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1 ZORNIG AHNEN LINIEN - 500 Jahre Geschichte und Geschichten<br />
Rolf Gehrds<br />
1931 Student der Rechtswissenschaften in Marburg „Hasso-Nassovia“<br />
* 12. 09. 1905 / + 04. 04. 1931 in Eddelak in Dithmarschen<br />
Warum musste Rolf Gehrds sterben?<br />
Sein Tod und die Umstände seines Todes betrachtet angesichts des sehr früh<br />
erstarkten und gelebtenNationalsozialistische Gedankengutes in<br />
Dithmarschen führen zu nachstehenden Vermutungen.<br />
Bei der Aufarbeitung der persönlichen Familiengeschichte fand ich, aus<br />
Dithmarschen stammend, einige Personen aus dem Umfeld meiner Eltern.<br />
Mein Vater und dessen Brüder,s wie deren Freunde, als begeisterte frühe<br />
Mitglieder des Führers, schwärmten noch in den 1970er Jahren von der<br />
„schönen Zeit“. Seit mehren Jahren (in der Pension) betreibe ich intensiv<br />
Familienforschung, speziell in Dithmarschen und kam zwangsläufig mit den<br />
Sippenforschern zwischen 1905 und 1942 in Berührung<br />
auch mit Rolf Gehrds und vor allem mit dessen Vater <strong>Hugo</strong> Gehrds.<br />
An einem Mittwoch, vor den Osterfeiertagen, am 4. April 1931<br />
nahm sich der Sohn des Justizsekretär und Heimatforschers <strong>Hugo</strong> Gehrds,<br />
Rolf Gehrds, das Leben.<br />
Am darauf folgenden Samstag den 8. April 1931 wird der erst 25 Jahre<br />
junge Mann zu Grabe getragen.<br />
Nach mündlichen Überlieferungen hat sich Rolf mit einem Gewehr in einer<br />
Senke des Geesthanges, südlich des Gutes <strong>Friedrichshof</strong>* erschossen.<br />
(Weg Richtung Kuden bei der ersten Verzweigung rechts halten).<br />
An jener Stelle sollen sich laut mündlicher Überlieferung<br />
Ralf Gehrds mit seinen Freunden 1930 ewiger Freundschaft gelobt haben.<br />
Noch im Todesjahr 1931 wurde nach hier her, ein etwa 1,20 m hoher<br />
und ebenso breit im Umfang, nach oben spitz verlaufender Fels-Findling,<br />
durch den Vater verbracht. (wohl in dessen Auftrag, denn der Vater war<br />
gehbehindert<br />
Der Stein trägt folgende Inschrift<br />
unter drei eingemeißelten Pfeilen steht:<br />
„Symbol der Freundschaft<br />
Dem Gelöbnis der Jugendfreunde gewidmet<br />
H. Gehrds Eddelak<br />
1931“<br />
Links aufrecht in den Stein gemeißelt.:<br />
Hanna - Sir und Bräsig<br />
(Anmerkung: siehe Bräsig/ Ernst Reuter)<br />
Bräsig der Nic für Rolf Gehrds (laut Zeitzeugin)<br />
Warum musste Rolf Gehrds sterben?<br />
© Peter Zornig 24. Juli 2005 peterzornig@chello.at
2 ZORNIG AHNEN LINIEN - 500 Jahre Geschichte und Geschichten<br />
Am Samstag den 8 April 1932, also dem Ostersamstag,<br />
und vier Tage nach „dem Selbstmord“ wurde die Leiche<br />
im Familiengrab der Familie Gehrds in Eddelak beigesetzt.<br />
(E. Nr. 23 östliche Reihe, nördliches Grab)<br />
Dieses Grab war im Herbst 2003 völlig zugewachsen und ungepflegt,<br />
obwohl dieses Grab auch die letzte Ruhestätte von <strong>Hugo</strong> Gehrds<br />
dem Vater ist, nachdem in Eddelak eine Straße 1970 benannt wurde.<br />
Foto 1931 die Eltern von Rolf<br />
Die Grabinschrift:<br />
Hier ruht in Gott<br />
unser herzensguter einziger Sohn<br />
cand. jur. Rolf Gehrds<br />
* 12.9.1905 + 4.4.1931<br />
Der letzte Spross seines Stammes<br />
in der Heimat erdrückt von der Härte der Zeit<br />
in der Blüte seines Lebens<br />
Die Namen der später hier beigesetzten befanden sich<br />
im Herbst 2003 auf einer (losen) Gedenkplatte<br />
die unter ein Gebüsch versteckt auf dem Grab lag<br />
Woher verfügte der Justizsekretär <strong>Hugo</strong> Gehrds die Mittel für einen<br />
derartig pompösen Grabstein?<br />
Anmerkung:<br />
Ende Feber 2011 ist das Grab eingeebnet.<br />
Seltsam, <strong>Hugo</strong> Gehrds war ein besessener, detailverliebter<br />
Geschichtsforscher der Gemeinde,<br />
eine Strasse wurde nach ihm benannt,<br />
die Gemeindechronik von 1991, posthum nach ihm zusammengestellt.<br />
Soll <strong>Hugo</strong> den geistigen Tod sterben oder ist das<br />
Aufarbeitung der Geschichte.<br />
Nachtrag: 2010 Auf Nachfrage im Pastorat warum gerade dieses Grab<br />
beseitigt wurde kam Einstimmig „es muss mal Schluss sein mit dem Thema.<br />
Der Vater Peter <strong>Hugo</strong> Gehrds *1874 + 1960<br />
Justizsekretär in Eddelak bis 1938 war davor und danach<br />
ein eifriger emsiger Heimat- und Familienforscher.<br />
Von <strong>Hugo</strong> Gehrds überliefert sind zahlreiche Aufsätze<br />
die auch in lokalen Zeitung und Zeitschriften veröffentlicht.<br />
Eine bedeutende Arbeit von <strong>Hugo</strong> Gehrds<br />
befasst sich mit der Aufarbeitung der Geschichte des <strong>Friedrichshof</strong>s,<br />
einer der wenigen Adligen Güter in Dithmarschen<br />
(um 1930 bei Boyens/Heide gedruckt)<br />
<strong>Hugo</strong> Gehrds hat als Justizsekretär und Heimatforschers<br />
viele Ahnenpässe für Familien in den 20er und 30er Jahren erstellt.<br />
von ihm wird in der Eddelaker Chronik der Gemeinde Eddelak<br />
noch 1994 berichtet das er nach dem Freitod seines einzigen Kindes<br />
„… seine Fürsorge und sein ganzer Stolz nun seinem Neffen galt,<br />
der später als junger Leutnant unter Rommel diente und 1942 im Felde blieb…“<br />
Ein Foto in der Eddelak Chronik zeigt das Gehrds sich dem Idol seiner Zeit<br />
Warum musste Rolf Gehrds sterben?<br />
© Peter Zornig 24. Juli 2005 peterzornig@chello.at
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Gustav Frenssen auch in Haltung und Outfit zum Vorbild nahm.<br />
Über die Mutter, Emilie Christina geb. Wittfoth (1878 bis 1952) ist wenig<br />
bekanntsie erscheint aber wie Frenssen’s Frau, Anna Walter, als stiller und<br />
geduldsamer Hintergrundin der Familie und der Geschichte.<br />
Die Deutung der Gedenkstätte am Geesthang,<br />
der Ort an dem sich <strong>Hugo</strong> Gehrds 1931 erschossen haben soll.<br />
Sie liegt unterhalb eines alten Weges zwischen dem Gut <strong>Friedrichshof</strong><br />
und dem Dorf Kuden in einer kleinen Mulde.<br />
Oberhalb dieser Mulde am Geesthang, wurden in den 1920er Jahren<br />
germanische Kultstätten gefunden.<br />
Rolf Gehrds war bei seinem „Freitod“ 25 Jahre alt,<br />
er studierte Jura in Marburg.<br />
Matrikelverzeichnis und andere Unterlagen<br />
über die Verbindung die er dort angehörte sind nicht auffindbar.<br />
Polizeiprotokolle aus Eddelak sind nicht mehr vorhanden.<br />
Rolf war dem Vater bei der Aufarbeitung war ihm auch sein Sohn behilflich.<br />
Rolf hatte eine ruhige gut leserliche Handschrift.<br />
Das einzige vorhandene Foto von Rolf und<br />
Seine Handschrift lassen nicht darauf schließen,<br />
daß der junge Mann „dem Druck der Zeit nicht standgehalten“ hätte.<br />
Der Gedenkstein im Geesthang wurde um 1999 zufällig<br />
„entdeckt“ im verwilderten Zustand.<br />
In diesem Bereich der Geest gibt es keine derartig großen Findlinge,<br />
etwa 2 km nördlich erhebt sich der Bismarkstein.<br />
Der oben spitz zulaufende Stein ist zum Hang hin so gestellt,<br />
das ein zweiter Stein vor diesem,<br />
wie ein Betschemel anmutet<br />
und der Vergleich mit dem Opferstein Isaak’s ,<br />
aus dem Alten Testament sich aufdrängt<br />
Warum (woher) wußte der Vater die Nicnamen der Freunde?<br />
Wusste er auch welchen Inhalt diese Freundschaft hatte?<br />
Wahrscheinlich.<br />
Wer finanzierte die Gedächtnisstätte?<br />
Warum musste Rolf Gehrds sterben?<br />
© Peter Zornig 24. Juli 2005 peterzornig@chello.at
4 ZORNIG AHNEN LINIEN - 500 Jahre Geschichte und Geschichten<br />
Die Symbole auf dem Stein<br />
„….Das Mißtrauensvotum, dem sich auch die DVP und die KPD anschlossen,<br />
scheiterte am 16. November 1931 knapp - ausschlaggebend waren die<br />
Gegenstimmen der SPD. Als Antwort auf die "Harzburger Front" gründeten<br />
SPD, ADGB, AfA-Bund, Reichsbanner und Arbeitersportorganisationen am 16.<br />
Dezember 1931 die "Eiserne Front".<br />
Unter dem Fahnensymbol der drei Pfeile - als Gegensymbol zum<br />
Hakenkreuz – veranstaltete die "Eiserne Front" politische Umzüge und<br />
Kundgebungen; sie trat äußerlich militant auf, um Stärke zu demonstrieren<br />
und Gegner von Übergriffen abzuschrecken.“<br />
Dieser Ausschnitt aus einem Zeitdokument könnte als Hinweis auf die Pfeile<br />
auf dem Stein aber auch auf eine Zerrüttung zwischen Vater und Sohn<br />
hinweisen. Schließlich war einen Bewegung wie die SPD weder dem Vater<br />
noch vielen Eddelakern und vor allem den Auftraggebern von <strong>Hugo</strong> Gehrds<br />
genehm.<br />
Wurde der Sohn deshalb nach Eddelak beordert eine Woche vor<br />
Ostern?<br />
Die Reisekosten Marburg - Eddelak werden das Familienbudget über Gebühr<br />
belastet haben.<br />
Der Nic Namen Hanna auf dem Stein?<br />
Es gibt (gab) auf dem Friedhof in Eddelak nur noch zwei weitere in Form und<br />
Ausführung gleich große Grabsteine.<br />
Auf dem einen findet sich eine Eintragung über den frühen Tod (kurz nach<br />
Rolfs Tod) einer Tochter der hier bestatteten Familie Oeser. (Der Apotheker<br />
Hermann Oeser aus Eddelak. -<br />
http://www.akens.org/akens/texte/journal/nsplatt.html )-<br />
Aus dieser Familie ist der bekannte Nazi hervorgegangen der überregionale<br />
Bedeutung genoss.<br />
Was geschah wirklich am 4. April 1931 am Geesthang zu<br />
<strong>Friedrichshof</strong>?<br />
Mußte <strong>Hugo</strong> seinen Sohn opfern, weil er „nicht mit wull“, die Freunde, die<br />
Brotgeber des Vaters ihn den Vater unter Druck setzten, seinen Sohn wieder<br />
„in die Reihe“ zu bringen. Wenn nicht, wäre es besser ….. und man würde<br />
sich schon um alles andere kümmern?<br />
Der Findling als Alibi, der Grabstein als Trost. „Wie mook dat schon“?<br />
<strong>Hugo</strong> lebte von der Gunst der Großen seiner Gegend, er war von Jugend an<br />
behindert, lebte im Rollstuhl. Er sah sich gern als Freund von Frenssen und<br />
Bartels, lies sich aus in deren Posen ablichten. Er war steht’s der<br />
Gedemütigte, auch was seine intensiven genauen Forschungen anbelangte<br />
stand er für Eddelak und Umgebung in der zweiten Reihe, hinter dem<br />
Schullehrer Wilhelm Johnsen 1891-1984 aus Averlak, der sich stets von<br />
Gehrds bediente.<br />
Vermutungen!? Warum mußte <strong>Hugo</strong> Gehrds sterben?<br />
Warum musste Rolf Gehrds sterben?<br />
© Peter Zornig 24. Juli 2005 peterzornig@chello.at
5 ZORNIG AHNEN LINIEN - 500 Jahre Geschichte und Geschichten<br />
Mit meiner Arbeit als Hobby Forscher, verfolge ich keine kommerziellen- oder<br />
politisch-propagandistische Ziel<br />
Familie Kracht,Oeser<br />
Corps-Zeitung der Hasso-Nassovia zu Marburg a.d. Lahn. Nr. 37.<br />
Marburg, Verein ehemaliger Angehöriger des Corps, November<br />
1930.Heberle Rudolf: 1963 Landbevölkerung und<br />
Nationalsozialismus - Eine soziologische Untersuchung der<br />
politischen Willensbildung in Schleswig-Holstein<br />
<strong>Hugo</strong> Gehrds 1925 <strong>Friedrichshof</strong> und seine Geschichte<br />
Friedhofsverwaltung Eddelak<br />
1994 Chronik Eddelak gestern und heute<br />
©<br />
PETERZORNIG<br />
FAMILIY HISTORY RESEARCHER<br />
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