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Bilder: Wienerberger<br />
Monolithische Bauweise<br />
Spricht man von monolithischer Bauweise, wird die Außenwand<br />
aus nur einem Material errichtet. Eine Dämmschicht<br />
ist nicht nötig, da die verwendeten Mauersteine<br />
eine entsprechend hohe Wandstärke aufweisen oder<br />
die Hohlräume mit einem Dämmkern verfüllt sind. Mit<br />
der monolithischen Bauweise können hohe Energieeffizienzstandards<br />
erreicht werden.<br />
Bild: Wienerberger<br />
Wärmedämmverbundsystem<br />
Bei einer Außenwand aus mehreren Materialien sind<br />
Wärmedämmschichten Teil der Konstruktion. Sie werden<br />
direkt auf der tragenden Wand angebracht – wie<br />
zum Beispiel bei Wärmedämmverbundsystemen. Als<br />
Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) werden mehrschichtige<br />
Konstruktionen zur Dämmung von Gebäudeaußenwänden<br />
bezeichnet. Sie bestehen aus aufeinander<br />
abgestimmten Baustoffen, deren Kernstück<br />
– der Dämmstoff – die grundlegenden Eigenschaften<br />
des Systems bestimmt. Alle Systeme bestehen aus den<br />
Komponenten:<br />
Befestigungsmittel<br />
Dämmschicht<br />
Armierungsschicht<br />
Außenputz<br />
Energieeffizienz<br />
Machen Sie einen Energiecheck! Über 70 % der Energie<br />
im Haus kann über eine schlecht gedämmte Gebäudehülle<br />
verloren gehen. Eine Wärmedämmung<br />
wirkt dem entgegen. Die Anforderungen hierfür sind in<br />
der Energieeinsparverordnung (EnEV) festgelegt. Die<br />
EnEV schreibt die Installation einer <strong>Fassade</strong>ndämmung<br />
vor, wenn Sie mehr als 10 % der <strong>Fassade</strong>nfläche<br />
Ihres ungedämmten Hauses sanieren wollen. Ausnahmen<br />
bilden denkmalgeschützte Bauten.<br />
Energieeinsparverordnung<br />
Die Außenwand darf laut EnEV 2014 einen U-Wert von<br />
0,24 W/(m 2·K) nicht überschreiten. Bei einer Kerndämmung<br />
von mehrschaligem Mauerwerk muss der<br />
bestehende Hohlraum zwischen den Schalen vollständig<br />
mit einem Dämmstoff der Wärmeleitfähigkeit von<br />
0,<strong>04</strong>5 W/(m²·K) ausgefüllt werden. Beide Vorgaben<br />
sind mit Baustoffen bzw. Dämmsystemen von heute<br />
leicht erreichbar. Übertreffen Ihre Dämmmaßnahmen<br />
die Vorgabewerte der EnEV, winken Fördergelder der<br />
KfW. Als Richtwert gilt ein U-Wert für die Außenwand<br />
von maximal 0,18 W/(m²·K) bzw. 0,33 W/(m²·K) bei<br />
Baudenkmälern. Der Antrag auf Förderung muss vor<br />
Beginn der Maßnahme eingereicht werden.<br />
WDVS-Mythen<br />
Oft wird behauptet, dass eine Dämmung mit WDVS<br />
die Schimmelbildung an der Innenseite der Außenwände<br />
begünstigt. Diese Aussage entspricht aber<br />
nicht der Wahrheit. Ganz im Gegenteil: Eine baulich<br />
korrekt ausgeführte Außenwanddämmung hilft<br />
Schimmelbildung zu vermeiden, indem die Oberflächentemperatur<br />
auf der Zimmerseite erhöht<br />
wird, wodurch die Luftfeuchtigkeit nicht mehr so<br />
leicht an den Wänden kondensieren kann.<br />
Mitverantwortlich für den Schimmel-Irrtum ist der<br />
Mythos, dass Wände wegen der Dämmung angeblich<br />
nicht „atmen“ können. Doch Wände können<br />
grundsätzlich nicht atmen. Ein Luftaustausch<br />
Bilder: SG-Weber<br />
durch eine massive Mauer findet nur dann statt,<br />
wenn – beispielsweise in vielen Altbauten – Luft<br />
durch Ritzen und Spalten oder undichte Fenster<br />
dringt. Sind Wände, Fenster und Dämmung fachmännisch<br />
– und damit luftdicht – ausgeführt, kann<br />
ein Luftaustausch ausschließlich über geöffnete<br />
Fenster und Türen oder eine Lüftungsanlage erfolgen.<br />
Schimmelbildung wird also keinesfalls durch<br />
das Weglassen einer Dämmung verhindert, sondern<br />
durch richtiges Heizen und Lüften. Dies gilt<br />
umso mehr, je besser ein Haus gedämmt ist und je<br />
luftdichter die Außenhülle damit wird.<br />
BAUZEIT. FASSADE. WARMFASSADE.<br />
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