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DEZEMBER AUSGABE 2019<br />
Eine Frau in einer<br />
Männerbranche<br />
Basel rüstet sich<br />
für die Zukunft<br />
Die Hacker<br />
haben begonnen
BASLERWirtschaft<br />
FREI VON EMISSIONEN.<br />
FREI VON KOMPROMISSEN.<br />
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BMW i3 (120 Ah), 125 kW (170 PS), 13,1 kWh/100 km, BÄ 1,4 l/100 km, CO 2 -Emissionen 0 g/km (∅ aller in der Schweiz verkauften Neuwagen 137 g CO 2 /km), CO 2 -Emissionen aus der Stromproduktion 18 g/km,<br />
Energieeffizienzkategorie A. Abgebildetes Modell enthält Sonderausstattungen: 20"-Leichtmetallräder Doppelspeiche, Styling 430, mit Mischbereifung CHF 1830.–, Parkassistenzpaket<br />
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2 1
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LIEBE LESERINNEN<br />
UND LESERN<br />
Nun ist es endlich soweit. Sie halten die erste Ausgabe von «Basler Wirtschaft» in der Hand.<br />
Diese erste Ausgabe beschäftigt sich mit zwei grossen Themenschwerpunkten, welche derzeit<br />
sehr aktuell sind und breit diskutiert werden.<br />
Der erste Themenschwerpunkt ist Cyber-Security. In Zusammenarbeit mit der Polizei Basellandschaft<br />
werden wir in jeder Ausgabe im Jahr 2020 das Thema vertieft behandeln um die<br />
Unternehmen zu sensibilisieren.<br />
Der zweite Themenschwerpunkt ist E-Mobilität. Liegt die Zukunft der Mobilität in der E-Mobilität<br />
oder hat der Verbrennungsmotor weiterhin die Nase vorn? Ein Interview mit Marcel Hollenstein<br />
von der Garage Hollenstein gibt Aufschluss darüber. Ausserdem zeigen wir Fahrzeuge,<br />
die es auch als Hybrid gibt, und das ein SUV nicht immer eine Benzinschleuder sein muss.<br />
In der Rubrik ein «Unternehmen stellt sich vor» blicken wir hinter die Kulissen des Unternehmens<br />
Karakun.<br />
Nun wünsche ich Ihnen viel Spass und viele spannende Momente und neue Erfahrungen<br />
beim Lesen der ersteren Ausgabe «Basler Wirtschaft».<br />
lic.iur. Michael von Runkel<br />
Chefredakteur<br />
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3
INHALT<br />
HIGHLIGHT<br />
DR. ELISABETH MAIER CEO DES IT-UNTERNEHMENS KARAKUN 6 - 8<br />
CYBER-SECURITY<br />
Der Kampf gegen<br />
die Hacker hat begonnen.<br />
NETWORKING STATT SCHIFFSMOTOREN: STARTUP ACADEMY BASEL 10 - 11<br />
CYBER SECURITY<br />
VERSCHLÜSSELUNGSTROJANER WEITERHIN AUF DEM VORMARSCH 14<br />
INTERVIEW POLIZEI BASELLAND KAMPF GEGEN DIE CYBER KRIMINALITÄT 16 - 18<br />
BRAUCHT ES EINE CYBER FEUERWEHR? 20 - 23<br />
ISMS – MEHRWERT ODER GELDVERSCHWENDUNG? 24 - 25<br />
ESET IST GRÜNDUNGS- MITGLIED DER GOOGLE APP DEFENSE ALLIANCE 26<br />
E-Mobilität<br />
Die E-Mobilität in der Region:<br />
Basel rüstet sich für die Zukunft.<br />
GRÖSSTE DEUTSCHE UNTERNEHMEN BLEIBEN BEI MENSCHENRECHTEN 28 - 29<br />
HINTER ERWARTUNGEN ZURÜCK<br />
EFFEKTIVER IT-SCHUTZ ENDET NICHT AN DER UNTERNEHMENSPFORTE 30 - 31<br />
MOBILES NETZ IM ALTENHEIM 32 - 33<br />
DAS ENDE DES WINDOWS 7 SUPPORTS 34 - 35<br />
MITARBEITER ZUR ERSTEN VERTEIDIGUNG GEGEN CYBERATTACKEN MACHEN 36 - 37<br />
DIGITALISIERUNG: DIE SCHWEIZ NUTZT POTENZIAL NICHT 38 - 39<br />
DATEN SOLLEN SICH IN ZUKUNFT SELBER SCHÜTZEN 40 - 41<br />
DIGITALE KLUFT: VORURTEIL ODER REALITÄT 42<br />
WENN MSPS ZUM INSTRUMENT DER CYBERKRIMINELLEN WERDEN 44 - 45<br />
E-MOBILITÄT<br />
NEUZULASSUNGEN: +154% BEI DEN BATTERIE-ELEKTRISCHEN AUTOS 46<br />
MIT TRADITION ZUR E MOBILITÄT INTERVIEW GARAGE HOLLENSTEIN 48 - 49<br />
NACHHALTIGKEIT IN DIE E MOBILITÄT INTERVIEW MIT PATRICK WELLNITZ 50 - 52<br />
VOLVO PRÄSENTIERT AMBITIONIERTEN KLIMAPLAN 54 - 55<br />
Ein Unternehmen stellt sich vor<br />
Eine Frau in einer Männerbranche.<br />
BMW GROUP SWITZERLAND UNTERSTÜTZT UNTERNEHMEN UND 56 - 58<br />
MITARBEITENDE BEIM UMSTIEG AUF ELEKTROMOBILITÄT.<br />
NACHHALTIGE AUTOS FÜR JEDEN MANN. 59 - 81<br />
4 5
BASLERWirtschaft<br />
INTERVIEW<br />
EINE FRAU IN EINER<br />
MÄNNERBRANCHE<br />
DR. ELISABETH MAIER<br />
CEO DES IT-UNTERNEHMENS KARAKUN<br />
INTERVIEW VON CHRISTOPH BORER<br />
Frau Dr. Maier, das Unternehmen Karakun wurde 2018 gegründet<br />
und beschäftigt heute bereits mehr als 45 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter aus der Schweiz, Deutschland und Indien. Man<br />
kann also sagen, Sie sind wie eine Rakete durchgestartet?<br />
Ja, wir hatten einen fulminanten Start. Aber trotzdem war das Ganze<br />
kein Selbstläufer.<br />
Wir hatten den Vorteil, dass die Gründungsmitglieder von Karakun<br />
sich schon lange kennen und bereits früher in unterschiedlichen<br />
Konstellationen zusammengearbeitet haben. Die typischen organisatorischen<br />
Probleme von Startups blieben uns somit grossteils erspart.<br />
Und was den unternehmerischen Erfolg anbelangt, profitieren<br />
wir sowohl von unserem guten Netzwerk als auch von einer nachweislich<br />
langen Erfolgsliste, was die Kundenakquise natürlich vereinfacht.<br />
Karakun ist zwar nach Jahren noch jung, trotzdem haben wir<br />
in unserer Branche schon eine gewisse Bekanntheit. Und natürlich<br />
spielten dabei auch unsere Kunden eine wesentliche Rolle, die uns als<br />
Startup von Anfang an grosses Vertrauen entgegengebracht haben.<br />
Das ist keine Selbstverständlichkeit!<br />
Trotzdem hätten wir nicht damit gerechnet, dass wir so schnell wachsen<br />
und schon nach gut einem Jahr in neue Büros ziehen müssen. Die<br />
alten Räumlichkeiten wurden schlichtweg zu klein. Heute fühlen wir<br />
uns an zentraler Lage in Basel, in direkter Nachbarschaft zum Bahnhof<br />
SBB, sehr wohl.<br />
Was ist das Erfolgsrezept Ihres Unternehmens?<br />
Ein wichtiger Erfolgsfaktor sind unsere Mitarbeitenden und das Knowhow,<br />
auf welches wir als Unternehmen bauen können. Aber Fachwissen<br />
alleine genügt nicht. Wir verstehen uns als partnerschaftlicher<br />
Problemlöser für unsere Kunden, der nicht einfach nur Aufträge abarbeitet,<br />
sondern auch Anforderungen, Spezifikationen und Lösungen<br />
kritisch hinterfragt. Dabei ist uns die Kommunikation mit dem<br />
Kunden sehr wichtig.<br />
Das eigentliche Kodieren von Applikationen ist nur ein kleiner Teil<br />
unserer Leistungen. Wir haben einen eher ganzheitlichen Ansatz.<br />
Dieser reicht von Beratungsdienstleistungen wie Anforderungsanalysen,<br />
Lösungsdesign und Lösungsreviews, über Software-Entwicklung<br />
und Usability Engineering bis hin zu Wartung und Support. Dabei<br />
sind wir schon heute in unterschiedlichen Industrien zu Hause,<br />
können uns aber auch schnell in neue Sachgebiete einarbeiten.<br />
Auch ausserhalb unsers eigentlichen Kerngeschäfts sind wir sehr<br />
engagiert. Durch intensive Aktivitäten in Fachgremien und innerhalb<br />
der Entwickler-Community verfügen wir nicht nur über einen<br />
enormen Fundus an methodischem und funktionalem Wissen, sondern<br />
sind auch immer am Puls der Zeit. Hiervon profitieren natürlich<br />
auch unsere Kunden, da wir dieses Wissen in Projekten einsetzen und<br />
weitergeben.<br />
Ausserdem pflegen wir eine rege Kooperation mit Universitäten, wo<br />
wir Studien- oder Diplomarbeiten betreuen, aber auch Vorlesungen<br />
und Seminare anbieten. Über die Arbeit an gemeinsamen Projekten<br />
partizipieren wir an den neuesten Forschungsergebnissen und können<br />
diese für unsere Kunden direkt in innovativen Lösungen umsetzen.<br />
Wenn man die ICT Branche betrachtet, ist Karakun ein einzigartiges<br />
Unternehmen, da Sie sich als Frau in einer von Männern<br />
dominierten Branche durchgesetzt haben?<br />
Einzigartig würde ich nicht sagen, eine Frau als CEO in der ICT Branche<br />
hat jedoch leider immer noch einen gewissen Seltenheitswert.<br />
Meiner Ansicht nach kommen hier zwei Faktoren zusammen: Einerseits<br />
stagniert in Europa der Anteil von Frauen in der ICT seit der<br />
Jahrtausendwende auf einem ohnehin schon niedrigen Niveau – er<br />
geht in manchen Ländern sogar zurück. Anderseits ist der Anteil von<br />
Frauen in Führungspositionen ebenfalls noch weit von einem ausgewogenen<br />
Niveau entfernt. Die Schweiz macht da keine Ausnahme.<br />
Im Übrigen bin ich der Überzeugung, dass Durchsetzungskraft nur<br />
einer von vielen Faktoren ist, die es braucht, um in eine Führungsposition<br />
zu kommen: Neben einem guten Netzwerk braucht es auch<br />
ein Gespür für spannende Gelegenheiten und eine gewisse Risikobereitschaft<br />
wenn es darum geht, diese zu ergreifen, sowie eine grosse,<br />
auch private, Flexibilität.<br />
Ich persönlich finde, dass in der ICT Branche und auch in vielen<br />
anderen Branchen eine Frau in der Chefetage Vorteile mit sich<br />
bringen würde. Was sagen Sie dazu?<br />
Ich möchte das nicht verallgemeinern, aber generell sehen Frauen<br />
manche Dinge einfach auf eine andere Art und Weise. Und das meine<br />
ich jetzt völlig frei von Wertung. Es gibt da glaube ich kein «gut» und<br />
«schlecht», aber der Umgangston ist bei einer weiblichen Führungskraft<br />
wahrscheinlich ein anderer wie bei einer männlichen.<br />
Was ist aus Ihrer Sicht nötig, um jungen Frauen die Angst /<br />
Skepsis vor Ausbildungen und Berufen im IT-Umfeld zu nehmen?<br />
Ich bin mir nicht sicher, ob Angst in diesem Zusammenhang der<br />
richtige Ausdruck ist. Das Problem ist doch vielmehr die Aussendarstellung<br />
von IT-Berufen und die gesellschaftliche Wahrnehmung, die<br />
immer noch sehr von Männern dominiert scheint.<br />
Man muss meiner Ansicht nach sehr früh damit anfangen, bei Mädchen<br />
und jungen Frauen ein positiveres Bild der IT-Berufe und der<br />
Möglichkeiten in diesem Bereich zu verankern. Hackathons oder sogar<br />
Hackathons für Mädchen sind geeignete Initiativen, aber auch<br />
Aktivitäten wie «Seitenwechsel», wo Mädchen in einem Männerberuf<br />
hospitieren können, halte ich für geeignete Mittel. Mentoring<br />
Programme, bei denen erfahrene Frauen Einsteigerinnen bei einem<br />
Thema zu Seite stehen sind ein äusserst wertvolles und nachhaltiges<br />
Instrument in diesem Zusammenhang. Ich selbst engagiere mich seit<br />
vielen Jahren aktiv in einem Mentorinnen-Netzwerk, wo wir in der<br />
Zwischenzeit viele Frauen auf ihrem Karriereweg unterstützen konnten.<br />
Auch in der IT Community selbst gibt es bereits entsprechende Initiativen,<br />
wie beispielsweise die Oracle Women in Tech (WIT) Community<br />
Group oder auch lokale Interessengruppen, aber die Sichtbarkeit ist<br />
noch nicht wirklich ausreichend.<br />
Auch Unternehmen können hier einiges beitragen – zum Beispiel<br />
durch das Schaffen von Rahmenbedingungen, mit denen sich die<br />
Themen Familie und Beruf in Einklang bringen lassen. Wir bei Karakun<br />
beschäftigen weibliche Experten in der Software-Entwicklung<br />
und im Usability-Kontext.<br />
Die Digitalisierung schreitet immer mehr voran, wie sehen Sie<br />
diese Entwicklung?<br />
Die Digitalisierung schreitet in der Tat voran – und das ist auch gut<br />
so. Ich meine, wir alle sehnen uns doch nach mehr Komfort, mehr<br />
Automatismen und möglichst hoher Verfügbarkeit von Informationen.<br />
Dabei wird die digitale Transformation in meinen Augen jedoch<br />
nie beendet sein. Die Automatisierung bereits digitalisierter Prozesse<br />
wird weiter verbessert, es werden Effizienzsteigerungen auf der Basis<br />
neuer Technologien erreicht werden. Ein Plateau ist im Moment nicht<br />
in Sicht.<br />
HIGHLIGHT<br />
Bei allen Vorteilen der Digitalisierung sollte man meiner Meinung<br />
nach jedoch einen Fehler nicht begehen – nämlich mahnende Worte<br />
von Kritikern zu überhören. Natürlich kann Digitalisierung bestimmte<br />
Jobs überflüssig machen. Das sehen wir an dem Filialsterben bei<br />
Banken und Versicherungen. Auf der anderen Seite entsteht aber<br />
auch eine Menge neuer Jobs. Die Themen Sicherheit und Vertraulichkeit<br />
sind ein ebenso nicht zu vernachlässigender Aspekt.<br />
Interaktion zwischen Menschen und persönliche Kommunikation sind<br />
und bleiben trotz aller technologischer Fortschritte ein entscheidender<br />
Faktor.<br />
Warum haben Sie sich für den Standort Basel entschieden,<br />
wenn man bedenkt, das Basel für die Basler Fasnacht, für den<br />
Fussball oder für die Pharmabranche bekannt ist, aber weniger<br />
als IT Town?<br />
Grundsätzlich hat der Standort etwas mit unserer Historie zu tun.<br />
Viele der Mitarbeitenden bei Karakun kennen sich schon aus gemeinsamen<br />
Zeiten beim Schweizer Bankverein. Aus der Überzeugung heraus,<br />
Software unter Berücksichtigung agiler Entwicklungsmethoden<br />
effizienter und effektiver entwickeln zu können, wurde ein Unternehmen<br />
gegründet, aus welchem über Umwege die heutige Karakun AG<br />
entstanden ist.<br />
Davon abgesehen bietet Basel aber auch einige Vorzüge gegenüber<br />
IT Cities wie Zürich oder Bern. Hier ist zum Beispiel die Nähe<br />
zu unseren Kunden aus der Banken-, Versicherungs- und der Life<br />
Science-Welt zu nennen. In Bezug auf unsere Aktivitäten in der<br />
Automobilbranche und auch beim Thema Recruiting ist die Nähe zu<br />
Deutschland ein nicht unwichtiger Faktor.<br />
Ebenfalls hervorzuheben sind die geringeren Betriebskosten durch<br />
Mieten und Gehälter im Vergleich zu den «üblichen» IT-Standorten.<br />
Diese Mittel stehen uns zur Aus- und Weiterbildung unserer Experten<br />
zur Verfügung.<br />
Man liest ja überall vom Fachkräftemangel in der IT –<br />
wie begegnen Sie diesem und was macht Sie zu einem<br />
attraktiven Arbeitgeber?<br />
Diese Frage müssten Sie eigentlich unseren Mitarbeitenden stellen.<br />
Aber aus meiner Warte würde ich sagen, dass der Faktor Mensch<br />
ganz wichtig ist. Wir versuchen nicht zu vergessen, dass Arbeit Spass<br />
machen und zu der jeweiligen Lebenssituation eines Mitarbeitenden<br />
passen muss. Deshalb legen wir bei aller Professionalität Wert auf ein<br />
Arbeitsklima, in dem sich alle unsere Mitarbeitenden wohlfühlen und<br />
in dem die Balance zwischen Arbeit und Privatleben stimmt.<br />
6 7
BASLERWirtschaft<br />
Unified Endpoint<br />
Management<br />
Die Karakun-Geschäftsleitung (v.l.n.r): Hans-Dirk Walter, Dirk Krampe, Elisabeth Maier und Stephan Huber.<br />
Mitarbeitende bei Karakun entwickeln aktiv innovative Produkte und<br />
Lösungen für Unternehmen. Hierfür erhalten sie neben einem angemessenen<br />
Salär ein hervorragendes Arbeitsumfeld mit viel Platz zur<br />
Entfaltung. Dank Jahresarbeitszeit und der Möglichkeit zur Arbeit im<br />
Homeoffice können Karakunies ihre Arbeitszeit weitgehend frei gestalten<br />
und bestmöglich nutzen. Jeder Mitarbeitende verfügt über<br />
ein eigenes Hardware-Budget zur Anschaffung von Arbeitsmitteln.<br />
Ein grosszügiges persönliches Weiterbildungsbudget kann für den<br />
Besuch von Kursen oder Konferenzen eingesetzt werden.<br />
In regelmässigen Abständen veranstalten wir Code Camps und<br />
Hackathons, an denen neue Methoden und Technologien im Team<br />
ausprobiert werden können. Ein mehrtägiger, jährlich stattfindender<br />
Improvement Workshop für alle Mitarbeitenden rundet das umfangreiche<br />
Fortbildungsangebot ab.<br />
Wir sind sehr stolz darauf, international anerkannte Experten der<br />
Java-Welt unter uns zu haben. Java Champions, JavaOne Rockstars,<br />
Oracle Groundbreaker Ambassadors, Sprecher auf internationalen<br />
Konferenzen – wir profitieren nicht nur vom geballten Wissen, wir<br />
formen die Java-Welt durch aktive Community-Arbeit und durch Beiträge<br />
an unzähligen Open Source Projekten entscheidend mit. Für<br />
viele Mitarbeiter ist das ein zusätzlicher Anreiz.<br />
Alles in Allem sind wir in der auch dank unserer Philosophie vom<br />
zweifelsohne bestehenden Fachkräftemangel nicht extrem betroffen.<br />
Wo sehen Sie Ihr Unternehmen in zehn Jahren?<br />
Vor dem Hintergrund, dass wir im Technologie-Bereich tätig sind,<br />
der sich durch einen immer rascheren Wandel auszeichnet, ist diese<br />
Frage nur sehr schwer zu beantworten. Aus diesem Grund möchte<br />
ich gerne aufzeigen, in welchen Kernbereichen wir uns positionieren<br />
und entlang welcher Werte wir uns weiterentwickeln wollen.<br />
Unser strategischer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von<br />
Individualsoftware, für die keine Standardlösungen auf dem Markt<br />
existieren. Für die technologische Umsetzung verwenden wir gerne<br />
ausgewählte und passende Open Source Produkte für die Umsetzung,<br />
aber auch eigenentwickelte Plattformen, die uns Vorteile bei<br />
der Entwicklungseffizienz bringen.<br />
Innerhalb dieser Leitplanken werden wir unsere Firma in den nächsten<br />
zehn Jahren weiterentwickeln – unabhängig davon, wohin sich<br />
der Technologie-Bereich in den nächsten Jahren bewegen wird. Besonderen<br />
Fokus legen wir dabei auf die folgenden Punkte, in denen<br />
wir uns aus Kundensicht vom Mitbewerberfeld abheben:<br />
Design und Implementierung qualitativ hochwertiger<br />
Lösungen für anspruchsvolle Probleme<br />
Innovative Beiträge in ausgewählten Open Source Communities<br />
Transfer von innovativen Ansätzen aus den Entwicklungslaboren<br />
und den Communities in marktfähige Kundenlösungen<br />
Exzellente Mitarbeiter mit langjähriger Technologieerfahrung<br />
und einer Verpflichtung auf hohe Qualitätsstandards und<br />
ethische Prinzipien.<br />
Frau Maier, wir danken Ihnen herzlich für das Gespräch.<br />
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8
BASLERWirtschaft<br />
WIRTSCHAFT<br />
NETWORKING<br />
STATT SCHIFFSMOTOREN:<br />
STARTUP ACADEMY BASEL<br />
NETZWERKANLASS IN<br />
DER HALLE 7<br />
Rund 110 Personen – Startups, Startup Alumni, Mentorinnen,<br />
Experten, Studentinnen und Startup-Interessierte –<br />
trafen am 12. November 2019 in der Halle 7, oberhalb<br />
des Restaurants blindekuh im Gundeli-Quartier ein. Da<br />
wo früher Schiffsmotoren hergestellt wurden, fand an<br />
diesem Abend der zweite Netzwerkanlass der Startup<br />
Academy Basel in diesem Jahr statt.<br />
«Ein Begleitprogramm, vier Startups, zahlreiche Erfahrungen und Erkenntnisse»<br />
– das war das Motto des Netzwerkanlasses. Markus Kindle,<br />
Präsident der Startup Academy Basel, begrüsste die Gäste und<br />
dankte allen Volunteers für ihr wertvolles Engagement bei der Startup<br />
Academy Basel. Die gemeinnützige Organisation Startup Academy<br />
funktioniert nur dank den zahlreichen Freiwilligen (Mentoren,<br />
Expertinnen, Students), die ihre Zeit und ihr Wissen zur Verfügung<br />
stellen. Im Anschluss an die Begrüssung führte Geschäftsführer Markus<br />
Fischer in das Thema des Abends ein: das Begleitprogramm. Während<br />
18-24 Monaten sind die Startups im Programm und profitieren<br />
während dieser Zeit vom Mentoring, vom Zugang zu Expertinnen<br />
und Experten, von Workshops, vom riesigen Netzwerk, von Checklisten<br />
und Factsheets zu verschiedensten Themen, von der Teilnahme<br />
an Expertenpanels sowie von der Unterstützung bei der Bekanntmachung<br />
ihrer Geschäftsideen.<br />
Eine Atemübung zum Start am Abend<br />
Im Zentrum standen auch an diesem Abend die Startups. Catherine<br />
Riesen interviewte vier Startup-Gründerinnen und -Gründer. Den Anfang<br />
machte Tashina Viola. Mit ihrem Startup «Flowing Like Water»<br />
bietet sie unterschiedliche Praktiken und Methoden an, die einem<br />
dabei helfen, zur Ruhe und zu sich selber zu finden. Unter anderem<br />
bietet sie Yoga Workshops und Reiki Sessions an. Anstatt nur über<br />
ihre Geschäftsidee und ihr Startup zu reden, leitete sie gleich zu Beginn<br />
eine Atemübung an. Alle Gäste schlossen ihre Augen und atmeten<br />
30 mal ein und aus – und waren dann fit für den weiteren Abend.<br />
«Flowing Like Water» ist seit April dieses Jahres im Begleitprogramm<br />
und damit das «jüngste» der Startups an diesem Abend.<br />
Die goldene Mitte des Begleitpogramms<br />
Bereits etwa in der Mitte des Begleitprogramms stehen die beiden<br />
nächsten Startups die auf die Bühne kamen: «Vanillaplan» und<br />
«YComm». Wer beim Name Vanillaplan (und beim Logo: ein Cornet<br />
mit drei Glacékugeln drauf) an ein Glacé-Unternehmen denkt, liegt<br />
damit ziemlich falsch. Vanillaplan ist eine Bausoftware für die Einsatz-<br />
und Kapazitätsplanung. Was es denn mit dem Namen und Logo<br />
auf sich hat, wollte Catherine Riesen von Gründer Remi Stalder wissen?<br />
Er suchte einen Namen, der positive Assoziationen auslöst, ein<br />
Wort, das in vielen Sprachen funktioniert. Irgendwann kam «vanilla»<br />
ins Spiel und es entstand die Idee für die Verbindung mit «plan». Als<br />
dann auch noch die wichtigsten Domains für vanillaplan vorhanden<br />
waren, war der Entscheid getroffen. Während seiner Zeit im Begleitprogramm<br />
hat Remi unter anderem bereits ein Expertenpanel erlebt.<br />
An Expertenpanels haben Startups die Möglichkeit, ihre Geschäftsideen<br />
einer Auswahl von Experten zu präsentieren und – nach anschliessender<br />
Fragerunde – Feedback und Inputs zu erhalten. Wichtig<br />
sei, so Remi, dass man das Feedback der ExpertInnen danach gut<br />
einordnet. Als Startup-Gründer muss man nicht sofort alles ändern,<br />
sondern die Inputs und Vorschläge auf sich wirken lassen und das<br />
mitnehmen, was einem am meisten weiterhilft.<br />
Dann kam Jenny Settembrini, Gründerin von YComm, auf die Bühne.<br />
Der Name des Startups und dessen Claim «Yes, we communicate»<br />
machen bereits deutlich, worum es hier geht: YComm ist eine unabhängige<br />
Kommunikationsagentur, die Unternehmen sowie die<br />
Menschen in Unternehmen dabei unterstützt, ihre Kommunikation<br />
zu verbessern. Jenny Settembrini kam ursprünglich als Coworkerin<br />
an den Picassoplatz und wollte gar nicht ins Begleitprogramm. Bald<br />
merkte sie jedoch, dass ihr das Programm – trotz ihrer langjährigen<br />
und fundierten Erfahrung in der Unternehmens- und Marketing-Kommunikation<br />
– wertvolle Unterstützung beim Aufbau ihres<br />
eigenen Unternehmens bieten würde. Seit Januar 2019 ist sie nun im<br />
Begleitprogramm und schätzt vor allem das Netzwerk und die Möglichkeiten<br />
zum Austausch mit anderen.<br />
Du hast eine Idee? Dann warte nicht lange<br />
Mit Luca Tschudi, Mitgründer von «Working Bicycle» kam schliesslich<br />
noch jemand auf die Bühne, der das gesamte Begleitprogramm<br />
kennt und dieses nochmals aus einem ganz anderen Blickwinkel<br />
betrachten kann. Working Bicycle hat das Programm bereits beendet<br />
und ist somit ein Startup Alumni. Werbeboxen die auf den Gepäckträgern<br />
von VelofahrerInnen auf jeden Platz in der Innenstadt,<br />
in jedes Quartier und jede Einbahnstrasse kommen – das ist die Geschäftsidee<br />
von Working Bicycle. Eine Idee, die funktioniert – und<br />
zwar sehr gut: Bereits in sieben Städten in der Schweiz ist das Startup<br />
unterdessen aktiv, insgesamt über 5’000 FahrerInnen sind derzeit mit<br />
den Boxen unterwegs. Im kommenden Jahr sollen das Team weiter<br />
ausgebaut werden und weitere Fahrer und Städte hinzukommen.<br />
Die Idee von Working Bicycle lohnt sich für Velofahrer und Werbekunden<br />
gleichermassen: Die Velofahrer verdienen mit ihren Fahrten<br />
Geld, die Kunden können ihre Werbung an jede Ecke der Stadt und<br />
direkt zu ihrer Zielgruppe bringen. Luca Tschudi rät allen, die mit dem<br />
Gedanken spielen, ein Unternehmen zu gründen, nicht allzu lange zu<br />
warten, sondern einfach mal zu machen.<br />
Startup Academy Schweiz: Neue Standorte<br />
Nicht nur Working Bicycle konnte an diesem Abend von erfolgreichem<br />
Wachstum berichten, sondern auch die Startup Academy selber.<br />
Im Anschluss an die Kurzinterviews zeigte Markus Fischer das<br />
Wachstum der Startup Academy Schweiz auf: Neben Basel, Liestal<br />
und Olten sind in der Zwischenzeit noch weitere Standorte hinzugekommen,<br />
an denen das bewährte Modell der Startup Academy Basel<br />
künftig angeboten wird: Zürich und Nyon/La Côte haben bereits gegründet,<br />
Bern steht kurz davor (Dezember 2019). Zudem sind Standorte<br />
in Chur und Bellinzona geplant.<br />
Und dann begann der zweite Teil des Abends: der Netzwerk-Apéro.<br />
Bei wunderbarem Essen wurden neue Kontakte geknüpft, Visitenkarten<br />
ausgetauscht und die eigenen Netzwerke ausgebaut.<br />
An dieser Stelle bedanken wir uns nochmals herzlich bei allen Startups,<br />
die von ihren Erfahrungen berichtet sowie bei allen, die diesen<br />
Abend mit uns verbracht haben.<br />
Quellen: Fotos Raphaël Leibundgut, rlug.ch,<br />
Autorin: Catherine Riesen<br />
10 11
BASLERWirtschaft<br />
WIRTSCHAFT<br />
SWITZERLAND<br />
INNOVATION<br />
PARK BASEL<br />
AREA ERÖFFNET<br />
STANDORT<br />
IM JURA<br />
Der Switzerland Innovation Park Basel Area hat seinen<br />
dritten Standort eröffnet. Damit ist der Innovationspark<br />
nach Basel-Landschaft und Basel-Stadt auch im Jura vertreten.<br />
Für den Betreiber BaselArea.swiss ist dies ein Meilenstein.<br />
Der Switzerland Innovation Park Basel Area ist neu in allen drei Trägerkantonen<br />
des Betreibers BaselArea.swiss vertreten. Nach Vertretungen<br />
in Basel und Allschwil BL ist nun in Courroux der dritte Standort<br />
eröffnet worden. «Für uns hat sich ein Kreis geschlossen», sagt<br />
Domenico Scala, Präsident von BaselArea.swiss, über diesen Meilenstein.<br />
Der neue Standort konzentriert sich auf die Bereiche Medizintechnik,<br />
Gesundheitstechnologie, digitale Gesundheit und industrielle Transformation.<br />
Dafür steht eine Nutzfläche von 1'200 Quadratmetern zur<br />
Verfügung. In den Räumlichkeiten können KMU und Start-ups ihre<br />
Visionen weiterentwickeln und zum Erfolg führen. BaselArea.swiss<br />
bietet dazu mit DayOne und i4Challenge auch entsprechende Förderprogramme<br />
an. Erste Unternehmen ziehen auch bereits in den<br />
Switzerland Innovation Park Basel Area ein, so der Softwareentwickler<br />
NextDay.Vision. Im November folgt das in der Systemergonomie<br />
tätige Start-up Ersys, das wie auch NextDay.Vision aus dem Kanton<br />
Jura stammt. Das Forschungs- und Entwicklungszentrum für Mikround<br />
Nanotechnologie CSEM wird zudem ab November am neuen<br />
Standort Beratungen anbieten. In den Ausbau der beiden Stockwerke<br />
werden 1,6 Millionen Franken investiert. Der grösste Teil der Aufträge<br />
wird an jurassische Unternehmen vergeben.<br />
Die jurassische Regierung hat die Schaffung des neuen Standortes<br />
von Anfang an unterstützt. Regierungspräsident Jacques Gerber, Vorsteher<br />
des Departements für Wirtschaft und Gesundheit, weist auch<br />
darauf hin, dass die jurassische Wirtschaft durch den Switzerland<br />
Innovation Park Basel Area ausstrahlen könne und an das Innovations-Ökosystem<br />
angeschlossen werde. Und Claude-Henri Schaller,<br />
Leiter des kantonalen Amts für Wirtschaft und Arbeit, sagt: «Wir haben<br />
unsere ganze Energie eingesetzt, um der jurassischen Wirtschaft<br />
bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten. Ich denke, dass wir<br />
unseren Ansprüchen gerecht geworden sind.»<br />
12 13
BASLERWirtschaft<br />
VERSCHLÜSSELUNGS-<br />
TROJANER WEITERHIN<br />
AUF DEM VORMARSCH<br />
PURE LEIDENSCHAFT<br />
Der 29. Halbjahresbericht der Melde- und Analysestelle<br />
Informationssicherung (MELANI) befasst sich mit den<br />
wichtigsten Cybervorfällen der ersten Jahreshälfte 2019<br />
in der Schweiz wie auch international. Im aktuellen Bericht<br />
werden als Schwerpunktthema die Cyberangriffe<br />
mit Verschlüsselungstrojanern beleuchtet, welche im<br />
ersten Halbjahr 2019 weltweit grossen Schaden angerichtet<br />
haben.<br />
Verschlüsselungstrojaner, sogenannte Ransomeware, gehören aktuell<br />
zu den gefährlichsten Cyberbedrohungen für Unternehmen,<br />
Organisationen und Verwaltungen. Ein erfolgreicher Angriff erfordert<br />
nicht nur den Einsatz von Zeit, Personal sowie Geld für die Bereinigung<br />
der Systeme und zur Wiederherstellung verlorener Daten.<br />
Er kann auch den Ruf eines Unternehmens schädigen oder einen<br />
temporären Produktivitätsverlust bedeuten. Um ein umfassendes<br />
Bild eines solchen Verschlüsselungsangriffs zu bieten, schildert die<br />
Stadt Bern, wie sie mit einem Ransomware-Vorfall umgegangen ist.<br />
Zudem erläutert die Kantonspolizei Zürich die Problematik aus Ermittlersicht.<br />
Weiter gibt MELANI Empfehlungen ab, wie man sich vor<br />
solchen Angriffen schützen kann.<br />
Unterstützung für kleine und mittlere Elektrizitätsversorgungsunternehmen<br />
bei der Cybersicherheit<br />
Im Fokus von Cyberangriffen stehen auch industrielle Kontrollsysteme<br />
wie etwa bei der Stromversorgung. Wie es um die Cybersicherheit<br />
von kleinen und mittleren Elektrizitätsversorgern (EVU) in der<br />
Schweiz steht, hat der Fachverband Electrosuisse in einer im Frühjahr<br />
2019 veröffentlichen Studie aufgezeigt. Gemäss dieser findet die<br />
Cybersicherheit bei allen Unternehmen Beachtung. Bei der Gewährleistung<br />
der Informationssicherheit sind speziell bei kleineren Unternehmen<br />
verstärkte Massnahmen nötig. Um die Informatiksicherheit<br />
auszubauen, wurde eine Kooperation für Cybersecurity für die Stadtwerke<br />
ins Leben gerufen. Dank diesem Netzwerk können alle Kooperationspartner<br />
von den Erfahrungen der anderen profitieren und<br />
gemeinsam das Niveau der Informationssicherheit ständig anheben.<br />
Erpressung mittels Fake-Sextortion nach wie vor aktuell<br />
Im ersten Halbjahr 2019 gab es vermehrt Fake-Sextortion-E-Mails,<br />
in welchen die Angreifer die Opfer erpressen und behaupten, den<br />
Computer des Empfängers gehackt zu haben und über Bildmaterial<br />
zu verfügen, das sie beim Konsum pornografischer Inhalte im Internet<br />
zeige. Leider bezahlen immer noch viele Personen das verlangte<br />
Lösegeld. Deshalb hat MELANI in Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />
Partnern im Frühjahr 2019 die Website www.stop-sextortion.ch<br />
ins Leben gerufen, um die Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren.<br />
Auf dieser Seite finden betroffene Personen Ratschläge, wie<br />
vorgegangen<br />
Informatiksteuerungsorgan des Bundes ISB<br />
Schwarztorstrasse 59, 3003 Bern<br />
Tel. +41 31 322 45 38<br />
Fax +41 31 322 45 66<br />
info@isb.admin.ch<br />
www.isb.admin.ch<br />
ALFA ROMEO GIULIA QUADRIFOGLIO<br />
Auto Margarethen AG<br />
Margarethenstrasse 79, 4053 Basel, Tel. 061 227 55 55, www.automargarethen.ch<br />
14
CYBER SECURITY<br />
INTERVIEW<br />
POLIZEI<br />
BASELLAND:<br />
KAMPF GEGEN<br />
DIE CYBER<br />
KRIMINALITÄT<br />
INTERVIEW VON CHRISTOPH BORER<br />
Hptm Michel Meier,<br />
Dipl. El.-Ing. FH, MSc et BLaw,<br />
Leiter Lage- und<br />
Informationszentrum,<br />
Stv. Chef Kriminalpolizei<br />
Insgesamt verfügt Herr Meier über 10 Jahre Erfahrung im<br />
Polizeibereich, die letzten 4 Jahre als Polizeioffizier bei<br />
der Polizei Basel-Landschaft. Aktuell arbeitet er als stellvertretender<br />
Chef Kriminalpolizei und Leiter Lage- und<br />
Informationszentrum bei der Polizei Basel-Landschaft.<br />
Zuvor war er einige Jahre in der Privatwirtschaft, unter<br />
anderem auch in einer Grossbank tätig. Nebst einem<br />
Masterabschluss in Digitaler Forensik, einem Fachhochschulabschluss<br />
als Elekt-roingenieur und einem Bachelorabschluss<br />
in Rechtswissenschaften besitzt Herr Meier<br />
diverse ICT Zertifikate.<br />
1Die Polizei Basel-Landschaft hat mehrere Cybercrime<br />
Informationsanläse organisiert. Was ist der Hintergrund<br />
dieser Events?<br />
Es gab seit längerer Zeit Anzeichen, dass die Thematik Cybercrime<br />
die Bevölkerung stark beschäftigt. Insbesondere die letztjährige Bevölkerungsumfrage<br />
der Polizei Basel-Landschaft bestätigte dies sehr<br />
klar. Aufgrund dieser Tendenz, zusammen mit dem im Jahr 2017<br />
gestarteten Projekt Cybercrime, wollten wir in diesem Jahr die Bevölkerung<br />
sensibilisieren. Nebst dem präventiven Charakter solcher<br />
Veranstaltungen wollten wir auch in diesem Bereich zur Bevölkerung<br />
rausgehen und bürgernahe Polizeiarbeit vermitteln. Wir wurden bei<br />
jedem Anlass mit dutzenden von Fragen konfrontiert. Das zeigte,<br />
dass unsere Strategie richtig war. Das Ziel solcher Events ist es den<br />
Menschen Infos und Tipps zu geben, dass sie nicht Opfer von Cyberkriminellen<br />
werden. Sollten sie trotzdem Opfer werden, können informierte<br />
Betroffene leichter bei der Polizei Anzeige erstatten.<br />
2Eine bekannte Betrugsmasche ist Romance Scam.<br />
Was bedeutet das genau?<br />
«Romance Scam» oder «Love Scam» bedeutet auf Deutsch<br />
übersetzt «Liebesbetrug». Bei dieser Betrugsart werden gefälschte<br />
Profile auf Social Media und Internet-Partnerbörsen erstellt, um anderen<br />
Personen Verliebtheit vorzuspielen und schliesslich finanzielle<br />
Zuwendung zu erhalten. Beispielsweise suchen Kriminelle ihre potentiellen<br />
Opfer im Facebook oder anderen sozialen Netzwerken und<br />
nehmen mit diesen Kontakt auf. Man schreibt ein paar Nachrichten<br />
hin und her. Erstaunlich rasch behauptet er oder sie, sich verliebt zu<br />
haben. Geht das Opfer darauf ein, wird es so lange mit Liebesschwüren<br />
eingelullt, bis es sich tatsächlich verliebt hat – in ein Trugbild.<br />
Über Wochen und Monate hinweg wird die angebliche Liebesbeziehung<br />
über Skype, WhatsApp usw. weiter ausgebaut und gepflegt.<br />
Es werden gemeinsame Zukunftspläne geschmiedet und man will<br />
sich auch im realen Leben treffen. Doch dann passiert es: Kurz vor<br />
dem abgemachten Termin gibt der Betrüger oder die Betrügerin vor,<br />
einen Unfall erlitten zu haben, erkrankt oder am Flughafen überfallen<br />
worden zu sein. Der oder die Auserwählte wird nun gebeten die Behandlungs-,<br />
Reise- oder sonstigen Kosten zu übernehmen und den<br />
16 17
BASLERWirtschaft<br />
13. / 14. FEBRUAR 2020<br />
BASEL ST. JAKOBSHALLE<br />
benötigten Betrag per Geldtransfer oder auf ein Konto ins Ausland<br />
zu überweisen. Es entstehen immer neue Probleme und Hindernisse,<br />
bei denen das Opfer um Geldzahlungen gebeten wird. Zu einem<br />
Treffen kommt es jedoch nie. Bei solchen Delikten können sehr hohe<br />
Vermögensschäden resultieren. Es gibt Fälle, bei denen die Opfer<br />
mehrere 100‘000 CHF an die Betrüger zahlten. «Romance Scam» Betrugsmaschen<br />
werden aufgrund von Schamgefühlen eher zögerlich<br />
bei der Polizei angezeigt.<br />
3Aufgrund welcher gesetzlichen Grundlage können<br />
solche Delikte verfolgt werden?<br />
Die meisten «Cyberdelikte» werden auf der Grundlage des<br />
Schweizerischen Strafgesetzbuches (StGB) verfolgt. Ein typisches<br />
«Romance Scam» Delikt erfüllt den Tatbestand des Betrugs (Art. 146<br />
StGB). Je nach Ausprägung, z.B. wenn das Opfer spezielle Bilder geschickt<br />
hat und diese Bilder nun gegen das Opfer verwendet werden,<br />
kann auch der Tatbestand Erpressung (Art. 156 StGB) erfüllt sein.<br />
Heute haben wir jedoch das Problem, dass die einzelnen Gesetzesartikel<br />
häufig nicht auf «Cyberdelikte» ausgelegt sind. Zum Beispiel finden<br />
sie im StGB keinen Gesetzesartikel, welcher den Straftatbestand<br />
«Romance Scam» enthält. Daher müssen die einzelnen «digitalen<br />
Phänomene» in die analogen Gesetzesartikel übersetzt werden. Das<br />
ist oftmals sehr kompliziert. In gewissen Bereichen braucht es sicher<br />
eine Überarbeitung bzw. Ergänzung der einzelnen Straftatbestände.<br />
Eine Gesetzesanpassung ist jedoch sehr zeitaufwendig und langwierig.<br />
Da sich die Cyberwelt sehr schnell ändert, braucht es offen formulierte<br />
und zugleich griffige Gesetzesartikel. Das zu lösen ist ein sehr<br />
komplexes Unterfangen.<br />
18<br />
4Es braucht also eine Cyber-Polizei und auch eine teilweise<br />
Überarbeitung des StGB um weiter vorwärts zu kommen?<br />
Nebst den von Ihnen genannten zwei Hauptfaktoren kommt<br />
noch ein Dritter Faktor "Gesellschaft" hinzu. Es braucht vor allem<br />
auch ein Umdenken in der Gesellschaft um den Cyberkriminellen<br />
Paroli bieten zu können. Um dieses Umdenken erreichen zu können,<br />
braucht es vor allem Aufklärung die in den Schulen und bei den Eltern<br />
beginnen muss. Ein Beispiel: Wenn ein Jugendlicher unter 16<br />
Jahren ein Nacktbild seiner Freundin oder Freundes versendet ist<br />
dies strafbar. Auch Bilder die man postet, geben viele Informationen<br />
zur eigenen Person preis. Bei Jugendlichen ist diese Gefahr besonders<br />
gross, da das Posten von Bildern in den sozialen Netzwerken besonders<br />
beliebt ist. Dadurch kann schnell ein falscher Eindruck über<br />
die Person entstehen und man bietet den Cyberkriminellen die Möglichkeit<br />
diese Schwachstelle auszunutzen.<br />
5Was muss sich ändern um solche Delikte schneller und<br />
effizienter zu bearbeiten?<br />
Generell werden die Polizisten immer mehr im Thema Cybercrime<br />
geschult und es entstehen spezialisierte Cyberabteilungen die<br />
sich um die Bekämpfung von Cybercrime kümmern. Ebenfalls findet<br />
eine stärkere Vernetzung zwischen den Kantonen und des Bundes<br />
sowie auf internationaler Ebene statt. Man rückt näher zusammen<br />
und geht die Probleme gemeinsam an. All das braucht jedoch zusätzliche<br />
Personalressourcen. Diese müssen zuerst beantragt und<br />
dann auch zugesprochen werden. Im Cyberbereich ist das Personal<br />
einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren. Ein weiteres Problem ist,<br />
dass gewisse Delikte wie beispielsweise Romance Scam wegen verletztem<br />
Schamgefühl selten angezeigt werden. Diese geringe Anzahl<br />
Anzeigen führen dazu, dass Cyberdelikte zwar in der Kriminalstatistik<br />
erscheinen, aber jedoch nicht in ihrer wirklichen Anzahl. Das gibt ein<br />
falsches Bild ab. Bei den in der Kriminalstatistik aufgeführten Delikten<br />
spricht man von einem so genannten Hellfeld. Das Hellfeld ist<br />
der Ausschnitt des Kriminalitätsgeschehens in einem bestimmten<br />
Zeitraum, der offiziell bekannt und registriert wird. Die nicht bekannten<br />
Straftaten, das so genannte Dunkelfeld, ist im Cyberbereich sehr<br />
gross. Die Rechnung ist dann einfach. Wenig Delikte bedeutet wenig<br />
Probleme. Um die Problematik wirklich ganzheitlich und in ihrer Tiefe<br />
erfassen zu können, muss das Dunkelfeld erhellt werden. Das heisst<br />
natürlich nicht, dass bei jedem Portscan gleich eine Anzeige erstellt<br />
werden muss. Aber bei «schwereren» Delikten und insbesondere bei<br />
einer Vermögensschädigung ist eine Anzeige sicherlich sinnvoll.<br />
ALOE BLACC<br />
REBECCA FERGUSON<br />
OLYMPIASIEGER: Alina Zagitova · Tatiana Volosozhar & Maxim Trankov<br />
WELTMEISTER: Javier Fernandez<br />
EUROPAMEISTER: Vanessa James & Morgan Ciprès<br />
BLIGG · BASTIAN BAKER<br />
MARCO RIMA<br />
TICKETS: ARTONICE.COM
CYBER SECURITY<br />
BRAUCHT ES EINE CYBER<br />
FEUERWEHR? SWISS BUSINESS<br />
PROTECTION AG<br />
INTERVIEW MIT CHRIS ECKERT (CEO) UND WOLFGANG SIDLER (STV. CEO)<br />
INTERVIEW VON CHRISTOPH BORER<br />
1Swiss Business Protection AG wurde im vergangenen Juli<br />
gegründet. Was ist das Kernziel, das Sie erreichen wollen?<br />
Die Wirtschaft in der Schweiz, namentlich unsere Unternehmen,<br />
Institutionen sowie auch Private sollen unbürokratisch und wirksam<br />
gegen die aktuellen und künftigen Gefahren im Bereich Wirtschaftskriminalität,<br />
Cyber Crime und Industriespionage geschützt werden.<br />
Mit acht Expertinnen und Experten sowie ihren Firmen – alle seit Jahren<br />
in den verschiedensten Bereichen der Integralen Sicherheit tätig<br />
– werden Geschädigte, Hilfesuchende und Betroffene unterstützt.<br />
Im Ernstfall begleiten wir sie mit allen erforderlichen Massnahmen,<br />
bis der Normalfall wieder eintritt oder die Krise überwunden ist. Gesamtheitlich,<br />
zeitnah, vertraulich und aus einer Hand. Konzeptionell,<br />
strategisch und operativ. Sieben Tage die Woche. Im Notfall auch am<br />
Wochenende und in der Nacht. Ende Oktober 2019 wurde das Kompetenzzentrum<br />
Wirtschaftsschutz Schweiz (Swiss Business Protection<br />
AG; www.swissbp.ch) offiziell eröffnet.<br />
2Das Thema Cybercrime und Cyber-Security ist in der<br />
heutigen Zeit ein Thema, das immer mehr im Focus der<br />
Unternehmen steht weil das Thema immer mehr ein<br />
Geschäft wird. Wie sehen Sie die Entwicklung?<br />
Die Gefährdungslage für unsere Wirtschaft ist bereits heute auf einem<br />
hohen Niveau. Die Zahl der Cyberattacken auf Industrie- und<br />
Dienstleistungs-Unternehmen wird wohl auch künftig weiter steigen.<br />
Parallel dazu wird die Qualität der Angriffe ebenfalls neue Dimensionen<br />
erreichen. Immer mehr Daten, Informationen und sensible<br />
Dokumente werden künftig in digitaler Form örtlich und zeitlich unabhängig<br />
voneinander abrufbar sein. Schneller verfügbar, effizienter<br />
einsetzbar und einfacher bedienbar heissen die Ansprüche des heutigen<br />
Anwenders. Diese Entwicklung ist aus.Sicht der Usability toll,<br />
ergibt aber seitens der Integralen Sicherheit immer mehr offene Einfallstore<br />
und grössere Angriffsvektoren für Attacken, digitale sowie<br />
konventionelle.<br />
Derzeit werden zum Beispiel Trojaner meistens als Spam- und Phishing-E-Mail<br />
verschickt, welche Dateien und Programme durchsuchen<br />
und schliesslich weitere Malware nachlädt, welche die Kontozugangsdaten<br />
abfischen. Danach kommen die Verschlüsselungs-Trojaner<br />
ins Spiel: Sie verschlüsseln wichtige Dateien und fordern die<br />
Geschädigten auf, Lösegeld z.B. in Bitcoins zu bezahlen.<br />
In dieser ganzen Phase sind wir alle, also der normale Anwender, im<br />
Spiel. Mindestens vor jedem Cyberangriff wird durch die Täter Social<br />
Engineering betrieben. Die grösste Schwachstelle ist leider der «Risikofaktor<br />
Mensch» also der Benutzer am Computer, welcher z.B. das<br />
Phishing-E-Mail öffnet. Wir Menschen treffen zum überwiegenden<br />
Teil emotionale Entscheidungen (Gutmütigkeit, Hilfsbereitschaft,<br />
Angst, Mitleid, Vertrauen). Das macht uns verletzlich und angreifbar.<br />
Hacker, Kriminelle etc. nützen dies schamlos aus. Beim vorgenannten<br />
Beispiel wird der Anwender mittels Manipulation oder Ablenkung<br />
dazu bewegt, den Anhang im E-Mail zu öffnen.<br />
Und die nahe Zukunft zeigt keine Abkehr: Die Anbindung von Produktionssystemen<br />
ans Internet (IoT) und der Einsatz von Cloud-Diensten<br />
verspricht im Zuge der Digitalisierung und der Industrie 4.0 mehr Effizienz<br />
und Produktivität in den Unternehmen. Jedoch bieten zusätzliche<br />
digitale Komponenten und Cloud-Services eine deutlich höhere<br />
Anzahl von Schwachstellen und Angriffsmöglichkeiten für Hacker<br />
und kriminelle Organisationen.<br />
3Was mir auch auffällt, dass die Aufklärungsquote von<br />
Cyberangriffen in vielen Ländern sehr tief ist. Kann man<br />
sagen, dass die Justiz dieser Thematik einfach nicht<br />
gewachsen ist?<br />
Diese Frage kann seriös nicht mit einem Einzeiler beantwortet werden.<br />
Grundsätzlich wird nach einem Vorfall nur ein Bruchteil der<br />
Angriffe den Strafverfolgungsbehörden gemeldet, also eine Strafanzeige<br />
erstattet. Dies hat verschiedene Gründe: Der betroffene<br />
Unternehmer beispielsweise möchte in erster Linie möglichst schnell<br />
die negative Einwirkung stoppen, den Schaden begrenzen, die Produktion<br />
möglichst schnell wieder hochfahren und tunlichst einen<br />
Reputationsschaden vermeiden. Die Strafverfolgung eines identifizierten<br />
Täters ist für ihn nur ein nachgelagertes Ziel. Bei den Strafverfolgungsbehörden<br />
ist es genau umgekehrt. Polizei und Staatsanwaltschaften<br />
haben den gesetzlichen Auftrag, Straftaten zu verfolgen,<br />
Täter zu ermitteln, gerichtsverwertbare Beweise zu erheben, um die<br />
identifizierte Täterschaft später durch ein Gericht bestrafen zu lassen.<br />
Ob dann eine betroffene Firma im schlimmsten Fall z.B. keine<br />
finanziellen Reserven mehr hat, um mit eigener Kraft wieder hoch<br />
zu kommen, ist nicht Sache und Verpflichtung des Staates. Dazu<br />
kommt, dass Cyber-Kriminelle und kriminellen Organisationen meist<br />
abgeschottet im Ausland oder mobil sind, von dort aus punktgenau<br />
agieren und kaum strafrechtlich verfolgt werden können. Dazu<br />
wäre eine sehr grosse Anzahl von Ermittlern, IT-Spezialisten, Elektronikern,<br />
Forensikern, Hackern und spezialisierten Staatsanwälten erforderlich,<br />
was wiederum massive Kosten verursachen und ein völlig<br />
neues, unbürokratisches Vorgehen und pragmatische Gesetzgebung<br />
voraussetzen würde. Die teils sehr langsame grenzüberschreitendet<br />
Zusammenarbeit sowie eine Strafverfolgung, welche auf länderspezifischen,<br />
unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen basiert<br />
ist aber die Realität. Dies rasch zu optimieren und zu verbessern, ist<br />
unseres Erachtens ein Wunschtraum. Die Wirtschaft muss also selbst<br />
für ihren Schutz sorgen. Warten auf eine übergeordnete Lösung ist<br />
nicht zielführend.<br />
4Das Thema Cyber-Angriffe ist kein neues Phänomen<br />
sondern das Problem gibt es schon ein paar Jahrzehnte –<br />
ich kann mich noch an einen bösartigen Virus erinnern,<br />
MYDoom, im Jahr 2001. Das zeigt mir, dass das Thema eigentlich<br />
jahrelang nicht beachtet wurde?<br />
Ihre Einschätzung ist richtig. Schon in den 80er Jahren gab es zuhauf<br />
Erpressungs-Faxmeldungen z.B. aus Nigeria mit dem Ziel, sich auf unsere<br />
Kosten zu bereichern. «Sie haben gewonnen!» oder «Lukrativer<br />
Nebenverdienst!» – hinter solchen Angeboten steckten und stecken<br />
oft Betrüger und Abzocker. Oder denken Sie an den alt bewährten<br />
Enkel-Trick. Der wird heute noch erfolgreich angewandt. Sie sehen,<br />
die Täter sind kreativ, passen sich schnell den Gegebenheiten an und<br />
setzen einfach sowie günstig verfügbare Technik und Elektronik erfolgreich<br />
ein. Auch hier zeigt sich, dass der «Mensch» ziemlich einfach<br />
angreifbar ist.<br />
Uns Menschen hier geht es gut. Wir sehen meist nur das Positive und<br />
blenden dadurch gewisse Gefahren oder Risiken aus. Zudem machen<br />
wir uns erst ernsthafte Gedanken, wenn man selbst oder direkt negativ<br />
betroffen ist. Es muss also zuerst schmerzen, bis wir reagieren.<br />
Die Materie ist teils zu abstrakt, physisch nicht fassbar und schon gar<br />
nicht sichtbar. Also weshalb soll ich mich gegen etwas schützen, was<br />
ich nicht kenne und noch nicht eingetreten ist?<br />
Unser Ziel ist es, die Menschen bzw. die Unternehmen in dieser Hinsicht<br />
aufzuklären und zu sensibilisieren. Das heisst, präventive organisatorische<br />
und technische Massnahmen zu treffen um einen möglichen<br />
Angriff erfolgreich zu überstehen oder es gar nicht so weit<br />
kommen zu lassen. Kommt es zu einem Angriff, unterstützen wir die<br />
Unternehmen von Anfang an bis zum Schluss, um die richtigen Entscheidungen<br />
zu treffen, den Schaden zu minimieren und baldmöglichst<br />
den Normalbetrieb wieder zu ermöglichen.<br />
5Viele Unternehmen haben der Problematik bis heute<br />
auch keine Beachtung geschenkt. Kann man sagen, dass<br />
das Risiko einer Cyber-Attacke von vielen Unternehmern<br />
ignoriert worden ist?<br />
Wir sollten den Fokus nicht nur auf Cyber-Attacken legen. Die erweiterte<br />
Betrachtungsweise schliesst z.B. auch Industriespionage, Sabotage<br />
und Wirtschaftskriminalität mit ein. Dies sind ebenso grosse<br />
Bedrohungsfelder, die meist nicht losgelöst voneinander einwirken.<br />
Das macht die Erkennung und Identifikation eines Vorfalls oder Schadens<br />
nicht einfacher.<br />
Wir hören noch oft von Verantwortlichen «davon sind wir nicht betroffen»<br />
oder «das passiert uns nicht, denn wir sind ja kein Rüstungskonzern».<br />
«Sicherheit kostet nur» ist eine weitere Argumentation. Das<br />
heisst, die Unternehmen «fühlen» sich sicher, wissen es aber letztlich<br />
nicht wirklich. Das ist eine gefühlte Sicherheit, man könnte eine solche<br />
Haltung in der heutigen Zeit auch als Ignoranz bezeichnen.<br />
Das Ziel einer Unternehmensführung sollte unseres Erachtens sein,<br />
u.a. die eigenen Mitarbeitenden zu schützen, eine reibungslose Produktion<br />
zu gewährleisten und die Verfügbarkeit von Information<br />
sowie Innovation zu sichern, um die Prosperität des Unternehmens<br />
auch in Zukunft zu gewährleisten. Der Schutz der zentralen Unternehmenswerte<br />
eines jeden Unternehmens ist das prioritäre Interesse.<br />
Die Einbettung einer integralen Sicherheit in die Geschäftsstrategie<br />
tut Not.<br />
Wir können jedem Unternehmen nur empfehlen mindestens eine<br />
Risiko-Analyse, speziell auf das eigene Unternehmen ausgerichtet,<br />
durchzuführen.<br />
6Heutzutage kann man bei Hackern Tools kaufen, die<br />
man für Cyber-Attacken einsetzen kann und falls man<br />
mit dem Tool nicht zurecht kommt steht einem sogar<br />
ein Help-Chat zur Verfügung. Das sagt mir, es geht wie immer<br />
nur ums Geld. Braucht es eine Cyber-Polizei?<br />
In der Tat gibt es solche Dienstleistungen, z.B. «Hacking-as-a-Service».<br />
Vollständige Angriffspakete inkl. 24Std. Hotline können Sie im Darknet<br />
kaufen. Da die Kriminellen inzwischen erkannt haben, dass sie<br />
selbst das Know-how nicht mehr haben müssen um beispielsweis<br />
mit Phishing-Attacken sehr viel Geld zu verdienen, wurde dies zu<br />
einem sehr erfolgreichen Business-Modell.<br />
20 21
BASLERWirtschaft<br />
CYBER SECURITY<br />
Der Ruf nach einer Cyber-Polizei ist verständlich. Aus schon erwähnten<br />
Gründen sind wir bezüglich effektiver Wirkung auf internationaler<br />
Ebene skeptisch. Mit unseren demokratisch austarierten Gesetzen,<br />
den unterschiedlichen Interessen der einzelnen Länder und dem Ruf<br />
nach differenziertem Einsatz der Steuergelder können wir im Bereich<br />
der Bekämpfung wohl einzelne Organisationen identifizieren, nur ein<br />
paar Täter dingfest bzw. inaktiv machen. In der Schweiz gibt es Spezialisten<br />
in den Polizeikorps, die sich der Verbrechensbekämpfung<br />
im Cyber-Bereich annehmen. Ein gezielter Ausbau wäre aus unserer<br />
Sicht zweifelsfrei nötig. Letztlich kann aber die Wirtschaft nicht tatenlos<br />
zusehen und auf Besserung hoffen. Die Zeit rennt uns buchstäblich<br />
davon.<br />
7Ein wichtiger Punkt zum Schutz vor Cyber-Attacken ist<br />
die Aufklärung und Schulung von Mitarbeitenden?<br />
Das ist genau der Ansatz. Die Mitarbeitenden sollten regelmässig<br />
zum Thema der Integralen Sicherheit sensibilisiert werden. Es<br />
nützt nichts, nur einmal mit einem internen E-Mail über Cyber-Risiken<br />
zu informieren. Awareness und Sensibilisierung ist ein permanenter<br />
Prozess. Es gibt viele praxisorientierte Sensibilisierungs-Massnahmen.<br />
Ein gutes Awareness-Konzept mit entsprechenden Massnahmen<br />
ist ein sehr wichtiger Beitrag für die Sicherheit Ihres Unternehmens.<br />
Sicherheit ist zur Chefsache geworden. Die obersten Chefs<br />
tragen die Verantwortung. Und letztlich haftet der Verwaltungsrat.<br />
9Wie läuft es ab wenn ich Swiss Business Protection AG<br />
kontaktiere?<br />
Ein schadenreicher Vorfall, ein negatives Ereignis macht Sie<br />
betroffen. Oder Sie haben Bedarf für präventive Beratung im Bereich<br />
der integralen Sicherheit. Ein Anruf genügt. Ein Experte der Swiss<br />
Business Protection AG nimmt Ihr Anliegen entgegen, fragt nach und<br />
führt eine erste Einschätzung durch.<br />
Im Krisenfall unterstützt Sie unser Experten-Team über unsere Notfall-Nummer<br />
täglich von 06:00 bis 24:00 und bietet Ihnen Lösungen,<br />
um das Ereignis optimal zu meistern und künftige Angriffe effizient<br />
abzuwehren. Wünschen Sie eine Beratung in Form der Prävention<br />
erreichen Sie uns zu den üblichen Bürozeiten. Wir begleiten Sie mit<br />
grösster Diskretion bei der Ereignisbewältigung, wie auch bei der<br />
Prävention. Von Anfang bis zum Ende und alles aus einer Hand.<br />
Lösungen kann ich erwarten?<br />
Jede Lösung hängt von der Art des Ereignisses ab. Es sind<br />
10Welche<br />
organisatorische und technische Massnahmen je nach<br />
Fall und Angriff. Präventiv können wir Ihnen das ganze Spektrum der<br />
Integralen Sicherheit anbieten. Hier gibt es sehr viele Massnahmen<br />
um Ihr Unternehmen zu schützen. Sei es das Durchführen von Audits<br />
oder Penetration-Tests, das Erstellen von Konzepten, Richtlinien und<br />
Weisungen, das Erarbeiten von zugeschnittenen Awareness-Schulungen,<br />
Durchführen von Risiko-Analysen und Zertifizierungen bis<br />
hin zur Entwicklung von Sicherheitsstrategien.<br />
Kann man sagen Sie sind die Cyber-Feuerwehr der Schweiz?<br />
Die Analogie kommt hin, aber nicht nur im Bereich von Cyber-Attacken.<br />
Die Feuerwehr ruft man erst, wenn das Ereignis bereits stattgefunden<br />
hat und wir mit unseren Lösungen versuchen den Schaden<br />
so schnell wie möglich einzudämmen. Wir verfügen nicht über<br />
Löschwasser, dafür aber über viel Erfahrung, aktuelles Wissen und<br />
umfangreiche Kompetenzen.<br />
12.und letzte Frage. Wie sehen Sie das aktuelle<br />
Interesse der Schweizer Unternehmer am Thema<br />
Cyber-Security?<br />
Bei Gesprächen auf dem C-Level ist das Thema leider noch nicht ganz<br />
angekommen. Das wird vermutlich noch einige Zeit andauern. Eine<br />
aktuelle Umfrage hat dies leider wieder bestätigt: 64% der Geschäftsleitungen<br />
sind immer noch der Ansicht, dass die Verantwortung für<br />
Cyber-Sicherheit bei der IT liegt. Dies ist ein grosser Trugschluss. Verantwortlich<br />
für das was getan und verursacht wird oder passiert, ist<br />
immer die Geschäftsleitung. Wie schon erwähnt, Sicherheit ist Chefsache!<br />
8Swiss Business Protection AG wirbt mit dem Slogan<br />
«Wir schützen Ihr Unternehmen». Wie muss ich mir das<br />
vorstellen?<br />
Wir schützen Unternehmen mit dem integralen Sicherheitsansatz:<br />
Prävention (proaktive Dienstleistungen):<br />
Selbstverständlich ist der beste Schutz des Unternehmens gewährleistet,<br />
wenn negative Einwirkungen oder Angriffe verhindert werden<br />
können. Im besten Fall werden mit wiederkehrenden, präventiven<br />
Massnahmen Risikobeurteilungen durchgeführt, Sicherheitsstrategien<br />
entwickelt, Awareness- und Sensibilisierungskampagnen implementiert<br />
sowie mit wiederkehrendem Controlling (z.B. Audits) überprüft<br />
und aufgrund der aktuellen Erkenntnisse angepasst.<br />
Basierend auf den drei Säulen eines jeden Unternehmens (Infrastruktur,<br />
Mensch & Organisation sowie Information) gilt es – je nach Ausgangslage<br />
und Ausrichtung des jeweiligen Unternehmens – Überlegungen<br />
zu Aspekten wie Standortsicherheit, Risikofaktor Mensch,<br />
Rekrutierung, Mobilitätssicherheit, Notfall- und Krisenmanagement,<br />
Forensik, Know-how-Schutz sowie Cyber Security bzw. generellem<br />
Informations- und Datenschutz anzustellen und gezielte Abwehrund<br />
Gegenmassnahmen umzusetzen.<br />
Ereignisbewältigung (reaktive Dienstleistungen):<br />
Die rasche und zielgerichtete Ereignisbewältigung gewinnt ständig<br />
an Wichtigkeit. Immer wieder wird der Ruf nach einer Anlaufstelle laut,<br />
welche kontaktiert werden kann, wenn der Schaden nach einem Vorfall<br />
eingetreten ist oder die Krise kein Ende nehmen will. Der Ansatz<br />
dieser Anlaufstelle sollte sein, bei einem Vorfall möglichst schnell, angemessen<br />
und wirkungsvoll zu reagieren und das geschädigte Unternehmen<br />
oder den Betroffenen zu begleiten. Gleichzeitig wird der<br />
Wunsch nach schweizerischen oder zumindest regionalen Anbietern<br />
geäussert, die sich durch ihre operative Erfahrung, interdisziplinären<br />
Kompetenzen, gesamtheitliche Betrachtung und ihre verhältnismässig<br />
skalierbare Agilität auszeichnen müssten.<br />
22 23
BASLERWirtschaft<br />
CYBER SECURITY<br />
Die Anforderungen an die Informationssicherheit steigen<br />
stetig. Täglich ist von neuen Schwachstellen zu lesen,<br />
Angriffe auf Firmen und Privatpersonen nehmen zu und<br />
die gesetzlichen und regulativen Anforderungen sind<br />
immer aufwändiger zu erfüllen. ISO 27001 stellt die Anforderungen<br />
an ein Informationssicherheitsframework,<br />
welches den Umgang mit diesen Themen für das eigene<br />
Unternehmen vereinfacht.<br />
Informationssicherheit wird zu einem immer wichtigeren Thema für<br />
jedes Unternehmen. Jede Firma möchte die eigenen und von Dritten<br />
übergebenen Daten sicher aufbewahren und schützen. Um für Kundinnen<br />
und Kunden, Lieferanten und Partner auch einen Nachweis zu<br />
haben, sollte ein ISMS (InformationsSicherheitsManagementSystem)<br />
aufgebaut werden. ISO 27001 bildet ein Framework, mit welchem<br />
das ISMS aufgebaut, unterhalten und stetig weiterentwickelt werden<br />
kann. Hat das System einen guten Stand erreicht, kann es durch eine<br />
akkreditierte Stelle zertifiziert und ein Nachweis ausgestellt werden.<br />
Die ISO 27000-Reihe besteht aus verschiedenen (Sub-) Standards.<br />
Laufend kommen weitere dazu, vor allem im Bereich der sektionsspezifischen<br />
Standards in bestimmten Bereichen wie Telekommunikation,<br />
Finanzen, Gesundheitswesen und Energieversorgung. Die Basis<br />
bilden aber immer die beiden Normen ISO 27001 und ISO 27002.<br />
Andreas Wisler, Dipl. Ing. FH, Inhaber<br />
ISMS:<br />
MEHRWERT ODER<br />
GELDVERSCHWENDUNG?<br />
Inhalt<br />
ISO 27001 beschreibt den Aufbau des Frameworks. Die Kapitel umfassen<br />
den Kontext der Organisation (Aufbau, Prozesse, involvierte<br />
Stellen, Geltungsbereich und das Managementsystem), Anforderungen<br />
an die Führung (Verantwortung und Zuständigkeiten, Leitlinie),<br />
der Planung (Risiko-Analyse, Umsetzungspläne), die Unterstützung<br />
(Ressourcen, Kompetenzen, Schulungen, Kommunikation), den Einsatz<br />
(Planung, Durchführung und Behandlung von Risiken), die Auswertung<br />
(Überwachung, Messung, Analyse und Auswertung) sowie<br />
die stetigen Verbesserungen.<br />
Im Anhang werden konkrete Massnahmen gefordert. Total handelt<br />
es sich um 114 so genannte Controls, aufgeteilt in 14 Kapitel. Dabei<br />
werden Themen wie die Organisation, Sicherheit des Personals,<br />
Management von Werten, Zugriffskontrolle, physische Sicherheit,<br />
Betriebssicherheit, Unterhalt und Wartung, Beziehungen mit Lieferanten,<br />
Management von Sicherheitsvorfällen sowie Business Continuity<br />
Management behandelt. Da aus der 27001 nur ersichtlich ist,<br />
wie die Massnahme lautet, hilft die 27002 weiter. Hier werden detaillierte<br />
Erklärungen an diese Controls beschrieben (Anleitung zur Umsetzung<br />
genannt).<br />
Management-Anforderungen<br />
Nur mit dem Auftrag ein ISMS aufzubauen, ist es aber nicht getan.<br />
Mit der letzten Überarbeitung im Jahr 2013 kamen klare Anforderungen<br />
dazu, die die Leitung des Unternehmens in die Pflicht nimmt. Die<br />
Norm definiert die folgenden Anforderungen, die es zu erfüllen gibt:<br />
Übernahme der Gesamtverantwortung für die Informationssicherheit<br />
Informationssicherheit in alle Prozesse und Projekte integrieren<br />
Informationssicherheit steuern und aufrechterhalten<br />
Erreichbare Ziele setzen<br />
Sicherheitskosten gegen Nutzen abwägen<br />
Vorbildfunktion<br />
Oft stehen Management-Systeme in der Kritik, dass viel Papier erstellt<br />
werden muss, dies aber für das Unternehmen nur wenig bringt.<br />
Dies ist sicherlich teilweise richtig. Auch für ISO 27001 müssen einige<br />
(Pflicht-) Dokumente erstellt werden. Aus meiner Erfahrung bei<br />
verschiedenen Projekten, sind dies aber Dokumente, die ein Unternehmen<br />
auch ohne Zertifizierung erstellen sollte. Gerade die Leitlinie<br />
zum Umgang mit der Informationssicherheit ist essentiell. Aber auch<br />
die Risikoanalyse ist wichtig und wird ebenfalls für das Interne Kontrollsystem<br />
IKS nach OR 728a gefordert.<br />
Erfolgreicher Abschluss<br />
Wann kann der Projektstatus abgeschlossen werden? Nach der Norm<br />
gilt ein Informationssicherheitssystem dann als erfolgreich, wenn folgende<br />
Punkte erfüllt sind:<br />
1. es gibt eine definierte Leitlinie, welche sich an den Zielen<br />
und Massnahmen der Geschäftszielen orientiert und<br />
an das Vorgehen zum Management der Informationssicherheit<br />
der Unternehmenskultur angepasst ist,<br />
2. ein Budget für Informationssicherheitsmanagement zugeteilt<br />
wurde und die Aktivitäten zur Informationssicherheit von<br />
der Geschäftsführung unterstützt werden,<br />
3. in der Organisation das Verständnis für die Anforderungen<br />
an Informationssicherheit verbreitet ist, Risikoanalysen<br />
durchgeführt und Notfallvorsorge betrieben wird,<br />
4. die Benutzer hinreichend für Informationssicherheit sensibilisiert<br />
und geschult sind und die geltenden Sicherheitsvorgaben<br />
und Regelungen bekannt sind sowie<br />
5. ein Sicherheitsprozess mit einer regelmässig wiederholten<br />
Beurteilung und Verbesserung des ISMS existiert.<br />
Ablauf zur Zertifizierung<br />
Wie kann ein Unternehmen nun den Weg in Richtung ISO 27001 einschlagen?<br />
Welche Dinge gilt es in welcher Reihenfolge umzusetzen?<br />
Nachfolgende Schritte zeigen einen pragmatischen Weg zu einer erfolgreichen<br />
Zertifizierung auf:<br />
1. Unterstützung der Geschäftsleitung einholen<br />
2. Projekt-Plan erstellen<br />
3. Anforderungen und Rahmenbedingungen ermitteln<br />
(Interessierte Parteien, vertragliche und rechtliche<br />
Anforderungen). Dazu sollten unter anderem die folgenden<br />
Fragen beantwortet werden:<br />
a. Welche Geschäftsprozesse gibt es und wie hängen diese<br />
mit den Geschäftszielen zusammen?<br />
b. Welche Geschäftsprozesse hängen von einer funktionierenden,<br />
also einer ordnungsgemäss und anforderungsgerecht<br />
arbeitenden IT ab?<br />
c. Welche Informationen werden für diese Geschäftsprozesse<br />
verarbeitet?<br />
d. Welche Informationen sind besonders wichtig und damit<br />
in Bezug auf Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit<br />
schützenswert und warum (z. B. personenbezogene Daten,<br />
Kundendaten, strategische Informationen, Geheimnisse wie<br />
Entwicklungsdaten, Patente, Verfahrensbeschreibungen)?<br />
e. Gibt es Partner, Kunden oder weitere Stellen, die Zugriff auf<br />
Firmenwerte benötigen?<br />
f. Welche vertraglichen Anforderungen müssen erfüllt werden?<br />
4. Anwendungsbereich definieren (welcher Bereich soll<br />
zertifiziert werden?)<br />
5. Informationssicherheitsrichtlinie erstellen<br />
6. Prozess zur Risikoeinschätzung etablieren (Prozesse und<br />
Assets erfassen), Kritikalität definieren<br />
7. Risikoeinschätzung durchführen<br />
8. Umsetzung der daraus entstehenden Massnahmen<br />
9. Durchführung von Trainings und Awareness-Schulungen<br />
10. Internes Audit durchführen (Überprüfung des ISMS und<br />
der 114 Controls aus ISO 27002)<br />
11. Management-Bewertung durchführen<br />
12. Anmeldung zur Zertifizierung<br />
13. Durchführen des ISO 27001-Audits durch eine akkreditierte Stelle<br />
Es lohnt sich dabei, als Unterstützung oder Begleitung auf einen<br />
erfahrenen Spezialisten zu setzen. Dieser kennt die notwendigen<br />
Schritte, kann an den richtigen Stellen nachfragen und setzt auch<br />
etwas Druck auf, damit das Projekt in der Hektik des Tagesgeschäftes<br />
nicht untergeht. Doch nicht alle Schritte können durch eine externe<br />
Stelle schnell umgesetzt werden. Gerade die Beschreibung von<br />
Prozessen, das Erfassen von Assets (Firmenwerten) und der damit<br />
verbundenen Risikoanalyse kann das Unternehmen oft besser und<br />
schneller durchführen, sind diese doch schon bekannt. Die erforderlichen<br />
Dokumente, der Aufbau des ISMS, eine allenfalls notwendige<br />
Anpassung von Prozessen, die Schulung von Mitarbeitern (Stichwort<br />
Sensibilisierung) und die Begleitung durch die notwendigen Kontrollen<br />
(Internal Audit, Management-Bewertung) können abgegeben<br />
werden.<br />
Nutzen<br />
Durch den Aufbau eines effektiven ISMS können verschiedene Nutzen<br />
erreicht werden:<br />
Klare Verbindlichkeit des Managements inkl. Vorbildfunktion<br />
Klare Vorgaben an alle involvierten Stellen<br />
Regelmässige Awareness<br />
Nachvollziehbare Prozesse<br />
Risiken werden systematisch erkannt, bewertet und behandelt<br />
(noch) ein Wettbewerbsvorteil<br />
Reduktion von Audits durch Dritte<br />
Klare Verbindlichkeiten gegenüber Partnern, Lieferanten<br />
und Kunden.<br />
Mit einem ISMS können klare Vorgaben definiert, umgesetzt und geprüft<br />
werden. Trotz hohen initialen Aufwands kann durch gemanagte<br />
Prozesse in der Folge Geld gespart werden. Zudem existiert ein<br />
anerkannter Nachweis, dass in diesem Unternehmen die Informationssicherheit<br />
nachhaltig behandelt und verbessert wird.<br />
24 25
BASLERWirtschaft<br />
CYBER SECURITY<br />
ESET IST GRÜNDUNGS-<br />
MITGLIED DER GOOGLE APP<br />
DEFENSE ALLIANCE<br />
KOOPERATION SOLL DIE SICHERHEIT<br />
IM GOOGLE PLAY STORE WEITER VERBESSERN<br />
ESET zählt zu den von Google handverlesenen Gründungsmitgliedern<br />
der App Defense Alliance, die am 6. November ihre Arbeit<br />
aufgenommen hat. Mit seiner Expertise und den umfassenden Security-Technologien<br />
ist der europäische IT-Sicherheitshersteller seit<br />
Jahren führend bei der Entdeckung, Analyse und Abwehr von Cyberbedrohungen.<br />
Diese außergewöhnliche Allianz ergänzt die bestehenden<br />
erfolgreichen Partnerschaften, die ESET bereits mit Google<br />
unterhält. Dazu zählt die Kooperation mit Chronicle, einem Tochterunternehmen<br />
des Google Konzerns, sowie die integrierte ESET-Engine<br />
in Google Chrome. Ab sofort stellt der europäische IT-Sicherheitshersteller<br />
in der App Defense Alliance seine umfassenden<br />
Erkennungsfunktionen für das Android-Ökosystem bereit, um so die<br />
Sicherheit im Google Play Store noch weiter zu verbessern.<br />
«Wo früher erst durch reaktive Erkennungsverfahren Schwachstellen<br />
erkannt werden konnten, kommen ab heute deutlich umfassendere<br />
und vor allem proaktive technologische Maßnahmen zum Schutz<br />
von Milliarden Verbrauchern und Unternehmen zum Einsatz», sagt<br />
Tony Anscombe, ESET Global Security Evangelist. «ESET ist seit langem<br />
führend bei der Erforschung neuer Cyberbedrohungen. Durch<br />
unser Engagement in der App Defense Alliance stellen wir Google<br />
weitergehende Informationen bereit, um Android-Bedrohungen<br />
schneller zu beseitigen. So werden Android-Nutzer zukünftig Cyberkriminellen<br />
einen Schritt voraus sein.»<br />
«Seit Jahren arbeitet Google intensiv mit Mitgliedern der Cybersicherheits-Community<br />
zusammen, um sowohl Unternehmen als auch<br />
Verbraucher in der digitalen Welt zu schützen. Die heutige Nachricht<br />
ist das neueste Beispiel für diese Zusammenarbeit», sagt Dave<br />
Kleidenmacher, Leiter Android Security and Privacy bei Google. «Die<br />
Partnerschaft mit einem renommierten Mitglied der IT-Sicherheitsbranche<br />
wie ESET wird den Schutz des Google Play-Ökosystems verbessern.<br />
Wir freuen uns darauf zu sehen, was unsere Teams gemeinsam<br />
erreichen können.»<br />
ESET wurde als Gründungsmitglied handverlesen<br />
ESET wurde von Google aufgrund seines Know-hows bei der Entdeckung<br />
bösartiger Apps im Google Play Store als Gründungsmitglied<br />
ausgewählt. Mit der Entdeckung einzigartiger Banking-Trojaner,<br />
Spyware und Ransomware hat ESET dazu beigetragen, einige<br />
der komplexesten Bedrohungen für das Android-Betriebssystem zu<br />
identifizieren. Mit dieser Partnerschaft werden die Forschungsteams<br />
von ESET eng in die Analyse eingebunden und helfen, die Nutzer des<br />
Google Play Store proaktiv zu schützen. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit<br />
wird ESET seine Erkenntnisse über schädliche Apps Google<br />
mitteilen, bevor die App im Store veröffentlicht wird.<br />
Weitere Informationen darüber, wie ESET dabei hilft den Google<br />
Play Store zu schützen, gibt es hier: https://security.googleblog.com/<br />
2019/11/the-app-defense-alliance-bringing.html<br />
Über ESET<br />
ESET ist ein europäisches Unternehmen mit Hauptsitz in Bratislava<br />
(Slowakei). Seit 1987 entwickelt ESET preisgekrönte Sicherheits-Software,<br />
die bereits über 110 Millionen Benutzern hilft, sichere Technologien<br />
zu genießen. Das breite Portfolio an Sicherheitsprodukten<br />
deckt alle gängigen Plattformen ab und bietet Unternehmen und<br />
Verbrauchern weltweit die perfekte Balance zwischen Leistung und<br />
proaktivem Schutz. Das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetz<br />
in über 200 Ländern und Niederlassungen u.a. in Jena, San<br />
Diego, Singapur und Buenos Aires. Für weitere Informationen besuchen<br />
Sie www.eset.de oder folgen uns auf LinkedIn, Facebook und<br />
Twitter.<br />
PRESSEKONTAKT:<br />
Michael Klatte<br />
PR Manager DACH<br />
Tel. +49 3641 3114-257<br />
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26 27
BASLERWirtschaft<br />
DIGITALISIERUNG<br />
KONZERNVERANTWORTUNG:<br />
GRÖSSTE DEUTSCHE<br />
UNTERNEHMEN BLEIBEN<br />
BEI MENSCHENRECHTEN HINTER<br />
ERWARTUNGEN ZURÜCK<br />
Von den zwanzig umsatzstärksten deutschen Unternehmen<br />
erfüllt keines alle grundlegenden Erwartungen an<br />
den Umgang mit Menschenrechten, zeigt eine Studie der<br />
ZHAW und des BHRRC. Siemens belegt mit 60 Prozent<br />
der möglichen Punkte den ersten Platz, die Deutsche<br />
Bank den letzten.<br />
Keines der grössten deutschen Unternehmen erfüllt alle grundlegenden<br />
Anforderungen an unternehmerisches Verhalten, wie sie in<br />
den 2011 vom UN-Menschenrechtsrat verabschiedeten UN-Leitprinzipien<br />
für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) festgelegt sind.<br />
Stattdessen erhält jedes der untersuchten Unternehmen in mindestens<br />
einer der zwölf Kernanforderungen null Punkte. Dies zeigt die<br />
Studie «Achtung der Menschenrechte» der ZHAW School of Management<br />
and Law und des Business and Human Rights Resource Centers<br />
(BHRRC), welche die zwanzig nach weltweitem Umsatz grössten<br />
deutschen Unternehmen mit dem «Corporate Human Rights Benchmark»-Ansatz<br />
bewertet (siehe letzter Abschnitt). Ausgewertet wurden<br />
im Frühjahr 2019 öffentlich zugängliche Informationen, welche<br />
die Unternehmen selber veröffentlicht haben: Websites der Unternehmen,<br />
ihre formelle finanzielle und nicht-finanzielle Berichterstattung<br />
und andere öffentliche Dokumente.<br />
VW, DHL & Co. können Sorgfaltsprüfung nicht durchgängig<br />
nachweisen<br />
Acht von zehn Unternehmen erzielen weniger als 40 Prozent der maximal<br />
erreichbaren 24 Punkte. Zu den Unternehmen mit insgesamt<br />
niedrigsten Punktzahlen (zwischen 20 und 30 Prozent) gehören die<br />
bekannten Namen Deutsche Post DHL, Deutsche Bahn und Deutsche<br />
Bank. Volkswagen erreicht 42 Prozent, welches der Durchschnittspunktzahl<br />
entspricht. Siemens ist mit 60 Prozent (14,5 von 24 Punkten)<br />
das am besten bewertete Unternehmen.<br />
«90 Prozent der Unternehmen konnten nicht aufzeigen, dass sie<br />
menschenrechtliche Risiken adäquat im Sinne der UN-Leitprinzipien<br />
handhaben», sagt ZHAW-Forscher Herbert Winistörfer, Hauptautor<br />
der Studie. Lediglich zwei Unternehmen, Daimler and Siemens, erzielten<br />
Punkte in jeder der vier Kernanforderungen im Bereich der<br />
menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht. «Die Sorgfaltsprüfung war der<br />
am niedrigsten bewertete Bereich insgesamt, da die meisten Unternehmen<br />
nicht nachweisen konnten, dass sie die UNGP-Anforderungen<br />
zur Bewertung folgenschwerer Menschenrechtsrisiken erfüllen»,<br />
so Winistörfer. Weiter zeigt die Studie, dass viele Unternehmen die<br />
Rechte der Arbeitnehmenden als Teil ihrer meist hochkomplexen Lieferketten,<br />
das Engagement gegenüber betroffenen Interessengruppen<br />
wie zum Beispiel lokalen Gemeinschaften und den Zugang zu<br />
rechtlichen Hilfsmitteln (Rechtsbehelfen) in ihrer Menschenrechtspolitik<br />
nicht explizit abdecken und nicht nachweisen, dass ihre Beschwerdemechanismen<br />
wirksam sind. Beispielsweise stellen nur<br />
zehn Unternehmen ansatzweise sicher, dass auch Mitarbeitende von<br />
Lieferanten Anliegen und Beschwerden vorbringen können. «Statt<br />
potenzielle Schäden für die Betroffenen stehen bei der Risikobewertung<br />
die potenziellen Schäden fürs Unternehmen wie Reputationsverluste<br />
im Fokus», so das Fazit des ZHAW-Forschers.<br />
Achtung der Menschenrechte per Gesetz<br />
Die deutsche Bundesregierung hat sich für 2020 zum Ziel gesetzt,<br />
dass mindestens 50 Prozent der deutschen Unternehmen mit mehr<br />
als 500 Mitarbeitern einen effektiven Menschenrechtsschutz eingeführt<br />
haben sollen. Wenn diese freiwillige Umsetzung nicht gelingt,<br />
sollen – gemäss dem aktuellen Koalitionsvertrag der Bundesregierung<br />
– die Unternehmen gesetzlich zur Umsetzung einer menschenrechtlichen<br />
Sorgfaltspflicht verpflichtet und auf eine EU-weite Regulierung<br />
gedrängt werden. Die betroffene breitere Gruppe von<br />
Unternehmen dürfte es schwer haben, diese grundlegenden Anforderungen<br />
an unternehmerisches Verhalten zu erfüllen, wie die Ergebnisse<br />
der ZHAW-Studie vermuten lassen.<br />
«In welche Richtung eine mögliche Regulierung in Deutschland gehen<br />
wird, lässt sich zur Zeit nur schwer abschätzen. Diskutiert werden<br />
sowohl eine Pflicht zu mehr Transparenz, verpflichtende Vorgaben<br />
für eine menschenrechtliche Sorgfaltsprüfung mit behördlicher<br />
Kontrolle oder eine erweiterte Haftung der Unternehmen analog zur<br />
Schweizer Konzernverantwortungsinitiative», erklärt Winistörfer.<br />
Angewandte Methodik gemäss Corporate Human Rights<br />
Benchmark<br />
Die Studie bewertet Unternehmen aufgrund von zwölf Kernindikatoren<br />
des Corporate Human Rights Benchmark (CHRB), welche<br />
branchenübergreifend einsetzbar sind und die Anforderungen der<br />
UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs) an<br />
Unternehmen abbilden. Sie umfassen die drei Bereiche Governance<br />
und politische Verpflichtungen, Einbettung von Respekt und Sorgfaltspflicht<br />
im Bereich der Menschenrechte sowie Mechanismen für<br />
Rechtsbehelfe und Beschwerden. Für jeden der zwölf Kernindikatoren<br />
wurden die Unternehmen mit null bis zwei Punkte bewertet. Ein<br />
Punkt wurde vergeben, wenn die grundlegende Anforderungen erfüllt<br />
wurden, zwei Punkte wenn sie übertroffen wurden.<br />
KONTAKT<br />
Herbert Winistörfer<br />
Autor und Mitherausgeber der Studie<br />
ZHAW School of Management and Law<br />
Tel. +41 58 934 76 75<br />
herbert.winistoerfer@zhaw.ch<br />
ZHAW Corporate Communications<br />
Tel. +41 58 934 75 75<br />
medien@zhaw.ch<br />
28 29
BASLERWirtschaft<br />
DIGITALISIERUNG<br />
EFFEKTIVER IT-SCHUTZ ENDET NICHT<br />
AN DER UNTERNEHMENSPFORTE<br />
MIT WATCHGUARD PASSPORT<br />
SICHER UNTERWEGS<br />
Zunehmend mehr Mitarbeitende arbeiten regelmässig<br />
von zu Hause oder haben ihr Notebook auf Reisen dabei.<br />
Damit stellt sich auch immer häufiger die Frage der Endgerätesicherheit.<br />
Mithilfe einer intelligenten Lösung auf<br />
Basis von Multifaktor-Authentifizierung sowie effektivem<br />
Schutz vor Malware und Phishing lässt sich das Risiko auf<br />
ein Minimum reduzieren.<br />
Mobilität spielt in der heutigen Arbeitswelt eine entscheidende Rolle:<br />
Laut aktueller Studie von CITE Research unter US-amerikanischen<br />
IT-Administratoren und Managern erlauben über 90 Prozent der befragten<br />
Unternehmen ihren Angestellten das Arbeiten ausserhalb<br />
des Büros. Dieses Angebot wird auch bereitwillig angenommen und<br />
so überrascht es nicht, dass Mitarbeitende im Schnitt zwei Tage pro<br />
Woche ihren Aufgaben von zuhause aus nachkommen. 80 Prozent<br />
der Studienteilnehmer glauben zudem, dass der Anteil des mobilen<br />
Arbeitens künftig weiter zunimmt.<br />
Trügerisches Sicherheitsempfinden<br />
Der Schutz der Endgeräte erfordert in dem Zusammenhang enorme<br />
Aufmerksamkeit. 90 Prozent der Befragten gaben im Rahmen der<br />
Studie an, Endpoint-Security-Lösungen im Einsatz zu haben. 85 Prozent<br />
waren sich sicher, die Aktivitäten von Mitarbeitenden ausserhalb<br />
des Netzwerks überwachen zu können. Trotzdem bestätigten fast zwei<br />
Drittel der Teilnehmer, dass ein mobiler Mitarbeitender ihres Unternehmens<br />
schon einmal Opfer eines Cyberangriffs geworden ist – kein<br />
Wunder vor dem Hintergrund der aktuellen Bedrohungslage: Allein<br />
im ersten Quartal 2019 konnte WatchGuard über 60 Prozent mehr Angriffe<br />
durch Malware feststellen. Nach Schätzungen der Online Trust<br />
Alliance liegt der durch Cyberattacken verursachte Gesamtschaden<br />
mittlerweile bei 45 Milliarden Dollar weltweit – ernüchternde Zahlen<br />
für IT-Administratoren, die bisher überwiegend überzeugt von ihren<br />
Schutzmassnahmen sind.<br />
Wirksamer Schutz, einfach umgesetzt<br />
WatchGuard ist dem Ruf des Markts nach mehr Endgerätesicherheit<br />
gefolgt und hat mit WatchGuard Passport ein Rundum-sorglos-Paket<br />
geschnürt, mit dem Unternehmen sowohl die Mobilität ihrer Mitarbeitenden<br />
als auch deren Schutz vor potenziellen Gefahren verlässlich<br />
gewährleisten können. Damit spielt es keine Rolle mehr, wo auf<br />
der Welt sich der einzelne Mitarbeitende gerade befindet. Der besondere<br />
Mehrwert: Alle im Rahmen von Passport zusammenspielenden<br />
Sicherheitsdienste sind cloudbasiert und überzeugen mit einfacher<br />
Implementierung sowie Administration. Die einzelnen Bausteine im<br />
Detail:<br />
Multifaktor-Authentifizierung<br />
Da es Angreifer immer öfter auf den Diebstahl von Anmeldeinformationen<br />
abgesehen haben, mit denen sie dann nahezu unbemerkt<br />
in Netzwerke eindringen können, ist Multifaktor-Authentifizierung<br />
wichtiger denn je. Mit AuthPoint von WatchGuard kann diese Anforderung<br />
sogar ohne teure Hardwarekomponenten umgesetzt werden.<br />
Die Lösung basiert auf einer Smartphone-App, über die sich Benutzer<br />
via Push-Meldung, QR-Code oder Einmalpasswort (OTP) auf Basis<br />
der einzigartigen, klar zuordenbaren Gerätedaten identifizieren und<br />
authentifizieren können.<br />
DNS-Filter am Endpunkt<br />
DNSWatchGO sorgt für zusätzliche Sicherheit auf DNS-Ebene. Dank<br />
leistungsstarker Content Filter werden ungewollte Verbindungsversuche<br />
mit fragwürdigen Zielen verhindert. Phishing-Angriffe lassen<br />
sich so aber nicht nur ad-hoc abwenden. Durch die automatische<br />
Anzeige von Sicherheitshinweisen werden Endbenutzer unmittelbar<br />
nach einem solchen Versuch zudem gezielt sensibilisiert.<br />
Diese bereits bestehenden Funktionalitäten sollen in Kürze noch um<br />
einen modernen EDR-Sicherheitsservice (Endpoint Detection & Response)<br />
zum Schutz vor Malware ergänzt werden. Und das ist erst der<br />
Anfang: Nach und nach wird WatchGuard das Passport-Paket weiter<br />
ausbauen und auf diese Weise gerade kleinen und mittleren Unternehmen<br />
umfassende Endgerätesicherheit auf Enterprise-Niveau<br />
bieten.<br />
WatchGuard Passport<br />
ermöglicht umfassende<br />
Endgerätesicherheit<br />
bei gleichzeitig einfacher<br />
Administration<br />
Quelle: WatchGuard<br />
Technologies<br />
30 31
BASLERWirtschaft<br />
MOBILES NETZ IM ALTENHEIM<br />
WLAN ERMÖGLICHT BEWOHNERN IM ALTERSZENTRUM WEIERBACH<br />
DEN SICHEREN INTERNET-ZUGANG UND LEGT GLEICHZEITIG<br />
DEN GRUNDSTEIN FÜR MODERNE PFLEGEABLÄUFE<br />
Andreas Schlauch, Geschäftsleiter Alterszentrum Weierbach.<br />
Quelle: Alterszentrum Weierbach<br />
Die Digitalisierung ist schon lange keine Frage des Alters<br />
mehr. Senioren wissen den Mehrwert von Tablets<br />
und Smartphones zunehmend zu schätzen und wünschen<br />
sich mobile Verbindungsmöglichkeiten. Um dieser neuen<br />
Anforderung nachzukommen, hat das Alterszentrum<br />
Weierbach WLAN-Strukturen aufgebaut, von denen nicht<br />
nur die Bewohner und Besucher profitieren. Auch für die<br />
Mitarbeitenden läutet das mobile Netz eine neue Ära ein.<br />
Gerade im Hinblick auf die Pflegedokumentation und<br />
das elektronische Patientendossier, welches Kliniken und<br />
Pflegeheime in der Schweiz ab 2020 bzw. 2022 laut Gesetz<br />
unterstützen müssen, eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten.<br />
Seit 1991 bietet das Alterszentrum Weierbach – als öffentlich-rechtliche<br />
Institution der Gemeinde Eglisau – betagten, chronisch erkrankten<br />
und pflegebedürftigen Menschen ein Zuhause. Um dabei als eigenwirtschaftlicher<br />
Betrieb wettbewerbsfähig zu bleiben, hat es sich das<br />
Team des Alterszentrums von Anfang an zur Aufgabe gemacht, jederzeit<br />
mit sich verändernden Bedürfnissen und Rahmenbedingungen<br />
sowie neuen Trends mitzuwachsen. Daher rückte das Thema WLAN<br />
in den letzten Jahren immer stärker in den Fokus, wie Geschäftsleiter<br />
Andreas Schlauch berichtet: «Sowohl für unsere Bewohner als auch<br />
für deren Familienangehörige und weitere Gäste gehören digitale<br />
Geräte mittlerweile zur Grundausstattung. Über Handy und Tablet<br />
informieren, organisieren und unterhalten sich unsere Senioren genauso<br />
wie jüngere Menschen. Kein Wunder also, dass der Ruf nach<br />
dem drahtlosen Internetzugang immer lauter wurde.» Doch dies war<br />
nicht das einzige Argument für eine flächendeckende WLAN-Lösung.<br />
«Auch für den Pflegealltag selbst ergeben sich auf diese Weise neue<br />
Potenziale. Die Umsetzung des elektronischen Patientendossiers<br />
steht an und mit einem WLAN halten wir uns alle Wege der digitalen<br />
Erfassung und dem Abruf von Patientendaten offen», so Schlauch.<br />
Performance und Security im Einklang<br />
Bei der Umsetzung der neuen WLAN-Strukturen vertraute Andreas<br />
Schlauch auf die Kompetenz des bewährten IT-Partners Beltronic.<br />
Der Dienstleister sorgt seit Jahren für reibungslose IT-Abläufe im Alterszentrum<br />
und steht bei allen technischen Fragen mit Rat und Tat<br />
zur Seite. Schnell war die passende Lösung für das WLAN gefunden.<br />
«Natürlich zählt in dem Fall für die Anwender vor allem Verfügbarkeit<br />
und Leistungsstärke. Vor dem Hintergrund der künftigen Verarbeitung<br />
von Gesundheitsdaten via WLAN kommt dem Sicherheitsaspekt<br />
darüber hinaus allerdings ebenso entscheidende Bedeutung<br />
zu. Und nicht zuletzt ist es für den Administrator von Vorteil, wenn<br />
die Lösung gleichzeitig einfach und effektiv zu verwalten ist», wie Loris<br />
Meier, Product Manager bei Beltronic, unterstreicht. Die IT-Profis<br />
empfahlen daher die WLAN-Produktpalette des Security-Spezialisten<br />
WatchGuard. «Zum einen finden Anwender bei WatchGuard für jede<br />
Anforderung den richtigen Access Point, wobei Datensicherheit ein<br />
entscheidendes Kriterium ist. Zum anderen sprachen nicht zuletzt<br />
auch Synergieeffekte hinsichtlich Installation und Betrieb für den<br />
amerikanischen Hersteller», wie Meier präzisiert. Da im Netzwerk des<br />
Alterszentrums bereits eine WatchGuard Firebox M200 verlässlich<br />
den per Kabel ausgetauschten Datenverkehr absicherte, konnte das<br />
entsprechende Schutzlevel einfach auf die WLAN-Umgebung ausgeweitet<br />
werden. Zudem ist die Administration über eine zentrale<br />
Oberfläche möglich, was im IT-Alltag wertvolle Zeit spart.<br />
Loris Meier, Product Manager bei Beltronic. Quelle: Beltronic IT AG.<br />
WLAN nach Mass<br />
Bei der Planung des WLAN wurde nichts dem Zufall überlassen. Um<br />
künftig die gewünschte Abdeckung erreichen zu können, wurde<br />
noch vor dem eigentlichen Projektstart die Fläche des Alterszentrums<br />
von einer eigens beauftragten Firma exakt durchleuchtet, entsprechende<br />
Signalstärken mit einem Produkt von WatchGuard getestet<br />
und in Abstimmung mit der Geschäftsleitung die Positionen der<br />
Access Points für das künftige WLAN genau bestimmt. Schliesslich<br />
sollte sichergestellt werden, dass selbst hohe Nutzungsfrequenzen<br />
zu Stosszeiten zu keinerlei Verzögerungen beim Internetzugang füh-<br />
ren. Das Ergebnis des etwa sechsmonatigen Projekts kann sich sehen<br />
lassen: In allen Zimmern der insgesamt 58 Bewohner – sowohl<br />
im Haupt- als auch im Nebengebäude – sowie in der Cafeteria, dem<br />
Aussenbereich und den Personalräumen gewährleistet seit Sommer<br />
2018 ein Netz aus über 30 Access Points lückenlose Verbindungsqualität<br />
bei gleichzeitig hoher Sicherheit. Umfangreiche Security-<br />
Funktionen zur Abwehr moderner IT-Bedrohungen garantieren den<br />
sorgenfreien Internetzugang. Für zusätzlichen Schutz ist das WLAN<br />
dabei in drei Segmente untergliedert. So surfen nicht nur Bewohner<br />
oder Gäste jederzeit verlässlich mobil im Internet, darüber hinaus<br />
gibt es einen WLAN-Bereich, der ausschliesslich den über 90 Mitarbeitenden<br />
zur Verfügung steht und für interne Anwendungen genutzt<br />
werden kann. Die Segmentierung ist beliebig erweiterbar und<br />
einzelne Teilbereiche können mit spezifischen Sicherheitsregeln versehen<br />
werden, wodurch das Alterszentrum hohe Flexibilität gegenüber<br />
künftigen Anforderungen gewinnt. Administration und Monitoring<br />
finden auf Seiten von Beltronic statt und bisher gab es keinerlei<br />
Zwischenfälle.<br />
Flexibel und sicher in die Zukunft<br />
«Im ersten Schritt hat die Umsetzung unsere Erwartungen voll und<br />
ganz erfüllt. Unsere Bewohner und ihre Besucher sind online und<br />
unsere Netzwerkstrukturen gleichzeitig sicher. So kann beispielsweise<br />
der Grossvater mit seinem Enkel jederzeit Fotos oder Videos<br />
aus dem Netz anschauen, über Messenger mit anderen in Kontakt<br />
bleiben oder online Zeitung lesen. Das steigert für viele die Lebensqualität»,<br />
resümiert Andreas Schlauch zufrieden. Im zweiten Schritt<br />
gilt es jetzt für das Alterszentrum, die Weichen für moderne Prozesse<br />
im Arbeitsalltag zu stellen. Künftig sollen Tablets zum Einsatz kommen,<br />
um Patientendaten direkt abzurufen, zu erfassen und zu verarbeiten.<br />
Der Schutz dieser Informationen kann nun jederzeit auch<br />
im WLAN sichergestellt werden und die Gestaltungsmöglichkeiten<br />
vor dem Hintergrund der gesetzlich vorgeschriebenen Einführung<br />
DIGITALISIERUNG<br />
des elektronischen Patientendossiers wachsen deutlich. «Wir wollten<br />
eine Lösung, die alle unsere Anforderungen an Verfügbarkeit, Performance,<br />
Kosteneffizienz und Sicherheit erfüllt. Dieser Wunsch ist Wirklichkeit<br />
geworden», so der Geschäftsleiter. Dass es dabei auch auf die<br />
Details ankommt, verrät Loris Meier abschliessend: «Im Pflegebereich<br />
bedeutet ein solches Projekt nicht zuletzt eine enge Abstimmung mit<br />
allen Beteiligten. So galt es beispielsweise genaue Zeitpläne für den<br />
Zutritt zu den Wohnräumen einzuhalten, um die Access Points anzubringen.»<br />
Gerade hier gab es laut Meier eine weitere Herausforderung<br />
zu meistern. «Während es in einem Büro beispielsweise meist<br />
kaum auffällt, wenn ein Access Point blinkt, kann dieses Licht beim<br />
Schlafen durchaus zum Störfaktor werden. Aber auch in dem Fall wurde<br />
schnell Abhilfe geschaffen.»<br />
Weitere Informationen: www.watchguard.de, www.weierbach.ch,<br />
www.beltronic.ch<br />
Alterszentrum.<br />
Quelle: Alterszentrum<br />
Weierbach<br />
32 33
DIGITALISIERUNG<br />
DAS ENDE DES<br />
WINDOWS 7 SUPPORTS KANN<br />
DANK UNIFIED ENDPOINT<br />
MANAGEMENT ELEGANT<br />
GEMEISTERT WERDEN.<br />
kann ebenfalls helfen, mögliche Fehler oder fehlende Verknüpfungen<br />
im vorbereiteten Aktionsplan zu erkennen.<br />
Mit einem Inventory Modul kann der gesamte Bestand der Hard- und<br />
Softwarekomponenten des Unternehmensnetzwerks im Hintergrund<br />
schnell und sicher erfasst werden. Neben der Inventarisierung aller<br />
Endgeräte in der IT-Infrastruktur, entsteht so auch eine gute Datenbasis<br />
für die effiziente Verwaltung der notwendigen Lizenzen. Über<br />
ein Application Usage Tracking Modul (AUT) kann zudem ungenutzte<br />
Software erkannt werden. Damit werden unnötige Lizenzen eingespart<br />
und im besten Fall der gesamte Migrationsprozess vereinfacht.<br />
Prozessautomatisierung als Schlüssel zum Erfolg<br />
Sobald die Inventur abgeschlossen und das IT-Team sicher ist, dass<br />
alle installierten Anwendungen und Geräte mit dem neuen Betriebssystem<br />
funktionieren, ist der nächste Schritt der koordinierte Rollout<br />
von Windows 10.<br />
Ein Modul zur OS-Installation bietet viele Konfigurationsmöglichkeiten<br />
um die Windows-Umgebung und die lokalen Einstellungen schon<br />
vor der Installation anzupassen. Danach läuft dann der gesamte Prozess<br />
automatisiert auf allen ausgewählten Endgeräten ab, so dass alle<br />
Geräte über eine einheitliche Konfiguration verfügen. Damit wird die<br />
Grundlage für ein zukünftiges effizientes, wirtschaftliches und sicheres<br />
IT-Infrastrukturmanagement gelegt.<br />
Zusätzliche Funktionalitäten erleichtern Mitarbeitern<br />
und IT-Administratoren das Leben<br />
Aus Sicht der Mitarbeiter ist es wichtig, den Zeitpunkt der Installation<br />
neuer Software mitbestimmen zu können. Mit der entsprechenden<br />
UEM-Lösung kann der Administrator einen Zeitrahmen definieren,<br />
in dem die Software auf einzelnen Rechnern installiert werden soll,<br />
aber die endgültige Entscheidung dem Mitarbeiter überlassen. Im<br />
Idealfall ermöglicht die Software auch eine Personalisierung des installierten<br />
Systems. So können in den Geräten umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen<br />
implementiert werden. An dieser Stelle ist es z.B.<br />
auch möglich, die Entsperrfunktion des Endgerätes auf Grundlage<br />
der biometrischen Verifikation zu konfigurieren und Benachrichtigungen<br />
auf dem Sperrbildschirm anzuzeigen. Ein weiteres Modul<br />
kümmert sich um die aktuelle und sichere Installation der von Microsoft<br />
veröffentlichten Patches sowie Updates für die auf den Geräten<br />
laufenden Anwendungen.<br />
Unified-Endpoint-Management-Lösung vermeidet unnötige<br />
Ausfallzeiten<br />
Das manuelle Aktualisieren von Windows in einem Unternehmen<br />
ist für viele IT-Administratoren ein Alptraum. Die Migration der gesamten<br />
IT-Infrastruktur auf das neue System ist naturgemäß ein komplizierter<br />
Prozess und verursacht deshalb oft Probleme für die Mitarbeiter<br />
des Unternehmens. Eine gründliche Vorbereitung auf diese<br />
schwierige Aufgabe und der Einsatz eines zuverlässigen UEM-Tools<br />
kann den Großteil des Prozesses automatisieren und damit die IT-Abteilung<br />
deutlich entlasten. Außerdem wird so sichergestellt, dass die<br />
Migration das Tagesgeschäft des Unternehmens nicht beeinträchtigt<br />
und keine unnötigen Ausfallzeiten verursacht.<br />
Darüber hinaus bietet eine UEM-Lösung außerdem noch Managementfunktionalitäten<br />
für Mobilgeräte mit iOS und Android, so dass alle Endgerätetypen<br />
im Unternehmen effizient verwaltet werden können.<br />
Autor: Armin Leinfelder, Director Product Management<br />
bei der baramundi software AG, www.baramundi.de<br />
Im Januar 2020 wird Microsoft seine Unterstützung für<br />
Windows 7 einstellen. Derzeit wird es noch von 47% der<br />
von.Kaspersky befragten kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen verwendet. Das bedeutet grundsätzlich,<br />
dass danach keine neuen Sicherheitsupdates mehr verfügbar<br />
sein werden. Obwohl es Möglichkeiten gibt, die<br />
Lebensdauer der beliebten «Sieben» bis 2023 zu verlängern,<br />
wird das in der Regel ein teures Vergnügen sein.<br />
Über kurz oder lang ist der Wechsel zu Windows 10 ein<br />
zwangsläufiger Schritt für alle betroffenen Unternehmen.<br />
Die Frage ist: Wie können Unternehmen mit möglichst<br />
wenig Aufwand, zuverlässig und automatisiert auf<br />
ein neues Betriebssystem migrieren?<br />
Eine Herausforderung für das Unternehmen<br />
Die Aktualisierung des Betriebssystems im Unternehmen ist eine<br />
echte Herausforderung, nicht nur wegen der Menge der zu migrierenden<br />
Geräte und Daten, sondern auch wegen der unternehmensspezifischen<br />
Konfiguration am Betriebssystem, kundenspezifischen<br />
Anwendungen oder selbst erstellten Lösungsansätzen. Die manuelle<br />
Aktualisierung ist für größere Unternehmen mit hohem Zeitaufwand<br />
und einem hohen Fehlerrisiko verbunden. Daher ist es sinnvoll, sich<br />
rechtzeitig Gedanken zum Einsatz von auf dem Markt verfügbaren<br />
Unified-Endpoint-Management-Lösungen zur Verwaltung der IT-Infrastruktur<br />
zu machen.<br />
Exakte Inventur als Grundlage für die erfolgreiche Migration<br />
Der erste Schritt bei der Migration auf Windows 10 ist die Bestandsaufnahme<br />
der gesamten IT-Infrastruktur des Unternehmens. Andernfalls<br />
besteht das Risiko einzelne Endgeräte schlichtweg zu übersehen,<br />
was langfristig zu gefährlichen Sicherheitslücken durch ungepatchte<br />
Systeme führen kann. Es lohnt sich daher, im Voraus zu prüfen, welche<br />
installierten Programme und Geräte Probleme mit der neuen<br />
Version von Windows haben und wie sie gegebenenfalls behoben<br />
werden können. Bei entsprechender Vorbereitung können so die<br />
notwendigen Lizenzen im Voraus beschafft, Programme angepasst,<br />
inkompatible Geräte ersetzt oder benutzerdefinierte Einstellungen<br />
und Sicherheitsrichtlinien gesichert werden. Eine Test-Migration<br />
34 35
BASLERWirtschaft<br />
MITARBEITER ZUR ERSTEN<br />
VERTEIDIGUNG GEGEN<br />
CYBERATTACKEN MACHEN<br />
VON NIKOLAS SCHRAN, INTERNATIONAL BUSINESS DEVELOPMENT<br />
MANAGER G DATA CYBERDEFENSE<br />
verändern. Aus «Passwort01» wird dann «Passwort02». Ein weiteres<br />
Beispiel: Der berüchtigte herrenlose USB-Stick, auf dem Malware lauert.<br />
Aufmerksame Angestellte stecken ihn nicht ungeprüft in ihren<br />
Rechner und schauen nach, welche Informationen der Stick enthält,<br />
sondern geben diesen zur Untersuchung in der IT-Abteilung ab. In<br />
der Praxis siegt meist die Neugier.<br />
Aufmerksamkeit schaffen<br />
Klar ist: Es braucht mehr als eine Sicherheitslösung, Firewall oder<br />
Passwort-Regelung, um Netzwerke und kritische Daten zu schützen.<br />
Vielmehr ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. Unternehmen sollten<br />
ihre Mitarbeiter in die IT-Sicherheit einbeziehen. Dafür ist es erforderlich,<br />
die Mitarbeiter nicht nur über die aktuellen Gefahrenlage<br />
CYBER SECURITY<br />
müssen keine Rücksicht auf diese Rahmenbedingungen nehmen.<br />
Gerade Unternehmen mit verteilten Standorten profitieren hiervon.<br />
Lebenslanges Lernen<br />
Weil das Thema IT-Sicherheit immer mehr das Arbeitsleben durchzieht,<br />
ist ein umfassendes Schulungsangebot zielführend. Allerdings<br />
fehlt es insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />
sowohl an qualifiziertem Personal, als auch an dem notwendigen<br />
Know-how, um ein ganzheitliches Schulungskonzept zu realisieren.<br />
Hier bietet sich die Zusammenarbeit mit Dienstleistern an. Denn<br />
diese haben langjährige Erfahrung im Kampf gegen Cyberkriminelle<br />
und mittlerweile auf dieser Grundlage ein umfassendes Trainingsangebot<br />
für Angestellte in ihr Portfolio aufgenommen.<br />
Es bedarf eines umfassenden und langfristig ausgelegten<br />
Lehrplans, mit denen sich nach neuesten Lernmethoden<br />
Wissen bedarfsgerecht vermitteln lässt.<br />
Eine Untergliederung in unterschiedliche Themenblöcke<br />
ist genauso unumgänglich wie ein Einstiegstest.<br />
Denn der Wissensstand bei der IT-Sicherheit geht<br />
bei den Angestellten weit auseinander. Auf Basis dieses<br />
Einstiegstest lassen sich die Inhalte für jeden Angestellten<br />
individuell steuern und priorisieren.<br />
Kleine und mittelständische Unternehmen sind für Cyberkriminelle<br />
ein attraktives Ziel. Sie nutzen nicht nur<br />
innovative Technologien, sondern auch raffinierte Tricks,<br />
um in Netzwerke einzudringen. Firmen benötigen daher<br />
eine ganzheitliche IT-Sicherheitsstrategie, um verteidigungsfähig<br />
zu bleiben. Ein wesentlicher Bestandteil dabei:<br />
Aufmerksame Mitarbeiter. Sie verhindern mit dem<br />
richtigen Verhalten Cyberattacken. Dieses lernen sie in<br />
zeitgemäßen Schulungen.<br />
IT-Sicherheit in Unternehmen sollte heute so selbstverständlich sein<br />
wie Brandschutz oder Erste Hilfe. Denn Cyberangriffe gehören für<br />
viele Unternehmen zum täglichen Geschäft. Laut einer Online-Umfrage<br />
von Google waren 22 Prozent der Schweizer schon einmal<br />
Opfer eines Viren- oder Malware-Angriffes ist. Damit liegen sie deutlich<br />
über dem EU-Durchschnitt (16 Prozent). Dabei sind zwei aktuelle<br />
Trends zu beobachten. Erstens: Cyberkriminelle arbeiten immer<br />
schneller. Alleine im ersten Halbjahr 2019 haben die IT-Sicherheitsexperten<br />
von G DATA mehr als 33.000 verschiedene Versionen des Ransomware-Schädlings<br />
Emotets entdeckt. Das waren insgesamt mehr<br />
Versionen als im gesamten Jahr 2018. Die Täter setzen sogenannte<br />
Packer ein, um den Schadcode vor Virenscannern zu verbergen. Ein<br />
zweiter Trend: Cyberkriminelle suchen sich ihre Opfer viel gezielter<br />
aus. Sie planen ihre Angriffe von langer Hand und sammeln im Informationstealer<br />
wichtige Informationen, indem sie etwa über Information-Stealer<br />
erste Daten aus dem Netzwerk abgreifen. Anschließend<br />
passen sie Phishingmails so an, dass diese kaum von legitimen Mails<br />
zu unterscheiden sind. Die Schadenssummen stimmen die Hacker<br />
dabei auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Opfers ab. Lösegeldforderungen<br />
von mehreren hunderttausend Euro bis hin zu siebenstelligen<br />
Summen sind nicht unüblich.<br />
Der Mensch im Fadenkreuz<br />
Aktuelle Zahlen zeigen, dass Firmenangestellte bei der IT-Sicherheit<br />
eine entscheidende Rolle spielen. Laut einer Studie des Think-Tanks<br />
ESI ThoughtLab sehen 87 Prozent der befragten Unternehmen ungeschulte<br />
Mitarbeiter als die größte Schwachstelle für Cyberattacken.<br />
Schon ein falscher Klick auf eine Bewerbung oder eine Rechnung<br />
mit Schadcode im Mailanhang reicht aus, um IT-Systeme zu infizieren<br />
– mit möglicherweise existenz-bedrohenden Folgen. Das zeigt:<br />
Technologische Schutzmaßnahmen reichen alleine nicht mehr aus,<br />
um Cyberangriffe abzuwehren. Aufmerksame Mitarbeiter leisten einen<br />
wesentlichen Beitrag, um Angriffe zu verhindern. Die Schulung<br />
der Angestellten hinsichtlich Cybergefahren und dem sicheren Umgang<br />
mit den IT-Systemen sollte daher eine zentrale Rolle in jeder IT-<br />
Sicherheitsstrategie einnehmen.<br />
Schwachstelle Mensch<br />
Leider ist die Sichtweise «IT-Sicherheit generiert keinen Profit» nach<br />
wie vor sehr weit verbreitet. Vielen Verantwortlichen fehlt offensichtlich<br />
die Einsicht, dass funktionierende IT-Sicherheitsmaßnahmen Verluste<br />
verhindern. Diese sind nicht nur schmerzhaft, sondern können<br />
bis zum wirtschaftlichen Totalschaden reichen. Anders ist es nicht zu<br />
erklären, dass immer noch das Prinzip «Lernen durch Schmerz» gilt:<br />
Opfer von Cyberattacken zeigen eine signifikant höhere Bereitschaft,<br />
in IT-Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Der Return-on-Invest wird<br />
dann zu Nebensache, wenn die Existenz der Firma bedroht ist.<br />
Auch auf der Mitarbeiterseite besteht Nachholbedarf. Denn diese<br />
nehmen das Thema offensichtlich nicht ernst. Sie ergreifen zahlreiche<br />
Gelegenheiten, um sich die Arbeit zu erleichtern. So führt der<br />
durch eine Policy vorgeschriebene monatliche Wechsel des Passwortes<br />
dazu, dass sie bei ihrem Standardpasswort lediglich die Ziffer<br />
zu informieren, sondern sie gleichzeitig in die Lage zu versetzen, Angriffsmuster<br />
frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu reagieren.<br />
Ein Schulungskonzept greift aber zu kurz, Angestellte nur über die<br />
drei größten Gefahren für Cyberattacken – Mails mit infizierten Datei-Anhängen,<br />
USB-Sticks mit Schadsoftware oder bösartige Downloads<br />
– aufzuklären. Das Themenspektrum ist viel umfangreicher.<br />
Mit der digitalen Transformation haben sich unsere Arbeitsweisen<br />
grundlegend verändert. Dieser Wandel macht auch vor der IT-Sicherheit<br />
nicht Halt. Wer unterwegs etwa in der Bahn oder im Home-Office<br />
arbeitet, muss seine Passwörter und die Informationen sowie<br />
Dokumente vor unerwünschten Blicken und Zugriffen schützen.<br />
Des Weiteren setzen Mitarbeiter nicht nur zusätzliche Arbeitsgeräte<br />
wie Smartphones oder Tablets ein, sondern arbeiten häufig außerhalb<br />
des firmeninternen Netzwerkes. Ihre Daten speichern sie dann<br />
entweder lokal oder nutzen Cloud-Ressourcen. Auch die rechtlichen<br />
Rahmenbedingungen zum Datenschutz und zur Datensicherheit<br />
müssen Angestellte nicht nur kennen, sondern auch anwenden.<br />
Gleicher Wissensstand für alle Mitarbeiter<br />
Vor-Ort-Schulungen sind ab einer bestimmten Unternehmensgröße<br />
kaum noch zu realisieren. Mitarbeiter sind krank, im Urlaub oder<br />
dienstlich unterwegs. Die Terminfindung gerät so zum unmöglichen<br />
Unterfangen. Außerdem sind sie in der Regel einen oder mehrere<br />
Tage gebunden. Hinzu kommt: Wer die Awareness nachhaltig bei seinen<br />
Mitarbeitern steigern will, muss langfristig planen. Gleichzeitig<br />
müssen Unternehmen Lerninhalte zu aktuellen Bedrohungen kurzfristig<br />
für alle Angestellten bereitstellen. Denn Informationen zu neuen<br />
Angriffsmethoden wie beispielsweise als Bewerbungsunterlagen<br />
getarnte Trojaner, müssen schnellstmöglich die relevanten Mitarbeiter<br />
erreichen, damit sie entsprechend reagieren können. E-Learnings<br />
Zeitgemäße Materialien wie Videos, Texte oder interaktive<br />
Multiple-Choice-Tests sorgen für gute Lernfortschritte.<br />
Mit regelmäßigen, kurzen Trainingseinheiten<br />
können die Mitarbeiter die Inhalte kontinuierlich<br />
trainieren. Neu erlangtes Wissen bleibt durch regelmäßige<br />
Wiederholungen langfristig im Gedächtnis. Alle Lerninhalte<br />
sollten Situationen abbilden, die Mitarbeiter aus ihrem eigenen<br />
Arbeitsalltag kennen. Wenn sie verständlich formuliert sind, können<br />
auch Angestellte ohne technische Vorkenntnisse diese schnell und<br />
einfach nachvollziehen. Wichtig ist, dass der Lernzuwachs für den<br />
Mitarbeiter und für Personal- und IT-Verantwortliche messbar ist.<br />
Positive Verstärkung<br />
Nach jeder Frage erhalten Mitarbeiter eine kurze Auswertung zum<br />
Lernblock. Aber anstelle eines erhobenen Zeigefingers à la «Das war<br />
falsch!» folgt eine genaue Erklärung, was sie hätten besser machen<br />
können. Dieses positive Feedback sorgt für einen optimalen Lernerfolg.<br />
Gleichzeitig ist sichergestellt, dass die Mitarbeiter auch die<br />
nächste Lerneinheit absolvieren und das gesamte Training bis zum<br />
Ende mitmachen. Eine zusätzliche Motivation bieten Zertifizierungen.<br />
Mitarbeiter können sich nach bestandenen Themenblöcken<br />
eine Urkunde über die erfolgreiche Teilnahme ausstellen lassen. Hier<br />
lassen sich etwa Gamification-Ansätze integrieren, sodass beispielsweise<br />
Fachabteilungen gegeneinander antreten.<br />
Unternehmen handeln weitsichtig, wenn sie ihre Mitarbeiter in das<br />
IT-Sicherheitskonzept einbeziehen und IT-Sicherheitsbewusstsein<br />
schaffen. Gleichzeitig können Unternehmen die Awareness-Trainings<br />
nutzen, um sich vom Wettbewerb abzuheben. Denn sie signalisieren<br />
ihren Kunden, dass nicht nur auf technologische Schutzmaßnahmen<br />
vertrauen, sondern sich ganzheitlich mit dem Thema beschäftigen.<br />
Eine Investition in das IT-Sicherheitswissen der Mitarbeiter ist gleichzeitig<br />
auch eine Investition in die Zukunft des Unternehmens. Die<br />
beliebte Phrase im Falle eines Sicherheitsvorfalls «Die Sicherheit und<br />
Privatsphäre unserer Nutzer hat für uns oberste Priorität» wird so mit<br />
einem wirksamen Engagement unterfüttert.<br />
36 37
BASLERWirtschaft<br />
DIGITALISIERUNG:<br />
DIE SCHWEIZ NUTZT<br />
POTENZIAL NICHT<br />
Die USA haben weltweit die besten Rahmenbedingungen<br />
für eine erfolgreiche Digitalisierung<br />
Die Schweiz verliert im Vergleich zum Vorjahr drei Plätze<br />
und ist neu auf Rang sieben platziert<br />
China erstmals in Top Ten – ehrgeizige Digitalstrategie<br />
zeigt Wirkung<br />
Aber: Rahmenbedingungen und Umsetzung klaffen<br />
teilweise auseinander<br />
Viele Unternehmen haben Nachholbedarf und<br />
lassen Potenzial bisher ungenutzt<br />
Die Schweiz befindet sich nach wie vor unter den Top 10<br />
Nationen hinsichtlich Voraussetzungen einer erfolgreichen<br />
Digitalisierung, kann aber aktuell nicht mit dem<br />
Tempo der globalen Verbesserungen im Bereich Konnektivität<br />
mithalten. Sie verzeichnet aber auch Einbussen im<br />
Bereich der Infrastrukturqualität und nutzt überdies das<br />
Digitalisierungspotenzial zu wenig. Zu diesem Schluss<br />
kommt die aktuelle Studie «Enabling Digitalization Index<br />
2019» (EDI).des weltweit führenden Kreditversicherers<br />
Euler Hermes. Die Schweiz verliert im Vergleich zum Vorjahr<br />
drei Plätze und befindet sich neu auf Rang sieben.<br />
Die weltweit besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche<br />
Digitalisierung bieten weiterhin die USA. In den Top<br />
10 befinden sich mit Deutschland (2), Dänemark (3), den<br />
Niederlanden (4), Grossbritannien (5) und Schweden (10)<br />
weitere europäische Staaten. Aber auch China (9) hat es<br />
erstmals unter die besten zehn geschafft (2018: Rang 17).<br />
Digitalisierung: Unternehmen lassen noch zu viel Potenzial<br />
ungenutzt<br />
Um zu analysieren, wer bei der Umsetzung die Nase vorne und wer<br />
noch Nachholbedarf hat, hat Euler Hermes die Ergebnisse aus dem<br />
EDI mit sieben bestehenden Indikatoren für die tatsächliche Umsetzung<br />
der Digitalisierung verglichen. In zahlreichen Ländern haben<br />
die Experten erhebliche Diskrepanzen entdeckt. Das zeigt, dass die<br />
Digitalisierung bei vielen Unternehmen nicht immer offene Türen<br />
einrennt. Viele Unternehmen lassen noch viel Potenzial ungenutzt –<br />
insbesondere in der Schweiz, in Österreich, Deutschland, Frankreich,<br />
Spanien oder Südkorea. Wenn diese Länder nicht ins Hintertreffen<br />
geraten wollen, sollten die Unternehmen deutlich Gas geben bei der<br />
Digitalisierung – denn die Konkurrenz aus den USA, dem Rest von<br />
Europa oder auch zunehmend aus China, schläft nicht.<br />
«Wir verfügen in der Schweiz zwar über das nötige Knowhow im Bereich<br />
Digitalisierung, hinken aber in den Bereichen Regulierung, Konnektivität<br />
und Infrastruktur der Spitze hinterher – das macht sich bei<br />
Schweizer Unternehmen vor allem in den Bereichen Cloud Computing<br />
und Robotik bemerkbar; hier haben sie den grössten Nachholbedarf<br />
und schöpfen das vorhandene Potenzial nicht aus», sagt Stefan<br />
Ruf, CEO von Euler Hermes Schweiz.<br />
Um zu verhindern, dass die Schweiz noch weiter zurückfällt, muss<br />
zeitnah gehandelt werden. «Sonst ist mit einem Anstieg an digitalen<br />
Zombies unter den Schweizer Unternehmen zu rechnen – und das<br />
wiederum erhöht das Insolvenzrisiko», so Ludovic Subran, Chefökonom<br />
der Euler Hermes Gruppe und stellvertretender Chefökonom<br />
der Allianz.<br />
Konkurrenz schläft nicht: Skandinavische Länder schneiden<br />
trotz geringer Grösse stark ab<br />
«Sechs der zehn Weltbesten sind westeuropäische Staaten. Dabei<br />
fällt auf, dass die skandinavischen Länder – insbesondere gemessen<br />
an der relativ geringen Grösse der Länder – besonders stark<br />
abschneiden», sagt Subran. «Sie kompensieren die fehlende Grösse<br />
mit Top-Resultaten bei Wissen, Regulierung und Infrastruktur. Davon<br />
können sich viele Länder eine Scheibe abschneiden. Dänemark hat<br />
dabei den grössten Sprung hingelegt und es von Rang zwölf direkt<br />
aufs Podium geschafft, mit nur noch knappen Abstand zu den Bestplatzierten.»<br />
China: Riesensprung nach vorne und zum ersten Mal<br />
unter den Top Ten<br />
China hat seine Rahmenbedingungen im letzten Jahr erheblich verbessert<br />
und hat sich mit Rang neun erstmals in die Top Ten des EDI<br />
katapultiert. Zwar sind die Bedingungen in Singapur oder auch Japan<br />
nach wie vor noch besser – allerdings ist der Abstand rapide geschmolzen.<br />
«China hat das klare Ziel, digitaler Weltmeister zu werden. Dafür tun<br />
sie viel», sagt Subran; «Knackpunkt für den kräftigen Sprung nach<br />
vorne ist die deutliche Verbesserung beim Regulierungsindex in China.<br />
Es ist inzwischen sehr viel leichter und vor allem auch kürzer, ein<br />
Unternehmen zu gründen. Langwierige Prozesse wurden drastisch<br />
verschlankt: Mit durchschnittlich neun Tagen für eine Neugründung<br />
liegt China nun gleichauf mit den OECD-Ländern mit hohen Einkommen.»<br />
Die vollständige Euler Hermes Studie «Enabling Digitalization Index<br />
2019» (ENG, PDF) finden Sie hier: https://www.eulerhermes.com/<br />
content/dam/onemarketing/euh/eulerhermes_com/erd/publications/<br />
pdf/20190911TheViewEDI2019final.pdf<br />
Die Top Ten des Index sowie Informationen zur Methodik finden Sie<br />
auf Seite 3 dieser Mitteilung.<br />
MEDIENKONTAKTE:<br />
Euler Hermes Schweiz<br />
Sylvie Ruppli<br />
Communications Euler Hermes Schweiz<br />
Tel. +33 1 84 11 51 14<br />
sylvie.ruppli@eulerhermes.com<br />
Euler Hermes Group Media Relations<br />
Jean-Baptiste Mounier<br />
Tel. +41 44 283 65 14<br />
jean-baptiste.mounier@eulerhermes.com<br />
38 39
BASLERWirtschaft<br />
CYBER SECURITY<br />
MASCHINELLES LERNEN<br />
DATEN SOLLEN SICH IN ZUKUNFT<br />
SELBER SCHÜTZEN<br />
Inzwischen warnt auch der Schweizer Bundesrat vor Cyber-Risiken.<br />
Letztes Jahr hat er eine nationale Strategie<br />
dazu beschlossen. Denn im Zuge der Digitalisierung<br />
entstehen immer mehr Multi-Cloud-Infrastrukturen und<br />
Daten. Große Cyber-Risiken im Verbund mit hohen Anforderungen<br />
an Verfügbarkeit, Datenschutz und Data<br />
Governance erfordern ein neues Datenmanagement. Im<br />
Zentrum der Lösung – Automatisierung und maschinelles<br />
Lernen.<br />
Datenvolumen explodieren, maschinell erzeugte Volumen – Stichwort<br />
IoT – wachsen dabei noch schneller als herkömmliche Daten. Gleichzeitig<br />
sind Multi-Cloud-Infrastrukturen auf dem Vormarsch. Sie eröffnen<br />
Unternehmen die Chance, ihre Daten rund um die Uhr verfügbar<br />
zu halten und so erfolgreich im Wettbewerb weltweit zu bestehen.<br />
Immer neue Richtlinien und Auflagen müssen – auch international –<br />
erfüllt werden. Vielen Organisationen fehlt der genaue Überblick,<br />
welche Daten sie erzeugen, wo diese gespeichert sind, wer auf sie<br />
zugreift und wie sie abgesichert sind.<br />
Unternehmen müssen also dringend die Voraussetzungen für ein<br />
umfassendes Datenmanagement schaffen, um für die Zukunft gerüstet<br />
zu sein – auch um Cyber-Attacken gut zu überstehen. Und diese<br />
sind auch in der hochsicheren Schweiz heute eine Realität: Gemäss<br />
einer von der ZHAW in diesem September veröffentlichte Studie<br />
nahmen zwischen 2014 und 2018 die Fälle von unbefugter Datenbeschaffung<br />
in der Schweiz um knapp zwei Drittel zu, der Missbrauch<br />
von IT-Anlagen um fast 30 Prozent. Laut dem aktuellen Bericht der<br />
Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) nehmen<br />
Cyberangriffe in der Schweiz tendenziell zu und werden elaborierter.<br />
Insbesondere Verschlüsselungstrojaner, sogenannte Ransomware, gehören<br />
aktuell zu den gefährlichsten Cyberbedrohungen für Unternehmen,<br />
Organisationen und Verwaltungen.<br />
Datenmanagement automatisieren<br />
Vor diesem Hintergrund ist es keine gute Nachricht, dass die klassische<br />
Datensicherung durch Backup zunehmend an Grenzen stösst<br />
und wertvolle Ressourcen bindet. Aber ohne geht es auch nicht, sonst<br />
steht im Notfall alles still. Die enormen und permanentenDatenströme<br />
in verteilten Multi-Cloud-Umgebungen optimal und sicher zu<br />
steuern, muss daher neu gelöst werden. Manuelle Verwaltung mit<br />
reaktiven Absicherungsmechanismen muss einer intelligenten Automatisierung<br />
weichen. Das Ziel ist eine Art Eigenverwaltung, in der<br />
Daten «lernen», umgehend und richtig auf Ereignisse zu reagieren,<br />
die irgendwo in der Infrastruktur eines Unternehmens passieren.<br />
Backup als Basis<br />
Hybride oder Multi-Cloud-Infrastrukturen und die Digitalisierung<br />
erfordern eine neue Datenmanagement-Strategie, die den gesamten<br />
Lebenszyklus der Daten betrachtet und Backup und Wiederherstellung,<br />
Datenschutz und Datensicherheit über die gesamte Infrastruktur<br />
hinweg vereinheitlicht. Dafür gibt es keine schlüsselfertige<br />
Lösung, denn jede Organisation hat andere Infrastrukturen und Anforderungen.<br />
Datenmanagement sollte sukzessive umgesetzt werden.<br />
Organisationen sollten sich unbedingt Entwicklungspfade offen<br />
halten. Eine Integrationsplattform bildet die Basis, um Abläufe, Ver-<br />
fahren, Steuerung und Kontrollen im Datenmanagement sukzessive<br />
zu organisieren und zu vereinheitlichen. Das erfordert die Umsetzung<br />
von fünf Kernaufgaben:<br />
Daten zuverlässig sichern: Aufwändig, aber Backups sind auch in<br />
Zukunft unverzichtbar. Nur wenn alle Daten und Workloads konsequent<br />
gesichert werden, können sie bei Ausfällen, Angriffen, Verlust<br />
oder Diebstahl schnell wiederhergestellt werden. Snapshots erlauben<br />
eine kurzfristige Datensicherung mit minimalen Auswirkungen<br />
auf die Produktivumgebung, denn sie erfordern wenig Daten-Traffic<br />
– eine sehr gute Ergänzung zum klassischen Backup. Effizienzverbesserungen<br />
bieten Technologien zur Optimierung von Backup Traffic,<br />
zur Reduktion der Backup-Dateigrößen oder WAN-Beschleunigung.<br />
Dennoch: ohne Backup kein zuverlässiger Datenschutz.<br />
Cloud gezielt einsetzen: Immer mehr Unternehmen integrieren<br />
Cloud-Plattformen in ihre IT-Infrastruktur und -strategie. IT-Organisationen<br />
sollten dabei ihre Cloud-Strategie, ihr Datenmanagement und<br />
ihre Sicherungsmechanismen eng verzahnen, damit sie zu jeder Zeit<br />
die Kontrolle über die Vielfalt an Daten und die Steuerung von Datenströmen<br />
behalten. Dabei bietet die Cloud auch viele Chancen, um<br />
Workloads bedarfsgerecht zu verschieben, wiederherzustellen und<br />
zwischen Betriebsplattformen zu wechseln. Das steigert nicht nur die<br />
Datensicherheit sondern auch die Business Continuity.<br />
Transparenz herstellen: Auf Basis einer Integrationsplattform kann<br />
die gesamte Datensicherung in einer Infrastruktur, ob für physische,<br />
virtuelle oder cloudbasierte Workloads, konsolidiert werden. Unternehmen<br />
sind in der Lage, unterschiedliche Speicherorte – beispielsweise<br />
On-Premises oder Cloud – zentral zu verwalten. Anwender<br />
erhalten den sofortigen, gesicherten Zugriff auf alle Daten und Anwendungen,<br />
egal, wo sie sich befinden. Diese zentrale Steuerung<br />
eröffnet IT-Abteilungen einen ganzheitlichen Überblick über Datennutzung,<br />
Abläufe und Leistungsprobleme. Software für Monitoring,<br />
Ressourcenoptimierung und Kapazitätsplanung ermöglicht ein präventives<br />
Management, das Betriebsstörungen verhindert. Manuelle<br />
Eingriffe werden sukzessive reduziert, so genannte Predictive Analytics<br />
verbessern Planung und Entscheidungsfindung.<br />
Datenströme orchestrieren: Auf Basis umfassender Orchestrierungsfunktionen<br />
können Unternehmen ihre Workloads bedarfsgerecht<br />
steuern und sie an den jeweils besten Speicherort verschieben. Eine<br />
regelbasierte Automatisierung hilft ihnen zugleich, Disaster Recovery<br />
(DR)-Pläne zu automatisieren. Damit wahren Firmen ihre Business<br />
Continuity und Sicherheit, die Einhaltung von Richtlinien sowie die<br />
optimale Nutzung von Ressourcen. So vollziehen sie den Schritt von<br />
der regelbasierten zur echten Automatisierung.<br />
Datenmanagement automatisieren: In Zukunft werden sich Daten<br />
weitgehend autonom, auf Basis von SLAs automatisiert, verwalten.<br />
Sie lernen, Backups von sich selbst zu erstellen und sich automatisch<br />
an den Ort zu bewegen, an dem sie für Geschäftsabläufe benötigt<br />
werden. Sie erkennen ungewöhnliche Vorgänge, etwa Cyberangriffe,<br />
sichern sich dagegen ab und stellen sich bei Bedarf selbst wieder her.<br />
Datenanalysen, das Erkennen von Verhaltensmustern und maschinelles<br />
Lernen eröffnen Firmen die Chance, ihr Datenmanagement zu<br />
automatisieren.<br />
Automatisierung wird unverzichtbar<br />
Bei dem rasanten Datenwachstum stößt die traditionelle, regelbasierte<br />
Datenverwaltung bereits heute an ihre Grenzen. Die Zukunft gehört<br />
einem ereignisgesteuerten Ansatz, in dem Daten lernen, sich selbst<br />
zu steuern und abzusichern, um jederzeit wichtige Erkenntnisse über<br />
Geschäftsverlauf und -betrieb zu liefern.<br />
Multi-Cloud-Umgebungen sind nicht umsonst auf dem Vormarsch,<br />
bieten sie doch die aussichtsreichste Basis für flexible Digitalisierung.<br />
Ein einheitliches Datenmanagement hilft, diesen Infrastrukturen ihre<br />
Komplexität zu nehmen. Allerdings sollten Unternehmen von Beginn<br />
an auf Automatisierung und Orchestrierung setzen, damit die Volumen<br />
kontrollierbar bleiben.<br />
KONTAKT<br />
Veeam Software Group<br />
Lindenstrasse 16, 6340 Baar<br />
Tel. +41 41 766 71 31<br />
www.veeam.com<br />
Hybride Infrastrukturen<br />
und die Digitalisierung<br />
erfordern eine neue<br />
Datenmanagement-<br />
Strategie, die den<br />
gesamten Lebenszyklus<br />
der Daten betrachtet<br />
und herkömmliche<br />
Disziplinen wie Backup<br />
und Wiederherstellung,<br />
Datenschutz und Datensicherheit<br />
über die<br />
gesamte Infrastruktur<br />
hinweg vereinheitlicht.<br />
Quelle Grafik: Veeam<br />
Software<br />
Veeam Availability<br />
Platform: eine einheitliche<br />
Plattform für Backup<br />
& Wiederherstellung,<br />
Disaster Recovery und<br />
integriertes Datenmanagement<br />
Quelle Grafik: Veeam<br />
Software<br />
40 41
BASLERWirtschaft<br />
DIGITALE KLUFT:<br />
VORURTEIL ODER REALITÄT?<br />
Prof. Dr. Alexandra Cloots ist Co-Leiterin des HR-Panels New Work und Dozentin<br />
an der FHS St.Gallen, Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Ihr Fachgebiet<br />
ist die innovative Gestaltung von Organisationen und Führung im Zeitalter von<br />
New & Smart Work. Im Rahmen ihrer vorherigen Berufserfahrung war Alexandra<br />
Cloots Forscherin und Dozentin, Standortleiterin des Careerbuilding-Programms<br />
Femtec.Aachen, Angestellte im Key-Account-Management sowie Praktika im HR<br />
und Marketing in internationalen Unternehmen, zum Teil mit auswärtigem Einsatz.<br />
Alexandra Cloots promovierte an der Universität Mannheim am Institut für<br />
Mittelstandsforschung und studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität<br />
zu Köln und RWTH Aachen.<br />
Was benötigen ältere Mitarbeitende im Rahmen der digitalen<br />
Transformation wirklich? Prof. Dr. Alexandra Cloots,<br />
Prof. Dr. Sabina Misoch und Julia Reiner haben im Rahmen<br />
einer Forschungsinitiative zur digitalen Transformation<br />
an der Fachhochschule St.Gallen die (vermeintliche)<br />
digitale Kluft in Unternehmen unter die Lupe genommen.<br />
Alexandra Cloots, was haben Sie im Rahmen des Projekts<br />
erforscht?<br />
Häufig heisst es «ältere Mitarbeitende» möchten, können und wollen<br />
sich im Zuge der digitalen Transformation nicht verändern, insbesondere<br />
in Bezug auf die Nutzung neuer Technologien und die Adaption<br />
von neuen, digitalisierten Arbeitsprozessen. Diskussionen in der Praxis<br />
zeigen deutlich, dass Organisationen nicht wissen, wie sie diese<br />
vermeintliche digitale Kluft zwischen den Generationen überwinden<br />
können. Uns hat die Frage beschäftigt, ob tatsächlich eine digitale<br />
Kluft besteht oder ob diese eher gesellschaftlich konstruiert ist. Dieser<br />
Frage sind wir in einer Online-Studie, in der Mitarbeitende aller<br />
Generationen gefragt wurden und welche durch Fokusgruppen mit<br />
Führungspersonen ergänzt wurde, nachgegangen.<br />
Und, haben Sie eine digitale Kluft identifiziert?<br />
Älteren Menschen wird aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters weniger<br />
Kompetenz zugesprochen. Das ist aber falsch. Sie brauchen<br />
vielleicht einen Moment länger, um sich Wissen und Kompetenzen<br />
anzueignen als ihre jüngeren Kolleginnen und Kollegen, sind aber<br />
durchaus bereit und in der Lage, die digitale Transformation zu bewältigen.<br />
Mehr noch: Sie freuen sich sogar darauf. Generell haben wir<br />
herausgefunden, dass eine positive Einstellung zur Digitalisierung<br />
überwiegt. Es müssen also die passenden Rahmenbedingungen geschaffen<br />
werden, damit der Wandel für alle gelingt.<br />
Was braucht es denn konkret, damit der Wandel gelingt?<br />
Grundsätzlich braucht es dafür gar nicht so viel: Vor allem muss Zeit<br />
zur Verfügung gestellt werden. Sobald sich ältere Mitarbeitende Wissen<br />
oder (digitale) Kompetenzen angeeignet haben, sind sie in der<br />
Anwendung neuer Technologien gleich schnell wie ihre jüngeren<br />
Kolleginnen und Kollegen. Zusätzlich empfehlen wir Möglichkeiten<br />
zum (Wissens-)Austausch. Physische Lernorte, wo analoger Austausch<br />
stattfinden kann. Es sind nicht immer grosse Weiterbildungsformate<br />
notwendig: kurze, dafür regelmässige anwendungsorientierte<br />
Inputs wären hier hilfreich.<br />
Wie geht es nun mit dem Projekt weiter? Was sind die nächsten<br />
Schritte?<br />
In Zusammenarbeit mit Partnern aus der Praxis werden wir konkrete<br />
Formate und Massnahmen entwickeln, die sowohl die Betroffenen<br />
selbst aber auch Führungskräfte unterstützen. Wir befassen uns damit,<br />
wo und für wen welche Hilfestellungen notwendig sind, dass alle<br />
davon profitieren können. Dafür sind wir noch auf der Suche nach<br />
interessierten Praxispartnern.<br />
KI Technologie:<br />
die Zukunft?<br />
Cyber Security:<br />
Unternehmen Rüsten auf!<br />
Green IT:<br />
Nachhaltige IT Projekte<br />
Erscheinung März 2020<br />
Probe Abo bestellen<br />
www.ict-wirtschaft.ch/abo<br />
KONTAKT FÜR INTERESSIERTE PRAXISPARTNER:<br />
Prof. Dr.rer.pol. Alexandra Cloots<br />
Co-Leitung HR-Panel New Work<br />
Tel. +41 71 226 17 73<br />
alexandra.cloots@fhsg.ch<br />
42 43
BASLERWirtschaft<br />
WENN MSPS ZUM INSTRUMENT<br />
DER CYBERKRIMINELLEN WERDEN:<br />
ANGREIFER NUTZEN MANAGED<br />
SERVICES FÜR RANSOMWARE-<br />
ATTACKEN AUF DEREN KUNDEN<br />
Ransomware ist eine starke Waffe der Cyberkriminellen. Und es entwickelt<br />
sich ein neuer Trend – die Infizierung von Unternehmen über<br />
deren Managed Service Provider. Die jüngsten Opfer allein in den<br />
USA: Hunderte von Zahnarztpraxen und Kommunen. Chet Wisniewski,<br />
der Forensik und das Vorhersagen von cyberkriminellen Entwicklungen<br />
zu seinem Beruf gemacht hat, hatte die Probleme und Gefahren<br />
von MSPs bereits seit langem im Auge und empfiehlt konkrete<br />
Schritte zur Vermeidung.<br />
Im Visier: Managed Service Provider<br />
Angriffe auf ganze Lieferketten sind keine neue Erfindung. Sie kommen<br />
immer häufiger vor und erlangen zu Recht immer auch immer<br />
stärkere Aufmerksamkeit. Während es zahlreiche Methoden von Attacken<br />
über ganze Lieferketten gibt, ist dieser spezielle Typus – einen<br />
Service Provider zu kompromittieren, um Zugang zu seinen Kunden<br />
zu erhalten – stetig beliebter bei geschickten Ransomware-Kriminellen.<br />
Vor ein paar Jahren fielen einige Vorfälle ähnlicher Spielart auf.<br />
Die Zielscheiben waren Point-of-Sale (Pos) Service Provider. Damals<br />
lag die Absicht nicht im Infizieren mit Ransomware, sondern im groß<br />
angelegten Diebstahl von Kreditkarten. Diese Idee wurde nun weiterentwickelt,<br />
um gezielt Angriffe über den MSP auf bestimmte Gruppen<br />
oder Märkte zu fahren.<br />
Ausblick: MSP-Attacken werden zunehmen<br />
Für viele kleine und mittelgroße Unternehmen ist die Organisation<br />
ihrer IT ohne die nötigen Ressourcen eine schwierige Aufgabe. Warum<br />
diese also nicht bei einem Service Anbieter auslagern? Klingt<br />
nach einer klugen wirtschaftlichen Entscheidung und ist es in vielen<br />
Fällen auch. Die Managed Service-Industrie wächst sehr schnell, insbesondere<br />
bei Unternehmen, die damit kämpfen, diejenigen Technologien<br />
zu verwalten, die für einen modernen Betrieb heutzutage<br />
notwendig sind.<br />
Dies bietet ein lukratives Potenzial für Angreifer und derartige Attacken<br />
auf MSPs werden zunehmen. Für MSPs bedeutet das, sich aktiv<br />
mit ihrer Sicherheit auseinanderzusetzen, unabhängig davon, welche<br />
spezialisierten Services sie anbieten. In den SophosLabs wurden<br />
bereits Kriminelle gesichtet, die Schwachstellen in den populären<br />
Kaseya und Bomgar Remote Management Plattformen ausnutzten,<br />
um sich Zugang zu deren Systemen zu verschaffen und sie dafür zu<br />
missbrauchen, Schadsoftware bei deren Kunden einzuschleusen.<br />
Lichtblick: der Kreis dieser Kriminellen ist (noch) klein<br />
«Gegenüber vielen anderen Sicherheitsproblemen und deren massiver<br />
Verbreitung in Kombination mit schwieriger Fehlerbehebung hat<br />
das Risiko für MSPs und deren Kunden einen entscheidenden Vorteil:<br />
der Kreis der Kriminellen ist noch überschaubar. Damit besteht<br />
die seltene Chance, mit geeigneten Schutzmaßnahmen eine größere<br />
Verbreitung zu verhindern und den Cyberkriminellen einen Schritt<br />
voraus zu sein», resümiert Michael Gutsch, Channel Account Executive<br />
Managed Service Provider EMEA.<br />
PRESSEKONTAKT:<br />
Sophos<br />
Jörg Schindler, PR Manager CEEMEA<br />
Tel. +49 721 25516 263<br />
joerg.schindler@sophos.com<br />
TC Communications<br />
Arno Lücht<br />
Tel. +49 8081 954619<br />
Thilo Christ<br />
Tel. +49 8081 954617<br />
Ulrike Masztalerz<br />
Tel. +49 30 55248198<br />
Ariane Wendt<br />
Tel. +49 172 4536839<br />
sophos@tc-communications.de<br />
CYBER SECURITY<br />
Links: Chester Wisniewski,<br />
Principal Researcher bei Sophos<br />
Oben: Michael Gutsch,<br />
Channel Account Executive Managed<br />
Service Provider EMEA<br />
Chester Wisniewski, Principal Researcher bei Sophos, hat<br />
ein Gespür für Trends, und zwar welche neuen perfiden<br />
Methoden sich im kriminellen Online-Ökosystem entwickeln.<br />
Angriffe über Managed Service Provider (MSP) hat<br />
er kommen sehen. Die jüngsten Beispiele von attackierten<br />
Zahnarztpraxen bestätigen nun seinen Spürsinn. Allerdings<br />
können wenige Sicherheitsmaßnahmen bereits<br />
große Wirkung im Kampf gegen die Hacker erzielen.<br />
Allerdings heißt es für MPSs jetzt nicht, den Kopf in den Sand zu<br />
stecken. Es gilt, dieses Problem systematisch im Keim zu ersticken.<br />
Folgende Schutzmaßnahmen können dazu beitragen:<br />
1. Die verbindliche und durchgängige Einführung der<br />
Multifaktor-Authentifizierung für Mitarbeiter mit administrativen<br />
Rechten über Hunderte von Kunden-Netzwerken.<br />
2. Keine gemeinsamen Anmeldeinformationen für Zugang zu<br />
Kunden-Netzwerken.<br />
3. Es ist notwendig, den Fernzugriff sicherer zu machen.<br />
Idealerweise geschützt via VPNs. VNC und RDP sollten nicht<br />
mehr verwendet werden.<br />
4. Instrumente zur Fernwartung wie Kaseya und Bomgar müssen<br />
zwingend aktuell gehalten werden, insbesondere im Zusammenhang<br />
mit den Sicherheitshinweisen der Vergangenheit.<br />
44 45
BASLERWirtschaft<br />
NEUZULASSUNGEN:<br />
+154 % BEI DEN BATTERIE-<br />
ELEKTRISCHEN AUTOS<br />
Bis Ende des dritten Quartals 2019 wurden annähernd eine<br />
Viertelmillion Fahrzeuge neu immatrikuliert (226‘310).<br />
Der Anteil an Steckerfahrzeugen ist weiter markant gestiegen<br />
und beträgt an die 5%.<br />
Die Zulassungszahlen der Personenwagen sind im Vergleich zum<br />
Vorjahr minim angestiegen. Erfreulicherweise spielen dabei die alternativen<br />
Antriebe eine zunehmend wichtigere Rolle. Jedes zehnte<br />
Fahrzeug ist mittlerweile teil- oder vollelektrifiziert. Batterieelektrische<br />
Personenwagen haben um 154 % zugelegt und es ist abzusehen,<br />
dass 2019 in der Schweiz zum ersten Mal über 10‘000 Elektroautos<br />
in Betrieb gesetzt werden. Mehr Reichweite, grösseres Angebot<br />
und weiterhin stark steigende Kundenakzeptanz dürften die Gründe<br />
dafür sein.<br />
Auch hybride Fahrzeuge erfreuen sich wachsender Beliebtheit und<br />
legen weiterhin zu, wobei dies nicht auf alle Hybride Fahrzeuge<br />
zutrifft. Plug-in Hybride (teilelektrische Fahrzeuge mit Stecker) verzeichnen<br />
ein Minus von fast 19 % zum Vorjahr. Hierfür dürfte das<br />
verbesserte Angebot bei den batterieelektrischen Fahrzeugen der<br />
Hauptgrund sein. Wenn das Auto geladen werden kann, braucht es<br />
für immer mehr Kunden keinen zusätzlichen Tank für fossile Treibstoffe<br />
mehr.<br />
Im Hinblick auf die verschärften CO2-Grenzwerte für die Importeure<br />
(von 130g auf 95g CO2/km) könnte der Gesamtmarkt auf Ende<br />
Jahr noch deutlich zulegen. Denn dadurch werden zukünftig höhere<br />
Sanktionsbeträge fällig. Deshalb kann man davon ausgehen, dass auf<br />
Ende Jahr eine grosse Anzahl an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor<br />
immatrikuliert werden. Der prozentuale Anteil der alternativen Antrieben<br />
könnte deshalb per Ende Jahr zurückgehen.<br />
Neuzulassungen Alternativantriebe bis Q3 2019<br />
Annähernd die Hälfte der Steckerfahrzeuge (45 %) sind Teslas. Der<br />
amerikanische Hersteller wird 2019 somit wieder der beliebteste<br />
eImporteur der Schweiz. Im letzten Jahr musste sich Tesla in dieser<br />
Kategorie von BMW geschlagen geben. Bei der Rangliste der beliebtesten<br />
Steckermodelle sind die Hälfte der Top10-Fahrzeuge Neueinsteiger<br />
und erst seit diesem Jahr erhältlich.<br />
Neuzulassungen von Personenwagen mit Alternativantriebe 2019 (bis Ende September)<br />
Entwicklung 2009 - 2019<br />
Q3 Q3 Δ in %<br />
nach Treibstoffcode 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2018 2019 Vorjahr<br />
Gesamtmarkt 266'018 294'239 318'958 328'139 307'885 301'942 323'783 317'318 314'028 299'716 225'286 226'310 0.5%<br />
elektrisch 53 198 452 525 1'176 1'659 3'257 3'295 4'773 5'109 3'478 8'831 153.9%<br />
Marktanteil elektisch 0.02% 0.07% 0.14% 0.16% 0.38% 0.55% 1.01% 1.04% 1.52% 1.70% 1.54% 3.90%<br />
Benzin / elektrisch 3'902 4'235 5'342 5'610 6'147 6'127 7'371 9'867 11'538 14'476 10'131 14'259 40.7%<br />
Diesel / elektrisch 1 2 14 975 954 727 1'099 635 280 867 383 2'258 489.6%<br />
elektr. mit Range Extender 0 0 37 394 183 293 648 269 212 299 189 12 -93.7%<br />
Total elektrisch (inkl. Hybride) 3'956 4'435 5'845 7'504 8'460 8'806 12'375 14'066 16'803 20'751 14'181 25'360 78.8%<br />
Marktanteil elektrisch (inkl. Hybride) 1.49% 1.51% 1.83% 2.29% 2.75% 2.92% 3.82% 4.43% 5.35% 6.92% 6.29% 11.21%<br />
Erdgas 1'065 708 632 492 782 1'020 1'034 936 760 803 754 891 18.2%<br />
E85 527 297 473 402 84 22 11 3 1 5 5 0 -100.0%<br />
Flüssiggas 3 14 9 18 5 15 33 5 3 3 3 2 -33.3%<br />
Wasserstoff (inkl. elektrisch) 0 0 0 0 0 0 15 10 2 29 25 21 -16.0%<br />
Total alternative 5'551 5'454 6'959 8'416 9'331 9'863 13'468 15'020 17'569 21'591 14'968 26'274 75.5%<br />
Marktanteil Alternativantriebe 2.09% 1.85% 2.18% 2.56% 3.03% 3.27% 4.16% 4.73% 5.59% 7.20% 6.64% 11.61% 74.7%<br />
Δ in %<br />
Fahrzeuge mit Stecker 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2018 2019 Vorjahr<br />
Gesamtmarkt 266'018 294'239 318'958 328'139 307'885 301'942 323'783 317'318 314'028 299'716 225'286 226'310 +0.5%<br />
elektrisch 53 198 452 525 1'176 1'659 3'257 3'295 4'773 5'109 3'468 8'803 +153.8%<br />
Benzin / elektrisch 3'997 2'731 2'224 -18.6%<br />
Diesel / elektrisch 63 59 137 +132.2%<br />
elektr. mit Range Extender 298 188 12 -93.6%<br />
Total elektrisch mit Stecker 9'467 6'446 11'176 +73.38%<br />
Marktanteil Fahrzeuge mit Stecker<br />
3.16% 2.86% 4.94% +72.59%<br />
Quelle: auto-schweiz 08.10.2019<br />
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46 47
E-MOBILITÄT<br />
teile und welche Nachteile gibt es bei einem Auto mit<br />
Verbrennungsmotor und welche bei einem E-Fahrzeug.<br />
Wie sehen Sie die weitere Entwicklung?<br />
Aufgrund diverser Kundenbefragungen weiss man,<br />
dass der nächste Schritt das Hybridfahrzeug sein wird.<br />
So kann man in der Region, d.h. auf kurzen Strecken<br />
elektrisch unterwegs sein, und wenn weitere Strecken<br />
zurückgelegt werden müssen, greift der Verbrennungsmotor<br />
ein.<br />
MIT TRADITION<br />
ZUR E-MOBILITÄT<br />
INTERVIEW MIT MARCEL HOLLENSTEIN<br />
E-Mobilität ist in der Öffentlichkeit aktuell in aller Munde.<br />
Wie sehen Sie die Entwicklung?<br />
E-Mobilität ist derzeit bei allen meinen geschäftlichen Gesprächen<br />
ein Thema. Auch bei privaten Treffen werde ich fast immer darauf<br />
angesprochen. E-Mobilität wird nun auch ein immer wichtigeres Thema<br />
in der Autoindustrie.<br />
Was sind die Gründe für diese Entwicklung?<br />
Aufgrund der gesenkten CO2-Grenzwerte hat die Autoindustrie gar<br />
keine andere Möglichkeit, als die Werte in Zukunft einzuhalten. Aber<br />
auch bei den Kunden ist die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen nun<br />
langsam vorhanden, da die Elektrofahrzeuge betreffend Grösse,<br />
Ausstattung und Reichweite nun mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor<br />
vergleichbar sind. Auch konnten die Ladezyklen aufgrund<br />
neuer Batteriegeneration und Techniken erheblich gesenkt werden.<br />
Seit wann sind Sie bereits in der e-Mobilität aktiv?<br />
Seit 2013. Damals gab es in der gesamten Schweiz nur 13 BMW-Händler,<br />
sogenannte E-Agenten, die Elektroautos verkaufen durften. Da<br />
wir damals unsere Garage neu bauten, haben wir unter anderem auf<br />
diese Zukunftstechnologie gesetzt.<br />
Wer kaufte damals ein Elektrofahrzeug?<br />
Damals waren es Enthusiasten und umweltbewusste Menschen, die<br />
zu den ersten gehören wollten, welche ein Elektrofahrzeug fahren. Es<br />
gab daher bereits zu dieser Zeit einen gewissen Hype und eine recht<br />
grosse Nachfrage.<br />
Wie ging dann die Entwicklung weiter?<br />
Das Absatzvolumen sank nach diesem ersten Hype, da das Thema<br />
Elektromobilität in der Öffentlichkeit eher langsam bekannt wurde<br />
und die Reichweite der Fahrzeuge damals noch sehr gering war. Auch<br />
die langen Ladezyklen und die geringe Anzahl Ladestationen war ein<br />
grosses Problem. Da aber gewisse Regionen, Firmen und Stromlieferanten<br />
die E-Mobilität gefördert haben, ist die Nachfrage wieder gestiegen.<br />
Aber auch heute ist es nicht so, dass der Kunde direkt nach<br />
einem Elektrofahrzeug fragt. Es wird genau abgewogen: Welche Vor-<br />
Ich denke, dass erst im zweiten Schritt das vollelektrisierte Fahrzeug<br />
Fuss fassen wird. Bis zu diesem Zeitpunkt wird dann auch die Technik<br />
soweit sein, dass die E-Fahrzeuge eine Strecke von bis zu 400 oder<br />
500 Kilometer zurücklegen können.<br />
Gibt es Unterschiede beim Fahrverhalten zwischen Hybridfahrzeug<br />
und E-Fahrzeug?<br />
Auf jeden Fall. Wenn man heute mit einem Hybridfahrzeug unterwegs<br />
ist, wird man nicht gezwungen eine Ladestation aufzusuchen, da man<br />
durch den Verbrennungsmotor eine Sicherheit hat, sei dies im Notfall<br />
oder auf längeren Strecken.<br />
Problem Ladestation?<br />
Da die Schweiz ein Volk der Mieter ist, haben nur rund 30% der<br />
Einwohner ein Eigenheim. Das heisst, es können nur rund 1/3 der<br />
schweizer Bevölkerung selber zuhause eine Ladestation einrichten.<br />
Die Mieter-Mehrheit braucht die Einwilligung des Vermieters. Ein<br />
weiteres Problem: Es gibt momentan noch sehr wenige Ladestationen<br />
in der Öffentlichkeit – daran wird aber laufend gearbeitet.<br />
Wer bezahlt den Strom, wenn ich mein Auto auflade?<br />
Grundsätzlich muss ich als Fahrzeugbesitzer, wie beim Verbrennungsmotor<br />
das Benzin, auch den Strom selber bezahlen. Derzeit gibt es<br />
jedoch immer wieder einmal Angebote der Hersteller, bei denen der<br />
Strom für eine gewisse Zeit durch den Hersteller bezahlt wird.<br />
BMW hat den X5 Hybrid neu mit einem 6-Zylinder statt einem<br />
4-Zylinder Motor ausgestattet. Was sind die Gründe dafür?<br />
Der klassische Käufer eines Sportwagens möchte ein Auto mit Power<br />
und einem satten Sound. Mit dem bisherigen 4-Zylinder Motor war<br />
Marcel Hollenstein, Geschäftsführer der Hollenstein AG<br />
der Verbrauch auf längeren Strecken relativ hoch, darum setzt man<br />
auf einen wirtschaftlichen 6-Zylinder Benzinmotor.<br />
Mit welcher Geschwindigkeit entwickelt sich die E-Mobilität?<br />
Einerseits versuchen derzeit die verschiedenen Autohersteller alleine<br />
oder in Zusammenarbeit mit der Konkurrenz die E-Mobilität voranzutreiben.<br />
Andererseits bestimmt aber die Politik das Tempo. Es gibt<br />
bereits erste Länder, welche ab 2025 keine Neuwagen mit klassischem<br />
Verbrennungsmotor mehr zulassen (Dänemark). Dies bedeutet,<br />
dass die Autohersteller gezwungen sind, bis dahin die entsprechenden<br />
Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.<br />
Bereits heute gibt es ja gewisse Städte in Deutschland, in welche man<br />
nur noch fahren darf, wenn man gewisse Emissionsgrenzwerte einhält.<br />
Genf führt dies als erste Schweizer Stadt derzeit auch ein. Auch<br />
dies hat natürlich zur Folge, dass die Autohersteller die entsprechenden<br />
Fahrzeuge anbieten müssen.<br />
Wir sind von BMW dazu angehalten 2020 einen Anteil von 20%<br />
E-Fahrzeugen oder Hybridfahrzeugen zu verkaufen (aktuell werden<br />
anteilsmässig nur 5% E-Fahrzeuge verkauft). Der CO2 Grenzwert wird<br />
2020 von 130 Gramm auf 95 Gramm gesenkt. Nächstes Jahr wird bei<br />
BMW die Palette an Hybridfahrzeugen deutlich erweitert, damit das<br />
hochgesteckte Ziel auch erreicht werden kann<br />
Was braucht es noch, damit die Anzahl E-Fahrzeuge zunimmt?<br />
Die Anzahl an Ladestationen muss noch erheblich gesteigert werden.<br />
Damit jedoch mehr Ladestationen aufgestellt werden können, muss<br />
auch das Stromnetz ausgebaut werden. Tankstellen haben derzeit kein<br />
Interesse daran Ladestationen einzurichten, da sie durch den Verkauf<br />
von Strom weniger verdienen als beim Diesel- und Benzinverkauf.<br />
Fahrzeughersteller versuchen heute mit verschiedenen technischen<br />
Hilfsmitteln den Verbrauch der Fahrzeuge zu reduzieren.<br />
Welche Hilfsmittel gibt es?<br />
Viele Fahrzeuge haben bereits eine Ecofunktion. Damit wird der<br />
Verbrauch optimiert. Heute gibt es immer mehr Kunden, die diese<br />
Funktion einsetzen und so den Verbrauch reduzieren.<br />
Es gibt zudem erste Fahrzeuge mit einer Segelfunktion. Bisher bremste<br />
der Motor beim Loslassen des Gaspedales. Bei der Segelfunktion<br />
wird das Fahrzeug nun nicht mehr gebremst, sondern es fährt (oder<br />
segelt) weiter.<br />
Die heutigen Hybridfahrzeuge laden zwar hauptsächlich ihre Batterie<br />
an der Steckdose auf, aber falls im rollenden Zustand Energie frei<br />
wird, lädt sich die Batterie von selbst wieder auf, somit geht keine<br />
unnötige Energie verloren. Heute können die Batterien auch mit dem<br />
Verbrennungsmotor geladen werden, damit sie genug geladen ist,<br />
sobald man in Städten unterwegs ist, in denen keine Emissionen ausgestossen<br />
werden dürfen.<br />
Wie lange wird es gehen, bis Neuwagen nur noch E-Fahrzeuge<br />
sind?<br />
Ich schätze dass man sich ab 2030 Gedanken darüber macht, ob es<br />
überhaupt noch Autos mit Verbrennungsmotor braucht. Die E-Fahrzeuge<br />
werden aktuell gefördert um die neuen CO2 Grenzwerte zu<br />
erreichen. Aber ich gehe auch davon aus, dass es in 5 bis 10 Jahren<br />
noch andere Alternativen, wie Wasserstoff, Gas und synthetische<br />
Treibstoffe zum heutigen Verbrennungsmotor geben wird. Die neuen<br />
Verbrennungsmotoren können problemlos mit synthetischen<br />
Treibstoffen betrieben werden. In der Stadt und Agglomeration wird<br />
das E-Fahrzeug vermutlich am häufigsten verbreitet sein.<br />
Wann bringt BMW einen Roadster oder Cabrio mit Hybrid auf<br />
den Markt?<br />
Die Kundschaft, die gerne offen fährt, liebt auch das Motorengeräusch.<br />
Zudem ist ein Cabrio ein Nischenprodukt. Und solange bei<br />
den «Volumen-Fahrzeugen» nicht grössere Stückzahlen verkauft<br />
werden, beschäftigen sich die Autohersteller weniger mit den Nischenprodukten.<br />
Wie kann sichergestellt werden, dass nur nachhaltig erzeugter<br />
Strom zum Laden verwendet wird?<br />
Dies ist heute fast nicht möglich, ausser der nachhaltig erzeugte<br />
Strom wird direkt in das hauseigene Stromnetz eingespiesen. Wir<br />
tragen dazu unseren Teil bei, indem auf unserem Dach die Firma<br />
Primeo eine Fotovoltaikanlage betreibt. Diese Anlage produziert<br />
rund 100000 Kilowattstunden Strom. Dies entspricht dem Jahresverbrauch<br />
von 30 bis 35 Einfamilienhäusern.<br />
WEITERE INFOS ODER PROBEFAHRT<br />
garage-hollenstein.ch<br />
48 49
BASLERWirtschaft<br />
E-MOBILITÄT<br />
NACHHALTIGE ENERGIE<br />
IN DIE ELEKTROMOBILITÄT<br />
INTERVIEW VON CHRISTOPH BORER<br />
5Nun zu einem anderen Thema. Wie nachhaltig ist die<br />
E Mobilität eigentlich?<br />
Studien anerkannter Institutionen wie EnergieSchweiz, dem<br />
Bundesamt für Energie BFE oder das Paul Scherrer Institut belegen<br />
es: E-Mobilität ist im Vergleich zu fossil betriebenen Fahrzeugen<br />
nachhaltiger und weist die beste Gesamtökobilanz auf – solange<br />
der genutzte Strom 100% erneuerbar produziert wird. Eine weitere<br />
Variante zur Optimierung für Eigenheimbesitzer ist natürlich, den<br />
Solarstrom vom eigenen Dach für das Elektrofahrzeug zu nutzen.<br />
Solarstrom und Elektromobilität – beides macht sowohl ökologisch<br />
als auch ökonomisch Sinn und im Zusammenspiel ergänzen sich die<br />
beiden Systeme perfekt. IWB bietet dieses Kombiprodukt unter dem<br />
Namen Solarpaket an.<br />
8Gibt es bei der Ablösung der jetzigen Verbrennungsmotoren<br />
neben der E-Mobilität nicht auch andere Technologien,<br />
welche gesamthaft eine bessere Umweltbilanz<br />
aufweisen wie E-Mobilität?<br />
Auch hier zeigen die zuvor erwähnten Institutionen und Studien<br />
auf, dass Batteriefahrzeuge die höchste Energieeffizienz aufweisen.<br />
Brennstoffzellen- und Gasfahrzeuge, die mit synthetischem Gas betrieben<br />
werden, sind weniger effizient. Bei der Herstellung deren<br />
Patrick Wellnitz,<br />
Leiter Entwicklung &<br />
Produkte bei IWB<br />
6Ende Jahr wird das AKW Mühleberg als erstes AKW der<br />
Schweiz endgültig vom Netz genommen. Dadurch wird<br />
der Stromimport weiter zunehmen. Wie wollen Sie sicherstellen,<br />
dass durch den wachsenden Strombedarf der E-Mobilität<br />
dieser Strom auch nachhaltig produziert wird und die Umwelt<br />
nicht noch mehr belastet?<br />
Der Gesamtstromverbrauch wird selbst bei der vollständigen Elektrifizierung<br />
des Individualverkehrs um maximal 15 Prozent ansteigen.<br />
IWB produziert bereits heute in den eigenen Anlagen mehr erneuerbaren<br />
Strom, als die Kunden in Basel verbrauchen. Das unterscheidet<br />
uns von anderen Anbietern.<br />
1Was waren die Beweggründe dafür, dass IWB in den Markt<br />
der E-Mobilität eingestiegen ist?<br />
IWB hat sich ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Eine<br />
der Zielsetzungen ist die konsequente Reduktion des CO2-Ausstosses.<br />
Unser Engagement für die Elektromobilität soll dazu beitragen.<br />
Des Weiteren bietet das Geschäftsfeld E-Mobilität ein grosses Potential<br />
für Energieversorger.<br />
2Auf der Webseite von IWB gibt es auch eine Karte der öffentlichen<br />
E-Fahrzeug-Ladestationen. Mir fällt auf, dass IWB<br />
noch am Anfang steht. Wie sieht die Zukunft aus?<br />
Die E-Mobilität steht ganz generell noch am Anfang. Mit der Zunahme<br />
von E-Fahrzeugen wird aber auch das Netz der Ladestationen<br />
stetig dichter werden müssen. In Basel stehen der Bevölkerung bereits<br />
42 öffentlich zugängliche Ladepunkte an 21 Standorten zur Verfügung.<br />
Die Standorte werden gemeinsam mit dem Kanton definiert<br />
und stehen im Verhältnis zu den registrierten Elektroautos in Basel.<br />
Um dem Megatrend der Elektromobilität gerecht zu werden, plant<br />
der Kanton Basel-Stadt in den nächsten Jahren 200 weitere Ladepunkte<br />
in der Stadt zu errichten.<br />
3Ich als Autofahrer, der gerne mal mit einem E-Fahrzeug<br />
in die Stadt zum Einkaufen fährt, merkt allerdings immer<br />
mehr, dass man recht wenig Ladestationen findet. Das<br />
heisst man muss sich dem E-Netz-Anbieter anpassen und hat<br />
nicht die Flexibilität eines Autos mit Verbrennungsmotor. Wie<br />
lange wird es dauern bis man mit einem E Fahrzeug genauso<br />
sorglos einkaufen gehen kann?<br />
Im Vergleich zur Anzahl an Mineralöltankstellen sind Ladestationen<br />
für Elektroautos sicher noch unterrepräsentiert. Doch die Standorte<br />
in Basel sind hinsichtlich Quartierabdeckung gerecht verteilt und die<br />
Ladestationen sind – noch – gut verfügbar. Hinzu kommen Schnellladestationen,<br />
die auch in kürzerer Zeit ein Elektroauto nachladen.<br />
Dies erhöht den Kundenkomfort weiter: Bei bis zu 150 kW Ladeleistung<br />
hat man schon eine ähnliche Flexibilität wie an der Tankstelle,<br />
nur ohne Benzingestank. Und Hand aufs Herz: Haben Sie sich beim<br />
Posten in Basel wirklich schon einmal Sorgen gemacht, seitdem Sie<br />
unser Angebot kennen?<br />
4Ich wohne leider nicht im IWB Einzugsgebiet. Muss ich jetzt<br />
zur Konkurrenz gehen?<br />
IWB betreibt in Basel die öffentlichen Ladestationen. Unsere<br />
Mobilitätslösungen enden dort aber nicht: Elektromobilisten wünschen<br />
sich Lademöglichkeiten zu Hause oder bei ihrem Arbeitgeber.<br />
Mit dem breiten Angebot von IWB finden sowohl Mietende, Wohneigentümer<br />
als auch Firmen eine passende Lösung – und das über<br />
die Kantonsgrenze hinaus.<br />
7Die Produktion und die Entsorgung der Batterien sind ja<br />
sehr umweltbelastend. Wie stellen Sie sicher, dass durch<br />
die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf E-Mobilität<br />
die Umwelt gesamthaft nicht stärker belastet wird?<br />
EnergieSchweiz sowie eine Studie von Brian Cox und die Ökobilanz-Aktivitäten<br />
des Paul Scherrer Instituts zeigen auf, dass die Produktion<br />
von Batterie-, aber auch die von Brennstoffzellenautos, aufwendiger<br />
und mit höheren Umweltbelastungen verbunden ist als<br />
jene von Autos mit Verbrennungsmotoren. Die höheren Treibhausgasemissionen<br />
aus der Produktion werden – sauberen Strom und<br />
Wasserstoff vorausgesetzt – dank den geringeren Emissionen im Betrieb<br />
nach etwa 50 000 Kilometern kompensiert. Batterieautos sind<br />
heute die beste Option unter den emissionsarmen Fahrzeugen, um<br />
erneuerbaren Strom möglichst effizient zu nutzen. Dies dürfte auch<br />
noch in 20 Jahren so sein.<br />
Treibstoffe treten deutlich höhere Energieverluste auf. Dazu kommt<br />
noch die Einfachheit eines batteriebetriebenen E-Fahrzeugs im Vergleich<br />
zu anderen Antriebstechnologien. Sie wirkt sich positiv auf<br />
den Verschleiss und die Langlebigkeit aus.<br />
9Viele andere Anbieter von E-Mobilität gehen Partnerschaften<br />
mit den Autogaragen ein. Wie sieht dies bei IWB aus?<br />
Auch IWB weiss den Mehrwert von echten Partnerschaften zu<br />
schätzen. Insbesondere mit Autogaragen kann eine «Win-Win-Situation»<br />
entstehen, wenn deren effizienten E-Fahrzeuge mit unseren<br />
Mobilitätslösungen kombiniert werden. Beide Parteien benötigen<br />
die andere Seite für die bestmögliche Erfüllung der Kundenanforderungen.<br />
Wir unterhalten derzeit Kooperationen mit AMAG Center<br />
Basel und Rheinfelden für Audi.<br />
Unsere Partnerschaften enden aber nicht bei<br />
Autogaragen. Wir haben ebenfalls Partnerschaften<br />
mit Etavis für die Installation der<br />
Ladeinfrastruktur, mit Swiss E-Mobility (ein<br />
Tochterunternehmen des TCS) für die Elektrifizierung<br />
von Unternehmen, mit Sharoo<br />
zum Verleih unserer elektrischen Fahrzeugflotte,<br />
mit der Gruppe Scout24, sowie mit<br />
dem WWF, unserem Partner zur Erreichung<br />
unserer ambitionierten Nachhaltigkeitsziele.<br />
Der regelmässige Austausch mit zukunftsorientierten<br />
Unternehmen ist für uns selbstverständlich,<br />
auch in Bezug auf mögliche<br />
Partnerschaften.<br />
50 51
AMAG<br />
bei der<br />
Nr. 1.<br />
ISP und Corporate<br />
Networks<br />
Telekom-Rating 2019<br />
kann ich als Unternehmer mit der E-Mobilität Geld<br />
verdienen, das heisst Parkplätze mit E-Ladestationen<br />
10Wie<br />
ausstatten und quasi an IWB vermieten. Gibt es diese<br />
Möglichkeit?<br />
Als Eigentümer können Sie Ihre Liegenschaft mit E-Mobilität aufwerten.<br />
Als Unternehmer stehen wir Ihnen bei der Elektrifizierung Ihrer<br />
Flotte zur Seite. In beiden Fällen profitieren Sie auch finanziell.<br />
So einfach geht das: mit unseren Dienstleistungen lagern Sie das<br />
Thema E-Mobilität komplett aus. Hinsichtlich Beratung und Planung<br />
überprüfen wir den Standort und die Machbarkeit, definieren die geeignete<br />
Ladeinfrastruktur oder arbeiten ein Ladekonzept aus. Zentraler<br />
Punkt hierbei ist die verfügbare Anschlussleistung Ihrer Liegenschaft:<br />
Mit unserem Konzept garantieren wir, dass alle E-Fahrzeuge<br />
termingerecht aufgeladen werden können – jetzt und auch in der<br />
Zukunft. Der Schlüssel dazu ist ein professionelles Lastmanagement.<br />
Bei der Umsetzung koordiniert IWB die technische Grundinstallation<br />
und installiert die Ladestationen nach Bedarf. Nach erfolgtem Qualitätscheck<br />
übernimmt IWB den Betrieb und Unterhalt der Ladestationen.<br />
sieht es mit der schweizweiten Abdeckung aus? Ein<br />
Beispiel, wenn ich eine Tankkarte von BP habe, weiss<br />
11Wie<br />
ich, dass ich überall in der Schweiz tanken kann. Wie<br />
sieht es in der E-Mobilität aus?<br />
Unser Abrechnungsdienstleister swisscharge.ch – sie haben übrigens<br />
kostenlose Ladekarten – bietet alleine schon Zugang auf ein Netz<br />
von 3500 Ladepunkten in der Schweiz. 42 davon betreibt IWB in Basel.<br />
Im Verhältnis zu den in Betrieb stehenden Elektrofahrzeugen ist das<br />
eine beachtliche Anzahl.<br />
Warum AMAG sich für die Datenautobahn von Cyberlink<br />
entschieden hat, lesen Sie auf www.cyberlink.ch<br />
52
BASLERWirtschaft<br />
E-MOBILITÄT<br />
VOLVO PRÄSENTIERT<br />
AMBITIONIERTEN KLIMAPLAN:<br />
DEUTLICHE REDUZIERUNG DER<br />
KOHLENDIOXIDEMISSIONEN ÜBER<br />
DEN FAHRZEUGLEBENSZYKLUS<br />
Volvo Cars will bis 2040 ein klimaneutrales Unternehmen<br />
werden: Um dieses Ziel zu erreichen, hat der schwedische<br />
Premium-Automobilhersteller am heutigen Mittwoch<br />
(16. Oktober 2019) einen der ehrgeizigsten Pläne<br />
in der Automobilindustrie vorgestellt. Über den gesamten<br />
Lebenszyklus hinweg soll die CO2-Bilanz jedes Volvo<br />
Modells bis 2025 um 40 Prozent gegenüber den 2018er<br />
Werten sinken. Mit konkreten Massnahmen setzt der<br />
Plan das Pariser Klimaabkommen um, das die globale<br />
Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum<br />
vorindustriellen Niveau begrenzen will.<br />
Die konsequente Elektrifizierung der Modellpalette, bei der Volvo<br />
eine branchenweite Vorreiterrolle einnimmt, reduziert bereits die direkten<br />
Fahrzeugemissionen. Die ambitionierten Ziele für 2040 gehen<br />
jedoch noch weiter: Das Unternehmen wird den CO2-Ausstoss nicht<br />
nur innerhalb des Produktionsnetzwerks sondern auch im darüber<br />
hinausgehenden Geschäftsbetrieb und in der Lieferkette senken.<br />
Auch Recycling und Wiederverwendung von Materialien werden zu<br />
einer Reduzierung der CO2-Emissionen beitragen.<br />
Als kurzfristiger Schritt auf diesem Weg setzt Volvo Cars eine Reihe<br />
von ehrgeizigen Sofortmassnahmen um, die die CO2-Bilanz pro Auto<br />
zwischen 2018 und 2025 um 40 Prozent verbessern. Bis zu diesem<br />
Zeitpunkt strebt das Unternehmen weltweit auch eine vollständig<br />
klimaneutrale Produktion an.<br />
«Wir verändern unser Unternehmen durch konkrete Massnahmen<br />
und nicht durch symbolische Zusagen», erklärt Håkan Samuelsson,<br />
CEO der Volvo Car Group. «Bei Volvo Cars kümmern wir uns um das,<br />
was wir selbst steuern können, wozu sowohl der Geschäftsbetrieb als<br />
auch die Fahrzeugemissionen gehören. Und wir werden uns mit dem<br />
befassen, was wir beeinflussen können, indem wir unsere Lieferanten<br />
und den Energiesektor auffordern, sich gemeinsam mit uns für eine<br />
klimaneutrale Zukunft einzusetzen.»<br />
Um die 40-prozentige Reduzierung des CO2-Fussabdrucks pro Fahrzeug<br />
bis 2025 zu erreichen, hat das Unternehmen unterschiedliche<br />
Ziele für verschiedene Geschäftsbereiche definiert. Das bereits zuvor<br />
kommunizierte Vorhaben, bis 2025 die Hälfte des weltweiten Absatzes<br />
mit vollelektrischen Autos zu bestreiten, ist eines der bekanntesten<br />
Ziele. Es senkt die CO2-Emissionen pro Fahrzeug um 50 Prozent.<br />
Weitere kurzfristige Ziele umfassen bis 2025 eine 25-prozentige Reduzierung<br />
der CO2-Emissionen im Zusammenhang mit der globalen<br />
Lieferkette und die Erhöhung des Anteils recycelter Kunststoffe in<br />
neuen Volvo Fahrzeugen auf 25 Prozent. Auch der CO2-Ausstoss, der<br />
durch die gesamte Geschäftstätigkeit des Unternehmens verursacht<br />
wird – einschliesslich Fertigung und Logistik –, soll um 25 Prozent<br />
sinken.<br />
Als erster klassischer Automobilhersteller hat sich Volvo Cars zur konsequenten<br />
Elektrifizierung verpflichtet und so das Ende von Fahrzeugen<br />
eingeläutet, die ausschliesslich mit einem Verbrennungsmotor<br />
angetrieben werden. Seit diesem Jahr wird jeder neue Volvo elektrifiziert.<br />
Am heutigen Mittwoch (16. Oktober 2019) hat das Unternehmen<br />
zudem sein erstes vollelektrisches Auto vorgestellt: den Volvo<br />
XC40 Recharge. Beginnend mit dem Kompakt-SUV, wird das Unternehmen<br />
künftig den durchschnittlichen CO2-Fussabdruck jedes neuen<br />
Modells offenlegen.<br />
Der Volvo XC40 Recharge ist das erste Mitglied der neuen «Recharge»-Familie.<br />
Recharge wird der Oberbegriff für alle aufladbaren Volvo<br />
Modelle – also sowohl für vollelektrische Fahrzeuge als auch jene mit<br />
Plug-in-Hybridantrieb. Die «Recharge»-Modelle sollen den Absatz<br />
der Elektroautos steigern und Fahrer von Plug-in-Hybridmodellen ermutigen,<br />
den vollelektrischen Fahrmodus häufiger zu nutzen.<br />
KONTAKT<br />
Sascha Heiniger<br />
Director Corporate & Brand Communication<br />
Volvo Car Switzerland AG<br />
Mobil: +41 79 913 59 62<br />
sascha.heiniger@volvocars.com<br />
54 55
E-MOBILITÄT<br />
PLUG@WORK: BMW GROUP<br />
SWITZERLAND UNTERSTÜTZT<br />
UNTERNEHMEN UND<br />
MITARBEITENDE BEIM UMSTIEG<br />
AUF ELEKTROMOBILITÄT.<br />
KOSTENLOSE LADESTATION* AM ARBEITSPLATZ, GRATIS-STROM<br />
AM ARBEITSPLATZ FÜR BIS ZU 60‘000 KILOMETER ODER DREI JAHRE:<br />
GEMEINSAMES ANGEBOT MIT EKZ ELTOP, DEN BKW UND GROUPE E.<br />
Neben attraktiven Fahrzeugen sind komfortable Lademöglichkeiten<br />
ein zentraler Faktor, der über die Akzeptanz für Elektromobilität entscheidet.<br />
Mit einem Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeug können<br />
viele Beschäftigte die täglichen Fahrtstrecken zwischen Wohnsitz<br />
und Arbeitsplatz bereits heute problemlos elektrisch und damit lokal<br />
emissionsfrei zurücklegen. Voraussetzung dafür ist eine zuverlässig<br />
und regelmässig verfügbare Ladestation. Alternativ zum Aufladen zu<br />
Hause, das vor allem für Wohnungsmieter oftmals keine Option ist,<br />
bietet sich die Auffrischung der Energievorräte während des Parkens<br />
am Arbeitsort an. Mit der Schaffung entsprechender Ladestationen<br />
auf dem jeweiligen Betriebsgelände wird Elektromobilität daher für<br />
zusätzliche Zielgruppen attraktiv.<br />
Hier setzt die Initiative plug@work an. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur<br />
am Arbeitsort ist der Kern des Angebots. Von Mitte August<br />
bis Ende Dezember 2019 können Unternehmen und Mitarbeitende<br />
zusätzlich von einem «plug@work day» profitieren. Diese setzt sich aus<br />
einer individuelle Präsentation von aktuellen Elektro- und Plug-in-<br />
Hybrid-Modellen der Marken BMW, BMW i und MINI sowie einer<br />
Infrastrukturanalyse durch einen Fachspezialisten zusammen. Zusätzlich<br />
können Unternehmen, welche mindestens 50 Mitarbeitende<br />
beschäftigen, eine von EnergieSchweiz offerierte Beratung durch<br />
unabhängige Mobilitätsexperten in Anspruch nehmen. Dabei werden<br />
sowohl die Unternehmensführung als auch die Mitarbeitenden<br />
aufgeklärt, wie sich betrieblich bedingte Mobilität effizienter, kostengünstiger<br />
und umweltschonender organisieren lässt. Die Unternehmen<br />
erhalten dabei Unterstützung bei der Optimierung ihrer<br />
betrieblichen Ökobilanz sowie bei der Erfüllung von Umweltnormen<br />
und CO2-Grenzwerten.<br />
Ganzheitliches Angebot unterstützt den Umstieg<br />
auf Elektromobilität.<br />
Das Komplettpaket für den Umstieg auf Elektromobilität umfasst<br />
unter anderem eine kostenfreie Ladestation und deren Installation<br />
am jeweiligen Stellplatz auf dem Betriebsgelände, die zu 100 Prozent<br />
Eigentum des Unternehmens wird. Die Ladestation ermöglicht ein<br />
besonders schnelles und komfortables Aufladen der Hochvoltbatterie<br />
von Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen. Sie ist für alle Fahrzeuge<br />
verwendbar, die zum Anschluss an das Stromnetz mit einem<br />
sogenannten Typ-2-Stecker ausgestattet sind.<br />
Zusätzliche Attraktivität gewinnt plug@work durch die ebenfalls<br />
kostenfreie Bereitstellung von Energie für das lokal emissionsfreie<br />
Fahren. Fahrer eines im Rahmen von plug@work erworbenen Elektro-<br />
oder Plug-in-Hybrid-Modells können innerhalb der ersten drei<br />
Jahre nach der Neuimmatrikulation ihres Fahrzeugs an der an ihrem<br />
Arbeitsort installierten Ladesäule Gratis-Strom für bis zu 60‘‘000 Kilometer<br />
Fahrtstrecke beziehen.<br />
Das Angebot plug@work kann mit allen derzeit und in naher Zukunft<br />
auf dem Schweizer Automobilmarkt verfügbaren Elektro- und<br />
Plug-in-Hybrid-Modellen der Marken der BMW Group kombiniert<br />
werden. Dazu gehören der BMW i3 und der BMW i3s ebenso wie das<br />
BMW i8 Coupé und der BMW i8 Roadster. Auch das erste Plug-in-Hybrid-Fahrzeug<br />
von MINI, der MINI Cooper SE Countryman ALL4, ist in<br />
der Modellauswahl vertreten. Hinzu kommen der BMW 225xe Active<br />
Tourer und der BMW 745 Le xDrive sowie die Modelle BMW 330e Limousine,<br />
BMW 530e xDrive Limousine, BMW X5 xDrive45e und BMW<br />
X3 xDrive30e, dessen Markteinführung im Dezember folgt.<br />
Mehr Elektromobilität im Berufsverkehr ist das Ziel der<br />
Initiative plug@work, die von der BMW Group Switzerland<br />
gemeinsam mit grossen Schweizer Ladeinfrastruktur-Partnern<br />
ins Leben gerufen wurde. Das neue, auf dem<br />
Schweizer Automobil- und Energieversorgungsmarkt<br />
einzigartige Angebot unterstützt Unternehmen und ihre<br />
Mitarbeitenden beim Umstieg auf Fahrzeuge mit elektrifiziertem<br />
Antrieb. Im Rahmen von plug@work kann der<br />
Erwerb eines Elektro- beziehungsweise Plug-in-Hybrid-Modells<br />
der Marken BMW, BMW i oder MINI von Mitte<br />
August bis Ende Dezember 2019 mit der Installation<br />
einer kostenlosen Ladestation* am Arbeitsplatz sowie<br />
mit dem Bezug von Gratis-Strom am Arbeitsplatz für bis<br />
zu 60‘000 Kilometer oder drei Jahre kombiniert werden.<br />
An der Initiative plug@work sind neben der BMW Group<br />
Switzerland auch EKZ Eltop, BKW und Groupe E beteiligt.<br />
56 57
BASLERWirtschaft<br />
Daten weg.<br />
«Mit unserem attraktiven und vielfältigen Angebot an elektrifizierten<br />
Premium-Modellen tragen wir bereits heute massgeblich dazu bei,<br />
die Popularität der E-Mobilität kontinuierlich zu steigern», erklärt Paul<br />
de Courtois, President und CEO der BMW Group Switzerland. «Von<br />
der Kompaktklasse über Sports Activity Vehicle und Sportwagen<br />
bis zum Luxussegment hat die BMW Group eine aussergewöhnlich<br />
grosse und ständig wachsende Auswahl an Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen<br />
im Angebot, die Fahrfreude mit hoher Effizienz<br />
kombinieren. Die Initiative plug@work bietet ideale Möglichkeiten,<br />
um deutlich zu machen, dass elektrische und damit lokal emissionsfreie<br />
Mobilität keine Zukunftsvision sein muss, sondern bereits heute<br />
perfekt in den Alltag passt.»<br />
BMW Group Switzerland gewinnt starke Partner<br />
für Initiative plug@work.<br />
Mit EKZ Eltop, BKW und Groupe E stehen der BMW Group gleich drei<br />
renommierte Partner für die Initiative plug@work zur Seite. EKZ Eltop<br />
plant und realisiert massgeschneiderte Lösungen in den Bereichen,<br />
Elektromobilität, Elektroinstallation, Telekommunikation, Informatik<br />
sowie Gebäudeautomation für Privat- und Geschäftskunden. EKZ<br />
Eltop ist mit über 30 Filialen im Grossraum Zürich nahe bei seinen<br />
Kunden präsent.<br />
Die BKW Gruppe hat sich dank ihren Tochtergesellschaften BKW Building<br />
Solutions/ISP, Arnold und AEK als Spezialist für smarte Arealinfrastruktur<br />
etabliert. Mit ihrem Firmennetzwerk kann sie weit über<br />
das eigene Versorgungsgebiet hinaus smarte Ladeinfrastrukturen<br />
anbieten. Zudem engagiert sich der Konzern mit seinen rund 8000<br />
Beschäftigten in den Bereichen Energieerzeugung und -versorgung<br />
sowie Infrastrukturdienstleistungen. Die international agierende<br />
BKW Gruppe plant, baut und betreibt Kraftwerke- sowie Versorgungsinfrastrukturen<br />
für Unternehmen, Privatpersonen und öffentliche<br />
Einrichtungen. Darüber hinaus gehören digitale Geschäftsmodelle<br />
für erneuerbare Energien, integrierte Angebote im Bereich der<br />
Gebäudetechnik sowie Errichtung, Service und Unterhalt von Energie-,<br />
Telekommunikations-, Verkehrs-, und Wassernetzen zum Portfolio<br />
des Unternehmens.<br />
Das Unternehmen Groupe E versorgt direkt oder indirekt rund eine<br />
halbe Million Menschen in den Kantonen Freiburg, Neuenburg,<br />
Waadt und Bern mit Energie. Rund die Hälfte des jährlich von den<br />
Kunden bezogenen Stroms stammt aus unternehmenseigenen thermischen<br />
und Wasserkraftwerken. Darüber hinaus betreibt Groupe E<br />
rund 50 Fernwärmenetze. Die Unternehmen der Firmengruppe beschäftigen<br />
rund 1‘600 Mitarbeiter und bieten ausserdem vielfältige<br />
Dienstleistungen in den Bereichen elektrische Anlagen, Energieeffizienz,<br />
erneuerbare Energien, Elektromobilität, Engineering und elektrische<br />
Haushaltsgeräte an.<br />
Weitere Informationen über den Leistungsumfang der Initiative<br />
plug@work, die beteiligten Partner, die Teilnahmebedingungen<br />
für Unternehmen und den Programmablauf sind online unter<br />
www.plugatwork.ch verfügbar.<br />
Desktop sperren rettet<br />
Unternehmen.<br />
gdata.ch/awareness-training<br />
58
BASLERWirtschaft<br />
E-MOBILITÄT<br />
PORSCHE ERWEITERT<br />
DIE MODELLPALETTE SEINES<br />
ELEKTRO-SPORTWAGENS<br />
UM DEN TAYCAN 4S<br />
Innovative Antriebsmaschinen und dynamische Fahrleistungen<br />
Atemberaubende Beschleunigungswerte, sportwagentypisches Durchzugsvermögen<br />
und souveräne, dauerhaft verfügbare Leistung – diese<br />
Stärken des Taycan besitzt auch der neue 4S. Die permanent erregte<br />
Synchronmaschine an der Hinterachse baut mit einer aktiven Länge<br />
von 130 Millimetern exakt 80 Millimeter kürzer als die entsprechende<br />
Antriebskomponente von Taycan Turbo S und Taycan Turbo. Der<br />
im Taycan 4S eingesetzte Pulswechselrichter an der Vorderachse arbeitet<br />
mit bis zu 300 Ampere, der an der Hinterachse mit bis zu 600<br />
Ampere.<br />
Im September erst hat der neue Elektro-Sportwagen<br />
von Porsche seine viel beachtete Premiere auf drei Kontinenten<br />
gefeiert, jetzt stellt das Unternehmen mit dem<br />
Taycan 4S bereits die dritte Version der Sportlimousine<br />
vor. Das neue Modell ist mit zwei Batteriegrössen erhältlich<br />
und leistet mit der Performance-Batterie bis zu 390<br />
kW (530 PS) oder mit der Performance-Batterie Plus bis<br />
zu 420 kW (571 PS). Nach Taycan Turbo S und Taycan Turbo<br />
bildet der Taycan 4S damit den neuen Einstieg in die<br />
Modellpalette. Serienmässig ist eine einstöckige Performance-Batterie<br />
mit einer Gesamtkapazität von 79,2 kWh<br />
verbaut. Auf Wunsch ist die von Taycan Turbo S und Taycan<br />
Turbo bekannte, zweistöckige Performance-Batterie<br />
Plus erhältlich. Deren Gesamtkapazität beträgt 93,4 kWh.<br />
Entsprechend variieren Leistung und Reichweite: Mit der Performance-Batterie<br />
kommt der Taycan 4S auf bis zu 390 kW (530 PS)<br />
Overboost-Leistung. Mit der Performance-Batterie Plus ausgestattet,<br />
leistet er bis zu 420 kW (571 PS). Aus dem Stand beschleunigt<br />
der Taycan 4S in beiden Varianten in 4,0 Sekunden von null auf 100<br />
km/h. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei ebenfalls einheitlichen<br />
250 km/h. Die Reichweite beträgt bis zu 407 Kilometer mit Performance-Batterie<br />
und bis zu 463 Kilometer mit Performance-Batterie<br />
Plus (jeweils nach WLTP). Die maximale Ladeleistung (Peak) liegt bei<br />
225 kW (Performance-Batterie) beziehungsweise 270 kW (Performance-Batterie<br />
Plus).<br />
Mit zwei permanent erregten Synchronmaschinen an Vorder- und<br />
Hinterachse, also Allradantrieb, sowie einem Zweigang-Getriebe an<br />
der Hinterachse verfügt der 4S bei der Antriebsarchitektur über die<br />
wesentlichen technischen Highlights seiner Modellbrüder. Gleiches<br />
gilt auch für das intelligente Lademanagement sowie die vorbildliche<br />
Aerodynamik. Mit einem cw-Wert ab 0,22 liefert sie einen entscheidenden<br />
Beitrag zu einem geringen Energieverbrauch und damit zu<br />
einer hohen Reichweite. Typisch Taycan ist ebenso das klare, puristische<br />
Exterieur-Design mit Porsche-DNA sowie das einzigartige Interieur-Design<br />
mit breitem Bildschirm-Band.<br />
Puristisches Exterieur-Design mit Porsche-DNA<br />
Mit seinem klaren, puristischen Design signalisiert der Taycan, dass<br />
ein neues Zeitalter begonnen hat. Zugleich trägt er unverkennbar<br />
die Porsche Design-DNA. Von vorne wirkt er besonders breit und<br />
flach, mit stark gewölbten Kotflügeln. Die Silhouette wird bestimmt<br />
von der sportlichen, nach hinten abfallenden Dachlinie. Charakteristisch<br />
ist ebenso die Seitenpartie mit der starken Skulpturierung. Die<br />
schlanke Kabine, die eingezogene C-Säule und die ausgeprägten<br />
Schultern der Kotflügel führen zu einer starken, markentypischen<br />
Betonung des Hecks. Hinzu kommen innovative Elemente wie der<br />
Porsche-Schriftzug in Glasoptik, der in das Leuchtenband am Heck<br />
integriert ist. Zur Unterscheidung des Taycan 4S von Turbo und Turbo<br />
S tragen die aerodynamisch optimierten 19-Zoll Taycan S Aero Räder<br />
und die rot lackierten Bremssättel bei. Das Bugunterteil mit neuer<br />
Geometrie, die Seitenschweller sowie der Heckdiffusor in Schwarz<br />
sorgen für weitere optische Differenzierungen. LED-Hauptscheinwerfer<br />
inklusive Porsche Dynamic Light System Plus (PDLS Plus) sind<br />
serienmässig an Bord.<br />
Einzigartiges Interieur-Design mit breitem Bildschirm-Band<br />
Klar strukturiert und mit einer gänzlich neuen Architektur markiert<br />
auch das Cockpit den Start in eine neue Ära. Das frei stehende und<br />
gebogene Kombiinstrument bildet den höchsten Punkt auf der Instrumententafel.<br />
Damit wird die Fahrerachse klar betont. Ein zentrales,<br />
10,9 Zoll grosses Infotainment-Display und ein weiteres, optionales<br />
Display für den Beifahrer sind formschlüssig zu einem Glasband in<br />
Black-Panel-Optik zusammengefasst.<br />
Serienmässig verfügt der Taycan 4S über eine Teillederausstattung<br />
sowie Komfortsitze vorne mit elektrischer Acht-Wege-Verstellung.<br />
Porsche bietet im Taycan erstmals eine komplett lederfreie Ausstattungsvariante<br />
an. Innenraum-Umfänge aus innovativem Recyclingmaterial<br />
unterstreichen die Nachhaltigkeit des Elektro-Sportwagens.<br />
Fahrwerksysteme zentral vernetzt<br />
Porsche verwendet für das Fahrwerk des Taycan ein zentral vernetztes<br />
Steuersys-tem. Die integrierte Fahrwerkregelung Porsche 4D-Chassis<br />
Control analysiert und synchronisiert alle Fahrwerksysteme in Echtzeit.<br />
Beim Taycan 4S ist eine adaptive Luftfederung mit Dreikammer-Technologie<br />
inklusive elektronischer Dämpferregelung PASM<br />
(Porsche Active Suspension Management) serienmässig an Bord.<br />
An der Vorderachse verzögert eine Sechskolben-Festsattelbremse<br />
mit innenbelüfteten Grauguss-Bremsscheiben. Ihr Durchmesser beträgt<br />
360 beziehungsweise 358 Millimeter (Vorder-/Hinterachse). An<br />
der Hinterachse kommen Vierkolben-Sättel zum Einsatz. Die Bremssättel<br />
sind rot lackiert.<br />
Der Taycan 4S ist ab sofort bestellbar und kommt im Januar 2020 zu<br />
den europäischen Händlern. In der Schweiz beginnen die Preise bei<br />
CHF 135‘700 – einschliesslich Mehrwertsteuer und länderspezifischer<br />
Ausstattung. Schweizer Kunden profitieren von einer Garantieverlängerung<br />
(2 + 2) sowie von den Inhalten des Porsche Swiss Package,<br />
die ohne Aufpreis enthalten sind: Range Booster/Wärmepumpe, On-<br />
Board DC-Lader mit 150 kW, Servolenkung Plus, Sitzheizung vorne,<br />
Digitalradio, Windschutzscheibe mit Graukeil, ParkAssistent inkl.<br />
Rückfahrkamera, LED-Matrix-Hauptscheinwerfer inkl. Porsche Dynamic<br />
Light System Plus (PDLS Plus), Innen-/Aussenspiegel automatisch<br />
abblendend, Porsche Intelligent Range Manager und Ladekabel<br />
(Mode 3).<br />
Weitere Informationen sowie Film- und Foto-Material im Porsche<br />
Newsroom: newsroom.porsche.de und unter presse.porsche.ch<br />
60 61
BASLERWirtschaft<br />
E-MOBILITÄT<br />
IST DIE ZUKUNFT ELEKTRISCH?<br />
AUDI FOLGT KONSEQUENT SEINER<br />
STRATEGISCHEN AUSRICHTUNG<br />
UND PRÄSENTIERT DAS ZWEITE<br />
MODELL SEINER E-TRON-BAUREIHE.<br />
Der Audi e-tron Sportback ist ein dynamisches SUV-<br />
Coupé mit bis zu 300 kW Leistung und fährt mit einer<br />
Batterieladung bis zu 446 Kilometer (im WLTP-Zyklus)<br />
weit (Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km*: 26,3<br />
- 21,6 (WLTP); 23,9 - 20,6 (NEFZ); CO2-Emissionen kombiniert<br />
in g/km*: 0). Seine digitalen Matrix LED-Scheinwerfer<br />
sind eine Neuheit, die nun erstmals in der Großserie<br />
als Ausstattung zur Verfügung stehen. Ihr Licht ist in winzige<br />
Pixel zerlegt und lässt sich hochpräzise steuern. In<br />
Engstellen erleichtert es die sichere Spurmittenführung<br />
und zeigt Position des Fahrzeugs im Fahrstreifen an. Der<br />
Audi e-tron Sportback ist ab Ende November bestellbar,<br />
die Markteinführung für Europa ist im Frühjahr 2020 geplant.<br />
Weltinnovation in Großserie: die digitalen Matrix LED-Scheinwerfer<br />
Mit den digitalen Matrix LED-Scheinwerfern als Maximal-Ausstattung,<br />
präsentiert Audi eine Weltneuheit in der Großserie: In winzige<br />
Pixel zerlegt, kann ihr Licht die Straße hochauflösend ausleuchten.<br />
Dahinter steht eine Technologie mit dem Kürzel DMD (Digital Micromirror<br />
Device), die auch in vielen Video-Beamern im Einsatz ist. Ihr<br />
Herzstück ist ein kleiner Chip mit etwa einer Million Mikrospiegeln,<br />
die jeweils nur eine Kantenlänge von einigen Hundertstel Millimeter<br />
aufweisen. Mithilfe elektrostatischer Felder lässt sich jeder einzelne<br />
von ihnen pro Sekunde bis zu 5.000 Mal kippen. Je nach Stellung<br />
gelangt das LED-Licht so entweder über die Linsen auf die Straße<br />
oder wird in einem Absorber geschluckt, um Ausblendungen zu erzeugen.<br />
Im Audi e-tron Sportback** hat das digitale Licht, das Mitte<br />
2020 das Angebot erweitert, mehrere Aufgaben. Es kann dynamische<br />
Leaving- und Coming-Home-Animationen generieren, die als Projektionen<br />
auf einer Wand oder auf dem Boden erscheinen. Mit dieser Inszenierung<br />
wird der Raum vor dem Auto zur gezielt ausgeleuchteten<br />
Bühne. Das digitale Licht kann das Kurven-, Stadt- und Autobahnlicht<br />
als Ausprägungen des Abblendlichts mit höchster Präzision darstel-<br />
len und das Fernlicht durch eine noch exaktere Ausblendung anderer<br />
Verkehrsteilnehmer ergänzen. Vor allem aber bietet es neuartige<br />
Funktionen, wie das Spur- und Orientierungslicht. Auf Schnellstraßen<br />
erzeugt das Spurlicht einen Lichtteppich, der den eigenen Fahrstreifen<br />
hell ausleuchtet und sich beim Spurwechsel dynamisch anpasst.<br />
Damit erhöht es die Aufmerksamkeit des Fahrers auf den relevanten<br />
Fahrstreifen und trägt zur Verkehrssicherheit bei. Zusätzlich zeigt das<br />
Orientierungslicht mit dunklen, vom Licht ausgesparten Verläufen<br />
vorausschauend die Position des Fahrzeugs im Fahrstreifen an und<br />
unterstützt so – insbesondere auf engen Straßen oder in Baustellen –<br />
die sichere Spurmittenführung. In Verbindung mit dem optionalen<br />
Nachtsichtassistenten kommt zudem das Markierungslicht zum Einsatz.<br />
Erkennt das System einen Fußgänger, weist das Licht auf ihn<br />
hin und reduziert so die Gefahr Passanten in Fahrbahnnähe zu übersehen.<br />
Sportliche Effizienz: E-Maschinen, elektrischer Allradantrieb,<br />
Fahrwerk Im Audi e-tron Sportback 55 quattro** erlebt der Fahrer das<br />
Zusammenspiel aus Effizienz, Performance und souveräner Ruhe. An<br />
jeder Achse befindet sich ein Asynchron-Elektromotor, der von einer<br />
Leistungselektronik mit Drehstrom versorgt wird. Mit einer Leistung<br />
von 265 kW und 561 Nm Drehmoment (Stromverbrauch kombiniert<br />
in kWh/100 km*: 26,0 - 21,9 (WLTP); 22,7 - 20,6 (NEFZ); CO2-Emissionen<br />
kombiniert in g/km*: 0) treiben die beiden E-Maschinen das<br />
SUV-Coupé standardmäßig aus dem Stand heraus kraftvoll an – lokal<br />
emissionsfrei und beinahe lautlos. Der Audi e-tron Sportback 55<br />
quattro beschleunigt in 6,6 Sekunden auf 100 km/h, bei 200 km/h<br />
Stromverbrauch kombiniert in kWh/100 km*: 26,0 - 21,9 (WLTP); 22,7<br />
- 20,6 (NEFZ); CO2-Emissionen kombiniert in g/km: 0) wird der Vortrieb<br />
elektronisch abgeregelt. Wechselt der Fahrer von Fahrstufe D zu<br />
S und tritt das Fahrpedal voll durch, aktiviert er den Boost-Modus.<br />
Hier produziert der Antrieb für acht Sekunden 300 kW Leistung und<br />
664 Nm Drehmoment. Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert das<br />
SUV-Coupé dann in 5,7 Sekunden. Zweistufig übersetzte Planetenradgetriebe<br />
mit einer Gangstufe übertragen die Momente der E-Maschinen<br />
auf die Achsen. Zur Wahl der Fahrstufen dient ein Schalter,<br />
den der Fahrer mit Daumen und Zeigefinger verschieben kann. Er ist<br />
in einen eleganten Hebel eingebettet, der niedrig über dem Mitteltunnel<br />
positioniert ist und als Handauflage dient.<br />
62 63
BASLERWirtschaft<br />
E-MOBILITÄT<br />
Für hervorragende Traktion und Dynamik auf unterschiedlichsten<br />
Terrains sorgt der elektrische Allradantrieb. Mit ihm schreibt Audi ein<br />
neues Kapitel in der Geschichte des quattro-Antriebs. Er regelt die<br />
ideale Verteilung der Antriebsmomente zwischen beiden Achsen permanent<br />
und vollvariabel innerhalb von wenigen Sekundenbruchteilen.<br />
In den meisten Fahrsituationen nutzt der Audi e-tron Sportback**<br />
ausschließlich seine hintere E-Maschine – das ist besonders effizient.<br />
Fordert der Fahrer mehr Leistung an, als sie bereitstellen kann, wird<br />
das vordere Aggregat blitzschnell zugeschaltet. Das geschieht auch<br />
vorausschauend, bevor bei Glätte oder schneller Kurvenfahrt Schlupf<br />
auftritt oder das Auto unter- oder übersteuert. Ein Schlüsselfaktor für<br />
den sportlichen Charakter und die hervorragende Querdynamik ist<br />
die tiefe Einbaulage der Antriebskomponenten – der Schwerpunkt<br />
liegt weit unter dem eines konventionellen SUV. Alle gewichtigen<br />
Bauteile konzentrieren sich in der Fahrzeugmitte. Die Achslastverteilung<br />
ist mit einer Relation von nahezu 50:50 top austariert, das<br />
Eigenlenkverhalten neutral. Mit Bauteilen wie den Fünflenker-Aufhängungen,<br />
der Progressivlenkung und dem elektrohydraulischen<br />
Bremssystem vereint das Fahrwerk modernste Technologien, die<br />
in Summe für ein agiles Fahrverhalten und hohen Komfort sorgen.<br />
Die serienmäßigen Reifen der Dimension 255/55 R19 zeichnen sich<br />
durch besonders geringen Rollwiderstand aus. Ab Mitte 2020 werden<br />
Räder bis zu einer Größe von 22 Zoll auf Wunsch bestellbar sein –<br />
eine Dimension größer als beim e-tron. Mit dem Fahrdynamiksystem<br />
Audi drive select – Standard im Audi e-tron Sportback** – kann der<br />
Fahrer die Arbeitsweise mehrerer Antriebskomponenten in sieben<br />
Profilen umschalten. Daraus resultiert eine weite Spreizung zwischen<br />
geschmeidigem Abrollkomfort und sportlich-stabilem Handling. Die<br />
Luftfederung adaptive air suspension mit geregelten Dämpfern trägt<br />
stark zu diesem vielseitigen Charakter bei. Bei höherem Tempo senkt<br />
sie die Karosserie ab, womit sie die Umströmung deutlich verbessert<br />
und dadurch die Reichweite erhöht. Insgesamt kann sie das Höhenniveau<br />
um bis zu 76 Millimeter variieren. 95 kWh Energie: Hochvolt-Batteriesystem<br />
und Rekuperation Das Batteriesystem des Audi<br />
e-tron Sportback 55 quattro** speichert brutto 95 kWh Energie (86,5<br />
kWh netto) und arbeitet mit 396 Volt Nominalspannung. Es liegt als<br />
flacher, breiter Block unter der Fahrgastzelle, mit der es an 35 Punkten<br />
verschraubt ist. Das Batteriesystem ist äußerst steif und crashsicher<br />
– dank eines massiven Schutzrahmens und eines Aluminiumverbunds,<br />
der die 36 Zellmodule aufnimmt. Sie sind in zwei Ebenen<br />
angeordnet, als langer unterer «Floor» mit 31 Modulen und als kurzer<br />
oberer mit fünf Modulen. Jedes Modul integriert zwölf so genannte<br />
Pouch-Zellen. Das Kühlsystem befindet sich unter dem Zellraum. Bei<br />
Verzögerungen bis 0,3 g – das ist im Alltagsbetrieb zu mehr als 90<br />
Prozent der Fall – wird die Hochvolt-Batterie von den Elektromotoren<br />
geladen, bevorzugt von der hinteren E-Maschine, die in solchen<br />
Situationen als Generator fungieren. Das Rekuperationssystem regelt<br />
die Energierückgewinnung zwischen den beiden E-Maschinen variabel<br />
– sowohl im Schub, wenn der Fahrer das rechte Pedal freigibt, als<br />
auch beim Bremsen. Der Grad der Schubrekuperation lässt sich über<br />
Wippen am Lenkrad in drei Stufen wählen und ist noch deutlicher<br />
ausgeprägt als beim e-tron.<br />
Bei einer Bremsung aus 100 km/h kann der Audi e-tron Sportback**<br />
mit maximal 300 Nm und 220 kW rekuperieren – das sind wie beim<br />
Schwestermodell mehr als 70 Prozent seiner Antriebsleistung und<br />
mehr als bei jedem anderen Serienmodell. Insgesamt erzielt das<br />
SUV-Coupé bis zu 30 Prozent seiner Reichweite durch Rekuperation.<br />
Erst ab einer Verzögerung von mehr als 0,3 g kommen die Radbremsen<br />
ins Spiel, die dank ihres innovativen elektrohydraulischen Betätigungskonzepts<br />
besonders schnell ansprechen. Das Regelsystem<br />
entscheidet je nach Fahrsituation, ob das SUV-Coupé nur mit den<br />
E-Maschinen, allein mit der Radbremse oder einer Kombination aus<br />
beiden rekuperiert, und zwar individuell für jede Achse. Der Übergang<br />
zwischen elektrischem und hydraulischem Bremsen vollzieht<br />
sich weich und homogen, unmerklich für den Fahrer. Die Bremskräfte<br />
bleiben konstant. An den Radbremsen des Audi e-tron Sportback**<br />
haben die Entwickler das so genannte Restbremsmoment – die Verluste,<br />
die durch kurzzeitiges Anliegen der Beläge an der Scheibe entstehen<br />
– stark verringert. Von diesem Fortschritt profitieren die Effizienz<br />
und die Reichweite. Das Gleiche gilt für drei weitere Maßnahmen:<br />
Im normalen Fahrbetrieb wird die vordere E-Maschine nahezu vollständig<br />
vom Antrieb abgekoppelt. Der nutzbare Bereich der HochvoltBatterie<br />
ist größer geworden, und im Kühlmittelkreislauf wurden<br />
einige Volumenströme verringert, so dass die Pumpe weniger Leistung<br />
aufbringen muss. Das hochflexible Thermomanagement, das<br />
aus vier separaten Kreisläufen besteht, temperiert die Hochvolt-Komponenten<br />
mit maximaler Effizienz. Dadurch ermöglicht es schnelles<br />
Gleichstromladen, eine hohe Lebensdauer der Batterie und reproduzierbare<br />
Fahrleistungen auch bei hoher Belastung. Die serienmäßige<br />
Wärmepumpe, die die Abwärme der Hochvolt-Bauteile nutzt, kann<br />
bis zu 3 kW der eigentlichen Verlustleistungen für die Aufheizung und<br />
Klimatisierung des Innenraums verwenden – dies ist besonders effizient.<br />
Je nach Außentemperatur erzielt der Audi e-tron Sportback** im<br />
Kundenbetrieb so Reichweitenvorteile von bis zu zehn Prozent. 230<br />
kW Leistung: der Audi e-tron Sportback 50 quattro Zum Marktstart<br />
bietet Audi das rein elektrisch angetriebene SUV-Coupé mit einer<br />
zweiten Motorisierung an. Der e-tron Sportback 50 quattro gibt 230<br />
kW Leistung und 540 Nm Drehmoment (Stromverbrauch kombiniert<br />
in kWh/100 km*: 26,3 - 21,6 (WLTP); 23,9 - 21,4 (NEFZ); CO2-Emissionen<br />
kombiniert in g/km: 0) ab. Die Batterie kommt ohne den oberen<br />
«Floor» aus, ihre 27 Module bestehen aus je zwölf prismatischen<br />
Zellen. Das System, das etwa 120 Kilogramm weniger wiegt als die<br />
Batterie des Sportback 55 quattro**, hält brutto 71 kWh Energie (64,7<br />
kWh netto) bereit. Damit legt das SUV-Coupé im WLTP-Zyklus mit<br />
einer Vollladung bis zu 347 Kilometer zurück. Der Audi e-tron Sportback<br />
50 quattro beschleunigt in 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h<br />
und wird 190 km/h schnell (Stromverbrauch kombiniert in kWh/100<br />
km*: 26,3 - 21,6 (WLTP); 23,9 - 21,4 (NEFZ); CO2-Emissionen kombiniert<br />
in g/km: 0).<br />
Weiterfahren nach nur 30 Minuten: das Ladeangebot Auf Langstrecken<br />
kann der Audi e-tron Sportback 55 quattro** an Schnellladesäulen<br />
Gleichstrom (DC) mit bis zu 150 kW laden. In einer knappen<br />
halben Stunde erreicht die Batterie dadurch 80 Prozent ihrer Kapazität –<br />
genug für die nächste Langstrecken-Etappe. Der e-tron Sportback 50<br />
quattro** lädt mit bis zu 120 kW Leistung und erreicht in derselben<br />
Zeit einen identischen Lade-Status. Das Laden an öffentlichen Wechselstrom-Säulen<br />
(AC) erfolgt über ein serienmäßiges Mode-3- Kabel.<br />
Hier erreicht die Leistung bis zu 11 kW, mit einem optionalen zweiten<br />
Ladegerät im Auto, das im Sommer 2020 zur Verfügung stehen wird,<br />
steigt sie auf 22 kW. Der Audi-eigene Ladedienst e-tron Charging Service<br />
gewährt einfachen Zugang zu knapp 120.000 öffentlichen Ladepunkten<br />
in 21 europäischen Ländern – Tendenz steigend. Ob ACoder<br />
DC-Laden, ob 11 oder 150 kW – eine einzige Karte genügt, um<br />
den Vorgang zu starten. Mit der Funktion Plug & Charge, die ebenfalls<br />
2020 folgt, wird das Laden noch komfortabler: Das Auto autorisiert<br />
sich selbst an der Säule und schaltet sie frei. Auch für das Laden in der<br />
heimischen Garage bietet Audi verschiedene Lösungen an, je nach<br />
Leistungsfähigkeit des Hausnetzes. Das serienmäßige Ladesystem<br />
kompakt eignet sich für einen einfachen 230 Volt-Anschluss ebenso<br />
wie für eine 400 Volt-Drehstromsteckdose mit 11 kW Leistung. Optional<br />
ist Mitte 2020 das Ladesystem connect bestellbar. Dieses bietet<br />
intelligente Ladefunktionen, beispielsweise das bevorzugte Laden<br />
zu kostengünstigen Zeiten. Durch die Kombination mit einem geeigneten<br />
Heimenergie-Managementsystem kann das Fahrzeug auch<br />
bevorzugt mit selbsterzeugtem Solarstrom geladen werden, sofern<br />
das Haus über eine Photovoltaik-Anlage verfügt. *Angaben zu den<br />
Kraftstoff-/Stromverbräuchen und CO2-Emissionen bei Spannbreiten<br />
in Abhängigkeit von der gewählten Ausstattung des Fahrzeugs<br />
*Angaben zu den Kraftstoff-/Stromverbräuchen und CO2-<br />
Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von der gewählten<br />
Ausstattung des Fahrzeugs<br />
Das abgebildete Fahrzeug zeigt Sonderausstattungen<br />
gegen Mehrpreis. Einzelne Ausstattungen werden erst<br />
zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar sein.<br />
64 65
BASLERWirtschaft<br />
DIE UMWELTBILANZ<br />
DES EQC 400 4MATIC:<br />
SO NACHHALTIG IST DER<br />
MERCEDES-BENZ EQC<br />
E-MOBILITÄT<br />
Ziel: CO2-neutral aus dem Werk<br />
Unter sonst gleichen Voraussetzungen entsteht bei der Herstellung<br />
von Elektrofahrzeugen im Vergleich zur Produktion von Fahrzeugen<br />
mit Verbrennungsmotor mehr CO2, weil insbesondere zur Batteriezellenproduktion<br />
viel Energie benötigt wird. Umso wichtiger ist<br />
daher perspektivisch der Bezug CO2-neutraler Energie für die Produktion.<br />
Mercedes-Benz will dies schon ab 2022 erreichen. Bis dahin<br />
sollen alle europäischen Werke CO2-neutral produzieren. Ein Schritt<br />
auf diesem Weg ist in Deutschland Strom, der aus heimischen Windkraftanlagen<br />
stammt, deren Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />
(EEG) nach 2020 ausläuft. Diesen bezieht Mercedes-Benz<br />
als erster industrieller Großkunde. Damit sichert das Unternehmen<br />
den langfristigen Weiterbetrieb dieser norddeutschen Windräder.<br />
Genutzt werden soll der grüne Strom aus den Windparks unter anderem<br />
für die Produktion des EQC im Mercedes-Benz Werk Bremen<br />
sowie für die Batterieproduktion am Standort der Deutschen ACCU-<br />
MOTIVE im sächsischen Kamenz. Im Kundencenter Bremen werden<br />
die EQC vor der Übergabe an Selbstabholer zudem mit Solarenergie<br />
geladen.<br />
CO2-neutrale Fahrt voraus<br />
Bei Elektrofahrzeugen fallen unter anderem auf Grund der aufwändigen<br />
Batterieproduktion ca. 51 Prozent der CO2-Emissionen des gesamten<br />
Lebenszyklus an. In der Nutzungsphase sind es noch etwa<br />
49 Prozent, bei der Verwendung von EU-Strom für den Fahrbetrieb<br />
sowohl in der Produktions- als auch in der Nutzungsphase ist es daher<br />
entscheidend, wie der Strom produziert wird.<br />
Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Als Premiumhersteller<br />
ist es Anspruch von Mercedes-Benz, Produkte zu entwickeln,<br />
die in ihrem Marktsegment besonders umweltverträglich<br />
sind. Im Zuge der Vision «Ambition 2039» verfolgt<br />
Mercedes-Benz für seine Pkw das Ziel, in 20 Jahren<br />
eine CO2 neutrale Neuwagen-Flotte anzubieten. Mit dem<br />
Mercedes-Benz EQC 400 4MATIC bringt das Unternehmen<br />
in diesem Jahr das erste Mercedes-Benz Fahrzeug<br />
der Produkt- und Technologiemarke EQ auf den Markt.<br />
Gerade hat dieses Modell erfolgreich den 360°-Umweltcheck<br />
abgeschlossen. Das Ergebnis wurde vom TÜV Süd<br />
umfassend geprüft. Der Umweltcheck basiert auf einer<br />
Ökobilanz, bei der die Umweltwirkungen des Pkw über<br />
den gesamten Lebenszyklus, von der Rohstoffgewinnung<br />
über die Produktion und Nutzung bis hin zur Verwertung,<br />
untersucht werden. Dabei kommen dem EQC<br />
400 4MATIC dauerhaft lokal emissionsfreies Fahren und<br />
die hohe Effizienz des elektrischen Antriebsstrangs zu<br />
Gute. Es zeigt sich jedoch auch: Ausschlaggebend insbesondere<br />
für die CO2-Bilanz ist der Strom-Mix für den<br />
Fahrbetrieb (Details zu dieser ganzheitlichen Analyse finden<br />
Sie hier).<br />
Erst eine Betrachtung des gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeuges<br />
ergibt ein realistisches Bild z.B. über seinen CO2-Fußabdruck. Mercedes-Benz<br />
führt diesen sogenannten Umweltcheck, der alle Umweltaspekte<br />
im Detail betrachtet, bereits seit 2005 regelmäßig durch. Der<br />
Berechnung zugrunde liegt eine Fahrtstrecke je nach Segment von<br />
150.000 bis 300.000 Kilometern. Beim EQC sind es 200.000 Kilometer.<br />
Elektrofahrzeuge können die in der Produktion zunächst oft höheren<br />
CO2-Emissionen im anschließenden Fahrbetrieb je nach Stromquelle<br />
kompensieren. Gelingt es, Elektrofahrzeuge nur mit regenerativen<br />
Energien zu betreiben, schrumpfen die CO2-Emissionen über den Lebenszyklus<br />
betrachtet um bis zu 70 Prozent gegenüber Fahrzeugen<br />
mit Verbrennungsmotor.<br />
Die CO2-neutrale Produktion in den eigenen europäischen Werken<br />
strebt Mercedes-Benz ab 2022 an. In der Nutzungsphase kann der<br />
Fahrer sogar schon heute unmittelbar beeinflussen, wie die Bilanz<br />
seines Elektrofahrzeugs aussieht – je nachdem, welchen Strom er<br />
tankt. Entsprechend fällt auch die Umweltbilanz, insbesondere die<br />
CO2-Bilanz, bei einer konkreten Betrachtung des gesamten Lebenszyklus<br />
des Mercedes-Benz EQC mit einer Laufleistung von 200.000 Kilometern<br />
aus. Aktuell werden bei seiner Herstellung 16,4 Tonnen CO2<br />
emittiert. Erfolgt das Laden seiner Batterien mit dem EU-Strom-Mix,<br />
kommen weitere 16 Tonnen hinzu. Insgesamt liegt die emittierte-<br />
CO2-Menge dann bei 32,4 Tonnen. Wird der Fahrstrom jedoch regenerativ<br />
gewonnen, werden im Lebenszyklus (Pkw-Herstellung, Fahr-<br />
66 67
BASLERWirtschaft<br />
E-MOBILITÄT<br />
ReUse: Wiederverwendung der Batterie. Hier beschränkt sich die<br />
Aufarbeitung auf Reinigungsarbeiten und den Tausch von Teilen<br />
mit begrenzter Nutzungsdauer wie z.B. Sicherungen.<br />
RePair: Diese tiefergehende Reparaturstufe schließt zusätzlich<br />
Reparaturarbeiten an der Batterie ein. So können einzelne<br />
Module des Batteriesystems ausgetauscht werden.<br />
ReManufacturing: Dieser Prozess umfasst die komplette<br />
Zerlegung der Batterie bis auf Einzelzellebene. Nach deren<br />
Sortierung, Prüfung und dem Austausch von Bauteilen kann<br />
das Batteriesystem wiederaufgebaut werden.<br />
ReMat: Dieser Prozess umfasst das stoffliche Recycling und<br />
die Wiedergewinnung der wertvollen Inhaltsstoffe. Für das<br />
Produktrecycling von Hochvoltbatterien hat das Unternehmen<br />
bereits am Standort Mannheim ein zentrales Aufarbeitungszentrum<br />
eingerichtet.<br />
Besonders auf ReUse hat sich Daimler mit der Gründung der 100-prozentigen<br />
Tochter Mercedes Benz Energy GmbH in Form von stationären<br />
Energiespeichern fokussiert: Denn der Lebenszyklus einer Plugin-<br />
oder E-Fahrzeug-Batterie muss nicht mit dem Automobilbetrieb<br />
enden, sie lassen sich für stationäre Batteriespeicher weiterverwenden.<br />
Bei dieser Anwendung kommt es auf geringe Leistungsverluste<br />
nicht an, sodass ein wirtschaftlicher Betrieb im stationären Bereich für<br />
schätzungsweise mindestens zehn weitere Jahre möglich ist. Durch<br />
die Weiterverwendung der Lithium-Ionen-Module lässt sich deren<br />
wirtschaftliche Nutzung also quasi verdoppeln. Der erste 2nd-Life-Batteriespeicher<br />
ging im Oktober 2016 am REMONDIS-Hauptsitz<br />
im westfälischen Lünen ans Netz. Mehr dazu hier.<br />
strom-Verbrauch, End of Life) des EQC nur noch weitere 0,7 Tonnen<br />
CO2 zusätzlich zur Herstellung emittiert. Die CO2-Gesamtemissionen<br />
liegen dann bei 17,1 Tonnen CO2: Mit der Nutzung sauberen Stroms<br />
zum Laden der Batterien kann beim EQC der CO2-Fußabdruck nahezu<br />
halbiert werden.<br />
Bei der Betrachtung der Energiebilanz spielen ähnliche Faktoren eine<br />
Rolle. Denn die Effizienz der Stromherstellung unterscheidet sich<br />
deutlich je nach eingesetzter Primärenergiequelle. Entsprechend<br />
ändert sich der energetische Ressourceneinsatz. Bei dessen Berechnung<br />
wurde die Energieerzeugung und damit der Primärenergieverbrauch<br />
zum Betrieb des Fahrzeugs variiert (EU-Strom-Mix bzw. Strom<br />
aus Wasserkraft), der Energieverbrauch von EQC Herstellung und End<br />
of Life bleibt dagegen unverändert. Und auch hier ist das Ergebnis<br />
ein ähnliches: Regenerativer Strom im Fahrbetrieb senkt in Summe<br />
die Energiebilanz des EQC von 722 auf 478 Gigajoule – also eine Energieersparnis<br />
von rund 34 Prozent.<br />
Verantwortungsbewusster Umgang mit Ressourcen:<br />
Materialeinsatz und Recycling<br />
Beim 360°-Umweltcheck geht es aber nicht nur um CO2-Emissionen<br />
und Energiebedarf: Um die Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs<br />
bewerten zu können, betrachten die Experten alle Emissionen und<br />
den Ressourceneinsatz und -verbrauch über den gesamten Lebenszyklus<br />
hinweg.<br />
Die spezifischen Antriebskomponenten des EQC führen in der Herstellung<br />
zu einem höheren Material- und auch zu einem höheren<br />
Energieeinsatz im Vergleich zum konventionellen Verbrennerfahrzeug.<br />
Durch den Entfall von Verbrennungsmotor, Getriebe und der<br />
Motor-/Getriebe-Peripherie reduziert sich der Stahl-/Eisenwerkstoffanteil.<br />
Im Gegenzug steigen die Werkstoffanteile der Leichtmetalle,<br />
Polymere und sonstigen Metalle an.<br />
Die Werkstoffzusammensetzung<br />
Das Leergewicht des EQC 400 4MATIC beträgt 2.420 Kilogramm. Der<br />
größte Anteil entfällt mit 39 Prozent auf Stahl und Eisenwerkstoffe,<br />
gefolgt von Leichtmetallen (23 Prozent) und Polymerwerkstoffen,<br />
also Kunststoffen (18 Prozent).<br />
Grundsätzlich liegt bei Mercedes-Benz ein Entwicklungsschwerpunkt<br />
darauf, den Ressourceneinsatz und die Umweltwirkungen der<br />
eingesetzten Materialien weiter zu verringern. Den Einsatz primärer<br />
Ressourcen im Bereich des Antriebsstrangs und der Batterietechnik<br />
möchte Mercedes-Benz im Vergleich zu den heutigen Elektro- und<br />
Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen bis 2030 um 40 Prozent reduzieren.<br />
Schon heute wird der Einsatz von ressourcenschonenden Materialien<br />
wie Kunststoffrezyklate und nachwachsende Rohstoffe in den<br />
Fahrzeugen kontinuierlich erweitert. So besteht der neu für den EQC<br />
entwickelte, hochwertige Sitzbezugsstoff «Response» zu 100 Prozent<br />
aus recycelten PET-Flaschen. Zudem werden Kunststoffrezyklate<br />
auch in der Verkleidung der Ersatzradmulde oder den Abdeckungen<br />
der Motorraumunterseite verwendet. Nachwachsende Rohstoffe wie<br />
zum Beispiel Kenaf, Wolle und Papier kommen ebenfalls zum Einsatz.<br />
Die Fasern der Kenaf-Pflanze werden z.B. in der Laderaumverkleidung<br />
und Papier als Papierwabenkern im Ladeboden eingesetzt.<br />
Beim neuen EQC werden insgesamt 100 Bauteile zuzüglich Kleinteile<br />
wie Druckknöpfe, Kunststoffmuttern und Leitungsbefestiger mit<br />
einem Gesamtgewicht von 55,7 Kilogramm anteilig aus ressourcenschonenden<br />
Materialien hergestellt.<br />
Zweites Leben der Hochvoltbatterien<br />
Während der Entwicklung eines Fahrzeugs erstellt Mercedes-Benz für<br />
jedes Fahrzeugmodell ein Konzept, in dem alle Bauteile und Werkstoffe<br />
auf ihre Eignung für die verschiedenen Stufen des Recycling-Prozesses<br />
hin analysiert werden. Dadurch sind alle Mercedes-Benz<br />
Pkw-Modelle gemäß ISO 22 628 zu 85 Prozent stofflich recyclingfähig<br />
und zu 95 Prozent verwertbar. So auch der Mercedes-Benz EQC. Recycling<br />
bedeutet aber nicht in erster Linie die Rückführung in den<br />
Wertstoffkreislauf.<br />
Zur Umsetzung der entsprechenden Prozesskette und Sicherung<br />
des zukünftigen Rohstoffbedarfes für die Elektromobilität beteiligt<br />
sich das Unternehmen aktiv an der Forschung und Entwicklung<br />
von neuen Recyclingtechnologien. Erkenntnisse zum Recyceln von<br />
Lithium-Ionen-Batterien konnten bereits vielfach in verschiedenen<br />
Forschungsprojekten und in Zusammenarbeit mit Lieferanten und<br />
Entsorgungspartnern gesammelt werden. Das stoffliche Recycling<br />
der verwendeten Rohstoffe wie Lithium, Nickel, Platin, Kobalt und<br />
seltenen Erden ist integraler Bestandteil der Betrachtung und beginnt<br />
ebenso bereits bei der Konzeption der Bauteile. Für den Recyclingprozess<br />
der Batterie hat Mercedes-Benz vier Stufen definiert und<br />
entsprechende Prozesse entwickelt:<br />
Mercedes-Benz EQC 400 4MATIC: elektrische Intelligenz<br />
Der neue Mercedes-Benz EQC setzt den Ansatz der «Human centered<br />
Innovation» konsequent um und gestaltet Elektromobilität für<br />
den Kunden einfach, zuverlässig und komfortabel. Verbrauch und<br />
Reichweite hängen auch bei Elektrofahrzeugen sehr stark von der<br />
Fahrweise ab. Der EQC unterstützt seinen Fahrer durch verschiedene<br />
Fahrprogramme mit unterschiedlicher Charakteristik. Das Highlight<br />
des neuen MAX RANGE Fahrprogramms ist das haptische Fahrpedal,<br />
welches den Fahrer beim ökonomischen Fahren leitet. Darüber hinaus<br />
hat der Fahrer die Möglichkeit, die Rekuperationsleistung über<br />
Schaltwippen, so genannten Paddles, hinter dem Lenkrad zu beeinflussen.<br />
Vorausschauend fahren und sparen: Beim Umsetzen dieser wirksamen<br />
Effizienzstrategie unterstützt das Assistenzsystem ECO Assistent<br />
den Fahrer umfassend – durch Hinweise, wann er den Fuß vom Fahrpedal<br />
nehmen kann, etwa weil ein Geschwindigkeitslimit folgt, und<br />
durch Funktionen wie Segeln und gezielte Steuerung der Rekuperation.<br />
Dafür werden Navigationsdaten, Verkehrszeichenerkennung<br />
und Informationen der Intelligenten Sicherheitsassistenten (Radar<br />
und Stereokamera) vernetzt genutzt.<br />
Der EQC trägt an Vorder- und Hinterachse je einen kompakten elektrischen<br />
Antriebsstrang (eATS) und hat damit die Fahreigenschaften<br />
eines Allradantriebs. Die Asynchron-Maschinen haben eine gemeinsame<br />
maximale Leistung von 300 kW. Kernstück des Mercedes-Benz<br />
EQC ist die im Fahrzeugboden angeordnete Lithium-Ionen-Batterie.<br />
Mit 80 kWh (NEFZ) Energieinhalt versorgt sie das Fahrzeug unter Einbeziehung<br />
einer ausgeklügelten Betriebsstrategie und kann so eine<br />
elektrische Reichweite von 445 - 471 km (NEFZ) ermöglichen.<br />
68 69
BASLERWirtschaft<br />
ELEKTRISIERENDE KRAFT<br />
FÜR SOUVERÄNE FAHRFREUDE:<br />
MARKTEINFÜHRUNG DES<br />
NEUEN BMW X5 XDRIVE45E<br />
Effizienz trifft Souveränität: Mit der Markteinführung des<br />
neuen BMW X5 xDrive45e wird das Antriebsportfolio des<br />
Sports Activity Vehicle (SAV) jetzt um ein Plug-in-Hybrid-<br />
System erweitert. In der zweiten Generation des BMW<br />
X5 mit elektrifiziertem Antrieb werden ein modellspezifischer<br />
Reihensechszylinder-Ottomotor mit BMW Twin-<br />
Power Turbo Technologie und aktuellste BMW eDrive<br />
Technologie miteinander kombiniert. Der konsequente<br />
Fortschritt auf dem Gebiet des Plug-in-Hybrid-Antriebs<br />
sorgt für eine auf 290 kW/394 PS gesteigerte Systemleistung,<br />
ein klares Plus an elektrischer Reichweite sowie für<br />
deutlich reduzierte Verbrauchs- und CO2-Werte im Vergleich<br />
zum Vorgängermodell.<br />
Die neuen Bestwerte resultieren aus einer vollständig neuentwickelten<br />
Antriebstechnik. Sie setzt sich aus einem 3,0 Liter großen und<br />
210 kW/286 PS starken Reihensechszylinder-Motor aus der aktuellen<br />
BMW EfficientDynamics Antriebsfamilie und BMW eDrive Technologie<br />
der vierten Generation zusammen. Ein Elektromotor mit einer<br />
Leistung von 83 kW/113 PS, eine Lithium-Ionen-Batterie mit einem<br />
auf 24,0 kWh gesteigerten Brutto-Energiegehalt und die weiterentwickelte<br />
Leistungselektronik für intelligentes Energiemanagement<br />
verhelfen dem Plug-in-Hybrid-System des BMW X5 xDrive45e zu<br />
einer unverwechselbaren Leistungscharakteristik und zu beeindruckender<br />
Effizienz. Gemeinsam erzeugen die beiden Antriebseinheiten<br />
eine Systemleistung von 290 kW/394 PS sowie ein maximales<br />
System-Drehmoment von 600 Nm. Verbrennungs- und Elektromotor<br />
liefern ihre Kraft an ein 8-Gang Steptronic Getriebe der neuesten Generation<br />
und den intelligenten Allradantrieb BMW xDrive. So wird das<br />
Antriebsmoment sowohl im rein elektrischen Fahrmodus als auch<br />
bei der Nutzung des Verbrennungsmotors beziehungsweise beider<br />
Antriebe auf alle vier Räder übertragen, um jederzeit für sportliche<br />
Fahrfreude auf der Straße und souveräne Offroad-Performance auf<br />
unbefestigtem Terrain genutzt zu werden. Für den Spurt von null auf<br />
100 km/h benötigt der neue BMW X5 xDrive45e 5,6 Sekunden und<br />
damit 1,2 Sekunden weniger als das Vorgängermodell. Seine Höchstgeschwindigkeit<br />
beträgt 235 km/h.<br />
E-MOBILITÄT<br />
Dank des im Unterflurbereich des Fahrzeugs positionierten Hochvoltspeichers<br />
liegt der Fahrzeugschwerpunkt niedriger als bei den<br />
herkömmlich angetriebenen Modellvarianten des SAV. Das Gepäckraumvolumen<br />
des neuen BMW X5 xDrive45e fällt nur um rund 150<br />
Liter geringer aus. Bei Ausnutzung aller Sitzplätze beträgt das Stauvolumen<br />
500 Liter, nach dem Umklappen der Fondsitzlehnen stehen<br />
1.720 Liter zur Verfügung. Das Volumen des Kraftstofftanks liegt bei<br />
langstreckentauglichen 69 Litern.<br />
Der neue BMW X5 xDrive45e wird serienmäßig mit einer Zweiachs-<br />
Luftfederung und elektronisch geregelten Dämpfern ausgestattet. Zu<br />
den optional auch für das Plug-in-Hybrid-Modell verfügbaren Fahrwerkssystemen<br />
gehört die Integral-Aktivlenkung. Neben der lückenlosen<br />
Auswahl auf dem Gebiet der intelligenten Vernetzung werden<br />
neue, speziell auf die Elektromobilität ausgerichtete digitale Services<br />
angeboten. Darüber hinaus sind sämtliche für das Sports Activity Vehicle<br />
entwickelten Fahrerassistenzsysteme sowie hochwertige Optionen<br />
zur Steigerung des Komforts und des luxuriösen Ambientes im<br />
Innenraum auch für den neuen BMW X5 xDrive45e erhältlich. Außerdem<br />
umfasst seine Serienausstattung einen akustischen Fußgängerschutz.<br />
Beim elektrischen Fahren bei niedrigen Geschwindigkeiten<br />
wird über ein Lautsprechersystem ein unverwechselbarer, speziell<br />
für elektrifizierte BMW Modelle kreierter Sound generiert, der akustische<br />
Präsenz ausstrahlt, ohne den Akustik-Komfort der Insassen zu<br />
beeinträchtigen.<br />
Überzeugender denn je kombiniert die zweite Generation des Plugin-Hybrid-Modells<br />
die rein elektrische Fahrfreude eines Plug-in-Hybrid-Modells<br />
von BMW mit der für ein Sports Activity Vehicle charakteristischen<br />
Vielseitigkeit. Dabei zeichnet sich der neue BMW X5<br />
xDrive45e durch eine Optimierung sowohl der fahrdynamischen<br />
Eigenschaften als auch der Effizienz aus. Mit einer elektrischen Reichweite<br />
von 67 bis 87 Kilometern im neuen WLTP-Testzyklus beziehungsweise<br />
von rund 86 bis 97 Kilometern* gemäß NEFZ-Testzyklus<br />
wird der Wert des Vorgängermodells mehr als verdreifacht. Gleichzeitig<br />
haben sich der kombinierte Kraftstoffkonsum und die CO2-Emissionen<br />
des neuen BMW X5 xDrive45e nahezu halbiert. Die Verbrauchswerte<br />
belaufen sich jetzt auf 1,9 bis 1,2 Liter je 100 Kilometer<br />
im WLTP- beziehungsweise auf 2,0 bis 1,7 Liter je 100 Kilometer* im<br />
NEFZ-Testzyklus, der entsprechende CO2-Ausstoß reduzierte sich auf<br />
44 bis 27 Gramm pro Kilometer (WLTP) beziehungsweise auf 47 bis 39<br />
Gramm pro Kilometer* (NEFZ). Der kombinierte Stromverbrauch des<br />
neuen BMW X5 xDrive45e liegt zwischen 28,3 und 23,1 kWh pro Kilometer<br />
(WLTP) beziehungsweise zwischen 23,5 und 21,5 kWh je 100<br />
Kilometer* (NEFZ). Das Höchsttempo im rein elektrischen Fahrmodus<br />
steigt von 120 auf 135 km/h.<br />
70 71
BASLERWirtschaft<br />
E-MOBILITÄT<br />
DER NEUE VOLVO XC40<br />
RECHARGE: DER ERSTE<br />
VOLLELEKTRISCHE VOLVO<br />
Möchten Sie einen neuen Volvo mit Kabel oder ohne?<br />
Diese grundlegende Frage stellt Volvo künftig seinen<br />
Kunden. Denn mit dem Volvo XC40 Recharge präsentiert<br />
der schwedische Premium-Automobilhersteller heute<br />
nicht nur sein erstes vollelektrisches Fahrzeug, sondern<br />
auch das erste Modell der neuen Linie «Recharge».<br />
Der Volvo XC40 Recharge basiert auf dem erfolgreichen, vielfach<br />
preisgekrönten Kompakt-SUV und ist das erste Modell einer neuen<br />
Volvo Familie vollelektrischer Fahrzeuge. Es ist ein echter Meilenstein<br />
für das Unternehmen: Der Volvo XC40 Recharge ist nicht nur das erste<br />
Elektroauto von Volvo, sondern auch das erste Modell des Herstellers,<br />
das über ein neues Infotainment-System auf Basis des Android Betriebssystems<br />
von Google verfügt.<br />
In den nächsten fünf Jahren wird Volvo jedes Jahr ein vollelektrisches<br />
Auto auf den Markt bringen. Schon 2025 soll die Hälfte des<br />
weltweiten Fahrzeugabsatzes von Volvo auf Elektroautos entfallen,<br />
der Rest auf Hybridfahrzeuge. Ob mit vollelektrischem Antrieb oder<br />
Plug-in-Hybridsystem: Alle aufladbaren Volvo Fahrzeuge tragen in<br />
Zukunft die Bezeichnung «Recharge».<br />
Wer ab Anfang 2020 die Volvo Webseite besucht, wird zunächst gefragt,<br />
ob er ein Volvo Recharge Modell wünscht. Um das elektrische<br />
Fahren weiter zu fördern, bietet Volvo seine Recharge Plug-in-Hybridmodelle<br />
künftig mit kostenlosem Strom für das erste Jahr an; die<br />
durchschnittlichen Stromkosten für das Aufladen der Batterie werden<br />
nach Ende dieses Zeitraums erstattet.<br />
«Wir haben das schon mehrmals gesagt: Die Zukunft von Volvo ist<br />
elektrisch», sagt Volvo CEO Håkan Samuelsson. «Heute machen wir<br />
mit der Einführung des vollelektrischen Volvo XC40 und der Modelllinie<br />
Recharge einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung.»<br />
Der neue Volvo XC40 Recharge bietet alles, was Kunden von einem<br />
Volvo erwarten – und zusätzlich einen modernen, vollelektrischen<br />
Allradantrieb mit einer Reichweite von über 400 Kilometern (WLTP)<br />
und einer Leistung von 408 PS. An einer Schnellladestation kann der<br />
Akku in 40 Minuten zu 80 Prozent aufgeladen werden.<br />
Das Android Infotainment-System ist vollständig in Volvo on Call integriert,<br />
die digitale Volvo Plattform für vernetzte Dienstleistungen.<br />
Plug-in-Hybrid-Fahrer können über Volvo on Call verfolgen, wie viel<br />
Zeit sie im elektrischen Fahrmodus verbringen.<br />
Um der wachsenden Nachfrage nach den Recharge Modellen gerecht<br />
zu werden, wird Volvo die Produktionskapazität für elektrifizierte<br />
Fahrzeuge verdreifachen und ab dem nächsten Jahr eine «Designer‘s<br />
Choice»-Auswahl beliebter Recharge Modelle mit erheblich verkürzten<br />
Lieferzeiten vorbereiten. Schon 2020 sollen die Plug-in-Hybridfahrzeuge<br />
einen Anteil von 20 Prozent am Gesamtabsatz von Volvo<br />
erreichen.<br />
Recharge Modelle zum Aufladen gibt es in jeder Baureihe – vom<br />
Kompakt-SUV Volvo XC40 über die Modelle der Volvo 60er Reihe<br />
bis hin zum Flaggschiff des Unternehmens, dem grossen SUV Volvo<br />
XC90. Damit ist Volvo der einzige Automobilhersteller, der für jedes<br />
Modell seiner Produktpalette eine Plug-in-Variante anbietet.<br />
Der neue Volvo XC40 Recharge und die Modelllinie Recharge sind zudem<br />
sichtbarer Ausdruck des ebenfalls heute vorgestellten ehrgeizigen<br />
neuen Aktionsplans von Volvo, der konkrete Massnahmen im<br />
Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen vorsieht und das Bestreben<br />
von Volvo unterstützt, bis 2040 ein klimaneutrales Unternehmen<br />
zu werden. Weitere Informationen zum Klimaplan gibt es HIER.<br />
Hinweis:<br />
*Die Verfügbarkeit der oben beschriebenen Funktionen,<br />
Angebote und Dienstleistungen kann je nach Markt variieren.<br />
KONTAKT<br />
Sascha Heiniger<br />
Director Corporate & Brand Communication<br />
Volvo Car Switzerland AG<br />
Mobil: +41 79 913 59 62<br />
sascha.heiniger@volvocars.com<br />
72 73
BASLERWirtschaft<br />
E-MOBILITÄT<br />
Die neue Plug-in-Hybridversion thront an der Spitze der fünften RAV4<br />
Generation, die seit ihrer Einführung Anfang diesen Jahres ihren Status<br />
als Erfolgsmodell bestätigt hat: Mit 120.000 Bestellungen gehört<br />
der aktuelle RAV4 zu den populärsten SUV-Modellen in Europa, mehr<br />
als 105.000 Kunden haben sich dabei für den RAV4 mit Vollhybrid<br />
entschieden.<br />
Der neue RAV4 Plug-in Hybrid übernimmt nicht nur innerhalb der<br />
SUV-Baureihe die Rolle des Spitzenmodells: Leistung und Performance,<br />
seine Effizienz, die Dynamik der GA-K Plattform sowie die<br />
ausgezeichneten Handling-Eigenschaften, die das intelligente elektrische<br />
Allradsystem auf und abseits befestigter Wege garantiert,<br />
machen ihn zum neuen Flaggschiff des gesamten Toyota Hybridprogramms.<br />
Nach zwei Prius Generationen mit Plug-in-Hybridtechnik hat Toyota<br />
nun einen neuen Antriebsstrang für den RAV4 entwickelt. Das hohe<br />
Leistungsvermögen des Antriebssystems wird unter anderem ermöglicht<br />
durch eine neue Lithium-Ionen-Batterie mit hoher Kapazität<br />
sowie einen zusätzlichen Aufwärtswandler (Boost Converter) in<br />
der Steuereinheit.<br />
Neben der druckvollen Beschleunigung überzeugt der RAV4 Plug-in<br />
Hybrid auch durch eine höhere Reichweite im rein elektrischen, lokal<br />
emissionsfreien Fahrmodus. Anvisiert werden mehr als 60 Kilometer<br />
elektrische Reichweite nach WLTP, was nicht nur die Wettbewerber<br />
übertrifft, sondern auch die 50 Kilometer, die europäische Pendler im<br />
Durchschnitt täglich zurücklegen.<br />
Diese Meldung und weitere Informationen rund um Toyota<br />
finden Sie auch unter: www.toyota-media.de<br />
WELTPREMIERE FÜR<br />
TOYOTA RAV4 PLUG-IN HYBRID<br />
NEUES FLAGGSCHIFF DEBÜTIERT AUF DER LA AUTO SHOW<br />
Neues Kapitel in der Geschichte des RAV4<br />
Mehr als 60 km elektrische Reichweite<br />
Markteinführung in der zweiten Jahreshälfte 2020<br />
Köln. Toyota schlägt ein neues Kapitel in der Geschichte<br />
des RAV4 auf: Auf der Los Angeles Auto Show (22. November<br />
bis 1. Dezember 2019) feiert der Pionier des Kompakt-SUV-Segments<br />
Weltpremiere als Plug-in Hybrid.<br />
Mehr als 20 Jahre Technologieführerschaft von Toyota<br />
auf dem Gebiet der Hybridtechnik versprechen für die<br />
erste RAV4 Hybridvariante, die sich an der Steckdose aufladen<br />
lässt, ein ebenso kraftvolles wie effizientes Fahrerlebnis.<br />
Die Markteinführung ist für die zweite Jahreshälfte<br />
2020 geplant.<br />
74 75
E-MOBILITÄT<br />
VÖLLIG OHNE EMISSIONEN:<br />
DER NEUE FIAT 500E<br />
Unter der Strategie «Simply More» entwickelt Fiat Fahrzeuge,<br />
die bei kompakten Aussenmassen einen grosszügigen<br />
Innenraum und eine Menge Fahrspass bieten<br />
sowie den Bedürfnissen im Alltag entsprechen. Ein Musterbeispiel<br />
dafür ist der neue, für den kalifornischen<br />
Markt entwickelte Fiat 500e. Er ist nicht nur der erste Vertreter<br />
der Baureihe, der dank Elektroantrieb völlig ohne<br />
Emissionen fährt. Gleichzeitig haben die Fiat Ingenieure<br />
eine um 13 Prozent gegenüber dem Basismodell verbesserte<br />
Aerodynamik erreicht. Rund 140 Stunden im Windkanal<br />
haben zu acht Modifikationen an der Karosserie<br />
geführt, die diesen Wert ermöglichen.<br />
Im Innenraum des Fiat 500e haben die Designer eine gelungene<br />
Mischung des für die Baureihe typischen Retro-Stils mit dem futuristischen<br />
Look eines Elektrofahrzeugs realisiert. Die in weiss oder<br />
schwarz erhältlichen Sitzbezüge bilden einen spannenden Kontrast<br />
zu auf den Elektroantrieb hinweisenden Ausstattungsdetails, die in<br />
orange gehalten sind.<br />
Für den Antrieb sorgt ein Elektromotor mit 83 kW (111 PS) Leistung.<br />
Er ist kombiniert mit einem neu entwickelten, elektronischen Getriebe,<br />
das Gangwechsel mittels Knopfdruck ermöglicht. Fahrwerk und<br />
Chassis des Basismodells wurden entsprechend den besonderen Anforderungen<br />
eines Elektrofahrzeugs modifiziert. Dadurch bietet auch<br />
der Fiat 500e dasselbe agile und sichere Fahrverhalten wie die konventionell<br />
angetriebenen Modelle der Baureihe.<br />
Bei den Tests der US-Umweltbehörde EPA (Environmental Protection<br />
Agency) hat der Fiat 500e einen neuen Bestwert erzielt. Sein Strombedarf<br />
von 29 Kilowatt pro 100 Meilen Fahrt entspricht einem Benzinverbrauch<br />
von 108 Meilen pro Gallone (umgerechnet 2,18 Liter pro<br />
100 Kilometer). Bei diesen Versuchen erreichte der Fiat 500e eine maximale<br />
Reichweite von rund 140 Kilometern – mehr als jedes andere<br />
in Serie hergestellte Elektrofahrzeug auf dem US-Markt. Bei einer Jahresfahrleistung<br />
von 24‘000 Kilometer prognostizierte die EPA Stromkosten<br />
von rund 500 Dollar.<br />
Begleitet wird der Fiat 500e von innovativen Angeboten, mit denen<br />
die Nutzung des kompakten Elektrofahrzeugs noch einfacher wird.<br />
So können über eine entsprechende Applikation für Smartphones<br />
beispielsweise der Ladezustand der Batterien, Stromverbrauch,<br />
Standort des Fahrzeugs sowie Navigationsanweisungen zur nächstgelegenen<br />
Ladestation abgerufen werden. Auch der automatische<br />
Versand von fahrzeugbezogenen Textnachrichten und Warnmeldungen<br />
ist möglich.<br />
Der neue Fiat 500e ist unter Regie von Chrysler entstanden, dem<br />
Kompetenzzentrum für Elektroantriebe innerhalb der Fiat Group<br />
Automobiles. Während sich Chrysler auf diese besonders wichtige<br />
Technologie spezialisiert hat, ist Fiat Vorreiter bei der Weiterentwicklung<br />
konventioneller Triebwerke. So wurden Verbrauch und<br />
Schadstoffemissionen in jüngerer Vergangenheit durch innovative<br />
Entwicklungen wie TwinAir (Zweizylinder-Turbobenziner), MultiAir<br />
(elektro-hydraulische Ventilsteuerung) und Multijet (mehrstufige Direkteinspritzung<br />
für Dieselmotoren) deutlich reduziert. Fiat ist ausserdem<br />
auf dem europäischen Markt führend bei Fahrzeugen, die<br />
mit alternativen Treibstoffen wie Erdgas (CNG) oder Autogas (LPG)<br />
betrieben werden können.<br />
Quelle: Garage Vetterli<br />
76 77
BASLERWirtschaft<br />
E-MOBILITÄT<br />
LEXUS PRÄSENTIERT<br />
VISION FÜR EINE KÜNFTIGE<br />
ELEKTRIFIZIERUNG<br />
WELTPREMIERE DES LEXUS LF-30 ELECTRIFIED CONCEPT<br />
Mit «Lexus Electrified» präsentiert die japanische Premiummarke auf<br />
der 46. Tokyo Motor Show (24. Oktober bis 4. November 2019) ihre<br />
Vision für die nächste Generation elektrifizierter Fahrzeuge. Einen<br />
ersten Ausblick gibt das Lexus LF-30 Electrified Concept, das in der<br />
japanischen Metropole seine Weltpremiere feiert.<br />
Seit der Markteinführung des Lexus RX 400h im Jahr 2005 übernimmt<br />
die Marke eine Vorreiterrolle bei elektrischen Antriebstechnologien.<br />
Dank Technologien wie einem zweistufigen Untersetzungsgetriebe<br />
und dem Multistage Hybrid Drive garantieren die Lexus Hybridmodelle<br />
eine herausragende Performance und ein direktes Ansprechverhalten<br />
– ganz im Sinne der Unternehmensphilosophie, seine Kunden<br />
mit innovativen Fahrzeugen zu begeistern.<br />
Die heute erstmals vorgestellte Vision «Lexus Electrified» geht in<br />
puncto Fahrleistungen, Handling, Bedienbarkeit und Fahrspaß einen<br />
fundamentalen Schritt weiter. Aufbauend auf der langjährigen Erfahrung<br />
bei Hybridantrieben, einschließlich Batteriemanagement,<br />
Steuerungsmodulen und Elektromotoren will Lexus ein einzigartiges<br />
Fahrerlebnis schaffen. Die Technologien von Lexus Electrified ermöglichen<br />
dabei eine integrierte Steuerung von Antriebsstrang, Lenkung,<br />
Aufhängung und Bremsen.<br />
Bereits im November 2019 wird Lexus sein erstes batterieelektrisches<br />
(BEV) Fahrzeug präsentieren. Damit baut der Automobilhersteller<br />
sein umfangreiches Spektrum an Antriebstechnologien weiter aus<br />
und kann auf diese Weise noch vielseitigere Lösungen für die unterschiedlichen<br />
Anforderungen der weltweiten Märkte anbieten – von<br />
Hybrid-Modellen (HEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV) über batterieelektrische<br />
Fahrzeuge (BEV) bis hin zu Brennstoffzellen-Antrieben<br />
(FCEV). Schon Anfang des kommenden Jahrzehnts sollen der erste<br />
Lexus Plug-in-Hybrid sowie eine neue Plattform für rein elektrische<br />
Fahrzeuge eingeführt werden. Bis 2025 soll jedes Lexus Modell auch<br />
eine elektrifizierte Variante erhalten. Deren Absatz soll jenen von Modellen<br />
mit klassischem Verbrennungsmotor künftig übersteigen.<br />
Lexus LF-30 Electrified Concept: Die Highlights<br />
Das neue Lexus LF-30 Electrified Concept verkörpert eindrucksvoll<br />
die Unternehmensvision von Elektrifizierung. Verpackt in ein futuristisches<br />
Exterieur, ermöglicht das batterieelektrische Fahrzeug automatisiertes<br />
Fahren und integriert dabei weitere neue Technologien:<br />
Neben einem Cockpit, das den Fahrer noch stärker in den Mittelpunkt<br />
rückt, ist beispielsweise ein Steer-by-Wire-System an Bord. Basierend<br />
auf der Lexus Expertise bei Hybridantrieben, baut der vollelektrische<br />
Antrieb des Flügeltürers zudem die Vorreiterrolle der Marke aus. Die<br />
präzise Steuerung der Elektromotoren garantiert ein direktes Ansprechverhalten.<br />
Futuristisches Design als Vorbote einer neuen<br />
Fahrzeuggeneration<br />
Das einzigartige Design, das nur ein batterieelektrisches Fahrzeug<br />
mit Radnabenmotoren bieten kann, spiegelt eindrucksvoll den Energiefluss<br />
des LF-30 Electrified wider. Von den weit auseinandergerückten<br />
Rädern fließt die Energie Richtung Fahrzeugkabine und Fahrer<br />
bis auf die Straße.<br />
Als batterieelektrisches Fahrzeug kommt die Konzeptstudie ohne<br />
Motorhaube aus: Die elegant fließende Front geht in ein scharfes<br />
Heck über. Die großflächige Fensterfront, die sich von vorne bis hinten<br />
erstreckt, die muskulös ausgestellten Kotflügel und die flügelförmigen<br />
Scheinwerfer bilden die Konturen des markentypischen<br />
Lexus Diabolo-Kühlergrills nach. Neben den Scheinwerfern sorgen<br />
die markanten Rückleuchten und die seitlichen Lufteinlässe für eine<br />
hervorragende Aerodynamik und Kühlleistung – Design und Funktion<br />
verschmelzen miteinander.<br />
Die Lichtdurchlässigkeit der Seitenscheiben lässt sich beliebig einstellen,<br />
sodass die Insassen wahlweise ungehinderte Sicht auf umliegende<br />
Landschaften oder ein hohes Maß an Privatsphäre genießen.<br />
Die Farbe der Frontpartie und bestimmte Lichteffekte signalisieren,<br />
ob das Fahrzeug im normalen Modus gesteuert wird oder autonom<br />
fährt. Damit unterstreicht Lexus einmal mehr sein Streben nach der<br />
perfekten Mischung aus Stil und Funktionalität. Die «Voltaic Sky» genannte<br />
Lackierung der Konzeptstudie erreicht durch eine hochmoderne<br />
Beschichtung ein einzigartiges Blaugrün.<br />
Innovatives Interieur mit neu gestaltetem Cockpit<br />
Lexus stellt den Menschen seit jeher in den Mittelpunkt. Das «Tazuna»<br />
genannte Cockpit-Konzept, das im LF-30 Electrified erstmals zum<br />
Einsatz kommt, unterstreicht und verstärkt diese Philosophie nochmals.<br />
Wie bei Pferd und Reiter, die sich nur durch einen Zügel verständigen,<br />
wurden die Lenkradbedientasten und das Head-up-Display<br />
perfekt aufeinander abgestimmt: Der Fahrer kann dadurch das Navigations-<br />
und Audiosystem steuern und den Fahrmodus ändern, ohne<br />
den Blick von der Straße zu nehmen und weitere manuelle Schalter<br />
bedienen zu müssen. Als Vorbote künftiger Tazuna-Cockpits verfügt<br />
die Studie über Gestensteuerung und Augmented Reality (AR), mit<br />
der sich Fahrzeuginformationen noch besser darstellen lassen. So<br />
entsteht ein Innenraum, der Fahrern und Passagieren ein neues Niveau<br />
an Komfort und Bequemlichkeit bietet.<br />
Der Innenraum vermittelt ein Gefühl von Offenheit und Geborgenheit.<br />
Sämtliche Schalter und Bedienelemente sind leicht erreichbar,<br />
ein großflächiger Bildschirm mit Gestensteuerung erhöht den Komfort<br />
für den Beifahrer zusätzlich. Die Rücksitze passen sich dank einer<br />
speziellen Technologie an die Fahrgäste an, verschiedene Modi unterstützen<br />
dabei wahlweise das Liegen und Entspannen oder fördern<br />
die Aufmerksamkeit.<br />
Für einzigartigen Klanggenuss sorgt ein Mark Levinson®-Audiosystem:<br />
Eine hochentwickelte Lautsprechersteuerung schafft ideale<br />
akustische Räume für den Fahrer und die übrigen Fahrgäste. Die in<br />
die Kopfstützen integrierten Lautsprecher sorgen nicht nur für ein<br />
eindrucksvolles Klangerlebnis, sondern verfügen auch über eine Geräuschunterdrückungsfunktion,<br />
die zu mehr Ruhe beiträgt.<br />
Über den Rücksitzen erstreckt sich zudem ein Glasdach, das über<br />
eine Sprachsteuerung und ein gestengesteuertes «SkyGate» verfügt:<br />
Mithilfe von Augmented Reality zeigt es unterschiedliche Informationen<br />
wie beispielsweise Navigationshinweise, Lieblingsvideos der<br />
Nutzer bis hin zu einem Sternenhimmel.<br />
78 79
BASLERWirtschaft<br />
E-MOBILITÄT<br />
Verpackt in einzigartiges Design, gibt das Interieur auch einen Ausblick<br />
auf das künftige Luxusverständnis der Marke: Nachhaltigere<br />
Materialien sollen die Umweltbelastung reduzieren. Mit Yakisugi<br />
(verkohlte Zeder) wird beispielsweise ein traditionelles japanisches<br />
Material im Boden und in der Lenksteuerung verwendet, während<br />
recyceltes Metall zu Fasern für die Türverkleidung verarbeitet wurde.<br />
Maximale Fahrdynamik dank innovativer Technik<br />
Um Fahrleistung, Handling, Kontrolle und Fahrspaß auf ein neues<br />
Niveau zu heben, setzt der LF-30 Electrified auf zahlreiche moderne<br />
Technologien. Elektrische Radnabenmotoren an jedem der vier Räder<br />
und die tief positionierte Hochvoltbatterie bedeuten ein besseres<br />
Handling und hohe Fahrleistung. Automatisiertes Fahren und Drohnentechnologie<br />
tragen zum einzigartigen Fahrerlebnis bei.<br />
Ein Herzstück der Vision «Lexus Electrified» ist die «Advanced Posture<br />
Control»-Technologie, die künftig verstärkt in elektrifizierten Fahrzeugen<br />
zum Einsatz kommen soll. Sie regelt die Antriebsleistung von<br />
Elektromotoren mit hohem Drehmoment. Da die vorderen und hinteren<br />
Radnabenmotoren völlig unabhängig voneinander angesteuert<br />
werden, fährt die Studie je nach Situation mit Front-, Heck- oder<br />
Allradantrieb. Die kompakten und leichten Antriebseinheiten verbessern<br />
zudem das Packaging und erzeugen ein optimales Fahrgefühl<br />
unabhängig von der Fahrbahnoberfläche und den äußeren Bedingungen.<br />
Der LF-30 Electrified fährt zudem mit einem Steer-by-Wire-System<br />
vor: Der Wegfall der mechanischen Verbindung zwischen Lenkrad<br />
und Rädern ermöglicht eine flexiblere Steuerung je nach Fahrsituation<br />
und ein präziseres Lenkgefühl. Gleichzeitig vergrößert diese<br />
Technik den Freiraum: Im autonomen Fahrmodus kann die Lenkung<br />
nach vorne und damit aus dem Weg geschoben werden.<br />
Als batterieelektrisches Fahrzeug der nächsten Generation verfügt<br />
der LF-30 Electrified über eine kabellose Ladetechnologie, die das<br />
tägliche Laden besonders einfach und komfortabel macht. Ein Energiemanagement<br />
auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) verteilt die<br />
elektrische Energie optimal auf Fahrzeug und Wohnräume. Die Ladestrategie<br />
passt sich dabei optimal dem Tagesablauf des Nutzers an.<br />
Ein weiteres KI-System erkennt und unterscheidet die Stimmen der<br />
Fahrzeuginsassen und passt das Innenraum-Ambiente den individuellen<br />
Vorlieben an, die personalisiert auf dem Fahrzeugschlüssel<br />
gespeichert sind. Das System regelt Lufttemperatur und Audiolautstärke,<br />
erkennt Zieleingaben der Navigation und schlägt Aktivitäten<br />
am Zielort vor. Zudem erkennt es den bevorzugten Fahrstil des Fahrers<br />
und stellt Fahrwerk und Antrieb in Echtzeit auf das gewünschte<br />
Szenario ein.<br />
Als weitere Besonderheit hat die Konzeptstudie LF-30 Electrified<br />
die «Lexus Airporter»-Drohnentechnologie an Bord. Per autonomer<br />
Steuerung nimmt sie zum Beispiel Koffer an der Haustür entgegen<br />
und transportiert sie zum Gepäckraum des Fahrzeugs.<br />
Auf Basis von «Lexus Teammate», dem jüngsten Technologiekonzept<br />
der Marke für autonomes Fahren, umfasst die Studie hochmoderne<br />
Funktionen wie den «Chauffeur-» und den «Guardian-Modus». So genießen<br />
alle Passagiere beim autonomen Fahren höchsten Komfort<br />
und können sich entspannen, während die Advanced Posture Control<br />
aktiv ist. Vollautonomes Parken gehört ebenso zu den besonderen<br />
Service-Merkmalen wie die Abholfunktion: der LF-30 Electrified<br />
fährt zum Einsteigen autonom vor die Haustür.<br />
80 81
FIT IN DEN SOMMER<br />
Was kann man tun um fit zu bleiben oder zu werden?<br />
Ausserdem zeigen wir verschiedene Fitnessstudios und Wellness<br />
Möglichkeiten aus der Region.<br />
MOBILITÄT<br />
Wir fahren oben ohne!<br />
egal ob mit Verbrennungsmotor oder im E–Fahrzeug<br />
von Legenden bis zu den neusten Cabrios oder Roadster<br />
für das grosse und das kleine Portemonnaie<br />
CYBER-SECURITY<br />
Unternehmen im Focus<br />
Die grössten Risiken im Unternehmen?<br />
Wie kann man sich schützen?<br />
Welchen Risiken setzen sich Unternehmen aus, die nach<br />
dem Motto leben «Ich bin doch für Hacker nicht interessant».<br />
WIRTSCHAFT<br />
Laufental von hinten ganz nach vorne<br />
Wir zeigen die wirtschaftliche Entwicklung und die Entwicklung<br />
des Lebensstandards in der Region Laufental und Schwarzbubenland.<br />
EIN UNTERNEHMEN STELLT SICH VOR<br />
Wir stellen ein Unternehmern und seine Zukunftsaussichten vor.<br />
IMMOBILEN<br />
Der nächste Winter kommt bestimmt:<br />
Was kann man tun um sein Eigenheim zu modernisieren?<br />
RECYCLING<br />
Nachhaltigkeit ist kein Hexenwerk<br />
info@marlenekerndesign.de<br />
www.marlenekerndesign.de<br />
82
FOUR<br />
BASLERWirtschaft<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Vessa GmbH<br />
Station 122<br />
CH-4252 Bärschwil<br />
Tel. +41 61 763 04 95<br />
Verlagsleitung<br />
Christoph Borer<br />
Redaktion:<br />
lic.iur. Michael von Runkel<br />
Editorial Design & Cover:<br />
Marlene Kern Design, Kreativagentur<br />
www.marlenekerndesign.de<br />
Quellen:<br />
Adobe Stock<br />
Karakun<br />
Startup Academy<br />
Swiss Business Protection AG<br />
GO Security AG<br />
ZHAW<br />
Watchguard<br />
Baramundi<br />
G DATA AG<br />
Euler<br />
Veeam<br />
Sophos<br />
Swiss e Mobility<br />
Garage Hollenstein AG<br />
IWB<br />
Volvo Car Switzerland AG<br />
BMW Schweiz AG<br />
Audi AG<br />
Daimler AG<br />
Toyota AG<br />
Fiat AG<br />
Auto KUNZ AG<br />
AMAG<br />
bei der<br />
Nr.<br />
1.<br />
ISP und Corporate<br />
Networks<br />
Telekom-Rating 2019<br />
Warum AMAG sich für die Datenautobahn von Cyberlink<br />
entschieden hat, lesen Sie auf www.cyberlink.ch<br />
84
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