NEUMANN Februar | März 2020
Das Magazin für Kultur & Lifestyle
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Konzert<br />
KULTUR<br />
PRÄSENTIERT Culcha Candela: Gute-Laune-Mucke mit Message<br />
Das Leben nicht zu ernst nehmen<br />
Culcha Candela bringt wieder die Hallen Deutschlands zum Beben. Mit ihrem<br />
zweiten Best-of-Album „Besteste“ haben sie nicht nur ihre größten Hits<br />
im Gepäck, sondern stellen zudem gleich sechs neue Songs vor.<br />
Woher kam die Inspiration für das Titelbild? Und<br />
wie kam der Name „Besteste“ zustande?<br />
Wir sind seit fast zwei Dekaden unterwegs. Für die<br />
Deluxeversion des Albums haben wir ein spezielles,<br />
kollagenartiges Artwork aus Bildern unserer Körperteilen<br />
machen lassen. Es ist eine Zeitreise durch<br />
unserer Karriere. Und so kam die Idee für das Gesicht<br />
aus unseren Teilen für das Cover. Der Name<br />
„Besteste“ ist ein Super-Superlativ. Noch besser als<br />
das Beste, sozusagen. Und es ist ein cooler Hashtag.<br />
Was ist das Besondere an einem Best-of-Album?<br />
Als wir die Auswahl für das Fotobuch für die Deluxeversion<br />
gemacht haben, dieses Durchforsten<br />
der Archive, das war schon eine Reise. Man wird da<br />
schon ein bisschen wehmütig und merkt: Wow, wir<br />
haben schon viele geile Sachen gemacht. In der Musikindustrie<br />
sind ja 17 Jahre sehr lang. Wir wollten<br />
die Fans zudem mit dem Album auch ein bisschen<br />
hypen für das neue Album, das für Mai geplant ist.<br />
Dafür sind wir nämlich jetzt gerade im Studio. Die<br />
erste Single soll noch vor der Tour kommen.<br />
Ihr habt auch neue Tracks auf „Besteste“. „No<br />
Tengo Problema“ ist einer davon. Machen Menschen<br />
nach eurer Meinung zu viel unnötiges Drama,<br />
wenn ihnen langweilig ist?<br />
Genau, neben unseren Hits sind auch neue Tracks<br />
auf der Best-of.<br />
Und ja, auf jeden Fall. Die Welt ist statistisch so<br />
reich und sicher wie noch nie. Natürlich gibt es<br />
immer noch Menschen, die wenig haben, aber verglichen<br />
zu früher werden es weniger. Gerade in<br />
Deutschland geht es uns gut. Wir haben nicht so<br />
krasse Probleme, und es kommt einem trotzdem so<br />
vor, als würden die Leute danach suchen. Wo können<br />
wir jetzt unzufrieden sein?<br />
Verstärkt sich bei euch nach 17 Jahren Karriere<br />
das Bedürfnis, Leute ein bisschen wachzurütteln?<br />
Das war schon so, als uns noch kein Mensch gehört<br />
hat. Wir wollten immer gute Laune und tanzbare<br />
Mucke verbreiten, und das mit einer Message verbinden.<br />
Wir wollten keine Zeigerfinger-Preacher<br />
sein, aber wir wollten immer gerne was zum Nachdenken<br />
mitgeben. Und das geht oft gut mit Humor.<br />
Dieser Linie sind wir immer treu geblieben. Wir<br />
positionieren uns ganz klar gegen Rassismus und<br />
Homophobie – das war schon immer so und wird<br />
auch so bleiben.<br />
Als multikulturelle Band seid ein Vorbild dafür,<br />
dass Menschen aus aller Welt miteinander klarkommen<br />
und Großes kreieren können. Geht ihr<br />
mit dem Mindset an eure Projekte ran?<br />
Es ist nicht so, dass wir immer dran denken. Es wird<br />
uns eher von anderen vor Augen gehalten. Dann<br />
besinnt man sich dessen<br />
auch. Für uns ist das eigentlich völlig normal.<br />
Wir werden aber auch immer wieder daran erinnert,<br />
dass es in vielen Teilen der Welt oder auch<br />
Deutschlands, eben etwas Besonderes ist. Wir hängen<br />
das aber nicht nach außen oder behaupten, wir<br />
seien die Mega-Muster-Integrations-Boys.<br />
Letztes Mal wart ihr 2017 auf Tour mit „Feel Erfolg“.<br />
Was dürfen Fans auf der kommenden Tour<br />
erwarten?<br />
Eine Tour ist für uns immer das i-Tüpfelchen, wo<br />
man die größten Fans versammelt. Das ist dann<br />
immer ein schöner Anfang von einem Album-<br />
Zyklus. Die Fans erwartet eine coole Zusammenstellung<br />
unserer letzten Jahre. Und für uns ist die<br />
Tour immer die absolute Krönung. Unseren Support<br />
macht dieses Jahr Curly, ein klasse Künstler<br />
aus der Karlsruher Gegend. Und wir werden hier<br />
und da auch mal Special Guests haben. Generell<br />
sind die Live-Shows das, wofür wir Musik machen.<br />
Unsere Shows waren uns immer extrem wichtig<br />
und ich denke, das unser guter Live-Ruf uns die<br />
lange Karriere beschert hat.<br />
Im <strong>Februar</strong> geht es los. Wie bereitet ihr euch vor?<br />
Ja, man muss natürlich proben, ne. (lacht) Das ist<br />
das notwendige Übel für so eine Show. Zeitmäßig<br />
könnte ich darauf verzichten, aber es muss sein.<br />
Für die Shows bereitet man sich anständig vor.<br />
Aber die Tour an sich, im Bus on the road ist echt<br />
geil. Da gibt es keine negativen Seiten. Die Vorfreude<br />
ist groß.<br />
Wenn du mit einem Fingerschnippen die Welt<br />
verbessern könntest, was müsste sich ändern?<br />
Viele Probleme entstehen aus der Unzufriedenheit<br />
mit sich selbst. Ich würde Menschen die Fähigkeit<br />
geben, über sich selbst lachen zu können<br />
und das Leben nicht zu ernst zu<br />
nehmen.<br />
dmb<br />
CULCHA CANDELA<br />
08.03. | 20 Uhr | Im Wizemann |<br />
Stuttgart | culchacandela.de<br />
verlost<br />
2 x 2 Freikarten<br />
→ Seite 82<br />
Foto: Leon Hahn