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Bakassenführer Hermann Zornig Witwe Bolte 2020

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1 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />

Vom Hamburger Abendblatt gelobt, von den Kindern verschmäht<br />

der Barkassenführer <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914-1978<br />

Selten gelangen Mitglieder der ZORNIG Familie in überregionale<br />

Tageszeitungen. Der Zufallsfund inspiriert den Familienforscher in<br />

mir. Ich will mehr über ihn erfahren, möchte wissen wie er und seine<br />

Familie in die Holsteinische Ahnenfamilie passt. Die Suche gestaltet<br />

sich ungewöhnlich erfolgreich in Hamburg. Unerwartet tauchen<br />

über 70 neue ZORNIG Familien auf 400 Personen in über drei und<br />

vier Generationen. Die Daten wurden von mir dokumentiert und<br />

digitalisiert. Bis der Anschluss für den Barkassenführer gefunden<br />

war vergingen zehn Jahre.<br />

Immer wieder taucht der Name in Schifffahrtslisten auf. Klar wieder<br />

ein Seemann aus der Familie. Doch zu welcher der über siebzig<br />

ZORNIG die zwischen 1820 und 1920 in Hamburg lebten zählt<br />

<strong>Hermann</strong>?<br />

Unser Ahnherr Hans ZORNIG, war um 1680 mit Weib und Kind aus<br />

Ostpreußen nach Holstein gekommen. Durch meine Forschungen<br />

sind mehr als 4.000 Personen als direkte Nachkommen weltweit<br />

bezeugt. [dokumentiert] Freunde, Bekannte und Verwandte wissen<br />

von meiner Leidenschaft. So erhielt ich den Zeitungsauschnitt mit<br />

dem Titel „Menschlich gesehen“ aus dem Hamburger Abendblatt.<br />

Der Jollenführer<br />

Text : Schanghai, Honolulu, Valparaíso, Tokio, New York, Melbourne, das waren die<br />

Stationen seines Seemannlebens. Jetzt kennt der 48jährige ehemalige Oberboots<br />

mann <strong>Hermann</strong> ZORNIG nur noch einen Hafen: Hamburg Bei Tag und Nacht und<br />

jedem Wetter sorgt er als Jollenführer der Hadag dafür, dass der von Landgang<br />

zurückkehrende Janmaat wieder die richtigen Planken unter seine Füße kriegt. Seit<br />

mehr als fünf Jahren fährt <strong>Hermann</strong> ZORNIG seine Seeleute „röber no Kuhwarder<br />

Hafen“ und von dort an die im Strom liegende Schiffe. Wenn tagsüber die blau<br />

karierte Jollenführerflagge, oder nachts eine rote Laterne über der Brücke leuchtet,<br />

dann lenkt er sein Schiffchen sicher an die stählernen Leiber der größten Pötte und<br />

Janmaat kann rüber steigen. Wenn er es selbst nicht mehr so richtig schafft, bringt<br />

ihn <strong>Hermann</strong> persönlich„und mir viel Liebe“übers Fallreep. Seeleute und Schlagseite,<br />

soviel die Vorschrift, brauchen nicht befördert werden. Aber das hat seine Gültigkeit<br />

nur auf dem Papier. <strong>Hermann</strong> ZORNIG und seine Kollegen haben Verständnis dafür,<br />

wenn Janmaat mit Windstärke 10 in den Beinen vom Land zurückkehrt. Besonders in<br />

der kommenden Nacht, der letzten des alten Jahres, wenn das seemännische<br />

Schnapsbarometer auf Orkan steht haben es Hamburger Jollenführer nicht leicht<br />

Dann ist highlight an Bord des kleinen Schiffchen.Aber die Männer am Ruderwerden<br />

werden auch damit fertig. „Lernen“ sagt <strong>Hermann</strong> ZORNIG „kann man das allerdings<br />

nicht, da muss man ganz einfach ein Gefühl für haben“. ©Hamburger Abendblatt, Titelseiten<br />

Rubrik „Menschlich gesehen“ 30.Dez.1962<br />

Stellvertretend für die Jollenführer im Hamburger Hafen wurde<br />

<strong>Hermann</strong> ZORNIG und sein Seefahrerleben vorgestellt.Wie erwähnt<br />

es gab viele Familie mit dem selben Namen in der Hansestadt.<br />

<strong>Hermann</strong> <strong>Zornig</strong> passte zu keiner Familie in die Stammbaum Datei.<br />

Um weiter zu forschen, fehlten Lebensdaten und die lieferte wieder<br />

des Hamburger Abendblatt. Fünf Jahre später sogar mit Foto.<br />

<strong>Hermann</strong> als „Ober-He-Lücht“ und seine Liebe zur <strong>Witwe</strong> <strong>Bolte</strong>.<br />

Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien


2 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />

Im Elbdampferforum die sich auch mit den HADAG Barkassen<br />

befasst erhoffe ich mir 2012 mehr zu erfahren. Es vergingen<br />

Monate, aber dann eine Antwort von einem Sohn aus <strong>Hermann</strong>s<br />

zweiter Ehe. Später, nach einigem hin und her, erhielt ich vom<br />

jüngsten Sohn des Gesuchten, der durch einen Arbeitskollegen auf<br />

mein Posting aufmerksam gemacht wurde, eine abschlägige<br />

Antwort:<br />

„Ich habe jetzt einige Tage über diese "ganze Sache" nachgedacht. Wie offenbar aus<br />

meinen Zeilen nicht deutlich wurde: Ich hatte keine schöne Kindheit und eine "total<br />

beschissene" Jugend. Vor diesem unangenehmen Hintergrund möchte ich die<br />

Vergangenheit ruhen lassen und keinerlei Recherchen anstellen. Ich bitte, dies zu<br />

respektieren!“. © Kai ZORNIG der Sohn aus der zweiten Ehe von <strong>Hermann</strong> ZORNIG<br />

Gleich zweimal ins Hamburger Abendblatt? Und dennnoch fehlt mir<br />

fünf Jahren später die Verknüpfung von <strong>Hermann</strong> zum ZORNIG<br />

Stammbaum. Nach den vorliegenden Zeitungausschnitten war<br />

<strong>Hermann</strong> in der Nachkriegszeit die Touristenattraktion im Hafen.<br />

Die letzten zehn Jahre seines langen Seemannleben verbrachte er<br />

als Barkassenführer bei Rundfahren.<br />

Für seine Familie wird <strong>Hermann</strong> als Seemann nicht viel Zeit gehabt<br />

haben und seine Familie hat den Familienvater nur selten erlebt<br />

zwischen den Seereisen. So ist es nicht verwunderlich das seine<br />

Nachkommen nicht von <strong>Hermann</strong> berichten wollten.<br />

<strong>Hermann</strong> gelangt schon als 14jähriger nach Amerika.<br />

Schifffahrtslisten die man im Internet sichten kann geben Zeugnis<br />

von den oftmaligen Atlantikquerungen. Auf den Flaggschiffen der<br />

Hamburg Amerika Linie lernt er das exklusive Leben kennen. Fast<br />

fünf Jahrzehnte war er auf dem Wasser gewesen ein Seemann mit<br />

allen Wassern gewaschen.<br />

Mit etwas mehr Wissen über <strong>Hermann</strong> wende ich mich an alle<br />

verfügbaren ZORNIG Adressen in Hamburg. Es meldet sich<br />

Annemarie ZORNIG. Wie sich herausstellte eine quicklebendige<br />

83jährige „Hamburger Deern“. Annemarie war mit Edgar 1931-1987<br />

<strong>Hermann</strong>s ältesten Sohn, aus dessen erster Ehe verheiratet.<br />

Annemarie kennt die Familie die <strong>Hermann</strong> hinterlassen hat, samt<br />

Kindeskinder und sie wird zu meiner Verbündeten, aber beim<br />

Standesamt erhält auch sie keine Auskunft, weil sie kein Mitglied der<br />

graden Linie ist. Dennoch wollen weder Kinder noch Enkelkinder<br />

über den Großvater reden. Meine Anrufe Briefe bringen wenig<br />

Erfolg dabei wohnen die Angehörigen, die in Steinwurfnähe zum<br />

Standesamt leben. Um <strong>Hermann</strong>s Eltern zu lokalisieren benötige ich<br />

dessen Geburtsurkunde. Die aber unterliegt einer Schutzfrist, nur<br />

direkte Angehörige bekommen die Urkunde.<br />

Die Berichte in den Hamburger Zeitungen, in den Schifffahrtslisten<br />

in Adressbüchern verraten das Geburtsjahr. Immerhin ein Ansatz.<br />

Informationen über <strong>Hermann</strong>s Tod sind ausführlicher, da er im<br />

Krankenhaus verstorben ist, aber noch immer keinen Hinweis über<br />

<strong>Hermann</strong>s Eltern.<br />

Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien


3 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />

Typhone dröhnten zum Abschied<br />

<strong>Hermann</strong> ZORNIG, Ober -He Lücht der HADAG, geht mit 63 Jahren in Pension<br />

Schon lange hat er sich auf diesen Tag gefreut, aber als <strong>Hermann</strong> ZORNIG, Ober -He<br />

Lücht der HADAG, gestern auf der <strong>Witwe</strong> <strong>Bolte</strong> zum letzten mal das Mikrofon in die<br />

Hand nahm um Hamburgs Hafen zu erklären, da war ihm doch „son büschen<br />

blümerant“ zumute. 63 Jahr alt ist er im letzten März geworden, gestern stieg er aus.<br />

Ihm zu Ehren hatte die <strong>Witwe</strong> <strong>Bolte</strong> die er allein zehn Jahre unter seinen Füssen hatte<br />

über die Toppen geflaggt und ihm zu Ehre dröhnten die Typhone der großen<br />

Hafenrundfahrt einen Abschiedsgruß über das Wasser.<br />

Schon im Alter von 14 Jahren waren <strong>Hermann</strong> ZORNIG die Seebeine gewachsen. Als<br />

„Moses“ fing er bei der Hapag an und fuhr sechs Jahr lang unter der Flagge nach<br />

Nordamerika, Westindien, Australien und Skandinavien. 1934 suchte er sich einen Job<br />

an Land, fünf Jahre später brachte ihn der Krieg auf ein Minensuchboot. <strong>Hermann</strong><br />

wurde Bootsmann, bis er 1946 zum zweiten mal versuche Platz an Land zu finden, es<br />

wurde nichts daraus. Der Mann mit den Seebeinen wurde Decksmann, dann<br />

Steuermann auf dem Raddampfer „Phönix“ anschließend Jollenführer und schließlich<br />

Schiffführer der bekanntesten „He Lücht“ im Hamburger Hafen.<br />

Mehr als 50000 Rundfahrgästen hat er inzwischen den Hamburger Hafen erklärt,<br />

dabei viel Wahres erzählt und ne‘ ganze Menge geflunkert. Das alles nun zu Ende sein<br />

soll, <strong>Hermann</strong> kann das nicht recht begreifen. Und so ganz außen vor will er als<br />

Pensionär deshalb nicht bleiben. Weil der Arzt ihm frische Luft verordnet hat [ als<br />

wenn er nicht genug gehabt hätte], will „He Lücht a.D.“ weiterhin auf den Brücken<br />

auftauchen. Außerdem hat er, der auf seiner Barkasse immer ganz sutsche durch die<br />

Hafenbecken tuckert, ja noch ein Hobby: schnelle Autos<br />

© 1977Hamburger Abendblatt, Alwin Bellmann ´´ Foto Eines der von <strong>Hermann</strong>s Schiffe Reliance Hapag<br />

Über sein Familie erfahren wir nichts auch über sein drei Ehefrauen<br />

nicht.<br />

<strong>Hermann</strong> hat mit drei Frauen die Ehe geschlossen. Aus der ersten<br />

Ehe stammen die lebenden Enkelkinder in Hamburg. Aus der<br />

zweiten Ehe entstammt jener Enkel mit dem ich zu Beginn der<br />

Suche Kontakt hatte. Die dritte Ehefrau soll eine Dame von der<br />

„Großen Freiheit“ gewesen sein mit der <strong>Hermann</strong> seine „alten<br />

Tage“ verbringen wollte. Am Ende dieser Freiheit wollte die Familie<br />

dann wohl nichts mehr von ihm wissen.<br />

Wie und wo passt der von seiner nahen Familie so verschmähte in<br />

die von mir gesammelten Hamburger ZORNIG Familie?<br />

Mehrere Aufrufe in genealogischen Foren führten dazu das mir zwei<br />

Kolleginnen aus Hamburg entgegenkommender Weise behilflich<br />

waren und gezählte 74 ZORNIG Familien finden, die zwischen 1800<br />

und 1980 in Hamburg gelebt haben und teilweise noch leben.<br />

Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien


4 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />

Bei der Aufarbeitung der Dokumente die wir zusammen im<br />

Staatsarchiv online und persönlich in Hamburg finden, werden dem<br />

Stammbaum 240 Personen hinzugefügt und Lücken zwischen 1780<br />

und 1830 geschlossen. Darunter finden wir auch Familien die über<br />

Hamburg nach Übersee emigrieren wollten und die durch<br />

unvorhergesehene Aufenthalte in Hamburg Arbeit gefunden<br />

geheiratet haben oder gestorben sind. Unvermutet auch Familien<br />

die aus Königsberg in Ostpreußen die um 1900 nach Hamburg<br />

kamen. Diese ZORNIG geben Wohnadressen aus Königsberg die<br />

schon um 1629 von der Familie bewohnt waren.<br />

Das erklärt das sich der ZORNIG Zweig an der Grenze zu Litauen<br />

weiterentwickelt hat. Der Stammvater der holsteinischen ZORNIG<br />

unser Hans hat als er um 1675 Holstein erreichte in Ostpreußen<br />

Familien hinterlassen.<br />

Bei der Suche nach den Vorfahren von <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG<br />

finden sich Rückwanderungen von „dänischen ZORNIG Familien“ in<br />

die Hansestadt Hamburg. In den Hamburger Adressbücher die<br />

online einzusehen sind, finden sich über Jahrzehnte auch zahlreiche<br />

Familien mit der Schreibweise ZÖRNIG, die in den Dokumenten<br />

ihre Herkunft im schlesischen Zweig der ZORNIG/ ZÖRNIG<br />

[Habelschwert in Südschlesien]<br />

Eine Fülle an Informationen sammelte ich bei der Suche nach dem<br />

EINEN, die Herkunft der Hamburger Touristen Attraktion der<br />

1950/60 Jahre <strong>Hermann</strong> Kurt <strong>Zornig</strong><br />

Die Auflösung<br />

Ohne es zu wissen Vater, Jochim Hinrich Otto <strong>Zornig</strong> 1875-1946 war<br />

längst in meiner Datei gespeichert, als siebentes von dreizehn<br />

Kindern der Eheleute Hans <strong>Zornig</strong> 1832-1914 und Metta Catharina<br />

Wilhelmine Scheffler 1841-1908. Hans war aus Bramstedt in<br />

Holstein zugewandert und hatte zunächst eine kleine Bauernstelle,<br />

1866 wird er als Häuerling in Stellingen bei Hamburg<br />

geführt.<br />

In einer Dorfchronik wird über Hans als Nachtwächter in<br />

berichtet.<br />

Hans <strong>Zornig</strong> weckte als Stellinger Nachtwächter auf Bestellung häufig<br />

die Hofbesitzer zum Melken frisch gekalbter Kühe. Man glaubte<br />

ehedem, dass man durch häufiges Melken das böse Milchfieber bei den<br />

Kühen verhüten könne, bis die Tierheilkunde das Gegenteil feststellte.<br />

Quelle © Johann Kähler: "Wie Stellingen Langenfelde wurde" Seite S. 72.<br />

Von Willy ZORNIG [er ist ein Bruder zu <strong>Hermann</strong>]<br />

erscheint im September 1989 ebenfalls ein<br />

Zeitungsbericht im Barmbeker Teil des Hamburger<br />

Abendblatt. Er heiratet nach 27 Jahren seine Braut und lebt noch 18<br />

Monate mit Trauschein mit seiner rüstigen Frau. Annemarie meine<br />

inzwischen lieb gewonnene Gewährsfrau [fürchterliche Wort]<br />

bekräftig“ das ist Willy der Onkel von Edgar.<br />

Braut 76, Bräutigam 84 - Hochzeit nach 27 Jahren<br />

Seit 1962 teilen sich Ilse Asbahr und Willy ZORNIG aus Barmbek Tisch und Bett. Nur<br />

die beiden Familiennamen an der Tür ihrer Zweizimmer Wohnung verraten, dass das<br />

Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien


5 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />

Paar nicht verheiratet ist. Heute ändert sich das im Bramstedter Standesamt<br />

tauschen die Beiden die Verlobungsringe gegen goldene Eheringe. Willy ZORNIG<br />

früher Angestellter bei den Wasserwerken und Ilse Asbahr Mutter von zwei Söhnen<br />

haben jeder eine gescheiterte Ehe hinter sich. Vor 27 Jahren zogen sie frisch verliebt<br />

und frisch geschieden zusammen. Heiraten wollten sie nicht. „Willy hat immer gesagt<br />

das ist nur was für junge Leute „erinnert sich die rüstige Rentnerin „Aber mit 80<br />

kannst du nochmal nachfragen,“ pflegte er zu seiner Verlobten zusagen. Mit 80<br />

wurde Willy plötzlich krank, die Hochzeit wurde aufgeschoben.<br />

Nach der Trauung wollen die Frischvermählten mit ihrem Trauzeugen, Sohn Horst 47<br />

(Fahrer) und Schweigertochter Annamaria richtig fein Essen gehen und noch einen<br />

Grund zum Anstoßen hat das Paar Bräutigam Willy wird heute 84. Auf Hochzeitsreise<br />

wollen die ZORNIGs nicht mehr gehen. Aus dem Alter sind wir jetzt wirklich raus findet<br />

Ilse ZORNIG, lächelt und drückt die Hand von Willy.<br />

Quelle © Hamburger Abendblatt, Ausgabe Barmbek 6.Sept. 1979<br />

Im Dezember 2015 finde ich endlich in einer amerikanischen<br />

Datenbank den gesuchten <strong>Hermann</strong> mit vier Schwestern sowie dem<br />

Bruder Willy der es durch seine späte Heirat in Hamburg auch in die<br />

Zeitung gebracht hat.<br />

Der Zufall kann größer nicht sein, Abbildungen der Geschwister<br />

finden sich auf einer US Datenbank Ahnenforschung kann wirklich<br />

zeitraubend und mühselig sein aber auch spannend und<br />

überraschend erfolgreich, deshalb widme ich dieser Geschichte<br />

reichlich Raum. Tatsächlich sind die Familienbilder wie erlebt viel<br />

fassettenreicher als hier dargestellt werden kann.<br />

Und endlich erfahre ich hier aus der Hochzeitsurkunde:<br />

Vater Zimmermann Jochim Hinrich Otto <strong>Zornig</strong><br />

Mutter Plätterin Louise Dallcho<br />

Stellingen am 28. April 1900 der Zimmerer Joachim Hinrich Otto ZORNIG evang.<br />

Religion geboren am 3 Apr 1875 in Stellingen Sohn des Arbeiters Hans ZORNIG und<br />

seiner Ehefrau Metta Catharina Wilhelmine geborene Scheffler in Stellingen und die<br />

Plätterin Louise Dallcho geb. 25 Jul 1879 in Billwerder Tochter des<br />

Schiffszimmermann Johann Wilhelm Rudolf Dallcho und der Elise Luise Reittmann.<br />

Stempel Information: Joachim H.O.ZORNIG gestorben am 28 Mai 1946 Ratzeburg.<br />

Der Erste Sohn Kai ZORNIG hatte berichtet das er als Kind oft in Ratzeburg gewesen<br />

ist seine Oma, die Mutter seines Vaters Herman Louise starb am 18. Dez. 1967 in<br />

Wandsbeck [Sterbergister HH 250/73 332-5- BU 4315 67 18.12.67BU = Barmbeck Uhlenhorst]<br />

Fotos von links:<br />

ELSA MATHILDE ZORNIG 1902-1961<br />

WILLY ZORNIG 1905 – 1990 siehe unten<br />

MARIECHEN ZORNIG<br />

HERTA ZORNIG<br />

HANS ZORNIG kein Foto<br />

HERMANN KURT ZORNIG 1914-1978 siehe Bericht<br />

THERES ZORNIG<br />

Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien


6 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />

Nachkommen von Hans ZORNIG 1832-1914<br />

Erste Generation<br />

Hans ZORNIG *27.9.1832 Bramstedt †28.3.1914 Langenfelde. Er<br />

⚭ Metta Catharina Wilhelmine SCHEFFLER Tochter von Johann<br />

Hinrich SCHEFFLER und Wilhelmine HEINE.<br />

Metta *am 3.6.1841 †1908 Kinder:<br />

Heinrich Jacob Peter ZORNIG * 23.12.1861<br />

† 27.3.1864<br />

Christian Emil Adolph ZORNIG *12.1.1863<br />

⚭ Henriette Ernestine Louise * 11.6. 1862<br />

Anna Maria Amanda ZORNIG *30.5.1866 †1954<br />

⚭ Emil Christian THOMSEN *1866<br />

Johann Hinrich Rudolph ZORNIG *27.1.1868<br />

† 20.10.1870<br />

Henriette Dorothea Theresia ZORNIG*1.11.1870<br />

⚭ 13. Mai 1892 NN<br />

Maria Mathilde Wilhelmine ZORNIG *4.3.1872 †3.6.1913<br />

⚭ Christian Wilhelm SCHEFFER*16.10.1895†1913<br />

Auguste Helene Wilhelmine ZORNIG *6.12.1876<br />

† 12.11.1881<br />

Martha ZORNIG *1879 †1879<br />

Agnes Auguste Emma ZORNIG *11.11.1882 †15.8.883<br />

Jochim Hinrich Otto ZORNIG *3.4.1875 †28. Mai 1946.<br />

Max ZORNIG *8.3.1881 †17. Mai 1881<br />

Foto Blick auf Bramstedt Schleswig-Holstein um 1868<br />

Foto Hamburg Eimsbüttel Wohnhaus von<br />

Otto ZORNIG, Zimmermann, Silliemstr.10. Post 31<br />

Foto Wegekarte Hamburg Langenfelde um 1820<br />

Zweite Generation<br />

Jochim Hinrich Otto ZORNIG*3.4.1875 †28. Mai 1946 in Ratzeburg,<br />

⚭Louise DALLCHO Tochter von Johann Wilhelm Rudolf DALLCHO<br />

und Elise Luise REITTMANN am 28. April 1900 in Hamburg, Louise<br />

*25. Juli 1879 Sie starb am 18. Dezember 1967 Kinder:<br />

Hans Rudolf Otto ZORNIG *11. Juni 1900 in Stellingen †1982 in<br />

Buchholz, Nordheide ⚭ Eva NN 1938 Eva *1900<br />

Else Mathilda ZORNIG *5.11.1902 †2. 10. 1961<br />

⚭ Gustav Adolf Helmut MÜLLER 11.6.1938. Gustav*19.8.1901<br />

†23. 8. 1944 in Lettland.<br />

Otto ZORNIG *3. 8. 1901<br />

Willy ZORNIG *6. 9.1905 †20. April 1990.<br />

Herta ZORNIG *1908<br />

Mariechen Gertrud ZORNIG *30.9.1912 †19.2.1944<br />

<strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG *13.3.1914 †16.10.1978<br />

Theres ZORNIG *1915<br />

Dritte Generation<br />

Willy ZORNIG *6.9.1905 †20.4.1990<br />

⚭ Ilse ASBAHR 6.9. 1989 *1913<br />

Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien


7 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />

<strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG (1).⚭Marie Wilhelmine SCHWAMPE<br />

3. 2. 1934 Marie * 25. 11. 1911 †6. 9.1969 Kinder<br />

Edgar ZORNIG *22. 2. 1931 †1987.<br />

Waltraud ZORNIG *16. Mai 1934<br />

⚭ Werner JENSEN*1944.<br />

Ursula ZORNIG *26.9.1935<br />

⚭ MEIER *1935 geboren.<br />

Christel ZORNIG *26.10.1939<br />

⚭ Karl Heinz ADLER *1940<br />

Gretel ZORNIG*25.1.1941<br />

⚭ KUHRT.<br />

<strong>Hermann</strong> ZORNIG *25.12.1944 †9.4.1945<br />

<strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG (2)⚭Karin DÖRFFEL 10.12.1955 (2).<br />

Die Ehe endete in einer Scheidung Karin *1925 Kind<br />

Kai ZORNIG * 6. Nov 1956 [Name gändert]<br />

<strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG (3) ⚭Sigrid DILLERT 29.3.1977<br />

Vierte Generation<br />

Edgar ZORNIG *22. 2.1931 †1987<br />

Ursula FELLER sie starb vor 1979<br />

Kinder:<br />

Britta FELLER *1953<br />

Gudrun FELLER *1954<br />

Edgar⚭ Annemarie TÖDT 1983<br />

Annemarie *15. April 1927<br />

Ralph Erich ZORNIG * 6. Nov 1956<br />

Kai ⚭NN 1981 Ehe endete in einer Scheidung.<br />

Zwei Söhne:<br />

Robert ZORNIG 1985<br />

Annika ZORNIG 1988<br />

Kai ⚭ Zuzana NN 2012<br />

Tochter:<br />

Susana ZORNIG 2007<br />

Wohnadressen <strong>Hermann</strong> <strong>Zornig</strong><br />

1959/1960 Herman - Schiffsführer Güntherstr,57-<br />

Post<br />

1965 Herman - Schiffsführer Königstr 18 - Post alt<br />

1966 Herman - Schiffsführer Elmenhorststr. 2 Post 50<br />

Wohnorte möglicher Väter um 1914<br />

Hamburg Eimsbüttel Otto <strong>Zornig</strong> Zimmermann,<br />

Silliemstr.10. Post 31<br />

oder Friedrich <strong>Zornig</strong> Henriettenstrasse 29 ,Post 19<br />

Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien


8 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />

<strong>Hermann</strong> wurde von den Schwestern<br />

liebevoll BUBBI genannt.<br />

Und endlich auch die Eltern, die Mutter Louise Dallcho<br />

1879-1967, mit ihrem Gatten dem Zimmermann Vater<br />

Jochim Hinrich Otto <strong>Zornig</strong>.<br />

Der Zufall kann größer nicht sein, sogar Abbildungen der<br />

Geschwister finden sich.<br />

Und unser <strong>Hermann</strong> wird hier liebevoll Bulli genannt. Vl. Else,<br />

Martha, Marichen, Herta, Willy<br />

Ahnenforschung kann wirklich zeitraubend und mühselig sein aber<br />

auch spannend und überraschend erfolgreich, deshalb widme ich<br />

dieser Geschichte reichlich Raum. Tatsächlich sind die<br />

Familienbilder wie erlebt viel fassettenreicher als hier dargestellt.<br />

Mein besonderer Dank für die Unterstützung gilt der lebendigen<br />

Annemarie <strong>Zornig</strong> und den hilfsbereiten Hamburger Kolleginnen, Ilse<br />

Lamaack und Maike Greese<br />

Bild Seite 1 :<br />

Die Hafen-Dampfschiffahrt AG (HADAG) stellte im Frühjahr 1962 die WITWE BOLTE<br />

in Dienst, die sich von den bisher eingesetzten Barkassen abhob. Die Sitzplätze waren<br />

auf Hauptdecksebene angeordnet, wodurch für die Fahrgäste bessere Aussichts<br />

möglichkeiten geschaffen wurden. Der Schiffsname wurde aus den Bubengen<br />

schichten nach Wilhelm Busch gewählt.<br />

Anmerkung:<br />

Im Hintergrund sehen wir „zufällig“ zwei Frachtschiffe der Hamburg Amerika Linie,<br />

vorn rechts die MS Göttingen auf der der Chronist dieser Zeilen 1962 als „Seefahrer“<br />

mehrmals den Nordatlantik querte. [Möglich,vielleicht war es <strong>Hermann</strong> der mich<br />

1962 zur Göttingen brachte.]<br />

In dem Band „100 Ausflüge in Hamburgs Umgebung“ werden wir mit einem<br />

Eimsbüttel konfrontiert, dessen Beschreibung uns heute schmunzeln lässt:<br />

Abb. Historische Karte von 1842<br />

„Eimsbüttel ist ein teils hamburgisches, teils altonaisches Stadtviertel mit 61.500<br />

Einwohnern. Zahlreiche von Gärten umgebene Villen und elegante Etagenhäuser.<br />

Die drei Hauptstraßen des Ortes sind die Eimsbütteler Chaussee, nach St. Pauli<br />

führend, und Fruchtallee, nach der Sternschanze (Grindel) führend; diese werden<br />

durchquert vom Eppendorfer Weg, welcher nach Hoheluft führt.“<br />

Auch von Stellingen, Lokstedt und Niendorf weiß der „Touristenführer“ zu berichten:<br />

Stellingen sei „ein holsteinisches Dorf, in dem Thiessens Neuer Gasthof mit großem<br />

Garten interessant“ sei.<br />

Die Spurbahn führe von hier weiter nach dem Dorfe Eidelstedt, wo selbst die Tivoli-<br />

Brauerei südlich vom Dorfe an der Altona-Kieler Bahn bemerkenswert sei. Niendorf<br />

sei ein Dorf bei Lokstedt mit 1.400 Einwohnern. Es gebe dort prominente Gasthöfe<br />

mit Gärten und Stallungen. Fast unmittelbar an Niendorf grenze ein viel besuchtes<br />

Gehölz.<br />

Nach Lokstedt gehe man eine halbe Stunde auf der Chaussee geradeaus und später<br />

bei der Wegeteilung nach rechts. Eine Motor-Omnibus-Verbindung fahre sechsmal<br />

täglich „Schnelsen-Niendorf-Lokstedt-Hoheluft“ nach beiden Richtungen.<br />

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählte Eimsbüttel wenig über 300 Einwohner.<br />

Während die Einwohnerzahl bis 1850 nur allmählich stieg, wohnten hier 1871<br />

bereits 4.000 Menschen. Durch eine Verwaltungsreform im selben Jahre wurde<br />

Eimsbüttel zum Vorort Hamburgs. Grund der Reform war das schnelle Wachsen der<br />

Ortschaft. 1890 war die Einwohnerzahl bereits auf 46.000 gestiegen.<br />

Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien


9 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />

NACHAHNENFORSCHEN<br />

ZORNIG AHNEN LINIEN<br />

Peter <strong>Zornig</strong><br />

1220 Wien Österreich<br />

Kalmusweg53 Haus 71<br />

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www.yumpu.com/user/Peter<strong>Zornig</strong><br />

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