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LEBENSRAUM Nr.2

Bauen, Wohnen & Leben in München

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PLANEN & FINANZIEREN<br />

1 2<br />

1. Was war das Besondere an<br />

der Bauaufgabe?<br />

Wir wollten trotz begrenzter<br />

Möglichkeiten – Budget und<br />

Baurecht waren eingeschränkt –<br />

ein Haus realisieren, das eine<br />

gewisse Großzügigkeit erreicht<br />

und dem Ort entspricht. Auf<br />

dem Grundstück stand bereits<br />

ein altes Gebäude. Wir haben<br />

uns lange und intensiv damit<br />

beschäftigt, ob beziehungsweise<br />

wie es sich rechnen könnte,<br />

den Bestand zu erhalten. Doch<br />

wir kamen gemeinsam mit den<br />

Bauherren zu dem Ergebnis,<br />

dass aufgrund der schlechten<br />

und funktional schlecht<br />

nutzbaren Substanz Abriss<br />

und Neubau sinnvoller sind als<br />

Erhalt und Umbau. Im Altbau<br />

waren die Räume kleine Zellen,<br />

der Garten war nicht integriert.<br />

Mit dem Neubau sollte genau<br />

das Gegenteil erreicht werden.<br />

2. Wie haben die Bauherren<br />

Ihr Büro gefunden?<br />

Der Bauherr ist der Bruder eines<br />

Kommilitonen von mir und<br />

Anwalt für Baurecht. Wir kannten<br />

uns daher schon länger.<br />

3. Welche Inspiration hat zu<br />

dem Entwurf geführt?<br />

Es war relativ schnell klar,<br />

dass wir das Grundstück im<br />

hin teren Teil zwischen den<br />

Nachbarhäusern bebauen<br />

werden. Dort stand auch der<br />

Altbau. Aufgrund des herrschenden<br />

Baurechts und des<br />

gedeckelten Budgets entwickelte<br />

sich das Haus als schmaler,<br />

hoher Baukörper. Bei mir<br />

entstand früh das Bild eines<br />

„Südwestregals“.<br />

4. Und auf welche Anforderungen,<br />

Einschränkungen<br />

und Bedingungen musste der<br />

Entwurf reagieren?<br />

Der Neubau sollte gegenüber<br />

dem Altbestand hinsichtlich der<br />

Funktionalität und natürlich<br />

auch der Wohnqualität deutlich<br />

verbessert werden. Einschränkungen<br />

waren das Baurecht,<br />

also Höhe und Breite, und<br />

dass das Gebäude kleiner als<br />

der Altbestand werden sollte.<br />

Licht und die Einbeziehung des<br />

Gartens waren weitere Bedingungen,<br />

die umgesetzt werden<br />

sollten.<br />

5. Wie verlief der Entwurfsprozess<br />

und wie die Abstimmung<br />

mit den Bauherren?<br />

Zuerst wurde geklärt, wie der<br />

Alltag der Familie aussieht und<br />

welche räumlichen Bedürfnisse<br />

in dem Haus erfüllt werden<br />

sollen. Danach gestalteten wir<br />

den ersten Entwurf. Auf seiner<br />

Grundlage wurden mehrere<br />

Varianten erarbeitet. Der letzte<br />

Stand wurde dann genehmigt<br />

und ausgeführt. Die Abstimmung<br />

mit den Bauherren lief<br />

sehr gut und zeitlich stringent,<br />

da sie damals in der Nähe<br />

meines Büros wohnten. Dass<br />

das Gebäude zeitgenössisch<br />

und progressiv werden wird,<br />

stand immer fest und war für<br />

die Bauherren ein Wunsch,<br />

dem ich natürlich sehr gern<br />

entsprochen habe.<br />

3<br />

1 Die Grundstücksausrichtung nach Südwesten<br />

und das Baurecht bestimmen die Stellung des<br />

Gebäudes auf dem Grundstück: Es wurde so weit<br />

wie möglich von der Straße abgerückt, sodass der<br />

Garten möglichst groß blieb.<br />

2 Großzügig öffnet sich das Haus nach Südwesten,<br />

um Licht einzufangen.<br />

3 Der Holzrahmenbau mit Massiv holzwänden im<br />

Dachgeschoss wurde kompakt geplant und somit<br />

nachhaltig und energiesparend.<br />

<strong>LEBENSRAUM</strong> 2/16 27

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