Sport + Mobilität mit Rollstuhl 11/2019
Informationsschrift des Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes e. V.
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FACHBEREICHE<br />
PARA BOCCIA<br />
Regional Open<br />
in Nymburk<br />
n Die Para Boccia‐Nationalspieler*innen<br />
Anne Walter (BC1, Einzel‐ und Mannschaftswettbewerb),<br />
Manuel Wolfsteiner<br />
und Peter Winklmeier (BC2, Einzel‐ und<br />
Mannschaftswettbewerb) waren bei den<br />
Regional Open in Nymburk (Tschechien)<br />
im Einsatz. Mit dabei der neue Co‐Trainer<br />
Kristof Heller und Chef‐Trainer Edmund<br />
Minas, sowie die Assistenten Andre Reiher,<br />
Sebastian Kuhnert, Peter Winklmeier<br />
sen und Andrea Krause.<br />
Am Tag nach der Anreise wurde ein<br />
Teammeeting abhalten, um sich kennenzulernen<br />
und den Plan für den nächsten<br />
Tag vorzubereiten. Zweimal freies Training<br />
und Equipmentcheck standen auf<br />
dem Programm, dazu für Peter Winklmeier<br />
jun. die Klassifizierung.<br />
Als erste ging Anne Walter aufs Feld<br />
und zeigte bei ihren beiden Siegen (5:2,<br />
6:4), was sie in diesem Jahr dazugelernt<br />
hat. Mit weiteren Siegen qualifizierte sie<br />
sich für das Halbfinale, verlor dort gegen<br />
Spanierin Amagoia Arrieta <strong>mit</strong> 1:3. Im<br />
Spiel um Platz drei musste sie eine weitere<br />
knappe Niederlage einstecken (2:3),<br />
war am Ende aber <strong>mit</strong> dem 4. Platz zufrieden.<br />
Am Nach<strong>mit</strong>tag kamen Manuel Wolfsteiner<br />
und Peter Winklmeier zum Einsatz.<br />
Jeweils ein Spiel konnten sie gewinnen<br />
und jeweils zwei gingen verloren – bei<br />
ihnen ist noch viel Luft nach oben. Am Ende<br />
belegte Manuel Platz acht und Peter<br />
Platz neun.<br />
Der Mannschafts‐Wettbewerb war<br />
nach zwei Niederlagen gegen Spanien<br />
(2:10) und gegen Griechenland (3:16)<br />
schnell beendet. Allerdings ging die Mannschaft<br />
in der Zusammensetzung Anne<br />
Walter, Manuel Wolfsteiner und Peter<br />
Winklmeier noch nie an den Start und<br />
konnte auch im Vorfeld nicht zusammen<br />
trainieren. Für Team und Trainer diente<br />
der Wettbewerb in erster Linie dazu, Erfahrungen<br />
zu sammlen und Erkenntnisse<br />
für die Trainingsarbeit zu gewinnen.<br />
Quelle: Emund Minas<br />
PARA SPORTSCHIESSENI<br />
Vier Medaillen und ein<br />
Quotenplatz für Tokio 2020<br />
Natascha Hiltrop gewinnt Silber und Bronze im Einzel sowie<br />
zwei Medaillen in den Team-Wettkämpfen<br />
Hervorragende Ausbeute für die<br />
deutschen Para <strong>Sport</strong>schützen<br />
bei den Weltmeisterschaften<br />
im australischen Sydney: »Mit vier Medaillen,<br />
einem Quotenplatz für Tokio<br />
2020 und zweimal Platz vier war das eine<br />
erfolgreiche WM für uns«, sagte Bundestrainer<br />
Rudi Krenn, der <strong>mit</strong> dem Auftritt<br />
seiner Athlet*innen vollauf zufrieden<br />
war. Besonders Aushängeschild Natascha<br />
Hiltrop zeigte wieder einmal ihre<br />
Weltklasse.<br />
Die 27‐jährige gebürtige Bonnerin<br />
erreichte auf der Schießanlage der<br />
Olympischen und Paralympischen Spiele<br />
2000 im Einzel viermal die Finals, zweimal<br />
belohnte sie sich <strong>mit</strong> Edelmetall. Zunächst<br />
holte Hiltrop Bronze in der Königsdisziplin,<br />
dem 3 x 40‐Dreistellungskampf,<br />
in dem sie vor dem letzten<br />
Schuss auf Silber‐Kurs lag, ehe sie <strong>mit</strong> einer<br />
7,5 noch die Medaillenfarbe wechseln<br />
musste. Am letzten WM‐Tag gewann<br />
Hiltrop dann doch noch ihre Einzel‐Silbermedaille.<br />
Im Finale des Liegendschießens<br />
begann sie <strong>mit</strong> einer 9,2, ließ<br />
dann jedoch 23 Zehnerwertungen folgen<br />
(247,8 Ringe) und wurde nur durch<br />
einen Weltrekord des Briten Matt Skelhon<br />
bezwungen. In beide Finals war Hiltrop<br />
als Qualifikations‐Erste eingezogen.<br />
Platz vier im Luftgewehr liegend sowie<br />
Platz sieben im Luftgewehr‐Stehendschießen<br />
rundeten ihre tolle Vorstellung<br />
in den Einzeldisziplinen ab. Zudem war<br />
die Schützin des SV Lengers auch an den<br />
beiden Teammedaillen entscheidend beteiligt:<br />
Das Trio Hiltrop, Elke Seeliger<br />
und Bernhard Fendt gewann zunächst<br />
hinter China und vor der Ukraine Silber<br />
im Liegendschießen (1896,4 Ringe) <strong>mit</strong><br />
dem Luftgewehr (Foto oben), ehe es<br />
noch einen glänzenden Abschluss <strong>mit</strong><br />
Bronze im Liegendschießen (1838,7<br />
Ringe) <strong>mit</strong> dem Kleinkaliber gab, dieses<br />
Mal hinter der Ukraine und China: »Das<br />
Team hat seine Extraklasse erneut unter<br />
Beweis gestellt«, lobte Krenn das Erfolgs‐Trio<br />
nach der erfolgreichen Reise,<br />
die durch das Bundesministerium des<br />
Innern, für Bau und Heimat gefördert<br />
wurde.<br />
Ganz laut wurde es im deutschen Lager,<br />
als Tim Focken zudem noch einen<br />
Quotenplatz für Tokio 2020 gewann:<br />
Zwar verpasste er nur um 1,5 Ringe ganz<br />
knapp die Bronzemedaille, doch Platz<br />
vier im Liegendschießen wurde <strong>mit</strong> einem<br />
weiteren deutschen Startplatz für<br />
die Paralympics 2020 belohnt. Aktuell<br />
haben die deutschen Para <strong>Sport</strong>schützen<br />
bereits vier Quotenplätze für die<br />
Spiele sicher, im nächsten Jahr werden<br />
noch 18 Plätze beim Weltcup in Fort<br />
Benning/USA vergeben.<br />
Quelle: Deutscher Schützenbund,<br />
Ergänzungen DBS<br />
Foto: Rudi Krenn/DBS<br />
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<strong>Sport</strong> + <strong>Mobilität</strong> <strong>mit</strong> <strong>Rollstuhl</strong> <strong>11</strong>/<strong>2019</strong>