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advantage Nr 6 Dezember 2019

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42 <strong>advantage</strong> | Menschen & Wirtschaft Menschen & Wirtschaft | <strong>advantage</strong> 43<br />

——— Gastkommentar ———<br />

It’s all about mindset<br />

Ein Gastkommentar von Elmar Lichtenegger, MSc,<br />

addIT Head of Infrastructure & Data Management<br />

Auf der Piste hat<br />

Sicherheit Vorrang<br />

Pistenhalter sind für die Sicherheit ihrer Gäste verantwortlich. Aufgrund<br />

fehlender gesetzlicher Regelungen müssen individuelle Lösungen, vor allem<br />

für den Betrieb motorbetriebener Geräte, entwickelt werden.<br />

Digitalisierung – das große<br />

Buzzwort hat Einzug in die<br />

gesellschaftliche Diskussion<br />

gefunden und beschäftigt derzeit<br />

insbesondere Unternehmen und<br />

deren Kunden mit unterschiedlichen<br />

Auswirkungen. Tatsächlich drohen<br />

durch Automatisierung, Einzug von<br />

künstlicher Intelligenz (KI) und Robotics<br />

fundamentale Änderungen etablierter Wirtschaftssysteme.<br />

Ängste werden geschürt. Es entstehen<br />

Mythen. In Hollywood sitzen die modernen Produzenten<br />

dieser Mythen, sie lassen KI-Maschinen die Macht übernehmen<br />

und stilisieren Freundschaften zwischen Humanoiden<br />

und Robotern in Menschgestalt als künftigen<br />

gesellschaftlichen Alltag. Die aktuellen technologischen<br />

Optionen befeuern diese Zukunftsvisionen wie nie zuvor.<br />

Wer daher glaubt, diesen Change werden wir „irgendwie<br />

überstehen“ und Bestehendes kann bleiben, der unterschätzt<br />

tatsächlich die Kraft von Quantencomputing und<br />

dessen Entwicklungsgeschwindigkeit. Diese disruptiven<br />

und dynamischen Entwicklungen waren in der Geschichte<br />

noch nie so schnell wie heute, sie werden aber In Zukunft<br />

nie mehr so langsam passieren.<br />

In Zeiten wo wir uns von Menschen designten Algorithmen<br />

zunehmend die eigene Denk- und Handlungskompetenzen<br />

abnehmen lassen, unsere Entscheidungsgrundlagen<br />

sukzessive auf individuell angepasste Suchergebnisse<br />

reduzieren, oder uns im Austausch mit perfekt konstruierten<br />

Softwareidentitäten als Gegenüber wähnen – ist es<br />

umso mehr die richtige Zeit sich selbst, den Menschen, in<br />

dem Mittelpunkt zu stellen. Im technischen Kontext mag<br />

man darunter User Experience verstehen, was wir meinen<br />

sollten, ist der Weg in die Achtsamkeit.<br />

Einen Weg, der uns neben der permanenten digitalen<br />

Befeuerung, zu uns selbst finden lässt. Werte zu schaffen,<br />

die uns Menschen bei der Navigation durch die Herausforderung<br />

dieser komplexen Anforderungen<br />

unterstützen. Was für jede<br />

Einzelperson wichtig ist, hat natürlich<br />

unmittelbar auch Auswirkungen<br />

auf das persönliche Umfeld, auf<br />

Kolleginnen und Kollegen und somit<br />

natürlich auch auf Unternehmen. Bei<br />

addIT haben wir den Weg über einen<br />

umfassend gestalteten Employer Branding<br />

Prozess gewählt, um genau diesen Herausforderungen<br />

zu begegnen und Antworten zu finden. Antworten<br />

auf Fragen nach dem Wertegerüst unserer Zusammenarbeit,<br />

nach einer gemeinsamen Identität, die als<br />

Leitfaden, Anker und strategischer Treiber dienen kann.<br />

Hier sehen wir uns als Arbeitgeber in der Verantwortung<br />

einen Rahmen zu schaffen, eine Arbeitgebermarke zu etablieren,<br />

die verstanden und mitgetragen wird, die authentisch<br />

und damit auch wirksam ist. Wir haben für uns herausgearbeitet,<br />

dass unsere Kultur von Eigenverantwortung,<br />

einem hohen Maß an Selbständigkeit, Mut und<br />

Teamplayern mit vielen sozialen Kompetenzen geprägt<br />

ist. Für ein IT Unternehmen findet man im Culture Code<br />

erstaunlich wenig über technische Kompetenzen. Zugegeben,<br />

eine hohe Expertise wird vorausgesetzt. Der Einzelkämpfer<br />

Marke „Genialer Nerd“ wird in diesem Umfeld<br />

also seine Potentiale nur sehr schwer auszuschöpfen<br />

können. Unsere Aufgabe ist es daher, Leadership zu übernehmen<br />

und jene Freiräume zu gestalten, in denen sich<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entfalten und ihre persönliche<br />

Balance finden können.<br />

Wir beraten und unterstützen unsere Kunden nicht nur<br />

bei ihren digitalen Herausforderungen. Als Organisation<br />

haben wir den Wandel selbst erlebt. Vom EDV Unternehmen<br />

zum „Trusted Partner for your digital journey“.<br />

Technologie ist per se nicht disruptiv, es kommt nur<br />

darauf, an was der Mensch daraus macht – It’s all about<br />

mindest! |<br />

Foto: Privat<br />

Foto: KK<br />

Mit dem Kauf der Liftkarte gehen<br />

Skifahrer und Betreiber einen<br />

Vertrag ein. Der Pistenhalter verpflichtet<br />

sich, dafür zu sorgen, dass sein Gast<br />

unversehrt hinauf-, aber auch wieder hinunterkommt.<br />

Welche Maßnahmen dafür notwendig<br />

sind, wie eine Piste beschaffen sein<br />

muss, wer mit welchem Gerät dort unterwegs<br />

sein darf – all das ist gesetzlich nicht<br />

geregelt. Es gibt zwar Ö-Normen für den<br />

Pistenbetrieb und Skifahrer müssen die<br />

internationalen FIS-Regeln für rücksichtsvolles<br />

Verhalten beachten; doch dabei handle<br />

es sich aber lediglich um Empfehlungen, erklärt<br />

der Veldener Rechtsanwalt Dr. Marwin<br />

Gschöpf, Experte für diesen Spezialbereich.<br />

Daher wird jeder Unfall im Einzelfall von<br />

den Gerichten beurteilt und entschieden.<br />

„Dabei ist die Rechtsprechung bei Fällen, in<br />

die Pistengeräte oder Motorschlitten involviert<br />

sind, in den vergangenen Jahr deutlich<br />

strenger geworden ist“, weiß Dr. Gschöpf<br />

aus Erfahrung. Solche Unglücke kommen<br />

glücklicherweise nicht häufig vor, doch die<br />

Folgen sind meist gravierend – von schweren<br />

Verletzungen bis hin zum Tod.<br />

Daher haben Pistenhalter ein elementares<br />

Interesse daran, für größtmögliche Sicherheit<br />

zu sorgen, und nehmen dafür häufig<br />

schon im Vorfeld Beratungen durch Sachverständige<br />

und Anwälte in Anspruch. Einschlägige<br />

Sicherheitsschulungen für die einzelnen<br />

Berufsgruppen können ebenfalls<br />

helfen, das Bewusstsein in diesem Bereich zu<br />

schärfen, erklärt Dr. Gschöpf.<br />

Während der Betriebszeiten dürfen Pistengeräte<br />

und Motorschlitten nur in Notfällen<br />

über öffentliche Pisten fahren und müssen<br />

dabei strenge Vorsichtsmaßnahmen einhalten.<br />

Als Notfall gilt beispielsweise, wenn der<br />

Abtransport eines Verletzten mit Akja oder<br />

Hubschrauber nicht möglich ist oder ein<br />

Lift stecken geblieben ist und die Skifahrer<br />

befreit werden müssen.<br />

Die Verantwortung endet nicht automatisch<br />

nach Betriebsschluss. So werden Informationstafeln,<br />

wonach Pisten nach Liftschluss<br />

aufgrund der Präparierungsarbeiten nicht<br />

mehr befahren werden dürfen, in manchen<br />

Fällen nicht ausreichen, meint Dr. Gschöpf.<br />

Bei besonders unübersichtlichem, steilem<br />

Gelände mit Seilwindenpräparierung sollte<br />

der Beginn der Piste mit gut sichtbaren<br />

Seilen oder Netzen gesperrt werden. Das gilt<br />

vor allem im Bereich von Hütten, wo die<br />

Gäste nach Liftschluss länger sitzen und erst<br />

später abfahren.<br />

Weiters empfiehlt er, mit allen jenen Gastronomen,<br />

Hüttenbetreiber oder Sportvereinen,<br />

die im Gebiet mit Motorschlitten unterwegs<br />

Für den Betrieb von Pistengeräten gilt<br />

äußerste Vorsicht. Pistenhalter sollten<br />

klare Regelungen dafür festlegen.<br />

Foto: Prinoth Pistengeräte<br />

sind, Verträge abzuschließen. Darin sollte<br />

klar geregelt sein, wann sie welche Bereiche<br />

nutzen dürfen und welche Vorschriften sie<br />

zu beachten haben. „Passiert ein Unfall,<br />

haftet immer der Pistenhalter, auch wenn<br />

Dritte ganz offensichtlich die Schuld tragen.<br />

Nur klare Verträge ermöglichen ihm, im<br />

Regress die Kosten zurückzuholen“, sagt<br />

Dr. Gschöpf. |<br />

Rechtsanwalt Dr. Marwin Gschöpf

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