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Das Stresslevel der Deutschen

Wie oft fühlen Sie sich gestresst?

23 %

häufig

38 %

manchmal

14 %

nie

26 %

selten

1 %

weiß nicht

Rundungsdifferenzen möglich

Quelle: Entspann dich, Deutschland. TK-Stressstudie 2016. Die Techniker, 2016.

torarbeit

Repräsentative

an der Universität

Befragung mit

der

1200

70 000-Einwohner-Stadt

beschäftigt sie sich mit Resilienz. Der

deutschsprachigen Mit Personen Optimismus ab 18 Jahren gegen Stress

etwas sperrige Begriff bezeichnet die Fähigkeit,

schwierige oder belastende Lebensumstände

durchzustehen. Dabei helfen kann zum Beispiel

die Besinnung auf innere Kraftquellen. Unter

Stress tendieren wir dazu, diese Ressourcen aus

den Augen zu verlieren. »Wir sehen dann nur

noch das Bedrohliche«, sagt Behrendt. Folge:

Wir fühlen uns überfordert, getrieben; außer

Stande, die Anforderungen, die an uns gestellt

werden, zu erfüllen.

Die Psychologin hat eine Handy-Applikation

entwickelt, die dabei helfen soll, diesem Tunnelblick

zu entkommen. Der Gedanke dahinter:

Das Gehirn ist ein Muskel, den man trainieren

kann – auch darauf, sich bewusst zu machen, wie

viel wir tatsächlich zu leisten im Stande sind.

»Die App hilft mir dabei, täglich so genannte

Resilienzmomente zu sammeln«, sagt Behrendt.

»Das sind herausfordernde Situationen,

die ich gut gemeistert habe.« Sie nimmt einen

Schluck von ihrem Tee und greift dann wieder

zum Smartphone. »Sehen Sie, hier habe ich das

Interview eingetragen. Jetzt mache ich noch ein

Foto dazu, zur Erinnerung. Abends blättere ich

dann durch meine gesammelten Momente und

überlege noch einmal, was genau daran gut war.«

Rundungsdifferenzen möglich

Repräsentative Befragung mit 1200

deutschsprachigen Personen ab 18 Jahren.​

Quelle: Entspann dich, Deutschland.

TK-Stressstudie 2016. Die Techniker, 2016

Ziel ist es, den Blick auf solche kleinen Erfolge

gezielt zu schulen. Um so langfristig insgesamt

eine optimistischere Haltung zu entwickeln:

Keine Angst, ich schaffe das schon. Wir nehmen

die stressige Situation dann nicht mehr als Bedrohung

wahr, sondern als Herausforderung.

Psychologen sprechen auch von einem positiven

Bewertungsstil (»positive appraisal style«).

Möglicherweise ist er sogar der zentrale Faktor,

der darüber entscheidet, wie gut wir mit Belastungen

zurechtkommen. Dieser Ansicht sind

zumindest Raffael Kalisch, Marianne Müller

und Oliver Tüscher vom Deutschen Resilienz

Zentrum in Mainz, die dazu 2015 einen umfassenden

Artikel veröffentlicht haben. Darin bezeichnen

sie einen positiven Bewertungsstil als

Schlüsselmechanismus, der gegen die schädlichen

Auswirkungen von Stress schütze.

Und die können gravierend sein. Ständige

Anspannung kann zu Angststörungen und Depressionen

führen, zu Herzerkrankungen oder

Diabetes. Zählt man indirekte Folgen wie Alkoholismus

hinzu, verursacht Stress europaweit

Schätzungen zufolge jährlich Kosten von 300

Milliarden Euro. »Eigentlich ist die Stressantwort

aber ein Mechanismus, der sich im Lauf der

Evolution als äußerst sinnvoll erwiesen hat«, be-

SPEKTRUM DER WISSENSCHAFT, NACH: TK-STRESSSTUDIE 2016;

MIT FRDL. GEN. DER TECHNIKER KRANKENKASSE

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