20.12.2019 Aufrufe

advantage Nr 6 Dezember 2019

Lesen Sie im Wirtschaftsmagazin advantage über Ihre Vorteile in Wirtschaft und Leben.

Lesen Sie im Wirtschaftsmagazin advantage über Ihre Vorteile in Wirtschaft und Leben.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

46 <strong>advantage</strong> | Menschen & Wirtschaft <strong>advantage</strong> 47<br />

Straßenfertiger mit Walze – an<br />

der Weiterentwicklung dieser<br />

Fertigungsmethode für<br />

Betonstraßen wird geforscht.<br />

Foto: Ecoroads<br />

——— I n t e r v i e w ———<br />

mit Ing. Franz Grünwald, Alfred Krobath, Geschäftsführende<br />

Gesellschafter der PMS Elektro- und Automationstechnik<br />

Sicher fahren<br />

auf Beton<br />

Straßendecken aus Beton sind langlebig und bieten<br />

hohen Fahrkomfort. Ein Forschungsprojekt, in das<br />

auch Alpacem in Wietersdorf eingebunden ist,<br />

arbeitet an der Weiterentwicklung.<br />

Beton, heimischer Baustoff aus<br />

Zement, Kies und Wasser, ist im<br />

öffentlichen Raum allgegenwärtig.<br />

Unterschiedlichste Gebäude, puristischelegante<br />

Fassaden, Brücken, Promenaden,<br />

Parkbänke bis hin zu Kunstobjekten lassen<br />

sich daraus fertigen.<br />

Beton ist aber auch der ideale Straßenbelag<br />

und vereint gleich mehrere Vorteile in sich.<br />

Er ist um ein Vielfaches länger haltbar als<br />

Asphalt, heizt sich im Sommer nicht so stark<br />

wie Asphalt auf und bietet einen großen<br />

Fahrkomfort. Die Dauerhaftigkeit des Baustoffs<br />

Beton bringt mehr Sicherheit auf der<br />

Fahrbahn, da weniger Spurrillen entstehen<br />

und sich damit die Aquaplaninggefahr<br />

verringert.<br />

Der Nutzen für den Straßenerhalter sind<br />

deutlich längere Sanierungsintervalle und<br />

damit niedrigere Wartungskosten. Die<br />

Umwelt profitiert ebenfalls, denn der Treibstoffverbrauch<br />

ist aufgrund des niedrigeren<br />

Rollwiderstands geringer. Darüber hinaus ist<br />

Beton ein lokal erzeugter Baustoff, der vollständig<br />

recyclierbar ist und über den<br />

Lebenszyklus einen Beitrag zur Reduktion<br />

der CO 2 Emmissionen leistet.<br />

Betondecken bieten sich aufgrund der<br />

hohen Belastbarkeit vor allem für stark<br />

befahrene Bereiche, Autobahnen und<br />

Schnellstraßen, aber auch Landesstraßen<br />

mit einem hohen Anteil an Schwerverkehr,<br />

an. Zum Teil werden Betondecken bei<br />

Kreisverkehren, Bushaltestellen, hochbelasteten<br />

Kreuzungsbereichen, Anbremsspuren<br />

von LKW und auf so manchen Straßenabschnitten<br />

bereits eingesetzt. So fährt man<br />

auf der Südosttangente in Wien oder auf<br />

einigen Streckenabschnitten der Tauernautobahn<br />

und der Südautobahn auf Beton.<br />

„Man sieht, Beton auf der Straße hat viele<br />

Vorteile“, erklärt Alpacem-Geschäftsführer<br />

Dipl.-Ing. Lutz Weber. Dass Beton nicht<br />

schon längst den Siegeszug auf den Bundesund<br />

Landesstraßen angetreten hat, liegt<br />

daran, dass der Einbau derzeit noch aufwendig<br />

ist. Und genau hier setzt EcoRoads,<br />

ein Gemeinschafsprojekt von Transportbeton-,<br />

Zement- und Bauindustrie, in das<br />

auch Alpacem eingebunden ist, an. Es<br />

fördert die Entwicklung und Koordinierung<br />

von Forschungsprojekten für den Bau von<br />

Fahrbahnen aus Beton. Die Mitglieder von<br />

EcoRoads suchen gemeinsam nach innovativen,<br />

kostengünstigen Lösungen für den<br />

Bau und die Sanierung von qualitativ hochwertigen<br />

Verkehrsflächen. Im Zuge des<br />

Forschungs projekt werden Teststrecken<br />

errichtet, um über einen längeren Zeitraum<br />

Erfahrungen gewinnen zu können.<br />

Für den Bau von Betonfahrbahnen gibt es<br />

drei Methoden. Der händische Einbau wird<br />

für komplizierte Flächen eingesetzt. Autobahn-<br />

und Schnellstraßenabschnitte werden<br />

mit einem speziellen Betondeckenfertiger<br />

gebaut. Die dritte Methode ist die Walzbeton<br />

bauweise: Dabei wird Beton mit<br />

einem herkömmlichen Straßenfertiger eingebracht<br />

und mit Hilfe von Straßenwalzen<br />

verdichtet. Dies ist auch die Methode, auf<br />

die sich das Forschungsprojekt konzentriert,<br />

da sie kostengünstig, rasch befahrbar und<br />

regional verfügbar ist und somit nach<br />

Ansicht der Experten im Bundes-, Landesund<br />

Gemeindestraßennetz große Zukunft<br />

hat. |<br />

Foto: PMS<br />

Welche Bilanz ziehen Sie über das<br />

Geschäftsjahr 2018?<br />

Nach dem Management Buy Out im Herbst<br />

2017 war das Geschäftsjahr 2018 unser erstes<br />

Jahr in der 100%igen Eigenständigkeit.<br />

Das war sicherlich mit ein Grund dafür, dass<br />

wir (unter anderem durch schnellere Entscheidungsmöglichkeiten)<br />

den Boom in der<br />

Wirtschaft voll für uns nutzen konnten. Ein<br />

Umsatzwachstum von ca. 20 Prozent und<br />

der Aufbau von rund 50 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern machen dies deutlich.<br />

2018 wurde auch die Entscheidung für die<br />

digitale Fabrik und den Neubau getroffen<br />

und es ist uns der Startpunkt für die zukunftsweisende<br />

Kooperation mit der Fachhochschule<br />

Kärnten gelungen.<br />

Wo lagen 2018 die speziellen<br />

Herausforderungen?<br />

Der Mitarbeiteraufbau, aber auch das Nachziehen<br />

bzw. Anpassen der Organisation an<br />

die neuen – durch das starke Wachstum hervorgerufenen<br />

– Rahmenbedingungen. Die<br />

große Herausforderung in Boomzeiten ist es,<br />

die Balance zwischen Wachstum und Qualität<br />

zu halten.<br />

PMS hat viele Kompetenzfelder.<br />

Welche davon werden immer<br />

dominanter?<br />

Die Stärke der PMS ist es, als Komplettanbieter<br />

im Bereich der Elektrotechnik aufzutreten.<br />

Die Bereiche Automatisierung/Robotik<br />

und Verfahrenstechnik gewinnen an<br />

Bedeutung, schlussendlich geht es jedoch<br />

immer darum, dem Kunden erfolgreiche<br />

Lösungen anzubieten.<br />

Was würden Sie als die Erfolgsfaktoren<br />

von PMS bezeichnen?<br />

Unsere Mitarbeiter und deren Kompetenz,<br />

sich in Kundenanlagen hineinzudenken,<br />

Komplettanbieter<br />

im Bereich Elektrotechnik<br />

geben unseren Kunden Sicherheit und die<br />

Möglichkeit, sich auf ihre eigenen Stärken zu<br />

konzentrieren. Ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor<br />

sind diesbezüglich auch Partnerschaften<br />

und Netzwerke – nur durch die Zusammenarbeit<br />

mit vertrauensvollen Partnern<br />

sind wir in der Lage, große und internationale<br />

Projekte zu bewältigen.<br />

Wie wichtig ist diesbezüglich<br />

die neue Fertigungshalle<br />

Ein herausragendes Asset und damit auch<br />

höchste Qualitätsgarantie für unsere Kunden<br />

bieten wir mit unserer Schaltanlagenfertigung<br />

im Sauberraum. Bereits in der Angebotsphase<br />

wird praktisch ein digitaler Zwilling<br />

erstellt, welcher sämtliche fertigungsrelevante<br />

Prozessschritte abbildet und so<br />

unsere eigene Produktion auf einen höchstmöglichen<br />

Automatisierungsgrad bringt.<br />

Zukünftig werden unsere Kunden ihre<br />

Schränke selbst online konfigurieren und<br />

Fertigungsprozesse anstoßen.<br />

Mit der Errichtung der modernsten Schaltanlagenfertigung<br />

Österreichs sind wir in der<br />

Lage sowohl kundenindividuell als auch<br />

wettbewerbsfähig zu produzieren.<br />

PMS bekämpft den Fachkräftemangel<br />

mitunter als ausgezeichneter<br />

Ausbildungsbetrieb. Was<br />

tat sich hier in letzter Zeit?<br />

Neben unserem umfassenden Ausund<br />

Weiterbildungsprogramm, der<br />

hauseigenen Lehrwerkstätte und innovativen<br />

Modellen wie Lehrlingsaustauschprogramme<br />

mit Kunden gibt es<br />

am „PMS Technikum Lavanttal“ in<br />

Kooperation mit der Fachhochschule<br />

Kärnten die Möglichkeit eines berufsbegleitenden<br />

Studiums. Zusätzlich werden<br />

hier gemeinsam mit der FH Kärnten für<br />

Kunden, Partner und Lieferanten und für<br />

Unternehmen aus der Region F&E-Dienstleistungen<br />

angeboten und auch Gründergaragen<br />

für junge, innovative Gründer<br />

geschaffen. Wir sind auch stets bemüht,<br />

unsere bestehenden Schulpartnerschaften<br />

mit berufsbildenden Schulen (HTLs, Fachberufschulen,<br />

Landwirtschaftsschulen etc.)<br />

zu pflegen und zu intensivieren.<br />

Wo liegen generell die Herausforderungen<br />

in Ihrer Branche?<br />

Die Wirtschaft wird generell immer volatiler.<br />

Materialverfügbarkeiten, schwankende Rohstoffpreise,<br />

sich ständig verändernde Produktanforderungen,<br />

fehlende globale Standards<br />

sind nur einige Themen, die täglich<br />

unsere Arbeit beeinflussen. Zusätzlich entstehen<br />

durch die Digitalisierung Herausforderungen,<br />

vor allem aber Chancen, die es zu<br />

nutzen gilt. Aus diesem Grund müssen wir<br />

– um „state-of-the-art“ zu sein – ständig in<br />

Aus und Weiterbildung investieren. |

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!