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1 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />
Vom Hamburger Abendblatt gelobt, von den Kindern verschmäht<br />
der Barkassenführer <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914-1978<br />
Selten gelangen Mitglieder der ZORNIG Familie in überregionale<br />
Tageszeitungen. Der Zufallsfund inspiriert den Familienforscher in<br />
mir. Ich will mehr über ihn erfahren, möchte wissen wie er und seine<br />
Familie in die Holsteinische Ahnenfamilie passt. Die Suche gestaltet<br />
sich ungewöhnlich erfolgreich in Hamburg. Unerwartet tauchen<br />
über 70 neue ZORNIG Familien auf 400 Personen in über drei und<br />
vier Generationen. Die Daten wurden von mir dokumentiert und<br />
digitalisiert. Bis der Anschluss für den Barkassenführer gefunden<br />
war vergingen zehn Jahre.<br />
Immer wieder taucht der Name in Schifffahrtslisten auf. Klar wieder<br />
ein Seemann aus der Familie. Doch zu welcher der über siebzig<br />
ZORNIG die zwischen 1820 und 1920 in Hamburg lebten zählt<br />
<strong>Hermann</strong>?<br />
Unser Ahnherr Hans ZORNIG, war um 1680 mit Weib und Kind aus<br />
Ostpreußen nach Holstein gekommen. Durch meine Forschungen<br />
sind mehr als 4.000 Personen als direkte Nachkommen weltweit<br />
bezeugt. [dokumentiert] Freunde, Bekannte und Verwandte wissen<br />
von meiner Leidenschaft. So erhielt ich den Zeitungsauschnitt mit<br />
dem Titel „Menschlich gesehen“ aus dem Hamburger Abendblatt.<br />
Der Jollenführer<br />
Text : Schanghai, Honolulu, Valparaíso, Tokio, New York, Melbourne, das waren die<br />
Stationen seines Seemannlebens. Jetzt kennt der 48jährige ehemalige Oberboots<br />
mann <strong>Hermann</strong> ZORNIG nur noch einen Hafen: Hamburg Bei Tag und Nacht und<br />
jedem Wetter sorgt er als Jollenführer der Hadag dafür, dass der von Landgang<br />
zurückkehrende Janmaat wieder die richtigen Planken unter seine Füße kriegt. Seit<br />
mehr als fünf Jahren fährt <strong>Hermann</strong> ZORNIG seine Seeleute „röber no Kuhwarder<br />
Hafen“ und von dort an die im Strom liegende Schiffe. Wenn tagsüber die blau<br />
karierte Jollenführerflagge, oder nachts eine rote Laterne über der Brücke leuchtet,<br />
dann lenkt er sein Schiffchen sicher an die stählernen Leiber der größten Pötte und<br />
Janmaat kann rüber steigen. Wenn er es selbst nicht mehr so richtig schafft, bringt<br />
ihn <strong>Hermann</strong> persönlich„und mir viel Liebe“übers Fallreep. Seeleute und Schlagseite,<br />
soviel die Vorschrift, brauchen nicht befördert werden. Aber das hat seine Gültigkeit<br />
nur auf dem Papier. <strong>Hermann</strong> ZORNIG und seine Kollegen haben Verständnis dafür,<br />
wenn Janmaat mit Windstärke 10 in den Beinen vom Land zurückkehrt. Besonders in<br />
der kommenden Nacht, der letzten des alten Jahres, wenn das seemännische<br />
Schnapsbarometer auf Orkan steht haben es Hamburger Jollenführer nicht leicht<br />
Dann ist highlight an Bord des kleinen Schiffchen.Aber die Männer am Ruderwerden<br />
werden auch damit fertig. „Lernen“ sagt <strong>Hermann</strong> ZORNIG „kann man das allerdings<br />
nicht, da muss man ganz einfach ein Gefühl für haben“. ©Hamburger Abendblatt, Titelseiten<br />
Rubrik „Menschlich gesehen“ 30.Dez.1962<br />
Stellvertretend für die Jollenführer im Hamburger Hafen wurde<br />
<strong>Hermann</strong> ZORNIG und sein Seefahrerleben vorgestellt.Wie erwähnt<br />
es gab viele Familie mit dem selben Namen in der Hansestadt.<br />
<strong>Hermann</strong> <strong>Zornig</strong> passte zu keiner Familie in die Stammbaum Datei.<br />
Um weiter zu forschen, fehlten Lebensdaten und die lieferte wieder<br />
des Hamburger Abendblatt. Fünf Jahre später sogar mit Foto.<br />
<strong>Hermann</strong> als „Ober-He-Lücht“ und seine Liebe zur <strong>Witwe</strong> <strong>Bolte</strong>.<br />
Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien
2 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />
Im Elbdampferforum die sich auch mit den HADAG Barkassen<br />
befasst erhoffe ich mir 2012 mehr zu erfahren. Es vergingen<br />
Monate, aber dann eine Antwort von einem Sohn aus <strong>Hermann</strong>s<br />
zweiter Ehe. Später, nach einigem hin und her, erhielt ich vom<br />
jüngsten Sohn des Gesuchten, der durch einen Arbeitskollegen auf<br />
mein Posting aufmerksam gemacht wurde, eine abschlägige<br />
Antwort:<br />
„Ich habe jetzt einige Tage über diese "ganze Sache" nachgedacht. Wie offenbar aus<br />
meinen Zeilen nicht deutlich wurde: Ich hatte keine schöne Kindheit und eine "total<br />
beschissene" Jugend. Vor diesem unangenehmen Hintergrund möchte ich die<br />
Vergangenheit ruhen lassen und keinerlei Recherchen anstellen. Ich bitte, dies zu<br />
respektieren!“. © Kai ZORNIG der Sohn aus der zweiten Ehe von <strong>Hermann</strong> ZORNIG<br />
Gleich zweimal ins Hamburger Abendblatt? Und dennnoch fehlt mir<br />
fünf Jahren später die Verknüpfung von <strong>Hermann</strong> zum ZORNIG<br />
Stammbaum. Nach den vorliegenden Zeitungausschnitten war<br />
<strong>Hermann</strong> in der Nachkriegszeit die Touristenattraktion im Hafen.<br />
Die letzten zehn Jahre seines langen Seemannleben verbrachte er<br />
als Barkassenführer bei Rundfahren.<br />
Für seine Familie wird <strong>Hermann</strong> als Seemann nicht viel Zeit gehabt<br />
haben und seine Familie hat den Familienvater nur selten erlebt<br />
zwischen den Seereisen. So ist es nicht verwunderlich das seine<br />
Nachkommen nicht von <strong>Hermann</strong> berichten wollten.<br />
<strong>Hermann</strong> gelangt schon als 14jähriger nach Amerika.<br />
Schifffahrtslisten die man im Internet sichten kann geben Zeugnis<br />
von den oftmaligen Atlantikquerungen. Auf den Flaggschiffen der<br />
Hamburg Amerika Linie lernt er das exklusive Leben kennen. Fast<br />
fünf Jahrzehnte war er auf dem Wasser gewesen ein Seemann mit<br />
allen Wassern gewaschen.<br />
Mit etwas mehr Wissen über <strong>Hermann</strong> wende ich mich an alle<br />
verfügbaren ZORNIG Adressen in Hamburg. Es meldet sich<br />
Annemarie ZORNIG. Wie sich herausstellte eine quicklebendige<br />
83jährige „Hamburger Deern“. Annemarie war mit Edgar 1931-1987<br />
<strong>Hermann</strong>s ältesten Sohn, aus dessen erster Ehe verheiratet.<br />
Annemarie kennt die Familie die <strong>Hermann</strong> hinterlassen hat, samt<br />
Kindeskinder und sie wird zu meiner Verbündeten, aber beim<br />
Standesamt erhält auch sie keine Auskunft, weil sie kein Mitglied der<br />
graden Linie ist. Dennoch wollen weder Kinder noch Enkelkinder<br />
über den Großvater reden. Meine Anrufe Briefe bringen wenig<br />
Erfolg dabei wohnen die Angehörigen, die in Steinwurfnähe zum<br />
Standesamt leben. Um <strong>Hermann</strong>s Eltern zu lokalisieren benötige ich<br />
dessen Geburtsurkunde. Die aber unterliegt einer Schutzfrist, nur<br />
direkte Angehörige bekommen die Urkunde.<br />
Die Berichte in den Hamburger Zeitungen, in den Schifffahrtslisten<br />
in Adressbüchern verraten das Geburtsjahr. Immerhin ein Ansatz.<br />
Informationen über <strong>Hermann</strong>s Tod sind ausführlicher, da er im<br />
Krankenhaus verstorben ist, aber noch immer keinen Hinweis über<br />
<strong>Hermann</strong>s Eltern.<br />
Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien
3 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />
Typhone dröhnten zum Abschied<br />
<strong>Hermann</strong> ZORNIG, Ober -He Lücht der HADAG, geht mit 63 Jahren in Pension<br />
Schon lange hat er sich auf diesen Tag gefreut, aber als <strong>Hermann</strong> ZORNIG, Ober -He<br />
Lücht der HADAG, gestern auf der <strong>Witwe</strong> <strong>Bolte</strong> zum letzten mal das Mikrofon in die<br />
Hand nahm um Hamburgs Hafen zu erklären, da war ihm doch „son büschen<br />
blümerant“ zumute. 63 Jahr alt ist er im letzten März geworden, gestern stieg er aus.<br />
Ihm zu Ehren hatte die <strong>Witwe</strong> <strong>Bolte</strong> die er allein zehn Jahre unter seinen Füssen hatte<br />
über die Toppen geflaggt und ihm zu Ehre dröhnten die Typhone der großen<br />
Hafenrundfahrt einen Abschiedsgruß über das Wasser.<br />
Schon im Alter von 14 Jahren waren <strong>Hermann</strong> ZORNIG die Seebeine gewachsen. Als<br />
„Moses“ fing er bei der Hapag an und fuhr sechs Jahr lang unter der Flagge nach<br />
Nordamerika, Westindien, Australien und Skandinavien. 1934 suchte er sich einen Job<br />
an Land, fünf Jahre später brachte ihn der Krieg auf ein Minensuchboot. <strong>Hermann</strong><br />
wurde Bootsmann, bis er 1946 zum zweiten mal versuche Platz an Land zu finden, es<br />
wurde nichts daraus. Der Mann mit den Seebeinen wurde Decksmann, dann<br />
Steuermann auf dem Raddampfer „Phönix“ anschließend Jollenführer und schließlich<br />
Schiffführer der bekanntesten „He Lücht“ im Hamburger Hafen.<br />
Mehr als 50000 Rundfahrgästen hat er inzwischen den Hamburger Hafen erklärt,<br />
dabei viel Wahres erzählt und ne‘ ganze Menge geflunkert. Das alles nun zu Ende sein<br />
soll, <strong>Hermann</strong> kann das nicht recht begreifen. Und so ganz außen vor will er als<br />
Pensionär deshalb nicht bleiben. Weil der Arzt ihm frische Luft verordnet hat [ als<br />
wenn er nicht genug gehabt hätte], will „He Lücht a.D.“ weiterhin auf den Brücken<br />
auftauchen. Außerdem hat er, der auf seiner Barkasse immer ganz sutsche durch die<br />
Hafenbecken tuckert, ja noch ein Hobby: schnelle Autos<br />
© 1977Hamburger Abendblatt, Alwin Bellmann ´´ Foto Eines der von <strong>Hermann</strong>s Schiffe Reliance Hapag<br />
Über sein Familie erfahren wir nichts auch über sein drei Ehefrauen<br />
nicht.<br />
<strong>Hermann</strong> hat mit drei Frauen die Ehe geschlossen. Aus der ersten<br />
Ehe stammen die lebenden Enkelkinder in Hamburg. Aus der<br />
zweiten Ehe entstammt jener Enkel mit dem ich zu Beginn der<br />
Suche Kontakt hatte. Die dritte Ehefrau soll eine Dame von der<br />
„Großen Freiheit“ gewesen sein mit der <strong>Hermann</strong> seine „alten<br />
Tage“ verbringen wollte. Am Ende dieser Freiheit wollte die Familie<br />
dann wohl nichts mehr von ihm wissen.<br />
Wie und wo passt der von seiner nahen Familie so verschmähte in<br />
die von mir gesammelten Hamburger ZORNIG Familie?<br />
Mehrere Aufrufe in genealogischen Foren führten dazu das mir zwei<br />
Kolleginnen aus Hamburg entgegenkommender Weise behilflich<br />
waren und gezählte 74 ZORNIG Familien finden, die zwischen 1800<br />
und 1980 in Hamburg gelebt haben und teilweise noch leben.<br />
Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien
4 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />
Bei der Aufarbeitung der Dokumente die wir zusammen im<br />
Staatsarchiv online und persönlich in Hamburg finden, werden dem<br />
Stammbaum 240 Personen hinzugefügt und Lücken zwischen 1780<br />
und 1830 geschlossen. Darunter finden wir auch Familien die über<br />
Hamburg nach Übersee emigrieren wollten und die durch<br />
unvorhergesehene Aufenthalte in Hamburg Arbeit gefunden<br />
geheiratet haben oder gestorben sind. Unvermutet auch Familien<br />
die aus Königsberg in Ostpreußen die um 1900 nach Hamburg<br />
kamen. Diese ZORNIG geben Wohnadressen aus Königsberg die<br />
schon um 1629 von der Familie bewohnt waren.<br />
Das erklärt das sich der ZORNIG Zweig an der Grenze zu Litauen<br />
weiterentwickelt hat. Der Stammvater der holsteinischen ZORNIG<br />
unser Hans hat als er um 1675 Holstein erreichte in Ostpreußen<br />
Familien hinterlassen.<br />
Bei der Suche nach den Vorfahren von <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG<br />
finden sich Rückwanderungen von „dänischen ZORNIG Familien“ in<br />
die Hansestadt Hamburg. In den Hamburger Adressbücher die<br />
online einzusehen sind, finden sich über Jahrzehnte auch zahlreiche<br />
Familien mit der Schreibweise ZÖRNIG, die in den Dokumenten<br />
ihre Herkunft im schlesischen Zweig der ZORNIG/ ZÖRNIG<br />
[Habelschwert in Südschlesien]<br />
Eine Fülle an Informationen sammelte ich bei der Suche nach dem<br />
EINEN, die Herkunft der Hamburger Touristen Attraktion der<br />
1950/60 Jahre <strong>Hermann</strong> Kurt <strong>Zornig</strong><br />
Die Auflösung<br />
Ohne es zu wissen Vater, Jochim Hinrich Otto <strong>Zornig</strong> 1875-1946 war<br />
längst in meiner Datei gespeichert, als siebentes von dreizehn<br />
Kindern der Eheleute Hans <strong>Zornig</strong> 1832-1914 und Metta Catharina<br />
Wilhelmine Scheffler 1841-1908. Hans war aus Bramstedt in<br />
Holstein zugewandert und hatte zunächst eine kleine Bauernstelle,<br />
1866 wird er als Häuerling in Stellingen bei Hamburg<br />
geführt.<br />
In einer Dorfchronik wird über Hans als Nachtwächter in<br />
berichtet.<br />
Hans <strong>Zornig</strong> weckte als Stellinger Nachtwächter auf Bestellung häufig<br />
die Hofbesitzer zum Melken frisch gekalbter Kühe. Man glaubte<br />
ehedem, dass man durch häufiges Melken das böse Milchfieber bei den<br />
Kühen verhüten könne, bis die Tierheilkunde das Gegenteil feststellte.<br />
Quelle © Johann Kähler: "Wie Stellingen Langenfelde wurde" Seite S. 72.<br />
Von Willy ZORNIG [er ist ein Bruder zu <strong>Hermann</strong>]<br />
erscheint im September 1989 ebenfalls ein<br />
Zeitungsbericht im Barmbeker Teil des Hamburger<br />
Abendblatt. Er heiratet nach 27 Jahren seine Braut und lebt noch 18<br />
Monate mit Trauschein mit seiner rüstigen Frau. Annemarie meine<br />
inzwischen lieb gewonnene Gewährsfrau [fürchterliche Wort]<br />
bekräftig“ das ist Willy der Onkel von Edgar.<br />
Braut 76, Bräutigam 84 - Hochzeit nach 27 Jahren<br />
Seit 1962 teilen sich Ilse Asbahr und Willy ZORNIG aus Barmbek Tisch und Bett. Nur<br />
die beiden Familiennamen an der Tür ihrer Zweizimmer Wohnung verraten, dass das<br />
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5 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />
Paar nicht verheiratet ist. Heute ändert sich das im Bramstedter Standesamt<br />
tauschen die Beiden die Verlobungsringe gegen goldene Eheringe. Willy ZORNIG<br />
früher Angestellter bei den Wasserwerken und Ilse Asbahr Mutter von zwei Söhnen<br />
haben jeder eine gescheiterte Ehe hinter sich. Vor 27 Jahren zogen sie frisch verliebt<br />
und frisch geschieden zusammen. Heiraten wollten sie nicht. „Willy hat immer gesagt<br />
das ist nur was für junge Leute „erinnert sich die rüstige Rentnerin „Aber mit 80<br />
kannst du nochmal nachfragen,“ pflegte er zu seiner Verlobten zusagen. Mit 80<br />
wurde Willy plötzlich krank, die Hochzeit wurde aufgeschoben.<br />
Nach der Trauung wollen die Frischvermählten mit ihrem Trauzeugen, Sohn Horst 47<br />
(Fahrer) und Schweigertochter Annamaria richtig fein Essen gehen und noch einen<br />
Grund zum Anstoßen hat das Paar Bräutigam Willy wird heute 84. Auf Hochzeitsreise<br />
wollen die ZORNIGs nicht mehr gehen. Aus dem Alter sind wir jetzt wirklich raus findet<br />
Ilse ZORNIG, lächelt und drückt die Hand von Willy.<br />
Quelle © Hamburger Abendblatt, Ausgabe Barmbek 6.Sept. 1979<br />
Im Dezember 2015 finde ich endlich in einer amerikanischen<br />
Datenbank den gesuchten <strong>Hermann</strong> mit vier Schwestern sowie dem<br />
Bruder Willy der es durch seine späte Heirat in Hamburg auch in die<br />
Zeitung gebracht hat.<br />
Der Zufall kann größer nicht sein, Abbildungen der Geschwister<br />
finden sich auf einer US Datenbank Ahnenforschung kann wirklich<br />
zeitraubend und mühselig sein aber auch spannend und<br />
überraschend erfolgreich, deshalb widme ich dieser Geschichte<br />
reichlich Raum. Tatsächlich sind die Familienbilder wie erlebt viel<br />
fassettenreicher als hier dargestellt werden kann.<br />
Und endlich erfahre ich hier aus der Hochzeitsurkunde:<br />
Vater Zimmermann Jochim Hinrich Otto <strong>Zornig</strong><br />
Mutter Plätterin Louise Dallcho<br />
Stellingen am 28. April 1900 der Zimmerer Joachim Hinrich Otto ZORNIG evang.<br />
Religion geboren am 3 Apr 1875 in Stellingen Sohn des Arbeiters Hans ZORNIG und<br />
seiner Ehefrau Metta Catharina Wilhelmine geborene Scheffler in Stellingen und die<br />
Plätterin Louise Dallcho geb. 25 Jul 1879 in Billwerder Tochter des<br />
Schiffszimmermann Johann Wilhelm Rudolf Dallcho und der Elise Luise Reittmann.<br />
Stempel Information: Joachim H.O.ZORNIG gestorben am 28 Mai 1946 Ratzeburg.<br />
Der Erste Sohn Kai ZORNIG hatte berichtet das er als Kind oft in Ratzeburg gewesen<br />
ist seine Oma, die Mutter seines Vaters Herman Louise starb am 18. Dez. 1967 in<br />
Wandsbeck [Sterbergister HH 250/73 332-5- BU 4315 67 18.12.67BU = Barmbeck Uhlenhorst]<br />
Fotos von links:<br />
ELSA MATHILDE ZORNIG 1902-1961<br />
WILLY ZORNIG 1905 – 1990 siehe unten<br />
MARIECHEN ZORNIG<br />
HERTA ZORNIG<br />
HANS ZORNIG kein Foto<br />
HERMANN KURT ZORNIG 1914-1978 siehe Bericht<br />
THERES ZORNIG<br />
Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien
6 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />
Nachkommen von Hans ZORNIG 1832-1914<br />
Erste Generation<br />
Hans ZORNIG *27.9.1832 Bramstedt †28.3.1914 Langenfelde. Er<br />
⚭ Metta Catharina Wilhelmine SCHEFFLER Tochter von Johann<br />
Hinrich SCHEFFLER und Wilhelmine HEINE.<br />
Metta *am 3.6.1841 †1908 Kinder:<br />
Heinrich Jacob Peter ZORNIG * 23.12.1861<br />
† 27.3.1864<br />
Christian Emil Adolph ZORNIG *12.1.1863<br />
⚭ Henriette Ernestine Louise * 11.6. 1862<br />
Anna Maria Amanda ZORNIG *30.5.1866 †1954<br />
⚭ Emil Christian THOMSEN *1866<br />
Johann Hinrich Rudolph ZORNIG *27.1.1868<br />
† 20.10.1870<br />
Henriette Dorothea Theresia ZORNIG*1.11.1870<br />
⚭ 13. Mai 1892 NN<br />
Maria Mathilde Wilhelmine ZORNIG *4.3.1872 †3.6.1913<br />
⚭ Christian Wilhelm SCHEFFER*16.10.1895†1913<br />
Auguste Helene Wilhelmine ZORNIG *6.12.1876<br />
† 12.11.1881<br />
Martha ZORNIG *1879 †1879<br />
Agnes Auguste Emma ZORNIG *11.11.1882 †15.8.883<br />
Jochim Hinrich Otto ZORNIG *3.4.1875 †28. Mai 1946.<br />
Max ZORNIG *8.3.1881 †17. Mai 1881<br />
Foto Blick auf Bramstedt Schleswig-Holstein um 1868<br />
Foto Hamburg Eimsbüttel Wohnhaus von<br />
Otto ZORNIG, Zimmermann, Silliemstr.10. Post 31<br />
Foto Wegekarte Hamburg Langenfelde um 1820<br />
Zweite Generation<br />
Jochim Hinrich Otto ZORNIG*3.4.1875 †28. Mai 1946 in Ratzeburg,<br />
⚭Louise DALLCHO Tochter von Johann Wilhelm Rudolf DALLCHO<br />
und Elise Luise REITTMANN am 28. April 1900 in Hamburg, Louise<br />
*25. Juli 1879 Sie starb am 18. Dezember 1967 Kinder:<br />
Hans Rudolf Otto ZORNIG *11. Juni 1900 in Stellingen †1982 in<br />
Buchholz, Nordheide ⚭ Eva NN 1938 Eva *1900<br />
Else Mathilda ZORNIG *5.11.1902 †2. 10. 1961<br />
⚭ Gustav Adolf Helmut MÜLLER 11.6.1938. Gustav*19.8.1901<br />
†23. 8. 1944 in Lettland.<br />
Otto ZORNIG *3. 8. 1901<br />
Willy ZORNIG *6. 9.1905 †20. April 1990.<br />
Herta ZORNIG *1908<br />
Mariechen Gertrud ZORNIG *30.9.1912 †19.2.1944<br />
<strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG *13.3.1914 †16.10.1978<br />
Theres ZORNIG *1915<br />
Dritte Generation<br />
Willy ZORNIG *6.9.1905 †20.4.1990<br />
⚭ Ilse ASBAHR 6.9. 1989 *1913<br />
Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien
7 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />
<strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG (1).⚭Marie Wilhelmine SCHWAMPE<br />
3. 2. 1934 Marie * 25. 11. 1911 †6. 9.1969 Kinder<br />
Edgar ZORNIG *22. 2. 1931 †1987.<br />
Waltraud ZORNIG *16. Mai 1934<br />
⚭ Werner JENSEN*1944.<br />
Ursula ZORNIG *26.9.1935<br />
⚭ MEIER *1935 geboren.<br />
Christel ZORNIG *26.10.1939<br />
⚭ Karl Heinz ADLER *1940<br />
Gretel ZORNIG*25.1.1941<br />
⚭ KUHRT.<br />
<strong>Hermann</strong> ZORNIG *25.12.1944 †9.4.1945<br />
<strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG (2)⚭Karin DÖRFFEL 10.12.1955 (2).<br />
Die Ehe endete in einer Scheidung Karin *1925 Kind<br />
Kai ZORNIG * 6. Nov 1956 [Name gändert]<br />
<strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG (3) ⚭Sigrid DILLERT 29.3.1977<br />
Vierte Generation<br />
Edgar ZORNIG *22. 2.1931 †1987<br />
Ursula FELLER sie starb vor 1979<br />
Kinder:<br />
Britta FELLER *1953<br />
Gudrun FELLER *1954<br />
Edgar⚭ Annemarie TÖDT 1983<br />
Annemarie *15. April 1927<br />
Ralph Erich ZORNIG * 6. Nov 1956<br />
Kai ⚭NN 1981 Ehe endete in einer Scheidung.<br />
Zwei Söhne:<br />
Robert ZORNIG 1985<br />
Annika ZORNIG 1988<br />
Kai ⚭ Zuzana NN 2012<br />
Tochter:<br />
Susana ZORNIG 2007<br />
Wohnadressen <strong>Hermann</strong> <strong>Zornig</strong><br />
1959/1960 Herman - Schiffsführer Güntherstr,57-<br />
Post<br />
1965 Herman - Schiffsführer Königstr 18 - Post alt<br />
1966 Herman - Schiffsführer Elmenhorststr. 2 Post 50<br />
Wohnorte möglicher Väter um 1914<br />
Hamburg Eimsbüttel Otto <strong>Zornig</strong> Zimmermann,<br />
Silliemstr.10. Post 31<br />
oder Friedrich <strong>Zornig</strong> Henriettenstrasse 29 ,Post 19<br />
Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien
8 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />
<strong>Hermann</strong> wurde von den Schwestern<br />
liebevoll BUBBI genannt.<br />
Und endlich auch die Eltern, die Mutter Louise Dallcho<br />
1879-1967, mit ihrem Gatten dem Zimmermann Vater<br />
Jochim Hinrich Otto <strong>Zornig</strong>.<br />
Der Zufall kann größer nicht sein, sogar Abbildungen der<br />
Geschwister finden sich.<br />
Und unser <strong>Hermann</strong> wird hier liebevoll Bulli genannt. Vl. Else,<br />
Martha, Marichen, Herta, Willy<br />
Ahnenforschung kann wirklich zeitraubend und mühselig sein aber<br />
auch spannend und überraschend erfolgreich, deshalb widme ich<br />
dieser Geschichte reichlich Raum. Tatsächlich sind die<br />
Familienbilder wie erlebt viel fassettenreicher als hier dargestellt.<br />
Mein besonderer Dank für die Unterstützung gilt der lebendigen<br />
Annemarie <strong>Zornig</strong> und den hilfsbereiten Hamburger Kolleginnen, Ilse<br />
Lamaack und Maike Greese<br />
Bild Seite 1 :<br />
Die Hafen-Dampfschiffahrt AG (HADAG) stellte im Frühjahr 1962 die WITWE BOLTE<br />
in Dienst, die sich von den bisher eingesetzten Barkassen abhob. Die Sitzplätze waren<br />
auf Hauptdecksebene angeordnet, wodurch für die Fahrgäste bessere Aussichts<br />
möglichkeiten geschaffen wurden. Der Schiffsname wurde aus den Bubengen<br />
schichten nach Wilhelm Busch gewählt.<br />
Anmerkung:<br />
Im Hintergrund sehen wir „zufällig“ zwei Frachtschiffe der Hamburg Amerika Linie,<br />
vorn rechts die MS Göttingen auf der der Chronist dieser Zeilen 1962 als „Seefahrer“<br />
mehrmals den Nordatlantik querte. [Möglich,vielleicht war es <strong>Hermann</strong> der mich<br />
1962 zur Göttingen brachte.]<br />
In dem Band „100 Ausflüge in Hamburgs Umgebung“ werden wir mit einem<br />
Eimsbüttel konfrontiert, dessen Beschreibung uns heute schmunzeln lässt:<br />
Abb. Historische Karte von 1842<br />
„Eimsbüttel ist ein teils hamburgisches, teils altonaisches Stadtviertel mit 61.500<br />
Einwohnern. Zahlreiche von Gärten umgebene Villen und elegante Etagenhäuser.<br />
Die drei Hauptstraßen des Ortes sind die Eimsbütteler Chaussee, nach St. Pauli<br />
führend, und Fruchtallee, nach der Sternschanze (Grindel) führend; diese werden<br />
durchquert vom Eppendorfer Weg, welcher nach Hoheluft führt.“<br />
Auch von Stellingen, Lokstedt und Niendorf weiß der „Touristenführer“ zu berichten:<br />
Stellingen sei „ein holsteinisches Dorf, in dem Thiessens Neuer Gasthof mit großem<br />
Garten interessant“ sei.<br />
Die Spurbahn führe von hier weiter nach dem Dorfe Eidelstedt, wo selbst die Tivoli-<br />
Brauerei südlich vom Dorfe an der Altona-Kieler Bahn bemerkenswert sei. Niendorf<br />
sei ein Dorf bei Lokstedt mit 1.400 Einwohnern. Es gebe dort prominente Gasthöfe<br />
mit Gärten und Stallungen. Fast unmittelbar an Niendorf grenze ein viel besuchtes<br />
Gehölz.<br />
Nach Lokstedt gehe man eine halbe Stunde auf der Chaussee geradeaus und später<br />
bei der Wegeteilung nach rechts. Eine Motor-Omnibus-Verbindung fahre sechsmal<br />
täglich „Schnelsen-Niendorf-Lokstedt-Hoheluft“ nach beiden Richtungen.<br />
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zählte Eimsbüttel wenig über 300 Einwohner.<br />
Während die Einwohnerzahl bis 1850 nur allmählich stieg, wohnten hier 1871<br />
bereits 4.000 Menschen. Durch eine Verwaltungsreform im selben Jahre wurde<br />
Eimsbüttel zum Vorort Hamburgs. Grund der Reform war das schnelle Wachsen der<br />
Ortschaft. 1890 war die Einwohnerzahl bereits auf 46.000 gestiegen.<br />
Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien
9 <strong>Hermann</strong> Kurt ZORNIG 1914 - 1978 „Over he lücht“<br />
NACHAHNENFORSCHEN<br />
ZORNIG AHNEN LINIEN<br />
Peter <strong>Zornig</strong><br />
1220 Wien Österreich<br />
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Meine Geschichte - Meine Geschichten - <strong>Zornig</strong> Ahnen 1550 bis 2019 © Peter <strong>Zornig</strong> Wien