16.01.2020 Aufrufe

Raumgefühl - Experten im Allgäu

Sie bauen um oder neu, sie renovieren, sanieren oder wollen sich einfach nur inspirieren lassen? Dann ist unser bildgewaltiges Magazin goldrichtig. Experten des Handwerks zeigen ihr Können, ihre Produkte und die neuesten Trends.

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INTERVIEW

New Work und die

Zukunft des Büros

Michael und Christian Pickert haben beide Masterstudien in Management

abgeschlossen und anschließend praktische Weiterbildungen zum geprüften

Arbeitsplatzexperten und Quality Office Consultant durchlaufen.

Gemeinsam mit ihrer Genossenschaft in Köln, die auch Partner des

Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO ist, betreiben

die beiden das Soennecken WorkLab. Hier werden die neuesten Trends von

Büro- und Arbeitswelten getestet und evaluiert. In ihrer Funktion in der Gechäftsleitung

der Staehlin Einrichtungskultur beraten Christian und Michael Pickert

täglich Unternehmen zum Thema moderne Büro- und Arbeitswelten.

Christian Pickert

Michael Pickert

Jeder spricht von New Work. Was ist

das eigentlich?

Christian: Der Begriff wurde von

einem Sozialphilosophen geprägt,

welcher der Annahme ist, dass unser

bisheriges Arbeitssystem durch den

fortschreitenden Transfer von der

Industrie zur Wissensgesellschaft

veraltet ist. Dadurch wird auch die

Arbeitswelt gezwungen, sich weiter

zu entwickeln. New Work bedeutet

mehr Freiheit, zeitliche, räumliche

und organisatorische Flexibilität. Das

selbstbestimmte Handeln steht hier

im Vordergrund.

...und brauchen wir das?

Michael: Generell sind wir überzeugt,

dass die Unternehmen gute Mitarbeiter

benötigen. Die neue Arbeitswelt

fördert die kreative Arbeit und gibt

mehr Freiräume für neues Denken.

Zusätzlich machen wir die Erfahrung,

dass junge, gut ausgebildete

Fachkräfte eine Offenheit gegenüber

neuen Arbeitsmethoden als Anforderungen

an Ihren Arbeitgeber stellen.

Wir arbeiten mit 500 Jahre alten

Unternehmen, mit Startups, mit

kleinen Nischenanbietern und Global

Playern zusammen. Natürlich ist die

Herangehensweise hier differenziert.

Gewachsene Unternehmen bilden oft

erste Testabteilungen oder spezielle

Teams, um Methoden bei Erfolg

anschließend auf größere Teile der

Organisation zu übertragen. Generell

haben wir aber sehr positive Rückmeldung

von Unternehmen zu diesem

Thema.

Christian: Wir sehen bei Unternehmen,

die agile Arbeitsmethoden

einsetzen, eine beträchtlich höhere

Geschwindigkeit und Kreativität

gegenüber Unternehmen mit klassischen

Strukturen. Jedoch ist es sehr

aufwendig, diesen Prozess zu starten,

er verändert die gesamte Organisation

und Führung eines Unternehmens.

Daher ist es eine strategische

Entscheidung, welche vom Unternehmen

getroffen werden muss und

auch sicher nicht für jede Firma der

richtige Weg ist. Bei diesem Prozess

müssen die Mitarbeiter von Anfang

an in den Prozess integriert werden.

Wie verändert sich die Arbeitsumgebung

in solchen Organisationen?

Michael: Der Trend geht zu offenen

Strukturen, welche die Kommunikation

und spontane Zusammenkünfte

von Mitarbeitern fördern. Zudem erfordern

agile Arbeitsmethoden auch

eine entsprechende Umgebung. Hier

sind viele Möbel auf Rollen, Wände

sind beschreibbar und Flexibilität

steht im Vordergrund. Raum und

Setting können je nach Situation angepasst

und verändert werden.

Wie reagieren die Mitarbeiter auf so

drastische Veränderungen?

Das kommt auf die Umsetzung an.

Am wichtigsten ist es, Mitarbeiter bei

diesem Prozess miteinzubeziehen

und das Konzept in Workshops zu

erarbeiten. Zudem muss die Umsetzung

professionell geplant werden

und der Mensch sollte im Mittelpunkt

stehen. So gibt es im offenen Bürokonzept

immer Rückzugsbereiche

oder bei sensiblen Abteilungen auch

völlig geschlossene Bereiche. Zudem

müssen grundlegende Richtlinien zu

den Themen Akustik, Privatsphäre

und Arbeitssicherheit für einen langfristigen

Erfolg berücksichtigt werden.

Hier werden keine Arbeitsplätze

geschaffen, sondern Plätze für Arbeit.

Da diese Arbeit sehr unterschiedlich

sein kann und von konzentrierter

Bildschirmarbeit über informelle Meetingpunkte

bis hin zu einem agilen

Kreativraum reichen, müssen auch

verschiedene Zonen in einem Büro

immer individuell für die Situation

gestaltet werden.

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