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Bauzeit 2020 04 Fassade

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Putztypen<br />

Putze bestehen zum Großteil aus Mineralien wie Marmor,<br />

Quarz, Kalkstein oder Sand. Den entscheidenden<br />

Unterschied zwischen den diversen <strong>Fassade</strong>nputzen<br />

macht seit jeher das Bindemittel aus.<br />

Organischer Putz<br />

Als Bindemittel dienen hier Dispersionen, die aus Erdöl<br />

gewonnen werden. Organische Putze werden deshalb<br />

auch Dispersionsputze genannt. Sie sind widerstandsfähig<br />

und in einer großen Auswahl an Farben, Strukturen<br />

und Körnungen erhältlich. In puncto Gestaltungsvielfalt<br />

sind sie anderen Putzen weit überlegen. Ein<br />

weiterer Pluspunkt: Sie weisen Wasser sehr gut ab.<br />

Endbehandlung von Oberputz<br />

Das Erscheinungsbild jeder Putzoberfläche ist eng mit der handwerklichen Bearbeitung des Putzmörtels verknüpft.<br />

Die Art der Ausführung und/oder die Wahl der Putzwerkzeuge bestimmen weitgehend die Bezeichnung<br />

der Putze. Im Folgenden werden einige der vielen möglichen Putzoberflächen anhand ihrer Bearbeitung<br />

vorgestellt und beschrieben.<br />

Mineralischer Putz<br />

Kalk oder Zement bzw. eine fein abge stimmte Mischung<br />

aus beiden Komponenten fungiert hier als Bindemittel.<br />

Richtig verarbeitet, überzeugen mineralische Putze mit<br />

ihrer Nichtbrenn barkeit. Sie sind wasserdampf- und<br />

kohlendioxiddurchlässig, die Farbtonauswahl ist allerdings<br />

begrenzt.<br />

Silikatputz<br />

Bei den Silikatputzen dient Kaliwasserglas zusammen<br />

mit einer Dispersion als Bindemittel. Silikatputze haben<br />

eine sehr hohe Wasserdampfdurchlässigkeit und<br />

bieten zudem einen temporären Schutz vor Algen und<br />

Pilzen. Auch hier ist die Tönbarkeit – genau wie bei den<br />

mineralischen Putzen – überschaubar.<br />

Silikonharzputz<br />

Der Name verrät es: Silikonharz ist bei dieser Art von<br />

Putz das Bindemittel der Wahl. Silikonharzputze sind<br />

besonders witterungsstabil, wasserdampf- und kohlendioxiddurchlässig.<br />

Wasser von außen wird durchgehend<br />

abgewiesen. Es ergibt sich eine lange Haltbarkeit<br />

und ein guter Schutz vor Algen und Pilzbefall.<br />

Putz mit Lotuseffekt<br />

Eine wasserabweisende Bindemittelmatrix und die mikrostrukturierte<br />

Oberfläche unterstützen die Selbstreinigung<br />

der <strong>Fassade</strong>. Schmutz perlt mit dem Regen ab,<br />

die <strong>Fassade</strong> bleibt lange schön. Putze mit Lotus-Effekt<br />

schützen sehr gut vor Algen und Pilzen und sind sehr<br />

hoch wasserdampf- und kohlendioxiddurchlässig.<br />

Bild: SG-Weber<br />

Waschputz<br />

Der Putz wird aufgezogen und mit der Kelle geglättet.<br />

Das Auswaschen der oben liegenden Bindemittelhaut<br />

erfolgt in der Regel nach zwei bis vier Stunden<br />

Wartezeit. Mit einem Schwamm oder einer Streichbürste<br />

und Wasser wird die Oberfläche gewaschen.<br />

Bild: SG-Weber<br />

Reibeputz<br />

Der Putz wird im frischen Zustand mit einem<br />

Schwammbrett verrieben, dadurch erhält er seine<br />

charakteristische Struktur.<br />

Bild: SG-Weber<br />

Scheibenputz<br />

Scheibenputz ist leicht zu verarbeiten, schnell strukturierbar<br />

und gehört daher zu den am häufigsten<br />

anzutreffenden Putzoberflächen. Durch das „Verscheiben“<br />

mit einem Kunststoffglätter oder EPS-<br />

Brett entsteht die typische Korn-an-Korn-Struktur.<br />

Bild: SG-Weber<br />

Besenstrichputz<br />

Die belebte Oberflächenstruktur entsteht durch<br />

das Überstreichen des noch feuchten Deckputzes<br />

mit einem Reisigbesen.<br />

Bild: Knauf<br />

Bild: SG-Weber<br />

Kratzputz<br />

Die Putzoberfläche wird mit einem Nagelbrett in<br />

kreisender Bewegung angerissen. Nach ausreichender<br />

Erhärtung – meist nach einem Tag – werden<br />

anhaftende Zuschlagstoffe mit einem sauberen,<br />

weichen Besen abgekehrt.<br />

Bild: SG-Weber<br />

Kammputz<br />

Der feinkörnige Putz wird unmittelbar nach dem Aufziehen<br />

und dem flächigen Abziehen mit einer Zahnkelle<br />

oder einem Stahlblech- oder Holzkamm in die<br />

gewünschte Richtung abgezogen. In Abhängigkeit<br />

von den verwendeten Zahnkellenarten und Kammweiten<br />

entstehen unterschiedliche Strukturen.<br />

BAUZEIT. FASSADE. ENDBESCHICHTUNG.<br />

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