Deutsch Dänischer Krieg 1864
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1 <strong>Krieg</strong> <strong>1864</strong> ZORNIG treue Kämpfer auf beiden Seiten<br />
Hineingezogen von den jeweiligen Landesherren ausgelöst<br />
durch verwirrende politische Entscheidungen des dänischen<br />
König kämpften Familienmitglieder einer Stammlinie auf<br />
beiden Seiten. Wie haben sich die Zornig verhalten? Auf der<br />
Suche nach Informationen bringt mich ein Zufallsfund in<br />
Verbindung mit der Weltgeschichte. Ein historisches Foto in<br />
einer Datenbank in Kopenhagen.<br />
Das Foto links führt uns in Zentrum der Schlacht.<br />
Doch der Reihe nach.<br />
In der ersten Hälfte des 19ten Jahrhunderts erlebt das Königreich<br />
Dänemark eine äußerst turbulente Zeit. Am Ende sucht das Land<br />
seine neue Identität.<br />
Leider braucht es einen <strong>Krieg</strong> zwischen Brüdern, der vom National<br />
Bewusstsein geprägt von Großmächten auf beiden Seiten unter<br />
stützt die Machtverhältnisse im Land neu verteilt.<br />
Der <strong>Deutsch</strong> Dänische <strong>Krieg</strong> <strong>1864</strong> und dessen Ausgang<br />
bedeutete das Ende des dänischen Staatswesen von<br />
überregionalen Charakter, den zunächst von niemanden in Frage<br />
zu stellen gedachte“ [Zitat: Stolz, Gerd 2010 ] Die Schleswig<br />
Holstein Frage gehörte jedoch zu den kompliziertesten<br />
Problemfelder der zeitgenössischen europäischen Diplomatie.<br />
Die langjährige Zugehörigkeit der Herzogtümer nördlich der Elbe zu<br />
Dänemark hatte unter den Einwohner zu keiner dänischen<br />
Identifikation geführt , es war den Menschen vor dem Erwachen<br />
des Nationalbewusstseins gleichgültig, sich mit der Obrigkeit zu<br />
identifizieren, war ihnen fremd.<br />
Davon zeugen zahllose Überlieferung aus den Leben unser<br />
Vorfahren und deren Zeitgenossen. Die Grenzen der Herzogtümer<br />
Schleswig und Holstein waren innerhalb der Personalunion mit<br />
Dänemark seit 1460 „ up ewich ungedeelt“.<br />
Blutsverwandte standen sich in den <strong>Krieg</strong>shandlungen gegenüber –<br />
auch Mitglieder der Zornig Familien. Der <strong>Krieg</strong> von <strong>1864</strong> dauerte nur<br />
neun Monate, unterbrochen vom Waffenstillstand. Bewaffnete<br />
Auseinandersetzungen von operativer Bedeutsamkeit währten nur<br />
wenige Wochen.<br />
Die Entscheidung fiel in der Düppeler Schlacht am 18. April <strong>1864</strong>.<br />
Nach der über einen Monat anhaltenden Belagerung preußischösterreichischer<br />
Truppen kam es zur Entscheidungsschlacht. Das<br />
Ergebnis waren rund 1200 auf preußischer Seite und 1700 dänische<br />
Tote und Verletzte Soldaten. Weitere 3400 dänische Soldaten<br />
wurden zu <strong>Krieg</strong>sgefangene.<br />
Theodor Fontane als offizieller <strong>Krieg</strong>sberichterstatter der Preußen<br />
berichtet von der grausamen Schlachtbank Düppel. Beschreibt auch<br />
Regeln die den kriegsführenden Parteien auferlegt waren im<br />
Umgang im Kampf von Mann zu Mann.<br />
Eine Regel die zu den vielen Gefangenen führte:<br />
Wenn ein Däne sein Gewehr fort warf auf den Zuruf<br />
,,Kaste Vaabene bort, eller I skal doe"<br />
,,Kaste Vaabene bort, eller I skal doe"<br />
[Werft die Gewehre fort, oder ihr müsst sterben] galt er als<br />
Gefangener. Dieser Ruf sei den Preußen bei wachsender<br />
Gelegenheit immer schneller über die Lippen gekommen.“<br />
Angesichts der der grausigen Szene auf der Schlachtbank Düppel<br />
wird dieser <strong>Krieg</strong> von vielen Historikern als ein kurzer und humaner<br />
<strong>Krieg</strong>“ beschrieben, der auf beiden Seiten sehr human geführt<br />
© 08/2016 PETER ZORNIG MEINE GESCHICHTEN - MEINE GESCHICHTE - 1 -
2 <strong>Krieg</strong> <strong>1864</strong> ZORNIG treue Kämpfer auf beiden Seiten<br />
wurde. Anders als bei den folgenden Weltkriegen, wurden zum<br />
Beispiel Gefangene nur kurzfristig angehalten.<br />
Im Friedensprotokoll von Wien lesen wir „… die Auslieferung der<br />
Gefangenen wird so schnell wie möglich in den Häfen von<br />
Swinemünde und Lübeck stattfinden“<br />
Geschehen in Wien den 1. August <strong>1864</strong>.<br />
Auf der ständigen Suche nach „Vorfahren“ stöberte ich kürzlich<br />
im Bildarchiv der „Kongelige Bibliotek“ in Kopenhagen.<br />
Ein Gruppenfoto bot sich mir an, schwarz/weiß aus der Frühzeit der<br />
Fotografie mit dem Titel „Danske, svenske og finske Kregsfanger<br />
i Graudenz.“<br />
Graudenz, seit 1945 Grudziadz liegt hunderte<br />
<strong>Krieg</strong>sschauplatz entfernt südlich von Danzig.<br />
Datum der Aufnahme links April <strong>1864</strong>.<br />
Kilometer von<br />
Das Motiv ist wie damals üblich gestellt. Wir stellen fest, die<br />
Bedingungen der Gefangenschaft in der Burg Graudenz schienen<br />
recht erträglich. Die Gefangenen sitzen auf Stühlen und einer lehnt<br />
lässig an der Wand der Zitadelle.<br />
„Es sind Offiziere, Unteroffiziere im Rang der Leutnants. Sie sind<br />
ordentlich uniformierten und man kann auf ihren Gesichtern keine<br />
Strapazen der Gefangenschaft sehen. Wenn es nicht unter dem<br />
Foto vermerkt, wäre schwer zu erraten, dass es <strong>Krieg</strong>sgefangene<br />
sind…“<br />
Berichtet ein polnischer Ahnenforscher, der das<br />
soeben gefunden Bild ebenfalls kommentiert hat.<br />
Er berichtet weiter:<br />
„Die Zitadelle von Grudziadz war das ideale<br />
Objekt und erfüllte die Anforderungen eines<br />
<strong>Krieg</strong>sgefangenenlager in Bezug auf Organisation<br />
und Sicherheit Es gab 338 dänischen<br />
Gefangenen, nicht alle Soldaten in der Zitadelle<br />
Grudziądz waren Dänen.“<br />
Das beweisen auch die Zuordnungen die dem<br />
Foto zugefügt sind, Es waren unter ihnen<br />
Schweden und Finnen, die als Freiwillige unter<br />
dänischer Flagge gekämpft hatten.<br />
,Kaste Vaabene bort, eller I skal doe"<br />
Werft die Gewehre fort, oder ihr müsst sterben<br />
Der junge Mann mit der Nr. 13, der sich an die Wand lehnt ist<br />
Zornig, J. Sekondløjtnant, vom 3. Infanteri Regiment. 18.4 <strong>1864</strong><br />
das Datum weist auf den Tag der Gefangenname.<br />
Sein Regiment stand bei der Ortschaft “ Webelspand“ während der<br />
Entscheidung der Düppeler Schlacht am 18. April <strong>1864</strong>.<br />
Es sind zahlreiche Details über die <strong>Krieg</strong>stage publiziert.<br />
Das Friedensprotokoll, die Nachricht aus Wien vom 1. August <strong>1864</strong><br />
wird den Gefangenen die wir auf dem Foto in lockerer Stimmung<br />
erleben schon zu Ohren gekommen sein.<br />
© 08/2016 PETER ZORNIG MEINE GESCHICHTEN - MEINE GESCHICHTE - 2 -
3 <strong>Krieg</strong> <strong>1864</strong> ZORNIG treue Kämpfer auf beiden Seiten<br />
Wer ist J Zornig Sekondløjtnant ? Wie passt er in die<br />
Ahnentafel? Die Suche gestaltet sich angesichts zahlreicher<br />
vorhandener Daten über Familienmitglieder die als „Gevorben<br />
Soldat ved det Riberske Regiment“ aus dem Raum Holstein,<br />
nicht schwer.<br />
J Zornig, sein vollständiger Name:<br />
Johann Enoch Wilhelm ZORNIG geboren 1818-<br />
Der Großvater Wilhelm ZORNIG, Lehrer und Soldat ist 1743 in<br />
Kellinghusen in Schleswig Holstein geboren, von 1759-1761 war er<br />
Lehrer in Bargfeld Holstein, dann wird er „Gevorben Soldat ved det<br />
Riberske Regiment“, lebt in Ribe Købstad Grønnegade und<br />
heiratet Zidsel Povlsdatter. Beide sterben nach 1787 Sie haben<br />
zwei Söhne [soweit bekannt] Johann Enoch WILHEMSEN ZORNIG<br />
und Anders Wilhelmsen ZORNIG.<br />
Der Vater Johann Enoch WILHEMSEN ZORNIG, ist und wurde<br />
1777 in Ribe Denmark geboren . Er starb am dort 1822.<br />
Johann heiratete Metta KNUTZEN. Sie hatten zwei Söhne [soweit<br />
bekannt]: Lauritz Wilhelm ZORNIG 1813 in Tondern, geboren,<br />
starb dort nach 1845. Lauritz heiratete Catharina HANSEN<br />
Der zweite Sohn ist der Zornig, J. Sekondløjtnant, vom 3. Infanteri<br />
Regiment. Johann Enoch Wilhelm ZORNIG, wurde am 27. Juli<br />
1818 geboren. 1845 ist er ist Schneider und wohnt in Tønder,<br />
Spikerstr. Haus No 41 erzählt der dänische Census<br />
1851 heiratet er Anna Margaretha Dinnsen aus Süder Lügum nach<br />
deren Tod heiratet er ein zweites Mal 1857 Anna Catharina Jensen<br />
aus Niebüll Ein ungetauftes Kind dieser Ehe stirbt 1862.<br />
Das zweite Kind der Sohn Johannes Lauritz Zornig kommt am<br />
08.Nov.<strong>1864</strong> in Tønder zur Welt kurz, nachdem der Vater aus<br />
Graudenz heimkehrt.<br />
Sohn Johannes Lauritz lebt seit dem 24.04.1894 in Hamburg,<br />
doch hier verliert sich seine Spur<br />
© 08/2016 PETER ZORNIG MEINE GESCHICHTEN - MEINE GESCHICHTE - 3 -
4 <strong>Krieg</strong> <strong>1864</strong> ZORNIG treue Kämpfer auf beiden Seiten<br />
Danske, svenske og finske Krigsfanger i Graudenz.<br />
Oprindelsesdato: <strong>1864</strong> Emne: Krigsfanger Gruppebillede Lokalitet:<br />
Polen, Graudenz Person:<br />
1. Klinteberg, R., Premierløjtnant, 4. Infanteri Regiment, svensk<br />
frivillig. - 29.6.<br />
2. Westrup, V. A. T., Sekondløjtnant, 4. Infanteri Regiment. - 29.6.<br />
3. Storck, W., Sekondløjtnant, Artilleriet. - 18.4.<br />
4. Holmertz, A. R., Premierløjtnant, svensk frivillig. -18.4<br />
5. Wester, E. A., Sekondløjtnant, 10. Infanteri Regiment, svensk<br />
frivillig. - 29.6<br />
6. Møller, J. A., Sekondløjtnant, 5. Infanteri Regiment. - 29.6<br />
7. Fauerschau, S., Sekondløjtnant, 10. Regiment. - 29.6<br />
8. Borgen, Sekondløjtnant, 20. Infanteri Regiment. - 18.4<br />
9. Fahnehjelm, Sekondløjtnant, 9. Infanteri Regiment, svensk<br />
frivillig. - 18.4<br />
10. Sanmark, A. , Sekondløjtnant, 2. Infanteri Regiment, finsk<br />
frivillig. - 18.4<br />
11. Kilman, H., Premierløjtnant, 4. Infanteri Regiment, svensk<br />
frivillig. - 29.6<br />
12. Winther, J. S., Sekondløjtnant, 10. Infanteri Regiment. - 29.6<br />
13. Bunde, Sekondløjtnant, 22. Infanteri Regiment. - 18.4<br />
14. Zornig, J. Sekondløjtnant, 3. Infanteri Regiment. 18.4<br />
15. Hohlenberg,Sekondløjtnant,22. Infanteri Regime 18.4<br />
16. Fauerholdt, C., Sekondløjtnant, 10 Infan Regt. - 29.6<br />
Quelle: Roman Wróblewski, polnischer Forscherkollege hat das Foto ebenfalls ins Netzt gestellt<br />
Den polnischen Text finden wir unter<br />
http://www.graudenz.pl/historia/cytadela-grudziadzka-na-zdjeciu-z-roku-<strong>1864</strong>/<br />
Quelle Foto: Danske, svenske og finske Krigsfanger i<br />
Graudenz.<br />
Id:DH016898.ti - Billedsamlingen. Da. hist. bl . 4° (<strong>1864</strong>, Krigen)<br />
<strong>1864</strong>/5655 Original findes hos Sønderborg Slot.<br />
Literatur Der <strong>Deutsch</strong>-Dänische <strong>Krieg</strong> <strong>1864</strong>: Vorgeschichte –<br />
Verlauf – Folgen Gebundene Ausgabe – 27. März 2013 Jan<br />
Ganschow , Olaf Haselhorst , Maik Ohnezeit (Autoren)<br />
© 08/2016 PETER ZORNIG MEINE GESCHICHTEN - MEINE GESCHICHTE - 4 -
5 <strong>Krieg</strong> <strong>1864</strong> ZORNIG treue Kämpfer auf beiden Seiten<br />
© 08/2016 PETER ZORNIG MEINE GESCHICHTEN - MEINE GESCHICHTE - 5 -