Dänemark Nordsee Ost- see - Interessengemeinschaft Kleine ...
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Familie spürte, daß von unserer Seite mit<br />
dem Zeitpunkt der Einschulung für Max<br />
die Überleitung in eine qualifizierte kleine<br />
stationäre Einrichtung favorisiert wurde.<br />
Viele Jahre sind wir mit der Familie gemeinsam<br />
den Weg gegangen, die teilstationäre<br />
Maßnahme in der Kita so auszugestalten,<br />
daß diese als familienunterstützende<br />
Jugendhilfemaßnahme eine dauerhafte<br />
Fremdunterbringung verhindern sollte.<br />
Max hatte lange Zeit ein emotionales<br />
Nest in seiner Herkunftsfamilie, das „Wir-<br />
Gefühl“ war/ist in der Familie stark ausgeprägt,<br />
die Eltern lieben ihre Kinder. Aber<br />
trotz aller Unterstützung, Begleitung und<br />
Hilfe zur Selbsthilfe, trotz materieller Unterstützung<br />
durch unseren Förderkreis,<br />
konnte die Familie nur wenig bzw. fast gar<br />
nichts verändern. Die Eltern konnten/können<br />
nicht erkennen, daß der Alltag nicht<br />
nur für ein Kind wie Max, sondern auch für<br />
die anderen Kinder anders zu gestalten ist<br />
und die Befriedigung von Erwachsenenbedürfnissen<br />
ggf. zurück gestellt werden<br />
muß.<br />
Eine sozialpäd. Familienhilfe lehnt die<br />
Familie ab. Eine Veränderung ihrer Alltagskompetenz<br />
wird von ihnen als nicht<br />
notwendig erachtet. Obwohl Max nicht<br />
mehr zu Hause lebt und wir maßgeblich<br />
an seiner stationären Unterbringung beteiligt<br />
waren, werden weiterhin zwei Kinder<br />
der Familie bei uns betreut – ein Kind im<br />
Elementarbereich und ein schulpflichtiges<br />
Kind in unserer Tagesgruppe.<br />
Mit Perspektive auf die Einschulung von<br />
Max, dem Einverständnis der Eltern und<br />
des Jugendamtes, begannen wir vor ca.<br />
1 Jahr eine geeignete stationäre Maßnahme<br />
zu suchen. Wesentliche Kriterien waren<br />
für uns ein kleiner überschaubarer<br />
45<br />
Rahmen, möglichst wenig Wechsel der<br />
Bezugsperson – also möglichst wenig<br />
Schichtdienst, qualifizierte MitarbeiterInnen<br />
mit guten Reflexionsmöglichkeiten;<br />
vor allem aber eine Einrichtung, die mit der<br />
Aufnahme auch den Verbleib von Max und<br />
nicht nur einen Versuch garantiert. Günstig,<br />
aber für nicht unbedingt notwendig,<br />
wurde die Möglichkeit einer hausinternen<br />
Beschulung beurteilt.<br />
Nach einigen Monaten fand auf Initiative<br />
des Schulamtes ein „großer runder<br />
Tisch“ statt, an dem alle mit dem Kind befaßten<br />
Instanzen teilnahmen. Aufgrund<br />
dessen, daß unsere Ausführungen eindeutige<br />
Unterstützung durch den Schulrat<br />
erhielten, konnten die VertreterInnen des<br />
Jugendamtes die Notwendigkeit einer<br />
Unterbringung in einer Heilpäd. Einrichtung<br />
aufgreifen und die Feststellung der<br />
Wirtschaftlichen Jugendhilfe auf Unterbringung<br />
in einer Pflegefamilie wurde als<br />
nicht ausreichend befunden.<br />
Es bleibt immer die Beantwortung<br />
der Frage nach dem Wohl des Kindes<br />
Kinder wie Max, mit einer pränatalen<br />
Schädigung und deprivierenden Lebensbedingungen<br />
im familiären Zuhause werden<br />
von uns seit Bestehen der Integrativen<br />
Kindertagesstätte Nortorf betreut. Fast<br />
jedes Jahr gehen wir mit Eltern diesen<br />
mühsamen Weg, wie er vorstehend exemplarisch<br />
dargestellt ist. Für alle Familien,<br />
unabhängig davon, ob sie nach unseren<br />
Maßstäben ihre Kinder gut oder schlecht<br />
versorgen, ist es ein bitterer, ein schwerer<br />
Weg, sich von einem Kind zu trennen.<br />
Es bleibt immer die Beantwortung der Frage<br />
nach dem Wohl des Kindes. Nur qualifiziert<br />
und kontinuierlich geführte pädago-