EFGG Inkontakt Jan - Feb 2020
Zeitschrift der EFGG - Erkelenz
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Wer zu dieser Ruhe gefunden hat, wird von aller seiner Arbeit ausruhen können, so wie Gott am
siebten Schöpfungstag von seinen Werken ruhte. Wer zu dieser Ruhe gefunden hat, wird von aller seiner
Arbeit ausruhen können, so wie Gott am siebten
Schöpfungstag von seinen Werken ruhte.
JANUAR / FEBRUAR 2020
EDITORIAL
ABSCHLUSS UND NEUSTART
Gehört also jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist
vergangen, etwas völlig Neues hat begonnen. 2. Korinther 5: 17
Selbständige, Unternehmer und Manager wissen, wovon die Rede ist, wenn gesagt wird:
„zusammengezählt wird am Ende“. Natürlich sollte man nicht das ganze Jahr mit seinen
betriebswirtschaftlichen Zahlen durch dichten Nebel laufen, sondern ahnnen, oder besser
noch wissen, wohin die Reise geht. Aber am Jahresende erstellst man dann eine G+V und
die Bilanz. Diese Ergebnisrechnungen haben weitreichende Konsequenzen. Sie entscheiden
über das Rating bei deiner Bank, deine Kreditlinie und natürlich auch über die Abgaben an
den Fiskus. Jetzt könnten wir noch lange über Verlustvortrag und Rückstellungen
sprechen, aber diese Faktoren haben bei dem Bibelvers aus dem 2. Korintherbrief keine
Relevanz.
Denn Gottes Wort sagt hier deutlich, wenn wir in Christus sind, ist das, was vorher war,
vergangen. Deine Schulden sind getilgt, deine Weste ist sauber, deine Vergangenheit ist
ausgelöscht. Verletzungen der Seele heilen, alle Schulden sind erlassen. Dieser Vers sagt
nicht: du bist verändert, sondern DU BIST NEU! - Eine neue Kreatur, ein neuer Mensch
geboren durch den Heiligen Geist.
Das ist Gottes Zusage an dich. Dafür hat Jesus einen hohen Preis bezahlt, damit wir NEU
werden, - neu in Christus!
Vielleicht ist es genau das, was du über das das neue Jahr schreibst:
ICH BIN NEU, WEIL ICH ZU CHRISTUS GEHÖRE! MEIN ALTES LEBEN GEHÖRT IN
DIE AUSGELÖSCHTE VERGANGENHEIT. CHRISTUS HAT AUS MIR EINEN NEUEN
MENSCHEN GEMACHT.
Ich wünsche dir für das neue Jahr dieses Wissen!
2
IMPRESSUM
EFGG Erkelenz,
Am Schneller 8-10,
41812 Erkelenz
EFGG Erkelenz ist vereinsrechtlich
organisiert im
GiFBGG
(Gemeinden im Freikirchlichen Bund der
Gemeinde Gottes e.V.).
Der GiFGG gehört zum FBGG
(Freikirchlicher Bund der Gemeinde Gottes
e.V.) als Dachverband.
Beide Vereine sind als gemeinnützig
anerkannt –
Redaktion und Layout:
Heinz Hepp
inkontakt(@)efgg-erkelenz.de
Bildnachweis: freie Bilder Pixabay
Alle Artikel von externen Quellen sind
entsprechend. gekennzeichnet
INHALT
Autor
EDITORIAL 2
INHALT / IMPRESSUM 3
GOTT IST TREU RÜDIGER PUCHTA 4
JAHRESLOSUNG 2020 RENATE KARNSTEIN 5
ICH GLAUBE HILF MEINEM UNGLAUBEN JOHANNES LUCK 6
WEM KANN ICH NOCH GLAUBEN
SCHENKEN
LARS LINDER 9
BETEN OHNE SCHEUKLAPPEN 13
DAS FUNDAMENT FÜR DEN GLAUBEN DR. W.A. CRISWELL 15
LEITWORT ALLIANZ GEBETSWOCHE EKKEHART VETTER 20
FREIKIRCHE MIT MISSIONARISCHEN
HERAUSFORDERUNGEN
PRO
MEDIENMAGAZIN
Seite
BUCHBESPRECHUNG BÜCHERTISCH TEAM 25
ERRETTET HEINZ HEPP 26
UNBEZAHLBAR UND KOSTENLOS DANIEL GERBER 32
REICH DURCH GOTT ANDI KLEELI 33
EFGG - TERMINE 34-35
22
Anschrift:
Am Schneller 8-10,
41812 Erkelenz
Internet:
www.efgg-erkelenz.de
Gemeindepastor:
Rüdiger Puchta,
Am Schneller 10
Telefon: 02431 / 5310
Email: Pastor(@)efgg-erkelenz.de
Seelsorger / Ältester:
Heinz Hepp (BCE) Theologe
Telefon: 02433 / 3079264
Email: seelsorger(@)efgg-erkelenz.de
Bankverbindung:
Gemeinden im Freikirchlichen Bund der
Gemeinde Gottes e.V. Hamburger
Volksbank
IBAN: DE30 2019 0003 0000 1910 35 BIC:
GENODEF1HH2
3
Gott ist treu. (1. Kor.
1,9)
Monatsspruch Januar
2020
2020 - Was für eine
Jahreszahl, was für ein
Datum! Ich denke mir, nun
sind schon 20 Jahre im
neuen Jahrtausend
vergangen. Was hat man nicht alles zum
Jahrtausendwechsel vor 20 Jahren „befürchtet,
prophezeit und heraufbeschworen“. Ja, diese
Welt ist in der Tat komplizierter geworden. Aber:
Sie steht immer noch.
Der Grund dafür liegt in Gottes Treue. Gleich
der erste Monatsspruch im neuen Jahr erinnert
uns daran: „Gott ist treu.“ (1. Kor. 1,9) Der
Textzusammenhang dazu am Anfang des 1.
Korintherbriefes ist spannend und wirft ein
besonderes Licht auf Gottes Treue: „Der wird
Euch auch fest erhalten bis an das Ende, dass Ihr
unsträflich seid auf den Tag unseres Herrn Jesus
Christus. Denn Gott ist treu, durch welchen Ihr
berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes
Jesus Christus, unseres Herrn.“ (1. Kor. 1,8 - 9)
Nach diesem Bibeltext zeigt sich Gottes Treue
besonders darin, dass ER nicht aufhört, an
uns zu arbeiten. Uns zu formen. Uns zu
verändern und vorzubereiten für SEINEN großen
Tag, SEINE Wiederkunft. Mit fallen da sofort in
den Versen 8 - 9 zwei Umschreibungen dieses
treuen Handelns Jesu an uns auf: „Der wird Euch
fest erhalten“ und „dass Ihr unsträflich seid“.
darauf können wir uns verlassen. Der treue Jesus
tritt für uns ein und ist unser Fürsprecher. Dafür
steht sein Heilswerk am Kreuz. Deshalb können
wir voller Freude und in seinem tiefen Frieden
einstimmen: „Wer will die Auserwählten Gottes
beschuldigen? Gott ist hier, der gestorben ist, ja
vielmehr, der auch auferweckt ist, welcher ist zur
Rechten Gottes und vertritt uns.“ (Röm. 8,33f)
Gottes Treue ist letzter Grund für ein solches
Heil. Seine Treue zeigt sich in seinem Handeln -
trotz all unserer Irrungen und trotz unseres
Versagens. Gottes Treue trägt auch unsere
EFGG (Matth. 16/18) - in all den
Gemeindeherausforderungen im Jahr 2020. Das
soll uns auch im neuen Jahr Halt und Trost geben.
Aber das wird auch Aufgabe und
Herausforderung sein: Aus SEINER Treue
heraus selbst treu zu sein und zu bleiben. Gott hat
uns berufen zur „Gemeinschaft seines Sohnes
Jesus Christus“. Solche „Gemeinschaft“ entsteht
in der treuen Nachfolge Jesu, in SEINER Nähe
und Geborgenheit und unter SEINER Herrschaft.
„Dass du mir treu bist, Gott, das kann ich
erwarten - du hast es versprochen!
Dass ich dir treu bin, Gott, das kannst du
erwarten - ich übe es Tag für Tag.
Dass wir einander treu sind, Gott - ich kann es
kaum erwarten zu erfahren, wie lebendig es
ist, dieses Leben, dass du mich lieben lehrst.
Amen“ (Quelle: Evangelisches Gesangbuch)
Herzliche Segensgrüße, Rüdiger Puchta
„Der wird Euch fest erhalten“: Jesus gibt
unserem Glaubensleben die Kräftigung und
Festigung, damit wir es überhaupt schaffen
können, auf seinem Weg der Nachfolge zu
bleiben. Deshalb hat er uns seinen Heiligen Geist
gegeben, dessen Hauptaufgabe unsere
geistliche Stärkung ist. Deshalb hat er uns sein
Wort und seine Gemeinde gegeben. Deshalb
sind Anfechtungen (Jakobus 1) auch immer
„Festigungszeiten“ für unser geistliches Leben.
Wir wünschen jedem für das neue Jahr, dass
SEIN „Fest-Erhalten“ auch ganz persönlich und
wirklich berührend erfahren und erlebt wird -
gerade auch in der Mitte unserer EFGG.
„Dass Ihr unsträflich seid“ - im Sinne von
„vorwurfsfrei“ und „unanklagbar“: Auch
4
DIE JAHRESLOSUNG
2020
Auslegung der Jahreslosung
2020:
Angespannt sitze ich im Wartezimmer eines
Arztes und hoffe auf ein gutes Ergebnis der
anstehenden Untersuchung. Ich habe Angst,
fühle mich hilflos. Viele Menschen aus meinem
Bekanntenkreis mussten sich schon schweren
Diagnosen stellen – warum sollte ich
ausgenommen sein?
„Ich glaube; hilf meinem
Unglauben!“
Genau das spielt sich gerade in mir ab: „Ich
glaube!“ – Ja, ich weiß mich in Gottes Hand.
Ja, ER meint es gut mit mir. Ja, IHM ist nichts
unmöglich!
Gleichzeitig rumoren in mir Gedanken wie:
Kümmert Gott mein kleines Leben überhaupt?
Warum bin ich nur so unruhig und besorgt? Wo
bleibt mein Gottvertrauen? Wenn es darauf
ankommt, verliere ich den Boden unter den
Füßen. Dabei habe ich doch schon so oft
Gottes Nähe und Hilfe erlebt …
So erging es bereits den Menschen, die mit
Jesus unterwegs waren. Unglaubliches hatten
sie mit ihm erlebt: Wie er lebensbedrohliche
Wogen glättete, Stürme stillte, Tausende
speiste und Kranke heilte. Doch oft machte
sich schon bei der nächsten Herausforderung
große Hilfslosigkeit breit, so dass Jesus sie
fragte: „Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr
noch keinen Glauben?“ (Markus 4, 40)
Genau das passiert wieder einmal. Ein Vater
bringt seinen schwer kranken Sohn zu ihnen.
Die Situation eskaliert, als sich auch noch
Schriftgelehrte einmischen. Wie so oft gesellt
sich zur Hilflosigkeit die Aggression. Einer
fehlt. Jesus, der plötzlich dazu kommt und in
die aufgebrachte Runde hinein fragt: „Was
streitet ihr mit ihnen?“ Da platzt alles aus dem
Vater heraus, die Angst um seinen Sohn, die
Enttäuschung über die Ratlosigkeit der
Jünger: „Und du selber warst nicht da – nur
deine Jünger und die konnten uns nicht
helfen!“ Jesus reagiert nahezu ungehalten: „O
du ungläubiges Geschlecht, wie lange soll ich
bei euch sein? Wie lange soll ich euch
ertragen? Bringt ihn her zu mir!“ - und handelt.
In Jesus Gegenwart bäumt sich noch einmal
die lebensfeindliche widergöttliche Macht in
dem Kranken auf. Der Vater setzt alles auf eine
Karte und schreit verzweifelt: „Wenn du aber
etwas kannst, so erbarme dich unser und hilf
uns!“ Eine bewegende Szene. Ein
grundehrlicher Mann, dieser Vater! So eine
schlimme Krankheit kann eine komplette
Glaubensexistenz erschüttern. Trotzdem
mutet er sein Anliegen und seinen „Unglauben“
Jesus zu und fleht ihn um sofortige Hilfe an.
Jesus schont ihn nicht und erwischt ihn an
seiner Schwachstelle: „Du sagst: Wenn du
kannst! Alle Dinge sind möglich dem, der da
glaubt.“ Da brüllt der Vater verzweifelt:
Ich glaube; hilf meinem
Unglauben!
Ein Hilfeschrei aus der Tiefe: „Ich glaube –
wäre ich denn sonst zu dir gekommen? Ich
kann es nicht ergründen, was das bedeutet,
und was du von mir erwartest. Über letzte
Konsequenzen dieses Versprechens bin ich
mir nicht im Klaren. Und ich kann dir auch nicht
beweisen, dass ich „richtig“ innig genug glaube
…“ So folgt auf sein Versprechen die Bitte: „…
hilf meinem Unglauben!“ Der Vater erkennt,
dass nicht nur sein Sohn der Hilfe und der
Heilung bedarf, sondern auch er selber, sein
5
Glaube Ist die rote Figur in der Grafik der
Künstlerin Stefanie Bahlinger dieser Vater, rot
vor Anstrengung, seinen Sohn zu retten? Rot
vom Weinen und Schreien um Hilfe? Sind die
ausgebreiteten Arme eine Geste der
Kapitulation? Immer wieder hat er versucht,
die Hoffnung nicht aufzugeben. Jetzt kann er
nicht mehr, hängt fest, hängt in der Luft. Damit
steht er für alle Geschöpfe, die den Boden
unter den Füßen verloren haben und sich nach
Rettung sehnen. Für die Unsicheren, die nicht
wissen, wem sie noch vertrauen oder an was
sie noch glauben können. Für die vergeblich
nach Orientierung Suchenden. Und auch für
die, die sich ihres Glaubens gewiss sind und
deren Glaube plötzlich durch eine
Grenzerfahrung ins Wanken gerät.
Jesus kommt genau zum richtigen Zeitpunkt zu
dem Vater und greift ein. Abruptes Ende einer
aufregenden Geschichte.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
Dieser Aufschrei des Vaters ist ein erster
Schritt des Vertrauens. Wie wunderbar, dass
Jesus das nicht zu wenig ist!
Gleichzeitig bringt der Vater auf den Punkt,
was ein Leben in der Nachfolge Jesu
ausmacht. Eine Spannung, die mich nicht
zerreißen muss, weil Jesus sich ganz in meine
Lage versetzt und sie mit mir aushält. So wird
die rote Figur zu Christus, der mich mit
ausgebreiteten Armen empfängt. Durch sein
Leiden und Sterben zerreißt Jesus den
Vorhang zum Allerheiligsten, fällt die Mauer,
die uns Menschen von Gott trennt. Angedeutet
durch die dunkelblauen Fasern am Rand des
Ausschnitts. Große Energie strahlt von Jesus
Christus aus. Er stellt sich in den Riss, macht
den Weg frei. Er eröffnet einen weiten Raum,
und schiebt kraftvoll Mauern der Angst und
Sorge weg, die mir und meinem Glauben die
Luft zum Atmen nehmen.
Jesus sieht und erträgt meine Unsicherheit,
wenn mein Glaube angesichts schwieriger
Herausforderungen versagt. So begegnet und
antwortet Jesus auch seinen von sich selber
enttäuschten Jüngern: „Diese Art kann durch
nichts ausfahren als durch Beten.“ (Markus 9,
29)
Intuitiv setzt der Vater die sprichwörtliche
Einsicht: „Not lehrt beten“ um und ruft:
Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
Dieses Bekenntnis ist zugleich ein Hilfeschrei,
in dem er nicht nur seinen Sohn, sondern sein
ganzes Leben Jesus anvertraut. Es ist ein
Gebet der Hingabe an Jesus, dem nichts
unmöglich ist. So können die Zacken in der
Grafik auch dafür stehen, dass er diesen
Sprung des Glaubens wagt im Vertrauen
darauf, dass Jesus ihn auffängt. - Wenn das
kein Glaube ist! Ein Glaube, der seine Kraft
aber nie aus sich selber bezieht. Der nur
lebendig bleiben und wachsen kann, wenn er
in Jesus verwurzelt ist.
Und doch gibt es immer wieder Zeiten, in
denen ich Jesu Nähe, seine Kraft, sein
konkretes Eingreifen vermisse. Zeiten, in
denen mein Glaube wankt. Was hindert mich
dann zu rufen:
Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
Und es gibt Zeiten, in denen mich Jesus
herausfordert, über mich selbst und meine
Möglichkeiten hinauszuwachsen. Kaum zu
glauben, was er mir zu- und anvertraut! Kaum
zu glauben, wie seine Möglichkeiten meine
Grenzen sprengen! Daran können ihn weder
Kleinglaube noch Unglaube hindern.
(Titelseite) Motiv: Stefanie Bahlinger
Auslegungstext: Renate Karnstein
ICH GLAUBE,
HILF MEINEM
UNGLAUBEN
von Johannes Luck
Draußen ist es dunkel und kühl. Nur der
Halbmond wirft etwas Licht auf die Äste der
alten Buche vor dem Fenster. Der Wind rauscht
in ihren Ästen, die schon einige Blätter verloren
haben. Ein wenig Mondlicht drängt sich durch
die roten Vorhänge in das Kinderzimmer. Hier
ist es warm und gemütlich. Auch hier leuchtet
der Halbmond, allerdings einer aus Papier. Er
wirft gelbes Licht auf das Bett von Ina. Sie ist 5
Jahre alt und liegt eingegraben unter ihrer
Bettdecke, neben Paul, ihrem Teddybären und
ihrer Mama, die gerade zum Gute-Nacht-Sagen
6
an ihrem Bett sitzt. Fest zu diesem Ritual von
Mama und ihr gehört auch ein Abendgebet, so
wie es Ina im Kindergarten gelernt hat
„Alle die mit mir verwandt,
Gott lass ruh’n in Deiner Hand, alle Menschen
groß und klein, sollen Dir befohlen sein.
Kranken Herzen sende Ruh,
nasse Augen schließe zu,
lass den Mond am Himmel steh’n,
und die stille Welt beseh’n.“
Ihre Mutter will gerade Amen
sagen, da fügt Ina noch hinzu:
„Und mach Clara bis morgen
Mittag gesund, damit wir
zusammenspielen können! Und
lass morgen früh die Sonne
scheinen, damit ich Fahrrad
fahren kann.“ Dann folgt mit
überzeugtem Ton: Amen. Und
ein Lächeln legt sich auf ihr
Gesicht. Jetzt hat sie Gott alles
gesagt, was ihr wichtig ist und
kann entspannt einschlafen. Sie
kuschelt sich zum Einschlafen
an ihren Teddybären und
irgendwie auch an Gott, auf den
sie sich verlassen kann. Der
macht das schon. Da ist sich Ina
sicher, schließlich hat sie
wichtige Gründe! Ihre Mama gibt
ihr noch einen Kuss und streicht
ihr noch einmal über ihre Stirn.
Dann löscht sie das Licht und
verlässt den Raum.
Als Inas Mutter sie Tür zum
Zimmer ihrer Tochter
geschlossen hat, schmunzelt
sie. Das waren noch Zeiten, als
sie so kindlich glauben konnte
wie ihre Tochter! Voller
Vertrauen, dass Gott alles so
richten will, wie sie es sich
wünscht. Gedankenversunken tappt sie im
Halbdunkeln ins Wohnzimmer, lässt sich auf das
Sofa fallen und greift nach ihrem Smartphone.
Sie öffnet die Wetter-App und sieht eine dunkle
Regenwolke auf dem Bildschirm. Oh je, dass
wird wohl nichts mit dem gewünschten
Sonnenschein morgen. Ob Gott die
Regenwolken wohl noch wegzaubern kann? Wie
schade, dass man im Leben immer wieder die
Erfahrung macht, dass das, was man sich so
sehr wünscht nicht eintritt. Schade, dass auch
die Wünsche in Gebeten sich so oft nicht
erfüllen. Als sie damals Jugendliche war, hatte
ihr das ganz schön zu schaffen gemacht. Sie war
gerne in den Kindergottesdienst gegangen. Sie
fand es spannend, von diesen ganzen Männern
und Frauen zu hören, die Gott in ihrem Leben
fest an ihrer Seite wussten. Sie hörte so gerne
von Gott, der sie und ihre Familie beschützt, auf
den man sich verlassen kann. Sie betete
genauso gerne wie ihre Tochter vor dem
Schlafen,
zusammen mit
ihrem Papa. Bis sie
älter wurde und
immer deutlicher
feststellte, dass
ihre Gebete sich
ganz oft nicht
erfüllten. Die
Sonne am
nächsten Morgen
und der Schnee an
Weihnachten
blieben aus. Der 2
in Englisch trauert
sie bis heute
hinterher. Die
Beliebteste in der
Klasse wurde sie
auch nie und ihr
Jugendschwarm
begann sich auch
nach zahlreichen
Gebeten nicht für
sie
zu
interessieren.
Als dann auch ihre
Gebete nicht erhört
wurden, als ihre
Oma krank wurde
und letztendlich
starb, hatte sie das
Beten und Gott
ganz aufgegeben. Er tut ja doch nichts! Wer weiß
schon, ob es ihn überhaupt gibt? Mit dem Umzug
aus von ihrem Kinderzimmer in ihr
Jugendzimmer war der Glaube ganz
ausgezogen. Ihrem Mann ging es da nicht
wirklich anders. Erst ihre Tochter brachte Gott
dann wieder zurück ins Haus. Durch den
Kindergarten. Es war ihr Wunsch, vor dem
Schlafen zu beten. Und wenn sie Ina so beten
hört, dann wird ihr auch immer ganz warm ums
7
Herz. Hauptsache, Ina wird nicht auch so
enttäuscht wie ich damals, denkt sie. Aber große
Hoffnung hat sie nicht. Hmm…. bisher hat es Ina
noch nicht groß enttäuscht, wenn es mal nicht
klappte mit ihren Gebetswünschen, aber…
Ihr Blick fällt auf die Samstagszeitung auf dem
Tisch. Sie greift danach und blättert die dünnen
Seiten um. Ganz am Ende findet sie, was sucht:
Die Wetterprognose. Aber auch hier sind auf der
bunten Karte nur Regenwolken zu sehen.
Schade, schießt es ihr durch den Kopf und da
fallen Ihre Augen auf die Andacht zum Sonntag,
die jeden Samstag in ihrer Zeitung direkt über
der Wetteranzeige erscheint. Bisher
interessierte sie sich nicht besonders dafür. Aber
heute ziehen sie die Worte darin magisch an.
Denn dort ist von einem
Vater die Rede, der an
seinem Glauben
verzweifelte:
All seine Hoffnung hatte
er in die Jünger Jesu
gesteckt, dass sie
seinen Sohn von dessen
Krankheitssymptomen
würden befreien
können. Sie konnten es
aber nicht. Er war
enttäuscht über die
Jesusleute. Er hatte so
fest daran geglaubt,
dass sie seinem Sohn
helfen könnten. Und nun
zweifelte er sogar daran,
dass Jesus seinem Sohn würde helfen können.
Und als Jesus dann endlich persönlich vor ihm
stand, übertrug er all seine Enttäuschung auf ihn
und flehte ihn misstrauisch an: „Wenn du etwas
vermagst, so hilf uns!“ Jesus, offensichtlich von
dem Misstrauen überrascht, antwortete ihm:
„Was soll das heissen: ‚Wenn du etwas
vermagst‘? Alles ist möglich dem, der glaubt!“
Alles ist möglich dem, der glaubt. Alles! Was für
eine Aussage! Glauben kann „alles“ möglich
machen: Glauben kann dem leidenden Sohn
Kraft bringen, mit den Symptomen klar zu
kommen. Vielleicht kann er ihn sogar in Teilen
davon befreien. Und der Glaube kann dem Vater
helfen, mit der Situation klarzukommen. Er kann
ihn aushalten lassen, wenn es mit der Heilung
seines Sohnes durch die Jünger nicht klappt.
Gott wird es gut machen, darauf darf er
vertrauen.
Ja, das wollte der Vater, vertrauen: auf Gott, auf
Jesus! Aber es fiel ihm so schwer, wenn er
seinen leidenden Sohn anguckte. Er mochte so
gerne glauben, er mochte Jesus vertrauen und
flehte ihn an: „Ich glaube! Hilf meinem
Unglauben! Ich will dem vertrauen, was Du
gesagt hast. Ich will daran glauben, dass alles
möglich ist, wenn man glaubt. Ich glaube daran,
befreie mich von dem, was mich davon abhält
daran glauben zu können!“
Darauf befreite Jesus den Sohn des Vaters von
seinen Leiden. Der Vater glaubte, auch wenn ihn
das Leiden seines Sohnes, daran zweifeln ließ.
Er wollte an das glauben, was Jesus ihm gesagt
hat. Er wollte es so sehr. Und in diesem Wollen
steckte schon sein Glaube.
Inas Mutter lässt die Zeitung auf ihren Schoß
sinken. Sie denkt an Ina, die sich mit ihrem
Kinderglauben einfach so darauf verlässt, dass
Gott ihre Bitten umsetzen wird. Und sie denkt an
diesen Vater, der sich auf Gott und Jesus
verlassen wollte. Der trotz seiner Enttäuschung
an Jesus dran blieb, fest daran glaubte, dass ihm
der Glaube helfen würde. Irgendwie. Selbst,
wenn sein Sohn nicht gesund werden sollte.
Wie gern hätte sie ihren Kinderglauben
manchmal wieder zurück! Blankes
bedingungsloses Vertrauen. Aber der
Kinderglaube passt ihr heute genauso wenig,
wie ihre alte Kinderjacke oder die von Ina.
Aber in die Situation dieses Vaters kann sie sich
gut hineinversetzen. Damals, als ihre Oma starb,
hätte auch sie Gott gerne angebrüllt: Ich möchte
doch so gerne glauben. Warum tust Du nichts
gegen meinen Unglauben? Sie hätte sich die
Kraft dieses Vaters gewünscht. Dieses
unbändige Dranbleiben an Gott, trotz aller
8
Enttäuschung. Für sie ist das ein
beeindruckender Glaube! Der Wind ist in
Zwischenzeit lauter geworden. Die Äste der
Bäume schaben mit ihren Spitzen an den
Fenstern. Inas Mutter entschließt sich, noch mal
nach ihrer Tochter zu schauen. Wieder tappt sie
über den Flur und öffnet am Ende des Gangs die
Tür zu dem Kinderzimmer. Ina schläft tief in die
Decken gekuschelt. Eine kurze Weile
beobachtet sie sie im Schlaf, während draußen
der Wind die Äste an die Scheibe schlägt. Hier
liegt die Welt noch in warmen Decken, während
draußen schon der kalte Wind an das Fenster
klopft. Irgendwann ist das Kinderzimmer
Vergangenheit und das schlichte Vertrauen
auch. „Aber vielleicht muss ja der Glaube nicht
ganz ausziehen, das wünsche ich Dir so sehr
Ina“, flüstert sie ihr zu. Dann schließt sie wieder
die Tür des Kinderzimmers.
Immer lauter fegt der Wind um das Haus.
Komisch, der Wetterbericht hatte doch gar nichts
von Sturm gesagt. Wieder sucht sie nach ihrem
Smartphone und staunt nicht schlecht, als sich
ihre Wetter-App öffnet. Auf dem Bildschirm
prangt für den morgigen Tag eine kreisrunde und
fröhlich lächelnde Sonne. Sie muss schmunzeln.
Manchmal erfüllen sich Gebete ja doch noch. Sie
setzt sich hin, faltet ihre Hände und spricht:
„Guter Gott ich möchte so gerne an Dich
glauben, hilf meinem Unglauben.“
WEM KANN ICH
NOCH
GLAUBEN
SCHENKEN?
Pastor Lars Linder
Text: Johannes 6,66–69
„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ sagt der
Zollbeamte, nachdem er gefragt hat: „Haben Sie
etwas zu verzollen?“ Und fährt fort: „Bitte öffnen
Sie doch mal Ihren Koffer.“ „Vertrauen ist gut,
Kontrolle ist besser“ sagt der Polizist, nachdem
er gefragt hatte: „Haben Sie etwas getrunken?“
Und fährt dann fort: „Bitte blasen Sie doch mal
hier in dieses Röhrchen.“ „Vertrauen ist gut,
Kontrolle ist besser“ das sagt der Kunde am
Paketschalter, nachdem er sein Paket dem
Postbeamten gegeben hat und fragt dann weiter:
“Kann ich mit Ihnen mitkommen in die hinteren
Räume um zu sehen, ob Sie das Paket auch
richtig einsortieren?“ „Vertrauen ist gut, Kontrolle
ist besser“ sagt der Freund zu seinem besten
Kumpel, der doch gerade die beiden Karten für´s
nächste Spiel von Rot-Weiß-Essen kaufen sollte
und fragt weiter: „Hast Du sie auch wirklich
gekauft, lass mich mal in Dein Portemonnaie
gucken, ob sie auch wirklich da drinnen sind.“
„Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ sagt der
Ehemann, nachdem er seine Frau gefragt hat,
ob sie wirklich das Zwiebelmett für´s Frühstück
gekauft hat. Steht auf und geht in die Küche und
guckt in den Kühlschrank, ob das Mett auch
wirklich da ist.
Ich hoffe Sie spüren, irgendetwas stimmt da
nicht. „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.“
Dieser Satz kippt irgendwann. Dieser Satz wird
irgendwann komisch, um nicht zu sagen tödlich.
Irgendwann muss dieser Satz ins Gegenteil oder
ins Andersherum umkippen: Kontrolle ist gut,
Vertrauen ist besser.
Vertrauen ist besser, gerade wenn es um
persönliche belastbare Beziehungen geht.
9
Was ist das für eine Freundschaft, was wäre das
für eine Partnerschaft oder für eine Ehe, wo der
Eine den Anderen kontrolliert? Kontrolle mag gut
sein, Vertrauen ist besser.
Das gilt auch für den Bereich des Glaubens, das
gilt auch für die Sache mit Gott.
Gott kontrolliert uns nicht. Und wir haben keinen
Grund andere zu kontrollieren, ob sie wohl auch
richtig glauben; und wir haben auch Gott selber
nicht zu kontrollieren.
Glaube, Christ sein, Leben in einer Kirche, in
einer Gemeinde hat zentral mit Vertrauen zu tun
und mit Freiheit.
Darum beginnt auch das apostolische
Glaubensbekenntnis mit: „Ich glaube.“
Ich vertraue mich an. Ich vertraue auf jemand.
Und darum durchzieht dieses Stichwort
Glauben, Vertrauen sowie das Stichwort Freiheit
auch den heutigen Predigttext.
Lasst uns gemeinsam hören auf ein Gottes Wort:
Johannes 6, die Verse 66 bis 69:
66 Von da an wandten sich viele seiner Jünger
ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm. 67 Da
fragte Jesus die Zwölf: Wollt ihr auch
weggehen? 68 Da antwortete ihm Simon Petrus:
Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des
ewigen Lebens; 69 und wir haben geglaubt und
erkannt: Du bist der Heilige Gottes.
Von da an gingen sie nicht mehr mit Jesus.
Jesus hatte über 5.000 Leute satt gemacht mit
nur fünf Broten und zwei Fischen. Danach hat er
lange und ausgiebig gepredigt über diesen Satz:
Ich bin das Brot des Lebens, wer zu mir kommt,
der wird nicht mehr hungern und wer an mich
glaubt, der wird nie mehr Durst haben.
Und er hatte in dieser Predigt ausgeführt, das mit
ihm etwas Neues kommt, etwas Größeres als
Mose, ja das Gott ihn gesandt hat, um wirklich
Leben, um ewiges Leben zu bringen.
Und das stößt auf Widerstand. Seine Zuhörer
beginnen zu diskutieren untereinander, oder
auch Jesus gegenüber zu protestieren:
„Für wen hältst du dich eigentlich? Bist du
übergeschnappt? Wir kennen deine Familie,
deinen Vater, deine Mutter, deine
Geschwister...“ Also dieser Jesus soll lieber mal
kleine Brötchen backen als großmaulig davon zu
reden: „Ich bin das Brot den Lebens.“
Doch Jesus backt nicht kleine Brötchen, sondern
bleibt dabei und setzt noch einen oben drauf:
„Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel
kommt und wer von diesem Brot isst, der wird
leben in Ewigkeit.“
Und die Leute, seine Zuhörer sind außer sich
„das ist unglaublich, eine ungeheure Rede...“
und viele wenden sich verärgert, enttäuscht von
Jesus ab und gehen nicht mehr mit. Auch viele
seiner Jünger.
Also Jünger sind ja nicht nur die zwölf, sondern
da gab es einen großen Stamm von Leuten, von
Männern und Frauen, die ganz lange mit ihm
unterwegs gewesen waren.
Und da fragt Jesus die Zwölf: „Und ihr, wollt ihr
auch weggehen?“
Das ist keine rhetorische Frage, liebe Gemeinde,
sondern die ist ernst gemeint.
Jesus ist ein freier Mann. Er ist völlig frei. Er ist
unabhängig von der Meinung der Leute. Er ist
frei von dieser Sucht gemocht zu werden, beliebt
zu sein. Jesus schielt nicht auf die Quote und
auch nicht auf´s Politbarometer. Und er kann das
aushalten, wenn Leute gehen. Und weil Er frei
ist, sind seine Jünger auch frei.
„Wollt ihr auch gehen?“
Jesus will nicht durch Macht Menschen zwingen.
Jesus will niemanden zwingen, sondern durch
Liebe gewinnen. Und erzwungener Glaube ist
kein Glaube. Darum gibt Jesus frei. Glaube,
Christ sein ist frei von Kontroll- Zwang, frei von
dem Druck: „Du musst aber.“
Jesus setzt seine Leute frei.
Vielleicht haben Sie es im Ohr oder noch vor
Augen:
Bei dem letzten Impulsblatt von „Gemeinsam auf
Kurs bleiben“ Ende Februar/ Anfang März war
folgender Satz von Kurt Marti zitiert:
‚‚Du musst eben glauben’, wird Zweiflern, zumal
Oster-Zweiflern gesagt. Glauben und Müssen
vertragen sich jedoch nicht miteinander. Wer
glaubt, weil er muss, ist Opfer einer Erpressung
geworden. Als solches wird er den wahren
Ostermut schwerlich finden.“
Evangelium und Freiheit gehören zusammen.
10
„Wollt ihr auch weggehen?“
Die restlichen Jünger geraten hier natürlich in
eine ganz schwierige Situation. Sie sehen, dass
ihre Bewegung, die am Anfang so viel Zulauf
hatte, das sie beginnt zu schrumpfen.
Und das auch langjährige Weggefährten sich
nach dieser Diskussion um Jesus, das Brot des
Lebens, das langjährige Weggefährten sich vom
Acker machen und gehen.
Und jetzt?
Petrus, wie so oft der Lautsprecher des
Jüngerkreises, der sagt: „Herr, wohin sollen wir
gehen?“
Gibt es wirklich eine Alternative? Und wie sähe
die aus? Gibt es eine Alternative?
Zum Beispiel sein Heil, sein Glück zu versuchen
in immer mehr Haben-wollen oder in Karriere
oder Geld. Wäre das die Alternative?
Karriereleiter nach oben- ist das Leben, Heil,
Frieden?
Was wäre die Alternative? Esoterik vielleicht
oder kämpferischer Atheismus? Herr, wohin
sollen wir gehen? Und dann folgt eines der
ersten Glaubensbekenntnisse im Neuen
Testament, sozusagen ein kleiner Vorläufer vom
apostolischen Glaubensbekenntnis. Petrus
bekennt seinen bzw. den Glauben der Jünger.
Statt: „Ich glaube“ sagt er allerdings: „Wir
glauben“, wobei das kein Widerspruch ist. „Ich
glaube“, so fängt das apostolische
Glaubensbekenntnis ja an, um dann später zu
sagen:
„Ich glaube an Jesus Christus, unseren
Herrn.“
Ich und wir, ich und wir. Im christsein gehören
Ich und Wir immer zusammen.
Ja, ich bin gemeint.
Gott spricht Menschen, Einzelne persönlich an,
nicht 0-8-15-mäßig, sondern individuell.
Es geht darum, dass Sie und ich, dass jeder
persönlich eine Vertrauens- oder eine
Misstrauensbeziehung zu Gott hat.
Ich bin gemeint und – gehöre immer zu einem
großen Ganzen.
Also Glaube ist immer persönlich, aber nie
privat. Glaube ist immer individuell, aber nie
ohne Gemeinschaft. Christ sein und in der
Kirche, in einer Gemeinde sein, gehören immer
zusammen; ohne geht es nicht.
Petrus bekennt: „Du hast Worte des ewigen
Lebens.“
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht,
was Worte eigentlich bewirken? Wie wir alle
miteinander von Worten so oder so geprägt
sind? Worte können aufbauen oder auch
entmutigen. Worte können Verkrampfung und
Verzweiflung lösen, aber sie können auch
lähmen. Worte können stärken, aber auch
niedermachen. Worte können trösten oder
Verzweiflung auslösen.
„Du hast Worte des ewigen Lebens.“
Das was du sagst, Jesus, das befreit, das baut
auf, das gibt unserem Leben eine Perspektive.
Das sorgt dafür, dass wir leben mit Tiefgang,
dass öffnet den Horizont über Heute und Morgen
hinaus. Deine Worte machen groß, geben
Freiheit, beschenken mit Leben. „Du hast Worte
des ewigen Lebens.“ Und deshalb, so fährt
Petrus fort:
„Wir haben geglaubt und erkannt, du bist der
Heilige Gottes.“
Das ist schon eine komische Formulierung: „Wir
haben geglaubt und erkannt.“ Komisch deshalb,
weil wir heute, in unserem Sprachgebrauch, das
Wort „erkennen“ nicht mehr kennen, zumindest
nicht so, wie es biblisch benutzt wird. Heute ist
„erkennen“ oft gepaart mit der Wissenschaft: das
Leute durch Versuche etwas herausbekommen,
etwas erkennen, etwas entdecken. Oder wir
sagen: „Boah, nach 20 Jahren hab ich den noch
wieder erkannt.“ Erkennen meint biblisch aber,
das eine ganz intime Nähe entsteht, das eine
offene, ungeschminkte herzliche Beziehung
wächst.: „Und Adam erkannte seine Frau Eva
und sie wurde schwanger.“ (1. Mose 4) So wird
das Wort „erkennen“ benutzt. „Wir haben
geglaubt und erkannt“, sagt Petrus. Wir haben
dir unser Leben anvertraut, und uns deshalb auf
dich eingelassen, haben Nähe zugelassen, sind
in einer offenen herzlichen Beziehung mit dir
verbunden, mit dir unterwegs und haben dabei
dann entdeckt: „Du hast Worte des ewigen
Lebens.“
So fängt das ja an, bei jeder Beziehung, bei jeder
Freundschaft, bei jeder Partnerschaft. Da
begegnen sich zwei Menschen und spüren:
Dieser andere, dem ich da gerade begegne, der
ist vertrauenswürdig. Ich hab das Gefühl bei
diesem Menschen kann ich mich öffnen. Da
kann ich ehrlich werden. Dann beginnt ein
Prozess des Vertrauens und des Erkennens, der
ein immer weiteres und ein tieferes
Kennenlernen ermöglicht; und wo dann etwas
wächst und reift.
Und wenn´s gut geht, dieser Kennenlern- und
Vertrauensprozess ein Leben lang nicht aufhört.
Und damit so etwas entsteht, damit so etwas
wächst und Gestalt gewinnt, ist Vertrauen, ist
11
Glaube der Schlüssel. Denn man öffnet sich ja
nur dann jemandem, man lässt ja nur dann
jemanden an sich heran, dem man vertraut. Wie
kommt das eigentlich, dass Sie Menschen
vertrauen?
Wie kommt das, dass Sie Ihrem Bankberater
vertrauen? Oder dass Sie Ihrem
Versicherungsvertreter vertrauen? Wie kommt
das, dass Sie Ihrem Ehepartner, Ihren Eltern,
Ihren Kindern vertrauen? Wie kommt das
eigentlich das wir Menschen Vertrauen
entgegenbringen? Machen Sie da etwas?
Müssen Sie da irgendetwas leisten?
Vertrauen entsteht durch den anderen, der mir
da gegenübersteht oder sitzt, und mir so
begegnet, dass er in mir Vertrauen weckt. Der
andere sorgt dafür, dass in mir etwas wächst
von: Doch bei dem kann ich, glaub ich, so sein
wie ich bin. Der andere sorgt dafür, dass in mir
so etwas wie Glauben entsteht.
Auch der Glaube an Jesus Christus, der Glaube
an den dreieinigen Gott, der wird von Jesus
bewirkt, der wird von Gott geschenkt.
Wir haben in der Lesung gehört von Matthäus
16; und nachdem Petrus da gesagt hat: „Du bist
Christus“, dann sagt Jesus in Matthäus 16, ab
Vers 17: “Petrus, das hast du dir nicht
ausgedacht, sondern das konntest du nur sagen,
weil mein Vater im Himmel dir das geschenkt
hat.“
Und hier in Johannes 6, ein Vers vorher, Vers
65, vor dem Predigttext steht: „Nur der kann zu
mir kommen und mir glauben, dem es von
meinem Vater gegeben wird.“
Also: Gott durch Christus wirkt in uns Glauben.
Gott schenkt Ihnen und mir Glauben.
Gott begegnet uns in Jesus derart, dass wir
vertrauen können.
So wie Jesus handelt, so wie er spricht, so wie
er mit Menschen umgeht, so wie er reagiert, so
wie er sein Leben am Kreuz hingibt... wenn man
das wahrnimmt, wächst in einem Glauben,
Vertrauen. Das heißt, wenn Sie sich fragen:
„Wem kann ich eigentlich Glauben schenken?“
Dann lädt Petrus Sie ein: „Mensch, guck dir mal
Jesus an; nimm mal wahr, wie der mit Menschen
spricht und guck mal hin, wie den Leuten
begegnet, mit denen keiner etwas zu tun haben
will. Guck mal hin, wie Jesus nicht nur redet und
handelt, sondern auch wie er sein Leben am
Kreuz hingibt.“
Diese Hingabe am Kreuz ist ja die letzte
vertrauensbildende Maßnahme Gottes, damit
Menschen sehen: Mensch, dieser Gott meint es
wirklich ernst mit mir. Dass, wenn man Jesus
ansieht, man entdeckt: dieser Gott steht ja echt
auf meiner Seite, der nimmt mich ja so ernst,
dass er sogar sein Leben hingibt.
Und so jemand weckt Vertrauen, lädt ein zum
Glauben. So dass ein Mensch sagen kann: Ich
glaube, ich glaube diesem Gott in Jesus
Christus.
Das meint also dieses Sätzchen: „Ich
glaube.“
Das jemand von Gott her, von Christus her
angesprochen ist. Das also jemand Jesus
begegnet, Gott begegnet und Gott in mir etwas
weckt, Jesus in mir etwas hervorlockt, das ich
durch das Sehen, durch das Begegnen, durch
das Hinhören: Wie ist denn dieser Jesus?, in mir
etwas entsteht: „Ich glaube.“ Diesen Gott, der
sich so in Jesus zeigt, dem will ich mich
anvertrauen. Wir glauben, sagt Petrus: „Du bist
der Heilige Gottes.“
Kann man schwer übersetzen, kann man gar
nicht gut verstehen, auch heute nicht.
Jörg Zink, der das Neue Testament übertragen
hat, hatte deshalb diesen Satz in 25 weitere
Sätze aufgelöst, nicht ganz so, aber so ähnlich.
Er schreibt: „Du bist der Heilige Gottes.“ und
dann fährt er fort: “Das heißt: Du bist der Andere.
Du gehörst zu Gott. Du kommst von Gott. Du
stehst für Gott. Du bist der, der von Gott her
spricht. Du bist der, der uns Leben von Gott
hergibt. Du bist der, der sich für uns alle hingibt,
um uns alle zu retten.“
Das glauben wir, sagt Petrus.
Das heißt also jetzt nicht: Ich habe keine Fragen
mehr, ich habe keine Zweifel mehr, alles klar,
alles eingetütet, ich habe fertig. Nein.
Das heißt: Du bist der, wo ich merke, da steckt
Gott drinnen. Du bist vertrauenswürdig. Und
auch wenn vieles noch längst nicht klar ist, ich
möchte lernen, mich darauf einzulassen.
Ich traue dir, weil sich in dir mir Gott sich
vertrauenswürdig erweist. Als jemand der mich
liebt, mich achtet, der mich schätzt, der an mich
glaubt.
„Und das ist so ähnlich“, wie Helmut Thielicke
schreibt, „das ist so ähnlich wie bei einem Kind,
das von dieser inneren Gewissheit lebt: Vater
und Mutter haben mich gern, sie lieben mich.
Und obwohl so ein Kind das niemals begründen
könnte, wissenschaftlich beweisen könnte, steht
es für so ein Kind doch bombenfest fest: Vater
und Mutter lieben mich. Und so gründet ganz
natürlich ein Kind sein Leben da drauf. Das
ganze Handeln wird danach ausgerichtet. Das
12
ist so. Und das meint im Grunde genommen
auch Glauben im christlichen Sinne.“
Ich richte meine Leben danach aus, weil ich
daraufsetze, da ist jemand, auf den ist Verlass.
Und dementsprechend gestalte ich mein Leben,
fasse ich mein Leben an.
Weil ich davon zutiefst innerlich erreicht bin:
dieser Gott, der sich da in Jesus vorstellt, dem
kann ich Glauben schenken, der hat das in mir
geweckt.
Wenn ich Jesus ansehe, dann merke ich in mir
drinnen: Darauf kann ich mich einlassen.
Darum also noch einmal: „Wohin Herr, sollen wir
gehen?“
Du gibst uns frei und wir als Jünger sagen:
„Wohin sollen wir gehen?“
Du hast Worte des ewigen Lebens.
Und deshalb vertrauen wir uns dir an.
Deshalb sagen wir: „Ich glaube.“
Amen.
BETEN OHNE
SCHEUKLAPPEN
Predigt über Psalm 25,1-11
Liebe Brüder und Schwestern in Christus!
Glauben heißt beten, und beten heißt glauben,
das können wir von David lernen. David hat uns
in den eben
gehörten Versen
des 25. Psalms
vorgemacht, was
es heißt, betend zu
glauben und
glaubend zu beten.
Zwei Dinge
wechseln sich
ständig ab in
diesem
Psalmgebet: Bitte
und Bekenntnis.
David bat: „Lass
meine Feinde nicht
frohlocken über
mich!“ Und er bekannte: „Keiner wird
zuschanden, der auf dich harrt.“ Und er bat
weiter: „Zeige mir deine Wege!“ Und er
bekannte: „Du bist der Gott, der mir hilft.“ Und er
bat weiter: „Gedenke nicht der Sünden meiner
Jugend!“ Und er bekannte: „Der Herr ist gut und
gerecht.“ Und er bat weiter: „Vergib mir meine
Schuld, die so groß ist!“ Wer bittet, der gibt zu,
dass er sich nicht selbst helfen kann, sondern
dass er Gottes Hilfe nötig hat. Das ist ein wesentlicher
Teil unseres Glaubens: erkennen, dass wir
uns nicht selbst helfen können, sondern Gottes
Hilfe brauchen. Und wer bekennt, der spricht
Gott sein Vertrauen aus. Er ist zuversichtlich,
dass Gott helfen kann, helfen will und
helfen wird. Auch das ist ein wesentlicher
Bestandteil des Glaubens: zuversichtlich auf
Gottes Hilfe vertrauen. Ja, Glauben heißt beten,
bitten und bekennen. Lasst uns das von David
lernen und lasst uns dann seinem Beispiel
folgen.
Wenn wir genauer darauf achten, was David
gebeten und bekannt hat, dann stellen wir fest:
David hat seine Vergangenheit, seine
Gegenwart und seine Zukunft in Gottes Hand
gelegt. Im Blick auf seine Vergangenheit bat er
um Vergebung der Sünden, ausdrücklich auch
„der Sünden seiner Jugend“. Was es mit diesen
Jugendsünden auf sich hat, werden wir gleich
noch sehen. Im Blick auf seine Gegenwart bat er
um Bewahrung, ausdrücklich auch um
Bewahrung vor seinen Feinden. Welche Feinde
er damit meinte, werden wir ebenfalls gleich
noch sehen. Um im Blick auf seine Zukunft bat
er Gott um Wegweisung. Diese dreifache Blickrichtung
beim Beten ist vorbildlich; da können wir
viel von David
lernen. Denn wir
stehen beim
Beten ja immer
wieder in der
Gefahr, dass wir
zeitliche Scheuklappen
aufsetzen.
Mancher brave
Lutheraner betet
nur rückwärtsgerichtet
um
Vergebung der
Sünden, will aber
die Zukunft selbst
in die Hand
nehmen. Mancher kranke Christ hat nur das eine
13
Anliegen, jetzt in der Gegenwart schnell gesund
zu werden, und blendet dabei Vergangenheit
und Zukunft aus. Und es gibt auch die Beter, die
nicht über vergangene Sünden nachdenken
wollen, sondern nur darum bitten, dass Gott
ihnen den Weg in die Zukunft ebnet. Lernen wir
jetzt also von David, ohne Scheuklappen zu
beten!
Da ist erstens Bitte und Bekenntnis mit Blick auf
die Vergangenheit. David bat: „Gedenke nicht
der Sünden meiner Jugend“, und: „Vergib mir
meine Schuld, die so groß ist“. Von diesem
Psalmwort stammt der Begriff „Jugendsünden“.
Allerdings denkt man da heute allgemein wahrscheinlich
an ganz andere Sünden als David
damals. Bei Jugendsünden denkt man heute an
Sex, Alkoholexzesse oder Modetorheiten.
Davids Jugend sah ein bisschen anders aus:
David lebte viele Jahre seiner Jugend als
Bandenchef in der Steinwüste im südlichen
Judäa. Er hauste zusammen mit seinen
Kumpanen in Höhlen. Sie verdienten ihren
Lebensunterhalt als privater Sicherheitsdienst –
aber böse Zungen könnten behaupten, dass sie
Schutzgelderpresser waren. Die Bibel berichtet
sehr offen und nüchtern, dass es dabei manche
Leiche gab. Noch im Alter hat David selbstkritisch
davon geredet, dass an seinen Händen
Blut klebt von den vielen Kämpfen und
Schlachten, in die er verwickelt war. Zu seiner
Entschuldigung muss allerdings gesagt werden,
dass er dieses Leben keineswegs freiwillig auf
sich genommen hatte, sondern dass er sich vor
dem Jähzorn des damaligen Königs Saul in
Sicherheit bringen musste. Dennoch: Es waren
blutige Sünden, die Davids Jugend überschatteten.
Es gehörte viel Mut und Gottvertrauen
dazu, angesichts solcher Sünden um
Vergebung zu bitten. David bat: „Gedenke
meiner nach deiner Barmherzigkeit, Herr, um
deiner Güte willen!“ Und er bekannte zuversichtlich:
„Der Herr ist gut und gerecht.“ Mit „gerecht“
meinte David nicht die vergeltende Gerechtigkeit
des göttlichen Gesetzes, sondern
die vergebende Gerechtigkeit, die Gott dem
Glaubenden zurechnet. Es ist genau jene
Glaubensgerechtigkeit, die dann im Evangelium
von Jesus Christus völlig offenbar geworden ist,
die die Apostel verkündigt haben und die Martin
Luther im 16. Jahrhundert wiederentdeckt hat.
Nun sind wir Gott sei Dank nicht von solchen
Jugendsünden belastet, wie David es war. Wir
leben in einem Land und in einer Zeit, wo es ein
hohes Maß an Recht und Ordnung gibt. Aber
unser Leben steht unter dem Anspruch des
Schöpfers, dass wir unseren Nächsten lieben
sollen wie uns selbst. Alles Gute sollen wir ihm
gönnen und tun, wie wir es selbst von den
anderen Menschen erwarten. Wenn wir uns das
klar machen, werden bestimmt auch uns
Jugendsünden einfallen. Wie oft habe ich als
Schüler mitgemacht, wenn es galt, Lehrer zu
ärgern oder unbeliebte Mitschüler. Das ging
dann manchmal über den Bereich eines
harmlosen Streichs hinaus und muss dem
anderen richtig weh getan haben in seiner Seele.
Kinder sind grausam, und Jugendliche auch. Mit
zunehmendem Alter kann es besser werden,
weil man dann nämlich selbst schon oft geärgert
wurde und weiß, wie weh das tun. Grundsätzlich
aber gilt im Blick auf alle hinter uns liegenden
Sünden, egal ob man sie nun als Jugendsünden
bezeichnet oder nicht: Wir können das im Gebet
nur Gottes Gnade anbefehlen, sonst sind wir
verloren, sonst können wir in Gottes Gericht
nicht bestehen. Zugleich aber dürfen wir im
Vertrauen auf unsern Herrn Jesus Christus zuversichtlich
wie David bekennen: „Der Herr ist
gut und gerecht.“ Das heißt: Er macht mich
gerecht, er rechtfertigt mich um des Sühnopfers
am Kreuz willen.
Zweitens ist da Davids Bitte mit Blick auf
die Gegenwart. David bat: „Lass mich nicht
zuschanden werden, dass meine Feinde nicht
frohlocken über mich.“ Davids Feinde waren
mörderische Feinde. Mehrmals zog der
jähzornige König Saul mit seinen Soldaten aus,
um David zu suchen und zu töten. Saul war
rasend vor Eifersucht, weil er immer deutlicher
spürte, dass dieser Hirtenjunge aus Bethlehem
ihm auf dem Thron folgen würde und nicht sein
eigener Sohn. Mehrmals befand David sich in
unmittelbarer Lebensgefahr. Da wird sein Herz
bis zum Hals geschlagen haben, und da hat er
dann bei Gott gebettelt und gefleht: „Lass mich
nicht zuschanden werden!“ Zugleich bekannte er
zuversichtlich: „Keiner wird zuschanden, der auf
dich harrt.“
Unser Leben ist heute rundum weitgehend abgesichert.
Trotzdem kann es auch uns jederzeit
geschehen, dass wir in Lebensgefahr geraten.
14
Oder es kann schnell so kommen, dass wir im
Wartezimmer des Arztes sitzen und uns das
Herz bis zum Hals schlägt in Erwartung der
Diagnose. Da ist es dann gut, wenn wir wie
David ein Stoßgebet zum Himmel schicken:
„Lass mich nicht zuschanden werden!“ Da ist es
dann gut, wenn wir uns auf Gottes Zusage
besinnen und vertrauensvoll wie David
bekennen: „Keiner wird zuschanden, der auf
dich harrt.“ Aber auch wenn wir kerngesund sind
und keine Gefahr unseren Leib bedroht, so gibt
es doch verborgene Feinde, die uns täglich nach
dem Leben trachten: der Teufel und die bösen
Geister in seinem Gefolge. Man kann ihnen
keinen größeren Gefallen tun als ihre Existenz
abzustreiten, wie es heute vielfach geschieht.
Denn wenn die Leute nicht mehr an die Existenz
des Teufels glauben, dann sind sie nicht mehr
auf der Hut vor ihm, und er kann sie desto
leichter ums ewige Leben bringen. Es ist so, wie
wenn David nicht für möglich gehalten hätte,
dass Saul ihn wirklich verfolgt und umbringen
will. David wäre dann nicht geflohen und hätte
sich nicht in Höhlen versteckt gehalten, und Saul
hätte leichts Spiel mit ihm gehabt. Unterschätzen
wir nur nicht den Teufel und seine mörderische
Absicht! Er ist hinter unserer Seele ebenso her,
wie der jähzornige Saul hinter David her war.
Drittens ist da Davids Bitte mit Blick auf
die Zukunft. David bat: „Herr, zeige mir deine
Wege und lehre mich deine Steige!“ Zwar war er
schon als Hirtenjunge heimlich zum König
gesalbt worden durch Samuel, aber in der
Verfolgungszeit konnte er sich beim besten
Willen nicht vorstellen, wie sein Königtum
Wirklichkeit werden sollte. Solange Saul lebte,
sah er keinen Ausweg aus seinem Banden- und
Vagabundenleben. Aber er bat Gott, ihn Schritt
für Schritt zu führen. David verlangte nicht von
Gott, dass er ihm einen großen Lebensplan
offenbart, er wollte lediglich Tag für Tag von ihm
geleitet werden. Und er war zuversichtlich, dass
Gott das auch tun würde. Er bekannte: „Du bist
der Gott, der mir hilft; täglich harre ich auf dich.“
Diese Hoffnung wurde nicht enttäuscht. Mit
vierzig Jahren wurde David König, wie Gott es
ihm verheißen hatte.
Die meisten jungen Leute planen ihre Zukunft
heute weiter als David. Es ist ja auch nowendig,
dass man für Schule und Ausbildung einen
längeren Atem hat als nur bis zum nächsten Tag.
Auch in späteren Jahren blicken wir meistens
weiter. Ich könnte zum Beispiel ohne meinen
Terminkalender gar nicht arbeiten; da plane ich
für viele Monate im Voraus. Gerade dabei aber
ist es wichtig, Gott immer wieder um
Wegweisung zu bitten: „Herr zeige
mir deine Wege und lehre mich deine Steige!“
Es kann ja sein, dass meine Pläne Gott nicht
gefallen oder dass er etwas anderes, Besseres
für mich im Sinn hat. Glauben heißt auch bereit
sein, sich von Gott einen Strich durch alle
eigenen Pläne machen zu lassen – und zwar im
vollen Vertrauen darauf, dass das nicht
schädlich, sondern hilfreich ist: „Du bist der Gott,
der mir hilft; täglich harre ich auf dich.“ So
vertraue ich darauf, dass Gott mir Schritt für
Schritt einen guten Weg durchs Leben zeigt.
Und ich vertraue darauf, dass dieser Weg an das
herrliche Ziel fühlt, dass er mir bereits mit meiner
Taufe zugesagt hat: „Wer da glaubt und getauft
wird, der wird selig werden“ (Markus 16,16). Ja,
ich vertraue darauf, dass Gott es auch bei mir so
macht wie bei David, der bereits als Hirtenjunge
zum König gesalbt wurde und dann, nach
abenteuerlichen Wegen unter Gottes Führung,
zu königlichem Glanz gelangte. Amen.
DAS FUNDAMENT
FÜR DEN
GLAUBEN
Dr. W. A. Criswell
Jesaja 8,19-20
Den ersten Text für diese Predigt unter dem
Titel: „Das Fundament für den Glauben“ finden
wir in Jesaja, Kapitel 8. In dieser Predigt geht es
um Bibliologie, um die Lehre über das Wort
Gottes. Wir lesen in Jesaja, Kapitel 8, Verse 19
und 20:
Wenn sie aber zu euch sagen: Ihr müsst die
Totengeister und Beschwörer befragen, die da
flüstern und murmeln, so sprecht: Soll nicht ein
Volk seinen Gott befragen? Oder soll man für
Lebendige die Toten befragen? 20 Hin zur
Weisung und hin zur Offenbarung! Werden sie
das nicht sagen, so wird ihnen kein Morgenrot
scheinen.
15
Was für eine bemerkenswerte Beobachtung!
Seitdem die Menschheit existiert, haben sich
Menschen in Zeiten der Not und Bedrängnis und
Leid und Krisen an Astrologen und
Totenbeschwörer und Wahrsager gewandt. Und
das alles ist durch das Wort und das Gesetz
Gottes untersagt. Der Herr sagt hier, an dieser
Stelle, dass wir uns am Tag unserer Krise und
Not zu dem Gesetz und der Offenbarung
wenden sollen. Wir sollen unsere Antworten im
Wort Gottes finden und nicht bei den Astrologen
und Wahrsagern und Totenbeschwörern und
Assistenten und all den Hellsehern, die es gibt.
Wir sollen Gott nach dem Grund fragen, und Gott
wird mit uns reden und uns sagen, warum. Ist
das nicht eine bemerkenswerte Sache? Der Herr
hat in seinem Wort versprochen, uns die Lösung
für all unsere Probleme und die Kraft in all
unseren Nöten zu geben.
Nun lesen wir unseren zweiten Text. Wir finden
ihn in Jesaja 55, Verse 10 und 11:
Denn gleichwie der Regen und Schnee vom
Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt,
sondern feuchtet die Erde und macht sie
fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt
Samen, zu säen, und Brot, zu essen, 11 so soll
das Wort, das aus meinem Munde geht, auch
sein: Es wird nicht wieder leer zu mir
zurückkommen, sondern wird tun, was mir
gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es
sende.
Das Wort Gottes ist uns mit einem Zweck und
Ziel gegeben worden. Es gibt einen Plan für
unser aller Leben, das schließt auch die
Bestimmung der ganzen Welt mit ein. Gottes
Wort wird ausgesandt, um diese himmlische
Bestimmung zu erfüllen. Und er sagt, dass das
Wort Gottes ist in der Lage, dies zu tun, und es
tut es: Es „wird tun, was mir gefällt, und ihm wird
gelingen, wozu ich es sende“.
Ist das mit dem Wort Gottes nicht eine
bemerkenswerte Sache? Und er gibt uns eine
wunderbare Illustration dazu: der Regen, den
Gott vom Himmel nach unten sendet, er
vollbringt die Absicht Gottes. Und der Herr
benutzt dieses Beispiel als Illustration für die
Wirksamkeit des Wortes Gottes, das in das Herz
des Menschen geschickt wird und in die
menschliche Familie und in die menschliche
Rasse. Gottes Wort ist in der Lage, es zu
vollbringen, und er verwendet diese Illustration
vom Regen. Jeden Tag verwandelt Gottes
Regen irgendwo auf dieser Erde Felder in
Blumen, Ackerland in Weizenfelder. Gottes
Regen verwandelt Obstgärten in üppige und
reifende Früchte. Gottes Regen verwandelt
karge und trockene Wiesen in grüne Weiden.
Gott tut es. Wir tun das nicht; Gott tut es. Und er
verwendet dieses als Beispiel für das, was sein
Wort tut: es bringt den Menschen Leben und
Licht und Hoffnung und Antworten.
Im 47. Kapitel von Hesekiel gibt ist eine der
bewegendsten Illustrationen und Geschichten in
der Bibel. Hesekiel sieht einen Fluss des Lebens
von dem Thron Gottes, aus dem Heiligtum im
Tempel von Jerusalem, herabfließen. Der Fluss
fließt hinunter zum Toten Meer. Und während er
es sieht, sagt er: „Alles, wohin der Fluss kommt,
lebt“ (Hes 47,9). Das ist Gottes Wort: es bringt
Leben, wo
immer es
etwas berührt,
und es erfüllt
den Zweck, zu
dem Gott es
geschickt hat.
Der letzte
König von
Juda war
Zedekia. Und
während er in
Jerusalem
durch die
Belagerung
der alles
erobernden
Babylonier
eingeschlossen ist, schickt er zu Jeremia und
fragt den Propheten: „Gibt es ein Wort vom
Herrn?“ (Jer 37,17). Jeremia antwortete: „Ja, es
16
gibt ein Wort vom Herrn.“ Spricht Gott zu uns?
Hat Gott uns etwas zu sagen? Gibt es ein Wort
vom Herrn? Jeremia sagt: „Ja. Es gibt ein Wort
vom Herrn.“ Es ist nur ein blinder Mensch, der
sich weigert, es zu sehen; es ist ein Tauber, der
sich weigert, es zu hören; es ist ein verhärtetes
Herz, das unempfindlich ist auf die Worte Gottes,
die überall gesprochen werden. Gibt es ein Wort
vom Herrn? JA. Gott
spricht zu uns. Gott
spricht zu uns in der
Schöpfung um uns
herum. Der Psalmist
sagt: „Ein Tag sagt’s dem
andern, und eine Nacht
tut’s kund der andern“
(Ps 18,3). Die Himmel
erzählen es, selbst die
Sterne sind sehr
eloquent, die Welt um
uns herum spricht zu uns
in der Sprache Gottes.
Der Herr spricht zu uns
über uns, um uns, in uns,
überall. „Gibt es ein Wort
vom Herrn?“ Gott spricht
zu uns in der
menschlichen
Geschichte. Vor allem und insbesondere sehen
wir das in den Gerichten Gottes über die
Nationen. Als Jesaja den Herrn wegen der
Heimsuchung durch die Assyrer befragte, die
Juda verwüstetet, Israel in die Gefangenschaft
geführt und Samaria zerstört hatten, antwortete
Gott Jesaja und sagte: „Assur ist die Rute
meines Zorn und meines Grimmes Stecken“
(Jes 10,5). Als Habakuk Gott wegen der
Babylonier befragte, diese Chaldäer, die kamen
und letztendlich Juda und den heiligen Tempel
zerstörten und die Nation in die Gefangenschaft
wegführten, antwortete der Herr Habakuk und
der Prophet verstand: „HERR, du hast sie zum
Gericht eingesetzt und, o Fels, zur Züchtigung
sie bestimmt“ (Hab 1,12). Gott spricht in der
Geschichte. Bemerkenswert ist für mich, dass
nach dem 23. Kapitel des Matthäus-
Evangeliums, als der Herr die Führung und das
Volk Juda verurteilt, folgt unmittelbar im
Anschluss daran der große apokalyptische
Diskurs in Kapitel 24, in dem der gesegnete Herr
die totale Zerstörung Jerusalems und die
Zerstörung der Nation verkündet. Gott spricht zu
uns in der Geschichte.
Gott spricht zu uns in unserem Gewissen. Im
zweiten Kapitel des Römerbriefes, im 15. Vers
sagt der Herr, dass sein Gesetz in jedes Herz
geschrieben ist. Es gibt keinen Menschen, der
nach dem Ebenbild Gottes geschaffen wurde,
der die moralische Sensibilität nicht in sich hätte.
Es gibt etwas im Leben von Charles Darwin, der
die Evolutionstheorie gegründet und verkündet
hat, das mich beeindruckt. Auf seiner Reise um
die Welt in der „Beagle“, einem kleinen
englischen Schiff, dort unten an der südlichen
Spitze von Südamerika, in einem kleinen Land
namens Feuerland, ganz an der Spitze, sah er
Menschen, die so verdorben waren, so tief
gefallen, dass Charles Darwin sagte: „Ich habe
das fehlende Bindeglied zwischen dem Tier und
dem Menschen gefunden. Diese Menschen sind
Untermenschen. Sie sind ohne Gewissen und
moralische Sensibilität.“ Das ist, was Charles
Darwin sagte. Und als die Menschen in London
das hörten, schickte die Gemeinde-
Missionsgesellschaft von London Missionare zu
den Feuerländern; und sie haben diese für
Christus gewonnen. Und sie wurden zu
wunderbaren und aufrechten Menschen, so
sehr, dass Charles Darwin, erstaunt und
verwundert, zu einem regelmäßigen Spender
der Gemeinde-Missionsgesellschaft wurde, die
diese Menschen für Christus gewonnen hatte.
Das Gesetz Gottes ist in unseren Herzen und
Gott spricht zu uns. Es gibt keinen Volksstamm,
keine Familie, zu deren Herzen Gott nicht
sprechen würde, in der innersten Seele, im
Gewissen.
17
Und Gott spricht zu uns in der Vorsehung des
Lebens. Wenn ein Baby geboren wird, spricht
Gott zu dieser Familie. Wenn Krankheit kommt,
spricht Gott zu uns in unserer Krankheit. Und
wenn der Tod kommt, redet Gott zu uns. Ich
hörte von einem reichen Mann, dessen einziger
kleiner Junge starb. Danach ging er jeden Abend
in seine Bibliothek, schloss die Tür zu und las in
der Bibel. Und während er auf der Arbeit war,
war seine Frau neugierig zu sehen, was er las.
Sie nahm seine Bibel und stellte fest, dass er
jede Stelle auf diesen heiligen Seiten, auf denen
Gott etwas über den Himmel sagte, mit einem
roten Stift unterstrichen hatte. Gott spricht zu uns
in seinem Heiligen Wort. Und dies ist das Herz
des Zeugnisses unseres Herrn: Er spricht zu uns
in der Bibel, dem Fundament für den Glauben.
Der wunderbare, unvergleichliche Brief an die
Hebräer beginnt so: „Nachdem Gott vorzeiten
vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu
den Vätern durch die Propheten, 2 hat er in
diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den
Sohn.“ Gott sprach zu uns durch die Propheten
und Gott spricht zu uns durch den Sohn. Und das
Ergebnis des Zeugnisses von Gottes Reden
durch die Propheten und durch den Sohn halte
ich hier in der Hand, in dem unumstößlichen und
unfehlbaren Buch, das die Heilige Bibel genannt
wird. Gott spricht zu uns in seinem Wort.
Für mich gibt es ein ewiges Bild des Herrn Jesus
Christus. Es ist dieses: unser Herr mit einer Bibel
in seiner Hand. Als er nach Nazareth kam, um
seinen öffentlichen Dienst zu beginnen, lesen wir
im 4. Kapitel von Lukas, gaben sie ihm eine
Schriftrolle, eine Rolle des Propheten Jesaja,
und er las aus Gottes heiligem Wort. Das ist
unser Herr. Sein siegreicher Dienst wurde auf
dem unfehlbaren, unumstößlichen Wort Gottes
gegründet. Er überwand den Satan mit den
Worten: „Es steht geschrieben“ und zitierte
Gottes Wort (Mt 4,4). Er sprach unerschrocken
zu den Pharisäern: „Was sagt die Schrift?“ Er
stand vor dem nervenzerreißenden Sühnetod
am Kreuz mit der Erklärung: „Wie sonst könnte
die Schrift erfüllt werden?“ (Mt 26,54). Und als er
wusste, dass sein Tod unausweichlich war,
erklärte er es seinen Jüngern und sprach: „Und
am dritten Tag wird der Sohn des Menschen
auferstehen“ (Lk 18,33). Es gibt eine
wunderbare Prophezeiung in Hosea 6, Vers 2,
die auf seinen Lippen ist, in seinen Ohren klingt,
als er vor dem Tod am Kreuz steht: „Und am
dritten Tag wird er auferstehen.“ Was für ein
Trost und was für eine Kraft ist im siegreichen
Leben unseres Herrn zu finden, in seinem
wunderbaren Tod und in seiner Versicherung,
dass er am dritten Tag auferstehen würde.
Warum? Weil die Propheten es gesagt haben.
Und das Erstaunlichste für mich in all den
Dingen, die ich über das Leben unseres Herrn
lese, ist dieses: wir finden es im 24. Kapitel des
Lukas, dem letzten Kapitel des dritten
Evangeliums, beginnend mit Vers 25:
Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trägen
Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten
geredet haben! 26 Mußte nicht Christus dies
erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen? 27
Und er fing an bei Mose und allen Propheten und
legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von
ihm gesagt war. Lukas 24,25-27
Schauen Sie sich das an. Schauen Sie sich das
genau an: „O ihr Toren, zu trägen Herzens, all
dem zu glauben…“ Was allem? Allem, was der
Engel am Grab gesagt hat? Nein. Trägen
Herzens zu glauben, was die Frauen bezeugt
hatten, als sie sagten, dass das Grab leer war?
Nein. Trägen Herzens all dem zu glauben – was
allem? Allem, was Simon Petrus bezeugt hatte
und Johannes gesagt hatte, als sie in das leere
Grab hineingingen? Nein. „O ihr Toren, zu trägen
Herzens, all dem zu glauben…“ Was allem?
„Was die Propheten geredet haben!“
Ist das nicht eine bemerkenswerte Sache?
Bevor der Engel flüsterte: „Er ist auferstanden,
er ist nicht hier. Siehe da die Stätte, wo sie ihn
hinlegten“ (Mk 16,6); bevor die Frauen sagten:
„Wir haben ihn gesehen. Wir beteten zu seinen
Füßen“ (Mt 28,7-10); bevor die Jünger in die
Welt hinausriefen: „Er lebt. Er ist wahrhaftig
auferstanden“, hatten die Propheten gesagt:
„Am dritten Tag wird er auferstehen.“ Was für
eine erstaunliche Sache. Es ist das Zeugnis des
Wortes Gottes, das die ultimative Bestätigung
der Auferstehung unseres Herrn liefert und das
lebendige Evangelium unseres Erlösers ist.
Nun, schauen wir noch einmal in das 24. Kapitel
des Lukas-Evangeliums. Beginnend mit Vers 36
erscheint er seinen Aposteln. Er steht in ihrer
Mitte und sagt: Friede sei mit euch! 37 Sie
erschraken aber und fürchteten sich und
meinten, sie sähen einen Geist. 38 Und er
sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken,
und warum kommen solche Gedanken in euer
Herz? 39 Seht meine Hände und meine Füße,
ich bin’s selber. Fasst mich an und seht; denn
ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr
seht, dass ich sie habe. 40 Und als er das gesagt
hatte, zeigte er ihnen die Hände und Füße. 41
18
Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und
sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr
hier etwas zu essen? 42 Und sie legten ihm ein
Stück gebratenen Fisch vor. 43 Und er nahm’s
und aß vor ihnen. 44 Er sprach aber zu ihnen:
Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt
habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles
erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im
Gesetz des Mose, in den Propheten und in den
Psalmen. 45 Da öffnete er ihnen das
Verständnis, so dass sie die Schrift verstanden,
46 und sprach zu ihnen: So steht’s geschrieben,
dass Christus leiden wird und auferstehen von
den Toten am dritten Tage. Lukas 24,36-46
Das ist unvorstellbar für mich und fast unmöglich
zu glauben. Der Herr steht da, und er zeigt ihnen
die Narben an seinen Händen und an seinen
Füßen und, laut Johannes, auch die Narbe in
seiner Seite, und er spricht zu ihnen: „Fasst mich
an und seht, dass ich es selbst bin.“ Und dann
sagt er sofort, unverzüglich: „So steht es
geschrieben.“ Und er zeigt es ihnen und öffnet
ihnen das Verständnis, dass in dem Gesetz,
dem Gesetz des Mose und in den Propheten und
in den Schriften, in der ganzen Bibel: „So steht’s
geschrieben, dass Christus leiden wird und
auferstehen von den Toten am dritten Tage.“ Die
große Bestätigung ist das Zeugnis des Wortes
Gottes, das Fundament für den Glauben.
Die Augen eines Menschen könnten ihn
täuschen. Der Tastsinn eines Menschen könnte
ihn irreführen. Das Gehör eines Menschen
könnte schwerfällig und illusionär sein. Aber das
sichere Wort und Zeugnis Gottes bleibt ewiglich.
Das Fundament des Glaubens ist nicht das, was
ein Mensch sieht und nicht das, was ein Mensch
hört und nicht das, was ein Mensch berührt. Das
Fundament des Glaubens ist das ewig sichere
Zeugnis des Wortes Gottes.
Als Paulus vor Agrippa stand und die Sache
Christi verteidigte, was sagte er? „König Agrippa,
glaubst du den Propheten? Glaubst du, den
Propheten, dem Wort Gottes, dem Zeugnis der
Heiligen Schrift?“ (Apg 26,27). Und bei der
Definition des Evangeliums in 1. Korinther,
Kapitel 15 sind das seine Worte:
Ich erinnere euch aber, liebe Brüder, an das
Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das
ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest
steht, ….. Dass Christus gestorben ist für unsre
Sünden nach der Schrift; und dass er begraben
worden ist; und dass er auferstanden ist am
dritten Tage nach der Schrift; 1. Korinther 15,1-4
„Nach der Schrift“, bekennt Paulus, lebte Jesus.
„Nach der Schrift“, sagt Paulus, starb Jesus.
„Nach der Schrift“, sagt Paulus, wurde Jesus von
den Toten auferweckt. Die Gewissheit und das
Fundament des Glaubens liegen in dem
unveränderlichen und unwandelbaren Wort
Gottes. Und die gesamte Präsentation der
Wahrheit ist dieser Art. Petrus sagt:
„Denn … wir haben seine Herrlichkeit selber
gesehen. Denn er empfing von Gott, dem Vater,
Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm
kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein
lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. 18
Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel
kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen
Berge“ (2 Petr 1,16-18).
Das geschah bei der Verklärung unseres Herrn!
Herrlich, er sah ihn, wie Johannes ihn im ersten
Kapitel der Offenbarung sah: „Sein Angesicht
leuchtete wie die Sonne“ (Offb 1,16).
Aber dann sagt Petrus gleich im nächsten Vers:
„Um so fester haben wir das prophetische Wort,
und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als
auf ein Licht“ (2 Petr 1,19). Über das hinaus, was
seine Augen gesehen hatten, über das hinaus,
was seine Ohren gehört hatten, sagt Simon
Petrus: „Die sicherste Grundlage für unsere
Überzeugung und für unseren Glauben ist das
unveränderliche Wort Gottes.“
All diese Dinge versetzen mich in Erstaunen. Es
ist letztlich das Wort Gottes, das das große
grundlegende Fundament liefert, auf dem unser
Glaube gebaut wird. Gott sagte es, und es ist
unveränderlich und für immer wahr. Der Herr
sagte es. Ich glaube es. Und in dieser
Gewissheit ruht meine Seele, in dieser
Gewissheit lebe ich mein Leben, komme in die
Stunde meines Todes und hebe meine Augen
auf zu der schönen goldenen Stadt, die Gott
bereitet hat denen, die ihn lieben. Es ist eine
wunderbare Gewissheit. Es ist ein
unvergleichlicher Trost. Es ist eine Kostbarkeit,
die Gott in unsere Hände gegeben hat: das
Fundament für den Glauben.
19
LEITWORT ZUR ALLIANZ GEBETSWOCHE 2020
QUO VADIS,
EVANGELISCHE
ALLIANZ?
Gedanken zum Zukunftsforum der Deutschen
Evangelischen Allianz
Von Ekkehart Vetter
Die Evangelische Allianz, gegründet 1846, ist
das weltweit älteste christlich-ökumenische
Netzwerk, eine Einheitsbewegung.
Einheit als theologisches Thema lockt heute
nicht viele Leute hinterm Ofen hervor, entweder
weil wir gut wahrheitspluralistisch den
(theologischen) Unterschieden unter uns kaum
mehr Gewicht beimessen, oder weil wir die
biblische Relevanz dieses Themas nicht
ausreichend realisiert haben.
Den trinitarischen Gott kann man nicht
zerstritten repräsentieren
Aber wenn Jesus ein Thema auf dem Herzen
lag, dann ist es Einheit.
Im „hohepriesterlichen Gebet“ betet er: „Alle
sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich
in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die
Welt glaubt, dass du mich gesandt hast“
(Johannes 17,21- EÜ). Im Kontext dieses
Gebets werden zwei absolut zentrale Aussagen
deutlich.
1. soll die Einheit der Gemeinde ein Abbild der
Einheit zwischen Jesus und dem Vater sein. Die
Einheit Gottes ist Grund für die Einheit der
Gemeinde. Es gibt keine tiefgründigere
Begründung für die Einheit der Gemeinde Jesu!
In Jesus ist Einheit da. Den trinitarischen Gott
kann man nicht zerstritten repräsentieren! Und 2.
hat die Einheit eine wesentliche Auswirkung:
„damit die Welt glaube“.
Einheit ist Top-Priorität auf der Agenda,
Jesu Herzensanliegen
Einzelne Christen, lokale Gemeinden, ganze
Denominationen und Kirchen, die die Einheit
nicht als Top-Priorität auf der Agenda haben,
lassen ein Herzensanliegen Jesu links liegen.
Es ist kein Geheimnis, dass Einheit schon in
neutestamentlichen Zeiten keine einfache Sache
war. In fast jeder von ihm gegründeten
20
Gemeinde kämpft Paulus darum. Die
Entscheidung, Jesusnachfolger „aus den Juden“
wie auch „aus den Heiden“ zu einer Gemeinde
zu formen, machte Gemeinde Jesu hier und da
zu einem explosiven Gemisch.
Paulus mahnt die Streithähne: Nehmt einander
an, wie Christus euch angenommen hat (Römer
15,7)!
Quo vadis, Evangelische Allianz?
Die Einheit und die Wahrheitsfrage
Die Einheit drohte schon in biblischen Zeiten an
verabsolutierten
kulturellen
Unterschiedlichkeiten und religiösen Traditionen
zu zerbrechen, die zur Wahrheitsfrage
hochstilisiert wurden. Die Fraktionen im
zerstrittenen Korinth, die Frage nach Juden und
Heiden mit ihren zutiefst unterschiedlichen
Traditionen in einer Gemeinde in Rom und
Ephesus – das war ein explosives Gemisch mit
Spaltpotential. Auf dem Apostelkonzil fetzte man
sich gründlich (Apostelgeschichte 15,7), bevor
man sich einigte. Die paulinische
Grundüberzeugung bei Konflikten dieser
Kategorie lautete: Christus ist unser Friede
(Epheser 2,14). Derselbe Paulus wurde aber bei
anderen Themen ganz und gar unnachgiebig.
Den Korinthern schreibt er z.B. im ersten Brief
ein langes Kapitel (Kapitel 15) aus aktuellem
Anlass (Vers 12) zur Frage der Auferstehung.
Hier kämpft er für die eine nicht diskutierbare
Wahrheit: Nun aber ist Christus auferweckt von
den Toten … (Vers 20).
Die Unterschiede zwischen Kirchen sind
immens
Die Situation heute ist ziemlich anders.
Gemeinde Jesu ist nicht, wie in der Anfangszeit,
die Summe einiger Einzelgemeinden, sondern
wir haben es mit vielen großen und kleinen,
(inter-)national verbreiteten (Frei-)Kirchen mit
tausenden oder Millionen von Mitgliedern zu tun.
Da entpuppt sich Einheit allzu oft als
beschworenes Ideal, das an der Wirklichkeit
scheitert. Dogmengeschichtlich ging das so: Ist
Jesus nun Gott und Mensch? Wie verhalten sich
Gottheit und Menschheit zueinander?
Geht der Geist nur aus dem Vater hervor oder
aus dem Vater und dem Sohn? Macht „allein“ der
Glaube gerecht? Fragen über Fragen, die sich
im Lauf der Zeiten stellten und über die heftig
gestritten wurde.
Heute sind die Unterschiede zwischen Kirchen
immens. Heißt Einheit aber, dass eigentlich alle
gleich denken müssen?
Einheitsführerschein
Der Zeitrafferdurchmarsch durch das Neue
Testament mit Spots aus der Dogmengeschichte
macht deutlich: Einheit war nie einfach. Sie war
immer beides: Geschenk und Auftrag Jesu
einerseits und defizitäre Wirklichkeit
andererseits. Was lerne ich daraus für uns
heute? Konkret für die Deutsche Evangelische
Allianz als Einheitsbewegung?
1. Wer Einheit will, muss auch eine gewisse
Breite umarmen lernen. Aber wer mit dem
Herzen glaubt und mit dem Munde bekennt,
dass Jesus der auferstandene Herr ist, ist
Schwester und Bruder. Paulus lässt grüßen!
2. Inhaltliche Spannungen aushalten gehört zum
„ora et labora“ für Einheit.
3. Wir dürfen uns nicht erfahrungsorientiert wie
ein altes streitendes Ehepaar durch Altlasten
hindern lassen, neue Gemeinsamkeiten zu
entdecken und gemeinsam Wegstrecken
zurückzulegen. Wer sich zu Jesus Christus
bekennt, gehört zu uns und wir zu ihm. „Herzlich
willkommen, liebe Charismatiker, in der
Evangelischen Allianz!“
4. Einheit ist der Freund der Wahrheit.
Miteinander vertrauensvoll zu reden und zu
arbeiten, ist kein Verzicht auf Kritik. Aber weil die
Einheit in Jesus da und gleichzeitig von ihm
erbeten ist, dürfen wir sie nicht leichtfertig aufs
Spiel setzen.
5. Bevor wir Menschen, Gemeinden oder
Kirchen kritisieren, müssen wir uns ernsthaft die
Frage stellen, ob das wirklich sein muss oder ob
im Hinblick auf die viel größere Gemeinsamkeit
in Prioritätsfragen zweitrangige Unterschiede
stehenbleiben können.
6. Die traditionelle Rede von „Schwestern und
Brüdern im Glauben“ birgt eine tiefe Weisheit. Es
sind nicht selten die Geschwister, die sich um
das Erbe streiten und entzweien. Aber auch,
wenn sie in Frieden den Nachlass der Erblasser
regeln – meist wohnen sie nicht mehr unter
einem Dach. Sie kommen zusammen, feiern,
essen und reden miteinander – und gehen dann
doch wieder eigene Wege, ins eigene Haus, die
andere Stadt. Und doch bleiben sie auch auf
Distanz „Brüder“ und „Schwestern“, die im
eigenen Haus einen eigenen Stil pflegen. Es
wäre schon viel gewonnen, wenn das
gegenseitige Verurteilen aufhören würde – und
Gott sei Dank hat es an vielen Stellen auch
aufgehört. Geschwister können, müssen aber
keine Freunde sein! Sich lieben im Sinne von:
Gutes füreinander wollen und wünschen – das
geht trotzdem.
21
7. Wo theologische Unterschiede
unüberbrückbar scheinen (da stehen oft
Identitäten im Weg), ist es dennoch gefragt, sich
zu begegnen, einander zuzuhören und zu
verstehen suchen, auch Klartext zu reden und
Dialogbereitschaft mit langem Atem.
Einheit 3.0
Wie geht es weiter in Sachen Einheit? Der
Wahrheitspluralismus hatte uns voll im Griff.
Solange bis ein Shitstorm auf unbequeme
Meinungsäußerungen niederprasselt. Nicht nur
die zart besaiteten Gemüter wagen sich nicht
mehr aus der Deckung. Überzeugungen bleiben
lieber privat. Missionarische Äußerungen sind
ebenfalls Shitstorm-gefährdet. Gemeinde geht
gerade noch, Participation Shift (siehe Christian
Schwarz) aber inklusiv.
Um diese und andere Fragen ging es auch beim
Zukunftsforum der Deutschen Evangelischen
Allianz vom 31. Oktober bis 2. November in
Hannover.
Was ich – auch der Generation nach mir –
wünsche, ist
1. Liebe zu Jesus
2. Liebe zu Seiner Ur-Idee, der Kirche,
Seinem Leib, Seiner Braut
3. Liebe zu Seinem Wort
4. Liebe zu Menschen, egal wer sie sind, wie
sie ticken, woher sie kommen und welche
Sprache sie sprechen
Mit dieser 4-fachen Liebe hat Gemeinde Jesu
Zukunft!
19.07.2019 STUDIE VON
PHILIPP BARTHOLOMÄ
Studie:
FREIKIRCHE MIT
MISSIONARISCHEN
HERAUSFORDERUNGEN
Quelle: Medienmagazin PRO
Der Mangel an intensiven persönlichen
Kontakten zu Nichtchristen zeichnet sich
gegenwärtig als eines der wesentlichsten
Hindernisse für den missionarischen
Gemeindeaufbau ab. Dies ist eines der
Ergebnisse des Theologen Philipp Bartholomä,
der eine umfangreiche Studie zu den
missionarischen Herausforderungen von
Freikirchen verfasst hat. Eine Rezension von
Jörn Schumacher
Ekkehart Vetter,
Präses des
Mülheimer
Verbandes und
Erster
Vorsitzender der
Deutschen
Evangelischen
Allianz
Das Buch „Freikirche mit Mission“, das in der
Evangelische Verlagsanstalt Leipzig erschienen
ist, stellt die leicht überarbeitete Fassung der
„Postdoctoral Thesis“ von Philipp Bartholomä
dar, die 2018 von der Fakultät für Theologie an
der Vrijen Universiteit Amsterdam angenommen
wurde. Bartholomä ist selbst freikirchlicher
Pastor und untersuchte hier die gegenwärtigen
missionarischen Herausforderungen von
Freikirchen. Die Studie wolle bewusst die Brücke
von der akademischen Reflexion hinein in die
missionarische Praxis von Freikirchen schlagen,
schreibt der Autor. Daher richte sich sein Buch
auch nicht nur an Fachpublikum, sondern auch
an (frei-)kirchliche Verantwortungsträger. Seit
April 2019 ist Bartholomä Professor für
Praktische Theologie mit dem Schwerpunkt
22
Gemeindeaufbau an der Freien Theolo-gischen
Hochschule (FTH) Gießen.
Zunächst wartet das Buch mit vielen Zahlen und
Statistiken auf, um das Problem zu
konkretisieren. So hätten etwa die beiden
Großkirchen in den Jahren seit 1970 insgesamt
etwa zehn Millionen Mitglieder verloren – bei
einer gleichzeitigen Zunahme der
Gesamtbevölkerung um rund 20 Millionen.
Heute gehörten in Deutschland noch etwa 24
Millionen Menschen der Römisch-Katholischen
Kirche an, und etwa 23 Millionen der
Evangelischen Kirche, was insgesamt etwa 57
Prozent der Gesamtbevölkerung ausmache.
Darüber hinaus listet der
Religionswissenschaftliche Medien- und
Informationsdienst REMID 76 Freikirchen oder
Sondergemeinschaften mit derzeit rund 1,8
Millionen Mitgliedern. „Während die
Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) in
den vergangenen zehn Jahren über ein Zehntel
ihrer Mitglieder verlor, können die sechs größten
klassischen Freikirchen insgesamt einen
Zuwachs von 1,1 Prozent verzeichnen.“
Die Ausgangsthese der Studie lautet indes, dass
sich die klassischen Freikirchen in einer „Krise
der Mission“ befinden. Die Freien evangelischen
Gemeinden (FeG) hätten zwar in den letzten 50
Jahren ihren Mitgliederbestand quasi
verdoppelt, das Wachstum habe sich aber im
letzten Jahrzehnt nach einem stärkeren Anstieg
in den 1980er und 90er Jahren merklich
verlangsamt. Pfingstgemeinden hingegen seien
im Wachstum begriffen: Zwischen 2009 und
2015 hat etwa der Bund Freikirchlicher
Pfingstgemeinden (BFP) insgesamt 7.700 neue
Mitglieder hinzugewonnen, was einem jährlichen
Durchschnittswachstum von ca. 2,5 Prozent
entspricht. Laut Statistik haben sich in den
Jahren 2012 bis 2015 in den FeG 3.608
Menschen bekehrt. Dagegen haben die (heute
20) Landeskirchen allein zwischen 2002 und
2012 fast drei Millionen Mitglieder verloren.
Wahrheitsanspruch in einer relativistischen
postmodernen Gesellschaft
Der kanadische Philosoph Charles Taylor habe
festgestellt, dass in unserer westlichen Kultur
nicht selten das allgemeine Gefühl verbreitet sei,
mit dem Verlust der Transzendenz sei etwas
Wesentliches verloren gegangen. Der Philosoph
Luc Ferry habe bereits früher bemerkt, dass man
im Westen, ohne stark vom Religiösen
angezogen zu sein, „dennoch eine
Unzufriedenheit verspüre“. Für bedeutende Teile
der deutschen Bevölkerung könne man von
einer „Spiritualität der Suche“ sprechen.
Bartholomä ergänzt: „Wenn all das stimmt, sind
(nicht nur) freikirchliche
Glaubensgemeinschaften in Zukunft umso mehr
aufgefordert, genau diese Fragen mit Nachdruck
ins Bewusstsein zu rufen bzw. an sie
anzuknüpfen und dabei die christliche
Daseinsdeutung apologetisch weise als
sinnvolle und intellektuell belastbare Alternative
angesichts der von der Immanenz
eher leicht
weder
leicht noch
schwer
Wie leicht oder schwer tun Sie
sich damit, nichtchristliche
Freunde und Bekannte in Ihre
Gemeinde einzuladen bzw.
mitzubringen?
sehr leicht
sehr schwer
eher
schwer
hervorgerufenen Leere und Unzufriedenheit zu
präsentieren.“
Daher laute die Kernfrage: „Wie könnte eine
freikirchliche Gemeindegestaltung aussehen,
die einerseits das christliche Evangelium in
seinem Wahrheitsanspruch nicht verleugnet und
dennoch andererseits so präsentiert, dass es
von einem wahrheitsrelativistisch geprägten,
postmodernen Zeitgenossen nicht von
vorneherein als anmaßend abgelehnt werden
muss, sondern gehört werden kann?“
Bartholomäs Rat lautet: Freikirchen müssen in
einer neuen Zeit in ganz grundsätzlicher Weise
lernen, in ihrem missionarischen Bemühen
zunächst einmal Milieugrenzen zu überwinden,
um dann langfristig eine sich „manifestierende
Buntheit verschiedenster Lebensentwürfe
[kirchlich] zu integrieren, als Einheit zu begreifen
und darum in sich – soweit verantwortbar –
Raum zu geben“.
Mehrheit hatte zuvor Kontakt zu Freikirchen
Für seine eigene empirische Studie hat
Bartholomä Verantwortliche aus 51
23
freikirchlichen Gemeinden mit Hilfe eines Online-
Fragebogens befragt, aus BEFG, BFeG und
BFP. Insgesamt wertete er die Antworten von
1.815 Personen aus. So sollten die Befragten
etwa angeben, wie sehr sie der Aussage „In
unserer Gemeinde kommen regelmäßig
Menschen zum Glauben, die bisher wenig oder
gar keine Berührungspunkte mit Kirche und
christlichem Glauben gehabt haben“ zustimmen.
In jungen (34,5
Prozent) und
mittelalten
Gemeinden (40,2
Prozent)
antworten
deutlich mehr
Befragte mit „trifft
eher zu“ oder
„trifft voll und
ganz zu“ als in
alten Gemeinden (25,4 Prozent).
Von den Befragten hatten 36,4 Prozent in den
letzten 12 Monaten keine einzige Person neu mit
der Gemeinde verknüpft. Mehr als die Hälfte
(57,2 Prozent) gibt an, im Laufe des Jahres
zwischen 1 und 5 Freunde und Bekannte zu
Veranstaltungen der Gemeinde mitgebracht zu
haben, nur bei 6,4 Prozent waren es mehr als 5
Personen.
Die überwältigende Mehrheit der Mitglieder
deutscher Freikirchen hat innerhalb ihres
Lebenslaufs eine mehr oder weniger stark
ausgeprägte Kirchenbindung vorzuweisen.
Lediglich 15,8 Prozent derer, die heute zu einer
Freikirche gehören, geben an, vorher
mindestens 5 Jahre keinerlei Verbindung zu
einer Kirche gehabt zu haben. Höchstens 151
der befragten Mitglieder von Freikirchen (das
entspricht 8,3 Prozent des Gesamtsamples) sind
ohne wesentlichen Kontakt zu einer Kirche
aufgewachsen.
„Evangelistisch begabte
Schlüsselpersonen“
In einer weiteren Studie untersuchte Bartholomä
zwei freikirchliche Gemeinden: Einerseits eine
bereits sehr alte, überdurchschnittlich große
Gemeinde in Westdeutschland, die zweite war
eine junge, dynamische, in den ersten Jahren
ihres Bestehens stark wachsende Gemeindegründung
im Osten Deutschlands. Bartholomä
führte Interviews und besuchte jeweils zwei
Gottesdienste. Außerdem führte er einen Online-
Befragung durch und untersuchte den
Internetauftritt der jeweiligen Gemeinden. Bei
dieser Kirche stellt er fest: „Ohne persönliche
Beziehungen gelingt es kaum, bei
Außenstehenden Interesse am Glauben zu
wecken. Vor diesem Hintergrund erscheint es
umso wesentlicher, dass die ‚Freikirche für
andere’ ihre Mitglieder konsequent zu einem
bewusst evangelistischen Lebensstil und zur
Pflege von Beziehungen mit Nichtchristen
ermutigt.“ Die im Kontext dieser Kirche zum
Glauben Gekommenen betonten allesamt, wie
wichtig nach ihrem ersten Kontakt mit der
Gemeinde weitere Personen waren, die ihnen
zugehört und Fragen beantwortet, die mit ihnen
gebetet und sie als liebevolle Gegenüber
begleitet haben.
„Das Vorhandensein eines gemeindeprägenden
Klimas der Gastfreundschaft ist ein
weiterer Schlüsselfaktor für die missionarische
Wirksamkeit der ‚Freikirche für andere’“, schreibt
Bartholomä. „Man kann als Gemeinde darauf
achten, dass etwa in Gottesdiensten, wo explizit
Nichtchristen angesprochen werden sollen, nur
solche Elemente vorkommen, die Nichtchristen
nicht allzu sehr verstören. Etwa der Aufruf, mit
seinem Sitznachbarn zu beten.“ Ebenfalls
sinnvoll sei es, im Informationsteil von einer
Vielzahl von Gemeindeinterna abzusehen. Die
interviewten Neubekehrten stellten zudem
allesamt die Relevanz, Alltagstauglichkeit und
grund-sätzliche Qualität der Predigten heraus.
In die zweite Gemeinde kamen bereits nach
knapp zwei Jahren 60 bis 70 Besucher, zur
Kerngruppe zählen rund 25 Personen. Obwohl
auch diese noch junge Gemeinde bisher keine
überragend große Zahl an Bekehrungen aus
säkular-unkirchlichem Background erlebt habe,
kämen doch sehr regelmäßig Menschen mit
einem sehr geringen Maß an christlicher
Sozialisation zum Glauben.
Bartholomäs Fazit lautet: Bei beiden
Fallgemeinden korreliere das überdurchschnittliche
Bekehrungswachstum mit einer
24
besonderen Betonung des missionarischen
Anliegens. Bekleideten besonders
evangelistisch begabte und missionarisch
leidenschaftliche Personen entsprechende
Schlüsselpositionen, stärkten sie durch ihr
Vorbild und ihre strategischen Entscheidungen
nachhaltig die missionarische Strahlkraft der
Gemeinde. „Für ihre missionarische Praxis
nehmen beide Fallgemeinden (bewusst oder
unbewusst) auf eklektische Weise Impulse aus
verschiedenen
missionarischen
Gemeindeaufbaukonzepten auf.“
Bartholomä: „Unsere Fallstudien zeigen
beispielhaft, dass missionarisches Wachstum
durch theologisch konservative (und damit
vermeintlich heute unverständliche und
unvermittelbare) Inhalte nicht zwangsläufig
gehindert wird.“ Dabei zeichne sich der Mangel
an intensiven persönlichen Kontakten zu
Nichtchristen als eines der wesentlichsten
Hindernisse für den missionarischen
Gemeindeaufbau ab. „Es kann in Gemeinden
generell nicht nachdrücklich genug dazu
motiviert werden, Zeit und Kraft in persönliche
Beziehungen zu Nichtchristen zu investieren.“
Um den Gottesdienst evangelistisch wirksamer
zu machen, empfiehlt Bartholomä zudem eine
Reihe von Punkten: Der Einsatz eines
Gottesdienstprogrammhefts könne Vertrauen
schaffen und gerade uneingeweihten Gästen die
Sicherheit geben, jederzeit zu wissen, was als
Nächstes passiert – Gäste sollten ausdrücklich
begrüßt werden; die Qualität der Musik sei nicht
unwichtig, außerdem sollte die Predigt zwar eine
Bindung an die Bibel haben, aber auch einen
starken Alltagsbezug herstellen; auch
regelmäßig angebotene Entdecker- und
Glaubens-grundkurse seien zu empfehlen.
Das Buch „Freikirche mit Mission“ erhebt zwar
den Anspruch, konkrete Hilfe für Gemeinden im
missionarischen Aufbau zu bieten, stellt aber
insgesamt eine umfangreiche Studie dar, die vor
allem für Fachpublikum interessant sein dürfte.
Praktische Tipps für den Alltag von
Gemeindeleitern kommen etwas zu kurz.
Buchbesprechung
Der Autor Andreas
Boppart ist
Missionsleiter von
Campus für Christus
Schweiz.
Andreas „Boppi“
Boppart geht davon
aus, dass immr mehr
Christen eine Art
Kuschelglauben
leben, ohne etwas zu bewegen. Seine These
lautet: Viele lassen sich nicht auf das Abenteuer
der Nachfolge ein, weil sie auf ihre
Unfertigkeitsehen – ihre Ecken, Kanten und
Schwächen – und sich dadurch ausbremsen
lassen. Er ermutigt dazu, ein Ja zu eigener
Begrenzheit und Sündhaftigkeit zu finden,
gleichzeitig aber daran festzuhalten, dass Gott
im Leben Dinge verändern kann und will. (SCM-
Verlag) In seinem Buch schildert Andreas
Boppart, wie er mit seiner Ehefrau in Unganda
feststellte, dass das Erbrechen seiner Frau nicht
von der zehnstündigen Busfahrt in den Norden
kam bzw. lokalen Delikatessen. Die Ehefrau vom
Autor ist schwanger. Es kein zurück mehr, er
wird Vater. Dieses Ereignis vergleicht Andreas
Boppart mit dem „Point of no Return“ welcher er
bei seinen Auslandsreisen erlebte. Beim „Point
of no Return“ man überschreitet eine Linie und
es gibt kein zurück mehr.
Ein sehr interessantes und empfehlenwertes
Buch, wer sich wirklich mit dem Thema
Nachfolge auseinandersetzen will. Allerdings
kein Buch, welches man so eben weg liest. Auch
wenn Andreas Boppart seinen „Point of no
Return“ in Unganda bzw. Äthiopien habe, sollte
man sich davon nicht ermutigen lassen. Das
240-seitige Buch ist ein interessantes und
empfehlenswertes Buch zum Thema Nachfolge.
Das Buch kostet: 16,90€ und ist an unserem
Büchertisch erhältlich.
Rückfragen und Bestellungen bitte bei Ralf oder
Thomas
25
GERETTET!
Heinz Hepp
Apostelgeschichte 4: 37-41, 47
Ende der 50ger Jahre hatten die Brüder Hildor
und Leo Janz in die Grugahalle, Essen zu einer
Evangelisation eingeladen.
Mit meinen Eltern war ich auf dieser
Großveranstaltung mit fast 10.000 Besuchern
pro Abend. Die Gottesdienste bestanden aus
viel Musik der „Janz Brüder“ und einer Predigt.
Die Predigten erinnere ich nicht mehr, aber ein
Lied ist mir tief ins Herz gefallen und ich habe es
nie vergessen:
Her mit dem Rettungsseil, eilt, es tut Not! Dort in
den Wogen er ringt mit dem Tod; ist’s nicht dein
Bruder? O zaud’re nicht mehr. Auf trag ihm das
Seil zu durch’s tosende Meer!
Wirf ihm das Seil zu mit sicherer Hand! Ach,
warum stehst du noch zaudernd am Strand?
Sieh’, er versinket, hinaus mit dem Boot! Jetzt,
jetzt durch die Brandung! Entreißt ihn dem Tod.
Auf, Brüder werfet das Rettungsseil aus! Sünder
verderben im Wogenbraus. Sünde ist stark, und
Versuchung ist groß; schon faßt sie die
Strömung; bald heißt’s „Rettungslos.
Noch gilt’s zu retten; die Arbeit bald ruht, bald
ringst im Tode auch du mit der Flut, dann rufst
im schwellenden Jordan auch du: „Wirf mir, o
mein Heiland, das Rettungsseil zu!
Den Refrain haben sie besonders kraftvoll
gesungen:
Wirf ihm das Seil zu,
wirf ihm das Seil zu,
noch mit den Wogen er ringt.
Wirf ihm das Seil zu,
wirf ihm das Seil zu,
ehe dein Bruder versinkt.
Ich gebe gerne zu, dass der Text etwas
altbacken klingt, aber von seiner Gültigkeit und
biblischen Aktualität
hat er nichts verloren.
Der Text spricht ein
Thema an, dass in den
Kirchen immer mehr
einer religiösen
Beliebigkeit weicht. Ja,
man scheut sogar den
Ausdruck „Mission“
weil er a) belastet ist
und b) doch ziemlich
sektiererisch klingt.
Kirche gibt sich heute
weltoffen und hat
Abstand zu ihrer
eigentlichen
Kernaufgabe
genommen: „Gehet hin…“
Man redet heute einfach nicht mehr von Hölle,
Tod und Teufel, verloren und gerettet. Die
Begriffe Bekehrung zu Jesus Christus und
Wiedergeburt in den Leib Christi sind in vielen
Kirchen nicht mehr Teil des Evangeliums. Ja,
das ist eine harte Diagnose, die ich gerne
begründen will. Damit es keine
Missverständnisse gibt: Es geht mir nicht um
eine Generalkritik und schon gar nicht um eine
Verurteilung der heutigen, christlichen
Gemeinden, sondern um eine Ermahnung zum
Aufbruch, zur Rückbesinnung auf den Auftrag,
den kein Geringerer als der Sohn Gottes selbst
gegeben hat.
26
An den Anfang meines Aufsatzes möchte ich
eine These stellen:
Die christozentrische, kirchliche
Gemeinschaft ist ein nach außen gerichteter
Organismus mit dem Auftrag, Menschen für
Jesus zu gewinnen.
Die frühe Kirche hat diesen Auftrag gelebt. Ein
Kirchenmann sagt:
"Kirchen, die konsequent und gewinnend die
Hoffnung des Evangeliums verkünden und
der biblischen Lehre treu bleiben, sind die
Kirchen, die wachsen."
Sprüche 11:30 (Schlachter) sagt uns:
"Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des
Lebens, und der Weise gewinnt Seelen."
Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass
die Gemeinde zu sterben beginnt, wenn eine sie
ihre Leidenschaft verliert, die Verlorenen zu
erreichen. Dies war bei der frühen Kirche nicht
der Fall, da wir im gesamten Buch der
Apostelgeschichte von ihrem evangelistischen
Eifer lesen. Apostelgeschichte 2:47 "... der Herr
fügte der Gemeinde täglich diejenigen hinzu, die
gerettet wurden."; 5:42 "und sie hörten nicht auf,
alle Tage im Tempel und hier und dort in den
Häusern zu lehren und zu predigen das
Evangelium von Jesus Christus.." 8: 1b, 4 "Es
erhob sich aber an diesem Tag eine große
Verfolgung über die Gemeinde in Jerusalem; da
zerstreuten sich alle übers Land, über Judäa und
Samarien, nur die Apostel nicht ... Die nun
zerstreut worden waren, zogen umher und
predigten das Wort. " Die frühen Gläubigen
evangelisierten aktiv; Die Gemeinde erreichte
die Welt für Christus. Sie verstanden klar den
Imperativ des Seelengewinnens. Es gibt drei
Schlüssel zum Verständnis dessen, was sie
motiviert hat, was uns auch dazu veranlassen
sollte, aktive Seelengewinner zu sein:
1. die Notlage der Ungeretteten,
2. das Herz des Gläubigen und
3. das Gebot des Erlösers.
DIE NOT DER
UNGERETTETEN
1 Apostelgeschichte 4:12 " Und in keinem
andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name
unter dem Himmel den Menschen gegeben,
durch den wir sollen selig werden."
2 Die Bibel macht sehr deutlich, dass es durch
niemand anderen Erlösung gibt! Jesus ist der
EINE und einzige Retter, und Seelen ohne Ihn
sind VERLOREN.
3 Wenn ein Mensch Jesus nicht hat, egal wie gut
ein Mann oder eine Frau er oder sie sein mag,
wenn ein Mensch Jesus nicht hat, hat er nichts!
4 Wir müssen die Ungeretteten mit den Augen
Gottes sehen. Das Verstehen des Zustands von
Menschen ohne Christus ist nicht nur der
Schlüssel, um ein persönlicher Seelengewinner
zu werden, sondern es ist auch entscheidend,
um unser Herz zu verändern und auf Menschen
zu konzentrieren, die Jesus brauchen:
- Ungerettete.
5 Römer 3: 10-12 »Da ist keiner, der gerecht ist,
auch nicht einer. 11 Da ist keiner, der verständig
ist; da ist keiner, der nach Gott fragt. 12 Alle sind
sie abgewichen und allesamt verdorben. Da ist
keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.“
6 Gott schuf den Menschen und stellte ihn in eine
perfekte Umgebung. Adam und Eva entschieden
sich, Gott nicht zu gehorchen, indem sie von der
verbotenen Frucht aßen (1. Mose 3: 1-6). Durch
ihre Sünde verlor der Mensch das Bild Gottes.
Gott ist heilig, aber der Mensch ist durch
27
Ungehorsam unheilig. Aber nicht nur Adam war
sündig, jeder geborene Mensch hat Adams
sündiges Bild geerbt. Alle Menschen sind von
Geburt an Sünder.
7 Romans 5:12 Deshalb, wie durch einen
Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist
und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu
allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle
gesündigt haben.
8 Nicht nur sind alle Menschen Sünder, ohne
Buße und Vergebung und ohne ihren Glauben
allein an Christus als ihren Herrn und Retter,
werden sie eine Ewigkeit ohne Christus in der
Hölle verbringen.
Jemand hat gesagt: "Wenn du jemals einen Blick
auf das ewige Schicksal dieser Menschen
werfen würdest, wärst du motiviert, die Last der
Verlorenen zu erkennen, und ermutigt, das
Evangelium denjenigen zu verkünden, die sich
auf diesem schrecklichen Weg befinden."
9 Allein im Neuen Testament gibt es 162
Hinweise auf die Hölle und das ewige Gericht,
und fast die Hälfte von ihnen, 70, wurden von
Jesus Christus gesprochen! Betrachten wir nur
einige davon:
9.1 Matthäus 10:28 Und fürchtet euch nicht vor
denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht
töten können; fürchtet viel mehr den, der Leib
und Seele verderben kann in der Hölle.
9.2 Matthäus 13:40-42 Wie man nun das
Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so
wird's auch am Ende der Welt gehen. 41 Der
Menschensohn wird seine Engel senden, und
sie werden sammeln aus seinem Reich alle
Ärgernisse und die, die da Unrecht tun, 42 und
werden sie in den Feuerofen werfen; da wird sein
Heulen und Zähneklappern.
9.3 Mark 9: 43-44 " Wenn dich aber deine Hand
verführt, so haue sie ab! Es ist besser für dich,
dass du verkrüppelt zum Leben eingehst, als
dass du zwei Hände hast und fährst in die Hölle,
in das Feuer, das nie verlöscht.“
10 Egal wie gut, wie religiös, wie gut, wie gütig,
wie großherzig, wie engagiert, wie reich, wie arm
oder wie gequält in diesem Leben, unabhängig
von der Zugehörigkeit zur Kirche, der Einhaltung
von "Sakramenten" oder Ritualen, der
Nationalität, der Familie Bindungen oder Erbe,
ohne Buße über die eigene Sünde und Annahme
Christi als Herrn und Erlöser stehen vor einer
Ewigkeit der Qual in der Hölle. Niemand kommt
in den Himmel ohne Buße und Glauben.
11 2. Korinther 5:11 "Weil wir nun wissen, dass
der Herr zu fürchten ist, suchen wir Menschen zu
gewinnen; aber vor Gott sind wir offenbar. Ich
hoffe aber, dass wir auch vor eurem Gewissen
offenbar sind. ..." Paulus war ein
Seelengewinner, weil er wusste, was es für eine
Seele bedeutete, unerlöst zu sterben und zur
Hölle zu gehen.
Dr. Bob Jones III von der Bob Jones University
sagte, dass "die ernüchterndste Realität im
Leben ist, dass die Menschen jeden Tag sterben
und zur Hölle fahren".
Vielleicht denkst du jetzt, das ist Dogmatik in
Reinkultur. Wo ist da die frohe und freimachende
Botschaft des Evangeliums? Hier bin ich der
Meinung, dass Gottes Wort sehr fair ist. Es
informiert uns über Konsequenzen, die Jesus
durch seinen Tod am Kreuz zunichte gemacht
hat, wenn wir ihn als Herrn und Erlöser in unser
Leben einladen. In meiner Taufpredigt am 2.
Advent sagte ich bereits: „im Himmel sind nur
Freiwillige.“
DAS HERZ DES GLÄUBIGEN
1 Der Apostel Paulus wünschte, er könnte sein
eigenes ewiges Leben aufgeben, um seine
Landsleute zu retten. Römer. 9: 1–4: Ich sage
die Wahrheit in Christus und lüge nicht, wie mir
mein Gewissen bezeugt im Heiligen Geist, dass
ich große Traurigkeit und Schmerzen ohne
Unterlass in meinem Herzen habe. Denn ich
wünschte, selbst verflucht und von Christus
getrennt zu sein für meine Brüder, die meine
Stammverwandten sind nach dem Fleisch. Sie
sind Israeliten, denen die Kindschaft gehört und
28
die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse und das
Gesetz und der Gottesdienst und die
Verheißungen,“
Charles Finney weinte bei dem Gedanken an
Menschen, die sich einer christlosen Ewigkeit
gegenübersehen. A. B. Simpson quälte sich im
Gebet über die Nationen, in denen Jesus
Christus nicht erhöht wurde. In Hudson Taylors
Alptraum stürzten Millionen in die Höllenschlucht
... Nicht viele von uns würden mit Paulus sagen,
dass wir unser eigenes ewiges Leben aufgeben
würden, um unsere Landsleute zu retten. Wir
haben auch nicht den gleichen Stress wie
Charles Finney oder A.B. Simpson, von dem
beide bekannt sind, dass sie den brennenden
Wunsch hatten, verlorene Seelen zu retten. Ich
bezweifle, dass viele von uns jemals in der Nacht
wegen eines Albtraums wie Menschen im
Höllenfeuer in ihren ewigen Tod stürzen,
geweckt wurden, wie Hudson Taylors,. Wenn wir
jedoch die direkteste Anweisung an alle Jünger
erhalten, in die ganze Welt zu gehen und Jünger
aller Nationen zu werden, werden wir sofort mit
der Hauptfrage konfrontiert, die entscheidet, ob
wir tatsächlich das tun, was Jesus gesagt hat -
es ist die Herz (oder Mangel daran) für die
Verlorenen.
2 Jesus konzentrierte sich auf diejenigen, die
verloren waren.
3 Mark 6:34 " Und Jesus stieg aus und sah die
große Menge; und sie jammerten ihn, denn sie
waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und
er fing eine lange Predigt an."
4 Ein Theologe sagte: „Die Christen, denen du in
der Apostelgeschichte begegnest, waren nicht
damit zufrieden, sich einmal in der Woche zum
„üblichen Gottesdienst “ zu treffen. Sie trafen
sich täglich (2:46), sorgten sich täglich (6: 1) und
gewannen Seelen täglich (2:47), suchte täglich
in den heiligen Schriften (17:11) und nahmen
täglich an Zahl zu (16: 5). Ihr christlicher Glaube
war eine alltägliche Realität, keine einmal
wöchentliche Routine. Warum? Weil der
auferstandene Christus für sie eine lebendige
Realität war und seine Auferstehungskraft in
ihrem Leben durch den Heiligen Geist gewirkt
hat.“
5 Sie hatten den Verständnis und das Herz
Christi.
6 Johannes 3:16 " Denn also hat Gott die Welt
geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab,
auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren
werden, sondern das ewige Leben haben."
7 Charles Cowman, Missionar in Japan, erklärte:
"Mit Gottes Hilfe werden sie hören, ob es auch
jeden Tropfen meines Lebensblutes kostet. Hier
bin ich, Herr, sende mich, sende mich." Charles
Spurgeon, der mit der Gemeinde sprach, sagte:
"Als Rachel rief: Gib mir Kinder, oder ich sterbe",
darf keiner von euch damit zufrieden sein, im
Weinberg Gottes unfruchtbar zu sein. Weint und
seufzt, bis ihr ein Brennen habt mindestens
einen Sünder zu Jesus Christus gebracht zu
haben." Das ständige Gebet von George
Whitefield war: "Gib mir Seelen oder ich sterbe."
Und das Erwachen kam nach Schottland, weil
John Knox rief: "Gib mir Schottland, oder ich
sterbe." Sind wir auch so entflammt? Jesus, gib
mir Erkelenz, oder ich sterbe!
8 Romans 10: 1 " Brüder und Schwestern,
meines Herzens Wunsch ist und ich flehe auch
zu Gott für sie, dass sie gerettet werden."
Ich bitte Gott, dich mit dem Evangeliumsvirus
und der Krankheit der Evangelisation zu
infizieren. Du wirst feststellen, dass dies eine
Krankheit ist, für die du keine Heilung wünscht.
DIE BEFEHLE DES ERLÖSERS
1 Apostelgeschichte 1: 8 " aber ihr werdet die
Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf
euch kommen wird, und werdet meine Zeugen
sein in Jerusalem und in ganz Judäa und
Samarien und bis an das Ende der Erde."
2 Markus 16:15 " Und er sprach zu ihnen: Gehet
hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller
Kreatur."
Johannes 20:21 Da sprach Jesus abermals zu
ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater
gesandt hat, so sende ich euch.
3 "Jeder Christ muss ein Seelengewinner sein",
erklärte ein afrikanischer Gemeindegründer, der
einer Gemeinschaft von mehr als 18.000
Ortskirchen vorstand. Alex Mitala, der
Generalsekretär der Nationalkirchen von
Uganda, wies auf die Bibel hin und sagte: "Alle
Gläubigen sind aufgerufen, an einer Kampagne
teilzunehmen, die die Seele gewinnt. Jesus
möchte, dass die Menschen ihm glauben,
nachdem sie ihre Sünden bereut haben, und
dass sie wachsen und danach zu seinen
Jüngern werden. " Mitala sagte: "Jeder Gläubige
muss ein Seelengewinner sein. Jeder Gläubige
wird gemäß der Bibel ermächtigt. Gott ruft die
Menschen dazu auf, auf unterschiedliche Weise
29
zu dienen, sagte Mitala. Aber ob du nun ein
Geschäftsmann, ein Bauer oder ein Musiker bist,
ein Gläubiger muss es." Seelengewinner sein. "
– Zitat: Christian Post
4 Gott ruft alle seine Kinder
dazu auf, Seelen zu
gewinnen, und dies
nicht zu tun, wäre
Sünde.
5 Wenn wir das
Evangelium
nicht zu jenen
bringen, die
Christus
nicht kennen
oder nicht
nach außen
gerichtet
sind, sind wir
schuldig an:
5.1
Ungehorsam
gegenüber
dem
Hauptgebot
Jesu Christi. Wir
bezeichnen die
letzten beiden Verse
von Matthäus gemeinhin
als den „großen Auftrag“ (Mt
28,19-20). Wenn du anderen
nicht von Jesus erzählen,
missachtest du diesen Befehl
(Mk. 16:15).
5.2 Mangelnde Liebe zu Jesus. Das Maß für
unsere Liebe zu Jesus ist, ob wir das tun, was er
gesagt hat. Wenn du ihn liebst, wirst du sein
Wort halten. Joh 14: 23-24: „Jesus antwortete
und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein
Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und
wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei
ihm nehmen. Wer aber mich nicht liebt, der hält
meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört,
ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der
mich gesandt hat.“
5.3 Christus nicht nachfolgen. Jesus sagte:
„Folge mir nach, und ich werde dich zu
Menschenfischern machen“ (Mt 4,19). Das
passiert, wenn du Jesus folgst. Wenn du nicht
nach Menschen fischst, folgst du ihm nicht
wirklich.
5.4 Nicht in Christus bleiben. Jesus sagte: „Ich
bin der wahre Weinstock“ (Joh 15,1). Wenn du in
ihm bleibst, trägst du Früchte. Er hat dir
befohlen, Früchte zu tragen (15: 2), mehr
Früchte hervorzubringen (15: 2) und viel Frucht
zu tragen (15: 8). Und er hat angeordnet, dass
deine Frucht bleiben soll (15:16). Wenn
du keine Früchte trägst, bleibst du
nicht in ihm.
6 Es ist nur halb richtig zu
sagen, dass „nur der
Heilige Geist Seelen
gewinnen kann“. Ich
sage halb richtig, weil
es wahr ist, dass
Menschen nur
durch die Kraft des
Heiligen Geistes
gerettet werden;
Aber wir irren uns
zur anderen
Hälfte, weil der
Heilige Geist
durch menschliche
Hilfsmittel seine
Arbeit leistet ... "Nur
der Heilige Geist
kann Seelen erretten"
... Wenn wir uns Gott
freiwillig ergeben, um
Seelen zu gewinnen, dann
fließt der Heilige Geist durch
uns und aus unserem „Leben
werden Ströme lebendigen Wassers
fließen ... Wenn wir zulassen, dass
Gott uns benutzt, dann sind wir
durch die Kraft des Heiligen Geistes, der durch
uns fließt, in Partnerschaft mit Gott im Gewinnen
der Seelen zum Herrn Jesus Christus!
7 Es ist nicht unser Weg, das Evangelium zu
verkünden, noch eine Methode, es zu
veranschaulichen, damit es Seelen gewinnt,
sondern das Evangelium selbst leistet die Arbeit
in den Händen des Heiligen Geistes, und für Ihn
müssen wir die vollkommene Bekehrung der
Menschen auf dem Herz haben. Es soll ein
Wunder vollbracht werden, durch das unsere
Zuhörer zu einer neuen Kreatur jener mächtigen
Kraft werden sollen, die Gott in Christus gewirkt
hat, als er ihn von den Toten auferweckt und ihn
zu seiner Rechten an den himmlischen Ort
gesetzt hat, weit über alle Fürstentümer und
Mächte. Dafür müssen wir auf den lebendigen
Gott schauen. Wir erleben also eine gründliche,
regelrechte Bekehrung. und deshalb greifen wir
auf die Kraft des Heiligen Geistes zurück. Wenn
30
es ein Wunder ist, muss Gott es tun, das ist klar.
Es ist nicht durch unsere Überredung oder
Überzeugungkraft zu bewerkstelligen, es kann
nur vom Herrn kommen.
Auf der Internetseite der Evangelischen Allianz
habe ich folgende, bemerkenswerte Zeilen
gefunden:
Erweckliche Aufbrüche gingen immer Zeiten
voraus, in denen den Gläubigen auf
schmerzliche Weise bewusst wurde, wie
schlimm es um die Kirche und die Gesellschaft
steht. Häufig nutzt Gott auch Berichte von
früheren Geistesaufbrüchen, um den Gläubigen
das Defizit des momentanen Zustandes
aufzuzeigen und sie gleichzeitig mit Hoffnung zu
erfüllen, dass er wie in früheren Zeiten eingreifen
würde.
Die Christen waren von einer heiligen
Unzufriedenheit, aber auch von einer tiefen
Liebe zu den Menschen geprägt gewesen, im
Wissen, dass Erweckung immer bei einem
selbst beginne. Unsere eigene Stärke ist oft das
größte Hindernis für das Erleben von Gottes
Eingreifen. Das erklärt auch die Tatsache, dass
die erwecklichen Aufbrüche oft dort geschehen,
wo man es nicht erwarten würde.
Liebe Leser, Jesus hat in Lukas 12:49 gesagt:
ICH BIN GEKOMMEN, UM AUF
DER ERDE EIN FEUER ZU
ENTFACHEN. WIE FROH
WÄRE ICH, ES WÜRDE SCHON
BRENNEN!
Mein Gebet ist, dass Gott uns dieses Brennen
ins Herz legen kann. Das Menschen durch unser
Leben und unser Zeugnis den Weg zu Jesus
finden. Gib uns die Hingabe, mit der du uns
segnen wirst, wenn wir uns von dir gebrauchen
lassen. Lass uns für diese verlorene, ratlose
Welt brennen. Befähige uns Herr, Menschen das
Rettungsseil zuzuwerfen.
Amen.
Hanspeter Nüesch, früherer Leiter von Campus
für Christus in der Schweiz und Europa, schreibt:
„Durch das Studium der Erweckungsliteratur
ist bei mir in den letzten Jahren die
Erwartungshaltung gewachsen, dass Gott
auch in unserer Zeit nochmals erwecklich
handeln will und wird. Gleichzeitig empfinde
ich eine zunehmende Trauer über den
Kleinglauben von uns Christen, besonders in
Europa. Ich bin überzeugt: Wir brauchen eine
neue tiefe Geistesausgießung, eine neue
Erfüllung mit dem Heiligen Geist,
gleichgültig, ob unser Glaube charismatisch
oder nichtcharismatisch geprägt ist. Das war
eine, wenn nicht die Kernbotschaft der
Erweckungsprediger an die Gläubigen ihrer
Zeit.“
31
UNBEZAHLBAR
UND
KOSTENLOS
Besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als bei
Helene Fischer
Helene Fischer können Sie für Ihr privates Fest
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oder Howard Carpendale (40'000) geben sich
bei Ihrer Hochzeit die Ehre. Allerdings sind diese
Stars bald danach natürlich wieder weg. Die
grösste Macht im Universum, Jesus Christus,
kann ebenfalls zu Ihnen kommen … zu absolut
unglaublichen Konditionen.
HELENE FISCHER
Bei einem Privatkonzert, einer Hochzeit oder
einem lauschigen Sommerfest im Garten muss
die Musik nicht unbedingt ab CD oder dem
Streaming-Dienst kommen. Wenn das nötige
Kleingeld stimmt, greift zum Beispiel Helene
Fischer gleich persönlich zum Mikrofon.
Kostenpunkt: 400'000 Euro.
Chart-Stürmer Max Giesinger tritt bei Ihnen für
92'000 Euro auf, Howard Carpendale hören sie
für 40'000 Euro während 40 Minuten aus erster
Hand, respektive erster Kehle. Und für 25'000
Euro steht DJ Ötzi in ihrem Wohnzimmer.
Er kommt, um zu bleiben
Nach dem Schall ist aus dem Geld rasch Rauch
geworden, und der Star eilt zu seinem nächsten
Termin...
Anders sieht es bei Jesus Christus aus. Wir
beziehen uns hier – wie Sie bereits richtig
vermutet haben – nicht auf die musikalischen
Qualitäten. Es geht um eine etwas andere
Ebene, nämlich die wirtschaftliche. Jesus kam
oder kommt tatsächlich kostenlos – aber nicht
umsonst! Er bietet eine völlig neue und
bleibende Perspektive und verändert das Leben
nachhaltig und positiv. Und er zahlte gleich
selbst einen Preis, der ihn alles kostete, als er
sich hingab, um den Zugang für dich zu Gott
zugänglich zu machen.
Das «Preis-Leistungs-Verhältnis» von Jesus ist
ein ganz anderes als das von Helene Fischer:
Statt zu geben, wird man beschenkt und dies
nicht für eine kurze, begrenzte Zeit, sondern für
die Ewigkeit.
Er will eine bleibende Beziehung
Jesus hält in der Bibel fest, dass er sogar eine
echte Beziehung mit dir will und dass du nicht
einfach eine Person von 100'000 bist. Jesus
schenkt dir ein volles Leben und noch mehr: Mit
ihm hat man eine Zukunft und eine
Ewigkeitsperspektive. Wer sich auf ihn einlässt,
erhält innerlich ein neues Leben. Er bleibt die
gleiche Person, die aber einen überirdischen
Ansprechpartner hat.
Der VIP deines Lebens?!
Er sagt: «Ich bin das Alpha und das Omega – der
Anfang und das Ende. Jedem, der durstig ist,
werde ich aus der Quelle, die das Wasser des
Lebens enthält, umsonst zu trinken geben!»
(Offenbarung Kapitel 21, Vers 6)
Jesus ist der grösste VIP des Universums. Wir
laden dich ein, ihn auch zum VIP deines Lebens
zu machen. Selbst die kleinsten Sorgen und
Nöte eines jeden sind ihm nicht zu klein, um als
Tröster und Helfer einzuspringen, bei allen, die
sich auf ihn einlassen wollen. Jesus kommt nicht
für ein Selfie und ist dann wieder weg – er
kommt, um zu bleiben.
Datum: 16.12.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch
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REICH DURCH
GOTT
Dein Konto ist bereits gefüllt
Zum neuen Jahr wünscht sich Gott von dir
deshalb zwei Dinge: Dass du sein Konto
grosszügig benutzest und freigiebig an andere
weiter
verteilst.
Autor: Andi Kleeli
Quelle: Jesus.ch
Ist das nicht eine gute Nachricht zum
Jahresanfang? Stell dir vor, du erhältst an
Stelle von grossen Abrechnungen und
langweiligen Steuerausweisen von deiner
Bank die Mitteilung, dass sie ihre Strategie
geändert habe und dein Konto nun stetig
auffülle. Wäre das nicht ein Wunder?
Genau. Was wir uns in den kühnsten Träumen
nicht vorstellen können, ist aber auf deinem
Himmelskonto vor langer Zeit geschehen. «Es
ist vollbracht» - mit diesem Satz von Jesus
Christus am Kreuz ist dir der Schatz des
Himmels vermacht worden. Die Bibel sagt in
Römer Kapitel 8, Vers 32: «Wie sollte er (der
Vater) uns mit ihm (mit Jesus) nicht alles
schenken?»
Leben als reicher Erbe
Mit Jesus im Leben wirst du zum reichen Erben.
Und zwar nicht erst im Himmel, wie viele
fälschlicherweise meinen, sondern schon hier
auf Erden. Da betet Paulus im Epheser Kapitel
1, Vers 18 für uns, dass wir «geöffnete Augen
für den Reichtum Gottes» bekommen. Wir
sollen verstehen können, wie wir hier auch ohne
materielle Dinge reich sein können und daraus
sogar andere grosszügig beschenken. Um das
auszuleben, müssen wir zuerst begreifen, dass
Gott selber überreich ist. Und wir dürfen
erkennen, dass er ein von Liebe
überquellendes Herz für seine Kinder hat.
«Gott wird euch durch Christus Jesus alles, was
ihr nötig habt, aus dem Reichtum seiner
Herrlichkeit schenken.» (Die Bibel, Philipper
Kapitel 4, Vers 19).
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