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DEZEMBER AUSGABE 2019<br />

Eine Frau in einer<br />

Männerbranche<br />

Basel rüstet sich<br />

für die Zukunft<br />

Die Hacker<br />

haben begonnen


BASLERWirtschaft<br />

FREI VON EMISSIONEN.<br />

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Energieeffizienzkategorie A. Abgebildetes Modell enthält Sonderausstattungen: 20"-Leichtmetallräder Doppelspeiche, Styling 430, mit Mischbereifung CHF 1830.–, Parkassistenzpaket<br />

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2 1


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LIEBE LESERINNEN<br />

UND LESERN<br />

Nun ist es endlich soweit. Sie halten die erste Ausgabe von «Basler Wirtschaft» in der Hand.<br />

Diese erste Ausgabe beschäftigt sich mit zwei grossen Themenschwerpunkten, welche derzeit<br />

sehr aktuell sind und breit diskutiert werden.<br />

Der erste Themenschwerpunkt ist Cyber-Security. In Zusammenarbeit mit der Polizei Basellandschaft<br />

werden wir in jeder Ausgabe im Jahr 2020 das Thema vertieft behandeln um die<br />

Unternehmen zu sensibilisieren.<br />

Der zweite Themenschwerpunkt ist E-Mobilität. Liegt die Zukunft der Mobilität in der E-Mobilität<br />

oder hat der Verbrennungsmotor weiterhin die Nase vorn? Ein Interview mit Marcel Hollenstein<br />

von der Garage Hollenstein gibt Aufschluss darüber. Ausserdem zeigen wir Fahrzeuge,<br />

die es auch als Hybrid gibt, und das ein SUV nicht immer eine Benzinschleuder sein muss.<br />

In der Rubrik ein «Unternehmen stellt sich vor» blicken wir hinter die Kulissen des Unternehmens<br />

Karakun.<br />

Nun wünsche ich Ihnen viel Spass und viele spannende Momente und neue Erfahrungen<br />

beim Lesen der ersteren Ausgabe «Basler Wirtschaft».<br />

lic.iur. Michael von Runkel<br />

Chefredakteur<br />

Sie gewinnen an Speed und Effizienz<br />

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3


INHALT<br />

HIGHLIGHT<br />

DR. ELISABETH MAIER CEO DES IT-UNTERNEHMENS KARAKUN 6 - 8<br />

CYBER-SECURITY<br />

Der Kampf gegen<br />

die Hacker hat begonnen.<br />

NETWORKING STATT SCHIFFSMOTOREN: STARTUP ACADEMY BASEL 10 - 11<br />

CYBER SECURITY<br />

VERSCHLÜSSELUNGSTROJANER WEITERHIN AUF DEM VORMARSCH 14<br />

INTERVIEW POLIZEI BASELLAND KAMPF GEGEN DIE CYBER KRIMINALITÄT 16 - 18<br />

BRAUCHT ES EINE CYBER FEUERWEHR? 20 - 23<br />

ISMS – MEHRWERT ODER GELDVERSCHWENDUNG? 24 - 25<br />

ESET IST GRÜNDUNGS- MITGLIED DER GOOGLE APP DEFENSE ALLIANCE 26<br />

E-Mobilität<br />

Die E-Mobilität in der Region:<br />

Basel rüstet sich für die Zukunft.<br />

GRÖSSTE DEUTSCHE UNTERNEHMEN BLEIBEN BEI MENSCHENRECHTEN 28 - 29<br />

HINTER ERWARTUNGEN ZURÜCK<br />

EFFEKTIVER IT-SCHUTZ ENDET NICHT AN DER UNTERNEHMENSPFORTE 30 - 31<br />

MOBILES NETZ IM ALTENHEIM 32 - 33<br />

DAS ENDE DES WINDOWS 7 SUPPORTS 34 - 35<br />

MITARBEITER ZUR ERSTEN VERTEIDIGUNG GEGEN CYBERATTACKEN MACHEN 36 - 37<br />

DIGITALISIERUNG: DIE SCHWEIZ NUTZT POTENZIAL NICHT 38 - 39<br />

DATEN SOLLEN SICH IN ZUKUNFT SELBER SCHÜTZEN 40 - 41<br />

DIGITALE KLUFT: VORURTEIL ODER REALITÄT 42<br />

WENN MSPS ZUM INSTRUMENT DER CYBERKRIMINELLEN WERDEN 44 - 45<br />

E-MOBILITÄT<br />

NEUZULASSUNGEN: +154% BEI DEN BATTERIE-ELEKTRISCHEN AUTOS 46<br />

MIT TRADITION ZUR E MOBILITÄT INTERVIEW GARAGE HOLLENSTEIN 48 - 49<br />

NACHHALTIGKEIT IN DIE E MOBILITÄT INTERVIEW MIT PATRICK WELLNITZ 50 - 52<br />

VOLVO PRÄSENTIERT AMBITIONIERTEN KLIMAPLAN 54 - 55<br />

Ein Unternehmen stellt sich vor<br />

Eine Frau in einer Männerbranche.<br />

BMW GROUP SWITZERLAND UNTERSTÜTZT UNTERNEHMEN UND 56 - 58<br />

MITARBEITENDE BEIM UMSTIEG AUF ELEKTROMOBILITÄT.<br />

NACHHALTIGE AUTOS FÜR JEDEN MANN. 59 - 81<br />

4 5


BASLERWirtschaft<br />

INTERVIEW<br />

EINE FRAU IN EINER<br />

MÄNNERBRANCHE<br />

DR. ELISABETH MAIER<br />

CEO DES IT-UNTERNEHMENS KARAKUN<br />

INTERVIEW VON CHRISTOPH BORER<br />

Frau Dr. Maier, das Unternehmen Karakun wurde 2018 gegründet<br />

und beschäftigt heute bereits mehr als 45 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter aus der Schweiz, Deutschland und Indien. Man<br />

kann also sagen, Sie sind wie eine Rakete durchgestartet?<br />

Ja, wir hatten einen fulminanten Start. Aber trotzdem war das Ganze<br />

kein Selbstläufer.<br />

Wir hatten den Vorteil, dass die Gründungsmitglieder von Karakun<br />

sich schon lange kennen und bereits früher in unterschiedlichen<br />

Konstellationen zusammengearbeitet haben. Die typischen organisatorischen<br />

Probleme von Startups blieben uns somit grossteils erspart.<br />

Und was den unternehmerischen Erfolg anbelangt, profitieren<br />

wir sowohl von unserem guten Netzwerk als auch von einer nachweislich<br />

langen Erfolgsliste, was die Kundenakquise natürlich vereinfacht.<br />

Karakun ist zwar nach Jahren noch jung, trotzdem haben wir<br />

in unserer Branche schon eine gewisse Bekanntheit. Und natürlich<br />

spielten dabei auch unsere Kunden eine wesentliche Rolle, die uns als<br />

Startup von Anfang an grosses Vertrauen entgegengebracht haben.<br />

Das ist keine Selbstverständlichkeit!<br />

Trotzdem hätten wir nicht damit gerechnet, dass wir so schnell wachsen<br />

und schon nach gut einem Jahr in neue Büros ziehen müssen. Die<br />

alten Räumlichkeiten wurden schlichtweg zu klein. Heute fühlen wir<br />

uns an zentraler Lage in Basel, in direkter Nachbarschaft zum Bahnhof<br />

SBB, sehr wohl.<br />

Was ist das Erfolgsrezept Ihres Unternehmens?<br />

Ein wichtiger Erfolgsfaktor sind unsere Mitarbeitenden und das Knowhow,<br />

auf welches wir als Unternehmen bauen können. Aber Fachwissen<br />

alleine genügt nicht. Wir verstehen uns als partnerschaftlicher<br />

Problemlöser für unsere Kunden, der nicht einfach nur Aufträge abarbeitet,<br />

sondern auch Anforderungen, Spezifikationen und Lösungen<br />

kritisch hinterfragt. Dabei ist uns die Kommunikation mit dem<br />

Kunden sehr wichtig.<br />

Das eigentliche Kodieren von Applikationen ist nur ein kleiner Teil<br />

unserer Leistungen. Wir haben einen eher ganzheitlichen Ansatz.<br />

Dieser reicht von Beratungsdienstleistungen wie Anforderungsanalysen,<br />

Lösungsdesign und Lösungsreviews, über Software-Entwicklung<br />

und Usability Engineering bis hin zu Wartung und Support. Dabei<br />

sind wir schon heute in unterschiedlichen Industrien zu Hause,<br />

können uns aber auch schnell in neue Sachgebiete einarbeiten.<br />

Auch ausserhalb unsers eigentlichen Kerngeschäfts sind wir sehr<br />

engagiert. Durch intensive Aktivitäten in Fachgremien und innerhalb<br />

der Entwickler-Community verfügen wir nicht nur über einen<br />

enormen Fundus an methodischem und funktionalem Wissen, sondern<br />

sind auch immer am Puls der Zeit. Hiervon profitieren natürlich<br />

auch unsere Kunden, da wir dieses Wissen in Projekten einsetzen und<br />

weitergeben.<br />

Ausserdem pflegen wir eine rege Kooperation mit Universitäten, wo<br />

wir Studien- oder Diplomarbeiten betreuen, aber auch Vorlesungen<br />

und Seminare anbieten. Über die Arbeit an gemeinsamen Projekten<br />

partizipieren wir an den neuesten Forschungsergebnissen und können<br />

diese für unsere Kunden direkt in innovativen Lösungen umsetzen.<br />

Wenn man die ICT Branche betrachtet, ist Karakun ein einzigartiges<br />

Unternehmen, da Sie sich als Frau in einer von Männern<br />

dominierten Branche durchgesetzt haben?<br />

Einzigartig würde ich nicht sagen, eine Frau als CEO in der ICT Branche<br />

hat jedoch leider immer noch einen gewissen Seltenheitswert.<br />

Meiner Ansicht nach kommen hier zwei Faktoren zusammen: Einerseits<br />

stagniert in Europa der Anteil von Frauen in der ICT seit der<br />

Jahrtausendwende auf einem ohnehin schon niedrigen Niveau – er<br />

geht in manchen Ländern sogar zurück. Anderseits ist der Anteil von<br />

Frauen in Führungspositionen ebenfalls noch weit von einem ausgewogenen<br />

Niveau entfernt. Die Schweiz macht da keine Ausnahme.<br />

Im Übrigen bin ich der Überzeugung, dass Durchsetzungskraft nur<br />

einer von vielen Faktoren ist, die es braucht, um in eine Führungsposition<br />

zu kommen: Neben einem guten Netzwerk braucht es auch<br />

ein Gespür für spannende Gelegenheiten und eine gewisse Risikobereitschaft<br />

wenn es darum geht, diese zu ergreifen, sowie eine grosse,<br />

auch private, Flexibilität.<br />

Ich persönlich finde, dass in der ICT Branche und auch in vielen<br />

anderen Branchen eine Frau in der Chefetage Vorteile mit sich<br />

bringen würde. Was sagen Sie dazu?<br />

Ich möchte das nicht verallgemeinern, aber generell sehen Frauen<br />

manche Dinge einfach auf eine andere Art und Weise. Und das meine<br />

ich jetzt völlig frei von Wertung. Es gibt da glaube ich kein «gut» und<br />

«schlecht», aber der Umgangston ist bei einer weiblichen Führungskraft<br />

wahrscheinlich ein anderer wie bei einer männlichen.<br />

Was ist aus Ihrer Sicht nötig, um jungen Frauen die Angst /<br />

Skepsis vor Ausbildungen und Berufen im IT-Umfeld zu nehmen?<br />

Ich bin mir nicht sicher, ob Angst in diesem Zusammenhang der<br />

richtige Ausdruck ist. Das Problem ist doch vielmehr die Aussendarstellung<br />

von IT-Berufen und die gesellschaftliche Wahrnehmung, die<br />

immer noch sehr von Männern dominiert scheint.<br />

Man muss meiner Ansicht nach sehr früh damit anfangen, bei Mädchen<br />

und jungen Frauen ein positiveres Bild der IT-Berufe und der<br />

Möglichkeiten in diesem Bereich zu verankern. Hackathons oder sogar<br />

Hackathons für Mädchen sind geeignete Initiativen, aber auch<br />

Aktivitäten wie «Seitenwechsel», wo Mädchen in einem Männerberuf<br />

hospitieren können, halte ich für geeignete Mittel. Mentoring<br />

Programme, bei denen erfahrene Frauen Einsteigerinnen bei einem<br />

Thema zu Seite stehen sind ein äusserst wertvolles und nachhaltiges<br />

Instrument in diesem Zusammenhang. Ich selbst engagiere mich seit<br />

vielen Jahren aktiv in einem Mentorinnen-Netzwerk, wo wir in der<br />

Zwischenzeit viele Frauen auf ihrem Karriereweg unterstützen konnten.<br />

Auch in der IT Community selbst gibt es bereits entsprechende Initiativen,<br />

wie beispielsweise die Oracle Women in Tech (WIT) Community<br />

Group oder auch lokale Interessengruppen, aber die Sichtbarkeit ist<br />

noch nicht wirklich ausreichend.<br />

Auch Unternehmen können hier einiges beitragen – zum Beispiel<br />

durch das Schaffen von Rahmenbedingungen, mit denen sich die<br />

Themen Familie und Beruf in Einklang bringen lassen. Wir bei Karakun<br />

beschäftigen weibliche Experten in der Software-Entwicklung<br />

und im Usability-Kontext.<br />

Die Digitalisierung schreitet immer mehr voran, wie sehen Sie<br />

diese Entwicklung?<br />

Die Digitalisierung schreitet in der Tat voran – und das ist auch gut<br />

so. Ich meine, wir alle sehnen uns doch nach mehr Komfort, mehr<br />

Automatismen und möglichst hoher Verfügbarkeit von Informationen.<br />

Dabei wird die digitale Transformation in meinen Augen jedoch<br />

nie beendet sein. Die Automatisierung bereits digitalisierter Prozesse<br />

wird weiter verbessert, es werden Effizienzsteigerungen auf der Basis<br />

neuer Technologien erreicht werden. Ein Plateau ist im Moment nicht<br />

in Sicht.<br />

HIGHLIGHT<br />

Bei allen Vorteilen der Digitalisierung sollte man meiner Meinung<br />

nach jedoch einen Fehler nicht begehen – nämlich mahnende Worte<br />

von Kritikern zu überhören. Natürlich kann Digitalisierung bestimmte<br />

Jobs überflüssig machen. Das sehen wir an dem Filialsterben bei<br />

Banken und Versicherungen. Auf der anderen Seite entsteht aber<br />

auch eine Menge neuer Jobs. Die Themen Sicherheit und Vertraulichkeit<br />

sind ein ebenso nicht zu vernachlässigender Aspekt.<br />

Interaktion zwischen Menschen und persönliche Kommunikation sind<br />

und bleiben trotz aller technologischer Fortschritte ein entscheidender<br />

Faktor.<br />

Warum haben Sie sich für den Standort Basel entschieden,<br />

wenn man bedenkt, das Basel für die Basler Fasnacht, für den<br />

Fussball oder für die Pharmabranche bekannt ist, aber weniger<br />

als IT Town?<br />

Grundsätzlich hat der Standort etwas mit unserer Historie zu tun.<br />

Viele der Mitarbeitenden bei Karakun kennen sich schon aus gemeinsamen<br />

Zeiten beim Schweizer Bankverein. Aus der Überzeugung heraus,<br />

Software unter Berücksichtigung agiler Entwicklungsmethoden<br />

effizienter und effektiver entwickeln zu können, wurde ein Unternehmen<br />

gegründet, aus welchem über Umwege die heutige Karakun AG<br />

entstanden ist.<br />

Davon abgesehen bietet Basel aber auch einige Vorzüge gegenüber<br />

IT Cities wie Zürich oder Bern. Hier ist zum Beispiel die Nähe<br />

zu unseren Kunden aus der Banken-, Versicherungs- und der Life<br />

Science-Welt zu nennen. In Bezug auf unsere Aktivitäten in der<br />

Automobilbranche und auch beim Thema Recruiting ist die Nähe zu<br />

Deutschland ein nicht unwichtiger Faktor.<br />

Ebenfalls hervorzuheben sind die geringeren Betriebskosten durch<br />

Mieten und Gehälter im Vergleich zu den «üblichen» IT-Standorten.<br />

Diese Mittel stehen uns zur Aus- und Weiterbildung unserer Experten<br />

zur Verfügung.<br />

Man liest ja überall vom Fachkräftemangel in der IT –<br />

wie begegnen Sie diesem und was macht Sie zu einem<br />

attraktiven Arbeitgeber?<br />

Diese Frage müssten Sie eigentlich unseren Mitarbeitenden stellen.<br />

Aber aus meiner Warte würde ich sagen, dass der Faktor Mensch<br />

ganz wichtig ist. Wir versuchen nicht zu vergessen, dass Arbeit Spass<br />

machen und zu der jeweiligen Lebenssituation eines Mitarbeitenden<br />

passen muss. Deshalb legen wir bei aller Professionalität Wert auf ein<br />

Arbeitsklima, in dem sich alle unsere Mitarbeitenden wohlfühlen und<br />

in dem die Balance zwischen Arbeit und Privatleben stimmt.<br />

6 7


BASLERWirtschaft<br />

Unified Endpoint<br />

Management<br />

Die Karakun-Geschäftsleitung (v.l.n.r): Hans-Dirk Walter, Dirk Krampe, Elisabeth Maier und Stephan Huber.<br />

Mitarbeitende bei Karakun entwickeln aktiv innovative Produkte und<br />

Lösungen für Unternehmen. Hierfür erhalten sie neben einem angemessenen<br />

Salär ein hervorragendes Arbeitsumfeld mit viel Platz zur<br />

Entfaltung. Dank Jahresarbeitszeit und der Möglichkeit zur Arbeit im<br />

Homeoffice können Karakunies ihre Arbeitszeit weitgehend frei gestalten<br />

und bestmöglich nutzen. Jeder Mitarbeitende verfügt über<br />

ein eigenes Hardware-Budget zur Anschaffung von Arbeitsmitteln.<br />

Ein grosszügiges persönliches Weiterbildungsbudget kann für den<br />

Besuch von Kursen oder Konferenzen eingesetzt werden.<br />

In regelmässigen Abständen veranstalten wir Code Camps und<br />

Hackathons, an denen neue Methoden und Technologien im Team<br />

ausprobiert werden können. Ein mehrtägiger, jährlich stattfindender<br />

Improvement Workshop für alle Mitarbeitenden rundet das umfangreiche<br />

Fortbildungsangebot ab.<br />

Wir sind sehr stolz darauf, international anerkannte Experten der<br />

Java-Welt unter uns zu haben. Java Champions, JavaOne Rockstars,<br />

Oracle Groundbreaker Ambassadors, Sprecher auf internationalen<br />

Konferenzen – wir profitieren nicht nur vom geballten Wissen, wir<br />

formen die Java-Welt durch aktive Community-Arbeit und durch Beiträge<br />

an unzähligen Open Source Projekten entscheidend mit. Für<br />

viele Mitarbeiter ist das ein zusätzlicher Anreiz.<br />

Alles in Allem sind wir in der auch dank unserer Philosophie vom<br />

zweifelsohne bestehenden Fachkräftemangel nicht extrem betroffen.<br />

Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in zehn Jahren?<br />

Vor dem Hintergrund, dass wir im Technologie-Bereich tätig sind,<br />

der sich durch einen immer rascheren Wandel auszeichnet, ist diese<br />

Frage nur sehr schwer zu beantworten. Aus diesem Grund möchte<br />

ich gerne aufzeigen, in welchen Kernbereichen wir uns positionieren<br />

und entlang welcher Werte wir uns weiterentwickeln wollen.<br />

Unser strategischer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von<br />

Individualsoftware, für die keine Standardlösungen auf dem Markt<br />

existieren. Für die technologische Umsetzung verwenden wir gerne<br />

ausgewählte und passende Open Source Produkte für die Umsetzung,<br />

aber auch eigenentwickelte Plattformen, die uns Vorteile bei<br />

der Entwicklungseffizienz bringen.<br />

Innerhalb dieser Leitplanken werden wir unsere Firma in den nächsten<br />

zehn Jahren weiterentwickeln – unabhängig davon, wohin sich<br />

der Technologie-Bereich in den nächsten Jahren bewegen wird. Besonderen<br />

Fokus legen wir dabei auf die folgenden Punkte, in denen<br />

wir uns aus Kundensicht vom Mitbewerberfeld abheben:<br />

Design und Implementierung qualitativ hochwertiger<br />

Lösungen für anspruchsvolle Probleme<br />

Innovative Beiträge in ausgewählten Open Source Communities<br />

Transfer von innovativen Ansätzen aus den Entwicklungslaboren<br />

und den Communities in marktfähige Kundenlösungen<br />

Exzellente Mitarbeiter mit langjähriger Technologieerfahrung<br />

und einer Verpflichtung auf hohe Qualitätsstandards und<br />

ethische Prinzipien.<br />

Frau Maier, wir danken Ihnen herzlich für das Gespräch.<br />

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8


BASLERWirtschaft<br />

WIRTSCHAFT<br />

NETWORKING<br />

STATT SCHIFFSMOTOREN:<br />

STARTUP ACADEMY BASEL<br />

NETZWERKANLASS IN<br />

DER HALLE 7<br />

Rund 110 Personen – Startups, Startup Alumni, Mentorinnen,<br />

Experten, Studentinnen und Startup-Interessierte –<br />

trafen am 12. November 2019 in der Halle 7, oberhalb<br />

des Restaurants blindekuh im Gundeli-Quartier ein. Da<br />

wo früher Schiffsmotoren hergestellt wurden, fand an<br />

diesem Abend der zweite Netzwerkanlass der Startup<br />

Academy Basel in diesem Jahr statt.<br />

«Ein Begleitprogramm, vier Startups, zahlreiche Erfahrungen und Erkenntnisse»<br />

– das war das Motto des Netzwerkanlasses. Markus Kindle,<br />

Präsident der Startup Academy Basel, begrüsste die Gäste und<br />

dankte allen Volunteers für ihr wertvolles Engagement bei der Startup<br />

Academy Basel. Die gemeinnützige Organisation Startup Academy<br />

funktioniert nur dank den zahlreichen Freiwilligen (Mentoren,<br />

Expertinnen, Students), die ihre Zeit und ihr Wissen zur Verfügung<br />

stellen. Im Anschluss an die Begrüssung führte Geschäftsführer Markus<br />

Fischer in das Thema des Abends ein: das Begleitprogramm. Während<br />

18-24 Monaten sind die Startups im Programm und profitieren<br />

während dieser Zeit vom Mentoring, vom Zugang zu Expertinnen<br />

und Experten, von Workshops, vom riesigen Netzwerk, von Checklisten<br />

und Factsheets zu verschiedensten Themen, von der Teilnahme<br />

an Expertenpanels sowie von der Unterstützung bei der Bekanntmachung<br />

ihrer Geschäftsideen.<br />

Eine Atemübung zum Start am Abend<br />

Im Zentrum standen auch an diesem Abend die Startups. Catherine<br />

Riesen interviewte vier Startup-Gründerinnen und -Gründer. Den Anfang<br />

machte Tashina Viola. Mit ihrem Startup «Flowing Like Water»<br />

bietet sie unterschiedliche Praktiken und Methoden an, die einem<br />

dabei helfen, zur Ruhe und zu sich selber zu finden. Unter anderem<br />

bietet sie Yoga Workshops und Reiki Sessions an. Anstatt nur über<br />

ihre Geschäftsidee und ihr Startup zu reden, leitete sie gleich zu Beginn<br />

eine Atemübung an. Alle Gäste schlossen ihre Augen und atmeten<br />

30 mal ein und aus – und waren dann fit für den weiteren Abend.<br />

«Flowing Like Water» ist seit April dieses Jahres im Begleitprogramm<br />

und damit das «jüngste» der Startups an diesem Abend.<br />

Die goldene Mitte des Begleitpogramms<br />

Bereits etwa in der Mitte des Begleitprogramms stehen die beiden<br />

nächsten Startups die auf die Bühne kamen: «Vanillaplan» und<br />

«YComm». Wer beim Name Vanillaplan (und beim Logo: ein Cornet<br />

mit drei Glacékugeln drauf) an ein Glacé-Unternehmen denkt, liegt<br />

damit ziemlich falsch. Vanillaplan ist eine Bausoftware für die Einsatz-<br />

und Kapazitätsplanung. Was es denn mit dem Namen und Logo<br />

auf sich hat, wollte Catherine Riesen von Gründer Remi Stalder wissen?<br />

Er suchte einen Namen, der positive Assoziationen auslöst, ein<br />

Wort, das in vielen Sprachen funktioniert. Irgendwann kam «vanilla»<br />

ins Spiel und es entstand die Idee für die Verbindung mit «plan». Als<br />

dann auch noch die wichtigsten Domains für vanillaplan vorhanden<br />

waren, war der Entscheid getroffen. Während seiner Zeit im Begleitprogramm<br />

hat Remi unter anderem bereits ein Expertenpanel erlebt.<br />

An Expertenpanels haben Startups die Möglichkeit, ihre Geschäftsideen<br />

einer Auswahl von Experten zu präsentieren und – nach anschliessender<br />

Fragerunde – Feedback und Inputs zu erhalten. Wichtig<br />

sei, so Remi, dass man das Feedback der ExpertInnen danach gut<br />

einordnet. Als Startup-Gründer muss man nicht sofort alles ändern,<br />

sondern die Inputs und Vorschläge auf sich wirken lassen und das<br />

mitnehmen, was einem am meisten weiterhilft.<br />

Dann kam Jenny Settembrini, Gründerin von YComm, auf die Bühne.<br />

Der Name des Startups und dessen Claim «Yes, we communicate»<br />

machen bereits deutlich, worum es hier geht: YComm ist eine unabhängige<br />

Kommunikationsagentur, die Unternehmen sowie die<br />

Menschen in Unternehmen dabei unterstützt, ihre Kommunikation<br />

zu verbessern. Jenny Settembrini kam ursprünglich als Coworkerin<br />

an den Picassoplatz und wollte gar nicht ins Begleitprogramm. Bald<br />

merkte sie jedoch, dass ihr das Programm – trotz ihrer langjährigen<br />

und fundierten Erfahrung in der Unternehmens- und Marketing-Kommunikation<br />

– wertvolle Unterstützung beim Aufbau ihres<br />

eigenen Unternehmens bieten würde. Seit Januar 2019 ist sie nun im<br />

Begleitprogramm und schätzt vor allem das Netzwerk und die Möglichkeiten<br />

zum Austausch mit anderen.<br />

Du hast eine Idee? Dann warte nicht lange<br />

Mit Luca Tschudi, Mitgründer von «Working Bicycle» kam schliesslich<br />

noch jemand auf die Bühne, der das gesamte Begleitprogramm<br />

kennt und dieses nochmals aus einem ganz anderen Blickwinkel<br />

betrachten kann. Working Bicycle hat das Programm bereits beendet<br />

und ist somit ein Startup Alumni. Werbeboxen die auf den Gepäckträgern<br />

von VelofahrerInnen auf jeden Platz in der Innenstadt,<br />

in jedes Quartier und jede Einbahnstrasse kommen – das ist die Geschäftsidee<br />

von Working Bicycle. Eine Idee, die funktioniert – und<br />

zwar sehr gut: Bereits in sieben Städten in der Schweiz ist das Startup<br />

unterdessen aktiv, insgesamt über 5’000 FahrerInnen sind derzeit mit<br />

den Boxen unterwegs. Im kommenden Jahr sollen das Team weiter<br />

ausgebaut werden und weitere Fahrer und Städte hinzukommen.<br />

Die Idee von Working Bicycle lohnt sich für Velofahrer und Werbekunden<br />

gleichermassen: Die Velofahrer verdienen mit ihren Fahrten<br />

Geld, die Kunden können ihre Werbung an jede Ecke der Stadt und<br />

direkt zu ihrer Zielgruppe bringen. Luca Tschudi rät allen, die mit dem<br />

Gedanken spielen, ein Unternehmen zu gründen, nicht allzu lange zu<br />

warten, sondern einfach mal zu machen.<br />

Startup Academy Schweiz: Neue Standorte<br />

Nicht nur Working Bicycle konnte an diesem Abend von erfolgreichem<br />

Wachstum berichten, sondern auch die Startup Academy selber.<br />

Im Anschluss an die Kurzinterviews zeigte Markus Fischer das<br />

Wachstum der Startup Academy Schweiz auf: Neben Basel, Liestal<br />

und Olten sind in der Zwischenzeit noch weitere Standorte hinzugekommen,<br />

an denen das bewährte Modell der Startup Academy Basel<br />

künftig angeboten wird: Zürich und Nyon/La Côte haben bereits gegründet,<br />

Bern steht kurz davor (Dezember 2019). Zudem sind Standorte<br />

in Chur und Bellinzona geplant.<br />

Und dann begann der zweite Teil des Abends: der Netzwerk-Apéro.<br />

Bei wunderbarem Essen wurden neue Kontakte geknüpft, Visitenkarten<br />

ausgetauscht und die eigenen Netzwerke ausgebaut.<br />

An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals herzlich bei allen Startups,<br />

die von ihren Erfahrungen berichtet sowie bei allen, die diesen<br />

Abend mit uns verbracht haben.<br />

Quellen: Fotos Raphaël Leibundgut, rlug.ch,<br />

Autorin: Catherine Riesen<br />

10 11


BASLERWirtschaft<br />

WIRTSCHAFT<br />

SWITZERLAND<br />

INNOVATION<br />

PARK BASEL<br />

AREA ERÖFFNET<br />

STANDORT<br />

IM JURA<br />

Der Switzerland Innovation Park Basel Area hat seinen<br />

dritten Standort eröffnet. Damit ist der Innovationspark<br />

nach Basel-Landschaft und Basel-Stadt auch im Jura vertreten.<br />

Für den Betreiber BaselArea.swiss ist dies ein Meilenstein.<br />

Der Switzerland Innovation Park Basel Area ist neu in allen drei Trägerkantonen<br />

des Betreibers BaselArea.swiss vertreten. Nach Vertretungen<br />

in Basel und Allschwil BL ist nun in Courroux der dritte Standort<br />

eröffnet worden. «Für uns hat sich ein Kreis geschlossen», sagt<br />

Domenico Scala, Präsident von BaselArea.swiss, über diesen Meilenstein.<br />

Der neue Standort konzentriert sich auf die Bereiche Medizintechnik,<br />

Gesundheitstechnologie, digitale Gesundheit und industrielle Transformation.<br />

Dafür steht eine Nutzfläche von 1'200 Quadratmetern zur<br />

Verfügung. In den Räumlichkeiten können KMU und Start-ups ihre<br />

Visionen weiterentwickeln und zum Erfolg führen. BaselArea.swiss<br />

bietet dazu mit DayOne und i4Challenge auch entsprechende Förderprogramme<br />

an. Erste Unternehmen ziehen auch bereits in den<br />

Switzerland Innovation Park Basel Area ein, so der Softwareentwickler<br />

NextDay.Vision. Im November folgt das in der Systemergonomie<br />

tätige Start-up Ersys, das wie auch NextDay.Vision aus dem Kanton<br />

Jura stammt. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum für Mikround<br />

Nanotechnologie CSEM wird zudem ab November am neuen<br />

Standort Beratungen anbieten. In den Ausbau der beiden Stockwerke<br />

werden 1,6 Millionen Franken investiert. Der grösste Teil der Aufträge<br />

wird an jurassische Unternehmen vergeben.<br />

Die jurassische Regierung hat die Schaffung des neuen Standortes<br />

von Anfang an unterstützt. Regierungspräsident Jacques Gerber, Vorsteher<br />

des Departements für Wirtschaft und Gesundheit, weist auch<br />

darauf hin, dass die jurassische Wirtschaft durch den Switzerland<br />

Innovation Park Basel Area ausstrahlen könne und an das Innovations-Ökosystem<br />

angeschlossen werde. Und Claude-Henri Schaller,<br />

Leiter des kantonalen Amts für Wirtschaft und Arbeit, sagt: «Wir haben<br />

unsere ganze Energie eingesetzt, um der jurassischen Wirtschaft<br />

bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten. Ich denke, dass wir<br />

unseren Ansprüchen gerecht geworden sind.»<br />

12 13


BASLERWirtschaft<br />

VERSCHLÜSSELUNGS-<br />

TROJANER WEITERHIN<br />

AUF DEM VORMARSCH<br />

PURE LEIDENSCHAFT<br />

Der 29. Halbjahresbericht der Melde- und Analysestelle<br />

Informationssicherung (MELANI) befasst sich mit den<br />

wichtigsten Cybervorfällen der ersten Jahreshälfte 2019<br />

in der Schweiz wie auch international. Im aktuellen Bericht<br />

werden als Schwerpunktthema die Cyberangriffe<br />

mit Verschlüsselungstrojanern beleuchtet, welche im<br />

ersten Halbjahr 2019 weltweit grossen Schaden angerichtet<br />

haben.<br />

Verschlüsselungstrojaner, sogenannte Ransomeware, gehören aktuell<br />

zu den gefährlichsten Cyberbedrohungen für Unternehmen,<br />

Organisationen und Verwaltungen. Ein erfolgreicher Angriff erfordert<br />

nicht nur den Einsatz von Zeit, Personal sowie Geld für die Bereinigung<br />

der Systeme und zur Wiederherstellung verlorener Daten.<br />

Er kann auch den Ruf eines Unternehmens schädigen oder einen<br />

temporären Produktivitätsverlust bedeuten. Um ein umfassendes<br />

Bild eines solchen Verschlüsselungsangriffs zu bieten, schildert die<br />

Stadt Bern, wie sie mit einem Ransomware-Vorfall umgegangen ist.<br />

Zudem erläutert die Kantonspolizei Zürich die Problematik aus Ermittlersicht.<br />

Weiter gibt MELANI Empfehlungen ab, wie man sich vor<br />

solchen Angriffen schützen kann.<br />

Unterstützung für kleine und mittlere Elektrizitätsversorgungsunternehmen<br />

bei der Cybersicherheit<br />

Im Fokus von Cyberangriffen stehen auch industrielle Kontrollsysteme<br />

wie etwa bei der Stromversorgung. Wie es um die Cybersicherheit<br />

von kleinen und mittleren Elektrizitätsversorgern (EVU) in der<br />

Schweiz steht, hat der Fachverband Electrosuisse in einer im Frühjahr<br />

2019 veröffentlichen Studie aufgezeigt. Gemäss dieser findet die<br />

Cybersicherheit bei allen Unternehmen Beachtung. Bei der Gewährleistung<br />

der Informationssicherheit sind speziell bei kleineren Unternehmen<br />

verstärkte Massnahmen nötig. Um die Informatiksicherheit<br />

auszubauen, wurde eine Kooperation für Cybersecurity für die Stadtwerke<br />

ins Leben gerufen. Dank diesem Netzwerk können alle Kooperationspartner<br />

von den Erfahrungen der anderen profitieren und<br />

gemeinsam das Niveau der Informationssicherheit ständig anheben.<br />

Erpressung mittels Fake-Sextortion nach wie vor aktuell<br />

Im ersten Halbjahr 2019 gab es vermehrt Fake-Sextortion-E-Mails,<br />

in welchen die Angreifer die Opfer erpressen und behaupten, den<br />

Computer des Empfängers gehackt zu haben und über Bildmaterial<br />

zu verfügen, das sie beim Konsum pornografischer Inhalte im Internet<br />

zeige. Leider bezahlen immer noch viele Personen das verlangte<br />

Lösegeld. Deshalb hat MELANI in Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />

Partnern im Frühjahr 2019 die Website www.stop-sextortion.ch<br />

ins Leben gerufen, um die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren.<br />

Auf dieser Seite finden betroffene Personen Ratschläge, wie<br />

vorgegangen<br />

Informatiksteuerungsorgan des Bundes ISB<br />

Schwarztorstrasse 59, 3003 Bern<br />

Tel. +41 31 322 45 38<br />

Fax +41 31 322 45 66<br />

info@isb.admin.ch<br />

www.isb.admin.ch<br />

ALFA ROMEO GIULIA QUADRIFOGLIO<br />

Auto Margarethen AG<br />

Margarethenstrasse 79, 4053 Basel, Tel. 061 227 55 55, www.automargarethen.ch<br />

14


CYBER SECURITY<br />

INTERVIEW<br />

POLIZEI<br />

BASELLAND:<br />

KAMPF GEGEN<br />

DIE CYBER<br />

KRIMINALITÄT<br />

INTERVIEW VON CHRISTOPH BORER<br />

Hptm Michel Meier,<br />

Dipl. El.-Ing. FH, MSc et BLaw,<br />

Leiter Lage- und<br />

Informationszentrum,<br />

Stv. Chef Kriminalpolizei<br />

Insgesamt verfügt Herr Meier über 10 Jahre Erfahrung im<br />

Polizeibereich, die letzten 4 Jahre als Polizeioffizier bei<br />

der Polizei Basel-Landschaft. Aktuell arbeitet er als stellvertretender<br />

Chef Kriminalpolizei und Leiter Lage- und<br />

Informationszentrum bei der Polizei Basel-Landschaft.<br />

Zuvor war er einige Jahre in der Privatwirtschaft, unter<br />

anderem auch in einer Grossbank tätig. Nebst einem<br />

Masterabschluss in Digitaler Forensik, einem Fachhochschulabschluss<br />

als Elekt-roingenieur und einem Bachelorabschluss<br />

in Rechtswissenschaften besitzt Herr Meier<br />

diverse ICT Zertifikate.<br />

1Die Polizei Basel-Landschaft hat mehrere Cybercrime<br />

Informationsanläse organisiert. Was ist der Hintergrund<br />

dieser Events?<br />

Es gab seit längerer Zeit Anzeichen, dass die Thematik Cybercrime<br />

die Bevölkerung stark beschäftigt. Insbesondere die letztjährige Bevölkerungsumfrage<br />

der Polizei Basel-Landschaft bestätigte dies sehr<br />

klar. Aufgrund dieser Tendenz, zusammen mit dem im Jahr 2017<br />

gestarteten Projekt Cybercrime, wollten wir in diesem Jahr die Bevölkerung<br />

sensibilisieren. Nebst dem präventiven Charakter solcher<br />

Veranstaltungen wollten wir auch in diesem Bereich zur Bevölkerung<br />

rausgehen und bürgernahe Polizeiarbeit vermitteln. Wir wurden bei<br />

jedem Anlass mit dutzenden von Fragen konfrontiert. Das zeigte,<br />

dass unsere Strategie richtig war. Das Ziel solcher Events ist es den<br />

Menschen Infos und Tipps zu geben, dass sie nicht Opfer von Cyberkriminellen<br />

werden. Sollten sie trotzdem Opfer werden, können informierte<br />

Betroffene leichter bei der Polizei Anzeige erstatten.<br />

2Eine bekannte Betrugsmasche ist Romance Scam.<br />

Was bedeutet das genau?<br />

«Romance Scam» oder «Love Scam» bedeutet auf Deutsch<br />

übersetzt «Liebesbetrug». Bei dieser Betrugsart werden gefälschte<br />

Profile auf Social Media und Internet-Partnerbörsen erstellt, um anderen<br />

Personen Verliebtheit vorzuspielen und schliesslich finanzielle<br />

Zuwendung zu erhalten. Beispielsweise suchen Kriminelle ihre potentiellen<br />

Opfer im Facebook oder anderen sozialen Netzwerken und<br />

nehmen mit diesen Kontakt auf. Man schreibt ein paar Nachrichten<br />

hin und her. Erstaunlich rasch behauptet er oder sie, sich verliebt zu<br />

haben. Geht das Opfer darauf ein, wird es so lange mit Liebesschwüren<br />

eingelullt, bis es sich tatsächlich verliebt hat – in ein Trugbild.<br />

Über Wochen und Monate hinweg wird die angebliche Liebesbeziehung<br />

über Skype, WhatsApp usw. weiter ausgebaut und gepflegt.<br />

Es werden gemeinsame Zukunftspläne geschmiedet und man will<br />

sich auch im realen Leben treffen. Doch dann passiert es: Kurz vor<br />

dem abgemachten Termin gibt der Betrüger oder die Betrügerin vor,<br />

einen Unfall erlitten zu haben, erkrankt oder am Flughafen überfallen<br />

worden zu sein. Der oder die Auserwählte wird nun gebeten die Behandlungs-,<br />

Reise- oder sonstigen Kosten zu übernehmen und den<br />

16 17


BASLERWirtschaft<br />

13. / 14. FEBRUAR 2020<br />

BASEL ST. JAKOBSHALLE<br />

benötigten Betrag per Geldtransfer oder auf ein Konto ins Ausland<br />

zu überweisen. Es entstehen immer neue Probleme und Hindernisse,<br />

bei denen das Opfer um Geldzahlungen gebeten wird. Zu einem<br />

Treffen kommt es jedoch nie. Bei solchen Delikten können sehr hohe<br />

Vermögensschäden resultieren. Es gibt Fälle, bei denen die Opfer<br />

mehrere 100‘000 CHF an die Betrüger zahlten. «Romance Scam» Betrugsmaschen<br />

werden aufgrund von Schamgefühlen eher zögerlich<br />

bei der Polizei angezeigt.<br />

3Aufgrund welcher gesetzlichen Grundlage können<br />

solche Delikte verfolgt werden?<br />

Die meisten «Cyberdelikte» werden auf der Grundlage des<br />

Schweizerischen Strafgesetzbuches (StGB) verfolgt. Ein typisches<br />

«Romance Scam» Delikt erfüllt den Tatbestand des Betrugs (Art. 146<br />

StGB). Je nach Ausprägung, z.B. wenn das Opfer spezielle Bilder geschickt<br />

hat und diese Bilder nun gegen das Opfer verwendet werden,<br />

kann auch der Tatbestand Erpressung (Art. 156 StGB) erfüllt sein.<br />

Heute haben wir jedoch das Problem, dass die einzelnen Gesetzesartikel<br />

häufig nicht auf «Cyberdelikte» ausgelegt sind. Zum Beispiel finden<br />

sie im StGB keinen Gesetzesartikel, welcher den Straftatbestand<br />

«Romance Scam» enthält. Daher müssen die einzelnen «digitalen<br />

Phänomene» in die analogen Gesetzesartikel übersetzt werden. Das<br />

ist oftmals sehr kompliziert. In gewissen Bereichen braucht es sicher<br />

eine Überarbeitung bzw. Ergänzung der einzelnen Straftatbestände.<br />

Eine Gesetzesanpassung ist jedoch sehr zeitaufwendig und langwierig.<br />

Da sich die Cyberwelt sehr schnell ändert, braucht es offen formulierte<br />

und zugleich griffige Gesetzesartikel. Das zu lösen ist ein sehr<br />

komplexes Unterfangen.<br />

18<br />

4Es braucht also eine Cyber-Polizei und auch eine teilweise<br />

Überarbeitung des StGB um weiter vorwärts zu kommen?<br />

Nebst den von Ihnen genannten zwei Hauptfaktoren kommt<br />

noch ein Dritter Faktor "Gesellschaft" hinzu. Es braucht vor allem<br />

auch ein Umdenken in der Gesellschaft um den Cyberkriminellen<br />

Paroli bieten zu können. Um dieses Umdenken erreichen zu können,<br />

braucht es vor allem Aufklärung die in den Schulen und bei den Eltern<br />

beginnen muss. Ein Beispiel: Wenn ein Jugendlicher unter 16<br />

Jahren ein Nacktbild seiner Freundin oder Freundes versendet ist<br />

dies strafbar. Auch Bilder die man postet, geben viele Informationen<br />

zur eigenen Person preis. Bei Jugendlichen ist diese Gefahr besonders<br />

gross, da das Posten von Bildern in den sozialen Netzwerken besonders<br />

beliebt ist. Dadurch kann schnell ein falscher Eindruck über<br />

die Person entstehen und man bietet den Cyberkriminellen die Möglichkeit<br />

diese Schwachstelle auszunutzen.<br />

5Was muss sich ändern um solche Delikte schneller und<br />

effizienter zu bearbeiten?<br />

Generell werden die Polizisten immer mehr im Thema Cybercrime<br />

geschult und es entstehen spezialisierte Cyberabteilungen die<br />

sich um die Bekämpfung von Cybercrime kümmern. Ebenfalls findet<br />

eine stärkere Vernetzung zwischen den Kantonen und des Bundes<br />

sowie auf internationaler Ebene statt. Man rückt näher zusammen<br />

und geht die Probleme gemeinsam an. All das braucht jedoch zusätzliche<br />

Personalressourcen. Diese müssen zuerst beantragt und<br />

dann auch zugesprochen werden. Im Cyberbereich ist das Personal<br />

einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren. Ein weiteres Problem ist,<br />

dass gewisse Delikte wie beispielsweise Romance Scam wegen verletztem<br />

Schamgefühl selten angezeigt werden. Diese geringe Anzahl<br />

Anzeigen führen dazu, dass Cyberdelikte zwar in der Kriminalstatistik<br />

erscheinen, aber jedoch nicht in ihrer wirklichen Anzahl. Das gibt ein<br />

falsches Bild ab. Bei den in der Kriminalstatistik aufgeführten Delikten<br />

spricht man von einem so genannten Hellfeld. Das Hellfeld ist<br />

der Ausschnitt des Kriminalitätsgeschehens in einem bestimmten<br />

Zeitraum, der offiziell bekannt und registriert wird. Die nicht bekannten<br />

Straftaten, das so genannte Dunkelfeld, ist im Cyberbereich sehr<br />

gross. Die Rechnung ist dann einfach. Wenig Delikte bedeutet wenig<br />

Probleme. Um die Problematik wirklich ganzheitlich und in ihrer Tiefe<br />

erfassen zu können, muss das Dunkelfeld erhellt werden. Das heisst<br />

natürlich nicht, dass bei jedem Portscan gleich eine Anzeige erstellt<br />

werden muss. Aber bei «schwereren» Delikten und insbesondere bei<br />

einer Vermögensschädigung ist eine Anzeige sicherlich sinnvoll.<br />

ALOE BLACC<br />

REBECCA FERGUSON<br />

OLYMPIASIEGER: Alina Zagitova · Tatiana Volosozhar & Maxim Trankov<br />

WELTMEISTER: Javier Fernandez<br />

EUROPAMEISTER: Vanessa James & Morgan Ciprès<br />

BLIGG · BASTIAN BAKER<br />

MARCO RIMA<br />

TICKETS: ARTONICE.COM


CYBER SECURITY<br />

BRAUCHT ES EINE CYBER<br />

FEUERWEHR? SWISS BUSINESS<br />

PROTECTION AG<br />

INTERVIEW MIT CHRIS ECKERT (CEO) UND WOLFGANG SIDLER (STV. CEO)<br />

INTERVIEW VON CHRISTOPH BORER<br />

1Swiss Business Protection AG wurde im vergangenen Juli<br />

gegründet. Was ist das Kernziel, das Sie erreichen wollen?<br />

Die Wirtschaft in der Schweiz, namentlich unsere Unternehmen,<br />

Institutionen sowie auch Private sollen unbürokratisch und wirksam<br />

gegen die aktuellen und künftigen Gefahren im Bereich Wirtschaftskriminalität,<br />

Cyber Crime und Industriespionage geschützt werden.<br />

Mit acht Expertinnen und Experten sowie ihren Firmen – alle seit Jahren<br />

in den verschiedensten Bereichen der Integralen Sicherheit tätig<br />

– werden Geschädigte, Hilfesuchende und Betroffene unterstützt.<br />

Im Ernstfall begleiten wir sie mit allen erforderlichen Massnahmen,<br />

bis der Normalfall wieder eintritt oder die Krise überwunden ist. Gesamtheitlich,<br />

zeitnah, vertraulich und aus einer Hand. Konzeptionell,<br />

strategisch und operativ. Sieben Tage die Woche. Im Notfall auch am<br />

Wochenende und in der Nacht. Ende Oktober 2019 wurde das Kompetenzzentrum<br />

Wirtschaftsschutz Schweiz (Swiss Business Protection<br />

AG; www.swissbp.ch) offiziell eröffnet.<br />

2Das Thema Cybercrime und Cyber-Security ist in der<br />

heutigen Zeit ein Thema, das immer mehr im Focus der<br />

Unternehmen steht weil das Thema immer mehr ein<br />

Geschäft wird. Wie sehen Sie die Entwicklung?<br />

Die Gefährdungslage für unsere Wirtschaft ist bereits heute auf einem<br />

hohen Niveau. Die Zahl der Cyberattacken auf Industrie- und<br />

Dienstleistungs-Unternehmen wird wohl auch künftig weiter steigen.<br />

Parallel dazu wird die Qualität der Angriffe ebenfalls neue Dimensionen<br />

erreichen. Immer mehr Daten, Informationen und sensible<br />

Dokumente werden künftig in digitaler Form örtlich und zeitlich unabhängig<br />

voneinander abrufbar sein. Schneller verfügbar, effizienter<br />

einsetzbar und einfacher bedienbar heissen die Ansprüche des heutigen<br />

Anwenders. Diese Entwicklung ist aus.Sicht der Usability toll,<br />

ergibt aber seitens der Integralen Sicherheit immer mehr offene Einfallstore<br />

und grössere Angriffsvektoren für Attacken, digitale sowie<br />

konventionelle.<br />

Derzeit werden zum Beispiel Trojaner meistens als Spam- und Phishing-E-Mail<br />

verschickt, welche Dateien und Programme durchsuchen<br />

und schliesslich weitere Malware nachlädt, welche die Kontozugangsdaten<br />

abfischen. Danach kommen die Verschlüsselungs-Trojaner<br />

ins Spiel: Sie verschlüsseln wichtige Dateien und fordern die<br />

Geschädigten auf, Lösegeld z.B. in Bitcoins zu bezahlen.<br />

In dieser ganzen Phase sind wir alle, also der normale Anwender, im<br />

Spiel. Mindestens vor jedem Cyberangriff wird durch die Täter Social<br />

Engineering betrieben. Die grösste Schwachstelle ist leider der «Risikofaktor<br />

Mensch» also der Benutzer am Computer, welcher z.B. das<br />

Phishing-E-Mail öffnet. Wir Menschen treffen zum überwiegenden<br />

Teil emotionale Entscheidungen (Gutmütigkeit, Hilfsbereitschaft,<br />

Angst, Mitleid, Vertrauen). Das macht uns verletzlich und angreifbar.<br />

Hacker, Kriminelle etc. nützen dies schamlos aus. Beim vorgenannten<br />

Beispiel wird der Anwender mittels Manipulation oder Ablenkung<br />

dazu bewegt, den Anhang im E-Mail zu öffnen.<br />

Und die nahe Zukunft zeigt keine Abkehr: Die Anbindung von Produktionssystemen<br />

ans Internet (IoT) und der Einsatz von Cloud-Diensten<br />

verspricht im Zuge der Digitalisierung und der Industrie 4.0 mehr Effizienz<br />

und Produktivität in den Unternehmen. Jedoch bieten zusätzliche<br />

digitale Komponenten und Cloud-Services eine deutlich höhere<br />

Anzahl von Schwachstellen und Angriffsmöglichkeiten für Hacker<br />

und kriminelle Organisationen.<br />

3Was mir auch auffällt, dass die Aufklärungsquote von<br />

Cyberangriffen in vielen Ländern sehr tief ist. Kann man<br />

sagen, dass die Justiz dieser Thematik einfach nicht<br />

gewachsen ist?<br />

Diese Frage kann seriös nicht mit einem Einzeiler beantwortet werden.<br />

Grundsätzlich wird nach einem Vorfall nur ein Bruchteil der<br />

Angriffe den Strafverfolgungsbehörden gemeldet, also eine Strafanzeige<br />

erstattet. Dies hat verschiedene Gründe: Der betroffene<br />

Unternehmer beispielsweise möchte in erster Linie möglichst schnell<br />

die negative Einwirkung stoppen, den Schaden begrenzen, die Produktion<br />

möglichst schnell wieder hochfahren und tunlichst einen<br />

Reputationsschaden vermeiden. Die Strafverfolgung eines identifizierten<br />

Täters ist für ihn nur ein nachgelagertes Ziel. Bei den Strafverfolgungsbehörden<br />

ist es genau umgekehrt. Polizei und Staatsanwaltschaften<br />

haben den gesetzlichen Auftrag, Straftaten zu verfolgen,<br />

Täter zu ermitteln, gerichtsverwertbare Beweise zu erheben, um die<br />

identifizierte Täterschaft später durch ein Gericht bestrafen zu lassen.<br />

Ob dann eine betroffene Firma im schlimmsten Fall z.B. keine<br />

finanziellen Reserven mehr hat, um mit eigener Kraft wieder hoch<br />

zu kommen, ist nicht Sache und Verpflichtung des Staates. Dazu<br />

kommt, dass Cyber-Kriminelle und kriminellen Organisationen meist<br />

abgeschottet im Ausland oder mobil sind, von dort aus punktgenau<br />

agieren und kaum strafrechtlich verfolgt werden können. Dazu<br />

wäre eine sehr grosse Anzahl von Ermittlern, IT-Spezialisten, Elektronikern,<br />

Forensikern, Hackern und spezialisierten Staatsanwälten erforderlich,<br />

was wiederum massive Kosten verursachen und ein völlig<br />

neues, unbürokratisches Vorgehen und pragmatische Gesetzgebung<br />

voraussetzen würde. Die teils sehr langsame grenzüberschreitendet<br />

Zusammenarbeit sowie eine Strafverfolgung, welche auf länderspezifischen,<br />

unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen basiert<br />

ist aber die Realität. Dies rasch zu optimieren und zu verbessern, ist<br />

unseres Erachtens ein Wunschtraum. Die Wirtschaft muss also selbst<br />

für ihren Schutz sorgen. Warten auf eine übergeordnete Lösung ist<br />

nicht zielführend.<br />

4Das Thema Cyber-Angriffe ist kein neues Phänomen<br />

sondern das Problem gibt es schon ein paar Jahrzehnte –<br />

ich kann mich noch an einen bösartigen Virus erinnern,<br />

MYDoom, im Jahr 2001. Das zeigt mir, dass das Thema eigentlich<br />

jahrelang nicht beachtet wurde?<br />

Ihre Einschätzung ist richtig. Schon in den 80er Jahren gab es zuhauf<br />

Erpressungs-Faxmeldungen z.B. aus Nigeria mit dem Ziel, sich auf unsere<br />

Kosten zu bereichern. «Sie haben gewonnen!» oder «Lukrativer<br />

Nebenverdienst!» – hinter solchen Angeboten steckten und stecken<br />

oft Betrüger und Abzocker. Oder denken Sie an den alt bewährten<br />

Enkel-Trick. Der wird heute noch erfolgreich angewandt. Sie sehen,<br />

die Täter sind kreativ, passen sich schnell den Gegebenheiten an und<br />

setzen einfach sowie günstig verfügbare Technik und Elektronik erfolgreich<br />

ein. Auch hier zeigt sich, dass der «Mensch» ziemlich einfach<br />

angreifbar ist.<br />

Uns Menschen hier geht es gut. Wir sehen meist nur das Positive und<br />

blenden dadurch gewisse Gefahren oder Risiken aus. Zudem machen<br />

wir uns erst ernsthafte Gedanken, wenn man selbst oder direkt negativ<br />

betroffen ist. Es muss also zuerst schmerzen, bis wir reagieren.<br />

Die Materie ist teils zu abstrakt, physisch nicht fassbar und schon gar<br />

nicht sichtbar. Also weshalb soll ich mich gegen etwas schützen, was<br />

ich nicht kenne und noch nicht eingetreten ist?<br />

Unser Ziel ist es, die Menschen bzw. die Unternehmen in dieser Hinsicht<br />

aufzuklären und zu sensibilisieren. Das heisst, präventive organisatorische<br />

und technische Massnahmen zu treffen um einen möglichen<br />

Angriff erfolgreich zu überstehen oder es gar nicht so weit<br />

kommen zu lassen. Kommt es zu einem Angriff, unterstützen wir die<br />

Unternehmen von Anfang an bis zum Schluss, um die richtigen Entscheidungen<br />

zu treffen, den Schaden zu minimieren und baldmöglichst<br />

den Normalbetrieb wieder zu ermöglichen.<br />

5Viele Unternehmen haben der Problematik bis heute<br />

auch keine Beachtung geschenkt. Kann man sagen, dass<br />

das Risiko einer Cyber-Attacke von vielen Unternehmern<br />

ignoriert worden ist?<br />

Wir sollten den Fokus nicht nur auf Cyber-Attacken legen. Die erweiterte<br />

Betrachtungsweise schliesst z.B. auch Industriespionage, Sabotage<br />

und Wirtschaftskriminalität mit ein. Dies sind ebenso grosse<br />

Bedrohungsfelder, die meist nicht losgelöst voneinander einwirken.<br />

Das macht die Erkennung und Identifikation eines Vorfalls oder Schadens<br />

nicht einfacher.<br />

Wir hören noch oft von Verantwortlichen «davon sind wir nicht betroffen»<br />

oder «das passiert uns nicht, denn wir sind ja kein Rüstungskonzern».<br />

«Sicherheit kostet nur» ist eine weitere Argumentation. Das<br />

heisst, die Unternehmen «fühlen» sich sicher, wissen es aber letztlich<br />

nicht wirklich. Das ist eine gefühlte Sicherheit, man könnte eine solche<br />

Haltung in der heutigen Zeit auch als Ignoranz bezeichnen.<br />

Das Ziel einer Unternehmensführung sollte unseres Erachtens sein,<br />

u.a. die eigenen Mitarbeitenden zu schützen, eine reibungslose Produktion<br />

zu gewährleisten und die Verfügbarkeit von Information<br />

sowie Innovation zu sichern, um die Prosperität des Unternehmens<br />

auch in Zukunft zu gewährleisten. Der Schutz der zentralen Unternehmenswerte<br />

eines jeden Unternehmens ist das prioritäre Interesse.<br />

Die Einbettung einer integralen Sicherheit in die Geschäftsstrategie<br />

tut Not.<br />

Wir können jedem Unternehmen nur empfehlen mindestens eine<br />

Risiko-Analyse, speziell auf das eigene Unternehmen ausgerichtet,<br />

durchzuführen.<br />

6Heutzutage kann man bei Hackern Tools kaufen, die<br />

man für Cyber-Attacken einsetzen kann und falls man<br />

mit dem Tool nicht zurecht kommt steht einem sogar<br />

ein Help-Chat zur Verfügung. Das sagt mir, es geht wie immer<br />

nur ums Geld. Braucht es eine Cyber-Polizei?<br />

In der Tat gibt es solche Dienstleistungen, z.B. «Hacking-as-a-Service».<br />

Vollständige Angriffspakete inkl. 24Std. Hotline können Sie im Darknet<br />

kaufen. Da die Kriminellen inzwischen erkannt haben, dass sie<br />

selbst das Know-how nicht mehr haben müssen um beispielsweis<br />

mit Phishing-Attacken sehr viel Geld zu verdienen, wurde dies zu<br />

einem sehr erfolgreichen Business-Modell.<br />

20 21


BASLERWirtschaft<br />

CYBER SECURITY<br />

Der Ruf nach einer Cyber-Polizei ist verständlich. Aus schon erwähnten<br />

Gründen sind wir bezüglich effektiver Wirkung auf internationaler<br />

Ebene skeptisch. Mit unseren demokratisch austarierten Gesetzen,<br />

den unterschiedlichen Interessen der einzelnen Länder und dem Ruf<br />

nach differenziertem Einsatz der Steuergelder können wir im Bereich<br />

der Bekämpfung wohl einzelne Organisationen identifizieren, nur ein<br />

paar Täter dingfest bzw. inaktiv machen. In der Schweiz gibt es Spezialisten<br />

in den Polizeikorps, die sich der Verbrechensbekämpfung<br />

im Cyber-Bereich annehmen. Ein gezielter Ausbau wäre aus unserer<br />

Sicht zweifelsfrei nötig. Letztlich kann aber die Wirtschaft nicht tatenlos<br />

zusehen und auf Besserung hoffen. Die Zeit rennt uns buchstäblich<br />

davon.<br />

7Ein wichtiger Punkt zum Schutz vor Cyber-Attacken ist<br />

die Aufklärung und Schulung von Mitarbeitenden?<br />

Das ist genau der Ansatz. Die Mitarbeitenden sollten regelmässig<br />

zum Thema der Integralen Sicherheit sensibilisiert werden. Es<br />

nützt nichts, nur einmal mit einem internen E-Mail über Cyber-Risiken<br />

zu informieren. Awareness und Sensibilisierung ist ein permanenter<br />

Prozess. Es gibt viele praxisorientierte Sensibilisierungs-Massnahmen.<br />

Ein gutes Awareness-Konzept mit entsprechenden Massnahmen<br />

ist ein sehr wichtiger Beitrag für die Sicherheit Ihres Unternehmens.<br />

Sicherheit ist zur Chefsache geworden. Die obersten Chefs<br />

tragen die Verantwortung. Und letztlich haftet der Verwaltungsrat.<br />

9Wie läuft es ab wenn ich Swiss Business Protection AG<br />

kontaktiere?<br />

Ein schadenreicher Vorfall, ein negatives Ereignis macht Sie<br />

betroffen. Oder Sie haben Bedarf für präventive Beratung im Bereich<br />

der integralen Sicherheit. Ein Anruf genügt. Ein Experte der Swiss<br />

Business Protection AG nimmt Ihr Anliegen entgegen, fragt nach und<br />

führt eine erste Einschätzung durch.<br />

Im Krisenfall unterstützt Sie unser Experten-Team über unsere Notfall-Nummer<br />

täglich von 06:00 bis 24:00 und bietet Ihnen Lösungen,<br />

um das Ereignis optimal zu meistern und künftige Angriffe effizient<br />

abzuwehren. Wünschen Sie eine Beratung in Form der Prävention<br />

erreichen Sie uns zu den üblichen Bürozeiten. Wir begleiten Sie mit<br />

grösster Diskretion bei der Ereignisbewältigung, wie auch bei der<br />

Prävention. Von Anfang bis zum Ende und alles aus einer Hand.<br />

Lösungen kann ich erwarten?<br />

Jede Lösung hängt von der Art des Ereignisses ab. Es sind<br />

10Welche<br />

organisatorische und technische Massnahmen je nach<br />

Fall und Angriff. Präventiv können wir Ihnen das ganze Spektrum der<br />

Integralen Sicherheit anbieten. Hier gibt es sehr viele Massnahmen<br />

um Ihr Unternehmen zu schützen. Sei es das Durchführen von Audits<br />

oder Penetration-Tests, das Erstellen von Konzepten, Richtlinien und<br />

Weisungen, das Erarbeiten von zugeschnittenen Awareness-Schulungen,<br />

Durchführen von Risiko-Analysen und Zertifizierungen bis<br />

hin zur Entwicklung von Sicherheitsstrategien.<br />

Kann man sagen Sie sind die Cyber-Feuerwehr der Schweiz?<br />

Die Analogie kommt hin, aber nicht nur im Bereich von Cyber-Attacken.<br />

Die Feuerwehr ruft man erst, wenn das Ereignis bereits stattgefunden<br />

hat und wir mit unseren Lösungen versuchen den Schaden<br />

so schnell wie möglich einzudämmen. Wir verfügen nicht über<br />

Löschwasser, dafür aber über viel Erfahrung, aktuelles Wissen und<br />

umfangreiche Kompetenzen.<br />

12.und letzte Frage. Wie sehen Sie das aktuelle<br />

Interesse der Schweizer Unternehmer am Thema<br />

Cyber-Security?<br />

Bei Gesprächen auf dem C-Level ist das Thema leider noch nicht ganz<br />

angekommen. Das wird vermutlich noch einige Zeit andauern. Eine<br />

aktuelle Umfrage hat dies leider wieder bestätigt: 64% der Geschäftsleitungen<br />

sind immer noch der Ansicht, dass die Verantwortung für<br />

Cyber-Sicherheit bei der IT liegt. Dies ist ein grosser Trugschluss. Verantwortlich<br />

für das was getan und verursacht wird oder passiert, ist<br />

immer die Geschäftsleitung. Wie schon erwähnt, Sicherheit ist Chefsache!<br />

8Swiss Business Protection AG wirbt mit dem Slogan<br />

«Wir schützen Ihr Unternehmen». Wie muss ich mir das<br />

vorstellen?<br />

Wir schützen Unternehmen mit dem integralen Sicherheitsansatz:<br />

Prävention (proaktive Dienstleistungen):<br />

Selbstverständlich ist der beste Schutz des Unternehmens gewährleistet,<br />

wenn negative Einwirkungen oder Angriffe verhindert werden<br />

können. Im besten Fall werden mit wiederkehrenden, präventiven<br />

Massnahmen Risikobeurteilungen durchgeführt, Sicherheitsstrategien<br />

entwickelt, Awareness- und Sensibilisierungskampagnen implementiert<br />

sowie mit wiederkehrendem Controlling (z.B. Audits) überprüft<br />

und aufgrund der aktuellen Erkenntnisse angepasst.<br />

Basierend auf den drei Säulen eines jeden Unternehmens (Infrastruktur,<br />

Mensch & Organisation sowie Information) gilt es – je nach Ausgangslage<br />

und Ausrichtung des jeweiligen Unternehmens – Überlegungen<br />

zu Aspekten wie Standortsicherheit, Risikofaktor Mensch,<br />

Rekrutierung, Mobilitätssicherheit, Notfall- und Krisenmanagement,<br />

Forensik, Know-how-Schutz sowie Cyber Security bzw. generellem<br />

Informations- und Datenschutz anzustellen und gezielte Abwehrund<br />

Gegenmassnahmen umzusetzen.<br />

Ereignisbewältigung (reaktive Dienstleistungen):<br />

Die rasche und zielgerichtete Ereignisbewältigung gewinnt ständig<br />

an Wichtigkeit. Immer wieder wird der Ruf nach einer Anlaufstelle laut,<br />

welche kontaktiert werden kann, wenn der Schaden nach einem Vorfall<br />

eingetreten ist oder die Krise kein Ende nehmen will. Der Ansatz<br />

dieser Anlaufstelle sollte sein, bei einem Vorfall möglichst schnell, angemessen<br />

und wirkungsvoll zu reagieren und das geschädigte Unternehmen<br />

oder den Betroffenen zu begleiten. Gleichzeitig wird der<br />

Wunsch nach schweizerischen oder zumindest regionalen Anbietern<br />

geäussert, die sich durch ihre operative Erfahrung, interdisziplinären<br />

Kompetenzen, gesamtheitliche Betrachtung und ihre verhältnismässig<br />

skalierbare Agilität auszeichnen müssten.<br />

22 23


BASLERWirtschaft<br />

CYBER SECURITY<br />

Die Anforderungen an die Informationssicherheit steigen<br />

stetig. Täglich ist von neuen Schwachstellen zu lesen,<br />

Angriffe auf Firmen und Privatpersonen nehmen zu und<br />

die gesetzlichen und regulativen Anforderungen sind<br />

immer aufwändiger zu erfüllen. ISO 27001 stellt die Anforderungen<br />

an ein Informationssicherheitsframework,<br />

welches den Umgang mit diesen Themen für das eigene<br />

Unternehmen vereinfacht.<br />

Informationssicherheit wird zu einem immer wichtigeren Thema für<br />

jedes Unternehmen. Jede Firma möchte die eigenen und von Dritten<br />

übergebenen Daten sicher aufbewahren und schützen. Um für Kundinnen<br />

und Kunden, Lieferanten und Partner auch einen Nachweis zu<br />

haben, sollte ein ISMS (InformationsSicherheitsManagementSystem)<br />

aufgebaut werden. ISO 27001 bildet ein Framework, mit welchem<br />

das ISMS aufgebaut, unterhalten und stetig weiterentwickelt werden<br />

kann. Hat das System einen guten Stand erreicht, kann es durch eine<br />

akkreditierte Stelle zertifiziert und ein Nachweis ausgestellt werden.<br />

Die ISO 27000-Reihe besteht aus verschiedenen (Sub-) Standards.<br />

Laufend kommen weitere dazu, vor allem im Bereich der sektionsspezifischen<br />

Standards in bestimmten Bereichen wie Telekommunikation,<br />

Finanzen, Gesundheitswesen und Energieversorgung. Die Basis<br />

bilden aber immer die beiden Normen ISO 27001 und ISO 27002.<br />

Andreas Wisler, Dipl. Ing. FH, Inhaber<br />

ISMS:<br />

MEHRWERT ODER<br />

GELDVERSCHWENDUNG?<br />

Inhalt<br />

ISO 27001 beschreibt den Aufbau des Frameworks. Die Kapitel umfassen<br />

den Kontext der Organisation (Aufbau, Prozesse, involvierte<br />

Stellen, Geltungsbereich und das Managementsystem), Anforderungen<br />

an die Führung (Verantwortung und Zuständigkeiten, Leitlinie),<br />

der Planung (Risiko-Analyse, Umsetzungspläne), die Unterstützung<br />

(Ressourcen, Kompetenzen, Schulungen, Kommunikation), den Einsatz<br />

(Planung, Durchführung und Behandlung von Risiken), die Auswertung<br />

(Überwachung, Messung, Analyse und Auswertung) sowie<br />

die stetigen Verbesserungen.<br />

Im Anhang werden konkrete Massnahmen gefordert. Total handelt<br />

es sich um 114 so genannte Controls, aufgeteilt in 14 Kapitel. Dabei<br />

werden Themen wie die Organisation, Sicherheit des Personals,<br />

Management von Werten, Zugriffskontrolle, physische Sicherheit,<br />

Betriebssicherheit, Unterhalt und Wartung, Beziehungen mit Lieferanten,<br />

Management von Sicherheitsvorfällen sowie Business Continuity<br />

Management behandelt. Da aus der 27001 nur ersichtlich ist,<br />

wie die Massnahme lautet, hilft die 27002 weiter. Hier werden detaillierte<br />

Erklärungen an diese Controls beschrieben (Anleitung zur Umsetzung<br />

genannt).<br />

Management-Anforderungen<br />

Nur mit dem Auftrag ein ISMS aufzubauen, ist es aber nicht getan.<br />

Mit der letzten Überarbeitung im Jahr 2013 kamen klare Anforderungen<br />

dazu, die die Leitung des Unternehmens in die Pflicht nimmt. Die<br />

Norm definiert die folgenden Anforderungen, die es zu erfüllen gibt:<br />

Übernahme der Gesamtverantwortung für die Informationssicherheit<br />

Informationssicherheit in alle Prozesse und Projekte integrieren<br />

Informationssicherheit steuern und aufrechterhalten<br />

Erreichbare Ziele setzen<br />

Sicherheitskosten gegen Nutzen abwägen<br />

Vorbildfunktion<br />

Oft stehen Management-Systeme in der Kritik, dass viel Papier erstellt<br />

werden muss, dies aber für das Unternehmen nur wenig bringt.<br />

Dies ist sicherlich teilweise richtig. Auch für ISO 27001 müssen einige<br />

(Pflicht-) Dokumente erstellt werden. Aus meiner Erfahrung bei<br />

verschiedenen Projekten, sind dies aber Dokumente, die ein Unternehmen<br />

auch ohne Zertifizierung erstellen sollte. Gerade die Leitlinie<br />

zum Umgang mit der Informationssicherheit ist essentiell. Aber auch<br />

die Risikoanalyse ist wichtig und wird ebenfalls für das Interne Kontrollsystem<br />

IKS nach OR 728a gefordert.<br />

Erfolgreicher Abschluss<br />

Wann kann der Projektstatus abgeschlossen werden? Nach der Norm<br />

gilt ein Informationssicherheitssystem dann als erfolgreich, wenn folgende<br />

Punkte erfüllt sind:<br />

1. es gibt eine definierte Leitlinie, welche sich an den Zielen<br />

und Massnahmen der Geschäftszielen orientiert und<br />

an das Vorgehen zum Management der Informationssicherheit<br />

der Unternehmenskultur angepasst ist,<br />

2. ein Budget für Informationssicherheitsmanagement zugeteilt<br />

wurde und die Aktivitäten zur Informationssicherheit von<br />

der Geschäftsführung unterstützt werden,<br />

3. in der Organisation das Verständnis für die Anforderungen<br />

an Informationssicherheit verbreitet ist, Risikoanalysen<br />

durchgeführt und Notfallvorsorge betrieben wird,<br />

4. die Benutzer hinreichend für Informationssicherheit sensibilisiert<br />

und geschult sind und die geltenden Sicherheitsvorgaben<br />

und Regelungen bekannt sind sowie<br />

5. ein Sicherheitsprozess mit einer regelmässig wiederholten<br />

Beurteilung und Verbesserung des ISMS existiert.<br />

Ablauf zur Zertifizierung<br />

Wie kann ein Unternehmen nun den Weg in Richtung ISO 27001 einschlagen?<br />

Welche Dinge gilt es in welcher Reihenfolge umzusetzen?<br />

Nachfolgende Schritte zeigen einen pragmatischen Weg zu einer erfolgreichen<br />

Zertifizierung auf:<br />

1. Unterstützung der Geschäftsleitung einholen<br />

2. Projekt-Plan erstellen<br />

3. Anforderungen und Rahmenbedingungen ermitteln<br />

(Interessierte Parteien, vertragliche und rechtliche<br />

Anforderungen). Dazu sollten unter anderem die folgenden<br />

Fragen beantwortet werden:<br />

a. Welche Geschäftsprozesse gibt es und wie hängen diese<br />

mit den Geschäftszielen zusammen?<br />

b. Welche Geschäftsprozesse hängen von einer funktionierenden,<br />

also einer ordnungsgemäss und anforderungsgerecht<br />

arbeitenden IT ab?<br />

c. Welche Informationen werden für diese Geschäftsprozesse<br />

verarbeitet?<br />

d. Welche Informationen sind besonders wichtig und damit<br />

in Bezug auf Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit<br />

schützenswert und warum (z. B. personenbezogene Daten,<br />

Kundendaten, strategische Informationen, Geheimnisse wie<br />

Entwicklungsdaten, Patente, Verfahrensbeschreibungen)?<br />

e. Gibt es Partner, Kunden oder weitere Stellen, die Zugriff auf<br />

Firmenwerte benötigen?<br />

f. Welche vertraglichen Anforderungen müssen erfüllt werden?<br />

4. Anwendungsbereich definieren (welcher Bereich soll<br />

zertifiziert werden?)<br />

5. Informationssicherheitsrichtlinie erstellen<br />

6. Prozess zur Risikoeinschätzung etablieren (Prozesse und<br />

Assets erfassen), Kritikalität definieren<br />

7. Risikoeinschätzung durchführen<br />

8. Umsetzung der daraus entstehenden Massnahmen<br />

9. Durchführung von Trainings und Awareness-Schulungen<br />

10. Internes Audit durchführen (Überprüfung des ISMS und<br />

der 114 Controls aus ISO 27002)<br />

11. Management-Bewertung durchführen<br />

12. Anmeldung zur Zertifizierung<br />

13. Durchführen des ISO 27001-Audits durch eine akkreditierte Stelle<br />

Es lohnt sich dabei, als Unterstützung oder Begleitung auf einen<br />

erfahrenen Spezialisten zu setzen. Dieser kennt die notwendigen<br />

Schritte, kann an den richtigen Stellen nachfragen und setzt auch<br />

etwas Druck auf, damit das Projekt in der Hektik des Tagesgeschäftes<br />

nicht untergeht. Doch nicht alle Schritte können durch eine externe<br />

Stelle schnell umgesetzt werden. Gerade die Beschreibung von<br />

Prozessen, das Erfassen von Assets (Firmenwerten) und der damit<br />

verbundenen Risikoanalyse kann das Unternehmen oft besser und<br />

schneller durchführen, sind diese doch schon bekannt. Die erforderlichen<br />

Dokumente, der Aufbau des ISMS, eine allenfalls notwendige<br />

Anpassung von Prozessen, die Schulung von Mitarbeitern (Stichwort<br />

Sensibilisierung) und die Begleitung durch die notwendigen Kontrollen<br />

(Internal Audit, Management-Bewertung) können abgegeben<br />

werden.<br />

Nutzen<br />

Durch den Aufbau eines effektiven ISMS können verschiedene Nutzen<br />

erreicht werden:<br />

Klare Verbindlichkeit des Managements inkl. Vorbildfunktion<br />

Klare Vorgaben an alle involvierten Stellen<br />

Regelmässige Awareness<br />

Nachvollziehbare Prozesse<br />

Risiken werden systematisch erkannt, bewertet und behandelt<br />

(noch) ein Wettbewerbsvorteil<br />

Reduktion von Audits durch Dritte<br />

Klare Verbindlichkeiten gegenüber Partnern, Lieferanten<br />

und Kunden.<br />

Mit einem ISMS können klare Vorgaben definiert, umgesetzt und geprüft<br />

werden. Trotz hohen initialen Aufwands kann durch gemanagte<br />

Prozesse in der Folge Geld gespart werden. Zudem existiert ein<br />

anerkannter Nachweis, dass in diesem Unternehmen die Informationssicherheit<br />

nachhaltig behandelt und verbessert wird.<br />

24 25


BASLERWirtschaft<br />

CYBER SECURITY<br />

ESET IST GRÜNDUNGS-<br />

MITGLIED DER GOOGLE APP<br />

DEFENSE ALLIANCE<br />

KOOPERATION SOLL DIE SICHERHEIT<br />

IM GOOGLE PLAY STORE WEITER VERBESSERN<br />

ESET zählt zu den von Google handverlesenen Gründungsmitgliedern<br />

der App Defense Alliance, die am 6. November ihre Arbeit<br />

aufgenommen hat. Mit seiner Expertise und den umfassenden Security-Technologien<br />

ist der europäische IT-Sicherheitshersteller seit<br />

Jahren führend bei der Entdeckung, Analyse und Abwehr von Cyberbedrohungen.<br />

Diese außergewöhnliche Allianz ergänzt die bestehenden<br />

erfolgreichen Partnerschaften, die ESET bereits mit Google<br />

unterhält. Dazu zählt die Kooperation mit Chronicle, einem Tochterunternehmen<br />

des Google Konzerns, sowie die integrierte ESET-Engine<br />

in Google Chrome. Ab sofort stellt der europäische IT-Sicherheitshersteller<br />

in der App Defense Alliance seine umfassenden<br />

Erkennungsfunktionen für das Android-Ökosystem bereit, um so die<br />

Sicherheit im Google Play Store noch weiter zu verbessern.<br />

«Wo früher erst durch reaktive Erkennungsverfahren Schwachstellen<br />

erkannt werden konnten, kommen ab heute deutlich umfassendere<br />

und vor allem proaktive technologische Maßnahmen zum Schutz<br />

von Milliarden Verbrauchern und Unternehmen zum Einsatz», sagt<br />

Tony Anscombe, ESET Global Security Evangelist. «ESET ist seit langem<br />

führend bei der Erforschung neuer Cyberbedrohungen. Durch<br />

unser Engagement in der App Defense Alliance stellen wir Google<br />

weitergehende Informationen bereit, um Android-Bedrohungen<br />

schneller zu beseitigen. So werden Android-Nutzer zukünftig Cyberkriminellen<br />

einen Schritt voraus sein.»<br />

«Seit Jahren arbeitet Google intensiv mit Mitgliedern der Cybersicherheits-Community<br />

zusammen, um sowohl Unternehmen als auch<br />

Verbraucher in der digitalen Welt zu schützen. Die heutige Nachricht<br />

ist das neueste Beispiel für diese Zusammenarbeit», sagt Dave<br />

Kleidenmacher, Leiter Android Security and Privacy bei Google. «Die<br />

Partnerschaft mit einem renommierten Mitglied der IT-Sicherheitsbranche<br />

wie ESET wird den Schutz des Google Play-Ökosystems verbessern.<br />

Wir freuen uns darauf zu sehen, was unsere Teams gemeinsam<br />

erreichen können.»<br />

ESET wurde als Gründungsmitglied handverlesen<br />

ESET wurde von Google aufgrund seines Know-hows bei der Entdeckung<br />

bösartiger Apps im Google Play Store als Gründungsmitglied<br />

ausgewählt. Mit der Entdeckung einzigartiger Banking-Trojaner,<br />

Spyware und Ransomware hat ESET dazu beigetragen, einige<br />

der komplexesten Bedrohungen für das Android-Betriebssystem zu<br />

identifizieren. Mit dieser Partnerschaft werden die Forschungsteams<br />

von ESET eng in die Analyse eingebunden und helfen, die Nutzer des<br />

Google Play Store proaktiv zu schützen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit<br />

wird ESET seine Erkenntnisse über schädliche Apps Google<br />

mitteilen, bevor die App im Store veröffentlicht wird.<br />

Weitere Informationen darüber, wie ESET dabei hilft den Google<br />

Play Store zu schützen, gibt es hier: https://security.googleblog.com/<br />

2019/11/the-app-defense-alliance-bringing.html<br />

Über ESET<br />

ESET ist ein europäisches Unternehmen mit Hauptsitz in Bratislava<br />

(Slowakei). Seit 1987 entwickelt ESET preisgekrönte Sicherheits-Software,<br />

die bereits über 110 Millionen Benutzern hilft, sichere Technologien<br />

zu genießen. Das breite Portfolio an Sicherheitsprodukten<br />

deckt alle gängigen Plattformen ab und bietet Unternehmen und<br />

Verbrauchern weltweit die perfekte Balance zwischen Leistung und<br />

proaktivem Schutz. Das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetz<br />

in über 200 Ländern und Niederlassungen u.a. in Jena, San<br />

Diego, Singapur und Buenos Aires. Für weitere Informationen besuchen<br />

Sie www.eset.de oder folgen uns auf LinkedIn, Facebook und<br />

Twitter.<br />

PRESSEKONTAKT:<br />

Michael Klatte<br />

PR Manager DACH<br />

Tel. +49 3641 3114-257<br />

michael.klatte@eset.de<br />

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26 27


BASLERWirtschaft<br />

DIGITALISIERUNG<br />

KONZERNVERANTWORTUNG:<br />

GRÖSSTE DEUTSCHE<br />

UNTERNEHMEN BLEIBEN<br />

BEI MENSCHENRECHTEN HINTER<br />

ERWARTUNGEN ZURÜCK<br />

Von den zwanzig umsatzstärksten deutschen Unternehmen<br />

erfüllt keines alle grundlegenden Erwartungen an<br />

den Umgang mit Menschenrechten, zeigt eine Studie der<br />

ZHAW und des BHRRC. Siemens belegt mit 60 Prozent<br />

der möglichen Punkte den ersten Platz, die Deutsche<br />

Bank den letzten.<br />

Keines der grössten deutschen Unternehmen erfüllt alle grundlegenden<br />

Anforderungen an unternehmerisches Verhalten, wie sie in<br />

den 2011 vom UN-Menschenrechtsrat verabschiedeten UN-Leitprinzipien<br />

für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) festgelegt sind.<br />

Stattdessen erhält jedes der untersuchten Unternehmen in mindestens<br />

einer der zwölf Kernanforderungen null Punkte. Dies zeigt die<br />

Studie «Achtung der Menschenrechte» der ZHAW School of Management<br />

and Law und des Business and Human Rights Resource Centers<br />

(BHRRC), welche die zwanzig nach weltweitem Umsatz grössten<br />

deutschen Unternehmen mit dem «Corporate Human Rights Benchmark»-Ansatz<br />

bewertet (siehe letzter Abschnitt). Ausgewertet wurden<br />

im Frühjahr 2019 öffentlich zugängliche Informationen, welche<br />

die Unternehmen selber veröffentlicht haben: Websites der Unternehmen,<br />

ihre formelle finanzielle und nicht-finanzielle Berichterstattung<br />

und andere öffentliche Dokumente.<br />

VW, DHL & Co. können Sorgfaltsprüfung nicht durchgängig<br />

nachweisen<br />

Acht von zehn Unternehmen erzielen weniger als 40 Prozent der maximal<br />

erreichbaren 24 Punkte. Zu den Unternehmen mit insgesamt<br />

niedrigsten Punktzahlen (zwischen 20 und 30 Prozent) gehören die<br />

bekannten Namen Deutsche Post DHL, Deutsche Bahn und Deutsche<br />

Bank. Volkswagen erreicht 42 Prozent, welches der Durchschnittspunktzahl<br />

entspricht. Siemens ist mit 60 Prozent (14,5 von 24 Punkten)<br />

das am besten bewertete Unternehmen.<br />

«90 Prozent der Unternehmen konnten nicht aufzeigen, dass sie<br />

menschenrechtliche Risiken adäquat im Sinne der UN-Leitprinzipien<br />

handhaben», sagt ZHAW-Forscher Herbert Winistörfer, Hauptautor<br />

der Studie. Lediglich zwei Unternehmen, Daimler and Siemens, erzielten<br />

Punkte in jeder der vier Kernanforderungen im Bereich der<br />

menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht. «Die Sorgfaltsprüfung war der<br />

am niedrigsten bewertete Bereich insgesamt, da die meisten Unternehmen<br />

nicht nachweisen konnten, dass sie die UNGP-Anforderungen<br />

zur Bewertung folgenschwerer Menschenrechtsrisiken erfüllen»,<br />

so Winistörfer. Weiter zeigt die Studie, dass viele Unternehmen die<br />

Rechte der Arbeitnehmenden als Teil ihrer meist hochkomplexen Lieferketten,<br />

das Engagement gegenüber betroffenen Interessengruppen<br />

wie zum Beispiel lokalen Gemeinschaften und den Zugang zu<br />

rechtlichen Hilfsmitteln (Rechtsbehelfen) in ihrer Menschenrechtspolitik<br />

nicht explizit abdecken und nicht nachweisen, dass ihre Beschwerdemechanismen<br />

wirksam sind. Beispielsweise stellen nur<br />

zehn Unternehmen ansatzweise sicher, dass auch Mitarbeitende von<br />

Lieferanten Anliegen und Beschwerden vorbringen können. «Statt<br />

potenzielle Schäden für die Betroffenen stehen bei der Risikobewertung<br />

die potenziellen Schäden fürs Unternehmen wie Reputationsverluste<br />

im Fokus», so das Fazit des ZHAW-Forschers.<br />

Achtung der Menschenrechte per Gesetz<br />

Die deutsche Bundesregierung hat sich für 2020 zum Ziel gesetzt,<br />

dass mindestens 50 Prozent der deutschen Unternehmen mit mehr<br />

als 500 Mitarbeitern einen effektiven Menschenrechtsschutz eingeführt<br />

haben sollen. Wenn diese freiwillige Umsetzung nicht gelingt,<br />

sollen – gemäss dem aktuellen Koalitionsvertrag der Bundesregierung<br />

– die Unternehmen gesetzlich zur Umsetzung einer menschenrechtlichen<br />

Sorgfaltspflicht verpflichtet und auf eine EU-weite Regulierung<br />

gedrängt werden. Die betroffene breitere Gruppe von<br />

Unternehmen dürfte es schwer haben, diese grundlegenden Anforderungen<br />

an unternehmerisches Verhalten zu erfüllen, wie die Ergebnisse<br />

der ZHAW-Studie vermuten lassen.<br />

«In welche Richtung eine mögliche Regulierung in Deutschland gehen<br />

wird, lässt sich zur Zeit nur schwer abschätzen. Diskutiert werden<br />

sowohl eine Pflicht zu mehr Transparenz, verpflichtende Vorgaben<br />

für eine menschenrechtliche Sorgfaltsprüfung mit behördlicher<br />

Kontrolle oder eine erweiterte Haftung der Unternehmen analog zur<br />

Schweizer Konzernverantwortungsinitiative», erklärt Winistörfer.<br />

Angewandte Methodik gemäss Corporate Human Rights<br />

Benchmark<br />

Die Studie bewertet Unternehmen aufgrund von zwölf Kernindikatoren<br />

des Corporate Human Rights Benchmark (CHRB), welche<br />

branchenübergreifend einsetzbar sind und die Anforderungen der<br />

UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) an<br />

Unternehmen abbilden. Sie umfassen die drei Bereiche Governance<br />

und politische Verpflichtungen, Einbettung von Respekt und Sorgfaltspflicht<br />

im Bereich der Menschenrechte sowie Mechanismen für<br />

Rechtsbehelfe und Beschwerden. Für jeden der zwölf Kernindikatoren<br />

wurden die Unternehmen mit null bis zwei Punkte bewertet. Ein<br />

Punkt wurde vergeben, wenn die grundlegende Anforderungen erfüllt<br />

wurden, zwei Punkte wenn sie übertroffen wurden.<br />

KONTAKT<br />

Herbert Winistörfer<br />

Autor und Mitherausgeber der Studie<br />

ZHAW School of Management and Law<br />

Tel. +41 58 934 76 75<br />

herbert.winistoerfer@zhaw.ch<br />

ZHAW Corporate Communications<br />

Tel. +41 58 934 75 75<br />

medien@zhaw.ch<br />

28 29


BASLERWirtschaft<br />

DIGITALISIERUNG<br />

EFFEKTIVER IT-SCHUTZ ENDET NICHT<br />

AN DER UNTERNEHMENSPFORTE<br />

MIT WATCHGUARD PASSPORT<br />

SICHER UNTERWEGS<br />

Zunehmend mehr Mitarbeitende arbeiten regelmässig<br />

von zu Hause oder haben ihr Notebook auf Reisen dabei.<br />

Damit stellt sich auch immer häufiger die Frage der Endgerätesicherheit.<br />

Mithilfe einer intelligenten Lösung auf<br />

Basis von Multifaktor-Authentifizierung sowie effektivem<br />

Schutz vor Malware und Phishing lässt sich das Risiko auf<br />

ein Minimum reduzieren.<br />

Mobilität spielt in der heutigen Arbeitswelt eine entscheidende Rolle:<br />

Laut aktueller Studie von CITE Research unter US-amerikanischen<br />

IT-Administratoren und Managern erlauben über 90 Prozent der befragten<br />

Unternehmen ihren Angestellten das Arbeiten ausserhalb<br />

des Büros. Dieses Angebot wird auch bereitwillig angenommen und<br />

so überrascht es nicht, dass Mitarbeitende im Schnitt zwei Tage pro<br />

Woche ihren Aufgaben von zuhause aus nachkommen. 80 Prozent<br />

der Studienteilnehmer glauben zudem, dass der Anteil des mobilen<br />

Arbeitens künftig weiter zunimmt.<br />

Trügerisches Sicherheitsempfinden<br />

Der Schutz der Endgeräte erfordert in dem Zusammenhang enorme<br />

Aufmerksamkeit. 90 Prozent der Befragten gaben im Rahmen der<br />

Studie an, Endpoint-Security-Lösungen im Einsatz zu haben. 85 Prozent<br />

waren sich sicher, die Aktivitäten von Mitarbeitenden ausserhalb<br />

des Netzwerks überwachen zu können. Trotzdem bestätigten fast zwei<br />

Drittel der Teilnehmer, dass ein mobiler Mitarbeitender ihres Unternehmens<br />

schon einmal Opfer eines Cyberangriffs geworden ist – kein<br />

Wunder vor dem Hintergrund der aktuellen Bedrohungslage: Allein<br />

im ersten Quartal 2019 konnte WatchGuard über 60 Prozent mehr Angriffe<br />

durch Malware feststellen. Nach Schätzungen der Online Trust<br />

Alliance liegt der durch Cyberattacken verursachte Gesamtschaden<br />

mittlerweile bei 45 Milliarden Dollar weltweit – ernüchternde Zahlen<br />

für IT-Administratoren, die bisher überwiegend überzeugt von ihren<br />

Schutzmassnahmen sind.<br />

Wirksamer Schutz, einfach umgesetzt<br />

WatchGuard ist dem Ruf des Markts nach mehr Endgerätesicherheit<br />

gefolgt und hat mit WatchGuard Passport ein Rundum-sorglos-Paket<br />

geschnürt, mit dem Unternehmen sowohl die Mobilität ihrer Mitarbeitenden<br />

als auch deren Schutz vor potenziellen Gefahren verlässlich<br />

gewährleisten können. Damit spielt es keine Rolle mehr, wo auf<br />

der Welt sich der einzelne Mitarbeitende gerade befindet. Der besondere<br />

Mehrwert: Alle im Rahmen von Passport zusammenspielenden<br />

Sicherheitsdienste sind cloudbasiert und überzeugen mit einfacher<br />

Implementierung sowie Administration. Die einzelnen Bausteine im<br />

Detail:<br />

Multifaktor-Authentifizierung<br />

Da es Angreifer immer öfter auf den Diebstahl von Anmeldeinformationen<br />

abgesehen haben, mit denen sie dann nahezu unbemerkt<br />

in Netzwerke eindringen können, ist Multifaktor-Authentifizierung<br />

wichtiger denn je. Mit AuthPoint von WatchGuard kann diese Anforderung<br />

sogar ohne teure Hardwarekomponenten umgesetzt werden.<br />

Die Lösung basiert auf einer Smartphone-App, über die sich Benutzer<br />

via Push-Meldung, QR-Code oder Einmalpasswort (OTP) auf Basis<br />

der einzigartigen, klar zuordenbaren Gerätedaten identifizieren und<br />

authentifizieren können.<br />

DNS-Filter am Endpunkt<br />

DNSWatchGO sorgt für zusätzliche Sicherheit auf DNS-Ebene. Dank<br />

leistungsstarker Content Filter werden ungewollte Verbindungsversuche<br />

mit fragwürdigen Zielen verhindert. Phishing-Angriffe lassen<br />

sich so aber nicht nur ad-hoc abwenden. Durch die automatische<br />

Anzeige von Sicherheitshinweisen werden Endbenutzer unmittelbar<br />

nach einem solchen Versuch zudem gezielt sensibilisiert.<br />

Diese bereits bestehenden Funktionalitäten sollen in Kürze noch um<br />

einen modernen EDR-Sicherheitsservice (Endpoint Detection & Response)<br />

zum Schutz vor Malware ergänzt werden. Und das ist erst der<br />

Anfang: Nach und nach wird WatchGuard das Passport-Paket weiter<br />

ausbauen und auf diese Weise gerade kleinen und mittleren Unternehmen<br />

umfassende Endgerätesicherheit auf Enterprise-Niveau<br />

bieten.<br />

WatchGuard Passport<br />

ermöglicht umfassende<br />

Endgerätesicherheit<br />

bei gleichzeitig einfacher<br />

Administration<br />

Quelle: WatchGuard<br />

Technologies<br />

30 31


BASLERWirtschaft<br />

MOBILES NETZ IM ALTENHEIM<br />

WLAN ERMÖGLICHT BEWOHNERN IM ALTERSZENTRUM WEIERBACH<br />

DEN SICHEREN INTERNET-ZUGANG UND LEGT GLEICHZEITIG<br />

DEN GRUNDSTEIN FÜR MODERNE PFLEGEABLÄUFE<br />

Andreas Schlauch, Geschäftsleiter Alterszentrum Weierbach.<br />

Quelle: Alterszentrum Weierbach<br />

Die Digitalisierung ist schon lange keine Frage des Alters<br />

mehr. Senioren wissen den Mehrwert von Tablets<br />

und Smartphones zunehmend zu schätzen und wünschen<br />

sich mobile Verbindungsmöglichkeiten. Um dieser neuen<br />

Anforderung nachzukommen, hat das Alterszentrum<br />

Weierbach WLAN-Strukturen aufgebaut, von denen nicht<br />

nur die Bewohner und Besucher profitieren. Auch für die<br />

Mitarbeitenden läutet das mobile Netz eine neue Ära ein.<br />

Gerade im Hinblick auf die Pflegedokumentation und<br />

das elektronische Patientendossier, welches Kliniken und<br />

Pflegeheime in der Schweiz ab 2020 bzw. 2022 laut Gesetz<br />

unterstützen müssen, eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten.<br />

Seit 1991 bietet das Alterszentrum Weierbach – als öffentlich-rechtliche<br />

Institution der Gemeinde Eglisau – betagten, chronisch erkrankten<br />

und pflegebedürftigen Menschen ein Zuhause. Um dabei als eigenwirtschaftlicher<br />

Betrieb wettbewerbsfähig zu bleiben, hat es sich das<br />

Team des Alterszentrums von Anfang an zur Aufgabe gemacht, jederzeit<br />

mit sich verändernden Bedürfnissen und Rahmenbedingungen<br />

sowie neuen Trends mitzuwachsen. Daher rückte das Thema WLAN<br />

in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus, wie Geschäftsleiter<br />

Andreas Schlauch berichtet: «Sowohl für unsere Bewohner als auch<br />

für deren Familienangehörige und weitere Gäste gehören digitale<br />

Geräte mittlerweile zur Grundausstattung. Über Handy und Tablet<br />

informieren, organisieren und unterhalten sich unsere Senioren genauso<br />

wie jüngere Menschen. Kein Wunder also, dass der Ruf nach<br />

dem drahtlosen Internetzugang immer lauter wurde.» Doch dies war<br />

nicht das einzige Argument für eine flächendeckende WLAN-Lösung.<br />

«Auch für den Pflegealltag selbst ergeben sich auf diese Weise neue<br />

Potenziale. Die Umsetzung des elektronischen Patientendossiers<br />

steht an und mit einem WLAN halten wir uns alle Wege der digitalen<br />

Erfassung und dem Abruf von Patientendaten offen», so Schlauch.<br />

Performance und Security im Einklang<br />

Bei der Umsetzung der neuen WLAN-Strukturen vertraute Andreas<br />

Schlauch auf die Kompetenz des bewährten IT-Partners Beltronic.<br />

Der Dienstleister sorgt seit Jahren für reibungslose IT-Abläufe im Alterszentrum<br />

und steht bei allen technischen Fragen mit Rat und Tat<br />

zur Seite. Schnell war die passende Lösung für das WLAN gefunden.<br />

«Natürlich zählt in dem Fall für die Anwender vor allem Verfügbarkeit<br />

und Leistungsstärke. Vor dem Hintergrund der künftigen Verarbeitung<br />

von Gesundheitsdaten via WLAN kommt dem Sicherheitsaspekt<br />

darüber hinaus allerdings ebenso entscheidende Bedeutung<br />

zu. Und nicht zuletzt ist es für den Administrator von Vorteil, wenn<br />

die Lösung gleichzeitig einfach und effektiv zu verwalten ist», wie Loris<br />

Meier, Product Manager bei Beltronic, unterstreicht. Die IT-Profis<br />

empfahlen daher die WLAN-Produktpalette des Security-Spezialisten<br />

WatchGuard. «Zum einen finden Anwender bei WatchGuard für jede<br />

Anforderung den richtigen Access Point, wobei Datensicherheit ein<br />

entscheidendes Kriterium ist. Zum anderen sprachen nicht zuletzt<br />

auch Synergieeffekte hinsichtlich Installation und Betrieb für den<br />

amerikanischen Hersteller», wie Meier präzisiert. Da im Netzwerk des<br />

Alterszentrums bereits eine WatchGuard Firebox M200 verlässlich<br />

den per Kabel ausgetauschten Datenverkehr absicherte, konnte das<br />

entsprechende Schutzlevel einfach auf die WLAN-Umgebung ausgeweitet<br />

werden. Zudem ist die Administration über eine zentrale<br />

Oberfläche möglich, was im IT-Alltag wertvolle Zeit spart.<br />

Loris Meier, Product Manager bei Beltronic. Quelle: Beltronic IT AG.<br />

WLAN nach Mass<br />

Bei der Planung des WLAN wurde nichts dem Zufall überlassen. Um<br />

künftig die gewünschte Abdeckung erreichen zu können, wurde<br />

noch vor dem eigentlichen Projektstart die Fläche des Alterszentrums<br />

von einer eigens beauftragten Firma exakt durchleuchtet, entsprechende<br />

Signalstärken mit einem Produkt von WatchGuard getestet<br />

und in Abstimmung mit der Geschäftsleitung die Positionen der<br />

Access Points für das künftige WLAN genau bestimmt. Schliesslich<br />

sollte sichergestellt werden, dass selbst hohe Nutzungsfrequenzen<br />

zu Stosszeiten zu keinerlei Verzögerungen beim Internetzugang füh-<br />

ren. Das Ergebnis des etwa sechsmonatigen Projekts kann sich sehen<br />

lassen: In allen Zimmern der insgesamt 58 Bewohner – sowohl<br />

im Haupt- als auch im Nebengebäude – sowie in der Cafeteria, dem<br />

Aussenbereich und den Personalräumen gewährleistet seit Sommer<br />

2018 ein Netz aus über 30 Access Points lückenlose Verbindungsqualität<br />

bei gleichzeitig hoher Sicherheit. Umfangreiche Security-<br />

Funktionen zur Abwehr moderner IT-Bedrohungen garantieren den<br />

sorgenfreien Internetzugang. Für zusätzlichen Schutz ist das WLAN<br />

dabei in drei Segmente untergliedert. So surfen nicht nur Bewohner<br />

oder Gäste jederzeit verlässlich mobil im Internet, darüber hinaus<br />

gibt es einen WLAN-Bereich, der ausschliesslich den über 90 Mitarbeitenden<br />

zur Verfügung steht und für interne Anwendungen genutzt<br />

werden kann. Die Segmentierung ist beliebig erweiterbar und<br />

einzelne Teilbereiche können mit spezifischen Sicherheitsregeln versehen<br />

werden, wodurch das Alterszentrum hohe Flexibilität gegenüber<br />

künftigen Anforderungen gewinnt. Administration und Monitoring<br />

finden auf Seiten von Beltronic statt und bisher gab es keinerlei<br />

Zwischenfälle.<br />

Flexibel und sicher in die Zukunft<br />

«Im ersten Schritt hat die Umsetzung unsere Erwartungen voll und<br />

ganz erfüllt. Unsere Bewohner und ihre Besucher sind online und<br />

unsere Netzwerkstrukturen gleichzeitig sicher. So kann beispielsweise<br />

der Grossvater mit seinem Enkel jederzeit Fotos oder Videos<br />

aus dem Netz anschauen, über Messenger mit anderen in Kontakt<br />

bleiben oder online Zeitung lesen. Das steigert für viele die Lebensqualität»,<br />

resümiert Andreas Schlauch zufrieden. Im zweiten Schritt<br />

gilt es jetzt für das Alterszentrum, die Weichen für moderne Prozesse<br />

im Arbeitsalltag zu stellen. Künftig sollen Tablets zum Einsatz kommen,<br />

um Patientendaten direkt abzurufen, zu erfassen und zu verarbeiten.<br />

Der Schutz dieser Informationen kann nun jederzeit auch<br />

im WLAN sichergestellt werden und die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

vor dem Hintergrund der gesetzlich vorgeschriebenen Einführung<br />

DIGITALISIERUNG<br />

des elektronischen Patientendossiers wachsen deutlich. «Wir wollten<br />

eine Lösung, die alle unsere Anforderungen an Verfügbarkeit, Performance,<br />

Kosteneffizienz und Sicherheit erfüllt. Dieser Wunsch ist Wirklichkeit<br />

geworden», so der Geschäftsleiter. Dass es dabei auch auf die<br />

Details ankommt, verrät Loris Meier abschliessend: «Im Pflegebereich<br />

bedeutet ein solches Projekt nicht zuletzt eine enge Abstimmung mit<br />

allen Beteiligten. So galt es beispielsweise genaue Zeitpläne für den<br />

Zutritt zu den Wohnräumen einzuhalten, um die Access Points anzubringen.»<br />

Gerade hier gab es laut Meier eine weitere Herausforderung<br />

zu meistern. «Während es in einem Büro beispielsweise meist<br />

kaum auffällt, wenn ein Access Point blinkt, kann dieses Licht beim<br />

Schlafen durchaus zum Störfaktor werden. Aber auch in dem Fall wurde<br />

schnell Abhilfe geschaffen.»<br />

Weitere Informationen: www.watchguard.de, www.weierbach.ch,<br />

www.beltronic.ch<br />

Alterszentrum.<br />

Quelle: Alterszentrum<br />

Weierbach<br />

32 33


DIGITALISIERUNG<br />

DAS ENDE DES<br />

WINDOWS 7 SUPPORTS KANN<br />

DANK UNIFIED ENDPOINT<br />

MANAGEMENT ELEGANT<br />

GEMEISTERT WERDEN.<br />

kann ebenfalls helfen, mögliche Fehler oder fehlende Verknüpfungen<br />

im vorbereiteten Aktionsplan zu erkennen.<br />

Mit einem Inventory Modul kann der gesamte Bestand der Hard- und<br />

Softwarekomponenten des Unternehmensnetzwerks im Hintergrund<br />

schnell und sicher erfasst werden. Neben der Inventarisierung aller<br />

Endgeräte in der IT-Infrastruktur, entsteht so auch eine gute Datenbasis<br />

für die effiziente Verwaltung der notwendigen Lizenzen. Über<br />

ein Application Usage Tracking Modul (AUT) kann zudem ungenutzte<br />

Software erkannt werden. Damit werden unnötige Lizenzen eingespart<br />

und im besten Fall der gesamte Migrationsprozess vereinfacht.<br />

Prozessautomatisierung als Schlüssel zum Erfolg<br />

Sobald die Inventur abgeschlossen und das IT-Team sicher ist, dass<br />

alle installierten Anwendungen und Geräte mit dem neuen Betriebssystem<br />

funktionieren, ist der nächste Schritt der koordinierte Rollout<br />

von Windows 10.<br />

Ein Modul zur OS-Installation bietet viele Konfigurationsmöglichkeiten<br />

um die Windows-Umgebung und die lokalen Einstellungen schon<br />

vor der Installation anzupassen. Danach läuft dann der gesamte Prozess<br />

automatisiert auf allen ausgewählten Endgeräten ab, so dass alle<br />

Geräte über eine einheitliche Konfiguration verfügen. Damit wird die<br />

Grundlage für ein zukünftiges effizientes, wirtschaftliches und sicheres<br />

IT-Infrastrukturmanagement gelegt.<br />

Zusätzliche Funktionalitäten erleichtern Mitarbeitern<br />

und IT-Administratoren das Leben<br />

Aus Sicht der Mitarbeiter ist es wichtig, den Zeitpunkt der Installation<br />

neuer Software mitbestimmen zu können. Mit der entsprechenden<br />

UEM-Lösung kann der Administrator einen Zeitrahmen definieren,<br />

in dem die Software auf einzelnen Rechnern installiert werden soll,<br />

aber die endgültige Entscheidung dem Mitarbeiter überlassen. Im<br />

Idealfall ermöglicht die Software auch eine Personalisierung des installierten<br />

Systems. So können in den Geräten umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen<br />

implementiert werden. An dieser Stelle ist es z.B.<br />

auch möglich, die Entsperrfunktion des Endgerätes auf Grundlage<br />

der biometrischen Verifikation zu konfigurieren und Benachrichtigungen<br />

auf dem Sperrbildschirm anzuzeigen. Ein weiteres Modul<br />

kümmert sich um die aktuelle und sichere Installation der von Microsoft<br />

veröffentlichten Patches sowie Updates für die auf den Geräten<br />

laufenden Anwendungen.<br />

Unified-Endpoint-Management-Lösung vermeidet unnötige<br />

Ausfallzeiten<br />

Das manuelle Aktualisieren von Windows in einem Unternehmen<br />

ist für viele IT-Administratoren ein Alptraum. Die Migration der gesamten<br />

IT-Infrastruktur auf das neue System ist naturgemäß ein komplizierter<br />

Prozess und verursacht deshalb oft Probleme für die Mitarbeiter<br />

des Unternehmens. Eine gründliche Vorbereitung auf diese<br />

schwierige Aufgabe und der Einsatz eines zuverlässigen UEM-Tools<br />

kann den Großteil des Prozesses automatisieren und damit die IT-Abteilung<br />

deutlich entlasten. Außerdem wird so sichergestellt, dass die<br />

Migration das Tagesgeschäft des Unternehmens nicht beeinträchtigt<br />

und keine unnötigen Ausfallzeiten verursacht.<br />

Darüber hinaus bietet eine UEM-Lösung außerdem noch Managementfunktionalitäten<br />

für Mobilgeräte mit iOS und Android, so dass alle Endgerätetypen<br />

im Unternehmen effizient verwaltet werden können.<br />

Autor: Armin Leinfelder, Director Product Management<br />

bei der baramundi software AG, www.baramundi.de<br />

Im Januar 2020 wird Microsoft seine Unterstützung für<br />

Windows 7 einstellen. Derzeit wird es noch von 47% der<br />

von.Kaspersky befragten kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen verwendet. Das bedeutet grundsätzlich,<br />

dass danach keine neuen Sicherheitsupdates mehr verfügbar<br />

sein werden. Obwohl es Möglichkeiten gibt, die<br />

Lebensdauer der beliebten «Sieben» bis 2023 zu verlängern,<br />

wird das in der Regel ein teures Vergnügen sein.<br />

Über kurz oder lang ist der Wechsel zu Windows 10 ein<br />

zwangsläufiger Schritt für alle betroffenen Unternehmen.<br />

Die Frage ist: Wie können Unternehmen mit möglichst<br />

wenig Aufwand, zuverlässig und automatisiert auf<br />

ein neues Betriebssystem migrieren?<br />

Eine Herausforderung für das Unternehmen<br />

Die Aktualisierung des Betriebssystems im Unternehmen ist eine<br />

echte Herausforderung, nicht nur wegen der Menge der zu migrierenden<br />

Geräte und Daten, sondern auch wegen der unternehmensspezifischen<br />

Konfiguration am Betriebssystem, kundenspezifischen<br />

Anwendungen oder selbst erstellten Lösungsansätzen. Die manuelle<br />

Aktualisierung ist für größere Unternehmen mit hohem Zeitaufwand<br />

und einem hohen Fehlerrisiko verbunden. Daher ist es sinnvoll, sich<br />

rechtzeitig Gedanken zum Einsatz von auf dem Markt verfügbaren<br />

Unified-Endpoint-Management-Lösungen zur Verwaltung der IT-Infrastruktur<br />

zu machen.<br />

Exakte Inventur als Grundlage für die erfolgreiche Migration<br />

Der erste Schritt bei der Migration auf Windows 10 ist die Bestandsaufnahme<br />

der gesamten IT-Infrastruktur des Unternehmens. Andernfalls<br />

besteht das Risiko einzelne Endgeräte schlichtweg zu übersehen,<br />

was langfristig zu gefährlichen Sicherheitslücken durch ungepatchte<br />

Systeme führen kann. Es lohnt sich daher, im Voraus zu prüfen, welche<br />

installierten Programme und Geräte Probleme mit der neuen<br />

Version von Windows haben und wie sie gegebenenfalls behoben<br />

werden können. Bei entsprechender Vorbereitung können so die<br />

notwendigen Lizenzen im Voraus beschafft, Programme angepasst,<br />

inkompatible Geräte ersetzt oder benutzerdefinierte Einstellungen<br />

und Sicherheitsrichtlinien gesichert werden. Eine Test-Migration<br />

34 35


BASLERWirtschaft<br />

MITARBEITER ZUR ERSTEN<br />

VERTEIDIGUNG GEGEN<br />

CYBERATTACKEN MACHEN<br />

VON NIKOLAS SCHRAN, INTERNATIONAL BUSINESS DEVELOPMENT<br />

MANAGER G DATA CYBERDEFENSE<br />

verändern. Aus «Passwort01» wird dann «Passwort02». Ein weiteres<br />

Beispiel: Der berüchtigte herrenlose USB-Stick, auf dem Malware lauert.<br />

Aufmerksame Angestellte stecken ihn nicht ungeprüft in ihren<br />

Rechner und schauen nach, welche Informationen der Stick enthält,<br />

sondern geben diesen zur Untersuchung in der IT-Abteilung ab. In<br />

der Praxis siegt meist die Neugier.<br />

Aufmerksamkeit schaffen<br />

Klar ist: Es braucht mehr als eine Sicherheitslösung, Firewall oder<br />

Passwort-Regelung, um Netzwerke und kritische Daten zu schützen.<br />

Vielmehr ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. Unternehmen sollten<br />

ihre Mitarbeiter in die IT-Sicherheit einbeziehen. Dafür ist es erforderlich,<br />

die Mitarbeiter nicht nur über die aktuellen Gefahrenlage<br />

CYBER SECURITY<br />

müssen keine Rücksicht auf diese Rahmenbedingungen nehmen.<br />

Gerade Unternehmen mit verteilten Standorten profitieren hiervon.<br />

Lebenslanges Lernen<br />

Weil das Thema IT-Sicherheit immer mehr das Arbeitsleben durchzieht,<br />

ist ein umfassendes Schulungsangebot zielführend. Allerdings<br />

fehlt es insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

sowohl an qualifiziertem Personal, als auch an dem notwendigen<br />

Know-how, um ein ganzheitliches Schulungskonzept zu realisieren.<br />

Hier bietet sich die Zusammenarbeit mit Dienstleistern an. Denn<br />

diese haben langjährige Erfahrung im Kampf gegen Cyberkriminelle<br />

und mittlerweile auf dieser Grundlage ein umfassendes Trainingsangebot<br />

für Angestellte in ihr Portfolio aufgenommen.<br />

Es bedarf eines umfassenden und langfristig ausgelegten<br />

Lehrplans, mit denen sich nach neuesten Lernmethoden<br />

Wissen bedarfsgerecht vermitteln lässt.<br />

Eine Untergliederung in unterschiedliche Themenblöcke<br />

ist genauso unumgänglich wie ein Einstiegstest.<br />

Denn der Wissensstand bei der IT-Sicherheit geht<br />

bei den Angestellten weit auseinander. Auf Basis dieses<br />

Einstiegstest lassen sich die Inhalte für jeden Angestellten<br />

individuell steuern und priorisieren.<br />

Kleine und mittelständische Unternehmen sind für Cyberkriminelle<br />

ein attraktives Ziel. Sie nutzen nicht nur<br />

innovative Technologien, sondern auch raffinierte Tricks,<br />

um in Netzwerke einzudringen. Firmen benötigen daher<br />

eine ganzheitliche IT-Sicherheitsstrategie, um verteidigungsfähig<br />

zu bleiben. Ein wesentlicher Bestandteil dabei:<br />

Aufmerksame Mitarbeiter. Sie verhindern mit dem<br />

richtigen Verhalten Cyberattacken. Dieses lernen sie in<br />

zeitgemäßen Schulungen.<br />

IT-Sicherheit in Unternehmen sollte heute so selbstverständlich sein<br />

wie Brandschutz oder Erste Hilfe. Denn Cyberangriffe gehören für<br />

viele Unternehmen zum täglichen Geschäft. Laut einer Online-Umfrage<br />

von Google waren 22 Prozent der Schweizer schon einmal<br />

Opfer eines Viren- oder Malware-Angriffes ist. Damit liegen sie deutlich<br />

über dem EU-Durchschnitt (16 Prozent). Dabei sind zwei aktuelle<br />

Trends zu beobachten. Erstens: Cyberkriminelle arbeiten immer<br />

schneller. Alleine im ersten Halbjahr 2019 haben die IT-Sicherheitsexperten<br />

von G DATA mehr als 33.000 verschiedene Versionen des Ransomware-Schädlings<br />

Emotets entdeckt. Das waren insgesamt mehr<br />

Versionen als im gesamten Jahr 2018. Die Täter setzen sogenannte<br />

Packer ein, um den Schadcode vor Virenscannern zu verbergen. Ein<br />

zweiter Trend: Cyberkriminelle suchen sich ihre Opfer viel gezielter<br />

aus. Sie planen ihre Angriffe von langer Hand und sammeln im Informationstealer<br />

wichtige Informationen, indem sie etwa über Information-Stealer<br />

erste Daten aus dem Netzwerk abgreifen. Anschließend<br />

passen sie Phishingmails so an, dass diese kaum von legitimen Mails<br />

zu unterscheiden sind. Die Schadenssummen stimmen die Hacker<br />

dabei auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Opfers ab. Lösegeldforderungen<br />

von mehreren hunderttausend Euro bis hin zu siebenstelligen<br />

Summen sind nicht unüblich.<br />

Der Mensch im Fadenkreuz<br />

Aktuelle Zahlen zeigen, dass Firmenangestellte bei der IT-Sicherheit<br />

eine entscheidende Rolle spielen. Laut einer Studie des Think-Tanks<br />

ESI ThoughtLab sehen 87 Prozent der befragten Unternehmen ungeschulte<br />

Mitarbeiter als die größte Schwachstelle für Cyberattacken.<br />

Schon ein falscher Klick auf eine Bewerbung oder eine Rechnung<br />

mit Schadcode im Mailanhang reicht aus, um IT-Systeme zu infizieren<br />

– mit möglicherweise existenz-bedrohenden Folgen. Das zeigt:<br />

Technologische Schutzmaßnahmen reichen alleine nicht mehr aus,<br />

um Cyberangriffe abzuwehren. Aufmerksame Mitarbeiter leisten einen<br />

wesentlichen Beitrag, um Angriffe zu verhindern. Die Schulung<br />

der Angestellten hinsichtlich Cybergefahren und dem sicheren Umgang<br />

mit den IT-Systemen sollte daher eine zentrale Rolle in jeder IT-<br />

Sicherheitsstrategie einnehmen.<br />

Schwachstelle Mensch<br />

Leider ist die Sichtweise «IT-Sicherheit generiert keinen Profit» nach<br />

wie vor sehr weit verbreitet. Vielen Verantwortlichen fehlt offensichtlich<br />

die Einsicht, dass funktionierende IT-Sicherheitsmaßnahmen Verluste<br />

verhindern. Diese sind nicht nur schmerzhaft, sondern können<br />

bis zum wirtschaftlichen Totalschaden reichen. Anders ist es nicht zu<br />

erklären, dass immer noch das Prinzip «Lernen durch Schmerz» gilt:<br />

Opfer von Cyberattacken zeigen eine signifikant höhere Bereitschaft,<br />

in IT-Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Der Return-on-Invest wird<br />

dann zu Nebensache, wenn die Existenz der Firma bedroht ist.<br />

Auch auf der Mitarbeiterseite besteht Nachholbedarf. Denn diese<br />

nehmen das Thema offensichtlich nicht ernst. Sie ergreifen zahlreiche<br />

Gelegenheiten, um sich die Arbeit zu erleichtern. So führt der<br />

durch eine Policy vorgeschriebene monatliche Wechsel des Passwortes<br />

dazu, dass sie bei ihrem Standardpasswort lediglich die Ziffer<br />

zu informieren, sondern sie gleichzeitig in die Lage zu versetzen, Angriffsmuster<br />

frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren.<br />

Ein Schulungskonzept greift aber zu kurz, Angestellte nur über die<br />

drei größten Gefahren für Cyberattacken – Mails mit infizierten Datei-Anhängen,<br />

USB-Sticks mit Schadsoftware oder bösartige Downloads<br />

– aufzuklären. Das Themenspektrum ist viel umfangreicher.<br />

Mit der digitalen Transformation haben sich unsere Arbeitsweisen<br />

grundlegend verändert. Dieser Wandel macht auch vor der IT-Sicherheit<br />

nicht Halt. Wer unterwegs etwa in der Bahn oder im Home-Office<br />

arbeitet, muss seine Passwörter und die Informationen sowie<br />

Dokumente vor unerwünschten Blicken und Zugriffen schützen.<br />

Des Weiteren setzen Mitarbeiter nicht nur zusätzliche Arbeitsgeräte<br />

wie Smartphones oder Tablets ein, sondern arbeiten häufig außerhalb<br />

des firmeninternen Netzwerkes. Ihre Daten speichern sie dann<br />

entweder lokal oder nutzen Cloud-Ressourcen. Auch die rechtlichen<br />

Rahmenbedingungen zum Datenschutz und zur Datensicherheit<br />

müssen Angestellte nicht nur kennen, sondern auch anwenden.<br />

Gleicher Wissensstand für alle Mitarbeiter<br />

Vor-Ort-Schulungen sind ab einer bestimmten Unternehmensgröße<br />

kaum noch zu realisieren. Mitarbeiter sind krank, im Urlaub oder<br />

dienstlich unterwegs. Die Terminfindung gerät so zum unmöglichen<br />

Unterfangen. Außerdem sind sie in der Regel einen oder mehrere<br />

Tage gebunden. Hinzu kommt: Wer die Awareness nachhaltig bei seinen<br />

Mitarbeitern steigern will, muss langfristig planen. Gleichzeitig<br />

müssen Unternehmen Lerninhalte zu aktuellen Bedrohungen kurzfristig<br />

für alle Angestellten bereitstellen. Denn Informationen zu neuen<br />

Angriffsmethoden wie beispielsweise als Bewerbungsunterlagen<br />

getarnte Trojaner, müssen schnellstmöglich die relevanten Mitarbeiter<br />

erreichen, damit sie entsprechend reagieren können. E-Learnings<br />

Zeitgemäße Materialien wie Videos, Texte oder interaktive<br />

Multiple-Choice-Tests sorgen für gute Lernfortschritte.<br />

Mit regelmäßigen, kurzen Trainingseinheiten<br />

können die Mitarbeiter die Inhalte kontinuierlich<br />

trainieren. Neu erlangtes Wissen bleibt durch regelmäßige<br />

Wiederholungen langfristig im Gedächtnis. Alle Lerninhalte<br />

sollten Situationen abbilden, die Mitarbeiter aus ihrem eigenen<br />

Arbeitsalltag kennen. Wenn sie verständlich formuliert sind, können<br />

auch Angestellte ohne technische Vorkenntnisse diese schnell und<br />

einfach nachvollziehen. Wichtig ist, dass der Lernzuwachs für den<br />

Mitarbeiter und für Personal- und IT-Verantwortliche messbar ist.<br />

Positive Verstärkung<br />

Nach jeder Frage erhalten Mitarbeiter eine kurze Auswertung zum<br />

Lernblock. Aber anstelle eines erhobenen Zeigefingers à la «Das war<br />

falsch!» folgt eine genaue Erklärung, was sie hätten besser machen<br />

können. Dieses positive Feedback sorgt für einen optimalen Lernerfolg.<br />

Gleichzeitig ist sichergestellt, dass die Mitarbeiter auch die<br />

nächste Lerneinheit absolvieren und das gesamte Training bis zum<br />

Ende mitmachen. Eine zusätzliche Motivation bieten Zertifizierungen.<br />

Mitarbeiter können sich nach bestandenen Themenblöcken<br />

eine Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme ausstellen lassen. Hier<br />

lassen sich etwa Gamification-Ansätze integrieren, sodass beispielsweise<br />

Fachabteilungen gegeneinander antreten.<br />

Unternehmen handeln weitsichtig, wenn sie ihre Mitarbeiter in das<br />

IT-Sicherheitskonzept einbeziehen und IT-Sicherheitsbewusstsein<br />

schaffen. Gleichzeitig können Unternehmen die Awareness-Trainings<br />

nutzen, um sich vom Wettbewerb abzuheben. Denn sie signalisieren<br />

ihren Kunden, dass nicht nur auf technologische Schutzmaßnahmen<br />

vertrauen, sondern sich ganzheitlich mit dem Thema beschäftigen.<br />

Eine Investition in das IT-Sicherheitswissen der Mitarbeiter ist gleichzeitig<br />

auch eine Investition in die Zukunft des Unternehmens. Die<br />

beliebte Phrase im Falle eines Sicherheitsvorfalls «Die Sicherheit und<br />

Privatsphäre unserer Nutzer hat für uns oberste Priorität» wird so mit<br />

einem wirksamen Engagement unterfüttert.<br />

36 37


BASLERWirtschaft<br />

DIGITALISIERUNG:<br />

DIE SCHWEIZ NUTZT<br />

POTENZIAL NICHT<br />

Die USA haben weltweit die besten Rahmenbedingungen<br />

für eine erfolgreiche Digitalisierung<br />

Die Schweiz verliert im Vergleich zum Vorjahr drei Plätze<br />

und ist neu auf Rang sieben platziert<br />

China erstmals in Top Ten – ehrgeizige Digitalstrategie<br />

zeigt Wirkung<br />

Aber: Rahmenbedingungen und Umsetzung klaffen<br />

teilweise auseinander<br />

Viele Unternehmen haben Nachholbedarf und<br />

lassen Potenzial bisher ungenutzt<br />

Die Schweiz befindet sich nach wie vor unter den Top 10<br />

Nationen hinsichtlich Voraussetzungen einer erfolgreichen<br />

Digitalisierung, kann aber aktuell nicht mit dem<br />

Tempo der globalen Verbesserungen im Bereich Konnektivität<br />

mithalten. Sie verzeichnet aber auch Einbussen im<br />

Bereich der Infrastrukturqualität und nutzt überdies das<br />

Digitalisierungspotenzial zu wenig. Zu diesem Schluss<br />

kommt die aktuelle Studie «Enabling Digitalization Index<br />

2019» (EDI).des weltweit führenden Kreditversicherers<br />

Euler Hermes. Die Schweiz verliert im Vergleich zum Vorjahr<br />

drei Plätze und befindet sich neu auf Rang sieben.<br />

Die weltweit besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />

Digitalisierung bieten weiterhin die USA. In den Top<br />

10 befinden sich mit Deutschland (2), Dänemark (3), den<br />

Niederlanden (4), Grossbritannien (5) und Schweden (10)<br />

weitere europäische Staaten. Aber auch China (9) hat es<br />

erstmals unter die besten zehn geschafft (2018: Rang 17).<br />

Digitalisierung: Unternehmen lassen noch zu viel Potenzial<br />

ungenutzt<br />

Um zu analysieren, wer bei der Umsetzung die Nase vorne und wer<br />

noch Nachholbedarf hat, hat Euler Hermes die Ergebnisse aus dem<br />

EDI mit sieben bestehenden Indikatoren für die tatsächliche Umsetzung<br />

der Digitalisierung verglichen. In zahlreichen Ländern haben<br />

die Experten erhebliche Diskrepanzen entdeckt. Das zeigt, dass die<br />

Digitalisierung bei vielen Unternehmen nicht immer offene Türen<br />

einrennt. Viele Unternehmen lassen noch viel Potenzial ungenutzt –<br />

insbesondere in der Schweiz, in Österreich, Deutschland, Frankreich,<br />

Spanien oder Südkorea. Wenn diese Länder nicht ins Hintertreffen<br />

geraten wollen, sollten die Unternehmen deutlich Gas geben bei der<br />

Digitalisierung – denn die Konkurrenz aus den USA, dem Rest von<br />

Europa oder auch zunehmend aus China, schläft nicht.<br />

«Wir verfügen in der Schweiz zwar über das nötige Knowhow im Bereich<br />

Digitalisierung, hinken aber in den Bereichen Regulierung, Konnektivität<br />

und Infrastruktur der Spitze hinterher – das macht sich bei<br />

Schweizer Unternehmen vor allem in den Bereichen Cloud Computing<br />

und Robotik bemerkbar; hier haben sie den grössten Nachholbedarf<br />

und schöpfen das vorhandene Potenzial nicht aus», sagt Stefan<br />

Ruf, CEO von Euler Hermes Schweiz.<br />

Um zu verhindern, dass die Schweiz noch weiter zurückfällt, muss<br />

zeitnah gehandelt werden. «Sonst ist mit einem Anstieg an digitalen<br />

Zombies unter den Schweizer Unternehmen zu rechnen – und das<br />

wiederum erhöht das Insolvenzrisiko», so Ludovic Subran, Chefökonom<br />

der Euler Hermes Gruppe und stellvertretender Chefökonom<br />

der Allianz.<br />

Konkurrenz schläft nicht: Skandinavische Länder schneiden<br />

trotz geringer Grösse stark ab<br />

«Sechs der zehn Weltbesten sind westeuropäische Staaten. Dabei<br />

fällt auf, dass die skandinavischen Länder – insbesondere gemessen<br />

an der relativ geringen Grösse der Länder – besonders stark<br />

abschneiden», sagt Subran. «Sie kompensieren die fehlende Grösse<br />

mit Top-Resultaten bei Wissen, Regulierung und Infrastruktur. Davon<br />

können sich viele Länder eine Scheibe abschneiden. Dänemark hat<br />

dabei den grössten Sprung hingelegt und es von Rang zwölf direkt<br />

aufs Podium geschafft, mit nur noch knappen Abstand zu den Bestplatzierten.»<br />

China: Riesensprung nach vorne und zum ersten Mal<br />

unter den Top Ten<br />

China hat seine Rahmenbedingungen im letzten Jahr erheblich verbessert<br />

und hat sich mit Rang neun erstmals in die Top Ten des EDI<br />

katapultiert. Zwar sind die Bedingungen in Singapur oder auch Japan<br />

nach wie vor noch besser – allerdings ist der Abstand rapide geschmolzen.<br />

«China hat das klare Ziel, digitaler Weltmeister zu werden. Dafür tun<br />

sie viel», sagt Subran; «Knackpunkt für den kräftigen Sprung nach<br />

vorne ist die deutliche Verbesserung beim Regulierungsindex in China.<br />

Es ist inzwischen sehr viel leichter und vor allem auch kürzer, ein<br />

Unternehmen zu gründen. Langwierige Prozesse wurden drastisch<br />

verschlankt: Mit durchschnittlich neun Tagen für eine Neugründung<br />

liegt China nun gleichauf mit den OECD-Ländern mit hohen Einkommen.»<br />

Die vollständige Euler Hermes Studie «Enabling Digitalization Index<br />

2019» (ENG, PDF) finden Sie hier: https://www.eulerhermes.com/<br />

content/dam/onemarketing/euh/eulerhermes_com/erd/publications/<br />

pdf/20190911TheViewEDI2019final.pdf<br />

Die Top Ten des Index sowie Informationen zur Methodik finden Sie<br />

auf Seite 3 dieser Mitteilung.<br />

MEDIENKONTAKTE:<br />

Euler Hermes Schweiz<br />

Sylvie Ruppli<br />

Communications Euler Hermes Schweiz<br />

Tel. +33 1 84 11 51 14<br />

sylvie.ruppli@eulerhermes.com<br />

Euler Hermes Group Media Relations<br />

Jean-Baptiste Mounier<br />

Tel. +41 44 283 65 14<br />

jean-baptiste.mounier@eulerhermes.com<br />

38 39


BASLERWirtschaft<br />

CYBER SECURITY<br />

MASCHINELLES LERNEN<br />

DATEN SOLLEN SICH IN ZUKUNFT<br />

SELBER SCHÜTZEN<br />

Inzwischen warnt auch der Schweizer Bundesrat vor Cyber-Risiken.<br />

Letztes Jahr hat er eine nationale Strategie<br />

dazu beschlossen. Denn im Zuge der Digitalisierung<br />

entstehen immer mehr Multi-Cloud-Infrastrukturen und<br />

Daten. Große Cyber-Risiken im Verbund mit hohen Anforderungen<br />

an Verfügbarkeit, Datenschutz und Data<br />

Governance erfordern ein neues Datenmanagement. Im<br />

Zentrum der Lösung – Automatisierung und maschinelles<br />

Lernen.<br />

Datenvolumen explodieren, maschinell erzeugte Volumen – Stichwort<br />

IoT – wachsen dabei noch schneller als herkömmliche Daten. Gleichzeitig<br />

sind Multi-Cloud-Infrastrukturen auf dem Vormarsch. Sie eröffnen<br />

Unternehmen die Chance, ihre Daten rund um die Uhr verfügbar<br />

zu halten und so erfolgreich im Wettbewerb weltweit zu bestehen.<br />

Immer neue Richtlinien und Auflagen müssen – auch international –<br />

erfüllt werden. Vielen Organisationen fehlt der genaue Überblick,<br />

welche Daten sie erzeugen, wo diese gespeichert sind, wer auf sie<br />

zugreift und wie sie abgesichert sind.<br />

Unternehmen müssen also dringend die Voraussetzungen für ein<br />

umfassendes Datenmanagement schaffen, um für die Zukunft gerüstet<br />

zu sein – auch um Cyber-Attacken gut zu überstehen. Und diese<br />

sind auch in der hochsicheren Schweiz heute eine Realität: Gemäss<br />

einer von der ZHAW in diesem September veröffentlichte Studie<br />

nahmen zwischen 2014 und 2018 die Fälle von unbefugter Datenbeschaffung<br />

in der Schweiz um knapp zwei Drittel zu, der Missbrauch<br />

von IT-Anlagen um fast 30 Prozent. Laut dem aktuellen Bericht der<br />

Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) nehmen<br />

Cyberangriffe in der Schweiz tendenziell zu und werden elaborierter.<br />

Insbesondere Verschlüsselungstrojaner, sogenannte Ransomware, gehören<br />

aktuell zu den gefährlichsten Cyberbedrohungen für Unternehmen,<br />

Organisationen und Verwaltungen.<br />

Datenmanagement automatisieren<br />

Vor diesem Hintergrund ist es keine gute Nachricht, dass die klassische<br />

Datensicherung durch Backup zunehmend an Grenzen stösst<br />

und wertvolle Ressourcen bindet. Aber ohne geht es auch nicht, sonst<br />

steht im Notfall alles still. Die enormen und permanentenDatenströme<br />

in verteilten Multi-Cloud-Umgebungen optimal und sicher zu<br />

steuern, muss daher neu gelöst werden. Manuelle Verwaltung mit<br />

reaktiven Absicherungsmechanismen muss einer intelligenten Automatisierung<br />

weichen. Das Ziel ist eine Art Eigenverwaltung, in der<br />

Daten «lernen», umgehend und richtig auf Ereignisse zu reagieren,<br />

die irgendwo in der Infrastruktur eines Unternehmens passieren.<br />

Backup als Basis<br />

Hybride oder Multi-Cloud-Infrastrukturen und die Digitalisierung<br />

erfordern eine neue Datenmanagement-Strategie, die den gesamten<br />

Lebenszyklus der Daten betrachtet und Backup und Wiederherstellung,<br />

Datenschutz und Datensicherheit über die gesamte Infrastruktur<br />

hinweg vereinheitlicht. Dafür gibt es keine schlüsselfertige<br />

Lösung, denn jede Organisation hat andere Infrastrukturen und Anforderungen.<br />

Datenmanagement sollte sukzessive umgesetzt werden.<br />

Organisationen sollten sich unbedingt Entwicklungspfade offen<br />

halten. Eine Integrationsplattform bildet die Basis, um Abläufe, Ver-<br />

fahren, Steuerung und Kontrollen im Datenmanagement sukzessive<br />

zu organisieren und zu vereinheitlichen. Das erfordert die Umsetzung<br />

von fünf Kernaufgaben:<br />

Daten zuverlässig sichern: Aufwändig, aber Backups sind auch in<br />

Zukunft unverzichtbar. Nur wenn alle Daten und Workloads konsequent<br />

gesichert werden, können sie bei Ausfällen, Angriffen, Verlust<br />

oder Diebstahl schnell wiederhergestellt werden. Snapshots erlauben<br />

eine kurzfristige Datensicherung mit minimalen Auswirkungen<br />

auf die Produktivumgebung, denn sie erfordern wenig Daten-Traffic<br />

– eine sehr gute Ergänzung zum klassischen Backup. Effizienzverbesserungen<br />

bieten Technologien zur Optimierung von Backup Traffic,<br />

zur Reduktion der Backup-Dateigrößen oder WAN-Beschleunigung.<br />

Dennoch: ohne Backup kein zuverlässiger Datenschutz.<br />

Cloud gezielt einsetzen: Immer mehr Unternehmen integrieren<br />

Cloud-Plattformen in ihre IT-Infrastruktur und -strategie. IT-Organisationen<br />

sollten dabei ihre Cloud-Strategie, ihr Datenmanagement und<br />

ihre Sicherungsmechanismen eng verzahnen, damit sie zu jeder Zeit<br />

die Kontrolle über die Vielfalt an Daten und die Steuerung von Datenströmen<br />

behalten. Dabei bietet die Cloud auch viele Chancen, um<br />

Workloads bedarfsgerecht zu verschieben, wiederherzustellen und<br />

zwischen Betriebsplattformen zu wechseln. Das steigert nicht nur die<br />

Datensicherheit sondern auch die Business Continuity.<br />

Transparenz herstellen: Auf Basis einer Integrationsplattform kann<br />

die gesamte Datensicherung in einer Infrastruktur, ob für physische,<br />

virtuelle oder cloudbasierte Workloads, konsolidiert werden. Unternehmen<br />

sind in der Lage, unterschiedliche Speicherorte – beispielsweise<br />

On-Premises oder Cloud – zentral zu verwalten. Anwender<br />

erhalten den sofortigen, gesicherten Zugriff auf alle Daten und Anwendungen,<br />

egal, wo sie sich befinden. Diese zentrale Steuerung<br />

eröffnet IT-Abteilungen einen ganzheitlichen Überblick über Datennutzung,<br />

Abläufe und Leistungsprobleme. Software für Monitoring,<br />

Ressourcenoptimierung und Kapazitätsplanung ermöglicht ein präventives<br />

Management, das Betriebsstörungen verhindert. Manuelle<br />

Eingriffe werden sukzessive reduziert, so genannte Predictive Analytics<br />

verbessern Planung und Entscheidungsfindung.<br />

Datenströme orchestrieren: Auf Basis umfassender Orchestrierungsfunktionen<br />

können Unternehmen ihre Workloads bedarfsgerecht<br />

steuern und sie an den jeweils besten Speicherort verschieben. Eine<br />

regelbasierte Automatisierung hilft ihnen zugleich, Disaster Recovery<br />

(DR)-Pläne zu automatisieren. Damit wahren Firmen ihre Business<br />

Continuity und Sicherheit, die Einhaltung von Richtlinien sowie die<br />

optimale Nutzung von Ressourcen. So vollziehen sie den Schritt von<br />

der regelbasierten zur echten Automatisierung.<br />

Datenmanagement automatisieren: In Zukunft werden sich Daten<br />

weitgehend autonom, auf Basis von SLAs automatisiert, verwalten.<br />

Sie lernen, Backups von sich selbst zu erstellen und sich automatisch<br />

an den Ort zu bewegen, an dem sie für Geschäftsabläufe benötigt<br />

werden. Sie erkennen ungewöhnliche Vorgänge, etwa Cyberangriffe,<br />

sichern sich dagegen ab und stellen sich bei Bedarf selbst wieder her.<br />

Datenanalysen, das Erkennen von Verhaltensmustern und maschinelles<br />

Lernen eröffnen Firmen die Chance, ihr Datenmanagement zu<br />

automatisieren.<br />

Automatisierung wird unverzichtbar<br />

Bei dem rasanten Datenwachstum stößt die traditionelle, regelbasierte<br />

Datenverwaltung bereits heute an ihre Grenzen. Die Zukunft gehört<br />

einem ereignisgesteuerten Ansatz, in dem Daten lernen, sich selbst<br />

zu steuern und abzusichern, um jederzeit wichtige Erkenntnisse über<br />

Geschäftsverlauf und -betrieb zu liefern.<br />

Multi-Cloud-Umgebungen sind nicht umsonst auf dem Vormarsch,<br />

bieten sie doch die aussichtsreichste Basis für flexible Digitalisierung.<br />

Ein einheitliches Datenmanagement hilft, diesen Infrastrukturen ihre<br />

Komplexität zu nehmen. Allerdings sollten Unternehmen von Beginn<br />

an auf Automatisierung und Orchestrierung setzen, damit die Volumen<br />

kontrollierbar bleiben.<br />

KONTAKT<br />

Veeam Software Group<br />

Lindenstrasse 16, 6340 Baar<br />

Tel. +41 41 766 71 31<br />

www.veeam.com<br />

Hybride Infrastrukturen<br />

und die Digitalisierung<br />

erfordern eine neue<br />

Datenmanagement-<br />

Strategie, die den<br />

gesamten Lebenszyklus<br />

der Daten betrachtet<br />

und herkömmliche<br />

Disziplinen wie Backup<br />

und Wiederherstellung,<br />

Datenschutz und Datensicherheit<br />

über die<br />

gesamte Infrastruktur<br />

hinweg vereinheitlicht.<br />

Quelle Grafik: Veeam<br />

Software<br />

Veeam Availability<br />

Platform: eine einheitliche<br />

Plattform für Backup<br />

& Wiederherstellung,<br />

Disaster Recovery und<br />

integriertes Datenmanagement<br />

Quelle Grafik: Veeam<br />

Software<br />

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BASLERWirtschaft<br />

DIGITALE KLUFT:<br />

VORURTEIL ODER REALITÄT?<br />

Prof. Dr. Alexandra Cloots ist Co-Leiterin des HR-Panels New Work und Dozentin<br />

an der FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Ihr Fachgebiet<br />

ist die innovative Gestaltung von Organisationen und Führung im Zeitalter von<br />

New & Smart Work. Im Rahmen ihrer vorherigen Berufserfahrung war Alexandra<br />

Cloots Forscherin und Dozentin, Standortleiterin des Careerbuilding-Programms<br />

Femtec.Aachen, Angestellte im Key-Account-Management sowie Praktika im HR<br />

und Marketing in internationalen Unternehmen, zum Teil mit auswärtigem Einsatz.<br />

Alexandra Cloots promovierte an der Universität Mannheim am Institut für<br />

Mittelstandsforschung und studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität<br />

zu Köln und RWTH Aachen.<br />

Was benötigen ältere Mitarbeitende im Rahmen der digitalen<br />

Transformation wirklich? Prof. Dr. Alexandra Cloots,<br />

Prof. Dr. Sabina Misoch und Julia Reiner haben im Rahmen<br />

einer Forschungsinitiative zur digitalen Transformation<br />

an der Fachhochschule St.Gallen die (vermeintliche)<br />

digitale Kluft in Unternehmen unter die Lupe genommen.<br />

Alexandra Cloots, was haben Sie im Rahmen des Projekts<br />

erforscht?<br />

Häufig heisst es «ältere Mitarbeitende» möchten, können und wollen<br />

sich im Zuge der digitalen Transformation nicht verändern, insbesondere<br />

in Bezug auf die Nutzung neuer Technologien und die Adaption<br />

von neuen, digitalisierten Arbeitsprozessen. Diskussionen in der Praxis<br />

zeigen deutlich, dass Organisationen nicht wissen, wie sie diese<br />

vermeintliche digitale Kluft zwischen den Generationen überwinden<br />

können. Uns hat die Frage beschäftigt, ob tatsächlich eine digitale<br />

Kluft besteht oder ob diese eher gesellschaftlich konstruiert ist. Dieser<br />

Frage sind wir in einer Online-Studie, in der Mitarbeitende aller<br />

Generationen gefragt wurden und welche durch Fokusgruppen mit<br />

Führungspersonen ergänzt wurde, nachgegangen.<br />

Und, haben Sie eine digitale Kluft identifiziert?<br />

Älteren Menschen wird aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters weniger<br />

Kompetenz zugesprochen. Das ist aber falsch. Sie brauchen<br />

vielleicht einen Moment länger, um sich Wissen und Kompetenzen<br />

anzueignen als ihre jüngeren Kolleginnen und Kollegen, sind aber<br />

durchaus bereit und in der Lage, die digitale Transformation zu bewältigen.<br />

Mehr noch: Sie freuen sich sogar darauf. Generell haben wir<br />

herausgefunden, dass eine positive Einstellung zur Digitalisierung<br />

überwiegt. Es müssen also die passenden Rahmenbedingungen geschaffen<br />

werden, damit der Wandel für alle gelingt.<br />

Was braucht es denn konkret, damit der Wandel gelingt?<br />

Grundsätzlich braucht es dafür gar nicht so viel: Vor allem muss Zeit<br />

zur Verfügung gestellt werden. Sobald sich ältere Mitarbeitende Wissen<br />

oder (digitale) Kompetenzen angeeignet haben, sind sie in der<br />

Anwendung neuer Technologien gleich schnell wie ihre jüngeren<br />

Kolleginnen und Kollegen. Zusätzlich empfehlen wir Möglichkeiten<br />

zum (Wissens-)Austausch. Physische Lernorte, wo analoger Austausch<br />

stattfinden kann. Es sind nicht immer grosse Weiterbildungsformate<br />

notwendig: kurze, dafür regelmässige anwendungsorientierte<br />

Inputs wären hier hilfreich.<br />

Wie geht es nun mit dem Projekt weiter? Was sind die nächsten<br />

Schritte?<br />

In Zusammenarbeit mit Partnern aus der Praxis werden wir konkrete<br />

Formate und Massnahmen entwickeln, die sowohl die Betroffenen<br />

selbst aber auch Führungskräfte unterstützen. Wir befassen uns damit,<br />

wo und für wen welche Hilfestellungen notwendig sind, dass alle<br />

davon profitieren können. Dafür sind wir noch auf der Suche nach<br />

interessierten Praxispartnern.<br />

KI Technologie:<br />

die Zukunft?<br />

Cyber Security:<br />

Unternehmen Rüsten auf!<br />

Green IT:<br />

Nachhaltige IT Projekte<br />

Erscheinung März 2020<br />

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KONTAKT FÜR INTERESSIERTE PRAXISPARTNER:<br />

Prof. Dr.rer.pol. Alexandra Cloots<br />

Co-Leitung HR-Panel New Work<br />

Tel. +41 71 226 17 73<br />

alexandra.cloots@fhsg.ch<br />

42 43


BASLERWirtschaft<br />

WENN MSPS ZUM INSTRUMENT<br />

DER CYBERKRIMINELLEN WERDEN:<br />

ANGREIFER NUTZEN MANAGED<br />

SERVICES FÜR RANSOMWARE-<br />

ATTACKEN AUF DEREN KUNDEN<br />

Ransomware ist eine starke Waffe der Cyberkriminellen. Und es entwickelt<br />

sich ein neuer Trend – die Infizierung von Unternehmen über<br />

deren Managed Service Provider. Die jüngsten Opfer allein in den<br />

USA: Hunderte von Zahnarztpraxen und Kommunen. Chet Wisniewski,<br />

der Forensik und das Vorhersagen von cyberkriminellen Entwicklungen<br />

zu seinem Beruf gemacht hat, hatte die Probleme und Gefahren<br />

von MSPs bereits seit langem im Auge und empfiehlt konkrete<br />

Schritte zur Vermeidung.<br />

Im Visier: Managed Service Provider<br />

Angriffe auf ganze Lieferketten sind keine neue Erfindung. Sie kommen<br />

immer häufiger vor und erlangen zu Recht immer auch immer<br />

stärkere Aufmerksamkeit. Während es zahlreiche Methoden von Attacken<br />

über ganze Lieferketten gibt, ist dieser spezielle Typus – einen<br />

Service Provider zu kompromittieren, um Zugang zu seinen Kunden<br />

zu erhalten – stetig beliebter bei geschickten Ransomware-Kriminellen.<br />

Vor ein paar Jahren fielen einige Vorfälle ähnlicher Spielart auf.<br />

Die Zielscheiben waren Point-of-Sale (Pos) Service Provider. Damals<br />

lag die Absicht nicht im Infizieren mit Ransomware, sondern im groß<br />

angelegten Diebstahl von Kreditkarten. Diese Idee wurde nun weiterentwickelt,<br />

um gezielt Angriffe über den MSP auf bestimmte Gruppen<br />

oder Märkte zu fahren.<br />

Ausblick: MSP-Attacken werden zunehmen<br />

Für viele kleine und mittelgroße Unternehmen ist die Organisation<br />

ihrer IT ohne die nötigen Ressourcen eine schwierige Aufgabe. Warum<br />

diese also nicht bei einem Service Anbieter auslagern? Klingt<br />

nach einer klugen wirtschaftlichen Entscheidung und ist es in vielen<br />

Fällen auch. Die Managed Service-Industrie wächst sehr schnell, insbesondere<br />

bei Unternehmen, die damit kämpfen, diejenigen Technologien<br />

zu verwalten, die für einen modernen Betrieb heutzutage<br />

notwendig sind.<br />

Dies bietet ein lukratives Potenzial für Angreifer und derartige Attacken<br />

auf MSPs werden zunehmen. Für MSPs bedeutet das, sich aktiv<br />

mit ihrer Sicherheit auseinanderzusetzen, unabhängig davon, welche<br />

spezialisierten Services sie anbieten. In den SophosLabs wurden<br />

bereits Kriminelle gesichtet, die Schwachstellen in den populären<br />

Kaseya und Bomgar Remote Management Plattformen ausnutzten,<br />

um sich Zugang zu deren Systemen zu verschaffen und sie dafür zu<br />

missbrauchen, Schadsoftware bei deren Kunden einzuschleusen.<br />

Lichtblick: der Kreis dieser Kriminellen ist (noch) klein<br />

«Gegenüber vielen anderen Sicherheitsproblemen und deren massiver<br />

Verbreitung in Kombination mit schwieriger Fehlerbehebung hat<br />

das Risiko für MSPs und deren Kunden einen entscheidenden Vorteil:<br />

der Kreis der Kriminellen ist noch überschaubar. Damit besteht<br />

die seltene Chance, mit geeigneten Schutzmaßnahmen eine größere<br />

Verbreitung zu verhindern und den Cyberkriminellen einen Schritt<br />

voraus zu sein», resümiert Michael Gutsch, Channel Account Executive<br />

Managed Service Provider EMEA.<br />

PRESSEKONTAKT:<br />

Sophos<br />

Jörg Schindler, PR Manager CEEMEA<br />

Tel. +49 721 25516 263<br />

joerg.schindler@sophos.com<br />

TC Communications<br />

Arno Lücht<br />

Tel. +49 8081 954619<br />

Thilo Christ<br />

Tel. +49 8081 954617<br />

Ulrike Masztalerz<br />

Tel. +49 30 55248198<br />

Ariane Wendt<br />

Tel. +49 172 4536839<br />

sophos@tc-communications.de<br />

CYBER SECURITY<br />

Links: Chester Wisniewski,<br />

Principal Researcher bei Sophos<br />

Oben: Michael Gutsch,<br />

Channel Account Executive Managed<br />

Service Provider EMEA<br />

Chester Wisniewski, Principal Researcher bei Sophos, hat<br />

ein Gespür für Trends, und zwar welche neuen perfiden<br />

Methoden sich im kriminellen Online-Ökosystem entwickeln.<br />

Angriffe über Managed Service Provider (MSP) hat<br />

er kommen sehen. Die jüngsten Beispiele von attackierten<br />

Zahnarztpraxen bestätigen nun seinen Spürsinn. Allerdings<br />

können wenige Sicherheitsmaßnahmen bereits<br />

große Wirkung im Kampf gegen die Hacker erzielen.<br />

Allerdings heißt es für MPSs jetzt nicht, den Kopf in den Sand zu<br />

stecken. Es gilt, dieses Problem systematisch im Keim zu ersticken.<br />

Folgende Schutzmaßnahmen können dazu beitragen:<br />

1. Die verbindliche und durchgängige Einführung der<br />

Multifaktor-Authentifizierung für Mitarbeiter mit administrativen<br />

Rechten über Hunderte von Kunden-Netzwerken.<br />

2. Keine gemeinsamen Anmeldeinformationen für Zugang zu<br />

Kunden-Netzwerken.<br />

3. Es ist notwendig, den Fernzugriff sicherer zu machen.<br />

Idealerweise geschützt via VPNs. VNC und RDP sollten nicht<br />

mehr verwendet werden.<br />

4. Instrumente zur Fernwartung wie Kaseya und Bomgar müssen<br />

zwingend aktuell gehalten werden, insbesondere im Zusammenhang<br />

mit den Sicherheitshinweisen der Vergangenheit.<br />

44 45


BASLERWirtschaft<br />

NEUZULASSUNGEN:<br />

+154 % BEI DEN BATTERIE-<br />

ELEKTRISCHEN AUTOS<br />

Bis Ende des dritten Quartals 2019 wurden annähernd eine<br />

Viertelmillion Fahrzeuge neu immatrikuliert (226‘310).<br />

Der Anteil an Steckerfahrzeugen ist weiter markant gestiegen<br />

und beträgt an die 5%.<br />

Die Zulassungszahlen der Personenwagen sind im Vergleich zum<br />

Vorjahr minim angestiegen. Erfreulicherweise spielen dabei die alternativen<br />

Antriebe eine zunehmend wichtigere Rolle. Jedes zehnte<br />

Fahrzeug ist mittlerweile teil- oder vollelektrifiziert. Batterieelektrische<br />

Personenwagen haben um 154 % zugelegt und es ist abzusehen,<br />

dass 2019 in der Schweiz zum ersten Mal über 10‘000 Elektroautos<br />

in Betrieb gesetzt werden. Mehr Reichweite, grösseres Angebot<br />

und weiterhin stark steigende Kundenakzeptanz dürften die Gründe<br />

dafür sein.<br />

Auch hybride Fahrzeuge erfreuen sich wachsender Beliebtheit und<br />

legen weiterhin zu, wobei dies nicht auf alle Hybride Fahrzeuge<br />

zutrifft. Plug-in Hybride (teilelektrische Fahrzeuge mit Stecker) verzeichnen<br />

ein Minus von fast 19 % zum Vorjahr. Hierfür dürfte das<br />

verbesserte Angebot bei den batterieelektrischen Fahrzeugen der<br />

Hauptgrund sein. Wenn das Auto geladen werden kann, braucht es<br />

für immer mehr Kunden keinen zusätzlichen Tank für fossile Treibstoffe<br />

mehr.<br />

Im Hinblick auf die verschärften CO2-Grenzwerte für die Importeure<br />

(von 130g auf 95g CO2/km) könnte der Gesamtmarkt auf Ende<br />

Jahr noch deutlich zulegen. Denn dadurch werden zukünftig höhere<br />

Sanktionsbeträge fällig. Deshalb kann man davon ausgehen, dass auf<br />

Ende Jahr eine grosse Anzahl an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor<br />

immatrikuliert werden. Der prozentuale Anteil der alternativen Antrieben<br />

könnte deshalb per Ende Jahr zurückgehen.<br />

Neuzulassungen Alternativantriebe bis Q3 2019<br />

Annähernd die Hälfte der Steckerfahrzeuge (45 %) sind Teslas. Der<br />

amerikanische Hersteller wird 2019 somit wieder der beliebteste<br />

eImporteur der Schweiz. Im letzten Jahr musste sich Tesla in dieser<br />

Kategorie von BMW geschlagen geben. Bei der Rangliste der beliebtesten<br />

Steckermodelle sind die Hälfte der Top10-Fahrzeuge Neueinsteiger<br />

und erst seit diesem Jahr erhältlich.<br />

Neuzulassungen von Personenwagen mit Alternativantriebe 2019 (bis Ende September)<br />

Entwicklung 2009 - 2019<br />

Q3 Q3 Δ in %<br />

nach Treibstoffcode 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2018 2019 Vorjahr<br />

Gesamtmarkt 266'018 294'239 318'958 328'139 307'885 301'942 323'783 317'318 314'028 299'716 225'286 226'310 0.5%<br />

elektrisch 53 198 452 525 1'176 1'659 3'257 3'295 4'773 5'109 3'478 8'831 153.9%<br />

Marktanteil elektisch 0.02% 0.07% 0.14% 0.16% 0.38% 0.55% 1.01% 1.04% 1.52% 1.70% 1.54% 3.90%<br />

Benzin / elektrisch 3'902 4'235 5'342 5'610 6'147 6'127 7'371 9'867 11'538 14'476 10'131 14'259 40.7%<br />

Diesel / elektrisch 1 2 14 975 954 727 1'099 635 280 867 383 2'258 489.6%<br />

elektr. mit Range Extender 0 0 37 394 183 293 648 269 212 299 189 12 -93.7%<br />

Total elektrisch (inkl. Hybride) 3'956 4'435 5'845 7'504 8'460 8'806 12'375 14'066 16'803 20'751 14'181 25'360 78.8%<br />

Marktanteil elektrisch (inkl. Hybride) 1.49% 1.51% 1.83% 2.29% 2.75% 2.92% 3.82% 4.43% 5.35% 6.92% 6.29% 11.21%<br />

Erdgas 1'065 708 632 492 782 1'020 1'034 936 760 803 754 891 18.2%<br />

E85 527 297 473 402 84 22 11 3 1 5 5 0 -100.0%<br />

Flüssiggas 3 14 9 18 5 15 33 5 3 3 3 2 -33.3%<br />

Wasserstoff (inkl. elektrisch) 0 0 0 0 0 0 15 10 2 29 25 21 -16.0%<br />

Total alternative 5'551 5'454 6'959 8'416 9'331 9'863 13'468 15'020 17'569 21'591 14'968 26'274 75.5%<br />

Marktanteil Alternativantriebe 2.09% 1.85% 2.18% 2.56% 3.03% 3.27% 4.16% 4.73% 5.59% 7.20% 6.64% 11.61% 74.7%<br />

Δ in %<br />

Fahrzeuge mit Stecker 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2018 2019 Vorjahr<br />

Gesamtmarkt 266'018 294'239 318'958 328'139 307'885 301'942 323'783 317'318 314'028 299'716 225'286 226'310 +0.5%<br />

elektrisch 53 198 452 525 1'176 1'659 3'257 3'295 4'773 5'109 3'468 8'803 +153.8%<br />

Benzin / elektrisch 3'997 2'731 2'224 -18.6%<br />

Diesel / elektrisch 63 59 137 +132.2%<br />

elektr. mit Range Extender 298 188 12 -93.6%<br />

Total elektrisch mit Stecker 9'467 6'446 11'176 +73.38%<br />

Marktanteil Fahrzeuge mit Stecker<br />

3.16% 2.86% 4.94% +72.59%<br />

Quelle: auto-schweiz 08.10.2019<br />

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46 47


E-MOBILITÄT<br />

teile und welche Nachteile gibt es bei einem Auto mit<br />

Verbrennungsmotor und welche bei einem E-Fahrzeug.<br />

Wie sehen Sie die weitere Entwicklung?<br />

Aufgrund diverser Kundenbefragungen weiss man,<br />

dass der nächste Schritt das Hybridfahrzeug sein wird.<br />

So kann man in der Region, d.h. auf kurzen Strecken<br />

elektrisch unterwegs sein, und wenn weitere Strecken<br />

zurückgelegt werden müssen, greift der Verbrennungsmotor<br />

ein.<br />

MIT TRADITION<br />

ZUR E-MOBILITÄT<br />

INTERVIEW MIT MARCEL HOLLENSTEIN<br />

E-Mobilität ist in der Öffentlichkeit aktuell in aller Munde.<br />

Wie sehen Sie die Entwicklung?<br />

E-Mobilität ist derzeit bei allen meinen geschäftlichen Gesprächen<br />

ein Thema. Auch bei privaten Treffen werde ich fast immer darauf<br />

angesprochen. E-Mobilität wird nun auch ein immer wichtigeres Thema<br />

in der Autoindustrie.<br />

Was sind die Gründe für diese Entwicklung?<br />

Aufgrund der gesenkten CO2-Grenzwerte hat die Autoindustrie gar<br />

keine andere Möglichkeit, als die Werte in Zukunft einzuhalten. Aber<br />

auch bei den Kunden ist die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen nun<br />

langsam vorhanden, da die Elektrofahrzeuge betreffend Grösse,<br />

Ausstattung und Reichweite nun mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor<br />

vergleichbar sind. Auch konnten die Ladezyklen aufgrund<br />

neuer Batteriegeneration und Techniken erheblich gesenkt werden.<br />

Seit wann sind Sie bereits in der e-Mobilität aktiv?<br />

Seit 2013. Damals gab es in der gesamten Schweiz nur 13 BMW-Händler,<br />

sogenannte E-Agenten, die Elektroautos verkaufen durften. Da<br />

wir damals unsere Garage neu bauten, haben wir unter anderem auf<br />

diese Zukunftstechnologie gesetzt.<br />

Wer kaufte damals ein Elektrofahrzeug?<br />

Damals waren es Enthusiasten und umweltbewusste Menschen, die<br />

zu den ersten gehören wollten, welche ein Elektrofahrzeug fahren. Es<br />

gab daher bereits zu dieser Zeit einen gewissen Hype und eine recht<br />

grosse Nachfrage.<br />

Wie ging dann die Entwicklung weiter?<br />

Das Absatzvolumen sank nach diesem ersten Hype, da das Thema<br />

Elektromobilität in der Öffentlichkeit eher langsam bekannt wurde<br />

und die Reichweite der Fahrzeuge damals noch sehr gering war. Auch<br />

die langen Ladezyklen und die geringe Anzahl Ladestationen war ein<br />

grosses Problem. Da aber gewisse Regionen, Firmen und Stromlieferanten<br />

die E-Mobilität gefördert haben, ist die Nachfrage wieder gestiegen.<br />

Aber auch heute ist es nicht so, dass der Kunde direkt nach<br />

einem Elektrofahrzeug fragt. Es wird genau abgewogen: Welche Vor-<br />

Ich denke, dass erst im zweiten Schritt das vollelektrisierte Fahrzeug<br />

Fuss fassen wird. Bis zu diesem Zeitpunkt wird dann auch die Technik<br />

soweit sein, dass die E-Fahrzeuge eine Strecke von bis zu 400 oder<br />

500 Kilometer zurücklegen können.<br />

Gibt es Unterschiede beim Fahrverhalten zwischen Hybridfahrzeug<br />

und E-Fahrzeug?<br />

Auf jeden Fall. Wenn man heute mit einem Hybridfahrzeug unterwegs<br />

ist, wird man nicht gezwungen eine Ladestation aufzusuchen, da man<br />

durch den Verbrennungsmotor eine Sicherheit hat, sei dies im Notfall<br />

oder auf längeren Strecken.<br />

Problem Ladestation?<br />

Da die Schweiz ein Volk der Mieter ist, haben nur rund 30% der<br />

Einwohner ein Eigenheim. Das heisst, es können nur rund 1/3 der<br />

schweizer Bevölkerung selber zuhause eine Ladestation einrichten.<br />

Die Mieter-Mehrheit braucht die Einwilligung des Vermieters. Ein<br />

weiteres Problem: Es gibt momentan noch sehr wenige Ladestationen<br />

in der Öffentlichkeit – daran wird aber laufend gearbeitet.<br />

Wer bezahlt den Strom, wenn ich mein Auto auflade?<br />

Grundsätzlich muss ich als Fahrzeugbesitzer, wie beim Verbrennungsmotor<br />

das Benzin, auch den Strom selber bezahlen. Derzeit gibt es<br />

jedoch immer wieder einmal Angebote der Hersteller, bei denen der<br />

Strom für eine gewisse Zeit durch den Hersteller bezahlt wird.<br />

BMW hat den X5 Hybrid neu mit einem 6-Zylinder statt einem<br />

4-Zylinder Motor ausgestattet. Was sind die Gründe dafür?<br />

Der klassische Käufer eines Sportwagens möchte ein Auto mit Power<br />

und einem satten Sound. Mit dem bisherigen 4-Zylinder Motor war<br />

Marcel Hollenstein, Geschäftsführer der Hollenstein AG<br />

der Verbrauch auf längeren Strecken relativ hoch, darum setzt man<br />

auf einen wirtschaftlichen 6-Zylinder Benzinmotor.<br />

Mit welcher Geschwindigkeit entwickelt sich die E-Mobilität?<br />

Einerseits versuchen derzeit die verschiedenen Autohersteller alleine<br />

oder in Zusammenarbeit mit der Konkurrenz die E-Mobilität voranzutreiben.<br />

Andererseits bestimmt aber die Politik das Tempo. Es gibt<br />

bereits erste Länder, welche ab 2025 keine Neuwagen mit klassischem<br />

Verbrennungsmotor mehr zulassen (Dänemark). Dies bedeutet,<br />

dass die Autohersteller gezwungen sind, bis dahin die entsprechenden<br />

Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.<br />

Bereits heute gibt es ja gewisse Städte in Deutschland, in welche man<br />

nur noch fahren darf, wenn man gewisse Emissionsgrenzwerte einhält.<br />

Genf führt dies als erste Schweizer Stadt derzeit auch ein. Auch<br />

dies hat natürlich zur Folge, dass die Autohersteller die entsprechenden<br />

Fahrzeuge anbieten müssen.<br />

Wir sind von BMW dazu angehalten 2020 einen Anteil von 20%<br />

E-Fahrzeugen oder Hybridfahrzeugen zu verkaufen (aktuell werden<br />

anteilsmässig nur 5% E-Fahrzeuge verkauft). Der CO2 Grenzwert wird<br />

2020 von 130 Gramm auf 95 Gramm gesenkt. Nächstes Jahr wird bei<br />

BMW die Palette an Hybridfahrzeugen deutlich erweitert, damit das<br />

hochgesteckte Ziel auch erreicht werden kann<br />

Was braucht es noch, damit die Anzahl E-Fahrzeuge zunimmt?<br />

Die Anzahl an Ladestationen muss noch erheblich gesteigert werden.<br />

Damit jedoch mehr Ladestationen aufgestellt werden können, muss<br />

auch das Stromnetz ausgebaut werden. Tankstellen haben derzeit kein<br />

Interesse daran Ladestationen einzurichten, da sie durch den Verkauf<br />

von Strom weniger verdienen als beim Diesel- und Benzinverkauf.<br />

Fahrzeughersteller versuchen heute mit verschiedenen technischen<br />

Hilfsmitteln den Verbrauch der Fahrzeuge zu reduzieren.<br />

Welche Hilfsmittel gibt es?<br />

Viele Fahrzeuge haben bereits eine Ecofunktion. Damit wird der<br />

Verbrauch optimiert. Heute gibt es immer mehr Kunden, die diese<br />

Funktion einsetzen und so den Verbrauch reduzieren.<br />

Es gibt zudem erste Fahrzeuge mit einer Segelfunktion. Bisher bremste<br />

der Motor beim Loslassen des Gaspedales. Bei der Segelfunktion<br />

wird das Fahrzeug nun nicht mehr gebremst, sondern es fährt (oder<br />

segelt) weiter.<br />

Die heutigen Hybridfahrzeuge laden zwar hauptsächlich ihre Batterie<br />

an der Steckdose auf, aber falls im rollenden Zustand Energie frei<br />

wird, lädt sich die Batterie von selbst wieder auf, somit geht keine<br />

unnötige Energie verloren. Heute können die Batterien auch mit dem<br />

Verbrennungsmotor geladen werden, damit sie genug geladen ist,<br />

sobald man in Städten unterwegs ist, in denen keine Emissionen ausgestossen<br />

werden dürfen.<br />

Wie lange wird es gehen, bis Neuwagen nur noch E-Fahrzeuge<br />

sind?<br />

Ich schätze dass man sich ab 2030 Gedanken darüber macht, ob es<br />

überhaupt noch Autos mit Verbrennungsmotor braucht. Die E-Fahrzeuge<br />

werden aktuell gefördert um die neuen CO2 Grenzwerte zu<br />

erreichen. Aber ich gehe auch davon aus, dass es in 5 bis 10 Jahren<br />

noch andere Alternativen, wie Wasserstoff, Gas und synthetische<br />

Treibstoffe zum heutigen Verbrennungsmotor geben wird. Die neuen<br />

Verbrennungsmotoren können problemlos mit synthetischen<br />

Treibstoffen betrieben werden. In der Stadt und Agglomeration wird<br />

das E-Fahrzeug vermutlich am häufigsten verbreitet sein.<br />

Wann bringt BMW einen Roadster oder Cabrio mit Hybrid auf<br />

den Markt?<br />

Die Kundschaft, die gerne offen fährt, liebt auch das Motorengeräusch.<br />

Zudem ist ein Cabrio ein Nischenprodukt. Und solange bei<br />

den «Volumen-Fahrzeugen» nicht grössere Stückzahlen verkauft<br />

werden, beschäftigen sich die Autohersteller weniger mit den Nischenprodukten.<br />

Wie kann sichergestellt werden, dass nur nachhaltig erzeugter<br />

Strom zum Laden verwendet wird?<br />

Dies ist heute fast nicht möglich, ausser der nachhaltig erzeugte<br />

Strom wird direkt in das hauseigene Stromnetz eingespiesen. Wir<br />

tragen dazu unseren Teil bei, indem auf unserem Dach die Firma<br />

Primeo eine Fotovoltaikanlage betreibt. Diese Anlage produziert<br />

rund 100000 Kilowattstunden Strom. Dies entspricht dem Jahresverbrauch<br />

von 30 bis 35 Einfamilienhäusern.<br />

WEITERE INFOS ODER PROBEFAHRT<br />

garage-hollenstein.ch<br />

48 49


BASLERWirtschaft<br />

E-MOBILITÄT<br />

NACHHALTIGE ENERGIE<br />

IN DIE ELEKTROMOBILITÄT<br />

INTERVIEW VON CHRISTOPH BORER<br />

5Nun zu einem anderen Thema. Wie nachhaltig ist die<br />

E Mobilität eigentlich?<br />

Studien anerkannter Institutionen wie EnergieSchweiz, dem<br />

Bundesamt für Energie BFE oder das Paul Scherrer Institut belegen<br />

es: E-Mobilität ist im Vergleich zu fossil betriebenen Fahrzeugen<br />

nachhaltiger und weist die beste Gesamtökobilanz auf – solange<br />

der genutzte Strom 100% erneuerbar produziert wird. Eine weitere<br />

Variante zur Optimierung für Eigenheimbesitzer ist natürlich, den<br />

Solarstrom vom eigenen Dach für das Elektrofahrzeug zu nutzen.<br />

Solarstrom und Elektromobilität – beides macht sowohl ökologisch<br />

als auch ökonomisch Sinn und im Zusammenspiel ergänzen sich die<br />

beiden Systeme perfekt. IWB bietet dieses Kombiprodukt unter dem<br />

Namen Solarpaket an.<br />

8Gibt es bei der Ablösung der jetzigen Verbrennungsmotoren<br />

neben der E-Mobilität nicht auch andere Technologien,<br />

welche gesamthaft eine bessere Umweltbilanz<br />

aufweisen wie E-Mobilität?<br />

Auch hier zeigen die zuvor erwähnten Institutionen und Studien<br />

auf, dass Batteriefahrzeuge die höchste Energieeffizienz aufweisen.<br />

Brennstoffzellen- und Gasfahrzeuge, die mit synthetischem Gas betrieben<br />

werden, sind weniger effizient. Bei der Herstellung deren<br />

Patrick Wellnitz,<br />

Leiter Entwicklung &<br />

Produkte bei IWB<br />

6Ende Jahr wird das AKW Mühleberg als erstes AKW der<br />

Schweiz endgültig vom Netz genommen. Dadurch wird<br />

der Stromimport weiter zunehmen. Wie wollen Sie sicherstellen,<br />

dass durch den wachsenden Strombedarf der E-Mobilität<br />

dieser Strom auch nachhaltig produziert wird und die Umwelt<br />

nicht noch mehr belastet?<br />

Der Gesamtstromverbrauch wird selbst bei der vollständigen Elektrifizierung<br />

des Individualverkehrs um maximal 15 Prozent ansteigen.<br />

IWB produziert bereits heute in den eigenen Anlagen mehr erneuerbaren<br />

Strom, als die Kunden in Basel verbrauchen. Das unterscheidet<br />

uns von anderen Anbietern.<br />

1Was waren die Beweggründe dafür, dass IWB in den Markt<br />

der E-Mobilität eingestiegen ist?<br />

IWB hat sich ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Eine<br />

der Zielsetzungen ist die konsequente Reduktion des CO2-Ausstosses.<br />

Unser Engagement für die Elektromobilität soll dazu beitragen.<br />

Des Weiteren bietet das Geschäftsfeld E-Mobilität ein grosses Potential<br />

für Energieversorger.<br />

2Auf der Webseite von IWB gibt es auch eine Karte der öffentlichen<br />

E-Fahrzeug-Ladestationen. Mir fällt auf, dass IWB<br />

noch am Anfang steht. Wie sieht die Zukunft aus?<br />

Die E-Mobilität steht ganz generell noch am Anfang. Mit der Zunahme<br />

von E-Fahrzeugen wird aber auch das Netz der Ladestationen<br />

stetig dichter werden müssen. In Basel stehen der Bevölkerung bereits<br />

42 öffentlich zugängliche Ladepunkte an 21 Standorten zur Verfügung.<br />

Die Standorte werden gemeinsam mit dem Kanton definiert<br />

und stehen im Verhältnis zu den registrierten Elektroautos in Basel.<br />

Um dem Megatrend der Elektromobilität gerecht zu werden, plant<br />

der Kanton Basel-Stadt in den nächsten Jahren 200 weitere Ladepunkte<br />

in der Stadt zu errichten.<br />

3Ich als Autofahrer, der gerne mal mit einem E-Fahrzeug<br />

in die Stadt zum Einkaufen fährt, merkt allerdings immer<br />

mehr, dass man recht wenig Ladestationen findet. Das<br />

heisst man muss sich dem E-Netz-Anbieter anpassen und hat<br />

nicht die Flexibilität eines Autos mit Verbrennungsmotor. Wie<br />

lange wird es dauern bis man mit einem E Fahrzeug genauso<br />

sorglos einkaufen gehen kann?<br />

Im Vergleich zur Anzahl an Mineralöltankstellen sind Ladestationen<br />

für Elektroautos sicher noch unterrepräsentiert. Doch die Standorte<br />

in Basel sind hinsichtlich Quartierabdeckung gerecht verteilt und die<br />

Ladestationen sind – noch – gut verfügbar. Hinzu kommen Schnellladestationen,<br />

die auch in kürzerer Zeit ein Elektroauto nachladen.<br />

Dies erhöht den Kundenkomfort weiter: Bei bis zu 150 kW Ladeleistung<br />

hat man schon eine ähnliche Flexibilität wie an der Tankstelle,<br />

nur ohne Benzingestank. Und Hand aufs Herz: Haben Sie sich beim<br />

Posten in Basel wirklich schon einmal Sorgen gemacht, seitdem Sie<br />

unser Angebot kennen?<br />

4Ich wohne leider nicht im IWB Einzugsgebiet. Muss ich jetzt<br />

zur Konkurrenz gehen?<br />

IWB betreibt in Basel die öffentlichen Ladestationen. Unsere<br />

Mobilitätslösungen enden dort aber nicht: Elektromobilisten wünschen<br />

sich Lademöglichkeiten zu Hause oder bei ihrem Arbeitgeber.<br />

Mit dem breiten Angebot von IWB finden sowohl Mietende, Wohneigentümer<br />

als auch Firmen eine passende Lösung – und das über<br />

die Kantonsgrenze hinaus.<br />

7Die Produktion und die Entsorgung der Batterien sind ja<br />

sehr umweltbelastend. Wie stellen Sie sicher, dass durch<br />

die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf E-Mobilität<br />

die Umwelt gesamthaft nicht stärker belastet wird?<br />

EnergieSchweiz sowie eine Studie von Brian Cox und die Ökobilanz-Aktivitäten<br />

des Paul Scherrer Instituts zeigen auf, dass die Produktion<br />

von Batterie-, aber auch die von Brennstoffzellenautos, aufwendiger<br />

und mit höheren Umweltbelastungen verbunden ist als<br />

jene von Autos mit Verbrennungsmotoren. Die höheren Treibhausgasemissionen<br />

aus der Produktion werden – sauberen Strom und<br />

Wasserstoff vorausgesetzt – dank den geringeren Emissionen im Betrieb<br />

nach etwa 50 000 Kilometern kompensiert. Batterieautos sind<br />

heute die beste Option unter den emissionsarmen Fahrzeugen, um<br />

erneuerbaren Strom möglichst effizient zu nutzen. Dies dürfte auch<br />

noch in 20 Jahren so sein.<br />

Treibstoffe treten deutlich höhere Energieverluste auf. Dazu kommt<br />

noch die Einfachheit eines batteriebetriebenen E-Fahrzeugs im Vergleich<br />

zu anderen Antriebstechnologien. Sie wirkt sich positiv auf<br />

den Verschleiss und die Langlebigkeit aus.<br />

9Viele andere Anbieter von E-Mobilität gehen Partnerschaften<br />

mit den Autogaragen ein. Wie sieht dies bei IWB aus?<br />

Auch IWB weiss den Mehrwert von echten Partnerschaften zu<br />

schätzen. Insbesondere mit Autogaragen kann eine «Win-Win-Situation»<br />

entstehen, wenn deren effizienten E-Fahrzeuge mit unseren<br />

Mobilitätslösungen kombiniert werden. Beide Parteien benötigen<br />

die andere Seite für die bestmögliche Erfüllung der Kundenanforderungen.<br />

Wir unterhalten derzeit Kooperationen mit AMAG Center<br />

Basel und Rheinfelden für Audi.<br />

Unsere Partnerschaften enden aber nicht bei<br />

Autogaragen. Wir haben ebenfalls Partnerschaften<br />

mit Etavis für die Installation der<br />

Ladeinfrastruktur, mit Swiss E-Mobility (ein<br />

Tochterunternehmen des TCS) für die Elektrifizierung<br />

von Unternehmen, mit Sharoo<br />

zum Verleih unserer elektrischen Fahrzeugflotte,<br />

mit der Gruppe Scout24, sowie mit<br />

dem WWF, unserem Partner zur Erreichung<br />

unserer ambitionierten Nachhaltigkeitsziele.<br />

Der regelmässige Austausch mit zukunftsorientierten<br />

Unternehmen ist für uns selbstverständlich,<br />

auch in Bezug auf mögliche<br />

Partnerschaften.<br />

50 51


AMAG<br />

bei der<br />

Nr. 1.<br />

ISP und Corporate<br />

Networks<br />

Telekom-Rating 2019<br />

kann ich als Unternehmer mit der E-Mobilität Geld<br />

verdienen, das heisst Parkplätze mit E-Ladestationen<br />

10Wie<br />

ausstatten und quasi an IWB vermieten. Gibt es diese<br />

Möglichkeit?<br />

Als Eigentümer können Sie Ihre Liegenschaft mit E-Mobilität aufwerten.<br />

Als Unternehmer stehen wir Ihnen bei der Elektrifizierung Ihrer<br />

Flotte zur Seite. In beiden Fällen profitieren Sie auch finanziell.<br />

So einfach geht das: mit unseren Dienstleistungen lagern Sie das<br />

Thema E-Mobilität komplett aus. Hinsichtlich Beratung und Planung<br />

überprüfen wir den Standort und die Machbarkeit, definieren die geeignete<br />

Ladeinfrastruktur oder arbeiten ein Ladekonzept aus. Zentraler<br />

Punkt hierbei ist die verfügbare Anschlussleistung Ihrer Liegenschaft:<br />

Mit unserem Konzept garantieren wir, dass alle E-Fahrzeuge<br />

termingerecht aufgeladen werden können – jetzt und auch in der<br />

Zukunft. Der Schlüssel dazu ist ein professionelles Lastmanagement.<br />

Bei der Umsetzung koordiniert IWB die technische Grundinstallation<br />

und installiert die Ladestationen nach Bedarf. Nach erfolgtem Qualitätscheck<br />

übernimmt IWB den Betrieb und Unterhalt der Ladestationen.<br />

sieht es mit der schweizweiten Abdeckung aus? Ein<br />

Beispiel, wenn ich eine Tankkarte von BP habe, weiss<br />

11Wie<br />

ich, dass ich überall in der Schweiz tanken kann. Wie<br />

sieht es in der E-Mobilität aus?<br />

Unser Abrechnungsdienstleister swisscharge.ch – sie haben übrigens<br />

kostenlose Ladekarten – bietet alleine schon Zugang auf ein Netz<br />

von 3500 Ladepunkten in der Schweiz. 42 davon betreibt IWB in Basel.<br />

Im Verhältnis zu den in Betrieb stehenden Elektrofahrzeugen ist das<br />

eine beachtliche Anzahl.<br />

Warum AMAG sich für die Datenautobahn von Cyberlink<br />

entschieden hat, lesen Sie auf www.cyberlink.ch<br />

52


BASLERWirtschaft<br />

E-MOBILITÄT<br />

VOLVO PRÄSENTIERT<br />

AMBITIONIERTEN KLIMAPLAN:<br />

DEUTLICHE REDUZIERUNG DER<br />

KOHLENDIOXIDEMISSIONEN ÜBER<br />

DEN FAHRZEUGLEBENSZYKLUS<br />

Volvo Cars will bis 2040 ein klimaneutrales Unternehmen<br />

werden: Um dieses Ziel zu erreichen, hat der schwedische<br />

Premium-Automobilhersteller am heutigen Mittwoch<br />

(16. Oktober 2019) einen der ehrgeizigsten Pläne<br />

in der Automobilindustrie vorgestellt. Über den gesamten<br />

Lebenszyklus hinweg soll die CO2-Bilanz jedes Volvo<br />

Modells bis 2025 um 40 Prozent gegenüber den 2018er<br />

Werten sinken. Mit konkreten Massnahmen setzt der<br />

Plan das Pariser Klimaabkommen um, das die globale<br />

Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum<br />

vorindustriellen Niveau begrenzen will.<br />

Die konsequente Elektrifizierung der Modellpalette, bei der Volvo<br />

eine branchenweite Vorreiterrolle einnimmt, reduziert bereits die direkten<br />

Fahrzeugemissionen. Die ambitionierten Ziele für 2040 gehen<br />

jedoch noch weiter: Das Unternehmen wird den CO2-Ausstoss nicht<br />

nur innerhalb des Produktionsnetzwerks sondern auch im darüber<br />

hinausgehenden Geschäftsbetrieb und in der Lieferkette senken.<br />

Auch Recycling und Wiederverwendung von Materialien werden zu<br />

einer Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen.<br />

Als kurzfristiger Schritt auf diesem Weg setzt Volvo Cars eine Reihe<br />

von ehrgeizigen Sofortmassnahmen um, die die CO2-Bilanz pro Auto<br />

zwischen 2018 und 2025 um 40 Prozent verbessern. Bis zu diesem<br />

Zeitpunkt strebt das Unternehmen weltweit auch eine vollständig<br />

klimaneutrale Produktion an.<br />

«Wir verändern unser Unternehmen durch konkrete Massnahmen<br />

und nicht durch symbolische Zusagen», erklärt Håkan Samuelsson,<br />

CEO der Volvo Car Group. «Bei Volvo Cars kümmern wir uns um das,<br />

was wir selbst steuern können, wozu sowohl der Geschäftsbetrieb als<br />

auch die Fahrzeugemissionen gehören. Und wir werden uns mit dem<br />

befassen, was wir beeinflussen können, indem wir unsere Lieferanten<br />

und den Energiesektor auffordern, sich gemeinsam mit uns für eine<br />

klimaneutrale Zukunft einzusetzen.»<br />

Um die 40-prozentige Reduzierung des CO2-Fussabdrucks pro Fahrzeug<br />

bis 2025 zu erreichen, hat das Unternehmen unterschiedliche<br />

Ziele für verschiedene Geschäftsbereiche definiert. Das bereits zuvor<br />

kommunizierte Vorhaben, bis 2025 die Hälfte des weltweiten Absatzes<br />

mit vollelektrischen Autos zu bestreiten, ist eines der bekanntesten<br />

Ziele. Es senkt die CO2-Emissionen pro Fahrzeug um 50 Prozent.<br />

Weitere kurzfristige Ziele umfassen bis 2025 eine 25-prozentige Reduzierung<br />

der CO2-Emissionen im Zusammenhang mit der globalen<br />

Lieferkette und die Erhöhung des Anteils recycelter Kunststoffe in<br />

neuen Volvo Fahrzeugen auf 25 Prozent. Auch der CO2-Ausstoss, der<br />

durch die gesamte Geschäftstätigkeit des Unternehmens verursacht<br />

wird – einschliesslich Fertigung und Logistik –, soll um 25 Prozent<br />

sinken.<br />

Als erster klassischer Automobilhersteller hat sich Volvo Cars zur konsequenten<br />

Elektrifizierung verpflichtet und so das Ende von Fahrzeugen<br />

eingeläutet, die ausschliesslich mit einem Verbrennungsmotor<br />

angetrieben werden. Seit diesem Jahr wird jeder neue Volvo elektrifiziert.<br />

Am heutigen Mittwoch (16. Oktober 2019) hat das Unternehmen<br />

zudem sein erstes vollelektrisches Auto vorgestellt: den Volvo<br />

XC40 Recharge. Beginnend mit dem Kompakt-SUV, wird das Unternehmen<br />

künftig den durchschnittlichen CO2-Fussabdruck jedes neuen<br />

Modells offenlegen.<br />

Der Volvo XC40 Recharge ist das erste Mitglied der neuen «Recharge»-Familie.<br />

Recharge wird der Oberbegriff für alle aufladbaren Volvo<br />

Modelle – also sowohl für vollelektrische Fahrzeuge als auch jene mit<br />

Plug-in-Hybridantrieb. Die «Recharge»-Modelle sollen den Absatz<br />

der Elektroautos steigern und Fahrer von Plug-in-Hybridmodellen ermutigen,<br />

den vollelektrischen Fahrmodus häufiger zu nutzen.<br />

KONTAKT<br />

Sascha Heiniger<br />

Director Corporate & Brand Communication<br />

Volvo Car Switzerland AG<br />

Mobil: +41 79 913 59 62<br />

sascha.heiniger@volvocars.com<br />

54 55


E-MOBILITÄT<br />

PLUG@WORK: BMW GROUP<br />

SWITZERLAND UNTERSTÜTZT<br />

UNTERNEHMEN UND<br />

MITARBEITENDE BEIM UMSTIEG<br />

AUF ELEKTROMOBILITÄT.<br />

KOSTENLOSE LADESTATION* AM ARBEITSPLATZ, GRATIS-STROM<br />

AM ARBEITSPLATZ FÜR BIS ZU 60‘000 KILOMETER ODER DREI JAHRE:<br />

GEMEINSAMES ANGEBOT MIT EKZ ELTOP, DEN BKW UND GROUPE E.<br />

Neben attraktiven Fahrzeugen sind komfortable Lademöglichkeiten<br />

ein zentraler Faktor, der über die Akzeptanz für Elektromobilität entscheidet.<br />

Mit einem Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeug können<br />

viele Beschäftigte die täglichen Fahrtstrecken zwischen Wohnsitz<br />

und Arbeitsplatz bereits heute problemlos elektrisch und damit lokal<br />

emissionsfrei zurücklegen. Voraussetzung dafür ist eine zuverlässig<br />

und regelmässig verfügbare Ladestation. Alternativ zum Aufladen zu<br />

Hause, das vor allem für Wohnungsmieter oftmals keine Option ist,<br />

bietet sich die Auffrischung der Energievorräte während des Parkens<br />

am Arbeitsort an. Mit der Schaffung entsprechender Ladestationen<br />

auf dem jeweiligen Betriebsgelände wird Elektromobilität daher für<br />

zusätzliche Zielgruppen attraktiv.<br />

Hier setzt die Initiative plug@work an. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur<br />

am Arbeitsort ist der Kern des Angebots. Von Mitte August<br />

bis Ende Dezember 2019 können Unternehmen und Mitarbeitende<br />

zusätzlich von einem «plug@work day» profitieren. Diese setzt sich aus<br />

einer individuelle Präsentation von aktuellen Elektro- und Plug-in-<br />

Hybrid-Modellen der Marken BMW, BMW i und MINI sowie einer<br />

Infrastrukturanalyse durch einen Fachspezialisten zusammen. Zusätzlich<br />

können Unternehmen, welche mindestens 50 Mitarbeitende<br />

beschäftigen, eine von EnergieSchweiz offerierte Beratung durch<br />

unabhängige Mobilitätsexperten in Anspruch nehmen. Dabei werden<br />

sowohl die Unternehmensführung als auch die Mitarbeitenden<br />

aufgeklärt, wie sich betrieblich bedingte Mobilität effizienter, kostengünstiger<br />

und umweltschonender organisieren lässt. Die Unternehmen<br />

erhalten dabei Unterstützung bei der Optimierung ihrer<br />

betrieblichen Ökobilanz sowie bei der Erfüllung von Umweltnormen<br />

und CO2-Grenzwerten.<br />

Ganzheitliches Angebot unterstützt den Umstieg<br />

auf Elektromobilität.<br />

Das Komplettpaket für den Umstieg auf Elektromobilität umfasst<br />

unter anderem eine kostenfreie Ladestation und deren Installation<br />

am jeweiligen Stellplatz auf dem Betriebsgelände, die zu 100 Prozent<br />

Eigentum des Unternehmens wird. Die Ladestation ermöglicht ein<br />

besonders schnelles und komfortables Aufladen der Hochvoltbatterie<br />

von Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen. Sie ist für alle Fahrzeuge<br />

verwendbar, die zum Anschluss an das Stromnetz mit einem<br />

sogenannten Typ-2-Stecker ausgestattet sind.<br />

Zusätzliche Attraktivität gewinnt plug@work durch die ebenfalls<br />

kostenfreie Bereitstellung von Energie für das lokal emissionsfreie<br />

Fahren. Fahrer eines im Rahmen von plug@work erworbenen Elektro-<br />

oder Plug-in-Hybrid-Modells können innerhalb der ersten drei<br />

Jahre nach der Neuimmatrikulation ihres Fahrzeugs an der an ihrem<br />

Arbeitsort installierten Ladesäule Gratis-Strom für bis zu 60‘‘000 Kilometer<br />

Fahrtstrecke beziehen.<br />

Das Angebot plug@work kann mit allen derzeit und in naher Zukunft<br />

auf dem Schweizer Automobilmarkt verfügbaren Elektro- und<br />

Plug-in-Hybrid-Modellen der Marken der BMW Group kombiniert<br />

werden. Dazu gehören der BMW i3 und der BMW i3s ebenso wie das<br />

BMW i8 Coupé und der BMW i8 Roadster. Auch das erste Plug-in-Hybrid-Fahrzeug<br />

von MINI, der MINI Cooper SE Countryman ALL4, ist in<br />

der Modellauswahl vertreten. Hinzu kommen der BMW 225xe Active<br />

Tourer und der BMW 745 Le xDrive sowie die Modelle BMW 330e Limousine,<br />

BMW 530e xDrive Limousine, BMW X5 xDrive45e und BMW<br />

X3 xDrive30e, dessen Markteinführung im Dezember folgt.<br />

Mehr Elektromobilität im Berufsverkehr ist das Ziel der<br />

Initiative plug@work, die von der BMW Group Switzerland<br />

gemeinsam mit grossen Schweizer Ladeinfrastruktur-Partnern<br />

ins Leben gerufen wurde. Das neue, auf dem<br />

Schweizer Automobil- und Energieversorgungsmarkt<br />

einzigartige Angebot unterstützt Unternehmen und ihre<br />

Mitarbeitenden beim Umstieg auf Fahrzeuge mit elektrifiziertem<br />

Antrieb. Im Rahmen von plug@work kann der<br />

Erwerb eines Elektro- beziehungsweise Plug-in-Hybrid-Modells<br />

der Marken BMW, BMW i oder MINI von Mitte<br />

August bis Ende Dezember 2019 mit der Installation<br />

einer kostenlosen Ladestation* am Arbeitsplatz sowie<br />

mit dem Bezug von Gratis-Strom am Arbeitsplatz für bis<br />

zu 60‘000 Kilometer oder drei Jahre kombiniert werden.<br />

An der Initiative plug@work sind neben der BMW Group<br />

Switzerland auch EKZ Eltop, BKW und Groupe E beteiligt.<br />

56 57


BASLERWirtschaft<br />

Daten weg.<br />

«Mit unserem attraktiven und vielfältigen Angebot an elektrifizierten<br />

Premium-Modellen tragen wir bereits heute massgeblich dazu bei,<br />

die Popularität der E-Mobilität kontinuierlich zu steigern», erklärt Paul<br />

de Courtois, President und CEO der BMW Group Switzerland. «Von<br />

der Kompaktklasse über Sports Activity Vehicle und Sportwagen<br />

bis zum Luxussegment hat die BMW Group eine aussergewöhnlich<br />

grosse und ständig wachsende Auswahl an Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen<br />

im Angebot, die Fahrfreude mit hoher Effizienz<br />

kombinieren. Die Initiative plug@work bietet ideale Möglichkeiten,<br />

um deutlich zu machen, dass elektrische und damit lokal emissionsfreie<br />

Mobilität keine Zukunftsvision sein muss, sondern bereits heute<br />

perfekt in den Alltag passt.»<br />

BMW Group Switzerland gewinnt starke Partner<br />

für Initiative plug@work.<br />

Mit EKZ Eltop, BKW und Groupe E stehen der BMW Group gleich drei<br />

renommierte Partner für die Initiative plug@work zur Seite. EKZ Eltop<br />

plant und realisiert massgeschneiderte Lösungen in den Bereichen,<br />

Elektromobilität, Elektroinstallation, Telekommunikation, Informatik<br />

sowie Gebäudeautomation für Privat- und Geschäftskunden. EKZ<br />

Eltop ist mit über 30 Filialen im Grossraum Zürich nahe bei seinen<br />

Kunden präsent.<br />

Die BKW Gruppe hat sich dank ihren Tochtergesellschaften BKW Building<br />

Solutions/ISP, Arnold und AEK als Spezialist für smarte Arealinfrastruktur<br />

etabliert. Mit ihrem Firmennetzwerk kann sie weit über<br />

das eigene Versorgungsgebiet hinaus smarte Ladeinfrastrukturen<br />

anbieten. Zudem engagiert sich der Konzern mit seinen rund 8000<br />

Beschäftigten in den Bereichen Energieerzeugung und -versorgung<br />

sowie Infrastrukturdienstleistungen. Die international agierende<br />

BKW Gruppe plant, baut und betreibt Kraftwerke- sowie Versorgungsinfrastrukturen<br />

für Unternehmen, Privatpersonen und öffentliche<br />

Einrichtungen. Darüber hinaus gehören digitale Geschäftsmodelle<br />

für erneuerbare Energien, integrierte Angebote im Bereich der<br />

Gebäudetechnik sowie Errichtung, Service und Unterhalt von Energie-,<br />

Telekommunikations-, Verkehrs-, und Wassernetzen zum Portfolio<br />

des Unternehmens.<br />

Das Unternehmen Groupe E versorgt direkt oder indirekt rund eine<br />

halbe Million Menschen in den Kantonen Freiburg, Neuenburg,<br />

Waadt und Bern mit Energie. Rund die Hälfte des jährlich von den<br />

Kunden bezogenen Stroms stammt aus unternehmenseigenen thermischen<br />

und Wasserkraftwerken. Darüber hinaus betreibt Groupe E<br />

rund 50 Fernwärmenetze. Die Unternehmen der Firmengruppe beschäftigen<br />

rund 1‘600 Mitarbeiter und bieten ausserdem vielfältige<br />

Dienstleistungen in den Bereichen elektrische Anlagen, Energieeffizienz,<br />

erneuerbare Energien, Elektromobilität, Engineering und elektrische<br />

Haushaltsgeräte an.<br />

Weitere Informationen über den Leistungsumfang der Initiative<br />

plug@work, die beteiligten Partner, die Teilnahmebedingungen<br />

für Unternehmen und den Programmablauf sind online unter<br />

www.plugatwork.ch verfügbar.<br />

Desktop sperren rettet<br />

Unternehmen.<br />

gdata.ch/awareness-training<br />

58


BASLERWirtschaft<br />

E-MOBILITÄT<br />

PORSCHE ERWEITERT<br />

DIE MODELLPALETTE SEINES<br />

ELEKTRO-SPORTWAGENS<br />

UM DEN TAYCAN 4S<br />

Innovative Antriebsmaschinen und dynamische Fahrleistungen<br />

Atemberaubende Beschleunigungswerte, sportwagentypisches Durchzugsvermögen<br />

und souveräne, dauerhaft verfügbare Leistung – diese<br />

Stärken des Taycan besitzt auch der neue 4S. Die permanent erregte<br />

Synchronmaschine an der Hinterachse baut mit einer aktiven Länge<br />

von 130 Millimetern exakt 80 Millimeter kürzer als die entsprechende<br />

Antriebskomponente von Taycan Turbo S und Taycan Turbo. Der<br />

im Taycan 4S eingesetzte Pulswechselrichter an der Vorderachse arbeitet<br />

mit bis zu 300 Ampere, der an der Hinterachse mit bis zu 600<br />

Ampere.<br />

Im September erst hat der neue Elektro-Sportwagen<br />

von Porsche seine viel beachtete Premiere auf drei Kontinenten<br />

gefeiert, jetzt stellt das Unternehmen mit dem<br />

Taycan 4S bereits die dritte Version der Sportlimousine<br />

vor. Das neue Modell ist mit zwei Batteriegrössen erhältlich<br />

und leistet mit der Performance-Batterie bis zu 390<br />

kW (530 PS) oder mit der Performance-Batterie Plus bis<br />

zu 420 kW (571 PS). Nach Taycan Turbo S und Taycan Turbo<br />

bildet der Taycan 4S damit den neuen Einstieg in die<br />

Modellpalette. Serienmässig ist eine einstöckige Performance-Batterie<br />

mit einer Gesamtkapazität von 79,2 kWh<br />

verbaut. Auf Wunsch ist die von Taycan Turbo S und Taycan<br />

Turbo bekannte, zweistöckige Performance-Batterie<br />

Plus erhältlich. Deren Gesamtkapazität beträgt 93,4 kWh.<br />

Entsprechend variieren Leistung und Reichweite: Mit der Performance-Batterie<br />

kommt der Taycan 4S auf bis zu 390 kW (530 PS)<br />

Overboost-Leistung. Mit der Performance-Batterie Plus ausgestattet,<br />

leistet er bis zu 420 kW (571 PS). Aus dem Stand beschleunigt<br />

der Taycan 4S in beiden Varianten in 4,0 Sekunden von null auf 100<br />

km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei ebenfalls einheitlichen<br />

250 km/h. Die Reichweite beträgt bis zu 407 Kilometer mit Performance-Batterie<br />

und bis zu 463 Kilometer mit Performance-Batterie<br />

Plus (jeweils nach WLTP). Die maximale Ladeleistung (Peak) liegt bei<br />

225 kW (Performance-Batterie) beziehungsweise 270 kW (Performance-Batterie<br />

Plus).<br />

Mit zwei permanent erregten Synchronmaschinen an Vorder- und<br />

Hinterachse, also Allradantrieb, sowie einem Zweigang-Getriebe an<br />

der Hinterachse verfügt der 4S bei der Antriebsarchitektur über die<br />

wesentlichen technischen Highlights seiner Modellbrüder. Gleiches<br />

gilt auch für das intelligente Lademanagement sowie die vorbildliche<br />

Aerodynamik. Mit einem cw-Wert ab 0,22 liefert sie einen entscheidenden<br />

Beitrag zu einem geringen Energieverbrauch und damit zu<br />

einer hohen Reichweite. Typisch Taycan ist ebenso das klare, puristische<br />

Exterieur-Design mit Porsche-DNA sowie das einzigartige Interieur-Design<br />

mit breitem Bildschirm-Band.<br />

Puristisches Exterieur-Design mit Porsche-DNA<br />

Mit seinem klaren, puristischen Design signalisiert der Taycan, dass<br />

ein neues Zeitalter begonnen hat. Zugleich trägt er unverkennbar<br />

die Porsche Design-DNA. Von vorne wirkt er besonders breit und<br />

flach, mit stark gewölbten Kotflügeln. Die Silhouette wird bestimmt<br />

von der sportlichen, nach hinten abfallenden Dachlinie. Charakteristisch<br />

ist ebenso die Seitenpartie mit der starken Skulpturierung. Die<br />

schlanke Kabine, die eingezogene C-Säule und die ausgeprägten<br />

Schultern der Kotflügel führen zu einer starken, markentypischen<br />

Betonung des Hecks. Hinzu kommen innovative Elemente wie der<br />

Porsche-Schriftzug in Glasoptik, der in das Leuchtenband am Heck<br />

integriert ist. Zur Unterscheidung des Taycan 4S von Turbo und Turbo<br />

S tragen die aerodynamisch optimierten 19-Zoll Taycan S Aero Räder<br />

und die rot lackierten Bremssättel bei. Das Bugunterteil mit neuer<br />

Geometrie, die Seitenschweller sowie der Heckdiffusor in Schwarz<br />

sorgen für weitere optische Differenzierungen. LED-Hauptscheinwerfer<br />

inklusive Porsche Dynamic Light System Plus (PDLS Plus) sind<br />

serienmässig an Bord.<br />

Einzigartiges Interieur-Design mit breitem Bildschirm-Band<br />

Klar strukturiert und mit einer gänzlich neuen Architektur markiert<br />

auch das Cockpit den Start in eine neue Ära. Das frei stehende und<br />

gebogene Kombiinstrument bildet den höchsten Punkt auf der Instrumententafel.<br />

Damit wird die Fahrerachse klar betont. Ein zentrales,<br />

10,9 Zoll grosses Infotainment-Display und ein weiteres, optionales<br />

Display für den Beifahrer sind formschlüssig zu einem Glasband in<br />

Black-Panel-Optik zusammengefasst.<br />

Serienmässig verfügt der Taycan 4S über eine Teillederausstattung<br />

sowie Komfortsitze vorne mit elektrischer Acht-Wege-Verstellung.<br />

Porsche bietet im Taycan erstmals eine komplett lederfreie Ausstattungsvariante<br />

an. Innenraum-Umfänge aus innovativem Recyclingmaterial<br />

unterstreichen die Nachhaltigkeit des Elektro-Sportwagens.<br />

Fahrwerksysteme zentral vernetzt<br />

Porsche verwendet für das Fahrwerk des Taycan ein zentral vernetztes<br />

Steuersys-tem. Die integrierte Fahrwerkregelung Porsche 4D-Chassis<br />

Control analysiert und synchronisiert alle Fahrwerksysteme in Echtzeit.<br />

Beim Taycan 4S ist eine adaptive Luftfederung mit Dreikammer-Technologie<br />

inklusive elektronischer Dämpferregelung PASM<br />

(Porsche Active Suspension Management) serienmässig an Bord.<br />

An der Vorderachse verzögert eine Sechskolben-Festsattelbremse<br />

mit innenbelüfteten Grauguss-Bremsscheiben. Ihr Durchmesser beträgt<br />

360 beziehungsweise 358 Millimeter (Vorder-/Hinterachse). An<br />

der Hinterachse kommen Vierkolben-Sättel zum Einsatz. Die Bremssättel<br />

sind rot lackiert.<br />

Der Taycan 4S ist ab sofort bestellbar und kommt im Januar 2020 zu<br />

den europäischen Händlern. In der Schweiz beginnen die Preise bei<br />

CHF 135‘700 – einschliesslich Mehrwertsteuer und länderspezifischer<br />

Ausstattung. Schweizer Kunden profitieren von einer Garantieverlängerung<br />

(2 + 2) sowie von den Inhalten des Porsche Swiss Package,<br />

die ohne Aufpreis enthalten sind: Range Booster/Wärmepumpe, On-<br />

Board DC-Lader mit 150 kW, Servolenkung Plus, Sitzheizung vorne,<br />

Digitalradio, Windschutzscheibe mit Graukeil, ParkAssistent inkl.<br />

Rückfahrkamera, LED-Matrix-Hauptscheinwerfer inkl. Porsche Dynamic<br />

Light System Plus (PDLS Plus), Innen-/Aussenspiegel automatisch<br />

abblendend, Porsche Intelligent Range Manager und Ladekabel<br />

(Mode 3).<br />

Weitere Informationen sowie Film- und Foto-Material im Porsche<br />

Newsroom: newsroom.porsche.de und unter presse.porsche.ch<br />

60 61


BASLERWirtschaft<br />

E-MOBILITÄT<br />

IST DIE ZUKUNFT ELEKTRISCH?<br />

AUDI FOLGT KONSEQUENT SEINER<br />

STRATEGISCHEN AUSRICHTUNG<br />

UND PRÄSENTIERT DAS ZWEITE<br />

MODELL SEINER E-TRON-BAUREIHE.<br />

Der Audi e-tron Sportback ist ein dynamisches SUV-<br />

Coupé mit bis zu 300 kW Leistung und fährt mit einer<br />

Batterieladung bis zu 446 Kilometer (im WLTP-Zyklus)<br />

weit (Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km*: 26,3<br />

- 21,6 (WLTP); 23,9 - 20,6 (NEFZ); CO2-Emissionen kombiniert<br />

in g/km*: 0). Seine digitalen Matrix LED-Scheinwerfer<br />

sind eine Neuheit, die nun erstmals in der Großserie<br />

als Ausstattung zur Verfügung stehen. Ihr Licht ist in winzige<br />

Pixel zerlegt und lässt sich hochpräzise steuern. In<br />

Engstellen erleichtert es die sichere Spurmittenführung<br />

und zeigt Position des Fahrzeugs im Fahrstreifen an. Der<br />

Audi e-tron Sportback ist ab Ende November bestellbar,<br />

die Markteinführung für Europa ist im Frühjahr 2020 geplant.<br />

Weltinnovation in Großserie: die digitalen Matrix LED-Scheinwerfer<br />

Mit den digitalen Matrix LED-Scheinwerfern als Maximal-Ausstattung,<br />

präsentiert Audi eine Weltneuheit in der Großserie: In winzige<br />

Pixel zerlegt, kann ihr Licht die Straße hochauflösend ausleuchten.<br />

Dahinter steht eine Technologie mit dem Kürzel DMD (Digital Micromirror<br />

Device), die auch in vielen Video-Beamern im Einsatz ist. Ihr<br />

Herzstück ist ein kleiner Chip mit etwa einer Million Mikrospiegeln,<br />

die jeweils nur eine Kantenlänge von einigen Hundertstel Millimeter<br />

aufweisen. Mithilfe elektrostatischer Felder lässt sich jeder einzelne<br />

von ihnen pro Sekunde bis zu 5.000 Mal kippen. Je nach Stellung<br />

gelangt das LED-Licht so entweder über die Linsen auf die Straße<br />

oder wird in einem Absorber geschluckt, um Ausblendungen zu erzeugen.<br />

Im Audi e-tron Sportback** hat das digitale Licht, das Mitte<br />

2020 das Angebot erweitert, mehrere Aufgaben. Es kann dynamische<br />

Leaving- und Coming-Home-Animationen generieren, die als Projektionen<br />

auf einer Wand oder auf dem Boden erscheinen. Mit dieser Inszenierung<br />

wird der Raum vor dem Auto zur gezielt ausgeleuchteten<br />

Bühne. Das digitale Licht kann das Kurven-, Stadt- und Autobahnlicht<br />

als Ausprägungen des Abblendlichts mit höchster Präzision darstel-<br />

len und das Fernlicht durch eine noch exaktere Ausblendung anderer<br />

Verkehrsteilnehmer ergänzen. Vor allem aber bietet es neuartige<br />

Funktionen, wie das Spur- und Orientierungslicht. Auf Schnellstraßen<br />

erzeugt das Spurlicht einen Lichtteppich, der den eigenen Fahrstreifen<br />

hell ausleuchtet und sich beim Spurwechsel dynamisch anpasst.<br />

Damit erhöht es die Aufmerksamkeit des Fahrers auf den relevanten<br />

Fahrstreifen und trägt zur Verkehrssicherheit bei. Zusätzlich zeigt das<br />

Orientierungslicht mit dunklen, vom Licht ausgesparten Verläufen<br />

vorausschauend die Position des Fahrzeugs im Fahrstreifen an und<br />

unterstützt so – insbesondere auf engen Straßen oder in Baustellen –<br />

die sichere Spurmittenführung. In Verbindung mit dem optionalen<br />

Nachtsichtassistenten kommt zudem das Markierungslicht zum Einsatz.<br />

Erkennt das System einen Fußgänger, weist das Licht auf ihn<br />

hin und reduziert so die Gefahr Passanten in Fahrbahnnähe zu übersehen.<br />

Sportliche Effizienz: E-Maschinen, elektrischer Allradantrieb,<br />

Fahrwerk Im Audi e-tron Sportback 55 quattro** erlebt der Fahrer das<br />

Zusammenspiel aus Effizienz, Performance und souveräner Ruhe. An<br />

jeder Achse befindet sich ein Asynchron-Elektromotor, der von einer<br />

Leistungselektronik mit Drehstrom versorgt wird. Mit einer Leistung<br />

von 265 kW und 561 Nm Drehmoment (Stromverbrauch kombiniert<br />

in kWh/100 km*: 26,0 - 21,9 (WLTP); 22,7 - 20,6 (NEFZ); CO2-Emissionen<br />

kombiniert in g/km*: 0) treiben die beiden E-Maschinen das<br />

SUV-Coupé standardmäßig aus dem Stand heraus kraftvoll an – lokal<br />

emissionsfrei und beinahe lautlos. Der Audi e-tron Sportback 55<br />

quattro beschleunigt in 6,6 Sekunden auf 100 km/h, bei 200 km/h<br />

Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km*: 26,0 - 21,9 (WLTP); 22,7<br />

- 20,6 (NEFZ); CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 0) wird der Vortrieb<br />

elektronisch abgeregelt. Wechselt der Fahrer von Fahrstufe D zu<br />

S und tritt das Fahrpedal voll durch, aktiviert er den Boost-Modus.<br />

Hier produziert der Antrieb für acht Sekunden 300 kW Leistung und<br />

664 Nm Drehmoment. Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert das<br />

SUV-Coupé dann in 5,7 Sekunden. Zweistufig übersetzte Planetenradgetriebe<br />

mit einer Gangstufe übertragen die Momente der E-Maschinen<br />

auf die Achsen. Zur Wahl der Fahrstufen dient ein Schalter,<br />

den der Fahrer mit Daumen und Zeigefinger verschieben kann. Er ist<br />

in einen eleganten Hebel eingebettet, der niedrig über dem Mitteltunnel<br />

positioniert ist und als Handauflage dient.<br />

62 63


BASLERWirtschaft<br />

E-MOBILITÄT<br />

Für hervorragende Traktion und Dynamik auf unterschiedlichsten<br />

Terrains sorgt der elektrische Allradantrieb. Mit ihm schreibt Audi ein<br />

neues Kapitel in der Geschichte des quattro-Antriebs. Er regelt die<br />

ideale Verteilung der Antriebsmomente zwischen beiden Achsen permanent<br />

und vollvariabel innerhalb von wenigen Sekundenbruchteilen.<br />

In den meisten Fahrsituationen nutzt der Audi e-tron Sportback**<br />

ausschließlich seine hintere E-Maschine – das ist besonders effizient.<br />

Fordert der Fahrer mehr Leistung an, als sie bereitstellen kann, wird<br />

das vordere Aggregat blitzschnell zugeschaltet. Das geschieht auch<br />

vorausschauend, bevor bei Glätte oder schneller Kurvenfahrt Schlupf<br />

auftritt oder das Auto unter- oder übersteuert. Ein Schlüsselfaktor für<br />

den sportlichen Charakter und die hervorragende Querdynamik ist<br />

die tiefe Einbaulage der Antriebskomponenten – der Schwerpunkt<br />

liegt weit unter dem eines konventionellen SUV. Alle gewichtigen<br />

Bauteile konzentrieren sich in der Fahrzeugmitte. Die Achslastverteilung<br />

ist mit einer Relation von nahezu 50:50 top austariert, das<br />

Eigenlenkverhalten neutral. Mit Bauteilen wie den Fünflenker-Aufhängungen,<br />

der Progressivlenkung und dem elektrohydraulischen<br />

Bremssystem vereint das Fahrwerk modernste Technologien, die<br />

in Summe für ein agiles Fahrverhalten und hohen Komfort sorgen.<br />

Die serienmäßigen Reifen der Dimension 255/55 R19 zeichnen sich<br />

durch besonders geringen Rollwiderstand aus. Ab Mitte 2020 werden<br />

Räder bis zu einer Größe von 22 Zoll auf Wunsch bestellbar sein –<br />

eine Dimension größer als beim e-tron. Mit dem Fahrdynamiksystem<br />

Audi drive select – Standard im Audi e-tron Sportback** – kann der<br />

Fahrer die Arbeitsweise mehrerer Antriebskomponenten in sieben<br />

Profilen umschalten. Daraus resultiert eine weite Spreizung zwischen<br />

geschmeidigem Abrollkomfort und sportlich-stabilem Handling. Die<br />

Luftfederung adaptive air suspension mit geregelten Dämpfern trägt<br />

stark zu diesem vielseitigen Charakter bei. Bei höherem Tempo senkt<br />

sie die Karosserie ab, womit sie die Umströmung deutlich verbessert<br />

und dadurch die Reichweite erhöht. Insgesamt kann sie das Höhenniveau<br />

um bis zu 76 Millimeter variieren. 95 kWh Energie: Hochvolt-Batteriesystem<br />

und Rekuperation Das Batteriesystem des Audi<br />

e-tron Sportback 55 quattro** speichert brutto 95 kWh Energie (86,5<br />

kWh netto) und arbeitet mit 396 Volt Nominalspannung. Es liegt als<br />

flacher, breiter Block unter der Fahrgastzelle, mit der es an 35 Punkten<br />

verschraubt ist. Das Batteriesystem ist äußerst steif und crashsicher<br />

– dank eines massiven Schutzrahmens und eines Aluminiumverbunds,<br />

der die 36 Zellmodule aufnimmt. Sie sind in zwei Ebenen<br />

angeordnet, als langer unterer «Floor» mit 31 Modulen und als kurzer<br />

oberer mit fünf Modulen. Jedes Modul integriert zwölf so genannte<br />

Pouch-Zellen. Das Kühlsystem befindet sich unter dem Zellraum. Bei<br />

Verzögerungen bis 0,3 g – das ist im Alltagsbetrieb zu mehr als 90<br />

Prozent der Fall – wird die Hochvolt-Batterie von den Elektromotoren<br />

geladen, bevorzugt von der hinteren E-Maschine, die in solchen<br />

Situationen als Generator fungieren. Das Rekuperationssystem regelt<br />

die Energierückgewinnung zwischen den beiden E-Maschinen variabel<br />

– sowohl im Schub, wenn der Fahrer das rechte Pedal freigibt, als<br />

auch beim Bremsen. Der Grad der Schubrekuperation lässt sich über<br />

Wippen am Lenkrad in drei Stufen wählen und ist noch deutlicher<br />

ausgeprägt als beim e-tron.<br />

Bei einer Bremsung aus 100 km/h kann der Audi e-tron Sportback**<br />

mit maximal 300 Nm und 220 kW rekuperieren – das sind wie beim<br />

Schwestermodell mehr als 70 Prozent seiner Antriebsleistung und<br />

mehr als bei jedem anderen Serienmodell. Insgesamt erzielt das<br />

SUV-Coupé bis zu 30 Prozent seiner Reichweite durch Rekuperation.<br />

Erst ab einer Verzögerung von mehr als 0,3 g kommen die Radbremsen<br />

ins Spiel, die dank ihres innovativen elektrohydraulischen Betätigungskonzepts<br />

besonders schnell ansprechen. Das Regelsystem<br />

entscheidet je nach Fahrsituation, ob das SUV-Coupé nur mit den<br />

E-Maschinen, allein mit der Radbremse oder einer Kombination aus<br />

beiden rekuperiert, und zwar individuell für jede Achse. Der Übergang<br />

zwischen elektrischem und hydraulischem Bremsen vollzieht<br />

sich weich und homogen, unmerklich für den Fahrer. Die Bremskräfte<br />

bleiben konstant. An den Radbremsen des Audi e-tron Sportback**<br />

haben die Entwickler das so genannte Restbremsmoment – die Verluste,<br />

die durch kurzzeitiges Anliegen der Beläge an der Scheibe entstehen<br />

– stark verringert. Von diesem Fortschritt profitieren die Effizienz<br />

und die Reichweite. Das Gleiche gilt für drei weitere Maßnahmen:<br />

Im normalen Fahrbetrieb wird die vordere E-Maschine nahezu vollständig<br />

vom Antrieb abgekoppelt. Der nutzbare Bereich der HochvoltBatterie<br />

ist größer geworden, und im Kühlmittelkreislauf wurden<br />

einige Volumenströme verringert, so dass die Pumpe weniger Leistung<br />

aufbringen muss. Das hochflexible Thermomanagement, das<br />

aus vier separaten Kreisläufen besteht, temperiert die Hochvolt-Komponenten<br />

mit maximaler Effizienz. Dadurch ermöglicht es schnelles<br />

Gleichstromladen, eine hohe Lebensdauer der Batterie und reproduzierbare<br />

Fahrleistungen auch bei hoher Belastung. Die serienmäßige<br />

Wärmepumpe, die die Abwärme der Hochvolt-Bauteile nutzt, kann<br />

bis zu 3 kW der eigentlichen Verlustleistungen für die Aufheizung und<br />

Klimatisierung des Innenraums verwenden – dies ist besonders effizient.<br />

Je nach Außentemperatur erzielt der Audi e-tron Sportback** im<br />

Kundenbetrieb so Reichweitenvorteile von bis zu zehn Prozent. 230<br />

kW Leistung: der Audi e-tron Sportback 50 quattro Zum Marktstart<br />

bietet Audi das rein elektrisch angetriebene SUV-Coupé mit einer<br />

zweiten Motorisierung an. Der e-tron Sportback 50 quattro gibt 230<br />

kW Leistung und 540 Nm Drehmoment (Stromverbrauch kombiniert<br />

in kWh/100 km*: 26,3 - 21,6 (WLTP); 23,9 - 21,4 (NEFZ); CO2-Emissionen<br />

kombiniert in g/km: 0) ab. Die Batterie kommt ohne den oberen<br />

«Floor» aus, ihre 27 Module bestehen aus je zwölf prismatischen<br />

Zellen. Das System, das etwa 120 Kilogramm weniger wiegt als die<br />

Batterie des Sportback 55 quattro**, hält brutto 71 kWh Energie (64,7<br />

kWh netto) bereit. Damit legt das SUV-Coupé im WLTP-Zyklus mit<br />

einer Vollladung bis zu 347 Kilometer zurück. Der Audi e-tron Sportback<br />

50 quattro beschleunigt in 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h<br />

und wird 190 km/h schnell (Stromverbrauch kombiniert in kWh/100<br />

km*: 26,3 - 21,6 (WLTP); 23,9 - 21,4 (NEFZ); CO2-Emissionen kombiniert<br />

in g/km: 0).<br />

Weiterfahren nach nur 30 Minuten: das Ladeangebot Auf Langstrecken<br />

kann der Audi e-tron Sportback 55 quattro** an Schnellladesäulen<br />

Gleichstrom (DC) mit bis zu 150 kW laden. In einer knappen<br />

halben Stunde erreicht die Batterie dadurch 80 Prozent ihrer Kapazität –<br />

genug für die nächste Langstrecken-Etappe. Der e-tron Sportback 50<br />

quattro** lädt mit bis zu 120 kW Leistung und erreicht in derselben<br />

Zeit einen identischen Lade-Status. Das Laden an öffentlichen Wechselstrom-Säulen<br />

(AC) erfolgt über ein serienmäßiges Mode-3- Kabel.<br />

Hier erreicht die Leistung bis zu 11 kW, mit einem optionalen zweiten<br />

Ladegerät im Auto, das im Sommer 2020 zur Verfügung stehen wird,<br />

steigt sie auf 22 kW. Der Audi-eigene Ladedienst e-tron Charging Service<br />

gewährt einfachen Zugang zu knapp 120.000 öffentlichen Ladepunkten<br />

in 21 europäischen Ländern – Tendenz steigend. Ob ACoder<br />

DC-Laden, ob 11 oder 150 kW – eine einzige Karte genügt, um<br />

den Vorgang zu starten. Mit der Funktion Plug & Charge, die ebenfalls<br />

2020 folgt, wird das Laden noch komfortabler: Das Auto autorisiert<br />

sich selbst an der Säule und schaltet sie frei. Auch für das Laden in der<br />

heimischen Garage bietet Audi verschiedene Lösungen an, je nach<br />

Leistungsfähigkeit des Hausnetzes. Das serienmäßige Ladesystem<br />

kompakt eignet sich für einen einfachen 230 Volt-Anschluss ebenso<br />

wie für eine 400 Volt-Drehstromsteckdose mit 11 kW Leistung. Optional<br />

ist Mitte 2020 das Ladesystem connect bestellbar. Dieses bietet<br />

intelligente Ladefunktionen, beispielsweise das bevorzugte Laden<br />

zu kostengünstigen Zeiten. Durch die Kombination mit einem geeigneten<br />

Heimenergie-Managementsystem kann das Fahrzeug auch<br />

bevorzugt mit selbsterzeugtem Solarstrom geladen werden, sofern<br />

das Haus über eine Photovoltaik-Anlage verfügt. *Angaben zu den<br />

Kraftstoff-/Stromverbräuchen und CO2-Emissionen bei Spannbreiten<br />

in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs<br />

*Angaben zu den Kraftstoff-/Stromverbräuchen und CO2-<br />

Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten<br />

Ausstattung des Fahrzeugs<br />

Das abgebildete Fahrzeug zeigt Sonderausstattungen<br />

gegen Mehrpreis. Einzelne Ausstattungen werden erst<br />

zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar sein.<br />

64 65


BASLERWirtschaft<br />

DIE UMWELTBILANZ<br />

DES EQC 400 4MATIC:<br />

SO NACHHALTIG IST DER<br />

MERCEDES-BENZ EQC<br />

E-MOBILITÄT<br />

Ziel: CO2-neutral aus dem Werk<br />

Unter sonst gleichen Voraussetzungen entsteht bei der Herstellung<br />

von Elektrofahrzeugen im Vergleich zur Produktion von Fahrzeugen<br />

mit Verbrennungsmotor mehr CO2, weil insbesondere zur Batteriezellenproduktion<br />

viel Energie benötigt wird. Umso wichtiger ist<br />

daher perspektivisch der Bezug CO2-neutraler Energie für die Produktion.<br />

Mercedes-Benz will dies schon ab 2022 erreichen. Bis dahin<br />

sollen alle europäischen Werke CO2-neutral produzieren. Ein Schritt<br />

auf diesem Weg ist in Deutschland Strom, der aus heimischen Windkraftanlagen<br />

stammt, deren Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

(EEG) nach 2020 ausläuft. Diesen bezieht Mercedes-Benz<br />

als erster industrieller Großkunde. Damit sichert das Unternehmen<br />

den langfristigen Weiterbetrieb dieser norddeutschen Windräder.<br />

Genutzt werden soll der grüne Strom aus den Windparks unter anderem<br />

für die Produktion des EQC im Mercedes-Benz Werk Bremen<br />

sowie für die Batterieproduktion am Standort der Deutschen ACCU-<br />

MOTIVE im sächsischen Kamenz. Im Kundencenter Bremen werden<br />

die EQC vor der Übergabe an Selbstabholer zudem mit Solarenergie<br />

geladen.<br />

CO2-neutrale Fahrt voraus<br />

Bei Elektrofahrzeugen fallen unter anderem auf Grund der aufwändigen<br />

Batterieproduktion ca. 51 Prozent der CO2-Emissionen des gesamten<br />

Lebenszyklus an. In der Nutzungsphase sind es noch etwa<br />

49 Prozent, bei der Verwendung von EU-Strom für den Fahrbetrieb<br />

sowohl in der Produktions- als auch in der Nutzungsphase ist es daher<br />

entscheidend, wie der Strom produziert wird.<br />

Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Als Premiumhersteller<br />

ist es Anspruch von Mercedes-Benz, Produkte zu entwickeln,<br />

die in ihrem Marktsegment besonders umweltverträglich<br />

sind. Im Zuge der Vision «Ambition 2039» verfolgt<br />

Mercedes-Benz für seine Pkw das Ziel, in 20 Jahren<br />

eine CO2 neutrale Neuwagen-Flotte anzubieten. Mit dem<br />

Mercedes-Benz EQC 400 4MATIC bringt das Unternehmen<br />

in diesem Jahr das erste Mercedes-Benz Fahrzeug<br />

der Produkt- und Technologiemarke EQ auf den Markt.<br />

Gerade hat dieses Modell erfolgreich den 360°-Umweltcheck<br />

abgeschlossen. Das Ergebnis wurde vom TÜV Süd<br />

umfassend geprüft. Der Umweltcheck basiert auf einer<br />

Ökobilanz, bei der die Umweltwirkungen des Pkw über<br />

den gesamten Lebenszyklus, von der Rohstoffgewinnung<br />

über die Produktion und Nutzung bis hin zur Verwertung,<br />

untersucht werden. Dabei kommen dem EQC<br />

400 4MATIC dauerhaft lokal emissionsfreies Fahren und<br />

die hohe Effizienz des elektrischen Antriebsstrangs zu<br />

Gute. Es zeigt sich jedoch auch: Ausschlaggebend insbesondere<br />

für die CO2-Bilanz ist der Strom-Mix für den<br />

Fahrbetrieb (Details zu dieser ganzheitlichen Analyse finden<br />

Sie hier).<br />

Erst eine Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeuges<br />

ergibt ein realistisches Bild z.B. über seinen CO2-Fußabdruck. Mercedes-Benz<br />

führt diesen sogenannten Umweltcheck, der alle Umweltaspekte<br />

im Detail betrachtet, bereits seit 2005 regelmäßig durch. Der<br />

Berechnung zugrunde liegt eine Fahrtstrecke je nach Segment von<br />

150.000 bis 300.000 Kilometern. Beim EQC sind es 200.000 Kilometer.<br />

Elektrofahrzeuge können die in der Produktion zunächst oft höheren<br />

CO2-Emissionen im anschließenden Fahrbetrieb je nach Stromquelle<br />

kompensieren. Gelingt es, Elektrofahrzeuge nur mit regenerativen<br />

Energien zu betreiben, schrumpfen die CO2-Emissionen über den Lebenszyklus<br />

betrachtet um bis zu 70 Prozent gegenüber Fahrzeugen<br />

mit Verbrennungsmotor.<br />

Die CO2-neutrale Produktion in den eigenen europäischen Werken<br />

strebt Mercedes-Benz ab 2022 an. In der Nutzungsphase kann der<br />

Fahrer sogar schon heute unmittelbar beeinflussen, wie die Bilanz<br />

seines Elektrofahrzeugs aussieht – je nachdem, welchen Strom er<br />

tankt. Entsprechend fällt auch die Umweltbilanz, insbesondere die<br />

CO2-Bilanz, bei einer konkreten Betrachtung des gesamten Lebenszyklus<br />

des Mercedes-Benz EQC mit einer Laufleistung von 200.000 Kilometern<br />

aus. Aktuell werden bei seiner Herstellung 16,4 Tonnen CO2<br />

emittiert. Erfolgt das Laden seiner Batterien mit dem EU-Strom-Mix,<br />

kommen weitere 16 Tonnen hinzu. Insgesamt liegt die emittierte-<br />

CO2-Menge dann bei 32,4 Tonnen. Wird der Fahrstrom jedoch regenerativ<br />

gewonnen, werden im Lebenszyklus (Pkw-Herstellung, Fahr-<br />

66 67


BASLERWirtschaft<br />

E-MOBILITÄT<br />

ReUse: Wiederverwendung der Batterie. Hier beschränkt sich die<br />

Aufarbeitung auf Reinigungsarbeiten und den Tausch von Teilen<br />

mit begrenzter Nutzungsdauer wie z.B. Sicherungen.<br />

RePair: Diese tiefergehende Reparaturstufe schließt zusätzlich<br />

Reparaturarbeiten an der Batterie ein. So können einzelne<br />

Module des Batteriesystems ausgetauscht werden.<br />

ReManufacturing: Dieser Prozess umfasst die komplette<br />

Zerlegung der Batterie bis auf Einzelzellebene. Nach deren<br />

Sortierung, Prüfung und dem Austausch von Bauteilen kann<br />

das Batteriesystem wiederaufgebaut werden.<br />

ReMat: Dieser Prozess umfasst das stoffliche Recycling und<br />

die Wiedergewinnung der wertvollen Inhaltsstoffe. Für das<br />

Produktrecycling von Hochvoltbatterien hat das Unternehmen<br />

bereits am Standort Mannheim ein zentrales Aufarbeitungszentrum<br />

eingerichtet.<br />

Besonders auf ReUse hat sich Daimler mit der Gründung der 100-prozentigen<br />

Tochter Mercedes Benz Energy GmbH in Form von stationären<br />

Energiespeichern fokussiert: Denn der Lebenszyklus einer Plugin-<br />

oder E-Fahrzeug-Batterie muss nicht mit dem Automobilbetrieb<br />

enden, sie lassen sich für stationäre Batteriespeicher weiterverwenden.<br />

Bei dieser Anwendung kommt es auf geringe Leistungsverluste<br />

nicht an, sodass ein wirtschaftlicher Betrieb im stationären Bereich für<br />

schätzungsweise mindestens zehn weitere Jahre möglich ist. Durch<br />

die Weiterverwendung der Lithium-Ionen-Module lässt sich deren<br />

wirtschaftliche Nutzung also quasi verdoppeln. Der erste 2nd-Life-Batteriespeicher<br />

ging im Oktober 2016 am REMONDIS-Hauptsitz<br />

im westfälischen Lünen ans Netz. Mehr dazu hier.<br />

strom-Verbrauch, End of Life) des EQC nur noch weitere 0,7 Tonnen<br />

CO2 zusätzlich zur Herstellung emittiert. Die CO2-Gesamtemissionen<br />

liegen dann bei 17,1 Tonnen CO2: Mit der Nutzung sauberen Stroms<br />

zum Laden der Batterien kann beim EQC der CO2-Fußabdruck nahezu<br />

halbiert werden.<br />

Bei der Betrachtung der Energiebilanz spielen ähnliche Faktoren eine<br />

Rolle. Denn die Effizienz der Stromherstellung unterscheidet sich<br />

deutlich je nach eingesetzter Primärenergiequelle. Entsprechend<br />

ändert sich der energetische Ressourceneinsatz. Bei dessen Berechnung<br />

wurde die Energieerzeugung und damit der Primärenergieverbrauch<br />

zum Betrieb des Fahrzeugs variiert (EU-Strom-Mix bzw. Strom<br />

aus Wasserkraft), der Energieverbrauch von EQC Herstellung und End<br />

of Life bleibt dagegen unverändert. Und auch hier ist das Ergebnis<br />

ein ähnliches: Regenerativer Strom im Fahrbetrieb senkt in Summe<br />

die Energiebilanz des EQC von 722 auf 478 Gigajoule – also eine Energieersparnis<br />

von rund 34 Prozent.<br />

Verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen:<br />

Materialeinsatz und Recycling<br />

Beim 360°-Umweltcheck geht es aber nicht nur um CO2-Emissionen<br />

und Energiebedarf: Um die Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs<br />

bewerten zu können, betrachten die Experten alle Emissionen und<br />

den Ressourceneinsatz und -verbrauch über den gesamten Lebenszyklus<br />

hinweg.<br />

Die spezifischen Antriebskomponenten des EQC führen in der Herstellung<br />

zu einem höheren Material- und auch zu einem höheren<br />

Energieeinsatz im Vergleich zum konventionellen Verbrennerfahrzeug.<br />

Durch den Entfall von Verbrennungsmotor, Getriebe und der<br />

Motor-/Getriebe-Peripherie reduziert sich der Stahl-/Eisenwerkstoffanteil.<br />

Im Gegenzug steigen die Werkstoffanteile der Leichtmetalle,<br />

Polymere und sonstigen Metalle an.<br />

Die Werkstoffzusammensetzung<br />

Das Leergewicht des EQC 400 4MATIC beträgt 2.420 Kilogramm. Der<br />

größte Anteil entfällt mit 39 Prozent auf Stahl und Eisenwerkstoffe,<br />

gefolgt von Leichtmetallen (23 Prozent) und Polymerwerkstoffen,<br />

also Kunststoffen (18 Prozent).<br />

Grundsätzlich liegt bei Mercedes-Benz ein Entwicklungsschwerpunkt<br />

darauf, den Ressourceneinsatz und die Umweltwirkungen der<br />

eingesetzten Materialien weiter zu verringern. Den Einsatz primärer<br />

Ressourcen im Bereich des Antriebsstrangs und der Batterietechnik<br />

möchte Mercedes-Benz im Vergleich zu den heutigen Elektro- und<br />

Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen bis 2030 um 40 Prozent reduzieren.<br />

Schon heute wird der Einsatz von ressourcenschonenden Materialien<br />

wie Kunststoffrezyklate und nachwachsende Rohstoffe in den<br />

Fahrzeugen kontinuierlich erweitert. So besteht der neu für den EQC<br />

entwickelte, hochwertige Sitzbezugsstoff «Response» zu 100 Prozent<br />

aus recycelten PET-Flaschen. Zudem werden Kunststoffrezyklate<br />

auch in der Verkleidung der Ersatzradmulde oder den Abdeckungen<br />

der Motorraumunterseite verwendet. Nachwachsende Rohstoffe wie<br />

zum Beispiel Kenaf, Wolle und Papier kommen ebenfalls zum Einsatz.<br />

Die Fasern der Kenaf-Pflanze werden z.B. in der Laderaumverkleidung<br />

und Papier als Papierwabenkern im Ladeboden eingesetzt.<br />

Beim neuen EQC werden insgesamt 100 Bauteile zuzüglich Kleinteile<br />

wie Druckknöpfe, Kunststoffmuttern und Leitungsbefestiger mit<br />

einem Gesamtgewicht von 55,7 Kilogramm anteilig aus ressourcenschonenden<br />

Materialien hergestellt.<br />

Zweites Leben der Hochvoltbatterien<br />

Während der Entwicklung eines Fahrzeugs erstellt Mercedes-Benz für<br />

jedes Fahrzeugmodell ein Konzept, in dem alle Bauteile und Werkstoffe<br />

auf ihre Eignung für die verschiedenen Stufen des Recycling-Prozesses<br />

hin analysiert werden. Dadurch sind alle Mercedes-Benz<br />

Pkw-Modelle gemäß ISO 22 628 zu 85 Prozent stofflich recyclingfähig<br />

und zu 95 Prozent verwertbar. So auch der Mercedes-Benz EQC. Recycling<br />

bedeutet aber nicht in erster Linie die Rückführung in den<br />

Wertstoffkreislauf.<br />

Zur Umsetzung der entsprechenden Prozesskette und Sicherung<br />

des zukünftigen Rohstoffbedarfes für die Elektromobilität beteiligt<br />

sich das Unternehmen aktiv an der Forschung und Entwicklung<br />

von neuen Recyclingtechnologien. Erkenntnisse zum Recyceln von<br />

Lithium-Ionen-Batterien konnten bereits vielfach in verschiedenen<br />

Forschungsprojekten und in Zusammenarbeit mit Lieferanten und<br />

Entsorgungspartnern gesammelt werden. Das stoffliche Recycling<br />

der verwendeten Rohstoffe wie Lithium, Nickel, Platin, Kobalt und<br />

seltenen Erden ist integraler Bestandteil der Betrachtung und beginnt<br />

ebenso bereits bei der Konzeption der Bauteile. Für den Recyclingprozess<br />

der Batterie hat Mercedes-Benz vier Stufen definiert und<br />

entsprechende Prozesse entwickelt:<br />

Mercedes-Benz EQC 400 4MATIC: elektrische Intelligenz<br />

Der neue Mercedes-Benz EQC setzt den Ansatz der «Human centered<br />

Innovation» konsequent um und gestaltet Elektromobilität für<br />

den Kunden einfach, zuverlässig und komfortabel. Verbrauch und<br />

Reichweite hängen auch bei Elektrofahrzeugen sehr stark von der<br />

Fahrweise ab. Der EQC unterstützt seinen Fahrer durch verschiedene<br />

Fahrprogramme mit unterschiedlicher Charakteristik. Das Highlight<br />

des neuen MAX RANGE Fahrprogramms ist das haptische Fahrpedal,<br />

welches den Fahrer beim ökonomischen Fahren leitet. Darüber hinaus<br />

hat der Fahrer die Möglichkeit, die Rekuperationsleistung über<br />

Schaltwippen, so genannten Paddles, hinter dem Lenkrad zu beeinflussen.<br />

Vorausschauend fahren und sparen: Beim Umsetzen dieser wirksamen<br />

Effizienzstrategie unterstützt das Assistenzsystem ECO Assistent<br />

den Fahrer umfassend – durch Hinweise, wann er den Fuß vom Fahrpedal<br />

nehmen kann, etwa weil ein Geschwindigkeitslimit folgt, und<br />

durch Funktionen wie Segeln und gezielte Steuerung der Rekuperation.<br />

Dafür werden Navigationsdaten, Verkehrszeichenerkennung<br />

und Informationen der Intelligenten Sicherheitsassistenten (Radar<br />

und Stereokamera) vernetzt genutzt.<br />

Der EQC trägt an Vorder- und Hinterachse je einen kompakten elektrischen<br />

Antriebsstrang (eATS) und hat damit die Fahreigenschaften<br />

eines Allradantriebs. Die Asynchron-Maschinen haben eine gemeinsame<br />

maximale Leistung von 300 kW. Kernstück des Mercedes-Benz<br />

EQC ist die im Fahrzeugboden angeordnete Lithium-Ionen-Batterie.<br />

Mit 80 kWh (NEFZ) Energieinhalt versorgt sie das Fahrzeug unter Einbeziehung<br />

einer ausgeklügelten Betriebsstrategie und kann so eine<br />

elektrische Reichweite von 445 - 471 km (NEFZ) ermöglichen.<br />

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BASLERWirtschaft<br />

ELEKTRISIERENDE KRAFT<br />

FÜR SOUVERÄNE FAHRFREUDE:<br />

MARKTEINFÜHRUNG DES<br />

NEUEN BMW X5 XDRIVE45E<br />

Effizienz trifft Souveränität: Mit der Markteinführung des<br />

neuen BMW X5 xDrive45e wird das Antriebsportfolio des<br />

Sports Activity Vehicle (SAV) jetzt um ein Plug-in-Hybrid-<br />

System erweitert. In der zweiten Generation des BMW<br />

X5 mit elektrifiziertem Antrieb werden ein modellspezifischer<br />

Reihensechszylinder-Ottomotor mit BMW Twin-<br />

Power Turbo Technologie und aktuellste BMW eDrive<br />

Technologie miteinander kombiniert. Der konsequente<br />

Fortschritt auf dem Gebiet des Plug-in-Hybrid-Antriebs<br />

sorgt für eine auf 290 kW/394 PS gesteigerte Systemleistung,<br />

ein klares Plus an elektrischer Reichweite sowie für<br />

deutlich reduzierte Verbrauchs- und CO2-Werte im Vergleich<br />

zum Vorgängermodell.<br />

Die neuen Bestwerte resultieren aus einer vollständig neuentwickelten<br />

Antriebstechnik. Sie setzt sich aus einem 3,0 Liter großen und<br />

210 kW/286 PS starken Reihensechszylinder-Motor aus der aktuellen<br />

BMW EfficientDynamics Antriebsfamilie und BMW eDrive Technologie<br />

der vierten Generation zusammen. Ein Elektromotor mit einer<br />

Leistung von 83 kW/113 PS, eine Lithium-Ionen-Batterie mit einem<br />

auf 24,0 kWh gesteigerten Brutto-Energiegehalt und die weiterentwickelte<br />

Leistungselektronik für intelligentes Energiemanagement<br />

verhelfen dem Plug-in-Hybrid-System des BMW X5 xDrive45e zu<br />

einer unverwechselbaren Leistungscharakteristik und zu beeindruckender<br />

Effizienz. Gemeinsam erzeugen die beiden Antriebseinheiten<br />

eine Systemleistung von 290 kW/394 PS sowie ein maximales<br />

System-Drehmoment von 600 Nm. Verbrennungs- und Elektromotor<br />

liefern ihre Kraft an ein 8-Gang Steptronic Getriebe der neuesten Generation<br />

und den intelligenten Allradantrieb BMW xDrive. So wird das<br />

Antriebsmoment sowohl im rein elektrischen Fahrmodus als auch<br />

bei der Nutzung des Verbrennungsmotors beziehungsweise beider<br />

Antriebe auf alle vier Räder übertragen, um jederzeit für sportliche<br />

Fahrfreude auf der Straße und souveräne Offroad-Performance auf<br />

unbefestigtem Terrain genutzt zu werden. Für den Spurt von null auf<br />

100 km/h benötigt der neue BMW X5 xDrive45e 5,6 Sekunden und<br />

damit 1,2 Sekunden weniger als das Vorgängermodell. Seine Höchstgeschwindigkeit<br />

beträgt 235 km/h.<br />

E-MOBILITÄT<br />

Dank des im Unterflurbereich des Fahrzeugs positionierten Hochvoltspeichers<br />

liegt der Fahrzeugschwerpunkt niedriger als bei den<br />

herkömmlich angetriebenen Modellvarianten des SAV. Das Gepäckraumvolumen<br />

des neuen BMW X5 xDrive45e fällt nur um rund 150<br />

Liter geringer aus. Bei Ausnutzung aller Sitzplätze beträgt das Stauvolumen<br />

500 Liter, nach dem Umklappen der Fondsitzlehnen stehen<br />

1.720 Liter zur Verfügung. Das Volumen des Kraftstofftanks liegt bei<br />

langstreckentauglichen 69 Litern.<br />

Der neue BMW X5 xDrive45e wird serienmäßig mit einer Zweiachs-<br />

Luftfederung und elektronisch geregelten Dämpfern ausgestattet. Zu<br />

den optional auch für das Plug-in-Hybrid-Modell verfügbaren Fahrwerkssystemen<br />

gehört die Integral-Aktivlenkung. Neben der lückenlosen<br />

Auswahl auf dem Gebiet der intelligenten Vernetzung werden<br />

neue, speziell auf die Elektromobilität ausgerichtete digitale Services<br />

angeboten. Darüber hinaus sind sämtliche für das Sports Activity Vehicle<br />

entwickelten Fahrerassistenzsysteme sowie hochwertige Optionen<br />

zur Steigerung des Komforts und des luxuriösen Ambientes im<br />

Innenraum auch für den neuen BMW X5 xDrive45e erhältlich. Außerdem<br />

umfasst seine Serienausstattung einen akustischen Fußgängerschutz.<br />

Beim elektrischen Fahren bei niedrigen Geschwindigkeiten<br />

wird über ein Lautsprechersystem ein unverwechselbarer, speziell<br />

für elektrifizierte BMW Modelle kreierter Sound generiert, der akustische<br />

Präsenz ausstrahlt, ohne den Akustik-Komfort der Insassen zu<br />

beeinträchtigen.<br />

Überzeugender denn je kombiniert die zweite Generation des Plugin-Hybrid-Modells<br />

die rein elektrische Fahrfreude eines Plug-in-Hybrid-Modells<br />

von BMW mit der für ein Sports Activity Vehicle charakteristischen<br />

Vielseitigkeit. Dabei zeichnet sich der neue BMW X5<br />

xDrive45e durch eine Optimierung sowohl der fahrdynamischen<br />

Eigenschaften als auch der Effizienz aus. Mit einer elektrischen Reichweite<br />

von 67 bis 87 Kilometern im neuen WLTP-Testzyklus beziehungsweise<br />

von rund 86 bis 97 Kilometern* gemäß NEFZ-Testzyklus<br />

wird der Wert des Vorgängermodells mehr als verdreifacht. Gleichzeitig<br />

haben sich der kombinierte Kraftstoffkonsum und die CO2-Emissionen<br />

des neuen BMW X5 xDrive45e nahezu halbiert. Die Verbrauchswerte<br />

belaufen sich jetzt auf 1,9 bis 1,2 Liter je 100 Kilometer<br />

im WLTP- beziehungsweise auf 2,0 bis 1,7 Liter je 100 Kilometer* im<br />

NEFZ-Testzyklus, der entsprechende CO2-Ausstoß reduzierte sich auf<br />

44 bis 27 Gramm pro Kilometer (WLTP) beziehungsweise auf 47 bis 39<br />

Gramm pro Kilometer* (NEFZ). Der kombinierte Stromverbrauch des<br />

neuen BMW X5 xDrive45e liegt zwischen 28,3 und 23,1 kWh pro Kilometer<br />

(WLTP) beziehungsweise zwischen 23,5 und 21,5 kWh je 100<br />

Kilometer* (NEFZ). Das Höchsttempo im rein elektrischen Fahrmodus<br />

steigt von 120 auf 135 km/h.<br />

70 71


BASLERWirtschaft<br />

E-MOBILITÄT<br />

DER NEUE VOLVO XC40<br />

RECHARGE: DER ERSTE<br />

VOLLELEKTRISCHE VOLVO<br />

Möchten Sie einen neuen Volvo mit Kabel oder ohne?<br />

Diese grundlegende Frage stellt Volvo künftig seinen<br />

Kunden. Denn mit dem Volvo XC40 Recharge präsentiert<br />

der schwedische Premium-Automobilhersteller heute<br />

nicht nur sein erstes vollelektrisches Fahrzeug, sondern<br />

auch das erste Modell der neuen Linie «Recharge».<br />

Der Volvo XC40 Recharge basiert auf dem erfolgreichen, vielfach<br />

preisgekrönten Kompakt-SUV und ist das erste Modell einer neuen<br />

Volvo Familie vollelektrischer Fahrzeuge. Es ist ein echter Meilenstein<br />

für das Unternehmen: Der Volvo XC40 Recharge ist nicht nur das erste<br />

Elektroauto von Volvo, sondern auch das erste Modell des Herstellers,<br />

das über ein neues Infotainment-System auf Basis des Android Betriebssystems<br />

von Google verfügt.<br />

In den nächsten fünf Jahren wird Volvo jedes Jahr ein vollelektrisches<br />

Auto auf den Markt bringen. Schon 2025 soll die Hälfte des<br />

weltweiten Fahrzeugabsatzes von Volvo auf Elektroautos entfallen,<br />

der Rest auf Hybridfahrzeuge. Ob mit vollelektrischem Antrieb oder<br />

Plug-in-Hybridsystem: Alle aufladbaren Volvo Fahrzeuge tragen in<br />

Zukunft die Bezeichnung «Recharge».<br />

Wer ab Anfang 2020 die Volvo Webseite besucht, wird zunächst gefragt,<br />

ob er ein Volvo Recharge Modell wünscht. Um das elektrische<br />

Fahren weiter zu fördern, bietet Volvo seine Recharge Plug-in-Hybridmodelle<br />

künftig mit kostenlosem Strom für das erste Jahr an; die<br />

durchschnittlichen Stromkosten für das Aufladen der Batterie werden<br />

nach Ende dieses Zeitraums erstattet.<br />

«Wir haben das schon mehrmals gesagt: Die Zukunft von Volvo ist<br />

elektrisch», sagt Volvo CEO Håkan Samuelsson. «Heute machen wir<br />

mit der Einführung des vollelektrischen Volvo XC40 und der Modelllinie<br />

Recharge einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung.»<br />

Der neue Volvo XC40 Recharge bietet alles, was Kunden von einem<br />

Volvo erwarten – und zusätzlich einen modernen, vollelektrischen<br />

Allradantrieb mit einer Reichweite von über 400 Kilometern (WLTP)<br />

und einer Leistung von 408 PS. An einer Schnellladestation kann der<br />

Akku in 40 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen werden.<br />

Das Android Infotainment-System ist vollständig in Volvo on Call integriert,<br />

die digitale Volvo Plattform für vernetzte Dienstleistungen.<br />

Plug-in-Hybrid-Fahrer können über Volvo on Call verfolgen, wie viel<br />

Zeit sie im elektrischen Fahrmodus verbringen.<br />

Um der wachsenden Nachfrage nach den Recharge Modellen gerecht<br />

zu werden, wird Volvo die Produktionskapazität für elektrifizierte<br />

Fahrzeuge verdreifachen und ab dem nächsten Jahr eine «Designer‘s<br />

Choice»-Auswahl beliebter Recharge Modelle mit erheblich verkürzten<br />

Lieferzeiten vorbereiten. Schon 2020 sollen die Plug-in-Hybridfahrzeuge<br />

einen Anteil von 20 Prozent am Gesamtabsatz von Volvo<br />

erreichen.<br />

Recharge Modelle zum Aufladen gibt es in jeder Baureihe – vom<br />

Kompakt-SUV Volvo XC40 über die Modelle der Volvo 60er Reihe<br />

bis hin zum Flaggschiff des Unternehmens, dem grossen SUV Volvo<br />

XC90. Damit ist Volvo der einzige Automobilhersteller, der für jedes<br />

Modell seiner Produktpalette eine Plug-in-Variante anbietet.<br />

Der neue Volvo XC40 Recharge und die Modelllinie Recharge sind zudem<br />

sichtbarer Ausdruck des ebenfalls heute vorgestellten ehrgeizigen<br />

neuen Aktionsplans von Volvo, der konkrete Massnahmen im<br />

Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen vorsieht und das Bestreben<br />

von Volvo unterstützt, bis 2040 ein klimaneutrales Unternehmen<br />

zu werden. Weitere Informationen zum Klimaplan gibt es HIER.<br />

Hinweis:<br />

*Die Verfügbarkeit der oben beschriebenen Funktionen,<br />

Angebote und Dienstleistungen kann je nach Markt variieren.<br />

KONTAKT<br />

Sascha Heiniger<br />

Director Corporate & Brand Communication<br />

Volvo Car Switzerland AG<br />

Mobil: +41 79 913 59 62<br />

sascha.heiniger@volvocars.com<br />

72 73


BASLERWirtschaft<br />

E-MOBILITÄT<br />

Die neue Plug-in-Hybridversion thront an der Spitze der fünften RAV4<br />

Generation, die seit ihrer Einführung Anfang diesen Jahres ihren Status<br />

als Erfolgsmodell bestätigt hat: Mit 120.000 Bestellungen gehört<br />

der aktuelle RAV4 zu den populärsten SUV-Modellen in Europa, mehr<br />

als 105.000 Kunden haben sich dabei für den RAV4 mit Vollhybrid<br />

entschieden.<br />

Der neue RAV4 Plug-in Hybrid übernimmt nicht nur innerhalb der<br />

SUV-Baureihe die Rolle des Spitzenmodells: Leistung und Performance,<br />

seine Effizienz, die Dynamik der GA-K Plattform sowie die<br />

ausgezeichneten Handling-Eigenschaften, die das intelligente elektrische<br />

Allradsystem auf und abseits befestigter Wege garantiert,<br />

machen ihn zum neuen Flaggschiff des gesamten Toyota Hybridprogramms.<br />

Nach zwei Prius Generationen mit Plug-in-Hybridtechnik hat Toyota<br />

nun einen neuen Antriebsstrang für den RAV4 entwickelt. Das hohe<br />

Leistungsvermögen des Antriebssystems wird unter anderem ermöglicht<br />

durch eine neue Lithium-Ionen-Batterie mit hoher Kapazität<br />

sowie einen zusätzlichen Aufwärtswandler (Boost Converter) in<br />

der Steuereinheit.<br />

Neben der druckvollen Beschleunigung überzeugt der RAV4 Plug-in<br />

Hybrid auch durch eine höhere Reichweite im rein elektrischen, lokal<br />

emissionsfreien Fahrmodus. Anvisiert werden mehr als 60 Kilometer<br />

elektrische Reichweite nach WLTP, was nicht nur die Wettbewerber<br />

übertrifft, sondern auch die 50 Kilometer, die europäische Pendler im<br />

Durchschnitt täglich zurücklegen.<br />

Diese Meldung und weitere Informationen rund um Toyota<br />

finden Sie auch unter: www.toyota-media.de<br />

WELTPREMIERE FÜR<br />

TOYOTA RAV4 PLUG-IN HYBRID<br />

NEUES FLAGGSCHIFF DEBÜTIERT AUF DER LA AUTO SHOW<br />

Neues Kapitel in der Geschichte des RAV4<br />

Mehr als 60 km elektrische Reichweite<br />

Markteinführung in der zweiten Jahreshälfte 2020<br />

Köln. Toyota schlägt ein neues Kapitel in der Geschichte<br />

des RAV4 auf: Auf der Los Angeles Auto Show (22. November<br />

bis 1. Dezember 2019) feiert der Pionier des Kompakt-SUV-Segments<br />

Weltpremiere als Plug-in Hybrid.<br />

Mehr als 20 Jahre Technologieführerschaft von Toyota<br />

auf dem Gebiet der Hybridtechnik versprechen für die<br />

erste RAV4 Hybridvariante, die sich an der Steckdose aufladen<br />

lässt, ein ebenso kraftvolles wie effizientes Fahrerlebnis.<br />

Die Markteinführung ist für die zweite Jahreshälfte<br />

2020 geplant.<br />

74 75


E-MOBILITÄT<br />

VÖLLIG OHNE EMISSIONEN:<br />

DER NEUE FIAT 500E<br />

Unter der Strategie «Simply More» entwickelt Fiat Fahrzeuge,<br />

die bei kompakten Aussenmassen einen grosszügigen<br />

Innenraum und eine Menge Fahrspass bieten<br />

sowie den Bedürfnissen im Alltag entsprechen. Ein Musterbeispiel<br />

dafür ist der neue, für den kalifornischen<br />

Markt entwickelte Fiat 500e. Er ist nicht nur der erste Vertreter<br />

der Baureihe, der dank Elektroantrieb völlig ohne<br />

Emissionen fährt. Gleichzeitig haben die Fiat Ingenieure<br />

eine um 13 Prozent gegenüber dem Basismodell verbesserte<br />

Aerodynamik erreicht. Rund 140 Stunden im Windkanal<br />

haben zu acht Modifikationen an der Karosserie<br />

geführt, die diesen Wert ermöglichen.<br />

Im Innenraum des Fiat 500e haben die Designer eine gelungene<br />

Mischung des für die Baureihe typischen Retro-Stils mit dem futuristischen<br />

Look eines Elektrofahrzeugs realisiert. Die in weiss oder<br />

schwarz erhältlichen Sitzbezüge bilden einen spannenden Kontrast<br />

zu auf den Elektroantrieb hinweisenden Ausstattungsdetails, die in<br />

orange gehalten sind.<br />

Für den Antrieb sorgt ein Elektromotor mit 83 kW (111 PS) Leistung.<br />

Er ist kombiniert mit einem neu entwickelten, elektronischen Getriebe,<br />

das Gangwechsel mittels Knopfdruck ermöglicht. Fahrwerk und<br />

Chassis des Basismodells wurden entsprechend den besonderen Anforderungen<br />

eines Elektrofahrzeugs modifiziert. Dadurch bietet auch<br />

der Fiat 500e dasselbe agile und sichere Fahrverhalten wie die konventionell<br />

angetriebenen Modelle der Baureihe.<br />

Bei den Tests der US-Umweltbehörde EPA (Environmental Protection<br />

Agency) hat der Fiat 500e einen neuen Bestwert erzielt. Sein Strombedarf<br />

von 29 Kilowatt pro 100 Meilen Fahrt entspricht einem Benzinverbrauch<br />

von 108 Meilen pro Gallone (umgerechnet 2,18 Liter pro<br />

100 Kilometer). Bei diesen Versuchen erreichte der Fiat 500e eine maximale<br />

Reichweite von rund 140 Kilometern – mehr als jedes andere<br />

in Serie hergestellte Elektrofahrzeug auf dem US-Markt. Bei einer Jahresfahrleistung<br />

von 24‘000 Kilometer prognostizierte die EPA Stromkosten<br />

von rund 500 Dollar.<br />

Begleitet wird der Fiat 500e von innovativen Angeboten, mit denen<br />

die Nutzung des kompakten Elektrofahrzeugs noch einfacher wird.<br />

So können über eine entsprechende Applikation für Smartphones<br />

beispielsweise der Ladezustand der Batterien, Stromverbrauch,<br />

Standort des Fahrzeugs sowie Navigationsanweisungen zur nächstgelegenen<br />

Ladestation abgerufen werden. Auch der automatische<br />

Versand von fahrzeugbezogenen Textnachrichten und Warnmeldungen<br />

ist möglich.<br />

Der neue Fiat 500e ist unter Regie von Chrysler entstanden, dem<br />

Kompetenzzentrum für Elektroantriebe innerhalb der Fiat Group<br />

Automobiles. Während sich Chrysler auf diese besonders wichtige<br />

Technologie spezialisiert hat, ist Fiat Vorreiter bei der Weiterentwicklung<br />

konventioneller Triebwerke. So wurden Verbrauch und<br />

Schadstoffemissionen in jüngerer Vergangenheit durch innovative<br />

Entwicklungen wie TwinAir (Zweizylinder-Turbobenziner), MultiAir<br />

(elektro-hydraulische Ventilsteuerung) und Multijet (mehrstufige Direkteinspritzung<br />

für Dieselmotoren) deutlich reduziert. Fiat ist ausserdem<br />

auf dem europäischen Markt führend bei Fahrzeugen, die<br />

mit alternativen Treibstoffen wie Erdgas (CNG) oder Autogas (LPG)<br />

betrieben werden können.<br />

Quelle: Garage Vetterli<br />

76 77


BASLERWirtschaft<br />

E-MOBILITÄT<br />

LEXUS PRÄSENTIERT<br />

VISION FÜR EINE KÜNFTIGE<br />

ELEKTRIFIZIERUNG<br />

WELTPREMIERE DES LEXUS LF-30 ELECTRIFIED CONCEPT<br />

Mit «Lexus Electrified» präsentiert die japanische Premiummarke auf<br />

der 46. Tokyo Motor Show (24. Oktober bis 4. November 2019) ihre<br />

Vision für die nächste Generation elektrifizierter Fahrzeuge. Einen<br />

ersten Ausblick gibt das Lexus LF-30 Electrified Concept, das in der<br />

japanischen Metropole seine Weltpremiere feiert.<br />

Seit der Markteinführung des Lexus RX 400h im Jahr 2005 übernimmt<br />

die Marke eine Vorreiterrolle bei elektrischen Antriebstechnologien.<br />

Dank Technologien wie einem zweistufigen Untersetzungsgetriebe<br />

und dem Multistage Hybrid Drive garantieren die Lexus Hybridmodelle<br />

eine herausragende Performance und ein direktes Ansprechverhalten<br />

– ganz im Sinne der Unternehmensphilosophie, seine Kunden<br />

mit innovativen Fahrzeugen zu begeistern.<br />

Die heute erstmals vorgestellte Vision «Lexus Electrified» geht in<br />

puncto Fahrleistungen, Handling, Bedienbarkeit und Fahrspaß einen<br />

fundamentalen Schritt weiter. Aufbauend auf der langjährigen Erfahrung<br />

bei Hybridantrieben, einschließlich Batteriemanagement,<br />

Steuerungsmodulen und Elektromotoren will Lexus ein einzigartiges<br />

Fahrerlebnis schaffen. Die Technologien von Lexus Electrified ermöglichen<br />

dabei eine integrierte Steuerung von Antriebsstrang, Lenkung,<br />

Aufhängung und Bremsen.<br />

Bereits im November 2019 wird Lexus sein erstes batterieelektrisches<br />

(BEV) Fahrzeug präsentieren. Damit baut der Automobilhersteller<br />

sein umfangreiches Spektrum an Antriebstechnologien weiter aus<br />

und kann auf diese Weise noch vielseitigere Lösungen für die unterschiedlichen<br />

Anforderungen der weltweiten Märkte anbieten – von<br />

Hybrid-Modellen (HEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV) über batterieelektrische<br />

Fahrzeuge (BEV) bis hin zu Brennstoffzellen-Antrieben<br />

(FCEV). Schon Anfang des kommenden Jahrzehnts sollen der erste<br />

Lexus Plug-in-Hybrid sowie eine neue Plattform für rein elektrische<br />

Fahrzeuge eingeführt werden. Bis 2025 soll jedes Lexus Modell auch<br />

eine elektrifizierte Variante erhalten. Deren Absatz soll jenen von Modellen<br />

mit klassischem Verbrennungsmotor künftig übersteigen.<br />

Lexus LF-30 Electrified Concept: Die Highlights<br />

Das neue Lexus LF-30 Electrified Concept verkörpert eindrucksvoll<br />

die Unternehmensvision von Elektrifizierung. Verpackt in ein futuristisches<br />

Exterieur, ermöglicht das batterieelektrische Fahrzeug automatisiertes<br />

Fahren und integriert dabei weitere neue Technologien:<br />

Neben einem Cockpit, das den Fahrer noch stärker in den Mittelpunkt<br />

rückt, ist beispielsweise ein Steer-by-Wire-System an Bord. Basierend<br />

auf der Lexus Expertise bei Hybridantrieben, baut der vollelektrische<br />

Antrieb des Flügeltürers zudem die Vorreiterrolle der Marke aus. Die<br />

präzise Steuerung der Elektromotoren garantiert ein direktes Ansprechverhalten.<br />

Futuristisches Design als Vorbote einer neuen<br />

Fahrzeuggeneration<br />

Das einzigartige Design, das nur ein batterieelektrisches Fahrzeug<br />

mit Radnabenmotoren bieten kann, spiegelt eindrucksvoll den Energiefluss<br />

des LF-30 Electrified wider. Von den weit auseinandergerückten<br />

Rädern fließt die Energie Richtung Fahrzeugkabine und Fahrer<br />

bis auf die Straße.<br />

Als batterieelektrisches Fahrzeug kommt die Konzeptstudie ohne<br />

Motorhaube aus: Die elegant fließende Front geht in ein scharfes<br />

Heck über. Die großflächige Fensterfront, die sich von vorne bis hinten<br />

erstreckt, die muskulös ausgestellten Kotflügel und die flügelförmigen<br />

Scheinwerfer bilden die Konturen des markentypischen<br />

Lexus Diabolo-Kühlergrills nach. Neben den Scheinwerfern sorgen<br />

die markanten Rückleuchten und die seitlichen Lufteinlässe für eine<br />

hervorragende Aerodynamik und Kühlleistung – Design und Funktion<br />

verschmelzen miteinander.<br />

Die Lichtdurchlässigkeit der Seitenscheiben lässt sich beliebig einstellen,<br />

sodass die Insassen wahlweise ungehinderte Sicht auf umliegende<br />

Landschaften oder ein hohes Maß an Privatsphäre genießen.<br />

Die Farbe der Frontpartie und bestimmte Lichteffekte signalisieren,<br />

ob das Fahrzeug im normalen Modus gesteuert wird oder autonom<br />

fährt. Damit unterstreicht Lexus einmal mehr sein Streben nach der<br />

perfekten Mischung aus Stil und Funktionalität. Die «Voltaic Sky» genannte<br />

Lackierung der Konzeptstudie erreicht durch eine hochmoderne<br />

Beschichtung ein einzigartiges Blaugrün.<br />

Innovatives Interieur mit neu gestaltetem Cockpit<br />

Lexus stellt den Menschen seit jeher in den Mittelpunkt. Das «Tazuna»<br />

genannte Cockpit-Konzept, das im LF-30 Electrified erstmals zum<br />

Einsatz kommt, unterstreicht und verstärkt diese Philosophie nochmals.<br />

Wie bei Pferd und Reiter, die sich nur durch einen Zügel verständigen,<br />

wurden die Lenkradbedientasten und das Head-up-Display<br />

perfekt aufeinander abgestimmt: Der Fahrer kann dadurch das Navigations-<br />

und Audiosystem steuern und den Fahrmodus ändern, ohne<br />

den Blick von der Straße zu nehmen und weitere manuelle Schalter<br />

bedienen zu müssen. Als Vorbote künftiger Tazuna-Cockpits verfügt<br />

die Studie über Gestensteuerung und Augmented Reality (AR), mit<br />

der sich Fahrzeuginformationen noch besser darstellen lassen. So<br />

entsteht ein Innenraum, der Fahrern und Passagieren ein neues Niveau<br />

an Komfort und Bequemlichkeit bietet.<br />

Der Innenraum vermittelt ein Gefühl von Offenheit und Geborgenheit.<br />

Sämtliche Schalter und Bedienelemente sind leicht erreichbar,<br />

ein großflächiger Bildschirm mit Gestensteuerung erhöht den Komfort<br />

für den Beifahrer zusätzlich. Die Rücksitze passen sich dank einer<br />

speziellen Technologie an die Fahrgäste an, verschiedene Modi unterstützen<br />

dabei wahlweise das Liegen und Entspannen oder fördern<br />

die Aufmerksamkeit.<br />

Für einzigartigen Klanggenuss sorgt ein Mark Levinson®-Audiosystem:<br />

Eine hochentwickelte Lautsprechersteuerung schafft ideale<br />

akustische Räume für den Fahrer und die übrigen Fahrgäste. Die in<br />

die Kopfstützen integrierten Lautsprecher sorgen nicht nur für ein<br />

eindrucksvolles Klangerlebnis, sondern verfügen auch über eine Geräuschunterdrückungsfunktion,<br />

die zu mehr Ruhe beiträgt.<br />

Über den Rücksitzen erstreckt sich zudem ein Glasdach, das über<br />

eine Sprachsteuerung und ein gestengesteuertes «SkyGate» verfügt:<br />

Mithilfe von Augmented Reality zeigt es unterschiedliche Informationen<br />

wie beispielsweise Navigationshinweise, Lieblingsvideos der<br />

Nutzer bis hin zu einem Sternenhimmel.<br />

78 79


BASLERWirtschaft<br />

E-MOBILITÄT<br />

Verpackt in einzigartiges Design, gibt das Interieur auch einen Ausblick<br />

auf das künftige Luxusverständnis der Marke: Nachhaltigere<br />

Materialien sollen die Umweltbelastung reduzieren. Mit Yakisugi<br />

(verkohlte Zeder) wird beispielsweise ein traditionelles japanisches<br />

Material im Boden und in der Lenksteuerung verwendet, während<br />

recyceltes Metall zu Fasern für die Türverkleidung verarbeitet wurde.<br />

Maximale Fahrdynamik dank innovativer Technik<br />

Um Fahrleistung, Handling, Kontrolle und Fahrspaß auf ein neues<br />

Niveau zu heben, setzt der LF-30 Electrified auf zahlreiche moderne<br />

Technologien. Elektrische Radnabenmotoren an jedem der vier Räder<br />

und die tief positionierte Hochvoltbatterie bedeuten ein besseres<br />

Handling und hohe Fahrleistung. Automatisiertes Fahren und Drohnentechnologie<br />

tragen zum einzigartigen Fahrerlebnis bei.<br />

Ein Herzstück der Vision «Lexus Electrified» ist die «Advanced Posture<br />

Control»-Technologie, die künftig verstärkt in elektrifizierten Fahrzeugen<br />

zum Einsatz kommen soll. Sie regelt die Antriebsleistung von<br />

Elektromotoren mit hohem Drehmoment. Da die vorderen und hinteren<br />

Radnabenmotoren völlig unabhängig voneinander angesteuert<br />

werden, fährt die Studie je nach Situation mit Front-, Heck- oder<br />

Allradantrieb. Die kompakten und leichten Antriebseinheiten verbessern<br />

zudem das Packaging und erzeugen ein optimales Fahrgefühl<br />

unabhängig von der Fahrbahnoberfläche und den äußeren Bedingungen.<br />

Der LF-30 Electrified fährt zudem mit einem Steer-by-Wire-System<br />

vor: Der Wegfall der mechanischen Verbindung zwischen Lenkrad<br />

und Rädern ermöglicht eine flexiblere Steuerung je nach Fahrsituation<br />

und ein präziseres Lenkgefühl. Gleichzeitig vergrößert diese<br />

Technik den Freiraum: Im autonomen Fahrmodus kann die Lenkung<br />

nach vorne und damit aus dem Weg geschoben werden.<br />

Als batterieelektrisches Fahrzeug der nächsten Generation verfügt<br />

der LF-30 Electrified über eine kabellose Ladetechnologie, die das<br />

tägliche Laden besonders einfach und komfortabel macht. Ein Energiemanagement<br />

auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) verteilt die<br />

elektrische Energie optimal auf Fahrzeug und Wohnräume. Die Ladestrategie<br />

passt sich dabei optimal dem Tagesablauf des Nutzers an.<br />

Ein weiteres KI-System erkennt und unterscheidet die Stimmen der<br />

Fahrzeuginsassen und passt das Innenraum-Ambiente den individuellen<br />

Vorlieben an, die personalisiert auf dem Fahrzeugschlüssel<br />

gespeichert sind. Das System regelt Lufttemperatur und Audiolautstärke,<br />

erkennt Zieleingaben der Navigation und schlägt Aktivitäten<br />

am Zielort vor. Zudem erkennt es den bevorzugten Fahrstil des Fahrers<br />

und stellt Fahrwerk und Antrieb in Echtzeit auf das gewünschte<br />

Szenario ein.<br />

Als weitere Besonderheit hat die Konzeptstudie LF-30 Electrified<br />

die «Lexus Airporter»-Drohnentechnologie an Bord. Per autonomer<br />

Steuerung nimmt sie zum Beispiel Koffer an der Haustür entgegen<br />

und transportiert sie zum Gepäckraum des Fahrzeugs.<br />

Auf Basis von «Lexus Teammate», dem jüngsten Technologiekonzept<br />

der Marke für autonomes Fahren, umfasst die Studie hochmoderne<br />

Funktionen wie den «Chauffeur-» und den «Guardian-Modus». So genießen<br />

alle Passagiere beim autonomen Fahren höchsten Komfort<br />

und können sich entspannen, während die Advanced Posture Control<br />

aktiv ist. Vollautonomes Parken gehört ebenso zu den besonderen<br />

Service-Merkmalen wie die Abholfunktion: der LF-30 Electrified<br />

fährt zum Einsteigen autonom vor die Haustür.<br />

80 81


FIT IN DEN SOMMER<br />

Was kann man tun um fit zu bleiben oder zu werden?<br />

Ausserdem zeigen wir verschiedene Fitnessstudios und Wellness<br />

Möglichkeiten aus der Region.<br />

MOBILITÄT<br />

Wir fahren oben ohne!<br />

egal ob mit Verbrennungsmotor oder im E–Fahrzeug<br />

von Legenden bis zu den neusten Cabrios oder Roadster<br />

für das grosse und das kleine Portemonnaie<br />

CYBER-SECURITY<br />

Unternehmen im Focus<br />

Die grössten Risiken im Unternehmen?<br />

Wie kann man sich schützen?<br />

Welchen Risiken setzen sich Unternehmen aus, die nach<br />

dem Motto leben «Ich bin doch für Hacker nicht interessant».<br />

WIRTSCHAFT<br />

Laufental von hinten ganz nach vorne<br />

Wir zeigen die wirtschaftliche Entwicklung und die Entwicklung<br />

des Lebensstandards in der Region Laufental und Schwarzbubenland.<br />

EIN UNTERNEHMEN STELLT SICH VOR<br />

Wir stellen ein Unternehmern und seine Zukunftsaussichten vor.<br />

IMMOBILEN<br />

Der nächste Winter kommt bestimmt:<br />

Was kann man tun um sein Eigenheim zu modernisieren?<br />

RECYCLING<br />

Nachhaltigkeit ist kein Hexenwerk<br />

info@marlenekerndesign.de<br />

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82


FOUR<br />

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IMPRESSUM<br />

Herausgeber:<br />

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Station 122<br />

CH-4252 Bärschwil<br />

Tel. +41 61 763 04 95<br />

Verlagsleitung<br />

Christoph Borer<br />

Redaktion:<br />

lic.iur. Michael von Runkel<br />

Editorial Design & Cover:<br />

Marlene Kern Design, Kreativagentur<br />

www.marlenekerndesign.de<br />

Quellen:<br />

Adobe Stock<br />

Karakun<br />

Startup Academy<br />

Swiss Business Protection AG<br />

GO Security AG<br />

ZHAW<br />

Watchguard<br />

Baramundi<br />

G DATA AG<br />

Euler<br />

Veeam<br />

Sophos<br />

Swiss e Mobility<br />

Garage Hollenstein AG<br />

IWB<br />

Volvo Car Switzerland AG<br />

BMW Schweiz AG<br />

Audi AG<br />

Daimler AG<br />

Toyota AG<br />

Fiat AG<br />

Auto KUNZ AG<br />

AMAG<br />

bei der<br />

Nr.<br />

1.<br />

ISP und Corporate<br />

Networks<br />

Telekom-Rating 2019<br />

Warum AMAG sich für die Datenautobahn von Cyberlink<br />

entschieden hat, lesen Sie auf www.cyberlink.ch<br />

84


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