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Bauzeit 2020 04 Fassade

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Bilder: Wienerberger<br />

Monolithische Bauweise<br />

Spricht man von monolithischer Bauweise, wird die Außenwand<br />

aus nur einem Material errichtet. Eine Dämmschicht<br />

ist nicht nötig, da die verwendeten Mauersteine<br />

eine entsprechend hohe Wandstärke aufweisen oder<br />

die Hohlräume mit einem Dämmkern verfüllt sind. Mit<br />

der monolithischen Bauweise können hohe Energieeffizienzstandards<br />

erreicht werden.<br />

Bild: Wienerberger<br />

Wärmedämmverbundsystem<br />

Bei einer Außenwand aus mehreren Materialien sind<br />

Wärmedämmschichten Teil der Konstruktion. Sie werden<br />

direkt auf der tragenden Wand angebracht – wie<br />

zum Beispiel bei Wärmedämmverbundsystemen. Als<br />

Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) werden mehrschichtige<br />

Konstruktionen zur Dämmung von Gebäudeaußenwänden<br />

bezeichnet. Sie bestehen aus aufeinander<br />

abgestimmten Baustoffen, deren Kernstück<br />

– der Dämmstoff – die grundlegenden Eigenschaften<br />

des Systems bestimmt. Alle Systeme bestehen aus den<br />

Komponenten:<br />

Befestigungsmittel<br />

Dämmschicht<br />

Armierungsschicht<br />

Außenputz<br />

Energieeffizienz<br />

Machen Sie einen Energiecheck! Über 70 % der Energie<br />

im Haus kann über eine schlecht gedämmte Gebäudehülle<br />

verloren gehen. Eine Wärmedämmung<br />

wirkt dem entgegen. Die Anforderungen hierfür sind in<br />

der Energieeinsparverordnung (EnEV) festgelegt. Die<br />

EnEV schreibt die Installation einer <strong>Fassade</strong>ndämmung<br />

vor, wenn Sie mehr als 10 % der <strong>Fassade</strong>nfläche<br />

Ihres ungedämmten Hauses sanieren wollen. Ausnahmen<br />

bilden denkmalgeschützte Bauten.<br />

Energieeinsparverordnung<br />

Die Außenwand darf laut EnEV 2014 einen U-Wert von<br />

0,24 W/(m 2·K) nicht überschreiten. Bei einer Kerndämmung<br />

von mehrschaligem Mauerwerk muss der<br />

bestehende Hohlraum zwischen den Schalen vollständig<br />

mit einem Dämmstoff der Wärmeleitfähigkeit von<br />

0,<strong>04</strong>5 W/(m²·K) ausgefüllt werden. Beide Vorgaben<br />

sind mit Baustoffen bzw. Dämmsystemen von heute<br />

leicht erreichbar. Übertreffen Ihre Dämmmaßnahmen<br />

die Vorgabewerte der EnEV, winken Fördergelder der<br />

KfW. Als Richtwert gilt ein U-Wert für die Außenwand<br />

von maximal 0,18 W/(m²·K) bzw. 0,33 W/(m²·K) bei<br />

Baudenkmälern. Der Antrag auf Förderung muss vor<br />

Beginn der Maßnahme eingereicht werden.<br />

WDVS-Mythen<br />

Oft wird behauptet, dass eine Dämmung mit WDVS<br />

die Schimmelbildung an der Innenseite der Außenwände<br />

begünstigt. Diese Aussage entspricht aber<br />

nicht der Wahrheit. Ganz im Gegenteil: Eine baulich<br />

korrekt ausgeführte Außenwanddämmung hilft<br />

Schimmelbildung zu vermeiden, indem die Oberflächentemperatur<br />

auf der Zimmerseite erhöht<br />

wird, wodurch die Luftfeuchtigkeit nicht mehr so<br />

leicht an den Wänden kondensieren kann.<br />

Mitverantwortlich für den Schimmel-Irrtum ist der<br />

Mythos, dass Wände wegen der Dämmung angeblich<br />

nicht „atmen“ können. Doch Wände können<br />

grundsätzlich nicht atmen. Ein Luftaustausch<br />

Bilder: SG-Weber<br />

durch eine massive Mauer findet nur dann statt,<br />

wenn – beispielsweise in vielen Altbauten – Luft<br />

durch Ritzen und Spalten oder undichte Fenster<br />

dringt. Sind Wände, Fenster und Dämmung fachmännisch<br />

– und damit luftdicht – ausgeführt, kann<br />

ein Luftaustausch ausschließlich über geöffnete<br />

Fenster und Türen oder eine Lüftungsanlage erfolgen.<br />

Schimmelbildung wird also keinesfalls durch<br />

das Weglassen einer Dämmung verhindert, sondern<br />

durch richtiges Heizen und Lüften. Dies gilt<br />

umso mehr, je besser ein Haus gedämmt ist und je<br />

luftdichter die Außenhülle damit wird.<br />

BAUZEIT. FASSADE. WARMFASSADE.<br />

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