />

gemeinsamen Veranstaltungen sind<br />

Ihnen dabei besonders gut in<br />

Erinnerung geblieben und warum?<br />

Breuer: Das waren in der Tat eine ganze<br />

Reihe von Veranstaltungen – und ich hoffe,<br />

dass noch viele folgen werden! Ich erinnere<br />

mich zum Beispiel an die sportliche<br />

Tour durch all unsere Kliniken. Ein Highlight<br />

war für mich der Tag ohne Grenzen<br />

2015 auf dem Hamburger Rathausmarkt.<br />

Die Vielfalt von <strong>Sport</strong>arten, die da gezeigt<br />

wurde, war schon sehr beeindruckend.<br />

Von hochkarätigen <strong>Rollstuhl</strong>basketball‐<br />

Spielen über Blindenfußball oder Leichtathletik<br />

bis zum <strong>Rollstuhl</strong>‐Tanz. Dazu noch<br />

viel Service und Musik – eine gelungene<br />

Mischung und die Hamburgerinnen und<br />

Hamburger haben das Angebot neugierig<br />

angenommen. Das war ein schönes Erlebnis.<br />

Ein tolles <strong>Sport</strong>event war natürlich<br />

auch die <strong>Rollstuhl</strong>basketball‐WM, bei der<br />

die DGUV auch Partner war. Spätestens als<br />

ich in einer Bar in der obersten Etage eines<br />

Hotels in Hamburg darauf angesprochen<br />

wurde, was denn auf dem riesigen<br />

Banner stehe, welches über die Docks im<br />

Hafen gezogen war, wurde mir wieder einmal<br />

bewusst, welch riesiges Potenzial im<br />

Behindertensport allgemein und im <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />

im Besonderen steckt!<br />

Welche Maßnahmen/Veränderungen<br />

sind aus Ihrer Sicht für die öffentliche<br />

Wahrnehmung und Anerkennung des<br />

<strong>Rollstuhl</strong>sports notwendig?<br />

Breuer: Ich denke, wir sind da schon auf<br />

einem guten Weg – aber der ist noch lang.<br />

Wenn man die öffentliche Aufmerksamkeit<br />

für die Paralympics verfolgt, sieht<br />

man: Das Interesse am <strong>Sport</strong> von Menschen<br />

<strong>mit</strong> Behinderung ist vorhanden und<br />

es wächst. Aber das passiert natürlich immer<br />

nur anlässlich der sportlichen Highlights<br />

– immerhin! Das muss und wird<br />

aber weitere Ausdehnung und Wahrnehmung<br />

nach sich ziehen müssen. Um die<br />

Aufmerksamkeit zu verstetigen, hat die<br />

DGUV zum Beispiel den German Paralym‐<br />

8<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


pics Media Award ins Leben gerufen. Sie<br />

zeichnet da<strong>mit</strong> gute Berichterstattung<br />

über den Behindertensport aus. Das ist eine<br />

Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu schaffen<br />

und Journalistinnen und Journalisten<br />

für das Thema zu sensibilisieren. Der <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />

zeigt auch hier einmal wieder,<br />

welche hervorragenden Eigenschaften er<br />

besitzt, um Wahrnehmung, Aufmerksamkeit<br />

und Begeisterung zu wecken. Der Gewinner<br />

der Kategorie Foto in diesem Jahr<br />

ist ein sehr gutes Beispiel dafür: »Meins!«<br />

– ein wunderbarer Titel und ein extrem<br />

ausdrucksstarkes Foto, das die Emotionalität,<br />

Kraft und Stärke des <strong>Rollstuhl</strong>sports<br />

in einem einzigen Moment bündelt.<br />

Haben Sie einen persönlichen<br />

Bezug zum Thema Menschen <strong>mit</strong><br />

Behinderung? Gibt es ein<br />

persönliches Erlebnis, auf das Sie<br />

gerne zurückblicken bzw. Ihnen stark<br />

in Erinnerung geblieben ist?<br />

Breuer: Es gibt da sicher viele Erlebnisse,<br />

die mich geprägt haben. Eines davon war<br />

Ende der 1990er Jahre, als ich als Geschäftsführer<br />

der BG‐Klinik Bergmannstrost<br />

in Halle einen Tag der offenen Türe<br />

organisiert habe. Natürlich war die Abteilung<br />

für Querschnittgelähmte dabei, natürlich<br />

gab es auch mehrere <strong>Rollstuhl</strong>basketballspiele.<br />

Man hatte mich überredet,<br />

bei einem Spiel dabei zu sein. Im Überschwang<br />

des Moments habe ich zugesagt,<br />

den ganzen Nach<strong>mit</strong>tag in der Halle nicht<br />

nur dabei zu sein, sondern mich ausschließlich<br />

im <strong>Rollstuhl</strong> zu bewegen. Ich<br />

habe zwar unter größter Anstrengung<br />

durchgehalten, war aber nach den drei<br />

Stunden »fix und fertig« – und sicher keine<br />

Hilfe bei den Spielen! Aber so etwas<br />

schafft Bewusstsein für die herausragenden<br />

Leistungen, die die Menschen in diesem<br />

<strong>Sport</strong> vollbringen.<br />

Bei den Paralympics in Athen im Sommer<br />

2004 hatte ich zum ersten Mal das<br />

Glück, live bei großen <strong>Sport</strong>spielen von<br />

Menschen <strong>mit</strong> Behinderung dabei sein zu<br />

können. Mich hat die Atmosphäre und das<br />

Engagement der Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer sofort begeistert. Von da an<br />

war ich ein ständiger Fan und Begleiter<br />

der Paralympics – sommers wie winters!<br />

Das war Antrieb und Hilfe, diesen einzigartigen<br />

Geist dann auch in kleinere und lokale<br />

<strong>Sport</strong>events zu tragen – und zu spüren,<br />

wie schwer das in der Umsetzung ist.<br />

In der Folge habe ich einige <strong>Sport</strong>lerinnen<br />

und <strong>Sport</strong>ler <strong>mit</strong> ›Behinderung‹ (eigentlich<br />

ein blödes Wort!) persönlich kennenlernen<br />

dürfen und bin glücklich, einige<br />

von ihnen zu meinem Freundes‐ und engeren<br />

Bekanntenkreis zählen zu dürfen.<br />

Ob Kirsten Bruhn (Kirsten, Du bist das<br />

wahre ›Goldstück‹ in unserem fantastischen<br />

Film: ›Gold – Du kannst mehr als Du<br />

denkst‹), Verena Bentele (Verena, wenn einer<br />

den Durchblick hat, dann bist Du das!)<br />

oder Manuela Schmermund (Manuela,<br />

keiner schießt so scharf wie Du, auch <strong>mit</strong><br />

Worten!) – alle sind wahre Glücksfälle für<br />

mein Leben. Vielleicht sollten wir mal zusammen<br />

zu einem <strong>Rollstuhl</strong>basketball‐<br />

Spiel gehen? Als Ehrenpräsident des DRS<br />

wäre es mir eine Ehre …<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Prof. Dr. Joachim Breuer und Willi<br />

Lemke – hier bei der Pressekonferenz<br />

zur Vorstellung des DGUV-Filmprojektes<br />

›Gold – Du kannst mehr als<br />

du denkst‹ 2011 in Berlin – sind heute<br />

Ehrenpräsidenten des DRS.<br />

Foto: Olaf Ballnus<br />

Foto: Malte Wittmershaus<br />

Hightlight einer ganzen Reihe von<br />

DGUV-Events <strong>mit</strong> dem Thema <strong>Rollstuhl</strong>sport<br />

war der ›Tag ohne Grenzen‹<br />

in Hamburg 2015, bei dem unter<br />

anderem Frisbee im <strong>Rollstuhl</strong> als<br />

<strong>Sport</strong>art präsentiert wurde.<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong> 9


TITEL<br />

Die <strong>Rollstuhl</strong>basketball-Europameisterschaft<br />

in Rotterdam nahm<br />

für die deutschen Damen <strong>mit</strong> dem<br />

dritten Platz ein versöhnliches<br />

Ende.<br />

ROLLSTUHLBASKETBALLI<br />

Dem Ticket für Tokio<br />

2020 folgt EM-Bronze<br />

Deutsche Damen gewinnen das kleine Finale gegen<br />

Spanien verdient und freuen sich über Platz drei<br />

Nach der hauchdünnen Niederlage<br />

im Halbfinale gegen Großbritannien<br />

hat sich die Auswahl von<br />

Martin Otto durch einen 53:38‐Erfolg<br />

(10:11/29:21/47:25) über Spanien im<br />

Spiel um Platz drei verdient <strong>mit</strong> Bronze<br />

dekoriert. Die Qualifikation für die Paralympics<br />

in Tokio 2020 hatte die Mannschaft<br />

bereits <strong>mit</strong> dem Halbfinaleinzug gesichert.<br />

Im gut gefüllten Topsportcentrum sahen<br />

die Zuschauer zu Beginn eine muntere<br />

Partie auf Augenhöhe, in der es dem<br />

deutschen Team zunächst etwas an Glück<br />

im Abschluss mangelte. Es schien, als würde<br />

die bittere 48:49‐Halbfinalniederlage<br />

vom Vortag noch ein paar Nachwirkungen<br />

zeigen. Spanien presste das deutsche Aufbauspiel<br />

früh an und brachte die Mannschaft<br />

da<strong>mit</strong> etwas aus dem Tritt. Doch<br />

<strong>mit</strong> dem 12:15 (13.) aus deutscher Sicht<br />

legte die Auswahl von Martin Otto los. Defensiv<br />

nahm man Spaniens Top‐Scorerin<br />

Perez nun besser aus dem Spiel. Und auch<br />

in der Offensive lief es fortan rund. So<br />

drehten die deutschen Damen das Spiel<br />

und rollten <strong>mit</strong> einem Vorsprung (29:21)<br />

in die Halbzeitpause.<br />

Den Schwung aus Halbzeit eins brachte<br />

das Team Germany zum Start der zweiten<br />

Hälfte wieder <strong>mit</strong> auf das Parkett und legte<br />

direkt <strong>mit</strong> einem 8:0‐Lauf zum 37:21<br />

(23.) los. Deutschland spielte nun befreit<br />

auf und entschied das dritte Viertel verdient<br />

<strong>mit</strong> 18:4 für sich. Der beim Stand<br />

von 47:25 (30.) nun deutliche Vorsprung<br />

vor den letzten zehn Minuten ließ keinen<br />

Zweifel mehr am Erfolg und der da<strong>mit</strong> verbundenen<br />

Bronzemedaille aufkommen.<br />

Routiniert brachte man die Partie <strong>mit</strong><br />

53:38 nach Hause.<br />

Entsprechend zufrieden zeigte sich<br />

Bundestrainer Martin Otto nach der<br />

Schlusssirene: »Nach einem etwas zögerli‐<br />

Freuen sich über die Qualifikation für die Paralympics in Tokio<br />

und die Bronzemedaille: Das deutsche Damen-Team <strong>mit</strong> Headcoach<br />

Martin Otto (r.) und Co-Trainerin Janet McLachlan (2. v. r.).<br />

Foto: Werner Schorp<br />

10<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Foto: Werner Schorp<br />

Mit letztem Einsatz<br />

spielten die deutschen<br />

Damen gegen die<br />

Niederlande – verloren<br />

aber knapp <strong>mit</strong> 51:55.<br />

chen Start sind wir dann konsequenter geworden<br />

und konnten uns nach und nach<br />

immer mehr absetzen. Ich bin sehr happy<br />

darüber, dass wir den dritten Platz geholt<br />

haben. Das hat sich die Mannschaft verdient.<br />

Natürlich hätten wir es gerne ins<br />

Endspiel geschafft und um Gold gespielt.<br />

Doch <strong>mit</strong> der Qualifikation für Tokio und<br />

der Bronzemedaille haben wir zwei unserer<br />

Ziele erreicht.«<br />

Gold sicherte sich der Weltmeister,<br />

Gastgeber und Favorit aus den Niederlanden<br />

vor Großbritannien. Auf den Plätzen<br />

fünf und sechs beschlossen Frankreich<br />

und die Türkei das Turnier.<br />

Deutschland: Mareike Miller (22), Katharina<br />

Lang (19/1), Barbara Groß, Laura<br />

Fürst (4), Svenja Mayer, Annabel Breuer,<br />

Janne Deutschmann, Nathalie Ebertz, Lena<br />

Knippelmayer, Svenja Erni (2), Anne Patzwald<br />

(4), Catharina Weiß (2)<br />

Quelle: Tanja Feddersen<br />

<strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

EM Damen, Rotterdam<br />

Vorrunde<br />

Niederlande – Spanien 59:36<br />

Großbritannien – Frankreich 66:18<br />

Deutschland – Türkei 59:17<br />

Frankreich – Deutschland 31:69<br />

Türkei – Niederlande 22:75<br />

Großbritannien – Spanien 56:29<br />

Frankreich – Türkei 51:31<br />

Spanien – Deutschland 43:64<br />

Niederlande – Großbritannien 61:52<br />

Türkei – Großbritannien 20:75<br />

Deutschland – Niederlande 51:55<br />

Spanien – Frankreich 54:31<br />

Großbritannien – Deutschland 48:61<br />

Türkei – Spanien 33:70<br />

Niederlande – Frankreich 72:34<br />

Halbfinale<br />

Deutschland – Großbritannien 48:49<br />

Niederlande – Spanien 57:31<br />

Platz 5<br />

Frankreich – Türkei 56:46<br />

Platz 3<br />

Deutschland – Spanien 53:38<br />

Finale<br />

Niederlande – Großbritannien 65:32<br />

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LEBEN<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong> 11


SPORT VOR ORT<br />

Katharina Weiß<br />

(<strong>mit</strong> Ball) sucht im Spiel<br />

gegen Frankreich<br />

energisch den<br />

Weg zum Korb.<br />

Deutsche Damen<br />

super beim WSC<br />

<strong>Rollstuhl</strong>basketball-Nationalmannschaft der Damen gewinnt<br />

Vorbereitungsturnier in Frankfurt/Main – Herren auf Platz 2<br />

Ganz im Zeichen des <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

stand das Pfingstwochenende<br />

in Frankfurt. Beim alljährlichen<br />

World Super Cup (WSC) in der Mainmetropole<br />

fanden sich von Freitag bis<br />

Sonntag wieder internationale Top‐Teams<br />

ein, um um den begehrten Pokal zu spielen.<br />

Neben den beiden deutschen Nationalmannschaften<br />

präsentierten sich den<br />

Fans und Zuschauern im Skywheelers Dome<br />

auf Herrenseite die Teams aus der Türkei<br />

und der Schweiz sowie auf der Damenseite<br />

die Mannschaften aus Frankreich<br />

und Japan.<br />

Dabei bescherten vor allem die deutschen<br />

Damen von Bundestrainer Martin<br />

Otto dem Publikum ein mehr als erfolgreiches<br />

und gelungenes Wochenende. Mit<br />

vier Siegen aus vier Spielen sicherten sich<br />

die Korbjägerinnen des Team Germany<br />

den verdienten Turniersieg. Die teils<br />

knappen und bis zum Schluss spannenden<br />

Partien ließen die Herzen der zahlreichen<br />

<strong>Rollstuhl</strong>basketball‐Begeisterten Fans höher<br />

schlagen.<br />

»Man muss sagen, dass wir uns von<br />

Turnier zu Turnier gesteigert haben. Beim<br />

WSC sind wir <strong>mit</strong> der gewünschten Konstanz<br />

und einer hochkonzentrierten Verteidigung<br />

aufgetreten und konnten uns<br />

erstmal auch <strong>mit</strong> dem vollen 12er Kader<br />

präsentieren. Das freut mich ganz beson‐<br />

Die deutschen Herren –<br />

hier <strong>mit</strong> Aliksandr<br />

Halouski (m.) im Spiel<br />

gegen die Türkei –<br />

sicherten sich in<br />

Frankfurt Platz 2.<br />

WORLD SUPER CUP <strong>2019</strong>I<br />

Ergebnisse Herren<br />

Deutschland – Türkei 55:63<br />

Schweiz – Deutschland 51:81<br />

Türkei – Deutschland 65:53<br />

Deutschland – Schweiz 75:40<br />

Kader Herren<br />

Phillip Schorp, 1993, Rhine River Rhinos 1.0<br />

Nico Dreimüller, 1997, RSV Lahn Dill 2.0<br />

Jens Eike Albrecht, 1991, Thuringia Bulls 3.0<br />

Christopher Huber, 1995, RSV Lahn Dill 1.0<br />

Andre Bienek, 1986, Thuringia Bulls 3.0<br />

Alexander Budde, 2000, Hannover United 3.5<br />

Jan Haller, 1988, Hannover United 2.0<br />

Dirk Passiwan, 1976, Doneck Dolphins Trier 4.5<br />

Aliaksandr Halouski, 1987, Thuringia Bulls 4.5<br />

Thomas Böhme, 1991, RSV Lahn Dill 3.0<br />

Matthias Güntner, 1998, Rhine River Rhinos 4.5<br />

Jan Sadler, 1993, Hannover United 3.0<br />

Staff<br />

Nicolai Zeltinger (Headcoach)<br />

Martin Kluck, Paul Bowes (Co-Trainer)<br />

Moritz Weith (Teammanager)<br />

Sascha Kluge (Mannschaftsarzt)<br />

Cornelia Freitag, Lena Weins (Physiotherapeutin)<br />

Fotos: Uliphoto.de<br />

Dirk Lösel, Sabrina Möller (Athletiktrainer)<br />

Dafni Bouzikou (<strong>Sport</strong>psycholgie)<br />

Björn Lohmann (Videoanalyse)<br />

Rene Dietsch (Techniker)<br />

12<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Kader Damen<br />

Anne Patzwald, 1989, BG Baskets Hamburg 1.0<br />

Jana Bozeck, 2005, TSV Achim Lions 1.5<br />

Jana Bozeck, 2005, RSKV Tübingen 1.0<br />

Annabel Breuer, 1992, RSV Lahn Dill 1.5<br />

Laura Fürst, 1991, RBB München Iguanas 2.0<br />

Svenja Erni, 2003, Sabres Ulm 3.5<br />

Katharina Lang, 1993, University of Alabama 4.5<br />

Svenja Mayer, 1991, Rhine River Rhinos 2.5<br />

Barbara Groß, 1993, University of Alabama 4.5<br />

Mareike Miller, 1990, BG Baskets Hamburg 4.5<br />

Lena Knippelmeyer, 1990, RSC Osnabrück 4.5<br />

Nathalie Ebertz, 1990, Dolphins Trier 4.5<br />

Staff<br />

Martin Otto (Headcoach)<br />

Janet McLachlan (Co-Trainerin)<br />

Andreas Ebertz (Teammanager)<br />

Julia Erhard (Physiotherapeutin)<br />

Claude Weynandt (Mannschaftsarzt)<br />

Dennis Nohl (Techniker)<br />

WORLD SUPER CUP <strong>2019</strong>I<br />

Ergebnisse Damen<br />

Japan – Deutschland 54:59<br />

Frankreich – Deutschland 46:34<br />

Deutschland – Japan 69:51<br />

Deutschland – Frankreich 45:26<br />

ders. Ich bin sehr stolz, dass wir als Mannschaft<br />

<strong>mit</strong> so einer Mischung aus jung und<br />

alt, erfahren und unerfahren so zusammen<br />

gefunden haben. Jetzt arbeiten wir in<br />

den Trainingscamps noch an der ein oder<br />

anderen Feinheit, um dann frohen Mutes<br />

zur EM zu fahren«, zeigt sich Martin Otto<br />

nach der Siegerehrung erfreut.<br />

HERREN VERLIEREN ZWEIMAL<br />

GEGEN EUROPAMEISTER<br />

Nicht ganz so erfolgreich, aber dennoch<br />

begeisternd, lief es für die Herren von<br />

Bundestrainer Nicolai Zeltinger. Zweimal<br />

musste man sich innerhalb drei Tagen<br />

nach intensiven 40 Minuten dem amtierenden<br />

Europameister aus der Türkei geschlagen<br />

geben. Dafür rollte es gegen die<br />

Mannschaft aus der Schweiz umso besser.<br />

Hier fuhr die deutsche Auswahl zwei deutliche<br />

Siege ein und sicherte sich hinter der<br />

Türkei Platz 2 beim WSC <strong>2019</strong>.<br />

»Obwohl wir nur zwei kurze gemeinsame<br />

Trainingseinheiten vor unserem ersten<br />

offiziellen Turnier hatten, sind wir <strong>mit</strong><br />

dem WSC ganz zufrieden. Wir haben uns<br />

von Spiel zu Spiel gesteigert und mussten<br />

erstmal als Mannschaft wieder zueinander<br />

finden. Das hat insgesamt sehr gut geklappt<br />

und ich denke, dass wir auf einem<br />

sehr guten Weg sind. Wir haben bis zur<br />

EM noch etwas Zeit, um die nächsten gemeinsamen<br />

Schritte zu machen. Für uns<br />

war es ein gelungenes Event«, zieht Herren‐Coach<br />

Nicolai Zeltinger Resümee.<br />

Der DRS bedankt sich beim Organisations‐Team<br />

für eine erneut gelungene Veranstaltung<br />

und freut sich bereits jetzt auf<br />

den World Super Cup 2020, welcher vom<br />

29. bis 31. Mai in Frankfurt stattfinden<br />

wird. | Tanja Feddersen<br />

Foto: Uliphoto.de<br />

Allen Grund für gute Laune hatten die deutsche <strong>Rollstuhl</strong>basketball-Nationalmannschaft<br />

der Damen, die in Frankfurt/Main den World Super Cup gewinnen konnte.<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong> 13


SPORT VOR ORT<br />

Nach dem WSC ist<br />

vor dem WSC<br />

Pierre Fontaine, Initiator und treibende Kraft beim World<br />

Super Cup, spricht <strong>mit</strong> ›<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong>‹ über<br />

die Enstehung des Turniers, dessen Stellenwert und die<br />

Begeisterung der Volunteers und Fans<br />

Der World Super-Cup hat sich in den<br />

letzten Jahren zu einem festen<br />

Bestandteil des internationalen RBB-<br />

Kalenders entwickelt. Wie ist die Idee<br />

zu diesem Turnier entstanden?<br />

Pierre Fontaine: Nach der <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

EM 2013 in Frankfurt, die von der<br />

Organisation, den Ablaufen und den helfenden<br />

Händen ein riesiger Erfolg war, haben<br />

Ulf Mehrens und ich überlegt, dass es<br />

das in Frankfurt ja nicht gewesen sein<br />

kann. So kamen wir auf die Idee ein Einladungsturnier<br />

umzusetzen, um unseren<br />

Nationalmannschaften die optimalen Vorbereitungsvoraussetzungen<br />

zu schaffen.<br />

Wir wollten einen Namen, der die Qualität<br />

der Mannschaften in sich trägt und so kamen<br />

wir auf den Titel World Super Cup. Es<br />

war toll, dass wir da<strong>mit</strong> auch den harten<br />

Kern der Volunteers der EM weiterhin einbinden<br />

konnten und hier wirklich eine<br />

kleine Familie entstanden ist.<br />

Wie hoch ist der Stellenwert des<br />

Turnier bei den Teams und den<br />

Zuschauern aus der Region?<br />

Pierre Fontaine: Ich glaube, dass unser<br />

Turnier <strong>mit</strong>tlerweile im Ausland einen<br />

sehr guten Ruf hat. Das Teilnehmerfeld ist<br />

in der Regel sportlich sehr anspruchsvoll,<br />

aber auch die Rahmenbedingungen wie<br />

Hotel, Transfer, Verpflegung, Infrastruktur<br />

in der Halle und auch die Umsetzung der<br />

Ehrungen sind auf einem sehr hohen Niveau.<br />

Wir versuchen <strong>mit</strong> den Mitteln, die<br />

uns zur Verfügung stehen, eine sehr gute<br />

Veranstaltung umzusetzen und uns in jedem<br />

Jahr wieder etwas zu steigern. Egal<br />

ob Livesteam, Lichttechnik, Konfettikanonen<br />

oder LED‐Wand. Wir wollen den Zuschauern<br />

Entertainment bieten.<br />

Die Zuschauer aus der Region nehmen<br />

das Turnier an, aber es kommen auch immer<br />

mehr Gäste aus ganz Deutschland um<br />

zu schauen, oder zu helfen. Der Zuspruch<br />

wird jedes Jahr größer. Wo wir noch Luft<br />

haben, ist bei der Pressearbeit und bei<br />

dem Thema Werbung. Aber hier haben<br />

wir für 2020 einen Partner, der <strong>mit</strong> uns eine<br />

sehr große Marketingoffensive umsetzen<br />

möchte. Vor einer großen Kulisse zu<br />

spielen, ist für einen <strong>Sport</strong>ler immer auch<br />

nochmal ein Motivationsschub.<br />

PIERRE FONTAINE<br />

Jahrgang 1969, verheiratet, 2 Kinder<br />

gelernter Versicherungskaufmann<br />

n Nach 20 Jahren in der Versicherungswirtschaft<br />

hat Pierre Fontaine<br />

2016 sein Hobby zum Beruf gemacht<br />

und ist als Manager ›Sponsoring und<br />

Vermarktung‹ in die Commerzbank-<br />

Arena gewechselt. Seit <strong>2019</strong> ist er dort<br />

Director Sales. Seit 2006 ist der 49-Jährige<br />

Mitglied des RSC Frankfurt und<br />

Teammanger der ersten Mannschaft<br />

den Mainhatten Skywheelers, seit<br />

2009 Vorsitzender des Fördervereins<br />

<strong>Rollstuhl</strong>basketball Rhein-Main e. V.<br />

Zwischen 2015 und <strong>2019</strong> war er Vorsitzender<br />

des RSC Frankfurt.<br />

Zudem ist Pierre Fontaine seit 2016<br />

Mitglied des Vorstandes der CDU Neu-<br />

Isenburg (Schwerpunktthema Barrierefreiheit).<br />

Ein Turnier in dieser Form <strong>mit</strong><br />

Lifestream etc. bedeutet viel Arbeit<br />

und einen hohen technischen<br />

Aufwand. Wie leicht/schwer ist es<br />

ehrenamtliche Helfer zu finden wie<br />

ist die Finanzierung geregelt?<br />

Pierre Fontaine: Wie bereits gesagt, unsere<br />

Volunteer Familie ist gigantisch. Die<br />

freuen sich schon auf den WSC 2020. Daher<br />

ist das eine gute Basis. Diese Familie<br />

bringt auch Jahr für Jahr immer neue Menschen<br />

in die Halle, die dann auch helfen<br />

wollen.<br />

Die Vorbereitungen für den WSC fangen<br />

in der Regel nach dem WSC an. Am<br />

Anfang bin ich da erstmal alleine Tätig.<br />

Kostenpläne kalkulieren, Sponsoren suche,<br />

Terminabstimmung, Vorabinfos. Hotelverträge<br />

und Koordination der Mannschaften<br />

in Zusammenarbeit <strong>mit</strong> den Nationalmannschaften.<br />

Wenn das alles steht,<br />

dann kommen zwei wirklich wichtige<br />

Menschen ins Spiel. Laura Löffler koordiniert<br />

die Übernachtungen und Sonderwünsche<br />

der Gäste und Winfried Walter<br />

managet die Volunteers. Ab ca. drei Monate<br />

vor dem Turnier finden die regelmäßigen<br />

Planungstreffen statt. Auch hier ist ein<br />

eingespieltes Team am Start und das ist<br />

das Fundament des WSC. Egal ob Catering,<br />

Logistik oder Technik, da sind Menschen<br />

<strong>mit</strong> viel Liebe zum Verein und zum <strong>Sport</strong><br />

tätig. Ohne diese Menschen würde es keinen<br />

WSC geben.<br />

Finanzen ist immer ein schwieriges<br />

Thema, aber hier hat die Stadt Frankfurt<br />

und das Land Hessen in diesem Jahr den<br />

Zuschuss erhöht, da<strong>mit</strong> dieses in Hessen<br />

wichtige Turnier weiter stattfinden kann<br />

und auch unsere Nationalmannschaften<br />

leisten einen Beitrag für das Turnier. Aber<br />

es gibt viele Partner, die uns viele Jahr treu<br />

sind und die extrem wichtig sind für die<br />

Durchführung.<br />

Wie sieht die Zukunft des<br />

Turniers aus?<br />

Pierre Fontaine: Der WSC sollte sich als<br />

fester Bestandteil im <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

etablieren und solange die Rahmenbedingungen<br />

sich nicht ändern, ist nicht geplant<br />

dieses Konzept einzustampfen. Meine Aufgabe<br />

wird es sein die Aufgaben auf noch<br />

breitere Füße zu stellen, da<strong>mit</strong> es nicht abhängig<br />

von meinem Einsatz ist. Denn man<br />

weiß nie was passieren kann.<br />

Danke für das Gespräch.<br />

14<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


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FACHBEREICHE<br />

Er steht fest: Der Kader der deutschen<br />

Nationalmannschaft für die<br />

vom 7. bis 11. August <strong>2019</strong> in Dänemark<br />

stattfindende Europameisterschaft<br />

im <strong>Rollstuhl</strong>rugby ist fix. Cheftrainer<br />

Christoph Werner über<strong>mit</strong>telte am<br />

31. Mai seinen Nominierungsvorschlag<br />

dem Deutschen Behindertensportverband<br />

(DBS), welcher der Nominierung des Trainers<br />

folgte.<br />

Josco Wilke<br />

Foto: Nadine Bieneck<br />

ROLLSTUHLRUGBYI<br />

EM-Kader für<br />

Vejle steht<br />

Neuer Kapitän und Nachfolger von<br />

Maik Baumann: Marco Herbst (l.).<br />

Diese Mannschaft kämpft für Deutschland bei den<br />

europäischen Titelkämpfen in Dänemark<br />

Die endgültige Entscheidung über die Zusammensetzung<br />

seines EM‐Teams fiel<br />

Christoph Werner alles andere als leicht.<br />

Getroffen wurde sie im Rahmen eines Vorbereitungslehrgangs<br />

an der <strong>Sport</strong>schule in<br />

Bad Blankenburg vom 30. Mai bis 2. Juni.<br />

»Unsere Mannschaft befindet sich gegenwärtig<br />

in einem absoluten Umbruch«, erklärt<br />

Christoph Werner. »Zahlreiche erfahrene<br />

und langjährige Spieler sind aus dem<br />

Nationalteam zurückgetreten. Da<strong>mit</strong> rücken<br />

andere Spieler nach, gerade unsere<br />

jüngeren Talente sind nun in der Situation,<br />

deutlich mehr Verantwortung übernehmen<br />

zu müssen.«<br />

JUNGE TALENTE MÜSSEN<br />

MEHR VERANTWORTUNG<br />

ÜBERNEHMEN<br />

Zur Europameisterschaft fährt der Trainer<br />

<strong>mit</strong> einem Team, welches eine Mischung<br />

aus routinierten Spielern und aufstrebenden,<br />

hungrigen Talenten ist. Mit 48 Jahren<br />

ist 0.5‐Punkte‐Spieler Christian Riedel ohne<br />

Frage der Erfahrenste auf dem Feld.<br />

Zwischen ihm und dem jüngsten Spieler<br />

im Team, Josco Wilke, liegen ziemlich genau<br />

30 Jahre: Der 17‐jährige Leipziger, der<br />

<strong>mit</strong> 2.0 Punkten klassifiziert ist, feiert am<br />

Anreisetag der EM seinen 18. Geburtstag.<br />

Einzige Frau im deutschen Team ist 1.0‐<br />

Punkte‐Spielerin Britta Kripke.<br />

Nach dem Rücktritt von Maik Baumann<br />

im Frühjahr dieses Jahres wird Marco<br />

Herbst die deutsche Nationalmannschaft<br />

zukünftig als Kapitän anführen. Die Europameisterschaft<br />

in Dänemark ist da<strong>mit</strong> für<br />

den Hannoveraner gleichzeitig eine echte<br />

Feuertaufe. »Ich freue mich riesig über das<br />

Vertrauen, das Mannschaft und Trainer<br />

mir entgegenbringen«, sagt der 30‐Jährige.<br />

»Ich bin stolz darauf, die Mannschaft<br />

bei der EM in Dänemark auf das Spielfeld<br />

führen zu dürfen.« Marco Herbst tritt in<br />

große Fußstapfen, die Maik Baumann<br />

nach 14 Jahren im Nationalteam hinterlassen<br />

hat. Doch der 3.5‐Punkte‐Spieler ist –<br />

ebenso wie das gesamte Team – absolut<br />

ambitioniert. »Ich hoffe, die Mannschaft<br />

motivieren und in den wichtigen Phasen<br />

der Spiele lenken zu können«, schaut er<br />

auf die anstehenden Aufgaben voraus. Der<br />

Offensivspieler weiß: »Es wird in den<br />

kommenden Jahren immer wichtiger, die<br />

jungen Spieler ans internationale Niveau<br />

heranzuführen, um erfolgreich zu bleiben.«<br />

Den zurückgetretenen Maik Baumann<br />

sieht Marco Herbst für »die vielen<br />

Aufgaben, die nun auf mich zukommen, als<br />

großes Vorbild.«<br />

Gerade weil die Mannschaft einen großen<br />

Umbruch erlebt, könnte sich die Europameisterschaft<br />

zu einer echten Überraschungskiste<br />

entwickeln. »Unsere Vorbereitung<br />

auf das Turnier läuft bereits seit<br />

mehreren Monaten sehr akribisch. Alle<br />

ziehen gut <strong>mit</strong>, die Stimmung ist gut, die<br />

Anspannung, aber auch die Vorfreude auf<br />

die EM steigen langsam«, verrät Christoph<br />

Werner. Etliche Trainingslager sowie die<br />

Teilnahme am hochklassig besetzten Metro‐Cup<br />

in Polen im Juli führten das deutsche<br />

Team zur Europameisterschaft. Die<br />

Zielstellung des Trainers für das Turnier<br />

in Vejle ist klar umrissen: »Wir wollen den<br />

Einzug ins Halbfinale schaffen, auch wenn<br />

wir wissen, dass dies alles andere als einfach<br />

wird. Doch möglich ist es. Für uns<br />

geht es schließlich nicht nur um ein gutes<br />

Abschneiden bei der EM, sondern wir haben<br />

bereits auch schon die Qualifikation<br />

für die Paralympischen Spiele 2020 in Tokio<br />

im Blick«, erklärt er. Die beiden Finalteilnehmer<br />

der Europameisterschaft qualifizieren<br />

sich direkt für die Spiele in To‐<br />

16<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


FACHBEREICHE<br />

Foto: Nadine Bieneck<br />

kio. Der Dritt‐ und Viertplatzierte der<br />

EM ziehen in ein weiteres Qualifikationsturnier<br />

ein, über das ebenfalls ein<br />

Ticket für ›Tokio 2020‹ gelöst werden<br />

kann.<br />

Zehn Spieler und ein sechsköpfiges<br />

Trainer‐ und Betreuerteam bilden die<br />

deutsche Abordnung, die sich am 4.<br />

August auf den Weg ins dänische Vejle<br />

macht. Am 7. August geht es um 18.15<br />

Uhr im Auftaktspiel direkt gegen<br />

Europas Nummer 3, das Team aus<br />

Frankreich. Es folgen die Vorrundenspiele<br />

gegen Schweden (8. August,<br />

17.45 Uhr) und die Niederlande (9.<br />

August, 12.15 Uhr). Infos unter<br />

http://<strong>2019</strong>wrec.com | Nadine Bieneck<br />

EM-KADER<br />

Marco Herbst (3.5)<br />

Michael Volter (3.0)<br />

Luca Schneider (2.5)<br />

Jens Sauerbier (2.0)<br />

Steffen Wecke (2.0)<br />

Josco Wilke (2.0)<br />

Thorsten Altmann (1.5)<br />

Florian Bongard (1.0)<br />

Britta Kripke (1.0)<br />

Christian Riedel (0.5)<br />

STAFF<br />

Christoph Werner Head Coach<br />

Mathias Schute, Assistant Coach<br />

Marcus Buhr, Medical<br />

Daniel Meyer, Medical<br />

Hans Vater, Medica<br />

Peter Sauerbier, Equipment<br />

Bundestrainer Christoph Werner<br />

(m.) bei einer Teambesprechung.<br />

POWERCHAIRHOCKEY<br />

PACKENDES FINALE IN<br />

DER 2. BUNDESLIGA<br />

Zweite Meisterschaft in Folge für Black Knights Dreieich II<br />

n Der letzte Spieltag der 2. Bundesligasaison<br />

2018/<strong>2019</strong> im Powerchair‐Hockey<br />

fand bei den Ballbusters Würzburg<br />

statt. Die Halle im Vorort Thüngersheim<br />

war gut besucht – aber der Frieden des<br />

lauen Frühlingstages währte nicht lange,<br />

denn es ging direkt hoch her.<br />

Die am Tabellenende weit abgeschlagenen<br />

Hausherren aus Würzburg hatten<br />

nur noch theoretische Chancen auf den<br />

Klassenerhalt. Den Druck, jedes Spiel gewinnen<br />

zu müssen, merkte man dem<br />

Heimteam aber nicht an. Angetrieben<br />

von ihren Fans hielten sie gegen Aufsteiger<br />

Hurricanes Bochum gut dagegen und<br />

gewannen <strong>mit</strong> 4:1 nach einer stark verbesserten<br />

Leistung in Hälfte zwei.<br />

Durch die Absage der Flashboy Runners<br />

Neuwied, die krankheitsbedingt<br />

nicht antreten konnten, erhielten die<br />

Würzburger – wie auch die anderen<br />

Teams – weitere zwei Punkte. Sollte hier<br />

noch etwas gehen? Gegen die Rolliteufel<br />

Ludwigshafen und die Black Knights<br />

Dreieich II aus Messel bei Darmstadt<br />

blieb das Wunder dann aber aus. So<br />

muss Würzburg den Gang in die dritte<br />

Liga antreten.<br />

Vizemeister Ludwigshafen war wieder<br />

<strong>mit</strong> allen Spielern angereist und<br />

überholte Bochum und Neuwied in der<br />

Tabelle nach einem Sieg gegen die Hurricanes.<br />

Dann kam es zum Showdown <strong>mit</strong><br />

Dreieich II. Mit einem Sieg hätte Ludwigshafen<br />

zum Zeitpunkt des Spiels sogar<br />

in der Tabelle noch mal ran kommen<br />

können. Es folgte ein spannendes Spiel,<br />

das knapp <strong>mit</strong> 3:2 für Dreieich II endete.<br />

Dreieich II konnte den Angriff so<strong>mit</strong><br />

erfolgreich abwehren und machte die<br />

zweite Meisterschaft in Folge klar, dahinter<br />

folgt Ludwigshafen ebenfalls erneut<br />

als Vizemeister. Der Aufsteiger aus der 3.<br />

PCH Bundesliga, die Hurricanes Bochum,<br />

verloren zwar an diesem Tag alle drei<br />

Spiele, spielten aber insgesamt eine<br />

überzeugende Saison und sicherten sich<br />

fast schon sensationell die Bronzemedaille.<br />

Auf Platz vier folgt Neuwied,<br />

Würzburg auf Platz fünf.<br />

Dreieich II kann als zweite Mannschaft<br />

des Deutschen Meisters nicht in die 1.<br />

Bundesliga aufsteigen. Ab dieser Saison<br />

gibt es die Regel, dass der Zweitplatzierte<br />

das Aufstiegsrecht bekommt. Es wird<br />

davon ausgegangen, dass die Rolliteufel<br />

Ludwigshafen davon Gebrauch machen<br />

werden.<br />

Sandra Steiner (Ballbusters Würzburg,<br />

l.) wurde beste 3 KP-Spielerin.<br />

Überraschungen gab es dann noch bei<br />

den individuellen Auszeichnungen für<br />

die besten Spieler*innen der 2. Bundesliga.<br />

Bei den Festschlägern wurde Christian<br />

Homburg bester Torwart, Jenson Göb<br />

bester 1 KP‐Spieler (beide aus Bochum)<br />

und Stephan Möll aus Ludwigshafen bester<br />

2 KP‐Spieler. Bei den Handschlägern<br />

gab es dann doch noch großen Jubel bei<br />

den abgestiegenen Würzburgern. Sandra<br />

Steiner wurde beste 3 KP‐Spielerin und<br />

Vadim Vadim Lobanow bester 4 KP‐<br />

Spieler. So wurde Würzburg doch noch<br />

für die gute Leistung am dritten Spieltag<br />

belohnt. Bester 5 KP‐Spieler ist David<br />

Huber aus Ludwigshafen. Torschützenkönig<br />

wurde Raphael Knobloch von<br />

Dreieich II <strong>mit</strong> 57 Toren.<br />

Alles in allem war es wieder ein spannender<br />

und gut organisierter Spieltag,<br />

der schon jetzt Lust auf die nächste Saison<br />

macht. Wieder mal wurde bewiesen,<br />

wie attraktiv der Powerchair‐Hockeysport<br />

ist.<br />

C. Homberg<br />

Foto: C. Homberg<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong> 17


FACHBEREICHE<br />

Erstmals ganz vorne angekommen:<br />

Boris Nicolai (m.) auf Platz 1 bei der<br />

Siegerehrung der Klasse BC4.<br />

PARA BOCCIA REGIONAL OPENI<br />

Boris Nicolai ›ganz oben<br />

auf dem Treppchen‹<br />

Als erster deutscher Para-Boccia-Spieler Sieger bei einem<br />

internationalen Turnier<br />

Bei den Para Boccia Regional Open<br />

im sardinischen Olbia hat Boris<br />

Nicolai in der Klasse BC 4 erneut<br />

sein Können unter Beweis gestellt und belegte<br />

als erster deutscher Para Boccia‐<br />

Spieler einen ersten Platz bei einem internationalen<br />

Turnier. Auch im Pair‐Wettbewerb<br />

der BC 4 überzeugte er gemeinsam<br />

<strong>mit</strong> Bastian Keller und Anita Raguwaran<br />

<strong>mit</strong> Rang zwei.<br />

Schon im Mai bei den World Open hatte<br />

Boris Nicolai <strong>mit</strong> einem starken vierten<br />

Platz im Einzel gezeigt, dass auch in diesem<br />

Jahr <strong>mit</strong> ihm zu rechnen ist. Der WM‐<br />

Dritte von 2018 knüpfte in Olbia an seine<br />

konstante Leistung an. Mit drei Siegen und<br />

nur einer Niederlage in der Gruppenphase,<br />

die seine einzige im Einzel‐Wettbewerb<br />

bleiben sollte, zog er in das Viertelfinale<br />

ein. Mit einem deutlichen 11:1 Sieg<br />

gegen den Aserbeidschaner Khayal Islamov<br />

sicherte er sich den Einzug ins Halbfinale.<br />

Doch auch Artem Kolinko (Ukraine)<br />

konnte den Maschinenbautechniker vom<br />

BRS Gersweiler‐Ottenhausen nicht stoppen<br />

und Nicolai zog ins Finale ein.<br />

Dort traf er auf eine bekannte Gegnerin:<br />

gegen Carla Oliviera aus Portugal hatte er<br />

in der Gruppenphase knapp gewonnen.<br />

Im Finale dominierte der 34‐Jährige von<br />

Beginn an und punktete mehrfach in den<br />

ersten drei Sätzen, sodass auch der verlorene<br />

vierte Satz nichts mehr am 5:3‐Finalsieg<br />

änderte. »Das gesamte deutsche Team<br />

hat sich <strong>mit</strong> Boris gefreut. Schon häufig<br />

waren wir bei internationalen Turnieren<br />

auf dem Podest, aber Platz eins blieb uns<br />

bislang verwehrt. Umso schöner war die<br />

Siegerehrung und die deutsche Nationalhymne<br />

hat uns allen Gänsehaut beschert«,<br />

berichtete Team‐Manager Thomas Keller.<br />

In derselben Klasse belegten seine Pair‐<br />

Partner Bastian Keller und Anita Raguwaren<br />

Rang 14 und 17.<br />

In der Klasse BC 3 gingen Nancy Poser<br />

und Ilker Icöz an den Start. Die Richterin<br />

aus Hoyerswerda feierte in Olbia ihre internationale<br />

Premiere. Dies war ihr im<br />

ersten Spiel noch anzumerken. Mit 0:11<br />

musste sie sich geschlagen geben. Doch<br />

Poser fand <strong>mit</strong> jedem Spiel mehr in das<br />

Turnier, gewann zwei der vier Gruppenspiele<br />

und beendete das Turnier auf einem<br />

guten zehnten Platz. Für Nachwuchsspieler<br />

Ilker Icöz reichte es zu keinem<br />

Sieg, er wurde 17. im Einzel‐Wettbewerb.<br />

In der BC3 belegte das Pair Poser / Icöz einen<br />

sehr guten fünften Platz.<br />

Im Pair‐Wettbewerb gingen Boris Nicolai,<br />

Bastian Keller und Anita Raguwaran in<br />

der BC 4 an den Start. Erst seit kurzem ist<br />

es Pflicht, dass im Pair‐Wettbewerb bei<br />

Meisterschaften und World Open Turnieren<br />

die Frau verpflichtet ist einen Satz pro<br />

Partie zu spielen. Beim Regional Open ist<br />

es derzeit noch keine Pflicht, doch Bundestrainer<br />

Edmund Minas nutze das Turnier,<br />

um sein Team auf die bevorstehende<br />

Europameisterschaften Ende August in<br />

Sevilla vorzubereiten und ließ Anita Raguwaran<br />

in jedem Spiel <strong>mit</strong>wirken.<br />

Mit zwei Siegen und einer Niederlage<br />

zog das Pair ins Halbfinale ein, wo sie <strong>mit</strong><br />

einem 4:2‐Sieg über Spanien den Einzug<br />

ins Finale perfekt machten. Im Finale gab<br />

es eine Revanche gegen die Auswahl aus<br />

Russland, gegen die man in der Gruppenphase<br />

noch deutlich verloren hatte. Auch<br />

im erneuten Aufeinandertreffen fand das<br />

deutsche Pair schwer in die Partie, sodass<br />

die Russen <strong>mit</strong> 4:0 in Führung lagen nach<br />

den ersten zwei gespielten Sätzen. Doch<br />

die deutschen kämpften sich zurück in die<br />

Partie und schafften es beinahe ihre Gegner<br />

in einen Tiebreak zu zwingen, doch<br />

nach vier gespielten Sätzen jubelte das<br />

russische Pair über einen 4:3‐Erfolg. »Viele<br />

andere Teams, unter ihnen auch die russische<br />

Auswahl, haben das gesamte Turnier<br />

<strong>mit</strong> ihren beiden stärksten Spielern<br />

im Pair‐Wettbewerb bestritten. Wir haben<br />

das Turnier genutzt, um Wettkampferfahrungen<br />

als gesamtes Team zu sammeln –<br />

die Platzierung hat daher nicht die höchste<br />

Priorität. Mit dem Auftreten des Pairs<br />

sind wir absolut zufrieden«, resümierte<br />

der Team‐Manager. | Edmund Minas<br />

18<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


SPEEDY F2 – VIELSEITIG WIE<br />

IHR LEBEN!<br />

Er lässt sich konzipieren als leichter<br />

und super steifer<br />

Alltagsrollstuhl <strong>mit</strong> der<br />

Möglichkeit spontan <strong>Sport</strong> zu treiben, wie Tanzen,<br />

Tischtennis, Paragliding und<br />

Fechten. Mit Offroad-Bereifung und optional fest verschweißter oder abnehmbarer<br />

Radstandverlängerung<br />

ist er auf<br />

unebenen<br />

Terrain <strong>mit</strong> Zuggerät perfekt<br />

ausgestattet.<br />

Die Maße sind so flexibel, dass er für kleinwüchsige Personen<br />

und für Menschen <strong>mit</strong> über 2m Körpergröße ausgelegt werden kann. Ohne<br />

Rahmenvorb<br />

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er<br />

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geeignet.<br />

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Natur!<br />

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F2 ist unfassbar vielseitig durch seine individuellen Rahmengestaltungsmöglichkeiten,<br />

die unterschiedlichen Rückenausführungen<br />

sowie die<br />

umfangreichen<br />

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SPORT VOR ORT<br />

Viel Action beim<br />

Actionsporttag<br />

Was in Köln mehrfach<br />

gut funktionierte wurde<br />

jetzt auch in Hamburg<br />

erfolgreich umgesetzt:<br />

Beim Actionsporttag im<br />

Wilhelmburger Inselpark<br />

konnten Interessierte<br />

gleich sechs spannende<br />

(<strong>Rollstuhl</strong>)-<strong>Sport</strong>arten<br />

ausprobieren.<br />

Z<br />

um ›Actionsporttag‹, der<br />

in seiner vierten Auflage<br />

das erste Mal in der Hansestadt<br />

Hamburg stattfand,<br />

hatten der Park‐<br />

<strong>Sport</strong>Insel e. V. in Zusammenarbeit <strong>mit</strong><br />

dem DRS in den Wilhemsburger Inselpark<br />

eingeladen. Sechs verschiedene <strong>Sport</strong>arten<br />

konnten ausprobiert werden. Auch das<br />

Wetter spielte <strong>mit</strong>, und so konnten die<br />

zahlreichen Besucher, ob Fußgänger oder<br />

<strong>Rollstuhl</strong>fahrer, ob Menschen ohne oder<br />

<strong>mit</strong> Behinderung, ob Groß oder Klein, bei<br />

strahlendem Sonnenschein in das vielfältige<br />

Angebot hineinschnuppern.<br />

Beim <strong>Rollstuhl</strong>rugby ging es heiß her.<br />

Der Hamburger Verein Alstersport e. V.<br />

zeigte gemeinsam <strong>mit</strong> den Achim Heros<br />

aus Achim und DRS‐Fachbereichsleiter<br />

Stefan Ebert in mehreren Demo‐Spielen,<br />

dass auch <strong>Rollstuhl</strong>fahrer*innen <strong>mit</strong> stärkeren<br />

Einschränkungen durchaus actionreichen<br />

<strong>Sport</strong> betreiben können, und ließen<br />

die interessierten Teilnehmer*innen<br />

ihre schon fast an kleine Panzer erinnernden<br />

Rollstühle ausprobieren.<br />

Beim inklusiven Tennis, bei dem sowohl<br />

<strong>Rollstuhl</strong>fahrer als auch Fußgänger<br />

im Einzel oder Doppel jeder <strong>mit</strong> jedem<br />

spielen konnte, flogen die Bälle unter professioneller<br />

Anleitung von Fachbereichsleiter<br />

Jürgen Kugler wie wild über das<br />

Netz.<br />

In schwindelerregende Höhe begaben<br />

sich die Mutigen an der Außenwand der<br />

Nordwandhalle. Deren erfahrene Trainerin<br />

Laura Karl sicherte die Kletterer und<br />

gab ihnen Tipps, über welche Route sie<br />

weiter nach oben kommen. Aber vor allem<br />

auch Motivation, noch ein kleines Stückchen<br />

weiter zu klettern konnte man von<br />

Laura erhalten.<br />

20<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Ob Klettern, Wheelchairskaten,<br />

Tischkicker, <strong>Rollstuhl</strong>fechten, <strong>Rollstuhl</strong>tennis<br />

oder <strong>Rollstuhl</strong>rugby: alle<br />

<strong>Sport</strong>angebote des Actionsporttages<br />

wurden gut angenommen und <strong>mit</strong><br />

Begeisterung getestet.<br />

Fotos: DRS/Fabienne Karmann<br />

Kreuzende Klingen gab es beim <strong>Rollstuhl</strong>fechten<br />

<strong>mit</strong> der doppelten Vize‐Weltmeisterin<br />

in Florett und Degen, Ulrike Lotz‐<br />

Lange, die im Duell <strong>mit</strong> Sylvi Tauber aus<br />

der paralympischen Mannschaft heiße<br />

Kämpfe zeigte und die Teilnehmer*innen<br />

gegen sich antreten ließ. Wer erst einmal<br />

den Umgang und seine Treffsicherheit <strong>mit</strong><br />

der Waffe ausprobieren wollte, konnte<br />

dies an der elektronischen Zielwand machen.<br />

Großen Spaß hatten alle beim Tischkicker<br />

<strong>mit</strong> dem FC St. Pauli, dessen Abteilung<br />

Tischfußball auch die Xtra‐Liga für<br />

Menschen <strong>mit</strong> Behinderung leitet. Die Profis<br />

um Max Kammholz forderten die Interessierten<br />

heraus gegen sie anzutreten,<br />

und so manche*r Teilnehmer*in versuchte<br />

hartnäckig sie zu schlagen.<br />

Natürlich durfte auch WCMX beim Actionsporttag<br />

<strong>2019</strong> nicht fehlen. In der Skatearena<br />

luden der deutsche Meister (D1)<br />

David Lebuser sowie Vizemeister Björn‐<br />

Patrick Meyer zum <strong>Rollstuhl</strong>skaten ein. In<br />

mehreren Shows zeigten sie <strong>mit</strong> Unterstützung<br />

der deutschen Meister Ronja<br />

Holze (D2) und Til Augustin (D3) sowie<br />

Philipp Cierpka, Weltmeister (D3) 2016,<br />

was man für spektakuläre Tricks <strong>mit</strong> dem<br />

<strong>Rollstuhl</strong> machen kann.<br />

Nicht nur die Teilnehmer und Besucher<br />

konnten auf einen spannenden und actionreichen<br />

Tag zurückblicken, auch die<br />

Organisatoren Beate Wagner‐Hauthal von<br />

der Park<strong>Sport</strong>Insel und Patrick Krause<br />

vom DRS zeigen sich sichtlich zufrieden<br />

<strong>mit</strong> der Veranstaltung, die das bundesweit<br />

größte Mehrspartenrollstuhlsportevent<br />

darstellt.<br />

Timon Luu/Patrick Krause<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong><br />

21


SPORT VOR ORT<br />

Foto: RSC-Rollis Trier<br />

PARA KANU<br />

DEUTLICHE<br />

STEIGERUNG<br />

Deutsches Team hinterlässt<br />

starken Eindruck beim Weltcup<br />

JUROBACUPI<br />

In Trier ging’s heiß her!<br />

Warmes Wetter und tolle Spiele<br />

Nicht nur draußen, wo die schwüle<br />

Witterung für so manche<br />

Schweißperle sorgte, sondern<br />

auch in der Wolfsberghalle Trier ging es<br />

beim <strong>Rollstuhl</strong>basketballturnier der Minis<br />

und Junioren heiß her! Der veranstaltende<br />

RSC‐Rollis Trier e. V. freute sich über die<br />

Teilnahme von drei Miniteams sowie<br />

sechs Mannschaften im Juniorenbereich.<br />

Die Minis aus Jena, Bonn und Trier<br />

spielten in einer Hin‐ und Rückrunde auf<br />

Korbständer gegeneinander, wobei trotz<br />

sportlichem Ehrgeiz auch der Spaß nicht<br />

zu kurz kam. Zwischen den beiden Spielrunden<br />

wurden einige Spiele im Wheelsoccer<br />

zur Auflockerung in Mixteams gespielt,<br />

wobei auch alle Kinder <strong>mit</strong> viel Eifer<br />

dabei waren.<br />

Das Minibasketballturnier fand den<br />

Turniersieger erst im letzten Spiel, in dem<br />

sich die Jena Caputs gegen die Wilden<br />

Bonner durchsetzten, die Zweiter wurden.<br />

Die Trier‐Dolphins, erstmals in dieser Formation<br />

zusammen spielend, wurden Dritter<br />

und waren nicht unzufrieden, denn sie<br />

konnten sich von Spiel zu Spiel immer<br />

wieder steigern.<br />

Das Juniorenturnier <strong>mit</strong> sechs Mannschaften,<br />

wurde auf zwei Spielfeldern im<br />

Modus ›jeder‐gegen‐jeden‹ ausgetragen.<br />

Das bedeutete, nicht nur ab und zu das<br />

Spielfeld wechseln, sondern auch, dass es<br />

zu direkt aufeinander folgenden Spielen<br />

kam, die natürlich bei der Temperatur<br />

sehr Kraft raubend waren. Aber alle<br />

Teams waren hoch konzentriert und diszipliniert<br />

bei der Sache, so dass der Spielplan<br />

genau eingehalten wurde.<br />

Die Koblenz Bulls, Slow Motion Bonn,<br />

RBC Rolli‐Rookies Köln, Jena Caputs, Hanno‐Tigers<br />

und Trier‐Dolphins spielten alle<br />

auf hohem Niveau und so kam es u.a. zu 3<br />

Unentschieden und vielen knappen Ergebnissen.<br />

Einzig der spätere Turniersieger,<br />

die Koblenz Bulls, siegten in den 5 Spielen<br />

souverän. Die Trier‐Dolphins konnten in<br />

eigener Halle den 2. Platz vor Slow Motion<br />

Bonn ergattern und danach folgten die<br />

restlichen Teams alle <strong>mit</strong> 3 Punkten und<br />

die Trierer Organisatoren ließen den direkten<br />

Vergleich außen vor und übergaben<br />

den Teams aus Jena, Köln und den<br />

Hanno‐Tigers jeweils die Urkunden für<br />

das Erreichen des 4. Platzes.<br />

Trotz einiger Blessuren, die aber<br />

glimpflich ausgingen und der Hitze in der<br />

Halle, waren alle zufrieden <strong>mit</strong> dem Turnier.<br />

Nächste Möglichkeit, sich wieder zu<br />

treffen, bietet der JUROBACUP in Bonn am<br />

28.09.<strong>2019</strong>.<br />

RSC-Rollis Trier<br />

n So war André Brendel, Cheftrainer<br />

der deutschen Para Kanuten, <strong>mit</strong><br />

dem Abschneiden des Teams beim<br />

Weltcup in Poznan (Polen) zufrieden.<br />

»Die arrivierten Athleten konnten sich<br />

zum Vorjahr deutlich steigern. Durch<br />

die Umklassifizierung in die paralympische<br />

Vl 2 hat nun auch Katharina<br />

Bauernschmidt gleichwertige Gegner.<br />

Und die jungen Paddler zeigten bei ihrem<br />

ersten internationalen Auftritt<br />

sehr gute Leistungen«, so Brendel.<br />

Die Athleten sehen das Ergebnis<br />

dieses Weltcups ähnlich. So sagte Ivo<br />

Kilian, Hallescher KC 54, nach seinem<br />

Endlauf in der Kl 2: »Persönliche Bestzeit<br />

in diesem Jahr – das reicht für den<br />

8. Platz. Es zeigt mir, dass das Erreichen<br />

eines Slots für die Paralympics in<br />

Tokio möglich ist.« Das kann in drei<br />

Monaten bei den Weltmeisterschaften<br />

in Ungarn bereits erreicht werden.<br />

Anja Adler, ebenfalls Hallescher KC<br />

54, hat das gleiche Ziel vor Augen. Das<br />

Abschneiden beim Weltcup <strong>mit</strong> Platz 6<br />

im Finale im Kajak der Startklasse Kl 2<br />

bestärkt die <strong>Rollstuhl</strong>fahrerin in diesem<br />

Anspruch. Anja Adler erreichte<br />

im Va´a der Startklasse Vl 3 einen hervorragenden<br />

dritten Platz. Da<strong>mit</strong><br />

konnte sie an ihre Erfolge im Vorjahr<br />

und bei der Europameisterschaft vor<br />

einigen Tagen anschließen.<br />

Bei den Damen ist im Va´a nur die<br />

Startklasse Vl 2 paralympisch in Tokio.<br />

Daher freute sich das gesamte<br />

Team <strong>mit</strong> Katharina Bauernschmidt,<br />

WSV Niederrhein, über die Umklassifizierung<br />

in ihrer Paradedisziplin. Die<br />

29‐jährige <strong>Rollstuhl</strong>fahrerin erreichte<br />

einen hervorragenden 5. Platz im Finale.<br />

Felicia Laberer von Aktiv e. V.<br />

Stahnsdorf wurde im Semifinale der<br />

schnellsten Damen der Startklasse Kl<br />

3 knapp Fünfte. Ihr Vereinskamerad<br />

Johannes Pietzsch schied bereits in einem<br />

starken Vorlauf aus.<br />

Christel Schlisio<br />

22<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


30. November <strong>2019</strong><br />

Ausrichter: Stralsund Pirates<br />

© Ottobock · 50282=de_DE-01-1906<br />

Jung <strong>mit</strong> Alt!<br />

Beim Next Generations-Cup gibt es was viel zu lernen:<br />

Die jungen Wilden (unter 23 Jahre) spielen <strong>mit</strong> den alten<br />

Hasen (über 40) zusammen. Pro Team müssen zwei<br />

U23-Spieler auf dem Feld sein.<br />

Kontakt: Günther Vogel<br />

guenther.vogel.bamberg@t-online.de<br />

www.ottobock.de/<strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

In Kooperation <strong>mit</strong>


KLINIK + SPORT<br />

»<strong>Sport</strong> in der Rehabilitationsphase ist sehr wichtig,<br />

da man hier die Weichen für die sportliche Zukunft<br />

stellen kann. Innerhalb des <strong>Rollstuhl</strong>sportes können<br />

die Patienten schnell in Kontakt und Austausch<br />

kommen, was in anderen Übungsbehandlungen<br />

nicht so einfach ist.«<br />

TIMO SELIN<br />

Foto: Privat<br />

Mit dem Ziel, die Lücke zwischen<br />

den Kliniken und den <strong>Sport</strong>vereinen<br />

zu schließen, wurde<br />

das Konzept der DRS‐Klinikbeauftragten<br />

und das ›Erfassungsystem der Klinikabgänger‹<br />

in Leben gerufen. Vor 20 Jahren<br />

trafen sich die Inititoren des DRS und die<br />

Klinikbeauftragten zu einem ersten Erfahungsaustausch<br />

in Duderstadt. Auch heute<br />

werden Entlass‐Patienten über die<br />

Möglichkeiten des organisierten <strong>Rollstuhl</strong>sports<br />

im DRS umfassend informiert, bei<br />

Interesse erfasst und <strong>mit</strong> den örtlichen<br />

Vereinen vernetzt.<br />

Das Jubiläumsjahr wollen wir nutzen<br />

und in loser Folge DRS‐Klinikbeautragte<br />

aus den unterschiedlichen Kliniken in Interviewform<br />

vorstellen.<br />

Wie lange arbeiten Sie in Ihrem<br />

Bereich und seit wann sind Sie DRS-<br />

Klinikbeauftragter?<br />

Timo Selin: Ich arbeite seit Oktober 2001<br />

in unserer Klinik und bin seit 2010 DRS‐<br />

Klinikbeauftragter. Vorher gab es diesen<br />

Posten bei uns noch nicht.<br />

Was hat Sie motiviert als Klinikbeauftragter<br />

zu fungieren und welche<br />

Aufgaben sind da<strong>mit</strong> verbunden?<br />

Timo Selin: Peter Richarz hat mich dazu<br />

motiviert und mich gefragt, ob ich mir das<br />

vorstellen könnte. So kam es dazu. Meine<br />

konkreten Aufgaben umfassen unter anderem<br />

die <strong>Sport</strong>suche für unsere Patienten<br />

in ihrem häuslichen Umfeld, das Heranführen<br />

an die verschiedenen <strong>Sport</strong>angebote<br />

und die Herausgabe der Starter‐<br />

Kits.<br />

INTERVIEW DRS-KLINIKBEAUFTRAGTEI<br />

Schnittstelle zwischen<br />

DRS und den Patienten<br />

Timo Selin, VAMED Klinik Hohenstücken<br />

Innerhalb des klinischen <strong>Sport</strong>programms<br />

werden den Frischverletzten<br />

u. a. die vielen Möglichkeiten<br />

des <strong>Rollstuhl</strong>sports vorgestellt. Wie<br />

wichtig ist <strong>Rollstuhl</strong>sport für die<br />

Patienten in der Reha-Phase?<br />

Timo Selin: Aus meiner Sicht ist der <strong>Sport</strong><br />

in der Rehabilitationsphase sehr wichtig,<br />

da man hier die Weichen für die sportliche<br />

Zukunft stellen kann. Innerhalb des <strong>Rollstuhl</strong>sportes<br />

können die Patienten schnell<br />

in Kontakt kommen und sich austauschen,<br />

was in anderen Übungsbehandlungen<br />

nicht so einfach ist.<br />

Welche <strong>Sport</strong>arten bieten Sie in Ihrer<br />

Klinik schwerpunktmäßig an und<br />

welche sind besonders gefragt?<br />

Timo Selin: Wir bieten vorwiegend <strong>Rollstuhl</strong>basketball<br />

und <strong>Rollstuhl</strong>tischtennis<br />

an. Am beliebtesten bei unseren kleinen<br />

Patienten ist <strong>Rollstuhl</strong>basketball.<br />

Wie haben sich aus Ihrer Sicht die<br />

Aufenthaltsdauer und die Qualität<br />

der sporttherapeutischen Erstbehandlung<br />

entwickelt? Was kann,<br />

was sollte eine Klinik leisten?<br />

Timo Selin: Da ich in der glücklichen Lage<br />

bin in einer Rehabilitationsklinik für Kinder<br />

und Jugendliche zu arbeiten, hat sich<br />

die Aufenthaltsdauer unserer Querschnittpatienten<br />

nicht wesentlich geändert.<br />

Dadurch können wir die Qualität in<br />

der sporttherapeutischen Erstrehabilitation<br />

weiterhin hochhalten. Eine Klinik sollte<br />

den Patienten das Rüstzeug geben um in<br />

ihrem häuslichen Umfeld weitestgehend<br />

selbstständig zurechtzukommen.<br />

Eine hohe Motivation, auch nach<br />

der Entlassung regelmäßig <strong>Sport</strong> zu<br />

treiben, ist wichtig. Wie gelingt es,<br />

diese Motivation zu fördern?<br />

Timo Selin: Durch Vorleben von Spaß und<br />

Freude am <strong>Rollstuhl</strong>sport, durch Kontakt<br />

zu Peergroups und durch Kontakt zu örtlichen<br />

<strong>Sport</strong>vereinen.<br />

Seit gut zehn Jahren gibt es das<br />

Projekt ›richtig mobil‹, bei dem jede*r<br />

Entlasspatient*in einen Rucksack <strong>mit</strong><br />

vielfältigen Angeboten bekommt<br />

(DRS-Infocheck). Welche Potenziale<br />

sehen Sie in diesem Projekt?<br />

Timo Selin: Ich denke, dass durch dieses<br />

24<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Projekt dem Patienten viel nützlich Informationen<br />

zu den verschiedensten <strong>Sport</strong>arten<br />

gegeben werden, auch <strong>Sport</strong>arten die<br />

regional bedingt bei uns nicht angeboten<br />

werden können, aber heimatnah zur Verfügung<br />

stehen. z. B. Monoski, Para‐Eishockey<br />

und andere.<br />

Die Klinikbeauftragten sind gut<br />

vernetzt und tauschen sich in<br />

regelmäßigen Treffen aus. Welche<br />

Projekte/Ziele konnten bereits<br />

umgesetzt werden, wo besteht noch<br />

Handlungsbedarf?<br />

Timo Selin: Diese Frage kann ich leider<br />

nicht beantworten, da ich erst bei einem<br />

Klinikbeauftragtentreffen war, und dies<br />

bereits einige Jahre zurückliegt.<br />

Welche <strong>Sport</strong>art interessiert Sie und<br />

was sind Ihre sportlichen Ziele?<br />

Timo Selin: Ich spiele seit Jahren <strong>mit</strong> Leidenschaft<br />

<strong>Rollstuhl</strong>basketball. In den letzten<br />

Jahren habe ich das Laufen für mich<br />

entdeckt. Mein persönliches Ziel ist es,<br />

den Marathon irgendwann unter 4 Stunden<br />

zu bewältigen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

n Am 29. Mai 2000 wurde die VAMED Klinik Hohenstücken, damals noch unter<br />

dem Namen Fachklinik Hohenstücken, eröffnet. Der gemeinnützige Verein<br />

›Neurologisches Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche Brandenburg‹<br />

ist seitdem der Träger der Klinik. Aktuell verfügt das neurologisches Rehabilitationszentrum<br />

über 155 Betten <strong>mit</strong> Gästebereich, eine Intensivstation <strong>mit</strong> zentraler<br />

Monitoranlage, Sauerstoffanschlüssen sowie Videoüberwachung und Beatmungsmöglichkeiten.<br />

Fünf Rehastationen und ein Querschnittzentrum sowie eine Reithalle<br />

und ein Schwimmbad gehören zur Ausstattung.<br />

Quelle: www.vamed-gesundheit.de/reha/hohenstuecken<br />

Foto: vamed/Hohenstücken<br />

Foto: BGK Tübingen<br />

BG HANDBIKE CHALLENGE<br />

RADFAHREN MIT<br />

DEN HÄNDEN<br />

Bereits zum vierten Mal lädt die<br />

BG Klinik Tübingen im Rahmen des<br />

Tübinger Erbe-Laufes zur BG<br />

Handbike Challenge ein.<br />

n »Die BG Klinik Tübingen hilft Menschen<br />

nach einer schweren Verletzung<br />

oder einem Unfall <strong>mit</strong> ihren herausragenden<br />

medizinischen Möglichkeiten wieder<br />

zurück ins Leben«, erklärt PD Dr. Andreas<br />

Badke, kommissarischer Ärztlicher Direktor<br />

der BG Klinik Tübingen, dem Veranstalter<br />

der BG Handbike Challenge. »Mit<br />

diesem <strong>Sport</strong>event möchten wir gerade<br />

auch ehemaligen Patienten eine Teilhabechance<br />

bieten. Wir wollen sichtbar machen,<br />

was alles möglich ist, dank der heutigen<br />

Spitzenmedizin. Und wir wollen allen<br />

Mut machen, die durch einen Unfall eine<br />

schwere Verletzung erlitten haben!«<br />

Die 4. Handbike Challenge unter dem<br />

Motto ›Bring‘ was ins Rollen!‹ findet statt<br />

am 15. September <strong>2019</strong> im Rahmen des<br />

Tübinger Erbe‐Laufes, zu dem rund 3.000<br />

Läufer in die württembergische Stadt<br />

kommen werden. »Teilnehmen können alle<br />

gehbehinderten Menschen ab 16 Jahre,<br />

die Spaß am Handbiken haben«, betont<br />

Andreas Badke. Der technisch anspruchsvolle,<br />

3,3 km lange Rundkurs führt durch<br />

die Tübinger Innenstadt. Gewertet wird in<br />

den Kategorien Tetraplegiker, Paraplegiker,<br />

Rennbike und Adaptivbike (jeweils<br />

Männer und Frauen). Die Startgebühren<br />

werden von der BG Klinik Tübingen übernommen.<br />

Die Anmeldung erfolgt auf<br />

www.tuebinger‐erbe‐lauf.de. Dort gibt es<br />

auch alle Details zum Rennen.<br />

Zum vierten Mal startet in Tübingen<br />

die BG Handbike Challenge.<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong> 25


SPORT VOR ORT<br />

Eric Machens war in Frankfurt sehr<br />

erfolgreich und ertanzte sich zweimal<br />

die Goldmedaille.<br />

Bei den Internationalen Deutschen<br />

Meisterschaften und dem<br />

Deutschlandpokal im IPC World<br />

Para Dance <strong>Sport</strong>, in den letzten drei Jahren<br />

vom <strong>Rollstuhl</strong>sportclub Frankfurt am<br />

Main e. V. (RSC) ausgetragen, gingen neben<br />

einer Vielzahl internationaler Tänzer*innen<br />

in den Leistungsklassen auch<br />

Paare vom Ausrichter RSC in den Anfänger‐,<br />

Amateur‐ und Leistungsklassen an<br />

den Start. Für die Tänzer*innen der Leistungsklasse<br />

war das Turnier eine gute<br />

Vorbereitung für die im Dezember in Bonn<br />

stattfindende Weltmeisterschaften.<br />

Insbesondere Eric Machens nutzte die<br />

Gelegenheit, sich nach fast einjähriger<br />

Wettkampfpause wieder den Wertungsrichtern<br />

zu präsentieren – und das <strong>mit</strong><br />

großem Erfolg. Der 35‐jährige Osnabrücker,<br />

der für den Turn Klub zu Hannover<br />

startet, gewann sowohl in der Disziplin<br />

›Single men‹ als auch im ›Single Freestyle‹<br />

<strong>mit</strong> einer hervorragenden Darbietung jeweils<br />

die Goldmedaille.<br />

Andrea Naumann‐Clément und Jean‐ Marc<br />

Clément (Foto) starteten nach einigen<br />

krankheitsbedingten turnierarmen Jahren<br />

ebenfalls ein erfolgreiches Comeback.<br />

Nach zwei getanzten Turnieren in diesem<br />

Jahr sind sie in den Disziplinen ›Combi<br />

Standard‹ und ›Freestyle Combi‹ zur Zeit<br />

Weltranglisten führend.<br />

Dr. Pamela Heymanns ertanzte sich im<br />

›Freestyle‹ einen wohlverdienten 3. Platz<br />

und in ›Single Lady‹ einen guten 8. Platz<br />

bei großer Konkurrenz.<br />

MAINHATTEN CUPI<br />

Doppelerfolg für Single-<br />

Tänzer Eric Machens<br />

Niedersachse gewinnt Single men und Single Freestyle –<br />

erfolgreiches Turnier für deutsche Starter*innen<br />

Hanna Ürschelen und Alina Meissner verpassten<br />

leider das Semifinale nur ganz<br />

knapp während Vanessa Zellmann und<br />

Stefan Laschke den 2. Platz in ›Combi Latein‹<br />

erreichten.<br />

Für alle Deutschen IPC Starter*innen<br />

war das Turnier alles in allem wieder mal<br />

eine gute und erfolgreiche Veranstaltung.<br />

Auch die Amateure haben sich gut geschlagen<br />

<strong>mit</strong> einigen ersten und zweiten<br />

Plätzen (Ergebnisse aufwww.mainhatten.<br />

dance).<br />

»ABSOLUTES HIGHLIGHT IM<br />

TURNIERKALENDER«<br />

»Ein unvergessliches Wochenende liegt<br />

hinter uns, der Mainhatten Cup bzw. die<br />

Deutsche Meisterschaft ist jedes Jahr ein<br />

absolutes Highlight im Turnierkalender.«,<br />

heißt es aus den Reihen der Teilnehmer*<br />

innen. »Die Stimmung ist einfach großartig<br />

und scheint sich jedes Jahr noch zu<br />

steigern! Die tolle und stets entspannt‐unkomplizierte<br />

Organisation dieses Events<br />

sorgt gerade bei uns Athleten für die so<br />

wichtige Gelassenheit.« Viele Aktive sind<br />

angetan von »der wie immer super Atmosphäre<br />

bei einer durchgängig guter Organisation,<br />

die viel Flexibilität bei Problemen<br />

ermöglicht.« Auch der Austragungsort<br />

überzeugt: »Super Location <strong>mit</strong> optimalen<br />

Möglichkeiten für die <strong>Sport</strong>ler.«<br />

Auch Eric Machens lobt das Turnier:<br />

»Als ich hier antrat, hatte ich gar nicht<br />

mehr auf dem Schirm, dass das letzte Turnier<br />

krankheitsbedingt schon ein Jahr zurückliegt.<br />

Und dann das! Gold im Internationalen<br />

Wettbewerb, der Deutschen<br />

Meisterschaft und dem Freestyle‐Turnier.<br />

Die Richtung stimmt, nun gilt es sich auf<br />

wesentliche Trainingsherausforderungen<br />

bis zur Heim‐WM zu fokussieren. Ich bin<br />

unendlich glücklich über die guten Vibes<br />

beim Mainhatten Cup, Teil dieser tollen<br />

Tanzsportfamilie sein zu dürfen und ganz<br />

besonders dankbar für den Spirit in unserem<br />

›Team Germany‹. Wir haben einfach<br />

einen enorm wertvollen Zussammenhalt<br />

entwickelt! Das ist großartig und sportlich<br />

ungemein unterstützend.«<br />

Die Weltmeisterschaft im World Para<br />

Dance <strong>Sport</strong> findet vom 29. November bis<br />

1. Dezember <strong>2019</strong> in der Hardtberghalle<br />

in Bonn statt. Ausrichter ist das Internationale<br />

Paralympische Ko<strong>mit</strong>ee (IPC) <strong>mit</strong><br />

Sitz in Bonn anlässlich dessen 30‐jährigen<br />

Jubiläums. | Andrea Naumann-Clément/gp<br />

Fotos: Frank Wildmann<br />

26<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


„ES KÖNNTE AUCH<br />

DEIN LEBEN VERÄNDERN“<br />

Wenn Sie eine Rückenmarkverletzung erlitten haben, sind Darmprobleme in irgendeiner<br />

Form unvermeidlich. Für einige ist eine Änderung der Ernährung und des<br />

Lebensstils ausreichend, aber viele kämpfen seit Jahren darum, die Kontrolle über<br />

ihren Darm zurückzuerlangen. Es gibt jedoch eine Lösung, die oft übersehen wird.<br />

Wir wissen, dass Darmfunktionsstörungen die<br />

Lebensqualität beeinträchtigen, psychischen Stress<br />

verursachen und sehr zeitaufwendig sein können.<br />

Die Transanale Irrigation (TAI) ist eine Therapie, die<br />

oft übersehen wird, obwohl sie einfach, sicher und<br />

effektiv für das Darmmanagement ist.<br />

TAI ist eine häufig angewendete Therapieform, die<br />

Verstopfung sowie Inkontinenz vermeidet und die<br />

Wiederherstellung einer berechenbaren Darmfunktion<br />

unterstützt. Dabei wird der Darm durch das<br />

Instillieren von Wasser über einen Rektalkatheter in<br />

den Dickdarm wirksam entleert. Durch das Wasser<br />

werden die Darmbewegungen (Peristaltik) angeregt,<br />

die zur Stuhlentleerung führen.<br />

Wie hilft TAI?<br />

Regelmäßig angewendet kann die Therapie es<br />

dem Anwender ermöglichen, Ort und Zeitpunkt für<br />

die Darmentleerung selbst zu bestimmen und ihm<br />

so<strong>mit</strong> die Kontrolle, das Vertrauen und die Würde<br />

wellspect.de<br />

WELLSPECT verzichtet nicht auf ein Markenrecht, indem es die Symbole ® oder nicht verwendet.<br />

zurückgeben. Dank Navina Systems können auch<br />

Anwender <strong>mit</strong> eingeschränkter Handfunktion die<br />

Irrigation erlernen und die Anwendung selbst durchführen.<br />

Unterstützt werden Sie dabei von einer<br />

elektronischen Kontrolleinheit sowie Pumpe und<br />

intuitiven und großen Tasten zur Bedienung.<br />

Die voreingestellten personalisierten Parameter, die<br />

die Durchflussgeschwindigkeit und das Ballonvolumen<br />

des Systems steuern, sind darauf ausgelegt, die<br />

Irrigation <strong>mit</strong> Navina<br />

gleichbleibend und<br />

sicher zu machen,<br />

unabhängig von<br />

Ihrer täglichen<br />

Form oder von<br />

demjenigen, der<br />

das Verfahren<br />

durchführt.<br />

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SPORT VOR ORT<br />

ROLLSTUHLFECHTEN<br />

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BEIM WELTCUP<br />

IN SAO PAULO<br />

Foto: CBE.BrazilEsgrima<br />

Schmidt empfiehlt sich <strong>mit</strong><br />

Degen-Silber für Tokio 2020<br />

n Mehr als 170 Athletinnen und<br />

Athleten aus 29 Ländern kreuzten<br />

beim IWAS Wheelchair Fencing World<br />

Cup in Sao Paulo, Brasilien, die Klingen<br />

und wollten sich wichtige Qualifikationspunkte<br />

für die Paralympischen<br />

Spiele in Tokio 2020 sichern.<br />

Maurice Schmidt absolvierte ein<br />

tolles Turnier und sicherte sich in seinem<br />

ersten Weltcup‐Finale die Silbermedaille<br />

im Degen Kat. A und konnte<br />

sich auch im Säbel unter den besten<br />

Acht platzieren. Sylvi Tauber erkämpfte<br />

sich bei den Damen Kat. B Platz 6 im<br />

Florett, Platz 14 im Säbel und Platz 19<br />

im Degen. Auch Balwinder Cheema<br />

trat in allen drei Waffen an und konnte<br />

sich Platz 14 (Degen), 18 (Säbel) und<br />

23 (Florett) erfechten. Holger Kratzat<br />

(beide Kat. B) belegte die Plätze 22<br />

und 25 <strong>mit</strong> Säbel und Degen. Julius<br />

Haupt platzierte sich in der Kategorie<br />

A <strong>mit</strong> dem Florett auf 14 und <strong>mit</strong> dem<br />

Säbel auf 26. Das Herrendegen‐Team<br />

konnte abschließend noch einen neunten<br />

Platz zu den insgesamt guten Ergebnissen<br />

beisteuern. | Ira Ziegler<br />

Silber-Medaillengewinner Maurice<br />

Schmidt (l.) <strong>mit</strong> Sieger Piers Gilliver<br />

(GBR) bei der Siegerehrung.<br />

Inklusives<br />

Kajak-Erlebnis in<br />

Brandenburg<br />

H<br />

eftige Gewitter <strong>mit</strong> Starkregen, Sturmböen und<br />

Hagel – so war das Wetter kurz vor meiner Abfahrt<br />

zu CAPOLINDOW Mitte Juni <strong>2019</strong>. Umso<br />

erfreuter und dankbarer waren wir, dass die<br />

Wetterfee gnädig war und wir ab dem ersten<br />

Ausflugstag einen strahlend blauen Himmel, knapp 30 Grad und<br />

wenig Wind hatten.<br />

Noch <strong>mit</strong> den Bildern der zerstörten Windschutzscheiben aus<br />

Bayern im Kopf, fuhr ich in strahlendem Sonnenschein von Berlin<br />

ins brandenburgische Seebeck. Ich war die erste der Gruppe, die<br />

in unserer Unterkunft ankam, einem Ferienhaus <strong>mit</strong> großem Garten<br />

und direktem Seezugang. Ich war sofort verzaubert: die Ruhe<br />

am See, das gepflegte Grundstück, das tolle Wetter. Ein guter Platz<br />

für eine Auszeit von der Großstadt.<br />

Die anderen Teilnehmenden kamen aus ganz Deutschland.<br />

Nach dem ersten Kennenlernen und dem Bezug der Zimmer ging<br />

es sogleich aufs Wasser. Jede*r bekam ein eigenes Kajak zugewiesen.<br />

Die Einstellungen des Sitzes und die Fittings wurden so lange<br />

probiert, bis wir alle einen stabilen und guten Sitz hatten. Fast<br />

jede*r von uns hatte eine körperliche Einschränkung; einige waren<br />

auf Orthesen angewiesen, andere auf Krücken oder Rollstühle.<br />

Das Besondere an dem Seegrundstück war dabei, dass der Einstieg<br />

vom <strong>Rollstuhl</strong> ins Kajak <strong>mit</strong> Hilfe eines Lastenzugs bequem<br />

28<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


»Drei Tage auf dem Wasser und<br />

ich fühlte mich wie ein neuer<br />

Mensch. Wie schade, dass es so<br />

schnell vorbeiging.«<br />

KATJA SANDSCHNEIDER<br />

Inklusiv ging es auf der Capolindow-Kanutour in Brandenburg<br />

zu. Ihre Eindrücke schildert Katja Sandschneider<br />

(5. v. r.).<br />

möglich war. An der Konstruktion hatten vor einigen Jahren die<br />

Leiter von CAPOLINDOW, Frank Reinke und Corina Robitschko,<br />

selbst <strong>mit</strong>geholfen. Frank kennt die ganze Gegend sehr gut und<br />

weiß vor allem, an welchen Stellen oder Campingplätzen wir Pause<br />

machen konnten, bei denen auch die Rollifahrer*innen gut aus<br />

den Kajaks kamen und es barrierefreie Toiletten gab – eine wichtige<br />

Grundlage für eine erfolgreiche und entspannte, inklusive<br />

Unternehmung. Am letzten Tag erhielten wir sogar einen eigenen<br />

außerplanmäßigen Schleusengang aufgrund der guten Beziehung,<br />

die er <strong>mit</strong> der verantwortlichen Mitarbeiterin dort pflegt.<br />

Und natürlich haben Franks Helfer, Lukas und Hannah, ebenso<br />

enorm geholfen, die ganze Tour für uns möglich und entspannt zu<br />

machen, <strong>mit</strong> diversen Autofahrten, Kajak‐Transporten und einem<br />

sicheren Halt beim Ein‐ und Aussteigen in und aus den Booten .<br />

Lukas besitzt sogar seit kurzem einen Übungsleiterschein fürs<br />

Kajakfahren und konnte Frank auch in dieser Hinsicht unterstützen.<br />

BESONDERES ERLEBNIS IN ZUM TEIL<br />

ATEMBERAUBENDER LANDSCHAFT<br />

Es war meine erste mehrtägige Kajak‐Tour und ich war zuerst unsicher,<br />

wie anstrengend es werden würde. Aber wie sich herausstellte<br />

wurde auch hier an alles gedacht: Wir machten immer wieder<br />

Pausen und genossen die Ruhe und Natur um uns herum.<br />

Frank gab uns auch oft alternative Routen: Wer müde war und<br />

umdrehen oder eine kürzere Strecke nehmen wollte, konnte das<br />

tun; alle anderen machten noch eine extra Runde um eine kleine<br />

Insel oder durch einen zusätzlichen Kanal. So waren wir alle gefordert,<br />

aber nicht überfordert – niemand klagte über Muskelkater.<br />

Das Besondere war auch, dass wir unsere Touren jeden Tag an<br />

einem anderen Ort begannen. So wurde es nicht langweilig, immer<br />

über die gleichen Gewässer zu paddeln, und wir sahen mehr<br />

von der Gegend.<br />

Landschaftlich war es zum Teil atemberaubend: ruhige Buchten<br />

übersät <strong>mit</strong> Seerosen, dicht bewachsene Uferpassagen, romantische<br />

Sommerhäuschen <strong>mit</strong> eigenem Badesteg, kleine Fließe<br />

<strong>mit</strong> buntem Vogelgezwitscher und Biberburgen rechts und links<br />

am Ufer. Ich war erstaunt, wie wenig andere Boote unterwegs waren.<br />

Auf den Berliner Gewässern muss man bei schönem Wetter<br />

um jeden Kubikmeter Wasser kämpfen. Hier war es völlig entspannt<br />

und wir mussten nur ganz selten einem Motorboot ausweichen.<br />

Abgerundet wurde die ganze Reise <strong>mit</strong> dem sozialen Kitt, der<br />

einen solchen Ausflug zusammenhält: <strong>mit</strong> dem Kontakt zu den<br />

anderen Teilnehmenden und den lieben neuen Bekanntschaften.<br />

Es war mein erster Ausflug, bei dem ich nicht wie sonst immer die<br />

einzige Teilnehmerin <strong>mit</strong> körperlicher Einschränkung war. Daher<br />

fand ich es sehr erleichternd und schön, nicht zu viel erklären zu<br />

müssen, warum ich nun Krücken brauche und da<strong>mit</strong> nicht so weit<br />

laufen kann. Wir halfen und unterstützten uns gegenseitig. Mal<br />

nutzten wir Krücken gemeinsam oder auch mal einen Rolli. Ein<br />

weiterer Höhepunkt waren auch die gemeinsamen Essenszeiten.<br />

Morgens in der Sonne auf der schönen Terrasse oder abends<br />

beim Pizza bestellen und anschließendem Outburst‐Spielen. Ein<br />

paar erfrischende Bierchen und der leckere Rotwein haben <strong>mit</strong><br />

Sicherheit auch zur heiteren Stimmung beigetragen.<br />

Drei Tage auf dem Wasser und ich fühlte mich wie ein neuer<br />

Mensch. Wie schade, dass es so schnell vorbeiging und ich am<br />

vierten Tag bereits wieder in der klebrigen Berliner Sommerhitze<br />

steckte. Aber die Erinnerung mischt sich <strong>mit</strong> der Vorfreude auf<br />

ein nächstes Mal. Ein Versprechen zum Wiedersehen <strong>mit</strong> den anderen<br />

Teilnehmenden gab es allemal.<br />

Katja Sandschneider<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong> 29


SERVICE<br />

AUGUST <strong>2019</strong><br />

<strong>Sport</strong>kalender<br />

01.08.19 <strong>Rollstuhl</strong>-Hockey ›Prag Wheel Open‹ Prag (CZE)<br />

01.08. – 04.08.19 World Para Athletics Junior Championships Nottwil (SUI)<br />

03.08. – 09.08.19 DRS-<strong>Mobilität</strong>straining Kinder/Jugend Lobbach<br />

05.08. – 09.08.19 Grenzenlos Camp <strong>mit</strong> Anna Schaffelhuber<br />

09.08. – 11.08.19 MSS – Die Schulter, Antriebsmotor des Rollifahrers Lobbach<br />

09.08.19 Symposium Querschnittlähmung/MS/u. ä. Beelitz<br />

10.08.19 Leichtathletik Grand Prix Berlin ENTFÄLLT<br />

10.08.19 ›MOBI 2020‹ <strong>Mobilität</strong>straining Oberhof, Teil 1/2 Oberhof<br />

15.08. – 18.08.19 Inklusiver Kajakkurs ›Capolindow‹ Vielitzsee<br />

17.08.19 50-jähriges Vereinsjubiläum RSG Koblenz Koblenz<br />

17./18.08.19 Wheel-Soccer-Cup Berlin<br />

18.08.19 Rennrollstuhlfahren ›Orthotec Swiss Wheelchair Cup‹ Nottwil (SUI)<br />

21.08. – 25.08.19 WM Para Badminton Basel (SUI)<br />

21.08. – 24.08.19 WM Para-Kanu Szeged (HUN)<br />

24.08.19 DBSJ-TalentTag Fulda<br />

26.08. – 31.08.19 EM Boccia Sevilla (ESP)<br />

27.08. – 01.09.19 DM Para-Kanu Brandenburg<br />

29.08.19 BSN-<strong>Sport</strong>ivationstag Rotenburg/Wümme<br />

30.08. – 01.09.19 DRS-Ausbildung Trainer-C-Lizenz ›<strong>Rollstuhl</strong>basketball‹, Teil 5 Lobbach<br />

30.08. – 01.09.19 E-Rolli-Fußball Geneva´s Cup Genf (SUI)<br />

31.08. – 01.09.19 WCMX WM Köln<br />

31.08. – 01.09.19 Bogensport DM WA Bocholt<br />

31.08. – 08.09.19 EM <strong>Rollstuhl</strong>basketball Herren Wałbrzych (POL)<br />

Stand: 02.<strong>07</strong>.<strong>2019</strong> | Quelle: www.rollstuhlsport.de/termine |<br />

Erleben Sie die unverwechselbare Lage im Grünen bei einem erholsamen oder aktiven Aufenthalt. Das<br />

BARRIEREFREIE HOHENWART FORUM ist der ideale Ausgangspunkt für Ausflüge oder Geschäftstermine.<br />

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zu dieser besonderen Atmosphäre bei.<br />

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30<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>-<br />

<strong>Sport</strong>verband e. V.<br />

& ADAPTIVE<br />

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EINTRITT FREI!<br />

Austragungsort<br />

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Bezirkssportanlage Köln-Weidenpesch<br />

Scheibenstr. 13a, 5<strong>07</strong>37 Köln<br />

The new level of skating!


FACHBEREICHE<br />

Foto: Andre Brendel<br />

PARA KANUI<br />

Para Kanuten<br />

testen (in) Duisburg<br />

Neu gestalteter Bundesstützpunkt wurde<br />

unter die Lupe genommen<br />

Von links nach rechts: Esther Bode,<br />

Edina Müller ( beide Hamburger KC),<br />

Felicia Laberer, Johannes Pietzsch<br />

(beide Aktiv e. V. Stahnsdorf), Anja<br />

Adler ( Hallescher KC 54) und<br />

Katharina Bauernschmidt (WSV<br />

Niederrhein).<br />

Mitglieder der deutschen Para<br />

Kanu Nationalmannschaft kamen<br />

in der letzten Woche für<br />

ein Trainingslager nach Duisburg auf die<br />

Wedau. Cheftrainer Andre Brendel hatte<br />

schon nach dem erfolgreichen Abschneiden<br />

der Mannschaft bei den Europameisterschaften<br />

angekündigt, zukünftig mehr<br />

gemeinsame Trainingseinheiten gestalten<br />

zu wollen. Bisher wurden die Trainingslager<br />

meistens im Bundesleistungszentrum<br />

Kienbaum ausgetragen. Brendel nutzte<br />

nun die Gelegenheit, den neu gestalteten<br />

Bundesstützpunkt in Duisburg einem Praxistest<br />

zu unterziehen. Die ganze Anlage<br />

wurde in den letzten Jahren barrierefrei<br />

umgebaut. Und im nächsten Jahr wird hier<br />

auch die Para Kanu Weltmeisterschaft<br />

ausgetragen. Die Athleten äußerten sich<br />

sehr zufrieden <strong>mit</strong> den neuen Anlagen. Katharina<br />

Bauernschmidt vom WSV Niederrhein<br />

sagte zum Umbau: »Der Umbau ist<br />

super geworden, komplett barrierefrei. Im<br />

Kraftraum ist ausreichend Platz, um überall<br />

<strong>mit</strong> dem <strong>Rollstuhl</strong> durch zu kommen.<br />

Auch der obere Bereich im BLZ ist <strong>mit</strong><br />

dem Aufzug ohne Probleme erreichbar.«<br />

In gleicher Art und Weise äußerten sich<br />

die anderen <strong>Rollstuhl</strong>fahrer*innen im<br />

deutschen Team.<br />

Cheftrainer Andre Brendel und Trainer<br />

Jürgen Hausmann hatten für diese Woche<br />

ein umfangreiches Programm ausgearbeitet.<br />

»Die Trainingsbedingungen waren super<br />

und die Trainingseinheiten sehr effektiv’,<br />

fand Esther Bode, Vl1‐Fahrerin vom<br />

Hamburger KC. Weiter sagte sie: »Ich<br />

konnte meine Zeit auf der 200m‐Strecke<br />

deutlich verbessern und blicke sehr optimistisch<br />

auf die kommende Weltmeister‐<br />

schaft im August.« Ähnlich äußerte sich<br />

Anja Adler, Hallescher KC 54, zum Ergebnis<br />

des Trainingslagers: »Wir konnten an<br />

einigen Stellschrauben im technischen Bereich<br />

arbeiten und <strong>mit</strong> vielen Paddelkilometern<br />

und Athletikeinheiten geht es nun<br />

in den Trainingsblock zuhause, bevor es<br />

dann zum Zielspurt Richtung WM in Szeged<br />

geht.«<br />

Andre Brendel zeigte sich sehr angetan<br />

vom Trainingseifer der Teilnehmer*innen.<br />

Er hob hervor, dass auch die Silbermedaillengewinnerin<br />

von Rio, Edina Müller, nach<br />

der Geburt ihres Kindes wieder voll umfänglich<br />

<strong>mit</strong>trainieren konnte. Die Fahrerin<br />

vom Hamburger KC will zur WM angreifen.<br />

Für die Para Kanuten geht es bei<br />

der WM in Szeged bereits um die ersten<br />

Quotenplätze für die Paralympischen<br />

Spiele in Tokio 2020. | Christel Schlisio<br />

Fan werden<br />

www.facebook.com / rollstuhlsport<br />

32<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


Ihre DRS-Ansprechpartner<br />

SERVICE<br />

Ehrenpräsidenten<br />

Willi Lemke, Prof. Dr. Joachim Breuer<br />

Vorstand<br />

Vorsitzender<br />

➜ Ulf Mehrens<br />

c/o BG Klinikum Hamburg<br />

Bergedorfer Str. 10, 21033 Hamburg<br />

Fon 040 / 7306 -1382, Fax 040 / 7306 -1390<br />

Mobil 0170 / 7957495<br />

u.mehrens@bgk-hamburg.de<br />

1. stellv. Vorsitzender<br />

➜ Jean-Marc Clément<br />

Rheinstr. 37, 63225 Langen<br />

Mobil 0172 / 6733210<br />

Fax 06103 / 9605309<br />

Jean-Marc.Clement@t-online.de<br />

2. stellv. Vorsitzender<br />

➜ Uwe Bartmann<br />

Georg-Schumann-Weg 11, <strong>07</strong>747 Jena<br />

Fon 036 41 / 47 37 44<br />

Uwe.Bartmann@rollstuhlsport.de<br />

Beisitzer<br />

➜ Peter Richarz<br />

(Adresse s. DRS-Referat<br />

<strong>Mobilität</strong> & Inklusion)<br />

Beisitzerin<br />

➜ Ann-Katrin Gesellnsetter<br />

Thingstr. 9, 45527 Hattingen<br />

Fon 023 24 / 6 25 20<br />

Ann-Katrin.gesellnsetter@t-online.de<br />

DRS-Kontaktstellen<br />

BUNDESZENTRALE HAMBURG<br />

c/o BG Klinikum Hamburg,<br />

Bergedorfer Str. 10, 21033 Hamburg<br />

Fax 040 / 7306 - 1390<br />

➜ Ulf Mehrens<br />

(Leitung & Steuerung)<br />

Fon 040 / 7306 - 1382<br />

u.mehrens@bgk-hamburg.de<br />

DRS-Referat<br />

<strong>Sport</strong> und Kommunikation<br />

➜ Andreas Escher<br />

(Leiter des Referats/<strong>Sport</strong>koordination<br />

und Kommunikation)<br />

Fon 040 / 7306 - 1369<br />

Andreas.Escher@rollstuhlsport.de<br />

➜ Alexander Groth<br />

(Projektkoordinator/Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Fon 040 / 7306 -1650<br />

Alexander.Groth@rollstuhlsport.de<br />

DRS-Referat<br />

<strong>Mobilität</strong> und Inklusion<br />

c/o BGK Hamburg, s.o.<br />

➜ Peter Richarz<br />

(Leitung des Referats)<br />

Fon 0 40 / 73 06 - 3814, Mobil 01 71 / 229 34 66<br />

Peter.Richarz@rollstuhlsport.de<br />

➜ Tatjana Sieck<br />

(<strong>Rollstuhl</strong>- und <strong>Mobilität</strong>straining)<br />

Fon 0 40 / 73 06 - 1991<br />

Tatjana.Sieck@rollstuhlsport.de<br />

BUNDESGESCHÄFTSSTELLE DUISBURG<br />

Deutscher <strong>Rollstuhl</strong>sportverband e.V.<br />

Friedrich-Alfred-Str. 10, 47055 Duisburg<br />

Fax 02 03 / 71 74- 181<br />

info@rollstuhlsport.de<br />

www.rollstuhlsport.de, www.drs.org<br />

www.facebook.com/rollstuhlsport<br />

DRS-Referat<br />

Vereinsservice und Beratung<br />

➜ Henning Schulze<br />

(Leiter des Referats, Lehrgangsverwaltung)<br />

Fon 02 03 / 71 74 - 191<br />

Henning.Schulze@rollstuhlsport.de<br />

➜ Daniel Jakel<br />

(Vereins service + Verwaltung)<br />

Fon 0203 / 7174 -182<br />

Daniel.Jakel@rollstuhlsport.de<br />

Kinder- und Jugendsport<br />

DRS-Rollikids<br />

➜ Ute Herzog<br />

Altenbödinger Str 40, 53773 Hennef<br />

Fon 0 22 42 / 72 66, Fax 0 22 42 / 90 14 88<br />

ute.herzog@rollikids.de<br />

www.rollikids.de<br />

Verbandsärzteteam<br />

➜ Dr. med. Klaus Röhl<br />

BG Kliniken Bergmannstrost<br />

Direktor Zentrum für Rückenmarkverletzte<br />

und Klinik für Orthopädie<br />

Fon 03 45 / 1 32 63 11<br />

Fax 03 45 / 1 32 63 13<br />

verbandsarzt@rollstuhlsport.de<br />

➜ Sabine Drisch<br />

BG Unfallklinik Murnau, LOÄ BG Reha<br />

Sabine Drisch@bgu-murnau.de<br />

verbandsarzt@rollstuhlsport.de<br />

Rechtsberatungsteam<br />

Allgemeine und<br />

behindertenspezifische Beratung<br />

Rechtsanwalt Jörg Albers<br />

Fachanwalt für Sozialrecht<br />

Gubener Str. 50, 10243 Berlin<br />

Fon 030 / 7973028<br />

Fax 030 / 88912894<br />

mail@joerg-albers.de<br />

www.joerg-albers.de<br />

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Sozialrecht<br />

Christian Au LL.M.<br />

Hauptsitz: Bahnhofstraße 28,<br />

21614 Buxtehude<br />

Fon 04161 / 866511-0<br />

Fax 04161 / 866511-2<br />

Zweigstelle: Buxtehuder Str. 68 A, 21635 Jork<br />

Fon 04162 / 9129282<br />

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<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong> 33


FACHBEREICHE<br />

Foto: Hannes Doesseler<br />

PARA TISCHTENNISI<br />

»Besser geht<br />

es kaum«<br />

Para Polish Open: Acht deutsche Starter holen acht Einzelund<br />

drei Teammedaillen in Wladyslawowo<br />

Ich kann mich nicht erinnern, dass wir<br />

bei einem so stark besetzten Turnier<br />

jemals eine solche Ausbeute hatten«,<br />

kramt Volker Ziegler in seinem Gedächtnis.<br />

Der Bundestrainer der Para‐Tischtennis‐Nationalmannschaft<br />

ist <strong>mit</strong> acht Athleten<br />

bei den Para Polish Open angetreten,<br />

alle acht gewannen Edelmetall in ihren<br />

Einzel‐Wettkämpfen, hinzu kamen noch<br />

drei Medaillen in den Teamwettbewerben.<br />

Gold erspielte sich Sandra Mikolaschek<br />

in der Wettkampfklasse (WK) 4 <strong>mit</strong> einem<br />

beeindruckenden Auftritt. In der Vorrunde<br />

zog sie im Spiel um den Gruppensieg<br />

noch knapp den Kürzeren gegen die Serbin<br />

Nada Matic, wodurch sie im Halbfinale<br />

direkt auf die amtierende Paralympicssiegerin<br />

und Weltranglistenerste Borislava<br />

Peric‐Rankovic (SRB) traf. Unbeeindruckt<br />

spielte die 21‐jährige auf und zog <strong>mit</strong> einem<br />

Sieg im Entscheidungssatz ins Finale<br />

ein. Dort traf sie abermals auf Matic und<br />

ließ der Nummer 7 der Welt dieses Mal bei<br />

einem glatten 3:0‐Erfolg keine Chance<br />

mehr.<br />

Die WK 3 der Männer wurde von den<br />

deutschen Startern vollkommen dominiert:<br />

Thomas Schmidberger holte sich im<br />

Finale gegen seinen Nationalmannschaftskollegen<br />

Thomas Brüchle die Goldmedaille,<br />

nachdem er im Halbfinale Jan Gürtler<br />

bezwungen hatte, der so<strong>mit</strong> Bronze gewann.<br />

Auch im Teamwettbewerb hatte<br />

keine Mannschaft dem Duo Schmidberger/Brüchle<br />

genug entgegenzusetzen –<br />

wie die Matches zuvor gewannen die beiden<br />

Deutschen auch das Finale gegen die<br />

Franzosen Florian Merrien/Sylvain Noel<br />

<strong>mit</strong> 2:0.<br />

Ebenfalls in starker Verfassung zeigte<br />

sich Valentin Baus (WK 5). Der Bochumer<br />

gewann beide Gruppenspiele klar und besiegte<br />

auch den in der Weltrangliste eine<br />

Position hinter ihm notierten Serben Mitar<br />

Palikuca im Halbfinale klar. Im Finale<br />

traf der Weltmeister von 2014 schließlich<br />

auf den amtierenden Weltmeister, Ali Öztürk.<br />

Es entwickelte sich ein hochklassiges<br />

Endspiel auf Augenhöhe, in dem Baus<br />

schließlich im Entscheidungsdurchgang<br />

<strong>mit</strong> 9:11 unterlag und so<strong>mit</strong> Silber gewann.<br />

Im Teamwettbewerb trat Baus zusammen<br />

<strong>mit</strong> Jan Gürtler an und auch hier<br />

konnte das deutsche Duo überzeugen –<br />

wieder unterlagen sie erst im Finale <strong>mit</strong><br />

1:2 den Türken Özturk/Turan.<br />

Stephanie Grebe sicherte sich nach Silber<br />

bei den Slovenian Open dieses Mal<br />

Bronze in der WK 6. Ohne größere Probleme<br />

gewann die Hamburgerin ihre Gruppe<br />

und auch ihr Viertelfinale gegen Oi Man<br />

Lam aus Macau konnte sie klar für sich<br />

entscheiden. Im Halbfinale traf sie auf die<br />

Vize‐Weltmeisterin Raisa Chebanika<br />

(RUS), gegen die sie schließlich nach fünf<br />

hart umkämpften Sätzen knapp unterlag.<br />

In den kombinierten WKs 7‐8 spielte<br />

sich Juliane Wolf bis ins Finale vor, wo ihr<br />

Aida Dahlen gegenüberstand – Wolf nahm<br />

der momentan in herausragender Form<br />

agierenden Norwegerin einen Durchgang<br />

ab, musste sich jedoch schließlich <strong>mit</strong> Silber<br />

zufriedengeben. Im Teamwettbewerb<br />

kam noch eine zweite Silbermedaille hinzu:<br />

Hier trat Wolf zusammen <strong>mit</strong> Stephanie<br />

Grebe ebenfalls in den WKs 7‐8 an. Die<br />

deutschen Damen überzeugten im Doppel<br />

<strong>mit</strong> Siegen in allen drei Partien und konnten<br />

die Spiele gegen Norwegen und Macau<br />

für sich entscheiden. Lediglich der Kombination<br />

Litvinenko (RUS)/Tomono (JPN)<br />

mussten sie schließlich zu einem Sieg gratulieren.<br />

Lena Kramm wurde in der WK 9 ebenfalls<br />

Zweite. Die Bayerin konnte zum ersten<br />

Mal in ihrer Karriere gegen die in der<br />

Weltrangliste zwei Plätze vor ihr geführten<br />

Malgorzata Jankowska (POL) gewinnen.<br />

Gecoacht wurde sie von der neuen<br />

Co‐Bundestrainerin Nachwuchs, Ela Madejska,<br />

die vorher Cheftrainerin der polnischen<br />

Para‐Tischtennisspieler war und<br />

Kramms Gegnerin daher genauestens<br />

kannte.<br />

»In jedem Wettbewerb, in dem wir hier<br />

angetreten sind, haben wir auch eine Medaille<br />

<strong>mit</strong>genommen – besser geht es<br />

kaum«, zog Bundestrainer Ziegler ein<br />

durchweg positives Fazit. »Besonders beeindruckt<br />

hat mich auch die Expertise, <strong>mit</strong><br />

der Ela Jan Gürtler und Lena Kramm zu<br />

Siegen gegen polnische Athleten geführt<br />

hat, die in der Weltrangliste vor den beiden<br />

platziert sind.« | Sonja Scholten<br />

Das deutsche Para TT-Team in Polen.<br />

34<br />

<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>07</strong>/<strong>2019</strong>


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