Spezialitäten 2. Stufe - Scout.ch
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SPEZIALITÄTEN<br />
<strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong><br />
Revision 2004<br />
Gilwell-Arbeit von<br />
Boris Meier / Top<br />
Martin Stüber / Dix<br />
Matthias Gerth / Fäger<br />
Projektleitung PBS: Christian Aldrey / Ajax<br />
© by Pfadibewegung S<strong>ch</strong>weiz PBS<br />
Züri<strong>ch</strong>, Rapperswil, St.-Gallen, Elsau, Cauco<br />
August-November 2004
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 2 -<br />
Inhaltsverzei<strong>ch</strong>nis<br />
1 Ziele dieser Arbeit............................................................................................................4<br />
2 Aufgabenstellung der Verbandsleitung PBS ...................................................................4<br />
3 Ausgangslage..................................................................................................................5<br />
4 Grundlagen/Einbettung..................................................................................................17<br />
5 Methoden der Umsetzung .............................................................................................20<br />
6 Musterbeispiel für die praktis<strong>ch</strong>e Umsetzung der Spezialabzei<strong>ch</strong>en ............................24<br />
7 Motivation und Kommunikation .....................................................................................25<br />
8 Vors<strong>ch</strong>läge für weiteres Vorgehen ................................................................................27<br />
9 Literaturverzei<strong>ch</strong>nis .......................................................................................................28<br />
10 Abbildungsverzei<strong>ch</strong>nis...................................................................................................28
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 3 -<br />
Vorwort<br />
Die Spezialisierung in einem Themengebiet hat in der Pfadi eine lange Tradition. Baden-<br />
Powell s<strong>ch</strong>rieb, Sinn und Ziel des „Leistungsabzei<strong>ch</strong>ens“ sei es, „dem Jungen Mut zur<br />
Selbsterziehung in einer Sa<strong>ch</strong>e“ zu ma<strong>ch</strong>en, die ihn interessiert. Dadur<strong>ch</strong> erziele er einen<br />
persönli<strong>ch</strong>en Forts<strong>ch</strong>ritt; das Abzei<strong>ch</strong>en für diese Aktivität stehe für ebendiesen und ni<strong>ch</strong>t als<br />
Abzei<strong>ch</strong>en für eine abges<strong>ch</strong>lossene Ausbildung (Sica 1988).<br />
Wir haben uns im Gilwellkurs 2004 in Cauco (GR) für das Projekt „Revision <strong>Spezialitäten</strong><br />
Zweite <strong>Stufe</strong>“ ents<strong>ch</strong>ieden. Uns ist es wi<strong>ch</strong>tig, einen Beitrag für die praktis<strong>ch</strong>e Pfadiarbeit zu<br />
liefern, der im Grunde den Pfadi selbst zu Gute kommt. Die Abzei<strong>ch</strong>en wurden in einem vorgängigen<br />
Prozess bereits neu gestaltet. Au<strong>ch</strong> das Projekt selber wurde im Rahmen der PBS<br />
<strong>2.</strong>-<strong>Stufe</strong>n-Equipe bereits vor dem Gilwellkurs in Angriff genommen.<br />
Uns ging es in dieser Arbeit nun darum, die praktis<strong>ch</strong>e Anwendung der <strong>Spezialitäten</strong> au<strong>ch</strong> in<br />
der Theorie zu verankern und auf Bedürfnisse der Basis einzugehen. Dazu haben wir bereits<br />
im Gilwellkurs und au<strong>ch</strong> dana<strong>ch</strong> einige Umfragen dur<strong>ch</strong>geführt und uns mit der Etablierung<br />
der <strong>Spezialitäten</strong>-Methodik in der bereits vorhandenen Zweitstufenmethodik bes<strong>ch</strong>äftigt.<br />
Die vorliegende Arbeit dient als Basis für weitere konkrete Umsetzungen der <strong>Spezialitäten</strong>.<br />
Deren Inhalte befinden si<strong>ch</strong> zum Zeitpunkt des Redaktionss<strong>ch</strong>lusses dieser Arbeit gerade in<br />
einer breiten Vernehmlassung, bevor sie Ende 2004 in einem praktis<strong>ch</strong>en A7-Bü<strong>ch</strong>lein zusammengefasst<br />
werden. Ebenfalls wird bis zu diesem Zeitpunkt ein Kommunikationskonzept<br />
entwickelt, wel<strong>ch</strong>es die Bekanntma<strong>ch</strong>ung der neuen Abzei<strong>ch</strong>en planen soll. Die vorliegende<br />
Arbeit liefert dazu bereits wertvolle Hinweise.<br />
Im Berei<strong>ch</strong> Methodik wird aufgrund dieser Arbeit ein Merkblatt hergestellt, das wiederum an<br />
Pfadieinheiten in der ganzen S<strong>ch</strong>weiz verteilt werden soll. Wie diese Verteilung genau ges<strong>ch</strong>ieht,<br />
wird im oben erwähnten Kommunikationskonzept definiert. Das Merkblatt selbst soll<br />
bis Ende 2004 zur Verfügung stehen.<br />
Wir mö<strong>ch</strong>ten es ni<strong>ch</strong>t unterlassen, an dieser Stelle au<strong>ch</strong> dem Projektleiter der <strong>Spezialitäten</strong>-<br />
Revision, Christian Aldrey / Ajax zu danken. Wir haben eine konstruktive Zusammenarbeit<br />
entwickelt, die hoffentli<strong>ch</strong> in glei<strong>ch</strong>em Stile weitergeführt werden kann. Zu danken haben wir<br />
au<strong>ch</strong> zahlrei<strong>ch</strong>en Korrekturlesern!<br />
Unsere Arbeit geht weiter…<br />
Die „Spezialisten“ von Cauco<br />
Boris Meier / Top<br />
Martin Stüber / Dix<br />
Matthias Gerth / Fäger<br />
(Hinweis: Sämtli<strong>ch</strong>e Bezei<strong>ch</strong>nungen in der Arbeit beziehen si<strong>ch</strong> auf Männer und Frauen. Der<br />
Einfa<strong>ch</strong>heit halber wird jedo<strong>ch</strong> nur die männli<strong>ch</strong>e Form verwendet)
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 4 -<br />
1 Ziele dieser Arbeit<br />
� Verankerung einer neuen Serie von <strong>Spezialitäten</strong>-Abzei<strong>ch</strong>en und einer entspre<strong>ch</strong>enden<br />
individuellen Methodik ab dem Zeitpunkt Anfang 2005<br />
� Die Anfertigung eines didaktis<strong>ch</strong>en Hilfsmittels für Pfadis und Leiter, um sie zu motivieren,<br />
<strong>Spezialitäten</strong> zu ma<strong>ch</strong>en/anzuwenden. (A7-Bü<strong>ch</strong>lein)<br />
� Die Öffnung von Kommunikationswegen für die flä<strong>ch</strong>endeckende Information von Leitern<br />
und Pfadis über die neuen <strong>Spezialitäten</strong><br />
2 Aufgabenstellung der Verbandsleitung PBS<br />
Na<strong>ch</strong>folgend die Formulierung der Aufgabenstellung dur<strong>ch</strong> die Verbandsleitung PBS:<br />
„Seit die Spezialabzei<strong>ch</strong>en und der persönli<strong>ch</strong>e Forts<strong>ch</strong>ritt vor 10 Jahren überarbeitet wurden,<br />
werden die Spezialabzei<strong>ch</strong>en von den Truppen nur no<strong>ch</strong> sehr selten gebrau<strong>ch</strong>t. Vor drei<br />
Jahren hat die PBS ein Projekt zur Reaktualisierung der Spezialabzei<strong>ch</strong>en (Design und Inhalt)<br />
lanciert. Daraus ist eine neue Serie an Abzei<strong>ch</strong>en entstanden, wel<strong>ch</strong>e ab 2005 den Einheiten<br />
zugängli<strong>ch</strong> sein werden. Damit die Truppen wieder mit dem System der Spezialabzei<strong>ch</strong>en<br />
arbeiten können, brau<strong>ch</strong>en wir aber ni<strong>ch</strong>t nur die Abzei<strong>ch</strong>en, sondern au<strong>ch</strong> die Methodik.<br />
Nur so können die Verantwortli<strong>ch</strong>en die Spezialabzei<strong>ch</strong>en in ihren Einheiten gebrau<strong>ch</strong>en.<br />
Glei<strong>ch</strong>zeitig müsst ihr eu<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> überlegen, wel<strong>ch</strong>e didaktis<strong>ch</strong>en Hilfsmittel nötig sind, damit<br />
die Kinder und Jugendli<strong>ch</strong>en motiviert sind, diese <strong>Spezialitäten</strong> zu ma<strong>ch</strong>en (theoretis<strong>ch</strong>, au<strong>ch</strong><br />
wenn der Truppenverantwortli<strong>ch</strong>e das Thema der <strong>Spezialitäten</strong> in seiner Truppe ni<strong>ch</strong>t wirkli<strong>ch</strong><br />
anspri<strong>ch</strong>t).<br />
Bedürfnisse und Ziele in diesem Projekt<br />
Die PBS brau<strong>ch</strong>t eine Bros<strong>ch</strong>üre, die si<strong>ch</strong> an die Truppverantwortli<strong>ch</strong>en ri<strong>ch</strong>tet, mit wel<strong>ch</strong>er<br />
diese das System der <strong>Spezialitäten</strong> in ihrer Truppe einführen können. Diese Bros<strong>ch</strong>üre muss<br />
kurz die Notwendigkeit der <strong>Spezialitäten</strong> in einer Einheit erläutern und Details zur Umsetzung<br />
derselben in der Truppe geben. Die Bros<strong>ch</strong>üre muss so gestaltet sein, dass au<strong>ch</strong> ein Truppenverantwortli<strong>ch</strong>er,<br />
der das <strong>Spezialitäten</strong>system nie selber erlebt hat, dieses au<strong>ch</strong> in der<br />
Einheit umsetzen kann.<br />
Neben der Bros<strong>ch</strong>üre wäre es au<strong>ch</strong> interessant, Vors<strong>ch</strong>läge zu erarbeiten, wie die Pfadi motiviert<br />
werden können, diese Spezialabzei<strong>ch</strong>en zu ma<strong>ch</strong>en….“<br />
Interpretation<br />
Da die <strong>2.</strong>-<strong>Stufe</strong>nequipe der PBS das Projekt „Spezialabzei<strong>ch</strong>en“ bereits neu lanciert hatte,<br />
haben wir in der Folge mit dem Leiter dieser Gruppe Kontakt aufgenommen. Zusammen haben<br />
wir den Projektauftrag in Abspra<strong>ch</strong>e mit der Verbandsleitung PBS ein wenig modifiziert<br />
und unsere Zeitplanung jener der <strong>2.</strong>-<strong>Stufe</strong>nequipe angepasst. Diese re<strong>ch</strong>nete mit einer Bros<strong>ch</strong>üre<br />
erst Ende 2004. Wir werden deshalb zusammen mit Christian Aldrey / Ajax bis Ende<br />
2004 an diesem Projekt weiterarbeiten. Entspre<strong>ch</strong>ende Termine sind bereits vereinbart. In<br />
unseren Diskussionen haben wir deshalb das Projekt auf vers<strong>ch</strong>iedene Outputs aufgegliedert:
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 5 -<br />
Titel Bes<strong>ch</strong>reibung Termin<br />
Gilwell-Arbeit Fundierte Grundlage für die Revision der<br />
<strong>Spezialitäten</strong> sowie Vors<strong>ch</strong>läge und praktis<strong>ch</strong>e<br />
Beispiele für die methodis<strong>ch</strong>e Umsetzung<br />
Methoden-<br />
Bros<strong>ch</strong>üre<br />
Merkblatt für Pfadileiter<br />
Auszug aus der Gilwell-Arbeit mit Ausführungen<br />
zur methodis<strong>ch</strong>en Umsetzung (wird<br />
nur auf dem Internet publiziert)<br />
Kommunikationsmittel für Leiterinnen und<br />
Leiter mit Auflistung der Abzei<strong>ch</strong>en, methodis<strong>ch</strong>en<br />
Hinweisen und einem praktis<strong>ch</strong>en<br />
Beispiel für die Umsetzung<br />
A7-Bü<strong>ch</strong>lein Bes<strong>ch</strong>reibung der Inhalte der einzelnen Abzei<strong>ch</strong>en.<br />
Es wird bes<strong>ch</strong>rieben, was ein Pfadfinder<br />
können und ma<strong>ch</strong>en sollte, um das<br />
Abzei<strong>ch</strong>en zu erhalten.<br />
Tabelle 1: Outputs aus dem Projekt „<strong>Spezialitäten</strong>revision“<br />
3 Ausgangslage<br />
Ende November 2004<br />
Ende 2004<br />
Ende 2004<br />
Ende 2004<br />
Das <strong>Spezialitäten</strong>system wird in der S<strong>ch</strong>weiz seit längerer Zeit angewendet. Die Version vor<br />
der Änderung 1994 umfasste ungefähr 50 Themengebiete, in denen si<strong>ch</strong> ein Pfadi vertiefen<br />
konnte. Zu jeder Spezialität war ein entspre<strong>ch</strong>endes, rautenförmiges Abzei<strong>ch</strong>en vorhanden.<br />
Für die Methodik stand ein kleines Bü<strong>ch</strong>lein in rot (deuts<strong>ch</strong>) und grün (französis<strong>ch</strong>) zur Verfügung,<br />
in wel<strong>ch</strong>em jede Spezialität erläutert und ein Anforderungskatalog aufgeführt wurde.<br />
Das Bü<strong>ch</strong>lein in Format A7 passte in die Brusttas<strong>ch</strong>en des Pfadihemdes und gehörte teilweise<br />
zur Ausrüstung des Pfadi. Infolge der Fusion der beiden ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>tergetrennten, nationalen<br />
Pfadiverbände der S<strong>ch</strong>weiz („S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>er Pfadfinderbund SPB“ und „Bund S<strong>ch</strong>weizer<br />
Pfadfinderinnen BSP“) drängte si<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> der <strong>Spezialitäten</strong>-Abzei<strong>ch</strong>en eine Anpassung<br />
in Methodik und Design auf. Mit dem neuen System gab es nur no<strong>ch</strong> sieben <strong>Spezialitäten</strong>-Berei<strong>ch</strong>e.<br />
Die Grundlagen der PBS flossen in die Form der Abzei<strong>ch</strong>en ein: Die fünfeckige Gestalt bezog<br />
si<strong>ch</strong> auf die fünf Beziehungen, in wel<strong>ch</strong>e Pfadis eintreten (Beziehungen zur Persönli<strong>ch</strong>keit,<br />
zum Körper, zu den Mitmens<strong>ch</strong>en, zur Welt und zu Gott; resp. die spirituelle Beziehung).<br />
Ebenfalls wurde für alle Leiter ein didaktis<strong>ch</strong>es Hilfsmittel ges<strong>ch</strong>affen, der „<strong>Spezialitäten</strong>ordner<br />
PBS <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong>“. Nebst einer methodis<strong>ch</strong>en Einführung umfasste der Ordner vor allem<br />
zu jedem Untergebiet der sieben Berei<strong>ch</strong>e ein <strong>Spezialitäten</strong>blatt. Dieses enthielt die Vorgaben,<br />
wel<strong>ch</strong>e man für eine Spezialität erfüllen musste.<br />
3.1 IST-Zustand<br />
Gegenwärtig existieren wie oben angetönt sieben vers<strong>ch</strong>iedene Abzei<strong>ch</strong>en der Berei<strong>ch</strong>e<br />
Sport (Sport), Pfadite<strong>ch</strong>nik (Te<strong>ch</strong>nique <strong>Scout</strong>e), Natur (Nature), Kontakte/Animation Spirituelle<br />
(Animation Spirituelle), Kunst und Handwerk (Creative), Wissens<strong>ch</strong>aft/Te<strong>ch</strong>nik (Science)<br />
sowie Kommunikation/Beziehungen (Communications) (vgl. Tabelle 1). In jedem Berei<strong>ch</strong><br />
wiederum gibt es zwei bis vier <strong>Spezialitäten</strong>. Die fünfeckige Form der bisherigen Abzei<strong>ch</strong>en<br />
sollte die fünf Beziehungen symbolisieren.
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 6 -<br />
Abbildung 1: Beispiel aus dem bisherigen „<strong>Spezialitäten</strong>ordner“<br />
Die Inhalte der Abzei<strong>ch</strong>en werden in dem erwähnten gut 50seitigen „<strong>Spezialitäten</strong>ordner“<br />
bes<strong>ch</strong>rieben, wel<strong>ch</strong>er zu Beginn der 1990er-Jahre von einer Arbeitsgruppe der PBS erstellt<br />
wurde. Der dunkelgrüne Ordner im A4-Format kann auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> in deuts<strong>ch</strong>er Spra<strong>ch</strong>e<br />
beim Hajk-Shop bezogen werden. Für die Romandie existiert analog ein Dossier mit dem<br />
Titel „Chédec“, das ebenfalls beim Hajk-Shop erhältli<strong>ch</strong> ist. In italienis<strong>ch</strong>er Spra<strong>ch</strong>e existiert<br />
ni<strong>ch</strong>ts. Es ist festzuhalten, dass „<strong>Spezialitäten</strong>ordner“ und „Chédec“ nur teilweise übereinstimmen.<br />
Es fällt insbesondere auf, dass im „Chédec“ viel grösserer Wert auf <strong>ch</strong>ristli<strong>ch</strong>e Traditionen<br />
und biblis<strong>ch</strong>e Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te gelegt wird. In der Erneuerung darf dieser Berei<strong>ch</strong> (zumindest<br />
für die Romandie) deshalb ni<strong>ch</strong>t zu kurz kommen, wie au<strong>ch</strong> Gesprä<strong>ch</strong>e mit französis<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>igen<br />
Leitern ergeben haben. Für die Bes<strong>ch</strong>reibung eines Themas werden sowohl im<br />
„<strong>Spezialitäten</strong>ordner“ als au<strong>ch</strong> im „Chédec“ jeweils zwei A4-Seiten benötigt. Die einzelnen<br />
Berei<strong>ch</strong>e sind in Tabelle 1 aufgeführt. Im „<strong>Spezialitäten</strong>ordner“ finden si<strong>ch</strong> im Gegensatz zum<br />
„Chédec“ au<strong>ch</strong> einige einführende Bemerkungen und Ideen für die Umsetzung. Auf die Definition<br />
einer genauen Methodik wird indessen verzi<strong>ch</strong>tet.<br />
Sowohl im „<strong>Spezialitäten</strong>ordner“ als au<strong>ch</strong> im „Chédec“ werden jeweils Interessen genannt,<br />
wel<strong>ch</strong>e ein Pfader für die entspre<strong>ch</strong>ende Spezialität mitbringen sollte. Die Inhalte werden<br />
jeweils na<strong>ch</strong> den drei Phasen „Entdecken“, „Spezialisieren“ und „Können und weitergeben“<br />
unterteilt. Für jeden Berei<strong>ch</strong> wird au<strong>ch</strong> eine weiterführende (zum Teil sehr ausführli<strong>ch</strong>e) Bibliographie<br />
genannt.
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 7 -<br />
Abbildung 2: Beispiel aus dem bisherigen „Chédec“
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 8 -<br />
Sport<br />
Pfadite<strong>ch</strong>nik<br />
Te<strong>ch</strong>nique <strong>Scout</strong>e<br />
Natur<br />
Nature<br />
Kontakte/Animation Spirituelle<br />
Animations Spirituelle<br />
Kunst und Handwerk<br />
Creative<br />
Wissens<strong>ch</strong>aft/Te<strong>ch</strong>nik<br />
Science<br />
Kommunikation/Beziehungen<br />
Communications<br />
OL<br />
S<strong>ch</strong>wimmen<br />
Velo<br />
Spiele<br />
Wandern<br />
Ko<strong>ch</strong>en<br />
Pionier<br />
Erste Hilfe<br />
Natur- und Umwelts<strong>ch</strong>utz<br />
Naturkunde<br />
Umgebung<br />
Animation Spirituelle<br />
Internationales<br />
Theater<br />
Gestalten<br />
Handwerk<br />
Musik<br />
Meteorologie<br />
Astronomie<br />
Übermitteln<br />
Fotografie<br />
Reportage/Journalismus<br />
course d’Orientation<br />
natation<br />
cyclisme<br />
meneur de jeux sportifs<br />
topographe<br />
cuisinier<br />
pionnierisme<br />
aide secouriste<br />
notre environnement<br />
fôret<br />
humaniste<br />
témoignage <strong>ch</strong>rétien<br />
témoignage <strong>ch</strong>rétien (déjà engagé)<br />
monde sonore<br />
traveaux manuels<br />
musicien<br />
météorologie<br />
astronomie<br />
électronique<br />
informatique<br />
photographe reporter<br />
documentaliste<br />
amitié internationale<br />
les Télécommunications<br />
Tabelle 2: Übersi<strong>ch</strong>t über die bisherigen <strong>Spezialitäten</strong> in Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weiz und Romandie
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 9 -<br />
3.2 Weshalb neue Abzei<strong>ch</strong>en?<br />
Na<strong>ch</strong> Einführung der neuen Abzei<strong>ch</strong>en und Methodik hörten viele Einheiten auf, <strong>Spezialitäten</strong><br />
anzubieten. Einheiten, wel<strong>ch</strong>e bis anhin keine <strong>Spezialitäten</strong> angewendet hatten, fingen<br />
ni<strong>ch</strong>t damit an. Bei vielen anderen Einheiten vers<strong>ch</strong>wand das <strong>Spezialitäten</strong>-System. Andere<br />
wiederum, wie die S<strong>ch</strong>wyzer Abteilung Einsiedeln, entwickelten ihr eigenes System, mit eigenen<br />
Abzei<strong>ch</strong>en und eigener Methodik.<br />
Die Gründe für diese Entwicklungsstränge sind vers<strong>ch</strong>ieden. Christian Aldrey / Ajax aus der<br />
PBS <strong>2.</strong>-<strong>Stufe</strong>n-Equipe hielt in einer Vorstudie zur Überarbeitung der <strong>Spezialitäten</strong> die Gründe<br />
fest, wieso diese aus dem Pfadibetrieb fielen:<br />
� „Komplexität der Symbole: Die Abzei<strong>ch</strong>en sind zu komplex: Die meisten Pfadfinder/innen<br />
konnten mit den Symbolen oftmals ni<strong>ch</strong>ts anfangen und belä<strong>ch</strong>elten die Abzei<strong>ch</strong>en. (...)<br />
� Zu wenig Individualität: Derzeit bestehen zu wenige Mögli<strong>ch</strong>keiten für die Pfadis, si<strong>ch</strong> zu<br />
spezialisieren. Gerade in Zeiten einer hohen Individualisierung in der Gesells<strong>ch</strong>aft, ers<strong>ch</strong>eint<br />
mir dies sehr kontraproduktiv. (...)<br />
� Grundlagen zu wenig eingebunden: Die Grundlagen der PBS sind zuwenig klar in das<br />
<strong>Spezialitäten</strong>system eingebunden. Dass die fünf Ecken des Abzei<strong>ch</strong>ens die fünf Beziehungen<br />
symbolisieren sollen, konnte bis anhin mir gegenüber no<strong>ch</strong> kein Pfadi – aber au<strong>ch</strong><br />
kein Leiter – erraten. (...)<br />
� Zeitaufwand unrealistis<strong>ch</strong>: Kein Leiter/Pfadi ist bereit, für eine Spezialität soviel Zeit [ein<br />
Jahr] aufzuwenden. Das Pfadijahr ist voll von Aktivitäten und wie die Mottos we<strong>ch</strong>seln,<br />
we<strong>ch</strong>seln au<strong>ch</strong> die Leiter. Es handelt si<strong>ch</strong> dabei au<strong>ch</strong> um jugendli<strong>ch</strong>e Leiter, die ni<strong>ch</strong>t sehr<br />
weit in die Zukunft planen. Wi<strong>ch</strong>tig ist das laufende Quartalsprogramm und ev. no<strong>ch</strong> ein<br />
Weekend für die Trupp-/Stammführer. (...)“ (Vorstudie, S. 3)<br />
� Eine Umfrage mit Fragebogen im Gilwell-Kurs 2004 und bei Abteilungsleitern/ Stammführern<br />
in den Kantonen Aargau, Basel-Land und Basel-Stadt, Züri<strong>ch</strong> und St.-<br />
Gallen/Appenzell erbra<strong>ch</strong>te weitere Erkenntnisse. (siehe 3.3)<br />
Die Konfusion und das Unwissen an der Basis über die <strong>Spezialitäten</strong> s<strong>ch</strong>lugen si<strong>ch</strong> in den<br />
Verkaufszahlen der Abzei<strong>ch</strong>en nieder. Diese gingen in immer geringeren Mengen über den<br />
Ladentis<strong>ch</strong>, ebenso die Ordner. Aufgrund dieser Tatsa<strong>ch</strong>e wurde 2001 in der PBS ein Projekt<br />
lanciert, um die <strong>Spezialitäten</strong> als Abzei<strong>ch</strong>en und in Methodik zu revidieren.<br />
3.3 Auswertung Befragungen<br />
Einleitung<br />
Im Gilwell-Kurs 2004 wurde bei allen Teilnehmenden eine Umfrage dur<strong>ch</strong>geführt. Es konnten<br />
so vers<strong>ch</strong>iedene Regionen abgedeckt werden – au<strong>ch</strong> die Romandie und das Tessin. Na<strong>ch</strong><br />
dem Kurs wurde derselbe Fragebogen an vers<strong>ch</strong>iedene weitere Personen – vor allem im<br />
Kanton Züri<strong>ch</strong> - verteilt. Etwa 15 Personen haben den Fragebogen ausgefüllt zurückges<strong>ch</strong>ickt.<br />
Insgesamt konnten so über 30 Personen befragt werden. Dabei konnte festgestellt<br />
werden, dass viele Abteilungen (vor allem in der Region Winterthur) die Abzei<strong>ch</strong>en gar ni<strong>ch</strong>t<br />
kannten. Viele stehen aber einer allfälligen Einführung positiv gegenüber, sofern sie dabei<br />
mit einem guten Hilfsmittel unterstützt werden.<br />
Auf den Abdruck der Antworten im Original wird verzi<strong>ch</strong>tet, da diese teilweise aus hands<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en,<br />
sti<strong>ch</strong>wortartigen Notizen bestehen. Stattdessen wird eine Zusammenfassung<br />
der Antworten wiedergegeben und daraus die wi<strong>ch</strong>tigsten Punkte in einem Fazit gezogen,<br />
sowie einige praktis<strong>ch</strong>e Hinweise für die Umsetzung abgeleitet.<br />
Folgende Fragen wurden gestellt:<br />
� Wendet ihr die <strong>Spezialitäten</strong>-Abzei<strong>ch</strong>en in euren Abteilungen regelmässig an? Oder warum<br />
ni<strong>ch</strong>t?
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 10 -<br />
� Was sind eure Erfahrungen mit den Abzei<strong>ch</strong>en?<br />
� Entspre<strong>ch</strong>en sie den Bedürfnissen/Wüns<strong>ch</strong>en eurer Pfadis?<br />
� Was brau<strong>ch</strong>t ihr, um die <strong>Spezialitäten</strong> überhaupt oder in geeigneter Weise anbieten zu<br />
können (Hilfsmittel/Methodik)? Was fehlt eu<strong>ch</strong> (Mängel)?<br />
� Hat si<strong>ch</strong> für Eu<strong>ch</strong> der Umgang mit den <strong>Spezialitäten</strong> seit der Einführung der neuen Abzei<strong>ch</strong>en<br />
im Jahr 1994 verändert?<br />
� Eure Ideen, Kommentare, Fragen zu den <strong>Spezialitäten</strong>?<br />
Kritik an der geltenden Lösung<br />
Viele der Befragten kritisierten die derzeitige Lösung. Fast alle waren si<strong>ch</strong> einig, dass die<br />
Zusammenfassung in sieben Berei<strong>ch</strong>e ein Fehler war und wieder rückgängig gema<strong>ch</strong>t werden<br />
sollte. Die Pfadis müssten si<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>eiden können und anhand des Abzei<strong>ch</strong>ens erkennen,<br />
für was genau sie spezialisiert sind. Die Aufsplittung in eine grössere Anzahl von<br />
Abzei<strong>ch</strong>en wird deshalb einhellig begrüsst. Unterstri<strong>ch</strong>en wird diese Zustimmung au<strong>ch</strong> dadur<strong>ch</strong>,<br />
dass viele na<strong>ch</strong> dem We<strong>ch</strong>sel im Jahr 1994 na<strong>ch</strong> eigenen Angaben die <strong>Spezialitäten</strong><br />
ni<strong>ch</strong>t mehr angewendet haben. Dies habe aber au<strong>ch</strong> daran gelegen, dass der We<strong>ch</strong>sel und<br />
die neue Lösung na<strong>ch</strong> Ansi<strong>ch</strong>t der Befragten s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t kommuniziert worden waren. Vers<strong>ch</strong>iedene<br />
Abteilungen haben die alten Abzei<strong>ch</strong>en zusammengekauft und einfa<strong>ch</strong> damit weitergearbeitet.<br />
Die erwähnte S<strong>ch</strong>wyzer Abteilung hat gar (in Anlehnung an die Abzei<strong>ch</strong>en vor<br />
1994) eigene Symbole produzieren und ein entspre<strong>ch</strong>endes Inhalte-Bü<strong>ch</strong>lein dazu drucken<br />
lassen. Dieses kann im Übrigen für die Definition der neuen Inhalte nützli<strong>ch</strong>e Anhaltspunkte<br />
liefern.<br />
„Prüfungsmode“<br />
Ein Befragter bemerkte weiter, dass die Pfader in ihrer Karriere häufig mit „Prüfungen“ zu tun<br />
haben und ihnen der Lern- bzw. Prüfungsdruck hinsi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> der <strong>Spezialitäten</strong> erspart bleiben<br />
sollte. Er lehnt die <strong>Spezialitäten</strong>-Abzei<strong>ch</strong>en deshalb aus grundsätzli<strong>ch</strong>en Gründen ab und ist<br />
mit dieser Meinung vermutli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t alleine. Es müsste also versu<strong>ch</strong>t werden, die <strong>Spezialitäten</strong><br />
ni<strong>ch</strong>t als „Prüfung“ dastehen zu lassen. Ausdrücke wie Examen oder Prüfung sind zu<br />
vermeiden.<br />
Umsetzungen der Abzei<strong>ch</strong>en<br />
Die Einigkeit in der Gesamtbeurteilung der aktuellen <strong>Spezialitäten</strong> spiegelt si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t<br />
in der aktuellen Anwendung. Die Methoden der Umsetzung sind sehr vers<strong>ch</strong>ieden. Einige<br />
führen die <strong>Spezialitäten</strong> seit jeher in Lagern dur<strong>ch</strong>. Zu Beginn des Lagers werden die Themen<br />
vorgestellt, wel<strong>ch</strong>e ausgewählt werden können. Während des Lagers werden diese erarbeitet<br />
und am Ende wird eine Art „Abs<strong>ch</strong>lusstest“ dur<strong>ch</strong>geführt. Andere wiederum führen<br />
die <strong>Spezialitäten</strong> regelmässig zu bestimmten Zeitpunkten im Jahresverlauf dur<strong>ch</strong> (z.B. an<br />
drei Übungen im Jahr). Die Bes<strong>ch</strong>äftigung mit einer Spezialität während eines ganzen Jahres<br />
wird ebenfalls umgesetzt, ist jedo<strong>ch</strong> eher die Ausnahme. Letztli<strong>ch</strong> wird au<strong>ch</strong> eine bedürfnisorientierte,<br />
unregelmässige Dur<strong>ch</strong>führung von den Befragten als Mögli<strong>ch</strong>keit genannt.<br />
Der <strong>Spezialitäten</strong>-Ordner<br />
Der bestehende Ordner - so die Kritik - lässt viel zu viel Spielraum für Interpretationen. Au<strong>ch</strong><br />
wird eine eigentli<strong>ch</strong>e Einheitli<strong>ch</strong>keit innerhalb der PBS verhindert. Vers<strong>ch</strong>iedene Befragte<br />
mö<strong>ch</strong>ten zwar gerade bezügli<strong>ch</strong> Methodik mögli<strong>ch</strong>st viele Freiheiten haben, verweisen aber<br />
darauf, dass dasselbe Abzei<strong>ch</strong>en grundsätzli<strong>ch</strong> in der ganzen S<strong>ch</strong>weiz au<strong>ch</strong> dasselbe bedeuten<br />
soll. Auf diese Weise wird ein Wiedererkennungswert generiert. Der „ideelle Wert“<br />
der Abzei<strong>ch</strong>en soll damit ebenfalls vereinheitli<strong>ch</strong>t und gestärkt werden. Letztli<strong>ch</strong> wird so au<strong>ch</strong><br />
si<strong>ch</strong>ergestellt, dass die Bedeutung der Abzei<strong>ch</strong>en wiedererkannt wird.
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 11 -<br />
Aufwand<br />
Unabhängig von der gegenwärtig unbefriedigenden Lösung nennen die Befragten eine Reihe<br />
weiterer S<strong>ch</strong>wierigkeiten, wel<strong>ch</strong>e in der Erneuerung behoben werden sollten. So etwa wird<br />
gesagt, dass der Aufwand für Leiter, neben den Etappen au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> <strong>Spezialitäten</strong> dur<strong>ch</strong>zuführen,<br />
sehr gross, wenn ni<strong>ch</strong>t sogar zu gross werden kann. Nur mit guten Hilfsmitteln kann<br />
diesem Problem vorgebeugt werden. Von vielen wird der Steps-Leitfaden als gutes Beispiel<br />
genannt. Deshalb wird au<strong>ch</strong> gefordert, dass die neuen Inhalte und Methodik-Anleitungen<br />
unbedingt frei zugängli<strong>ch</strong> (im Internet) sein sollten wie es die Steps-Bros<strong>ch</strong>üre ist.<br />
Hilfsmittel<br />
Hilfsmittel werden auf vers<strong>ch</strong>iedenen Ebenen gewüns<strong>ch</strong>t. Viele Befragte wüns<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> ein<br />
kleines Bü<strong>ch</strong>lein, wie es bereits vor 1994 existierte, in wel<strong>ch</strong>em die Inhalte bes<strong>ch</strong>rieben werden.<br />
Diese müssen realistis<strong>ch</strong> sein und ni<strong>ch</strong>t zu hohe – aber au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zu tiefe – Anforderungen<br />
stellen. Darüber, wie viel Interpretationsspielraum die Bes<strong>ch</strong>reibungen lassen sollen,<br />
sind si<strong>ch</strong> die Befragten hingegen uneins. Einige wüns<strong>ch</strong>en zusätzli<strong>ch</strong> einen Leitfaden für die<br />
Dur<strong>ch</strong>führung - wie Methodikhinweise und Ideen. Wie detailliert dieser sein sollte, sind si<strong>ch</strong><br />
die Befragten wiederum ni<strong>ch</strong>t einig. Mehrere mö<strong>ch</strong>ten sogar ganz auf methodis<strong>ch</strong>e Hilfsmittel<br />
verzi<strong>ch</strong>ten, weil dadur<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> eine gewisse Individualität in den vers<strong>ch</strong>iedenen Pfadieinheiten<br />
si<strong>ch</strong>ergestellt werde. Au<strong>ch</strong> Traditionen könnten so weitergeführt werden. Eine Ideensammlung<br />
mit konkreten Beispielen oder „Musterblöcken“ fände jedo<strong>ch</strong> breite Unterstützung.<br />
Na<strong>ch</strong> der Meinung vieler müsste au<strong>ch</strong> die Kommunikation bis auf die unterste <strong>Stufe</strong> (d.h. die<br />
Leiter) si<strong>ch</strong>ergestellt werden. Als Mögli<strong>ch</strong>keiten werden Integration in Pfadibü<strong>ch</strong>er (z.B. Thilo)<br />
genannt, die Kommunikation in Kursen oder jene über Internetseiten. Dabei soll aber darauf<br />
Rücksi<strong>ch</strong>t genommen werden, dass viele Leiterkurse s<strong>ch</strong>on heute ein vollgestopftes Programm<br />
haben. Als Kommunikationsmittel könnten Plakate oder farbig illustrierte Faltblätter<br />
dienen. Einige Befragte sind überzeugt, dass weniger die Pfadi selbst motiviert werden<br />
müssten, sondern eher die Leiter. Viele Pfadi seien s<strong>ch</strong>on allein dur<strong>ch</strong> die Tatsa<strong>ch</strong>e motiviert,<br />
dass man ein Abzei<strong>ch</strong>en erhalten kann. Gerade deshalb werden au<strong>ch</strong> Hinweise gewüns<strong>ch</strong>t,<br />
wel<strong>ch</strong>e und wie viele Abzei<strong>ch</strong>en jemand erhalten sollte.<br />
Hinweise und Ideen<br />
Auf die Frage na<strong>ch</strong> weiteren Ideen und Hinweisen kamen ebenfalls vers<strong>ch</strong>iedene Antworten.<br />
Aus Romandie und Tessin wird verständli<strong>ch</strong>erweise viel Wert auf die Übersetzungen gelegt.<br />
Dies sei bisher gar ni<strong>ch</strong>t oder nur mangelhaft ges<strong>ch</strong>ehen. Mögli<strong>ch</strong>st von Beginn an müssten<br />
Übersetzungen zugängli<strong>ch</strong> sein. Weiter sollten ni<strong>ch</strong>t nur punktuelle Verbesserungen realisiert,<br />
sondern das ganze System überarbeitet werden. Dazu gehöre au<strong>ch</strong> eine klare Ri<strong>ch</strong>tlinie,<br />
wie die Abzei<strong>ch</strong>en auf der Uniform platziert werden. Die Themen müssten zudem detailliert<br />
ausgearbeitet werden, da si<strong>ch</strong> sonst – wie bisher häufig – klare „Renner“ und „Ladenhüter“<br />
herauskristallisierten. Es bringe ni<strong>ch</strong>ts, so ein Befragter, einfa<strong>ch</strong> des Alibis (bzw. der fünf<br />
Beziehungen) wegen auf die Produktion von „Ladenhütern“ zu setzen. Die Kommunikationsmittel<br />
sollen primär auf die Leiter ausgeri<strong>ch</strong>tet sein.<br />
Fazit zur Umfrage<br />
Die Meinungen der Befragten sind teilweise sehr unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>. Einigkeit herrs<strong>ch</strong>t jedo<strong>ch</strong><br />
darin, dass die bestehenden Unterlagen mangelhaft ja sogar unpraktikabel sind. Insbesondere<br />
die erneute Aufsplittung in mehrere Einzelthemen wird begrüsst. Es werden realistis<strong>ch</strong>e<br />
Anleitungen für Inhalte und teilweise au<strong>ch</strong> Ideen oder Leitfäden für die methodis<strong>ch</strong>e Umsetzung<br />
gewüns<strong>ch</strong>t. Zudem muss erklärt werden, wer, wann und warum wel<strong>ch</strong>e <strong>Spezialitäten</strong><br />
absolvieren kann. In der Kommunikation sollen die Leiter im Zentrum stehen. Pfadi müssen<br />
ni<strong>ch</strong>t sonderli<strong>ch</strong> motiviert werden.
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 12 -<br />
Praktis<strong>ch</strong>e Empfehlungen (aus den Umfragen abgeleitet)<br />
� Wi<strong>ch</strong>tig ist eine gute Kommunikation und Begründung des erneuten We<strong>ch</strong>sels mit einer<br />
Aussi<strong>ch</strong>t auf langjährige Beständigkeit.<br />
� Freie Zugängli<strong>ch</strong>keit der Unterlagen über Internet.<br />
� Es muss eindeutig erklärt werden, was die <strong>Spezialitäten</strong> sind, beinhalten und warum man<br />
sie dur<strong>ch</strong>führen sollte. Es sind verständli<strong>ch</strong>e und realistis<strong>ch</strong>e Ziele zu formulieren.<br />
� Erklärungen darüber, an wen die Abzei<strong>ch</strong>en überhaupt verteilt werden sollen, bzw. wer<br />
si<strong>ch</strong> für die Aneignung eignet, sind wüns<strong>ch</strong>enswert?<br />
� Plakate mit den Abzei<strong>ch</strong>en und Kurzbes<strong>ch</strong>reibungen als Kommunikationsmittel für Einheiten<br />
sind einzuplanen.<br />
� Übersetzungen für Romandie und Tessin sobald als mögli<strong>ch</strong><br />
� Hilfsmittel sollen einfa<strong>ch</strong> formuliert sein und es sollen neben Bros<strong>ch</strong>üren für Methodik<br />
und Inhalte au<strong>ch</strong> farbig gestaltete Plakate/Faltblätter usw. für Werbezwecke hergestellt<br />
werden.<br />
� Einheitli<strong>ch</strong>keit und Wiedererkennung innerhalb der PBS sollen si<strong>ch</strong>ergestellt werden,<br />
jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t zu extrem; Einheiten sollen Freiheiten in der Umsetzung haben.<br />
� Frage, ob jemand ein Abzei<strong>ch</strong>en wieder verlieren kann, soll beantwortet werden.<br />
� Anregungen für künftige Überlegungen könnten die folgenden sein: <strong>Spezialitäten</strong> au<strong>ch</strong><br />
für Leiter; eine Art „Berufsolympiade“ von Pfadern mit denselben <strong>Spezialitäten</strong>.<br />
� Regelmässige Analyse der Verkaufszahlen der einzelnen Abzei<strong>ch</strong>en und gar deren Veröffentli<strong>ch</strong>ung<br />
(wie dies etwa die US-Boy-<strong>Scout</strong>s auf dem Internet tun)<br />
3.4 Verglei<strong>ch</strong> mit anderen Ländern<br />
USA (http://www.meritbadge.com)<br />
Das <strong>Spezialitäten</strong>system der „Boyscouts of America“ heisst „Meritbadge-Programm“, was<br />
etwa soviel wie Verdienstabzei<strong>ch</strong>en heisst. Die Amerikaner kennen rund 120 sol<strong>ch</strong>er Abzei<strong>ch</strong>en.<br />
Jeder kann jedes Abzei<strong>ch</strong>en zu jeder Zeit ablegen. Für jede Spezialität sind klare Voraussetzungen<br />
und ein umfassender Wissenskatalog angegeben. In den USA werden au<strong>ch</strong><br />
die Verkaufszahlen der Badges erfasst, um zu sehen, wel<strong>ch</strong>es die Bestseller sind. Dabei<br />
stellt man fest, dass die absoluten Renner mehr oder weniger traditionelle Pfadi-Berei<strong>ch</strong>e<br />
wie Ko<strong>ch</strong>en, Camping oder Erste Hilfe sind.<br />
Das System, bzw. Badges und Inhalte, werden laufend angepasst. Dies wird dur<strong>ch</strong> eine eigentli<strong>ch</strong>e<br />
„Resear<strong>ch</strong>-Gruppe“ si<strong>ch</strong>ergestellt, wel<strong>ch</strong>e jedo<strong>ch</strong> auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> aus freiwilligen<br />
besteht. So kann es sein, dass immer wieder neue <strong>Spezialitäten</strong> dazu kommen und ältere<br />
vers<strong>ch</strong>winden.<br />
Für die Arbeit mit den <strong>Spezialitäten</strong> werden ni<strong>ch</strong>t nur umfassende Anforderungskataloge genannt,<br />
sondern au<strong>ch</strong> Arbeitsblätter zur Verfügung gestellt. Auf diesen kann der Pfadi seine<br />
Antworten eintragen oder Zei<strong>ch</strong>nungen anbringen. Die Anforderungen werden ebenfalls<br />
no<strong>ch</strong>mals erwähnt.<br />
Au<strong>ch</strong> die Amerikaner legen viel Wert darauf, dass in erster Linie der Pfadi selber bestimmen<br />
soll, in wel<strong>ch</strong>em Berei<strong>ch</strong> er si<strong>ch</strong> spezialisieren mö<strong>ch</strong>te. Sobald er zusammen mit dem Leiter<br />
seinen „Badge“ ausgewählt hat, wird ihm eine Art „Götti“ zugewiesen, der selber im entspre<strong>ch</strong>enden<br />
Berei<strong>ch</strong> gute Kenntnisse hat und dem Pfadfinder in der Erarbeitung seiner Spezialität<br />
helfen soll. Der „Götti“ (counselor) erläutert die Anforderungen. Dana<strong>ch</strong> muss der Pfadi<br />
si<strong>ch</strong> anhand des “Pamphlets”, das für jeden Badge existiert, vorbereiten und spezialisieren.<br />
Wenn der Pfadi glaubt, dass er bereit ist, meldet er si<strong>ch</strong> beim „Götti“, dem er das Gelernte<br />
vorführt. Wenn der „Götti“ mit der Präsentation zufrieden ist, wird für den Pfadi ein Formular<br />
unterzei<strong>ch</strong>net, mit dem er zu seinem Leiter geht, von dem er das Abzei<strong>ch</strong>en erhält.
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 13 -<br />
American Business, American Culture, American Heritage, American Labor, Animal Science,<br />
Ar<strong>ch</strong>aeology, Ar<strong>ch</strong>ery, Ar<strong>ch</strong>itecture, Art, Astronomy, Athletics, Atomic Energy, Auto Me<strong>ch</strong>anics,<br />
Aviation, Backpacking, Basketry, Bird Study, Bugling, Camping, Canoeing, Chemistry,<br />
Cinematography, Citizenship in the Community, Citizenship in the Nation, Citizenship in the<br />
World, Climbing, Coin Collecting, Collections, Communications, Computers, Cooking, Crime<br />
Prevention, Cyclin, Dentistry, Disabilities Awareness, Dog Care, and Drafting, Electricity,<br />
Electronics, Emergency Preparedness, Energy, Engineering, Entrepreneurship, and Environmental<br />
Science, Family Life, Farm Me<strong>ch</strong>anics, Fingerprinting, Fire Safety, First Aid, Fish<br />
and Wildlife Management, Fishing, Fly Fishing, and Forestry, Gardening, Genealogy, Geology,<br />
Golf, and Graphic Arts, Hiking, Home Repairs, and Horsemanship, Indian Lore, Insect<br />
Study, Journalism, Landscape Ar<strong>ch</strong>itecture, Law, Leatherwork, and Lifesaving, Mammal<br />
Study, Medicine, Metalwork, Model Design and Building, Motorboating, Music, Nature,<br />
Oceanography, and Orienteering, Painting, Personal Fitness, Personal Management, Pets,<br />
Photography, Pioneering, Plant Science, Plumbing, Pottery, Public Health, Public Speaking,<br />
and Pulp and Paper, Radio, Railroading, Reading, Reptile and Amphibian Study, Rifle Shooting,<br />
and Rowing, Safety, Salesmanship, S<strong>ch</strong>olarship, Sculpture, Shotgun Shooting, Skating,<br />
Small-Boat Sailing, Snow Sports, Soil and Water Conservation, Space Exploration, Sports,<br />
Stamp Collecting, Surveying, and Swimming, Textile, Theater, Traffic Safety, and Truck<br />
Transportation, Veterinary Medicine, Water Skiing, Weather, Whitewater, Wilderness Survival,<br />
Wood Carving, and Woodwork<br />
Österrei<strong>ch</strong> (http://www.ppoe.at/leiter/gusp/downloads.html)<br />
Das österrei<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e System glei<strong>ch</strong>t dem neuen PBS-System in vielen Punkten. So werden<br />
die <strong>Spezialitäten</strong> ni<strong>ch</strong>t nur glei<strong>ch</strong> genannt, sondern au<strong>ch</strong> in vers<strong>ch</strong>iedene Berei<strong>ch</strong>e eingeteilt.<br />
Diese alles in allem a<strong>ch</strong>t Berei<strong>ch</strong>e ähneln in vielen Punkten den Beziehungen und Methoden<br />
der PBS, na<strong>ch</strong> denen ja die neuen Abzei<strong>ch</strong>en gegliedert sind. Zusätzli<strong>ch</strong>e gibt es aber au<strong>ch</strong><br />
no<strong>ch</strong> ein sogenanntes „freies Abzei<strong>ch</strong>en“, über dessen Inhalt die Pfadigruppen selber<br />
bestimmen.<br />
Au<strong>ch</strong> die Inhalte der einzelnen <strong>Spezialitäten</strong> sind ni<strong>ch</strong>t derart umfassend wie etwa diejenigen<br />
der britis<strong>ch</strong>en oder US-amerikanis<strong>ch</strong>en Pfadi.<br />
Abbildung 4: Beispiel Spezialität Österrei<strong>ch</strong>
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 14 -<br />
Berei<strong>ch</strong> <strong>Spezialitäten</strong><br />
Verantwortungsbewusstes Leben in<br />
der Gemeins<strong>ch</strong>aft<br />
Gastgeben, Haushalt, Kinderpflege, Na<strong>ch</strong>bars<strong>ch</strong>aftshilfe<br />
Weltweite Verbundenheit Dolmets<strong>ch</strong>, FremdenführerIn, Tanzen und Volkstanzen,<br />
Volkskunde, Wegeskunde, Weltfreunds<strong>ch</strong>aft<br />
Kritis<strong>ch</strong>es Auseinandersetzen mit<br />
si<strong>ch</strong> selbst und der Umwelt<br />
Einfa<strong>ch</strong>es und Naturverbundenes<br />
Leben<br />
Bereits<strong>ch</strong>aft zum Abenteuer des Lebens<br />
Computer EDV, Fors<strong>ch</strong>en, Fotografieren, JournalistIn,<br />
Kunsthandwerk, Literatur, Ökologie, RednerIn,<br />
Umwelts<strong>ch</strong>utz, Wirts<strong>ch</strong>aften<br />
Bes<strong>ch</strong>lei<strong>ch</strong>en, GärtnerIn, Insektenkunde, Ko<strong>ch</strong>en,<br />
Pflanzenkunde, Spurenlesen, Sternenkunde, Tierkunde,<br />
Vogelkunde<br />
Bergsteigen, Lagern, Pionier, Seemann/-frau, Signalisieren,<br />
Waldkraft, Wandern<br />
S<strong>ch</strong>öpferis<strong>ch</strong>es Tun Handarbeiten, Lagerfeuerkunst, Malen und Zei<strong>ch</strong>nen,<br />
Modellbau, Musik, Sammeln, S<strong>ch</strong>auspielen,<br />
Singen<br />
Leben aus dem Glauben Ministrieren, Kir<strong>ch</strong>enges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, Liturgie<br />
Körperbewusstsein und körperli<strong>ch</strong>e<br />
Leistungsfähigkeit<br />
Tabelle 3: <strong>Spezialitäten</strong> in Österrei<strong>ch</strong><br />
Abbildung 5: Spezialabzei<strong>ch</strong>en in Österrei<strong>ch</strong><br />
Eislaufen, Radfahren, Reiten, Skifahren, S<strong>ch</strong>wimmen,<br />
Teamwork
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 15 -<br />
Abbildung 6: Urkunde für die <strong>Spezialitäten</strong>verleihung in Österrei<strong>ch</strong><br />
UK (http://www.scoutbase.org.uk/library/hqdocs/badges/scout-activity-index.htm)<br />
Die britis<strong>ch</strong>en Pfadis weisen ähnli<strong>ch</strong> wie andere angelsä<strong>ch</strong>sis<strong>ch</strong>e Länder wie etwa Kanada<br />
oder die USA eine grosse Tradition mit Spezialabzei<strong>ch</strong>en bzw. „Activity-Badges“ auf. Der<br />
britis<strong>ch</strong>e Pfadiverband bietet auf allen <strong>Stufe</strong>n sol<strong>ch</strong>e Badges<br />
an. Auf der Biber-<strong>Stufe</strong> deren 4, bei den Cub <strong>Scout</strong>s deren<br />
32, bei den Pfadfindern ganze 70 und bei den Explorern 1<strong>2.</strong><br />
Jeder, der diese <strong>Spezialitäten</strong>-Abzei<strong>ch</strong>en erhalten mö<strong>ch</strong>te,<br />
muss einen entspre<strong>ch</strong>enden Anforderungskatalog erfüllen.<br />
Dieser ist jedo<strong>ch</strong> weit weniger umfassend als die Inhalte der<br />
Meritbadges der US-Boyscouts. Neben dem Anforderungskatalog<br />
wird auf dem Internet au<strong>ch</strong> auf weiterführender<br />
Literatur hingewiesen. Einige Aktivitäten werden sogar von<br />
Instituten und Privatunternehmen gesponsert. So wird etwa<br />
der Meteorologie-Badge vom Unternehmen „metoffice“<br />
unterstützt oder der „Information-Te<strong>ch</strong>nology-Badge“ von<br />
der „British Cardiac Society“ BCS gesponsert.<br />
Neben den normalen, in si<strong>ch</strong> ges<strong>ch</strong>lossenen <strong>Spezialitäten</strong> gibt es vier sogenannte „Staged<br />
Badges“. Bei diesen kann der Pfadfinder je fünf <strong>Stufe</strong>n dur<strong>ch</strong>laufen, die aufeinander aufbauen.<br />
Die entspre<strong>ch</strong>enden Badges sind dann jeweils nummeriert, sehen aber symbolis<strong>ch</strong> glei<strong>ch</strong><br />
aus. Die „Staged“-Berei<strong>ch</strong>e sind Information Te<strong>ch</strong>nology, Musician, Nights Away und Swimming.<br />
Für die <strong>Scout</strong>s werden folgende „Activity-Badges“ angeboten (alphabetis<strong>ch</strong>e Reihenfolge):<br />
Administrator, Aeronautics, Air Resear<strong>ch</strong>er, Air Spotter, Basic Aviation Skills, Aviation Skills,<br />
Advanced Aviation Skills, Aviation Skills training options, Angler, Artist, Art Enthusiast,<br />
Astronomer, Athletics, Camp Cook, Camper, Campsite Service, Canoeist, Caver, Chef,<br />
Circus Skills, Climber, Community, Craft, Cyclist, Dinghy Sailor, D.I.Y., Dragon Boating,<br />
Electronics, Emergency Aid, Entertainer, Equestrian, Fire Safety, Forester, Global Conservation,<br />
Guide, Heritage, Hiker, Hill Walker, Hobbies, Interpreter, Librarian, Life Saver, Martial<br />
Arts, Master at Arms, Me<strong>ch</strong>anic, Meteorologist, Model Maker, My Faith, Naturalist, Basic<br />
Nautical Skills, Nautical Skills, Advanced Nautical Skills, Nautical Skills training options,<br />
Navigator, Orienteer, Photographer, Physical Recreation, Pioneer, Power Coxswain, Public<br />
Relations, Pulling, Quartermaster, Racing Helm, Radio Communicator, Skater, Smallholder,<br />
Snowsports, Sports Enthusiast, Survival Skills , Water Sports, World Faiths, Writer
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 16 -<br />
Australien<br />
Der nationale australis<strong>ch</strong>e Pfadiverband unters<strong>ch</strong>eidet zwis<strong>ch</strong>en sogenannten “Target-<br />
Badges” und “Poficiency-Badges”. Die Targets decken die Hauptkenntnisse ab, wel<strong>ch</strong>er im<br />
Pfadibetrieb nützli<strong>ch</strong> sein können. Es handelt si<strong>ch</strong> dabei um die Berei<strong>ch</strong>e Air Activities,<br />
Campcraft, Citizenship, Construction, Emergencies, Environment, Water Activities und Water<br />
Safety. Diese Target-Badges bzw. deren Anforderungen sind in drei Etappen gegliedert, das<br />
heisst der Badge kann insgesamt dreimal abgelegt werden – na<strong>ch</strong>einander. Dies ist also<br />
eine Parallele zum Etappensystem (Steps) der PBS. Die Badges der vers<strong>ch</strong>iedenen Etappen<br />
we<strong>ch</strong>seln dabei; ni<strong>ch</strong>t das Symbol, sondern ledigli<strong>ch</strong> die Farbe. Die Berei<strong>ch</strong>e Campcraft und<br />
Citizenship sind im Übrigen auf allen <strong>Stufe</strong>n obligatoris<strong>ch</strong>.<br />
Die Proficiency-Badges sind wie der Name es s<strong>ch</strong>on sagt, die eigentli<strong>ch</strong>en Spezialiserungen.<br />
Die Australier legen viel Wert darauf, dass diese <strong>Spezialitäten</strong> von den Pfadfindern selbst<br />
ausgewählt werden. Zudem können die Anforderungen jeweils den Bedürfnissen und Fähigkeiten<br />
des entspre<strong>ch</strong>enden Pfadfinders angepasst werden. Die grundsätzli<strong>ch</strong>en Anforderungen<br />
der insgesamt 31 <strong>Spezialitäten</strong> werden in einem Bu<strong>ch</strong> (<strong>Scout</strong> Record Book) aufgelistet.<br />
Abseiling, Acriculture, Animal Keeping, Anthropology, Arts, Astronomer, Bushcraft, Caving,<br />
Collector, Commerce, Communication, Community, Craft, Crime Prevention, Cultura Heritage,<br />
Entertainer, Fire Awareness, Individual Sport, Information Te<strong>ch</strong>nology, Literary Arts,<br />
Modeller, Music, Outdoor, Performing Arts, Top Rope Climbing, Science, Team Sport, Team,<br />
Te<strong>ch</strong>nology, Trades, World <strong>Scout</strong>ing<br />
Abbildung 8: Proficiency-Badges in Australien
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 17 -<br />
4 Grundlagen/Einbettung<br />
In diesem Kapitel geht es darum aufzuzeigen, wie si<strong>ch</strong> das <strong>Spezialitäten</strong>-System innerhalb<br />
der Grundlagen der PBS verhält.<br />
4.1 Einbettung in die Grundlagen<br />
Das <strong>Spezialitäten</strong>-System ist kein expliziter Bestandteil der Grundlagen. Do<strong>ch</strong> ergibt si<strong>ch</strong> in<br />
Zielen und Methoden eine Übers<strong>ch</strong>neidung. Ein Pfadi interessiert si<strong>ch</strong> für einen Berei<strong>ch</strong>, bildet<br />
si<strong>ch</strong> in diesem aus und gibt sein Wissen weiter. Dadur<strong>ch</strong> wird die Beziehung zur Persönli<strong>ch</strong>keit<br />
gestärkt: Mehr „Wissen“ kräftigt das Selbstbewusstsein, ma<strong>ch</strong>t ihn stolz. Hingegen<br />
erhalten die Pfadis au<strong>ch</strong> Gelegenheit, ihre Selbstständigkeit weiter zu entwickeln, indem sie<br />
ihren <strong>Spezialitäten</strong>-Inhalt dur<strong>ch</strong> eigene Re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>en, Erfahrungen und Aktionen erweitern<br />
und ihn später laufend aktualisieren.<br />
<strong>Spezialitäten</strong>, vor allem au<strong>ch</strong> das Abzei<strong>ch</strong>en, bestimmen im Pfadialltag die Beziehung zu<br />
den Mitmens<strong>ch</strong>en: Die Spezialität sagt etwas über seinen Träger aus. Die erste Begegnung<br />
zweier Pfadis ist somit ein respektvolles Erkennen der Fähigkeiten des Gegenübers. Au<strong>ch</strong><br />
ergibt si<strong>ch</strong> ein gemeinsamer S<strong>ch</strong>nittpunkt, über den sie si<strong>ch</strong> austaus<strong>ch</strong>en können. S<strong>ch</strong>on in<br />
der <strong>Spezialitäten</strong>-Ausbildung und dann vor allem, wenn ein Pfadi selber eine Spezialität anbieten<br />
kann, spielt Kreativität (Beziehung zur Welt) eine wi<strong>ch</strong>tige Rolle. Einerseits ist bei gewissen<br />
<strong>Spezialitäten</strong>-Inhalten Kreativität eine Vorraussetzung, andererseits ist sie bei der<br />
Umsetzung der <strong>Spezialitäten</strong> gefragt: Wie gestalte i<strong>ch</strong> meinen Block, so dass er „anspre<strong>ch</strong>end“<br />
ist für die Pfadis? Was sind Elemente, wie i<strong>ch</strong> sie Pfadis spieleris<strong>ch</strong> abholen kann?<br />
Die <strong>Spezialitäten</strong> bieten eine Mögli<strong>ch</strong>keit, die fünf Beziehungen au<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> in der Praxis zu<br />
leben. Die fünf <strong>Spezialitäten</strong>-Kategorien, die si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> die Farbgebung voneinander unters<strong>ch</strong>eiden,<br />
entspre<strong>ch</strong>en den fünf Beziehungen (vgl. Tabelle 4). Jede „Beziehung“ enthält vier<br />
bis fünf Gebiete, in denen ein Pfadi si<strong>ch</strong> spezialisieren kann. In der Methodik soll eine Motivation<br />
ges<strong>ch</strong>affen werden, damit die Pfadis je eine Spezialität aus den vers<strong>ch</strong>iedenen „Beziehungen“<br />
wählen können.<br />
Ebenfalls Deckungen ergeben si<strong>ch</strong> bei den Methoden: Die Wissensaneignung und der Erfahrungsaustaus<strong>ch</strong><br />
bestimmen den „Persönli<strong>ch</strong>en Forts<strong>ch</strong>ritt“ wesentli<strong>ch</strong> mit. Die <strong>Spezialitäten</strong>-<br />
Ausbildung erfolgt in einer Gruppe mit Glei<strong>ch</strong>altrigen. Sie hat au<strong>ch</strong> Auswirkungen auf das<br />
Leben in der Gruppe: Mit „Experten“ in gewissen Gebieten lassen si<strong>ch</strong> neue Übungsinhalte<br />
umsetzten und vertiefen. Au<strong>ch</strong> trägt die Ausbildung dazu bei, in gewissen Punkten Mitbestimmung<br />
und Verantwortung zu übernehmen. Die <strong>Spezialitäten</strong> können je na<strong>ch</strong> Art der Präsentation<br />
und Dur<strong>ch</strong>führung rituellen Charakter annehmen. Dies wäre au<strong>ch</strong> wüns<strong>ch</strong>enswert,<br />
denn dadur<strong>ch</strong> würden sie in den Gruppentraditionen no<strong>ch</strong> mehr verankert.<br />
4.2 Einbettung in die <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> (Profil und Methodik) und den „Persönli<strong>ch</strong>en Forts<strong>ch</strong>ritt“<br />
Laut <strong>Stufe</strong>nprofil erhöhen Abzei<strong>ch</strong>en, darunter explizit die <strong>Spezialitäten</strong>, „den Anreiz, eine<br />
Herausforderung anzugehen und ma<strong>ch</strong>en das Errei<strong>ch</strong>te für alle si<strong>ch</strong>tbar“ (<strong>Stufe</strong>nprofil, S.<br />
15). Deshalb sind sie au<strong>ch</strong> Bestandteil des „Persönli<strong>ch</strong>en Forts<strong>ch</strong>ritts“: Die <strong>Spezialitäten</strong> unterstützen<br />
die Kinder und Jugendli<strong>ch</strong>en dabei, in vielen vers<strong>ch</strong>iedenen Berei<strong>ch</strong>en Wissen<br />
und Fähigkeiten zu sammeln. Sie entspre<strong>ch</strong>en au<strong>ch</strong> der heutigen Gesells<strong>ch</strong>aftstendenz zur<br />
Individualisierung. Der Persönli<strong>ch</strong>e Forts<strong>ch</strong>ritt bietet die Mögli<strong>ch</strong>keit, seine Kräfte und Stärken<br />
zu messen und dafür eine Anerkennung zu bekommen, bei den <strong>Spezialitäten</strong> in Form<br />
eines Abzei<strong>ch</strong>ens.<br />
Der Persönli<strong>ch</strong>e Forts<strong>ch</strong>ritt selbst soll hingegen den ganzen Mens<strong>ch</strong>en betreffen. Er soll die<br />
Bereits<strong>ch</strong>aft stärken, für si<strong>ch</strong> selber, für andere und für die Um-/Mitwelt Verantwortung zu<br />
übernehmen. Die vers<strong>ch</strong>iedenen Hilfsmittel zum „Persönli<strong>ch</strong>en Forts<strong>ch</strong>ritt“, z.B. Steps sind in<br />
Etappen unterteilt. Leiter und Pfadi einigen si<strong>ch</strong> dabei auf Ziele, auf die sie dann gemeinsam<br />
hinarbeiten und überprüfen, ob alle Bedingungen erfüllt worden sind.
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 18 -<br />
Eines dieser Hilfsmittel für den „Persönli<strong>ch</strong>en Forts<strong>ch</strong>ritt“ der Pfadis stellt das Steps-<br />
Programm dar. Der Unters<strong>ch</strong>ied zur <strong>Spezialitäten</strong>-Ausbildung besteht darin, dass alle Pfadis<br />
einer Gruppe dur<strong>ch</strong> Steps auf einen gemeinsamen Wissensstand gehoben werden. Teile der<br />
Steps-Anforderungen fliessen au<strong>ch</strong> in die Anforderungen der <strong>Spezialitäten</strong> ein. Eine weitere<br />
Gemeinsamkeit besteht in der Methodik: Die Dur<strong>ch</strong>führung der <strong>Spezialitäten</strong> beruht ebenfalls<br />
auf einem 3-Phasen-Modell.<br />
Mit den <strong>Spezialitäten</strong> kann ein Pfadi seine Interessen und Neigungen weiter vertiefen, zum<br />
Teil selbstständig. Das ist der Hauptunters<strong>ch</strong>ied zu Steps, stellt aber keine Konkurrenz dar,<br />
sondern wie Steps eine Ergänzung des „Persönli<strong>ch</strong>en Forts<strong>ch</strong>ritts“.<br />
Die Gefahr, dass die <strong>Spezialitäten</strong> ein zu grosses Gewi<strong>ch</strong>t im Pfadialltag erlangen könnten,<br />
besteht im bisherigen wie au<strong>ch</strong> im neu vorges<strong>ch</strong>lagenen System. Es kommt auf die Leiter<br />
einer Abteilung an, wie diese das Konzept umsetzen werden.<br />
4.3 Die neuen Abzei<strong>ch</strong>en<br />
Eine der vielen geäusserten Kritikpunkte an den alten <strong>Spezialitäten</strong> war, dass die Zusammenlegung<br />
der früher zahlrei<strong>ch</strong>en auf sieben <strong>Spezialitäten</strong> zu viele Unklarheiten hinterliess.<br />
Die Wüns<strong>ch</strong>e der Basis zielen in Ri<strong>ch</strong>tung grösserer Anzahl, um den Pfadis mehr individuelle<br />
Mögli<strong>ch</strong>keiten in der persönli<strong>ch</strong>en Ausbildungswahl zu bieten. Wi<strong>ch</strong>tig ist jedo<strong>ch</strong>, dass dabei<br />
die fünf Beziehungen in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Kennzei<strong>ch</strong>nung jeder Beziehung<br />
mit einer eigenen Farbe stärkt die Präsenz der Beziehungen im Übungsalltag. Jede<br />
Spezialität ist aufgrund seiner Grundfarbe einer Beziehung zuordenbar (in Anlehnung an die<br />
1. <strong>Stufe</strong>). Jedes Abzei<strong>ch</strong>en hat jedo<strong>ch</strong> neben der Grundfarbe au<strong>ch</strong> ein klar erkennbares, individuelles<br />
Symbol (vgl. Tabelle 4).<br />
Die neuen Abzei<strong>ch</strong>en sind von der Grösse her soweit angepasst, dass bis zu fünf Abzei<strong>ch</strong>en<br />
auf dem linken Oberärmel des Pfadihemdes Platz finden. Fünf Abzei<strong>ch</strong>en sind das obere<br />
Limit, denn grundsätzli<strong>ch</strong> soll pro Pfadijahr eine Spezialität erarbeitet werden.<br />
Mit den neuen Abzei<strong>ch</strong>en soll, abgestimmt auf die Grundlagen und des „Persönli<strong>ch</strong>en Forts<strong>ch</strong>rittes“,<br />
folgendes Ziel errei<strong>ch</strong>t werden:<br />
� Die individuellen Ausbildungsansprü<strong>ch</strong>e der Pfadis sollen berücksi<strong>ch</strong>tigt werden.<br />
� Der persönli<strong>ch</strong>e Forts<strong>ch</strong>ritt der Pfadis in ausgesu<strong>ch</strong>ten Berei<strong>ch</strong>en soll gefördert werden.<br />
� Jeder Pfadi soll im Verlauf seiner „Pfadi-Karriere“ Spezialisierungen aus je einem Berei<strong>ch</strong><br />
aller fünf Beziehungen erarbeiten.
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 19 -<br />
Kü<strong>ch</strong>e<br />
Kunst<br />
Musik<br />
Beziehung zur Persönli<strong>ch</strong>keit Beziehung zur Welt<br />
S<strong>ch</strong>auspielerei<br />
Zei<strong>ch</strong>nen<br />
Karte/Kompass<br />
Meteorologie<br />
Natur<br />
Pionier<br />
Umwelt<br />
Beziehung zu den Mitmens<strong>ch</strong>en Beziehung zum Körper<br />
Computer<br />
Fotografie<br />
Journalismus<br />
Samariterei<br />
Übermittlung<br />
Spiele<br />
Sport<br />
Überleben in der Natur<br />
Velo<br />
Wasser<br />
Beziehung zum Sinn des Lebens Winter<br />
Animation Spirituelle<br />
Astronomie<br />
Kultur/Internationales <br />
Zeremonie/Traditionen<br />
Tabelle 4: Die neuen Abzei<strong>ch</strong>en
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 20 -<br />
5 Methoden der Umsetzung<br />
5.1 Einleitung<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> besteht eine Fülle von vers<strong>ch</strong>iedenen Methoden, wel<strong>ch</strong>e zur Umsetzung der<br />
<strong>Spezialitäten</strong> in einer Einheit angewendet werden können. Es ist ni<strong>ch</strong>t unsere Absi<strong>ch</strong>t, einen<br />
allgemeingültigen und unverrückbaren Leitfaden für die Umsetzung zu geben, sondern viel<br />
eher Hinweise und Ideen zu präsentieren. Die Ausführungen sind in der Folge au<strong>ch</strong> als „Beispiele“<br />
aufzufassen. Trotzdem soll es mögli<strong>ch</strong> sein, die genannten Hinweise eins zu eins<br />
umzusetzen.<br />
Wie oben bereits ausgeführt, sind die <strong>Spezialitäten</strong> Bestandteil der Methode „ Persönli<strong>ch</strong>er<br />
Forts<strong>ch</strong>ritt “, wie er im <strong>Stufe</strong>nprofil der Pfadibewegung S<strong>ch</strong>weiz definiert wird. Die Abzei<strong>ch</strong>en<br />
wurden farbli<strong>ch</strong> und inhaltli<strong>ch</strong> so gestaltet, dass die fünf Beziehungen abgedeckt werden.<br />
Vorgesehen ist, dass ein Pfadfinder in den fünf Jahren, in denen er dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> in der<br />
zweiten <strong>Stufe</strong> verbringt, je eine Spezialität erlangen soll. Im Idealfall eines aus jeder der fünf<br />
Beziehungen.<br />
Es soll hier an den drei Phasen „Entdecken“, „Kennenlernen, si<strong>ch</strong> spezialisieren“ und „Können<br />
und weitergeben“ festgehalten werden, wie sie bereits im jetzt aktuellen „<strong>Spezialitäten</strong>ordner“<br />
aufgeführt werden. Wie eine Umsetzung na<strong>ch</strong> diesem Modell aussehen kann, wird<br />
im nä<strong>ch</strong>sten Kapitel beispielhaft erläutert.<br />
Ein weiteres Methodenelement, wel<strong>ch</strong>es in die Überlegungen einfliessen soll, ist die Ausbildung,<br />
wel<strong>ch</strong>e ein Pfadi in seiner Karriere dur<strong>ch</strong>läuft. Mit den <strong>Spezialitäten</strong> geht zwar eine<br />
Spezialisierung einher, diese sollte si<strong>ch</strong> aber dur<strong>ch</strong>aus ni<strong>ch</strong>t nur auf einen Berei<strong>ch</strong> beziehen.<br />
Die Ausbildung zu „Allroundern“ hat in der Pfadi grossen Stellenwert. Deshalb ist wie bereits<br />
erwähnt vorgesehen, dass jeder Pfadi während seiner Pfadikarriere je eine Spezialität aus<br />
einem der fünf Berei<strong>ch</strong>e (vgl. oben) erlangen soll. Von der Erfüllung mehrerer <strong>Spezialitäten</strong><br />
aus einem einzigen Berei<strong>ch</strong> ist hingegen abzuraten. Die Themen sollen von den Pfadis<br />
selbst ausgewählt werden können. Ein Pfadi dur<strong>ch</strong>läuft die zweite <strong>Stufe</strong> im Normalfall in gut<br />
fünf Jahren und so kann für jedes Jahr eine Spezialität vorgesehen werden. Dieses Mass<br />
sollte ni<strong>ch</strong>t übers<strong>ch</strong>ritten werden, da für den Pfadi neben den Anforderungen von Steps no<strong>ch</strong><br />
viele Dinge ausserhalb der Pfadi anstehen.<br />
Es folgen nun no<strong>ch</strong> einige grundlegende methodis<strong>ch</strong>e Überlegungen, wel<strong>ch</strong>e es anzustellen<br />
gilt, bevor <strong>Spezialitäten</strong> dur<strong>ch</strong>geführt werden:<br />
Bereits in einer Jahresplanung einer Einheit/Abteilung müssen die <strong>Spezialitäten</strong> einen Platz<br />
haben. Diese Planung muss langfristig sein. Man muss si<strong>ch</strong> beispielsweise ents<strong>ch</strong>eiden, ob<br />
man die <strong>Spezialitäten</strong> im Rahmen eines Pfadijahres, eines Quartalsprogramms oder gar eines<br />
Wo<strong>ch</strong>enlagers dur<strong>ch</strong>führen mö<strong>ch</strong>te. Von ersterer Mögli<strong>ch</strong>keit – die im Übrigen in der<br />
bestehenden Methodik favorisiert wird – ist eher abzuraten. Es ist s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t unrealistis<strong>ch</strong>, dass<br />
si<strong>ch</strong> eine Pfadigruppe oder ein Pfadi ein Jahr lang mit einem Thema auseinadersetzt, ges<strong>ch</strong>weige<br />
denn, dass daraus ein gewinnbringender Lerneffekt erzielt werden kann. Bereits<br />
hier sieht man, wie vielfältig die Mögli<strong>ch</strong>keiten sind.<br />
5.2 Phasen des <strong>Spezialitäten</strong>-Prozesses<br />
Entdecken<br />
In dieser ersten Phase soll der Pfadi seine Interessen entdecken. Dazu können die Truppleiter<br />
oder Gruppenführer den Pfadis aufzeigen, wel<strong>ch</strong>e <strong>Spezialitäten</strong> von ihnen angeboten<br />
werden und wel<strong>ch</strong>es die Inhalte der jeweiligen Ausbildung sind.<br />
Beispiel: Die Pfadis können si<strong>ch</strong> an einem Ans<strong>ch</strong>lagbrett und bei den Truppleitern oder<br />
Gruppenführern über die angebotenen <strong>Spezialitäten</strong> informieren und si<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> eigenen Interessen<br />
für eine Spezialität ents<strong>ch</strong>eiden. Der Pfadi teilt seine Ents<strong>ch</strong>eidung den Truppleitern<br />
oder Gruppenführern mit.
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 21 -<br />
Kennenlernen, si<strong>ch</strong> spezialisieren<br />
Hat si<strong>ch</strong> der Pfadi für eine Spezialität ents<strong>ch</strong>ieden, beginnt die eigentli<strong>ch</strong>e <strong>Spezialitäten</strong>-<br />
Ausbildung.<br />
Wenn die Spezialität während eines Quartals realisiert wird, planen die Truppleiter oder<br />
Gruppenführer während dieser Zeit vers<strong>ch</strong>iedene Aktivitäten, die si<strong>ch</strong> mit den angebotenen<br />
<strong>Spezialitäten</strong> befassen. Im Lager (so z.B. im Sommerlager) können au<strong>ch</strong> <strong>Spezialitäten</strong>-<br />
Abzei<strong>ch</strong>en erarbeitet werden.<br />
Dieser Teil findet während eines Quartals oder im Lager statt (eine kurze Vorbereitung kann<br />
s<strong>ch</strong>on zu Hause stattfinden) und endet in einer Vorstellung/Prüfung des neu erlangten Wissens<br />
der Pfadis.<br />
Beispiel: Der Pfadi kann nun die Spezialität erlernen. Dies ges<strong>ch</strong>ieht während dem Quartal<br />
oder in einem Lager. Zum S<strong>ch</strong>luss überprüfen die Truppleiter und Gruppenführer, ob der<br />
Pfadi wirkli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> etwas Neues erlernt hat und das Abzei<strong>ch</strong>en wird in einer kleinen Feier<br />
übergeben.<br />
Können und Weitergeben<br />
Dieser Teil beginnt erst, wenn der Pfadi die <strong>Spezialitäten</strong>-Ausbildung abges<strong>ch</strong>lossen und das<br />
Abzei<strong>ch</strong>en erhalten hat. Er soll si<strong>ch</strong> weiterhin in seinem Berei<strong>ch</strong> informieren und als Spezialist<br />
oder Leiter für dieses Gebiet auftreten. Er gibt seine Kenntnisse weiter und hilft den jüngeren<br />
Pfadis, si<strong>ch</strong> in seinem Gebiet zure<strong>ch</strong>tzufinden.<br />
Beispiel: Der Pfadi wird gezielt vom Gruppenführer bei Aktivitäten der Gruppe eingesetzt. Bei<br />
einer Velotour wird z.B. derjenige Pfadi beigezogen, wel<strong>ch</strong>er eine <strong>Spezialitäten</strong>-Ausbildung<br />
in diesem Berei<strong>ch</strong> hat.<br />
5.3 Entdecken<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> soll jeder Pfadi selber wählen können, wel<strong>ch</strong>e <strong>Spezialitäten</strong> er erlangen will.<br />
Die Funktion des Truppleiter und vor allem des Gruppenführers besteht darin, diese bekannt<br />
zu ma<strong>ch</strong>en und die Pfadis zu motivieren, si<strong>ch</strong> <strong>Spezialitäten</strong> anzueignen. Des weitern kann<br />
der Leiter Unterstützung bei der Ents<strong>ch</strong>eidungsfindung geben, wo dies nötig ist. Wi<strong>ch</strong>tigste<br />
Voraussetzung für die Aneignung von <strong>Spezialitäten</strong> ist ein gewisses Interesse und ein minimales<br />
Vorwissen zum entspre<strong>ch</strong>enden Berei<strong>ch</strong>. Das Alter hingegen spielt eine untergeordnete<br />
Rolle.<br />
Wenn die Ents<strong>ch</strong>eidung gefallen ist, muss der Truppleiter in Abspra<strong>ch</strong>e mit den Gruppenführern<br />
die Anforderungen bekannt geben. Dazu sollten die Vorlagen aus dem A7-Bü<strong>ch</strong>lein<br />
verwendet werden. Es können dana<strong>ch</strong> Gruppen von Pfadis gebildet werden, wel<strong>ch</strong>e si<strong>ch</strong> mit<br />
demselben Thema auseinandersetzen. Dies kann wiederum auf vers<strong>ch</strong>iedenste Weise ges<strong>ch</strong>ehen.<br />
Man kann si<strong>ch</strong> in Gruppenarbeiten das Thema erarbeiten, man kann Teile des<br />
Themas alleine zu Hause aneignen oder gar auf Exkursionen mit Experten spre<strong>ch</strong>en oder<br />
passende Anlässe, Museen oder Einri<strong>ch</strong>tungen besu<strong>ch</strong>en.<br />
5.4 Kennenlernen, si<strong>ch</strong> spezialisieren<br />
Na<strong>ch</strong> der Auswahl eines Abzei<strong>ch</strong>ens muss der Gruppenführer oder Truppleiter zusammen<br />
mit dem Pfader die Anforderungen diskutieren und ihm praktis<strong>ch</strong>e Tips für die Umsetzung<br />
geben. Der entspre<strong>ch</strong>ende Gruppenführer („Götti“) muss si<strong>ch</strong> als Anlaufstelle für Fragen aller<br />
Art während der ganzen Zeit der Aneignung anbieten. Er betreut den Pfadi bei seiner Spezialisierung<br />
in einem gewissen Sinne und ist au<strong>ch</strong> für ein gesundes Mass an Kontrolle zuständig.
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 22 -<br />
Zeitraum<br />
Eine wi<strong>ch</strong>tige Ents<strong>ch</strong>eidung, wel<strong>ch</strong>e vor der Aneignung getroffen werden muss, ist der Zeitraum,<br />
in wel<strong>ch</strong>em diese stattfinden soll. Zum einen bietet si<strong>ch</strong> die Mögli<strong>ch</strong>keit, <strong>Spezialitäten</strong><br />
während eines Quartals einzubinden. So wird si<strong>ch</strong>ergestellt, dass au<strong>ch</strong> Exkursionen und<br />
Besu<strong>ch</strong>e in Museen mögli<strong>ch</strong> sind. Falls die Umsetzung innerhalb eines Lagers ges<strong>ch</strong>ieht,<br />
wird dies s<strong>ch</strong>wieriger. Man kann bzw. sollte aber au<strong>ch</strong> in dieser Situation die Mögli<strong>ch</strong>keit bieten,<br />
Experten zu interviewen, Museen zu besu<strong>ch</strong>en oder Exkursionen zu unternehmen. Je<br />
na<strong>ch</strong> Ort des Lagers kann dies sogar in der Lagerzeit absolviert werden. Ansonsten muss<br />
vor oder na<strong>ch</strong> dem Lager dafür genügend Zeit sein.<br />
Es ist sowieso davon abzuraten, sämtli<strong>ch</strong>e Phasen der <strong>Spezialitäten</strong>-Aneignung in einem<br />
einzigen Lager dur<strong>ch</strong>zuführen. Es können im Lager z.B. S<strong>ch</strong>werpunkte gesetzt werden. Es<br />
kann etwa der Starts<strong>ch</strong>uss und die Wahl der <strong>Spezialitäten</strong> stattfinden oder natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> der<br />
Abs<strong>ch</strong>luss mit der feierli<strong>ch</strong>en Übergabe des Abzei<strong>ch</strong>ens.<br />
Ebenso abzuraten ist von einer allzu langen Zeit der Bes<strong>ch</strong>äftigung mit <strong>Spezialitäten</strong>. Mit der<br />
Zeit wird es den Pfadis langweilig und deshalb müssen der Abs<strong>ch</strong>luss und der Erhalt des<br />
Abzei<strong>ch</strong>ens stets absehbar sein.<br />
Gruppen<br />
Sofern innerhalb der Einheit oder Abteilung glei<strong>ch</strong>zeitig mehrere Pfadis dieselbe Spezialität<br />
wählen, können si<strong>ch</strong> diese au<strong>ch</strong> als eine Art „Lerngruppe“ zusammens<strong>ch</strong>liessen und beispielsweise<br />
zusammen eine Exkursion planen oder eine Aktivität dur<strong>ch</strong>führen. Trotzdem darf<br />
es dabei ni<strong>ch</strong>t soweit kommen, dass eine Person dominierend wird. Die individuelle Auseinandersetzung<br />
mit der Thematik bleibt das Wesentli<strong>ch</strong>e.<br />
5.5 Kategorien von Aktivitäten<br />
In der Aneignung werden vers<strong>ch</strong>iedene Aktivitäten unters<strong>ch</strong>ieden. Zum einen gibt es die Einzel-<br />
oder Gruppenarbeit. Dabei muss der „Spezialist“ selber (oder zusammen mit anderen,<br />
wel<strong>ch</strong>e dieselbe Spezialität ablegen) Informationen zusammensu<strong>ch</strong>en und si<strong>ch</strong> Wissen aneignen.<br />
Dabei können au<strong>ch</strong> Eltern oder Ges<strong>ch</strong>wister eine unterstützende Rolle spielen.<br />
Selbst der Gruppenführer kann wiederum als Anlaufstelle (z.B. für Hinweise, wo die gewüns<strong>ch</strong>ten<br />
Informationen zu finden sind) dienen. Zusammengefasst ist dies die klassis<strong>ch</strong>e<br />
Kopfarbeit.<br />
Zweitens gibt es bildneris<strong>ch</strong>e oder gestalteris<strong>ch</strong>e Aktivitäten. Dabei soll der „Spezialist“ Informationen<br />
mit gestalteris<strong>ch</strong>en Mitteln verarbeiten. Beispielsweise einen passenden Gegenstand<br />
basteln oder ein informatives Plakat gestalten. Es geht hier also um die klassis<strong>ch</strong>e<br />
Handarbeit.<br />
Drittens kann si<strong>ch</strong> der „Spezialist“ die praktis<strong>ch</strong>e Anwendung seines Themengebietes in der<br />
Realität ans<strong>ch</strong>auen. Dazu kann er Exkursionen unternehmen, Interviews mit Experten führen<br />
oder einen passenden Anlass besu<strong>ch</strong>en. Hier soll der „Spezialist“ seinen Horizont auf einer<br />
neuen Ebene erweitern können.<br />
Letztli<strong>ch</strong> ist au<strong>ch</strong> das eigentli<strong>ch</strong>e „Pfadierlebnis“ wi<strong>ch</strong>tig. Dabei geht es um die Anwendung<br />
der Spezialität im Pfadialltag. Der „Spezialist“ soll bei der Organisation oder Teilnahme an<br />
einem Pfadierlebnis merken, warum seine Spezialität im Pfadialltag eine wi<strong>ch</strong>tige Rolle spielt<br />
und spielen kann.<br />
Auf eine explizite Kategorisierung der Aktivitäten in dem oben ges<strong>ch</strong>ilderten Sinne soll verzi<strong>ch</strong>tet<br />
werden. Die Einbringung einer sol<strong>ch</strong>en Kategorisierung in das geplante A7-Bü<strong>ch</strong>lein<br />
würde nur Verwirrung stiften. Trotzdem soll sie in der Umsetzung wi<strong>ch</strong>tige Anhaltspunkte und<br />
einen Raster für die Einhaltung der Abwe<strong>ch</strong>slung oder gar Ganzheitli<strong>ch</strong>keit der Aktivitäten<br />
liefern.
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 23 -<br />
Planung (Leiter) � Wahl des Zeitraums (Jahr, Quartal, Lager, einzelne<br />
Übungen)<br />
� Bekanntma<strong>ch</strong>ung bei den Pfadfindern<br />
Entdecken (Pfadi, mit Unerstützung<br />
der Truppleiter und Gruppenführer)<br />
Kennenlernen, si<strong>ch</strong> spezialisieren<br />
Aneignung der Spezialität<br />
(Pfadi mit Gruppenführer)<br />
Können und Weitergeben<br />
(Pfadi mit Gruppenführer)<br />
� Wahl der Beziehung (Abzei<strong>ch</strong>enfarbe)<br />
� Wahl der Spezialität<br />
� evt. Bildung von Gruppen<br />
� Anforderungen kennenlernen (sowohl inhaltli<strong>ch</strong>e<br />
als au<strong>ch</strong> organisatoris<strong>ch</strong>e)<br />
� Intensive Auseinandersetzung mit dem Thema<br />
� Vers<strong>ch</strong>iedene Methoden: Wissenserarbeitung,<br />
gestalteris<strong>ch</strong>es Handwerk, Exkursionen/Anlässe,<br />
Pfadierlebnisse<br />
� Lernkontrolle/Gesprä<strong>ch</strong> mit Leiter, Vorführung/Präsentation<br />
� Übergabe von Abzei<strong>ch</strong>en und Diplom<br />
� Einsatz des Spezialisten/ der Spezialistin im Pfadibetrieb<br />
Tabelle 5: Zusammenfassung der methodis<strong>ch</strong>en Hinweise und Ideen<br />
5.6 Lernkontrolle<br />
Laufende „Kontrolle“<br />
Während dem gewählten Zeitraum (Lager, Quartal, einzelne Übungen usw.) müssen den<br />
Pfadis geeignete Anspre<strong>ch</strong>personen (Gruppenführer, Truppleiter) zur Verfügung stehen. Sie<br />
haben au<strong>ch</strong> die Aufgabe, eine sanfte laufende Kontrolle zu ma<strong>ch</strong>en und selber eine Sensibilität<br />
zu entwickeln, um die Bedürfnisse der Pfadis abs<strong>ch</strong>ätzen zu können. Trotzdem bleibt es<br />
Aufgabe des Pfaders selbst, si<strong>ch</strong> die notwendigen Informationen zu bes<strong>ch</strong>affen. Die Anspre<strong>ch</strong>person<br />
nimmt ihm diese Aufgabe ni<strong>ch</strong>t ab, sondern unterstützt ihn in deren Umsetzung.<br />
Abs<strong>ch</strong>luss<br />
Wenn der Pfadi selbst das Gefühl hat, dass er die gestellten Anforderungen erfüllen kann,<br />
sollte er si<strong>ch</strong> beim „Götti“ melden. Dieser führt dann eine Art S<strong>ch</strong>lusstest dur<strong>ch</strong>, in dem er<br />
Fragen stellt, gebastelte Gegenstände beurteilt oder dur<strong>ch</strong>geführte Pfadianlässe oder –<br />
erlebnisse auswertet.<br />
Grundsätzli<strong>ch</strong> ist davon abzuraten, bereits von Anfang an auf den Tag genau einen Abs<strong>ch</strong>lusstermin<br />
festzulegen. Sollte das trotzdem ges<strong>ch</strong>ehen (z.B. am Vortag der Abreise in<br />
einem Lager), muss die Mögli<strong>ch</strong>keit bestehen, dies no<strong>ch</strong>mals zu vers<strong>ch</strong>ieben, sofern der<br />
Pfadi die Anforderungen ni<strong>ch</strong>t ganz erfüllen kann. Wenn jemand einmal das Abzei<strong>ch</strong>en erhalten<br />
hat, kann er dies ni<strong>ch</strong>t mehr verlieren.<br />
Übergabe des Abzei<strong>ch</strong>ens<br />
Die Übergabe der Abzei<strong>ch</strong>en sollte in einem feierli<strong>ch</strong>en Rahmen ges<strong>ch</strong>ehen. Neben dem<br />
Abzei<strong>ch</strong>en selbst, kann au<strong>ch</strong> ein Diplom übergeben werden, das jede Einheit/Abteilung individuell<br />
gestalten kann. Wenn mögli<strong>ch</strong> sollte eine sol<strong>ch</strong>e „Diplomfeier“ mit mehreren Pfadis<br />
glei<strong>ch</strong>zeitig stattfinden – egal wel<strong>ch</strong>e Spezialität diese abgelegt haben.
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 24 -<br />
5.7 Können und weitergeben<br />
Mit dem Erhalt des Abzei<strong>ch</strong>ens beginnt der eigentli<strong>ch</strong>e Sinn der Spezialität zu wirken. Der<br />
Spezialist soll seine Einheit/Gruppe von nun an mit seiner Spezialität unterstützen. Immer<br />
wenn in der Gruppe eine Aktivität im jeweiligen <strong>Spezialitäten</strong>-Berei<strong>ch</strong> geplant wird, kann der<br />
Spezialist dabei Unterstützung bieten oder gewisse Dinge sogar selber organisieren.<br />
Ein Pfadi kann na<strong>ch</strong> dem Ablegen einer Spezialität au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> weitere Abzei<strong>ch</strong>en erlangen.<br />
Zu empfehlen ist jeweils eine Spezialität pro Jahr in der <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong>. Insgesamt kommen so fünf<br />
<strong>Spezialitäten</strong> zusammen. Idealerweise stammt jede Spezialität wie bereits erwähnt aus einer<br />
anderen Beziehung.<br />
6 Musterbeispiel für die praktis<strong>ch</strong>e Umsetzung der Spezialabzei<strong>ch</strong>en<br />
Als Musterbeispiel für die Umsetzung dient die Abteilung Falkenstein. Die Pfaderin Plauder<br />
ist im Frühling von den Bienli zu den Pfadis übergetreten. Am Tag des Übertritts ma<strong>ch</strong>t sie<br />
bereits das erste Mal mit den <strong>Spezialitäten</strong> Bekannts<strong>ch</strong>aft:<br />
� Die älteren Pfadi mit der Spezialität „Traditionen/Zeremonie“ haben ihre Übertritts-<br />
Urkunde gestaltet und überrei<strong>ch</strong>t. Au<strong>ch</strong> haben diese Pfadis bereits ein „Gotti“ für sie bestimmt,<br />
wel<strong>ch</strong>e ihr im ersten Jahr in der <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> zur Seite stehen wird.<br />
� Plauder erhält am Übertritt ein Bü<strong>ch</strong>lein, worin alle <strong>Spezialitäten</strong> aufgeführt sind. Sie kennt<br />
das System bereits von den Bienli her, staunt aber, dass es in der <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> andere <strong>Spezialitäten</strong><br />
gibt.<br />
Ein paar Wo<strong>ch</strong>en später, im Pfingstlager, staunt Plauder, wie die Pfadis mit Spezialität „Pionier“<br />
die Lagerbauten mit Perfektion erstellen, während die „Kö<strong>ch</strong>e“ bereits das Abendessen<br />
zubereiten. Das Abendprogramm am Lagerfeuer hat die Spezialität „S<strong>ch</strong>auspieler“ gestaltet.<br />
Plauder mö<strong>ch</strong>te au<strong>ch</strong> „S<strong>ch</strong>auspielerin“ werden. Die Leiter vertrösten sie auf das Sommerlager,<br />
dort können <strong>Spezialitäten</strong> angeeignet werden. Ein Grund mehr für Plauder, ins Sola zu<br />
gehen.<br />
Endli<strong>ch</strong> ist es soweit. S<strong>ch</strong>on auf der Lageranmeldung hat Plauder natürli<strong>ch</strong> „S<strong>ch</strong>auspieler“<br />
angekreuzt. Am zweiten Lagertag geht es los. Ein Leiter hat die se<strong>ch</strong>s Blöcke à drei Stunden<br />
vorbereitet. Ein Gruppenführer, der bereits fünf <strong>Spezialitäten</strong> (alles vers<strong>ch</strong>iedenfarbige) hat,<br />
steht dem Leiter zur Seite. Plauder ist begeistert, sie beoba<strong>ch</strong>tet Leute auf der Strasse, sie<br />
übt Sket<strong>ch</strong>es, führt Regie, lernt S<strong>ch</strong>minken und besu<strong>ch</strong>t sogar einen Zirkus. Genau so hat<br />
sie si<strong>ch</strong> das vorgestellt, wie in der <strong>Spezialitäten</strong>-Bros<strong>ch</strong>üre bes<strong>ch</strong>rieben. Als Höhepunkt organisiert<br />
ihre Spezialität den S<strong>ch</strong>lussabend. Am letzten Lagertag erhalten alle die <strong>Spezialitäten</strong>-Abzei<strong>ch</strong>en<br />
bei einer kleinen Feier, vorbereitet dur<strong>ch</strong> die Spezialität „Traditionen / Zeremonie“.<br />
Jetzt fühlt si<strong>ch</strong> Plauder total integriert. Beim Familienabend im Herbst darf sie das Rahmenprogramm<br />
mitgestalten, als S<strong>ch</strong>auspielerin. Bereits überlegt sie si<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>e Spezialität sie<br />
als nä<strong>ch</strong>ste erlangen wird, ins nä<strong>ch</strong>ste Sola geht sie nämli<strong>ch</strong> bestimmt.<br />
Unters<strong>ch</strong>ied zu den Etappen<br />
Plauder weiss, dass der persönli<strong>ch</strong> Forts<strong>ch</strong>ritt no<strong>ch</strong> auf einer andern Säule beruht, nämli<strong>ch</strong><br />
auf den Etappen. Diese finden jährli<strong>ch</strong> jeweils im Frühling statt. In einem einwö<strong>ch</strong>igen Lager<br />
werden Jahr für Jahr die vers<strong>ch</strong>iedenen Etappen abgelegt.<br />
Plauder besu<strong>ch</strong>t jedes Lager und errei<strong>ch</strong>t so na<strong>ch</strong> vier Jahren Pfadi die 3. Etappe und na<strong>ch</strong><br />
fünf Jahren die fünf vers<strong>ch</strong>iedenfarbigen <strong>Spezialitäten</strong>.<br />
Wie weiter<br />
Im se<strong>ch</strong>sten Sola ist sie bereits Gruppenführerin und darf bei ihrer Lieblings-Spezialität dem<br />
Leiter zur Seite stehen, S<strong>ch</strong>auspieler natürli<strong>ch</strong>.
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 25 -<br />
7 Motivation und Kommunikation<br />
7.1 Motivationsmögli<strong>ch</strong>keiten<br />
Die Motivation der Basis, sowohl Pfadis wie au<strong>ch</strong> Gruppen-/Stammführer, für die neue <strong>Spezialitäten</strong><br />
ist ni<strong>ch</strong>t direkt mögli<strong>ch</strong>. Auf <strong>Stufe</strong> PBS haben wir keine Einflussmögli<strong>ch</strong>keiten. Wir<br />
können nur indirekt Einfluss darauf ausüben, indem:<br />
� einerseits die <strong>Spezialitäten</strong> für Pfadis attraktiv gema<strong>ch</strong>t werden, um sie abzulegen,<br />
� andererseits indem den Leitern eine einfa<strong>ch</strong>e und verständli<strong>ch</strong>e Methodik in die Hände<br />
gegeben wird.<br />
Die Etablierung der <strong>Spezialitäten</strong> im Pfadialltag kann nur gelingen, wenn es den normalen<br />
Pfadibetrieb (Übungs- und Lagervorbereitung und deren Dur<strong>ch</strong>führung) ni<strong>ch</strong>t zu stark belastet.<br />
Deshalb ist die Methodik so gestaltet, dass ein Leiter in ihr bereits mögli<strong>ch</strong>st viele<br />
Vorbereitungen und Vorgaben findet und dass er die <strong>Spezialitäten</strong> ohne übermässigen Zeitaufwand<br />
dur<strong>ch</strong>führen kann.<br />
Dies kommt au<strong>ch</strong> den Pfadis entgegen, können sie einen grossen Teil der <strong>Spezialitäten</strong>-<br />
Vorgaben eigenständig erarbeiten.<br />
7.2 Kommunikationswege<br />
Die <strong>Spezialitäten</strong> können no<strong>ch</strong> so attraktiv und die Methodik no<strong>ch</strong> so einfa<strong>ch</strong> handhabbar<br />
sein, ohne Kommunikation wird von ihnen keine Notiz genommen. Die Frage ist ebenfalls<br />
wie bei der Motivation: Wie kommen die Informationen zur Basis, ohne dass sie „unterwegs“<br />
verloren gehen? Und wie geht dies s<strong>ch</strong>nell und einfa<strong>ch</strong>? S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> sind die neuen <strong>Spezialitäten</strong><br />
bereits ab 2005 greifbar.<br />
Unsere Projektgruppe hat daher vers<strong>ch</strong>iedene Mögli<strong>ch</strong>keiten, wie auf unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Art<br />
und Weise informiert werden kann, ausgearbeitet.
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 26 -<br />
Methode: Zielgruppe: Vor-/Na<strong>ch</strong>teile:<br />
Farbiges Faltblatt, wel<strong>ch</strong>es die neuen<br />
<strong>Spezialitäten</strong> und ihre Einteilung<br />
vorstellt.<br />
Ein Faltblatt zur Methodik, wel<strong>ch</strong>es<br />
die Gruppenführer/ Venner kurz und<br />
bündig informiert, wie er <strong>Spezialitäten</strong><br />
anbieten soll und einige Tipps<br />
und Mögli<strong>ch</strong>keiten zur Gestaltung<br />
der drei Phasen gibt.<br />
Ein kleines Bü<strong>ch</strong>lein (Format A7),<br />
das den Anforderungskatalog zu<br />
jeder einzelnen Spezialität enthält.<br />
Flyer an die Kantonalverbände und<br />
Abteilungsleiter<br />
Hinweis auf der PBS-Homepage.<br />
Downloadmögli<strong>ch</strong>keit des Anforderungskataloges<br />
(wie STEPS).<br />
Thematisierung auf den Kurswandzeitungen.<br />
Ebenfalls in Betra<strong>ch</strong>t<br />
gezogen werden könnte, den Ausbildungskursen<br />
(wenn mögli<strong>ch</strong> bereits<br />
V und Tip, da es diese Leiter<br />
betrifft) genug Flyer zukommen zu<br />
lassen. Ideal wäre au<strong>ch</strong>, einen ungefähr<br />
10’ Block zu gestalten, der<br />
dazu gehalten werden könnte oder<br />
als Ergänzung zum Steps-Block.<br />
Flyer an die Materialbüros und hajk-<br />
Läden s<strong>ch</strong>icken. Diese sollen jedem<br />
Pfadi/Eltern, der ein Hemd etc.<br />
kauft, eines in die Hand drücken.<br />
Ebenfalls soll jeder Bestellung bei<br />
hajk, die via Internet erfolgt, ein<br />
Flyer beigelegt werden.<br />
Einen Artikel im Umfang einer Seite<br />
für Pfadizeitungen s<strong>ch</strong>reiben und an<br />
deren Redaktionen s<strong>ch</strong>icken. Ebenfalls<br />
einen Newsletter-Beitrag verfassen<br />
mit Link und an diejenigen<br />
KV/Korps und Regionen mit regelmässigem<br />
Newsletter senden<br />
Pfadi, Leiter<br />
Gruppenführer<br />
Pfadi, Gruppenführer<br />
<strong>2.</strong>-<strong>Stufe</strong>nverantwortli<strong>ch</strong>e,<br />
Abteilungsleiter, <strong>2.</strong>-<br />
<strong>Stufe</strong>nleiter<br />
Leiter<br />
(angehende) <strong>2.</strong>-<strong>Stufe</strong>nleiter<br />
Pfadi, Gruppenleiter<br />
Pfadis, Gruppenführer, Abteilungsleiter<br />
u.v.m.<br />
Tabelle 6: Mögli<strong>ch</strong>keiten der Kommunikation<br />
� Vorteile: Kurze und bündige Information,<br />
s<strong>ch</strong>afft einen Überblick.<br />
� Na<strong>ch</strong>teile: Brau<strong>ch</strong>t es das Faltblatt wirkli<strong>ch</strong><br />
oder kann es in ein anderes Dokument<br />
integriert werden?<br />
� Vorteile: Die Methodik ist einfa<strong>ch</strong> und<br />
verständli<strong>ch</strong>; die Kürze ma<strong>ch</strong>t es für<br />
Gruppenleiter attraktiv, <strong>Spezialitäten</strong> umzusetzen.<br />
� Na<strong>ch</strong>teile: Ist es zu knappe Information?<br />
� Vorteile: Es wird ein Überblick über alle<br />
<strong>Spezialitäten</strong> geboten; jeder sieht, was<br />
er tun muss. Kann mit geringem Aufwand<br />
gedruckt werden.<br />
� Na<strong>ch</strong>teile: Brau<strong>ch</strong>t jeder Pfadi ein Bü<strong>ch</strong>lein<br />
über alle <strong>Spezialitäten</strong>, wenn es nur<br />
einen Teil ma<strong>ch</strong>t? Alternative: Downloadmögli<strong>ch</strong>keit<br />
der Anforderungen auf<br />
dem Internet. Aber: Haben alle Pfadfinder/innen<br />
Internetans<strong>ch</strong>luss?<br />
� Vorteile: Information über Betreuungsperson<br />
AL.<br />
� Na<strong>ch</strong>teile: Information ni<strong>ch</strong>t direkt Betroffener,<br />
bringt es überhaupt was?<br />
� Vorteile: Zusätzli<strong>ch</strong>e Mögli<strong>ch</strong>keit, die<br />
<strong>Spezialitäten</strong>anforderungen zu erhalten.<br />
Geringer Aufwand.<br />
� Vorteile: Breite Streuung der Information.<br />
Kontaktiert werden damit vor allem<br />
diejenigen, die es betrifft: Die Gruppenleiter.<br />
� Na<strong>ch</strong>teile: Zusätzli<strong>ch</strong>er Aufwand bei<br />
Blockgestaltung. Brau<strong>ch</strong>t es wirkli<strong>ch</strong> einen<br />
Ausbildungsblock dazu, da die <strong>Spezialitäten</strong><br />
selbsterklärend sind?<br />
� Vorteile: Motivation der Pfadis selber.<br />
� Na<strong>ch</strong>teile: Müssen diese überhaupt<br />
motiviert werden? Zusätzli<strong>ch</strong>er Aufwand,<br />
Entgegenkommen von hajk notwendig.<br />
� Vorteile: Mit wenig Aufwand werden<br />
viele Leute direkt errei<strong>ch</strong>t.<br />
� Na<strong>ch</strong>teile: Aufwand, alle Redaktionen<br />
ausfindig zu ma<strong>ch</strong>en
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 27 -<br />
8 Vors<strong>ch</strong>läge für weiteres Vorgehen<br />
Aufgrund der Basisumfrage und eigener Überlegungen s<strong>ch</strong>lagen wir folgende weitere S<strong>ch</strong>ritte<br />
vor:<br />
� 2005: Neue <strong>Spezialitäten</strong> im Hajk-Katalog, die A7-Bros<strong>ch</strong>üre ist auf der glei<strong>ch</strong>en Katalog-<br />
Seite zu finden.<br />
� Erläuterungen zum Projekt an der BuKo 1/2005.<br />
� Informationsblatt im AL-Versand Anfang 2005.<br />
� Die neuen Spezialabzei<strong>ch</strong>en werden im „<strong>Scout</strong>“ Anfang 2005 vorgestellt.<br />
� Die neuen Spezialabzei<strong>ch</strong>en finden ihren Platz in der Neuauflage des Thilo.<br />
� Die neuen Spezialabzei<strong>ch</strong>en finden Eingang in das Leiterhandbu<strong>ch</strong> und somit in die Leiterkurse.<br />
� Ein Merkblatt wird an die Kantonalverbände ges<strong>ch</strong>ickt mit Bitte um Vorstellung der neuen<br />
<strong>Spezialitäten</strong> an der kantonalen Delegiertenversammlung.<br />
� Das Merkblatt und die A7-Bros<strong>ch</strong>üre sind auf dem Internet abrufbar.<br />
� Selbstverständli<strong>ch</strong> alles in drei Spra<strong>ch</strong>en.<br />
� Evaluation des Systems na<strong>ch</strong> einem Jahr (z.B. Ende 2005).
Gilwell-Arbeit <strong>Spezialitäten</strong> <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> - 28 -<br />
9 Literaturverzei<strong>ch</strong>nis<br />
Aldrey, Christian (2003): Überarbeitung des <strong>Spezialitäten</strong>ordners PBS der <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong> – Eine<br />
Vorstudie. Bern, PBS.<br />
Pfadibewegung S<strong>ch</strong>weiz (PBS) (1986): ma<strong>ch</strong> mit. Bern, PBS.<br />
Pfadibewegung S<strong>ch</strong>weiz (PBS) (1990): <strong>Spezialitäten</strong>ordner PBS <strong>2.</strong> <strong>Stufe</strong>. Bern, PBS.<br />
Pfadibewegung S<strong>ch</strong>weiz (PBS) (2000): <strong>Stufe</strong>nprofile. Bern, PBS.<br />
Pfadibewegung S<strong>ch</strong>weiz (PBS) (2002): Steps. Das Etappensystem der zweiten <strong>Stufe</strong> «Die<br />
drei Etappen». In: http://www.pbs.<strong>ch</strong>/2stufe/steps/steps_d.pdf<br />
Pfadibewegung S<strong>ch</strong>weiz (PBS) (o.J.): Chédec. Fi<strong>ch</strong>ier de spécialités. Bern, PBS.<br />
Pfadi St. Meinrad Einsiedeln (2000): s’Pfadibüe<strong>ch</strong>li. Einsiedeln.<br />
Sica, Mario (1988): Spuren des Gründers. Düsseldorf, St. Georg.<br />
10 Abbildungsverzei<strong>ch</strong>nis<br />
Abbildung 1: Beispiel aus dem bisherigen „<strong>Spezialitäten</strong>ordner“ .............................................6<br />
Abbildung 2: Beispiel aus dem bisherigen „Chédec“................................................................7<br />
Abbildung 4: Beispiel Spezialität Österrei<strong>ch</strong>...........................................................................13<br />
Abbildung 5: Spezialabzei<strong>ch</strong>en in Österrei<strong>ch</strong>.........................................................................14<br />
Abbildung 6: Urkunde für die <strong>Spezialitäten</strong>verleihung in Österrei<strong>ch</strong> ......................................15<br />
Abbildung 8: Proficiency-Badges in Australien.......................................................................16<br />
11 Tabellenverzei<strong>ch</strong>nis<br />
Tabelle 1: Outputs aus dem Projekt „<strong>Spezialitäten</strong>revision“.....................................................5<br />
Tabelle 2: Übersi<strong>ch</strong>t über die bisherigen <strong>Spezialitäten</strong> in Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weiz und Romandie .....8<br />
Tabelle 3: <strong>Spezialitäten</strong> in Österrei<strong>ch</strong>.....................................................................................14<br />
Tabelle 4: Die neuen Abzei<strong>ch</strong>en ............................................................................................19<br />
Tabelle 5: Zusammenfassung der methodis<strong>ch</strong>en Hinweise und Ideen..................................23<br />
Tabelle 6: Mögli<strong>ch</strong>keiten der Kommunikation.........................................................................26