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Beschaffung aktuell 03.2020

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www.beschaffung-<strong>aktuell</strong>.de<br />

Das Magazin für Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik<br />

2020 03<br />

Künstliche Intelligenz<br />

im Einkauf<br />

■<br />

■<br />

Interview: Schuler automatisiert seine Prozesse<br />

Indirekter Einkauf bei ABB<br />

■ Masterstudiengang Einkauf 4.0


DIE KUNST DES<br />

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Schwere Motoren zum Schweben<br />

bringen und präzise auf den Punkt<br />

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2 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


Über Mut, Motivation und<br />

Menschen im Einkauf<br />

EDITORIAL<br />

Wir machen Ihren<br />

Einkauf Digital.<br />

Willkommen zur März-Ausgabe von <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>. Wieder<br />

haben wir vielen Menschen aus dem Einkauf und dem Supply Chain<br />

Management zugehört. Lassen Sie sich inspirieren:<br />

Wie es aussieht, wenn man mit Mut und Entschlossenheit nicht auf<br />

andere wartet, sondern selbst zum Gestalter wird, hat der indirekte<br />

Einkauf von ABB gezeigt. Daniel Stumm und Sven Eisel, die Macher bei<br />

ABB, sprachen mit uns über ihren Pioniergeist und ihr Erfolgsrezept.<br />

Die Hochschule München bietet ab dem kommenden Wintersemester<br />

ein neues Lehrangebot für Einkäufer: „Digital Procurement and Supply<br />

Management“. Meine Redaktionskollegin Sanja Döttling interviewte<br />

Prof. Dr. Florian Kleemann, der den neuen Masterstudiengang betreut.<br />

Für unsere Titelgeschichte befragte Sabine Ursel den CPO Torsten R.<br />

Petrick und Daniel Schwenk, Head of SCM beim Pressenspezialisten<br />

Schuler. Ihr Projekt hat zum Ziel, alle geschäftsübergreifenden operativen<br />

Abläufe mithilfe einer Softwarelösung zu automatisieren.<br />

Prof. Dr. Robert Fieten, fachlicher Berater von <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>, der<br />

die fachliche Leitung der 11. BME-E-Lösungstage innehat, präsentiert<br />

seine Highlights der Kongressmesse.<br />

Vor allem die neue EU-Medizinproduktverordnung trübt die Stimmung<br />

in der Medizintechnik. Insbesondere die <strong>Beschaffung</strong> sieht sich neuen<br />

Herausforderungen gegenüber, wie die Einkaufsexperten unserer<br />

freien Mitarbeiterin Ulrike Dautzenberg berichten.<br />

Wie übernimmt der Einkauf die Verantwortung für die Lieferketten auf<br />

Augenhöhe mit Entwicklung, Marketing und Produktion? Prof. Dr.<br />

Gerhard Heß und Manfred Laschinger, Einkaufsleiter bei Schreiner,<br />

beschreiben die notwendigen Schritte und erläutern ihre Konzepte.<br />

Wenn auch Sie ein interessantes Projekt haben, über das Sie gerne in<br />

einer der nächsten Ausgaben berichten möchten, schreiben Sie oder<br />

rufen uns an. Wir freuen uns auf Ihre Ideen.<br />

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Ihre<br />

Sabine Schulz-Rohde, Verantwortliche Redakteurin<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong><br />

Besuchen Sie uns<br />

auf den 11. BME<br />

eLösungstagen in<br />

Düsseldorf.<br />

Stand 46.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 3


INHALT<br />

MAGAZIN<br />

8 Wirtschaftsindices<br />

10 Stahlpreisentwicklung <strong>aktuell</strong> – eine Analyse<br />

Kommt es zur Wende am Stahlmarkt?<br />

12 Der Rohstoff des Monats: Graphit<br />

Zwischen Kohle, Bleistift und Diamant<br />

MANAGEMENT<br />

Titelthema<br />

14 Künstliche Intelligenz im Einkauf<br />

Automatisierung im Einkauf der Schuler AG –<br />

Quantensprung der Technik<br />

18 E-Lösungstage 2020 – ein Ausblick<br />

Vom Hype zur gelebten und hoffentlich<br />

auch geliebten Praxis<br />

20 Mobilfunktarife für Unternehmen<br />

Überall erreichbar<br />

22 Treffen der Automobilbranche<br />

Automotive Procurement Forum 2020<br />

24 Einkauf in der Medizintechnik<br />

Zwischen Innovation und Kostendruck<br />

28 Indirekter Einkauf bei ABB<br />

Einfach machen – erfolgreich im Einkauf<br />

32 Factoring als Finanzierungsmodell<br />

Zahlungsziel: ein Tag<br />

34 Der Supply-Chain-Planer verändert sich<br />

Vertrauen in KI lernen<br />

36 Strategische Transformation im Einkauf, Teil 1<br />

Vom Einkauf zum strategischen Player<br />

38 Ninian Wilson, Vodafone Procurement<br />

Supercharging mit KI und Automatisierung<br />

40 Recht im Einkauf: Smartes Tendern<br />

Digitale Ausschreibungen<br />

rechtssicher managen<br />

INTRALOGISTIK<br />

42 Messevorbericht<br />

Logimat lockt Intralogistiker ins Ländle<br />

44 E-Stapler-Baureihe RX 60<br />

Elektro-Fahrleistung auf einem neuen Level<br />

45 Experteninterview<br />

Thomas A. Fischer, CSO, Still GmbH<br />

46 Innovationen für die Intralogistik<br />

Produkte auf der Logimat in Stuttgart<br />

BETRIEB<br />

52 Aluminiumprofile<br />

Tomaten ziehen im ewigen Eis<br />

54 Steiggeräte<br />

Wie Einkäufer die richtigen Steighilfen<br />

auswählen<br />

FERTIGUNGSTECHNIK<br />

56 Fachmesse Metav<br />

Prozesskette der Metallbearbeitung<br />

Titelthema<br />

Titelbild: Jochen Günther<br />

Künstliche Intelligenz<br />

Torsten R. Petrick (r.), CPO bei Schuler, und<br />

Reinald Schneller, Geschäftsführer des<br />

Software- Spezialisten Netfira, über<br />

automatisierte Geschäftsabläufe. Seite 14<br />

Einkauf 4.0 studieren<br />

Die Hochschule München bietet ab diesem Winter -<br />

semester den BWL-Masterstudiengang „Digital<br />

Procurement and Supply Management“ mit dem<br />

Fokus auf Einkauf 4.0 an. Seite 70<br />

Fachmesse für Intralogistik<br />

Stapler, Förderzeuge, Handlingsysteme<br />

oder Fahrerassistenzsysteme – auf der<br />

Logimat gibt es viele neue Lösungen für<br />

den Warentranspor zu sehen. Seite 42<br />

4 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


66. JAHRGANG<br />

2020 03<br />

57 Fachmesse GrindTec<br />

Schleiftechnik in ihrer ganzen Bandbreite<br />

ZULIEFERUNG<br />

58 Metallpulver für additive Fertigung<br />

Schneller zum fertigen Produkt<br />

59 Arbeitssicherheit<br />

Flexibles Absicherungskonzept<br />

für Abkantpressen<br />

BME<br />

64 11. BME-E-Lösungstage<br />

Vom Hype zur Praxis: Roadmap für die<br />

Digitalisierung in Einkauf und SCM<br />

KARRIERE<br />

70 Nachwuchs für die <strong>Beschaffung</strong><br />

Einkauf 4.0 studieren: Neuer Master<br />

an der Hochschule München<br />

71 Buchrezensionen<br />

Ein Blick hinter die Kulissen eines<br />

rätselhaften Tech-Giganten<br />

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<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

49 Firmenregister<br />

59 Inserentenverzeichnis<br />

60 Partner des Einkaufs<br />

74 Impressum und Vorschau<br />

Folgen Sie uns online<br />

für noch mehr News.<br />

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Einkauf in der Medizintechnik<br />

Die EU-Medizinprodukteverordnung<br />

trübt die Stimmung in der Medizintechnik.<br />

Einkäufer aus der Branche berichten<br />

über ihre Besonderheiten. Seite 24<br />

Indirekter Einkauf bei ABB<br />

Nicht auf andere warten, sondern selbst zum<br />

Gestalter werden, das ist die Maxime von ABB. Daniel<br />

Stumm (r.) und Sven Eisel, die Macher im indirekten<br />

Einkauf bei ABB, über ihr Erfolgsrezept. Seite 28<br />

Bilder v. l.: sas; Nicolai Schneider; Still;<br />

Gorodenkoff/stock.adobe.com<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 5


MAGAZIN<br />

<strong>Beschaffung</strong> im Fokus: Strategie „Ambition2039“ für CO 2 -neutrale Pkws<br />

Mercedes-Benz sorgt mit Blockchain-Technologie für Transparenz in der Lieferkette<br />

Der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, Ola Källenius, stellte<br />

vergangenes Jahr unter der Überschrift „Ambition 2039“ die Ziele der<br />

ganzheit lichen Unternehmensstrategie von Mercedes-Benz Cars vor.<br />

Bild: Daimler AG<br />

Mit der „Ambition2039“ strebt Mercedes-Benz Cars eine CO 2 -neutrale<br />

Pkw-Neuwagenflotte an. Mercedes-Benz schafft im ersten Schritt<br />

Transparenz über die CO 2 -Emissionen und den Einsatz von Sekundärmaterial<br />

in der Lieferkette. Dazu hat das Unternehmen im Rahmen<br />

der Initiative „Startup Autobahn“ ein Pilotprojekt mit einem wichtigen<br />

Batteriezellenhersteller und Circulor gestartet, einem auf Blockchain-<br />

Technologien spezialisierten Start-up. Die Projektpartner fokussieren<br />

sich dabei zunächst auf Kobalt. Ein Blockchain-basiertes System bildet<br />

den Produktionsfluss ab sowie den einhergehenden CO 2 -Ausstoß. Die<br />

Blockchain-Technologie verbindet digitale Datensätze durch Kodierungen<br />

und lässt sich nicht unbemerkt verändern. Zugleich bleiben<br />

vertrauliche Informationen geschützt.<br />

Langfristig verfolgt Mercedes-Benz das Ziel einer Kreislaufwirtschaft.<br />

Dazu soll auch der Anteil an recyceltem Material erfasst werden. Das<br />

Netzwerk zeigt zudem an, ob die Daimler Nachhaltigkeitsanforderungen<br />

an beteiligte Unternehmen weitergegeben werden. Parallel dazu<br />

führt Mercedes-Benz Workshops mit Lieferanten durch, um Maßnahmen<br />

zur Reduktion von CO 2 -Emissionen zu identifizieren. (sd)<br />

BME-Award „Excellence in eSolutions“<br />

Vier Bewerber nominiert<br />

Für den BME-Award „Excellence in eSolutions“<br />

sind vier Bewerber nominiert worden.<br />

Mit dem Preis würdigt der Bundesverband<br />

Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.<br />

innovative Leistungen von Anwenderunternehmen<br />

im Bereich elektronische <strong>Beschaffung</strong><br />

oder E-Procurement. Prämiert werden<br />

Konzepte, die nachweislich signifikant zur<br />

Performance-Steigerung des Einkaufs geführt<br />

haben. Die offizielle Bekanntgabe des Siegers<br />

erfolgt im Rahmen der 11. BME- E-Lösungstage<br />

am 24. März 2020 in Düsseldorf. Die nominierten<br />

Unternehmen sind:<br />

• Festo AG & Co. KG, Esslingen:<br />

„Festo Supplier Ecosystem“<br />

• Hesse GmbH & Co. KG, Hamm: „Der<br />

Einkauf als Dirigent und Pacesetter der<br />

digitalen Unternehmensstrategie“<br />

• Sew-Eurodrive GmbH & Co KG, Bruchsal:<br />

„Disruptive Scouting@SEW“<br />

• Siemens AG, Erlangen: „Reverse Sourcing<br />

durch den eMarketplace SCM CART“ (sd)<br />

Die Firmenzentrale von Festo in<br />

Esslingen am Neckar.<br />

Bild: Festo<br />

Spend Management<br />

Coupa übernimmt Simeno<br />

Coupa Software, ein Unternehmen im<br />

Bereich Cloud-basiertes Spend Management,<br />

hat die Simeno Holding, ein Unternehmen,<br />

das im Bereich der katalogübergreifenden<br />

Suche und des erweiterten Katalogmanagements<br />

aktiv ist, übernommen.<br />

Simeno extrahiert kundenspezifische Inhalte<br />

aus Websites von Drittanbietern und ermöglicht<br />

dadurch katalogübergreifendes Suchen,<br />

einschließlich Inhalten vieler führender<br />

B2B-Marktplätze. Die Suchfunktionalität von<br />

Simeno ermöglicht Mitarbeitern die gleichzeitige<br />

Suche in Firmen-intern und von Lieferanten<br />

verwalteten Katalogen. Das Unternehmen<br />

konzentriert sich auf das<br />

Lieferantenkatalogmanagement sowie das<br />

schnelle Hochladen von und Suchen in Katalogen.<br />

Coupa plant nach eigenen Angaben,<br />

sein Open-Buy-Programm durch solche<br />

Marktplätze zu erweitern. Mit der Übernahme<br />

will Coupa ihre lokale Präsenz in<br />

Deutschland und der Schweiz verstärken. (sd)<br />

Bild: j-mel/ stock.adobe.com<br />

<strong>Beschaffung</strong>splattform für den Maschinenbau<br />

Kreatize kauft Fabrikado<br />

Kreatize, eine <strong>Beschaffung</strong>splattform für den<br />

Maschinenbau, hat Fabrikado übernommen.<br />

Das Plattform-Unternehmen Fabrikado bietet<br />

in seinem Onlineshop über ein Zulieferer-<br />

Netzwerk unterschiedliche Fertigungsverfahren<br />

für maßgeschneiderte Metall- und<br />

Kunststoffbauteile auch in kleinen Losgrößen<br />

an. Durch den Zusammenschluss mit Fabrikado<br />

verbreitert Kreatize sein Angebot gezielt<br />

um Laserschneiden, 3D-Druck und einen<br />

Onlineshop mit sofortiger Angebotserstellung.<br />

Über die Kreatize-Plattform können<br />

Maschinenbauunternehmen den Prozess von<br />

der Bestellung bis zur Lieferung von Industriebauteilen<br />

abwickeln. Kunden können mit<br />

wenigen Klicks ein Angebot anfragen und<br />

transparent Bauteile bestellen. (sd)<br />

Die Kreatize-Gründer Simon Tüchelmann (li.)<br />

und Daniel A. Garcia Rodriguez (re.) zusammen<br />

mit Thomas Hoffmeister, Gründer von Fabrikado<br />

und künftiger CCO von Kreatize.<br />

Bild: Benjamin Ludigs


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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 7


MAGAZIN<br />

Der Einkaufsmanagerindex zum Jahresstart<br />

Index steigt, ist aber immer noch im<br />

negativen Bereich<br />

Im Januar kletterte der saisonbereinigte IHS Markit/BME Einkaufsmanagerindex<br />

– eine Momentaufnahme des verarbeitenden Gewerbes<br />

in Deutschland, abgeleitet aus Indizes für Auftragseingang, Produktion,<br />

Beschäftigung, Lieferzeiten und Vormaterialbeständen – auf<br />

45,3 Punkte und erreichte damit ein 11-Monatshoch. Nach 43,7 im<br />

Dezember und dem 10-Jahrestief im letzten September ist dies die<br />

dritte Verbesserung innerhalb von vier Monaten. Nichtsdestotrotz<br />

notiert der Index aber nach wie vor in der Schrumpfungszone.<br />

Der Hauptimpuls ging im Januar vom Gesamt-Auftragseingang aus.<br />

Dieser verzeichnete den geringsten Rückgang seit fünf Monaten und<br />

zwar hauptsächlich, da sich das Exportgeschäft stabilisierte. Die Produktion<br />

wurde im Januar so gering zurückgefahren, wie seit fünf<br />

Monaten nicht mehr. Trotzdem notierte der entsprechende Index<br />

deutlich unter dem für den Auftragseingang. Auch der Abbau von<br />

Arbeitskräften setzte sich fort. Der Druck auf die Hersteller, Preisnachlässe<br />

zu gewähren, blieb unverändert hoch. So sanken die Verkaufspreise<br />

bereits den siebten Monat in Folge. Einige der befragten Manager<br />

begründeten dies mit dem teils erbitterten Wettbewerb sowie<br />

den vergleichsweise niedrigen Einkaufspreisen. Erfreulicherweise<br />

setzte sich der Aufwärtstrend bei den Geschäftsaussichten fort. (sd)<br />

Bild: IHS Markit, BME<br />

Geschäftsklima der Zulieferindustrie im Januar<br />

Erwartungen erholen sich im Minusbereich<br />

Das Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie im Januar spiegelt<br />

die verbesserte Erwartungshaltung der exportorientierten deutschen<br />

Industrie wider. Allerdings liegt der Saldo noch bei -12 Prozent.<br />

Dabei zeigt sich ein zweigeteiltes Bild: Während die Bewertung der<br />

<strong>aktuell</strong>en Lage im Januar erneut nachgab, verbesserten sich die<br />

Erwartungen für das erste Halbjahr 2020. Doch die Zulieferer brauchen<br />

noch einen langen Atem, bis sich ihre Erwartungen auch in den<br />

Realdaten zeigen. Denn das Jahr hält konjunkturelle und strukturelle<br />

Herausforderungen bereit. Insbesondere der Strukturwandel in der<br />

Automobilbranche wird die Zulieferindustrie fordern. Der Geschäftsklimaindex<br />

Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

(ArGeZ) mit dem Ifo-Institut ermittelt. (sd)<br />

Bild: Ifo München, ArGeZ Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

Netzgeld-Analyse zum Herunterladen<br />

Praxiswissen Strom<br />

Der Portalbetreiber Enportal informiert mit<br />

seiner neuen „Netzentgelt-Analyse 2020“<br />

über die Preisveränderungen, die sich durch<br />

die neuen Netzentgelte ergeben. Anhand von<br />

fünf Standorten wertet die Analyse aus, mit<br />

welchen Stromkosten KMUs rechnen müssen.<br />

Die neue Infobroschüre bietet Energieeinkäufern<br />

gezieltes Praxiswissen<br />

zu den Chancen der<br />

Digitalisierung rund<br />

um die Strombe -<br />

schaffung. Das ge -<br />

sam te Dokument<br />

kann kostenfrei<br />

heruntergeladen<br />

werden. (sd)<br />

Download über:<br />

hier.pro/netzentgeld<br />

Bild: Nikolai Titov/ stock.adobe.com<br />

Asklepios Kliniken setzen Online-Bibliothek um<br />

Bibliothek mit Meta-Suche<br />

Zur Informationsversorgung sind Kliniken<br />

einerseits auf lizenzierte Inhalte wie Zeitschriften,<br />

E-Books und Datenbanken angewiesen,<br />

nutzen parallel aber frei zugängliche<br />

Inhalte. Die Asklepios Kliniken wollten diese<br />

Welten in der internen Online-Bibliothek vereinen<br />

und den Mitarbeitern so immer den<br />

passenden und wissenschaftlich verifizierten<br />

Inhalt bereitstellen. Deshalb wurde die<br />

„Asklepios Zentralbibliothek online“ mit Lehmanns<br />

Media realisiert und ins Intranet eingebunden.<br />

Sie stellt eine Meta-Suchmaschine<br />

bereit, die lizenzierten und frei<br />

verfügbaren Content erschließt. In der Meta-<br />

Suche werden inhaltliche Suchergebnisse mit<br />

Lizenzinformationen „gematcht“, sodass die<br />

Mediennutzung über alle Quellen hinweg in<br />

einer konsolidierten Anwendung erfolgt. (sd)<br />

www.lehmannspro.de<br />

Rohstoffpreisindex im Januar<br />

Energiepreise gefallen<br />

Der HWWI-Rohstoffpreisindex ist im Januar<br />

durchschnittlich um 3,3 Prozent (Euro: -3,2 %)<br />

im Vergleich zum Vormonat gefallen und<br />

notierte bei 112,1 Punkten (Euro: 112<br />

Punkte). Der Rückgang des Indexwertes ist<br />

auf die fallenden Rohöl- und Erdgaspreise<br />

zurückzuführen. Der Teilindex für Energie -<br />

rohstoffe fiel im Januar durchschnittlich um<br />

4 Prozent (Euro: -3,9 %) auf 111,9 Punkte<br />

(Euro: 111,8 Punkte), während die Indizes für<br />

Nahrungs- und Genussmittel und Industrierohstoffe<br />

leichte Anstiege im Vergleich zum<br />

Vormonat verzeichneten. Der Index für Nahrungs-<br />

und Genussmittel stieg um 0,3 Prozent<br />

(Euro: +0,4 %) auf 96,1 Punkte (Euro:<br />

96 Punkte) und der Index für Industrie -<br />

rohstoffe um 1,5 Prozent (Euro: +1,7 %) auf<br />

124,7 Punkte (Euro: 124,8 Punkte). (sd)<br />

www.hwwi-rohindex.de<br />

8 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 9


MAGAZIN<br />

Stahlpreisentwicklung <strong>aktuell</strong> – eine Analyse<br />

Das Ende der Überkapazitäten – kommt es zur Wende<br />

am Stahlmarkt?<br />

Überkapazitäten im europäischen Stahlmarkt<br />

sind bereits seit vielen Jahren ein<br />

ständiges Thema. Daran geändert hat<br />

sich lange Zeit nur wenig. Über Jahre<br />

hinweg und noch bis Dezember 2018<br />

konnte man jeden Monat aufs Neue<br />

einen Anstieg der im europäischen und<br />

deutschen Markt verfügbaren Mengen<br />

erkennen.<br />

Der Stahlkompakt-Angebotsindex zeigte bis<br />

Anfang 2019 kontinuierlich Werte über 100,<br />

was gleichbedeutend mit einem Anstieg der<br />

im Markt verfügbaren Menge gegenüber<br />

dem Vorjahresmonat ist. Seit Februar 2019<br />

überschritt dieser Wert dann aber nur noch<br />

ein einziges Mal die „magische“ 100-Punkte-<br />

Marke. Der Markt lag also in 10 von 12 Monaten<br />

unter dem Vorjahreswert. Im Dezember<br />

2019 wurde sogar der tiefste Wert – also der<br />

größte Rückgang gegenüber dem Vorjahr –<br />

seit Beginn der Index-Erfassung im Januar<br />

2017 gemessen (Stand: 31.01.2020, s. Grafik 1).<br />

Im Gegensatz zur Angebotsmenge zeigt der<br />

Stahlkompakt-Nachfrageindex bereits ein<br />

gutes halbes Jahr zuvor kontinuierliche Rückgänge<br />

gegenüber den Vorjahresmengen. Da<br />

selbstverständlich auch am Stahlmarkt Angebot<br />

und Nachfrage maßgebliche Auswirkungen<br />

auf den Preis haben, waren die Preise<br />

in 2018 – teilweise mit leichtem zeitlichem<br />

Versatz – dann auch dementsprechend rückläufig.<br />

Die Bedeutung des Außenhandels<br />

Im Zuge der Diskussionen über Zölle und Umlenkungseffekte<br />

geht unser erster Blick zunächst<br />

in Richtung Außenhandel. Eine Auswertung<br />

der Eurofer-Daten zeigt hier bis Mai<br />

2019 relativ konstante Werte von etwa<br />

730.000 Tonnen Importüberschüssen pro<br />

Monat. Erst danach ergeben sich hier reduzierte<br />

Mengen. Die Entwicklung wäre sogar<br />

noch deutlicher, hätte es nicht im Juli einen<br />

„Ausreißer“ nach oben infolge der erhöhten<br />

Kontingente der Safeguard-Maßnahmen gegeben<br />

(s. Grafik 2).<br />

(1) Der Stahlkompakt-Angebotsindex von Mai 2018 bis Dezember 2019 zeigt bis Januar 2019 stets<br />

einen Anstieg der verfügbaren Menge gegenüber dem Vormonat.<br />

Die Mengen im Markt waren allerdings bereits<br />

ab Februar 2019 rückläufig. Der Außenhandel<br />

hat damit die Entwicklungen im zweiten<br />

Halbjahr 2019 unterstützt, die komplette<br />

Entwicklung 2019 kann dadurch aber noch<br />

nicht erklärt werden.<br />

Die Auswirkung der Produktionsmengen<br />

Zur Veranschaulichung haben wir die Produktionsdaten<br />

in der EU betrachtet und die Veränderung<br />

gegenüber dem Vorjahresmonat<br />

ausgewiesen. In 2018 ergibt sich dabei trotz<br />

Schwankungen im Ergebnis noch ein annähernd<br />

ausgeglichenes Bild. Für 2019 ist dann<br />

allerdings ein deutlicher Rückgang der Stahlproduktion<br />

erkennbar: Beginnend mit dem<br />

Januar sind sämtliche Monate des Jahres unter<br />

Vorjahresniveau (s. Grafik 3).<br />

Die Stahlproduzenten haben damit zwar erst<br />

mit etwas Verzug auf die bereits seit Sommer<br />

2018 reduzierte Nachfrage reagiert, aber sie<br />

haben reagiert. Als Einkäufer sollten Sie deshalb<br />

besonders aufmerksam sein, da auch die<br />

umgekehrte Reaktion – das Hochfahren der<br />

Produktion bei wieder steigender Nachfrage<br />

– vermutlich erst mit Verzögerung erfolgen<br />

wird. In einer solchen Situation könnte es<br />

dann zu Lieferengpässen und damit auch<br />

Preissteigerungen kommen.<br />

Das Stahlangebot allein reicht jedoch zur Beurteilung<br />

der <strong>aktuell</strong>en Marktentwicklung<br />

selbstverständlich nicht aus. Wie der Stahlkompakt-Nachfrageindex<br />

(s. o.) zeigt, ist auch<br />

der Bedarf rückläufig. Wir sind in der Vergangenheit<br />

bereits wiederholt auf die Nachfrageseite<br />

eingegangen, die Entwicklungen in<br />

den stahlverbrauchenden Industrien sind zudem<br />

regelmäßig der Presse zu entnehmen.<br />

Daher nachfolgend nur kurz zwei Beispiele:<br />

Ein wesentlicher Treiber ist die Automobilindustrie.<br />

So wurden in 2017 über 5,5 Mio. Pkw<br />

in Deutschland produziert. 2018 waren es<br />

dann nur noch etwas mehr als 5 Mio. und in<br />

2019 reduzierte sich die Anzahl produzierter<br />

Pkw weiter auf nur noch 4,7 Mio. Stück. Fast<br />

eine Million weniger produzierter Pkw bzw.<br />

ein Rückgang von 2017 zu 2019 um über 15 %<br />

hat natürlich einen nicht unerheblichen Einfluss<br />

auf die Stahlnachfrage.<br />

Die <strong>aktuell</strong>e Nachfragesituation<br />

Nicht ganz so extrem, aber doch merklich hat<br />

sich auch die Lage im Maschinenbau verschlechtert.<br />

So zeigt der Destatis-Index für<br />

Auftragseingänge im Maschinenbau einen<br />

mittleren Rückgang um 5 % von 2018 zu<br />

2019. Im Gegensatz zur Automobilindustrie,<br />

wo diese negative Entwicklung bereits im<br />

April/Mail 2018 begonnen hat, war dies im<br />

Maschinenbau allerdings erst ab Frühsommer<br />

2019 der Fall.<br />

Unser Fazit: Der Nachfrage-Rückgang scheint<br />

sich in den letzten Monaten des Jahres 2019<br />

stabilisiert zu haben. Wir liegen immer noch<br />

Bild: Stahlkompakt<br />

10 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


MAGAZIN<br />

Bild: Stahlkompakt auf Basis der Daten von Eurofer<br />

Bild: Stahlkompakt auf Basis von worldsteel.org<br />

(2) Die Außenhandelsdaten<br />

von Eurofer zeigen<br />

bis Mai 2019 relativ<br />

konstante Werte<br />

von etwa 730.000 Tonnen<br />

Importüberschüssen<br />

pro Monat. Erst<br />

danach ergeben sich<br />

reduzierte Mengen.<br />

(3) Für 2019 ist ein<br />

deutlicher Rückgang<br />

der Stahlproduktion<br />

erkennbar: Beginnend<br />

mit dem Januar sind<br />

sämtliche Monate des<br />

Jahres unter Vorjahresniveau.<br />

unter den Vorjahreswerten, wenn auch nicht<br />

mehr so deutlich. Dem entgegen steht der<br />

stärkste Rückgang seit vielen Jahren auf der<br />

Angebotsseite zum Ende 2019. Als Einkäufer<br />

gilt es daher, jetzt besonders wachsam zu<br />

sein. Denkbar erscheint hier ein Überschwingen<br />

des Systems. Dann bräuchte es gar keinen<br />

Nachfrageanstieg, wenn die Produzenten<br />

ihre Produktion im Verhältnis zu stark herunterfahren.<br />

Da im Stahlmarkt auch immer<br />

viel Psychologie im Spiel ist, ist das Gesamtsystem<br />

sehr sensibel, was dann ohne direkt<br />

erkennbare Ursachen zu starken Preisschwankungen<br />

führen kann. Es gilt daher, besonders<br />

gut auf die Marktveränderungen zu<br />

schauen und verschiedene Entwicklungen<br />

auf Angebots- und auch auf Nachfrageseite<br />

sehr genau zu beobachten.<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 11


MAGAZIN<br />

Der Bleistift müsste eigentlich Graphitstift heißen.<br />

Der Rohstoff des Monats: Graphit<br />

Zwischen Kohle, Bleistift und Diamant<br />

Bild: Anneke/stock.adobe.com<br />

Graphit ist ein besonders vielseitig verwendbares Mineral: angefangen von der Höhlenmalerei über den Bleistift bis<br />

hin zu Gussformen oder den Elektroden in Batterien. Ohne Graphit gäbe es auch keine E-Mobilität.<br />

Graphit hat jeder schon in der Hand<br />

gehabt: in Form eines Bleistiftes, der<br />

eigentlich Graphitstift heißen müsste.<br />

Das im 18. Jahrhundert zur Herstellung<br />

der Stiftmine verwendete Graphit wurde von<br />

den Nutzern irrtümlich für Bleierz gehalten;<br />

der Name hat sich seither gehalten. Dieser<br />

wiederum stammt vom griechischen<br />

„graphein“ – schreiben – ab. Was beweist,<br />

dass schon die alten Hellenen das weiche<br />

Mineral für Kunst und Dokumentation verwendet<br />

haben. Ruß, Koks und Holzkohle ähneln<br />

im Aufbau dem Graphit. Ihre Schichten<br />

sind aber nicht geordnet, sondern regellos<br />

gegeneinander verschoben oder verdreht. Im<br />

Graphit ist der Kohlenstoff dagegen in übereinanderliegenden<br />

Schichten angeordnet, die<br />

Die zweidimensionale Struktur von Graphen besitzt eine<br />

extreme Leitfähigkeit.<br />

sich unter anderem auf ein Blatt Papier verschieben<br />

lassen. Im Diamanten sind die Kohlenstoffatome<br />

wiederum dreidimensional<br />

(genauer gesagt: tetraedrisch) gebunden,<br />

woraus seine große Härte resultiert.<br />

Widerstandsfähiger als Stahl<br />

Graphit kommt in der Erdkruste häufig vor<br />

und besteht chemisch betrachtet aus reinem<br />

Kohlenstoff (C). Das Mineral ist vergleichsweise<br />

weich und zeichnet sich durch extreme<br />

Hitzebeständigkeit und Widerstandskraft<br />

gegen Laugen und Säuren aus. Deshalb werden<br />

knapp drei Viertel des weltweiten<br />

Bedarfs derzeit in der Stahlindustrie verwendet.<br />

Hier werden Brennöfen mit Graphit ausgekleidet,<br />

um sie widerstandsfähig gegen<br />

hohe Temperaturen zu machen.<br />

Ein weiterer bedeutender Einsatzbereich<br />

sind die Elektroden in<br />

Hochöfen: Für die Herstellung<br />

einer Tonne Elektrostahl werden<br />

ungefähr zwei Kilogramm Graphit<br />

verbraucht. Weitere 20 %<br />

des weltweiten Bedarfs werden<br />

im Maschinenbau und in der Automobilindustrie<br />

eingesetzt;<br />

Bild: nanomanpro/stock.adobe.com<br />

primär für Schmiermittel und<br />

Bremsbeläge. Weltweit werden<br />

jährlich circa 3,2 Mio. t Graphit<br />

verbraucht – gut die Hälfte<br />

(51 %) davon stammt aus der<br />

bergmännischen Förderung, der<br />

Rest (1,57 Mio. t) wird industriell hergestellt.<br />

Abgebaut wird Graphit vor allem in der Volksrepublik<br />

China, circa 70 % der weltweiten Förderung<br />

stammen aus dem Reich der Mitte.<br />

Insgesamt wird seit Jahren tendenziell etwas<br />

mehr gefördert als verbraucht, weshalb die<br />

Preise in den letzten fünf Jahren im Vergleich<br />

zu anderen Rohstoffen weniger volatil ausfallen.<br />

Allerdings schließt China vermehrt<br />

Minen, die technisch nicht mehr auf dem<br />

neusten Stand sind oder verschärften Umweltschutzgesetzen<br />

nicht mehr entsprechen.<br />

Das kann dazu führen, dass Chinas Bedeutung<br />

für den Weltmarkt in diesem Bereich<br />

langsam abnimmt. Trotzdem hat die Europäische<br />

Kommission Graphit bereits 2011<br />

wegen der Importabhängigkeit von China auf<br />

die Liste der kritischen Rohstoffe gesetzt.<br />

Fördern oder synthetisieren<br />

Synthetisches Graphit ist in der Herstellung<br />

deutlich teurer, dafür aber auch sehr rein (bis<br />

zu 99,9 %). Bei der sogenannten Graphitisierung<br />

werden kohlenstoffhaltige Ausgangsmaterialien<br />

(zum Beispiel Braun- und Steinkohle,<br />

Erdöl, Peche oder Kunststoffe) unter<br />

Luftabschluss und bei maximal 3000 °C zu<br />

polykristallinem Graphit umgewandelt. Als<br />

Ausgangsmaterial für die Graphitherstellung<br />

können auch Diamanten unter Laserbeschuss<br />

verwendet werden – ein Verfahren,<br />

das sich aus verständlichen Gründen nicht<br />

durchgesetzt hat.<br />

12 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


MAGAZIN<br />

Die einzige aktive deutsche Graphitmine mutierte<br />

2012 vom Besucherbergwerk wieder<br />

zur aktiven Förderstätte. Laut einer Pressemitteilung<br />

des Unternehmens ist der Abbau<br />

aufgrund steigender Nachfrage erneut rentabel<br />

geworden. Die Graphit Kropfmühl GmbH<br />

zählt heute nach eigenen Angaben zu den<br />

weltweiten Marktführern bei der Produktion<br />

von hochreinem Spezial-Graphit. Was zeigt,<br />

dass Graphit neue Einsatzbereiche und eine<br />

große Zukunft bevorsteht: in der Halbleitertechnik<br />

und vor allem auch in den Akkus von<br />

Elektroautos. In der Halbleiterforschung werden<br />

derzeit von Graphit abgeleitete Graphen<br />

intensiv erforscht: zweidimensionale Moleküllagen<br />

mit wabenförmig angeordneten<br />

Kohlenstoffatomen. Graphen sind das dünnste<br />

technisch verarbeitbare Material – drei<br />

Millionen Lagen sind gerade einmal einen<br />

Millimeter dick. Sie sind 300-mal härter als<br />

Stahl, dabei biegsam und zudem extrem leitfähig:<br />

Elektrische Ladungen können sich in<br />

einer solchen Wabe bis zu 100-mal schneller<br />

als in Silizium oder Kupfer bewegen. Das<br />

kann die Leistung integrierter Schaltungen<br />

exorbitant erhöhen.<br />

Die Zukunft besteht aus Graphit<br />

Unter anderem forschen Konzerne wie IBM,<br />

Samsung und BASF an konkreten Graphen-<br />

Anwendungen. IBM stellte bereits einen superschnellen<br />

150-Gigahertz-Transistor auf<br />

Basis von Graphen vor, Samsung ein<br />

Smartphone mit besonders leistungsstarkem<br />

Akku.<br />

Nur Graphitelektroden halten die Temperaturen beim Stahlkochen aus.<br />

Das größte Wachstumspotenzial besitzt<br />

Graphit im Bereich Elektrofahrzeuge. Schätzungen<br />

von Pricewaterhouse Coopers PWC<br />

prognostizieren, dass 2030 jedes dritte neu<br />

verkaufte Auto mit Strom fahren wird. Und<br />

Graphit ist ein zwingendes Zwischenprodukt<br />

für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien,<br />

der bislang bevorzugten Energiequelle in<br />

Elektromobilen. Batterien für Elektroautos<br />

wiegen <strong>aktuell</strong> zwischen 400 und 750 kg und<br />

benötigen rund 40 kg reines, natürliches<br />

Graphit – zehnmal so viel wie Lithium. Analysten<br />

rechnen vor, dass in einer rein elektrischen<br />

Autowelt die Graphitnachfrage um<br />

264 % gegenüber der heutigen weltweiten<br />

Nach frage ansteigen dürfte. Allerdings<br />

eignet sich nur etwa ein Achtel der jährlichen<br />

Förderung für die Batterieproduktion. Deshalb<br />

werden die Nachfrage und damit auch<br />

der Preis in den nächsten Jahren voraussichtlich<br />

weiter steigen.<br />

Der Autor<br />

Michael Grupp, freier Journalist in Stuttgart<br />

Bild: Win Zhang/stock.adobe.com<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 13


MANAGEMENT<br />

Künstliche Intelligenz im Einkauf der Schuler AG<br />

Quantensprung der Technik – und nun ist<br />

der Mensch das Bottleneck<br />

Was kann Künstliche Intelligenz im Einkauf bewirken? Die Schuler AG, Weltmarktführer in der Umformtechnik aus<br />

Göppingen , erzielt durch sein erstes KI-basiertes Tool in der <strong>Beschaffung</strong> erhebliche Zeit- und Kostenersparnis.<br />

Mit Torsten R. Petrick, CPO bei Schuler, Daniel Schwenk, Head of SCM bei Schuler, und Reinald Schneller, Geschäftsführer<br />

des Software-Spezialisten Netfira, sprachen wir über digitalisierte Belege, automatisierte Auftragsbestätigungen (ABs)<br />

und die Anbindung von Lieferanten.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Herr Petrick, Sie haben<br />

den Einkauf bei Schuler transformiert und<br />

strategisch fit gemacht. Warum beschäftigen<br />

Sie sich erst jetzt mit automatisiertem Belegund<br />

Informationsfluss im operativen Einkauf?<br />

Torsten Petrick: Zum ersten Teil Ihrer Frage:<br />

Nach einer detaillierten externen Berateranalyse<br />

der gesamten Schuler-Organisation wurde<br />

dem Einkauf 2018 ein Reifegrad-Zertifikat<br />

überreicht: Danach wurden wir in allen geprüften<br />

sieben Punkten mit Best in Class bewertet.<br />

Kriterien waren Einkaufsstrategie,<br />

Category Management, Lieferantenmanagement,<br />

Einkaufsorganisation und -prozesse, IT-<br />

Systeme und Digitalisierung, Training und<br />

Weiterbildung.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Und das wohlgemerkt<br />

bei einem manuellen, fehleranfälligen und<br />

äußerst aufwendigen Auftragsbestätigungsprozess<br />

…<br />

Petrick: Wir haben uns schon immer mit Effizienzsteigerung<br />

im operativen Einkauf beschäftigt.<br />

Bei Schuler wurde schon vor vielen<br />

Jahren SAP über alle Standorte weltweit<br />

und anschließend Business Warehouse,<br />

SRM, EDI und E-Procurement eingeführt.<br />

Das, was wir heute implementieren, war vor<br />

zehn Jahren jedoch noch nicht vorstellbar.<br />

Inzwischen hat die Technik einen Quantensprung<br />

gemacht. Jetzt wird uns durch höhere<br />

Rechnerkapazität und -geschwindigkeit<br />

sowie durch Künstliche Intelligenz Software<br />

zur Verfügung gestellt, die es in der Vergangenheit<br />

nicht gab. Damit eröffnen sich<br />

Möglichkeiten, die nicht mehr durch die<br />

Technik, sondern durch Kreativität und Fantasie<br />

der Anwender limitiert sind. Mit ande-<br />

„Der Großteil der Kollegen ist froh, sich nicht mehr mit<br />

manuellen Tätigkeiten rund um ABs beschäftigen zu müssen.“<br />

Daniel Schwenk, Head of SCM, Schuler<br />

Reinald Schneller, Netfira, Daniel Schwenk und Torsten Petrick, beide Schuler, im Gespräch mit Sabine Ursel, Journalistin, über den Einsatz von KI im Einkauf.<br />

Bild: Jochen Günther<br />

14 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


MANAGEMENT<br />

Bild: Jochen Günther<br />

Reinald Schneller (l.) und Torsten Petrick werden<br />

ihr gemeinsames Projekt auch international<br />

ausrollen.<br />

ren Worten: Der Mensch ist nun das Bottleneck.<br />

Reinald Schneller: Viele Einkäufer konnten<br />

sich lange nicht vorstellen, klassische Aufgaben<br />

aus der Hand zu geben – trotz des unverhältnismäßig<br />

hohen Aufwands etwa Umgang<br />

mit ABs. Flexible automatisierte Lösungen<br />

rund um Software-as-a-Service, Cloud<br />

Computing und KI sollte eigentlich jeder im<br />

Unternehmen begrüßen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Herr Schwenk, was<br />

managt Schuler konkret mit dem Netfira-Tool?<br />

Daniel Schwenk: Drei Bereiche. Wir haben den<br />

Auftragsbestätigungsprozess automatisiert.<br />

Dann folgt die Terminverfolgung. Zudem wird<br />

ein Schuler-spezifischer Anfrage- und Angebotsprozess<br />

für Losgröße 1 konfiguriert. Wir<br />

sprechen jetzt von bidirektionalem Austausch<br />

von Daten und Dokumenten. Hinzu kommt<br />

die unkomplizierte Lieferantenanbindung via<br />

App. Wichtig war uns ein überschaubarer Zeitrahmen<br />

bei vertretbarem Aufwand, ein hoher<br />

Automatisierungsgrad, der schnelle RoI und<br />

die Zukunftsfähigkeit des Systems. Dieses<br />

Paket vermochte keiner der anderen sechs angefragten<br />

Anbieter abzudecken.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wussten Sie vorher<br />

genau , was Sie anpacken wollten?<br />

Petrick: Unser Plan war ursprünglich, einfache,<br />

zeitraubende operative Tätigkeiten zuerst<br />

an einem Standort zu zentralisieren und<br />

Erfahrungen für ein Outsourcing zu sammeln,<br />

um diese Tätigkeiten final an einen<br />

Dienstleister im Niedriglohnland zu vergeben.<br />

Dann wurden wir vor zwei Jahren auf<br />

Netfira aufmerksam. Aus Outsourcing ist<br />

dann gewissermaßen Insourcing geworden.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Herr Schwenk, als Head<br />

of SCM verantworten Sie auch das Thema<br />

Business Intelligence. Wie lief der Prozess in<br />

Sachen Netfira?<br />

Schwenk: Wir haben zunächst analysiert,<br />

was im klassischen Einkaufsprozess häufig<br />

vorkommt, was zeitraubend und nicht zu<br />

komplex ist. Das wollten wir outsourcen.<br />

2017 und 2018 habe ich mich auf BME-Veranstaltungen<br />

über die Software-Eigenschaften<br />

informiert. Der KI-Ansatz hat für mich<br />

den Ausschlag gegeben. Kick-off bei Schuler<br />

war im Januar 2019. Mitte des Jahres lief die<br />

Testphase mit fünf Lieferanten. Seit Herbst<br />

2019 übernehmen wir auch das Onboarding<br />

selbst. Das dauert gerade mal 30 Minuten im<br />

Schnitt pro Anbindung.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie funktioniert das<br />

Onboarding?<br />

Schwenk: Das Onboarding erledigen derzeit<br />

vier Kollegen in Erfurt, die vorher händisch<br />

ABs gegen Bestellungen geprüft haben. Sie<br />

geben im Webbrowser eine URL ein und werden<br />

dann Schritt für Schritt durchs System<br />

geführt. Darüber lassen sich auch diverse Dokumente<br />

hochladen. Mitte Januar 2020 hatten<br />

wir bereits 400 Lieferanten angebunden.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Hat sich durch die Lieferantenanbindung<br />

via App das Thema EDI erledigt?<br />

Das ist ja für viele ein ungeliebtes Verfahren,<br />

weil aufwendig und teuer.<br />

Schneller: Bestimmte Lieferantengruppen<br />

werden auch weiterhin via EDI angebunden,<br />

zumindest bei großen Unternehmen. Es gibt<br />

aber einen großen Bereich, der dadurch nicht<br />

abgedeckt wird. Hier setzen wir Netfira ein.<br />

Damit können wirklich alle und erstmals<br />

auch kleine Lieferpartner angedockt werden,<br />

die nicht in der Lage sind, über Fax und Mail<br />

hinaus vermeintlich komplexere technische<br />

Anforderungen zu erfüllen.<br />

Schwenk: Wir nutzen die App bei allen Lieferanten,<br />

die weder über EDI mit uns kommunizieren<br />

noch Sonderfälle sind. 600 im deutschen<br />

Bereich kommen dafür infrage. Sie stehen<br />

für 80 Prozent unserer Bestellungen. Der<br />

Lieferant hat keine Kosten und keinen Zusatzaufwand.<br />

Er muss seine Prozesse nicht verändern.<br />

Er merkt im Zweifel nicht mal, dass es<br />

eine neue technische Schnittstelle zu Schuler<br />

gibt. Die Software digitalisiert die via Mail<br />

eingehenden Lieferanten-PDFs, erkennt alle<br />

notwendigen Informationen und gleicht sie<br />

auf Unstimmigkeiten hin ab. Alle notwendigen<br />

Infos werden automatisiert weiterverarbeitet.<br />

Das spart viel Zeit und schafft beachtliche<br />

Kapazität. Und: Die Fehlerquote liegt<br />

nahe null.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Lassen sich damit auch<br />

Stammdaten bereinigen?<br />

Schwenk: Alle Belege werden unabhängig<br />

von der Beschaffenheit der Stammdaten sau-<br />

Schuler<br />

1839 in Göppingen gegründet, bietet Schuler<br />

kundenspezifische Spitzentechnologie für die<br />

Umformtechnik – von der vernetzten Presse<br />

bis zur Presswerksplanung. Zum Produktportfolio<br />

gehören auch Automations- und Software-Lösungen,<br />

Werkzeuge, Prozess-Knowhow<br />

und Service für die Metallverarbeitung.<br />

Zu den Kunden zählen Automobilhersteller<br />

und -zulieferer sowie Unternehmen aus der<br />

Schmiede-, Hausgeräte- und Elektroindustrie.<br />

Zudem werden Münzen für über 180 Länder<br />

gepresst. Schuler gehört mehrheitlich zur österreichischen<br />

Andritz-Gruppe.<br />

Zahlen<br />

Mitarbeiter: 6600<br />

Produktion/Servicegesellschaften: 40 Länder<br />

(Europa, China, Amerika)<br />

Umsatz: 1,21 Mrd. Euro<br />

Einkaufsvolumen: 557 Mio. Euro<br />

www.schulergroup.com<br />

Netfira<br />

Die Unternehmen<br />

Software-Anbieter (München, Walldorf,<br />

Sydney , San Francisco) für Automatisierung<br />

und geschäftsübergreifende Digitalisierung;<br />

sämtliche Belegflüsse werden mit Netfira<br />

digital übertragen, geprüft und automatisch<br />

erfasst. Die Lieferantenanbindung erfolgt<br />

schnell per App und mittels KI. Netfira ist zertifizierter<br />

SAP-Partner, dockt aber mit dem<br />

Enterprise Buyer auch an alle anderen ERPoder<br />

Buchhaltungssysteme an.<br />

www.netfira.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 15


MANAGEMENT<br />

ber verarbeitet. Man kann also schon hohe<br />

Automatisierungsgrade erreichen, auch<br />

wenn die Stammdaten noch nicht so sauber<br />

sind. Das Tool deckt aber gnadenlos die Inkonsistenzen<br />

auf und hilft uns dann, ohne<br />

Zeitdruck die Stammdaten nach und nach zu<br />

bereinigen.<br />

Schneller: Es gibt die Möglichkeit, über die<br />

Einstellungen des Tools nach und nach immer<br />

strenger zu vergleichen, womit dann die<br />

Stammdaten stetig verbessert werden<br />

können .<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Gab es bei der Implementierung<br />

Schuler-spezifische Besonderheiten?<br />

Schneller: Man hat bei jedem Kunden individuell<br />

zu justieren. Hier gab es zum Beispiel<br />

den Fall, dass Lieferanten einen Auftrag in<br />

mehrere Positionen aufteilen, obwohl die Bestellung<br />

nur eine Position enthält. Die Extraktion<br />

der Inhalte ist nie trivial, schon wegen<br />

der enormen Komplexität der zu verarbeitenden<br />

Daten und Inhalte. Es geht um mehr als<br />

reine Kopfdaten, Preise und Mengen. Die Software<br />

muss auch Abmessungen, DIN-Normen<br />

und andere notwendige technische Spezifikationen<br />

auslesen und abgleichen können.<br />

Kunden und Lieferant sprechen auch im übertragenen<br />

Sinn nicht immer die gleiche Sprache,<br />

sie interpretieren auch zuweilen unterschiedlich.<br />

Das Tool meldet sich nur bei unlogischen<br />

Abweichungen und Auffälligkeiten<br />

sowie bei Angaben außerhalb der von Schuler<br />

festgelegten Richtwerte. Und jetzt komme<br />

ich auf Ihre Ausgangsfrage zurück: Diese intelligente<br />

Form des reibungslosen Datenund<br />

Dokumentenmanagements war noch<br />

vor wenigen Jahren undenkbar.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie haben die Mitarbeiter<br />

auf die neuen Abläufe reagiert?<br />

Schwenk: Gemischt. Manche unserer Einkäufer<br />

meinten anfangs, dass ein Tool niemals<br />

fehlerfrei sein kann. Der Großteil der Kollegen<br />

ist hingegen froh, sich nicht mehr mit zeitund<br />

fehleranfälligen manuellen Tätigkeiten<br />

rund um ABs beschäftigen zu müssen. Man<br />

hat erkannt, dass jetzt wertschöpfende Aktionen<br />

zählen. Schuler hat im Sondermaschinenbau<br />

aber viele Einzelfälle, die sich nicht<br />

standardmäßig abbilden lassen. Hier hat der<br />

Mensch weiterhin den Hut auf. Insofern hatten<br />

beide Seiten recht.<br />

„Wir können wirklich alle und<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wann rollen Sie international<br />

aus?<br />

Torsten R. Petrick<br />

Der Diplom-Ingenieur, 57, leitet seit 2008 den<br />

Konzerneinkauf bei Schuler. Petrick war zuvor<br />

18 Jahre Vice President Supply Chain Management<br />

bei MTU Aero Engines. Er studierte an<br />

der TU Braunschweig Luft- und Raumfahrttechnik<br />

sowie Maschinenbau.<br />

Daniel Schwenk<br />

Der 30-jährige Wirtschaftsingenieur ist bei<br />

Schuler als Head of Supply Chain Management<br />

seit 2015 global verantwortlich für die<br />

Analyse der <strong>Beschaffung</strong>sprozesse, Systeme/<br />

Tools, Digitalisierung, Einkauf 4.0, Change-<br />

Prozesse und Restrukturierungen.<br />

Reinald Schneller<br />

Die Männer<br />

Der 59-Jährige ist seit 2010 Geschäftsführer<br />

sowie Senior Vice President US and EMEA<br />

Operations beim Software-Anbieter Netfira. Er<br />

war Mitglied des Führungskreises bei Hewlett<br />

Packard und verantwortete zuvor diverse<br />

Projekte in amerikanischen Software-Firmen.<br />

Schneller hat an der TU Darmstadt Computerwissenschaft<br />

studiert.<br />

Reinald Schneller ist Geschäftsführer bei der<br />

Netfira GmbH, Walldorf.<br />

Bild: Jochen Günther<br />

damit erstmals auch<br />

kleine Lieferpartner andocken.“<br />

Reinald Schneller<br />

Petrick: Sobald wir in Deutschland vollständig<br />

umgestellt haben. Brasilien, die USA und<br />

China warten jedenfalls schon darauf.<br />

Schneller: Das System ist bereits international<br />

angelegt. Lieferanten können aus beliebigen<br />

Ländern kommen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Hat Netfira Probleme bei<br />

der Verarbeitung chinesischer Schriftzeichen?<br />

Schneller: Nein. Die KI versteht jede Sprache.<br />

Chinesisch, Arabisch oder auch Kyrillisch können<br />

genauso verarbeitet werden wie Deutsch<br />

oder Englisch. Wir haben schon einige chinesische<br />

Lieferanten angebunden.<br />

Petrick: Der Unterschied in den Ländern besteht<br />

in der Qualifikation der Mitarbeiter.<br />

Schuler hat eine 180-jährige Tradition in<br />

Deutschland, ist aber erst in diesem Jahrtausend<br />

in China. Zudem haben dort viele unserer<br />

Lieferanten KI oder Digitalisierung noch<br />

nicht im Einsatz, sodass die Anbindung nur<br />

begrenzt möglich ist. Die meisten sind aber<br />

willig und lernen schnell. Wir betreiben kein<br />

Supplier Hopping. Lieferantenmanagement<br />

bleibt vorrangige Aufgabe. So kann der<br />

Schuler- Qualitätsstandard auch außerhalb<br />

Deutschlands gesichert und garantiert werden.<br />

Und das ist das, was auch im Interesse<br />

unserer Kunden ist und was sie erwarten.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Bei solchen Projekten<br />

sind auch rechtliche Probleme zu klären.<br />

Schwenk: Ja. Wir haben zuvor mit unserer<br />

Rechtsabteilung alle Datenschutzfragen analysiert.<br />

Netfira ist ja Auftragsdatenverarbeiter.<br />

Über unsere Website decken wir alle Formalien<br />

einer Geschäftsbeziehung mit Schuler<br />

ab. Beim internationalen Roll-out müssen<br />

wir die jeweilige nationale Rechtslage klären.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was planen Sie in naher<br />

Zukunft?<br />

16 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


Petrick: Seit Jahresanfang steht uns Celonis<br />

zur Verfügung. Damit haben wir die Möglichkeit,<br />

noch schneller und intensiver nicht nur<br />

Prozessineffizienzen aufzuspüren, sondern<br />

auch neue Arbeitsmethoden im strategischen<br />

<strong>Beschaffung</strong>smanagement einzuläuten.<br />

Grenzen sehen wir nicht mehr. Ebenfalls<br />

auf der Agenda für dieses Jahr steht Robotic<br />

Process Automation, also RPA.<br />

Schneller: RPA an sich ist nichts Neues. Vereinfacht<br />

gesagt: Die Technik schaut sich ab, was<br />

ein Mensch ausführt bzw. eingibt, um das<br />

dann wesentlich schneller und möglichst fehlerfrei<br />

zu erledigen. Spannend wird es dann,<br />

wenn sich Abhängigkeiten und Korrelationen<br />

flexibel einbeziehen lassen. Daten werden<br />

zum Beispiel nur noch einmal erfasst und<br />

dann parallel automatisiert überall dort in SAP<br />

oder anderen Systemen intelligent abgelegt,<br />

wo sie später sinnhaft gebraucht werden.<br />

Schwenk: Weiter gedacht kann das in Kombination<br />

mit der KI von Netfira bedeuten: Bei<br />

einer Ausschreibung für Lösgröße 1 fragt das<br />

RPA-Tool automatisiert bei infrage kommenden<br />

Lieferanten an, nimmt Angebote entgegen,<br />

verarbeitet via Netfira Bestellungen, generiert<br />

Rechnungen und erledigt den Pay.<br />

Torsten Petrick wird zukünftig engverzahnt<br />

mit anderen Fachbereichen seinen Einkauf<br />

voranbringen .<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Spätestens beim Lesen<br />

dieses Szenarios muss ich mir als Einkäufer<br />

überlegen, wo man mich in Zukunft noch<br />

braucht.<br />

Petrick: Genau. 80 Prozent unserer Bestellungen<br />

bei einem jährlichen <strong>Beschaffung</strong>svolumen<br />

von über einer halben Milliarde Euro<br />

wollen wir in absehbarer Zeit über Netfira abwickeln.<br />

Die neuen Anwendungen drehen<br />

unsere Arbeitswelt um. Es kommen aber<br />

neue, innovationsorientierte Aufgaben hinzu.<br />

So screenen technik- und IT-affine Manager<br />

wie Daniel Schwenk den Start-up-Markt, kaufen<br />

Innovationen ein und arbeiten eng mit<br />

anderen Abteilungen zusammen, um unseren<br />

Endkunden später neue Lösungen bieten<br />

zu können. Wir reden auf Augenhöhe mit Forschung,<br />

Vertrieb, Marketing und Produktentwicklung.<br />

Das geht weit über den jetzigen<br />

Einkaufshorizont hinaus.<br />

„Wir reden auf Augenhöhe mit<br />

Forschung, Vertrieb, Marketing und<br />

Produktentwicklung .“<br />

Bild: Jochen Günther<br />

Torsten Petrick<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wo siedeln Sie Ihre Prozesse<br />

im Vergleich mit dem Wettbewerb an?<br />

Petrick: Wir sind schon aufgrund unserer langen<br />

Erfahrung bei einem hohen organisatorischen<br />

Reifegrad angekommen. Weitere Entwicklungsschritte<br />

können nur eng verzahnt<br />

mit anderen Fachbereichen vorgenommen<br />

werden. Unser Schuler-Smart-Press-Shop verbessert<br />

zum Beispiel die Wirtschaftlichkeit<br />

der Produktion durch intelligente und voll<br />

vernetzte Zukunftslösungen. Hierbei reden<br />

wir über eingeführte digitale Produkte und<br />

Geschäftsmodelle. Durch neue Tools haben<br />

wir nun auch den Einkauf digitalisiert und<br />

diesen mit modernster KI-Technologie fit für<br />

die Zukunft gemacht. Damit werden auch<br />

unsere internen Abwicklungsprozesse im Einkauf<br />

noch intensiver befeuert. Das macht uns<br />

strategisch noch belastbarer und zugleich attraktiver<br />

für eine neue Mitarbeitergeneration.<br />

Ich will aber nicht verhehlen, dass ein solches<br />

Projekt kein Selbstläufer ist. Change wird von<br />

so manchem im Unternehmen als Bedrohung<br />

gesehen. Risiken und Chancen muss<br />

man ehrlich ansprechen und zeitnah beantworten<br />

können.<br />

Das Interview führte Sabine Ursel,<br />

Journalistin, Wiesbaden.<br />

MANAGEMENT<br />

Ein Piiiiieeeep für mehr Sicherheit.<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 17


MANAGEMENT<br />

E-Lösungstage 2020 – ein Ausblick<br />

Standortbestimmung: Vom Hype zur gelebten<br />

und hoffentlich auch geliebten Praxis<br />

Am 24./25. März 2020 ist es wieder so weit: Die 11. BME-E-Lösungstage finden in Düsseldorf statt. Es handelt<br />

sich bei dieser etablierten Großveranstaltung um die größte Plattform für E-Sourcing-, E-Procurement- und<br />

E-Supply-Chain-Management-Lösungen in Europa. Hier wird wie in jedem Jahr Praxis pur geboten. Lösungsnach -<br />

frager aus der Wirtschaft und Lösungsanbieter treffen sich und diskutieren die nächsten anstehenden Projekte<br />

sowie die Digitalstrategien für 2025 und darüber hinaus . Wir geben hier einen Vorbericht.<br />

Die Fachausstellung auf den BME-E-Lösungstagen bietet wieder viele Gelegenheiten, mit den<br />

Anbietern über innovative Ideen zu diskutieren.<br />

Bild: Anne Wirtz/BME<br />

und Supply Chain Management rein technisch<br />

an und versäumen es dabei, ihre Mitarbeiter<br />

mitzunehmen und diese auf die sich<br />

herausbildende neue Arbeitsorganisation<br />

und die neuen Stellen- sowie Skill-Profile vorzubereiten.<br />

Sie übersehen, dass E-Tools strategisch<br />

eingesetzt und von den Einkäufern<br />

und Supply Chain Managern im täglichen<br />

Doing gelebt ein Turbo für die Organisationsentwicklung<br />

sind. Die neuen Tools machen es<br />

möglich, die Prozesse in Einkauf und Supply<br />

Chain Management aber auch das Zusammenwirken<br />

mit den Partnern in der Supply<br />

Chain sowohl effektiver als auch effizienter<br />

zu machen und dadurch die Organisation<br />

wetterfest für die zukünftigen Herausforderungen<br />

volatiler Märkte und dauernder Überraschungen<br />

aufzustellen. In Einkauf und<br />

Der Award<br />

Excellence in eSolutions 2020<br />

Die Digitalisierung steht weiterhin ganz oben<br />

auf der Agenda unserer Unternehmen, obwohl<br />

hierzu in den vergangenen Jahren<br />

schon sehr viel gesagt und geschrieben wurde.<br />

Doch längst ist noch nicht alles getan<br />

worden. In der Tat: Der Hype bei Kongressen<br />

und Tagungen verhält sich umgekehrt proportional<br />

zur praktischen Umsetzung. Konsequenz:<br />

Wir müssen endlich raus aus dem<br />

Hype und rein in die Praxis und das, was nicht<br />

nur nice to have ist, sondern echten Mehrwert<br />

bietet, implementieren und in der täglichen<br />

Praxis nutzen!<br />

Raus aus dem Hype, rein in die Praxis<br />

Genau an diesem Postulat setzen die diesjährigen<br />

BME-E-Lösungstage an. Sie wollen die<br />

Teilnehmer aus der Praxis dabei unterstützen,<br />

die für ihre Organisationen passende Roadmap<br />

zur Digitalisierung von Einkauf und<br />

Supply Chain Management zu entwickeln.<br />

Anhand der präsentierten und diskutierten<br />

Erfahrungsberichte von Unternehmen sowie<br />

der dabei identifizierten Best Practices soll es<br />

den Unternehmen erspart werden, teure und<br />

demotivierende Irrungen und Wirrungen auf<br />

dem Weg hin zum digital geprägten Einkauf<br />

und Supply Chain Management 2025 zu erleiden.<br />

Neben den IT-Lösungen stehen daher<br />

die Fragen eines wirksamen Change Managements<br />

bei der Umsetzung der unternehmensspezifischen<br />

Digitalstrategien und auch<br />

die entsprechenden Business Cases im Vordergrund.<br />

Dies ist sehr wichtig, denn immer<br />

noch verwechseln zu viele Unternehmen die<br />

irreversible digitale Transformation mit einem<br />

klassischen IT-Update: Sie gehen die Einführung<br />

von E-Lösungen nicht nur in Einkauf<br />

Mit diesem Preis würdigt der BME innovative<br />

Leistungen von Anwenderunternehmen im Bereich<br />

der elektronischen <strong>Beschaffung</strong>. Prämiert<br />

werden Konzepte, die nachweislich signifikant<br />

zur Performancesteigerung des Einkaufs bzw.<br />

zur deutlichen Verbesserung des Unternehmensergebnisses<br />

geführt haben. Idealerweise<br />

wurden Mitarbeiter im Rahmen eines Change<br />

Managements vorbildlich einbezogen.<br />

Die Preisträger der vergangenen Jahre waren:<br />

• Phoenix Contact GmbH & Co. KG (2019)<br />

• ZF Friedrichshafen AG (2018)<br />

• Beiersdorf AG (2017)<br />

• ProSiebenSat.1 Media SE (2016)<br />

• AGCO Corporation (2015)<br />

• Alfred Kärcher GmbH & Co. KG (2014)<br />

• Miele & Cie. KG (2013)<br />

• RWE Service GmbH + Wolf GmbH (2012)<br />

18 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


MANAGEMENT<br />

Supply Chain Management bedarf es daher<br />

eines ganzheitlichen Roll-outs der E-Lösungen<br />

und ihrer Vernetzung mit dem ERP-System<br />

und dem Rechnungswesen. Patchwork führt<br />

nicht weiter!<br />

Fachforen, Workshops und Eröffnungsplenum<br />

Die 11. BME-E-Lösungstage bieten den Besuchern<br />

Best Practices pur und darüber hinaus<br />

einen einzigartigen Marktüberblick über neue<br />

E-Sourcing- und E-Procurement-Lösungen.<br />

Passend hierzu decken die vorgesehenen acht<br />

Fachforen die digitale Agenda gut ab, plusweitere<br />

Parallelveranstaltungen mit 16 Round<br />

Tables und 16 Solution-Foren von Anbietern.<br />

In den Workshops geht es um Themen wie<br />

• Einkauf mit SAP S/4 HANA und<br />

Wartungsende SAP SRM<br />

• SAP Ariba SNAP Buying & Invoicing für den<br />

Mittelstand<br />

• Digitales Vertragsmanagement<br />

• Optimierung des indirekten Einkaufs und<br />

der Dienstleistungsbeschaffung<br />

• C-Teile-Management – make or buy?<br />

Den großen Bogen schlägt wie in jedem Jahr<br />

das Eröffnungsplenum. Die Teilnehmer erwarten<br />

interessante Vorträge von<br />

• Hagen Rickmann, Geschäftsführer<br />

Geschäftskunden von der Telekom<br />

Deutschland GmbH<br />

• Dr. Marc Azzam, Programmkoordinator<br />

Digitalisierung und Leiter DLR Think Thank<br />

vom Deutschen Zentrum für Luft- und<br />

Raumfahrt<br />

• Andreas Schulz, CPO, Einkauf &<br />

Outsourcing, Allianz Deutschland AG<br />

• Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky von der<br />

Universität Würzburg<br />

Hagen Rickmann zeigt auf, wie Unternehmen<br />

die digitale Dividende einstreichen können.<br />

Hierauf aufbauend stellt Dr. Marc Azzam die<br />

bedeutende Rolle der Künstlichen Intelligenz<br />

für die Wertschöpfungsprozesse der Zukunft<br />

dar. Andreas Schulz skizziert am konkreten<br />

Fall die digitale Transformation des Einkaufs<br />

in seinem Unternehmen. Und wie in jedem<br />

Jahr stellt Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky die<br />

Ergebnisse seiner Studie „BME-Stimmungsbarometer<br />

E-Procurement 2020“ vor. Man<br />

darf zudem gespannt sein, welches Unternehmen<br />

den BME-Preis „Excellence in eSolutions<br />

2020“ gewinnt.<br />

So gewappnet können die Teilnehmer den Lösungsstand<br />

in ihren Häusern einschätzen,<br />

um dann in den folgenden Parallelsessions<br />

sowie in der großen Ausstellung als Marktplatz<br />

der Möglichkeiten Anstöße für die Entwicklung<br />

ihrer Digitalisierungsroadmap und<br />

mehr noch für ganz konkrete Problemlösungen<br />

sowie das entsprechende Doing zu finden.<br />

Denn auch für E-Lösungen gilt: „Es gibt<br />

nichts Gutes, außer man tut es“.<br />

Der Autor<br />

Prof. Dr. Robert Fieten, Fachliche<br />

Leitung der 11. BME-E-Lösungstage<br />

und fachlicher Berater der<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong><br />

DIGITAL VERNETZT.<br />

MENSCHLICH VERBUNDEN.<br />

Schon heute Lösungen implementieren für die Herausforderungen<br />

von morgen<br />

Das webbasierte Vendor Management System (VMS) 3 Story Software<br />

unterstützt Sie dabei, die Prozesse rund um die Ressourcen- und Dienstleistungsbeschaffung<br />

effizient und transparent zu gestalten.<br />

So bringen wir die Interessen von Kunden,<br />

Lieferanten und Kandidaten professionell<br />

zusammen.<br />

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Besuchen Sie<br />

unseren Vortrag im<br />

Solution Forum auf den<br />

BMEeLösungstagen<br />

24.-25.<strong>03.2020</strong><br />

in Düsseldorf<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 19


MANAGEMENT<br />

Überall erreichbar<br />

So finden Einkäufer den passenden<br />

Mobilfunktarif für ihr Unternehmen<br />

Die Wahl des passenden Mobilfunktarifs stellt nicht nur Privatkunden vor Herausforderungen. Auch Einkäufer sind von der<br />

enormen Tarifvielfalt überwältigt und finden es schwierig, die individuellen Bedarfe der Mitarbeiter abzudecken.<br />

O2 Business , die Geschäftskundenmarke des Mobilfunkbetreibers Telefónica Deutschland, hat daher einen Online-Tarifrechner<br />

eingeführt, mit dessen Hilfe der passende Tarif und das Einsparpotenzial ermittelt werden kann.<br />

Bild: VectorMine<br />

Bild: VectorMine<br />

Jederzeit erreichbar zu sein, ist heutzutage wichtiger denn je.<br />

Mithilfe des neuen Mobilfunkrechners können O2-Geschäftskunden<br />

Angebote vergleichen und bis zu 40 Prozent einsparen.<br />

Während die Verkaufszyklen und<br />

Kaufentscheidungen im B2C-Geschäft<br />

eher kurz sind, ist das<br />

B2B-Geschäft geprägt von langen Verkaufszyklen<br />

und individuell konfigurierten Angeboten<br />

und Verträgen. Die Kaufentscheidung im<br />

Privatkundengeschäft fällt eher aus emotionalen,<br />

persönlichen Gründen, wohingegen<br />

bei Business-Kunden die Frage im Vordergrund<br />

steht, wie mithilfe eines passenden<br />

Mobilfunkangebots interne und externe Firmenprozesse<br />

produktiver und effizienter gestaltet<br />

werden können.<br />

Was Geschäftskunden wollen<br />

Die Kaufentscheidung bei Unternehmen<br />

wird im Unterschied zum B2C-Geschäft<br />

nicht individuell, sondern kollektiv und übergreifend<br />

– meist von einem Einkäufer oder IT-<br />

Spezialisten – getroffen. Am Ende steht einer<br />

einfachen B2C-Lösung ein Angebot über eine<br />

komplexe B2B-Kommunikationslösung, die<br />

über eine reine Konnektivität hinausgeht, gegenüber.<br />

Woher kommt die Komplexität bei Business-<br />

Tarifen? Die Anforderungen von Firmen an<br />

den Mobilfunk unterscheiden sich sehr. Hier<br />

spielen Reisetätigkeiten, Telefonie- und Datennutzung<br />

eine Rolle. Die Bedarfe sind so<br />

vielfältig wie die Unternehmen selbst. Somit<br />

sind die verschiedenen Anwendungs-Szenarien<br />

der Mitarbeiter Haupttreiber der Tarifvielfalt<br />

im Business-Segment.<br />

Auch aus diesem Grund hält O2 Business eigens<br />

konfigurierbare Leistungen für beinahe<br />

jeden Anwendungsfall bereit. Von der digitalen<br />

Telefonanlage bis zum unlimitierten Mobilfunktarif<br />

für Top-Management, Geschäftsführer<br />

oder Vielreisende. Die Auswahl an Mobilfunklösungen<br />

bei O2 Business geht weit<br />

über Tarifangebote hinaus: Mit dem O2 Business<br />

Spot, einem portablen WLAN-Router,<br />

schaffen Geschäftskunden zum Beispiel einen<br />

Zugang zum LTE-Netz. Teams aus bis zu<br />

64 Mitarbeitern verbinden sich mithilfe des<br />

Geräts sicher mit dem Internet. Diese Lösung<br />

eignet sich besonders gut für den Einsatz auf<br />

Großbaustellen oder auch für Unternehmensberater,<br />

die im Team auswärts arbeiten.<br />

Besonders wichtig für Geschäftskunden ist<br />

zudem der flexible Bezug <strong>aktuell</strong>er Hardware.<br />

Daher beinhalten die O2-Business-Verträge<br />

auf Wunsch Endgeräte aller namhaften Hersteller.<br />

Eine Herausforderung vor allem bei Großkunden<br />

stellen die <strong>Beschaffung</strong>svorgänge der<br />

Mobilfunkgeräte dar. Denn zwischen <strong>Beschaffung</strong><br />

der Tarife und der Endgeräte liegt<br />

oft ein zeitlicher Verzug. Die Angebote bei O2<br />

Business sind deshalb so strukturiert, dass<br />

Vorteile bei der Hardware-<strong>Beschaffung</strong> zeitlich<br />

flexibel realisiert werden können.<br />

So könnte der Mobilfunktarif aussehen<br />

Wie das in der Praxis aussehen kann, zeigt der<br />

Automobil- und Elektrowerkzeugezulieferer<br />

20 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


Sinterwerke Herne. O2 Business ermöglicht<br />

dem Unternehmen den Zugang zum leistungsfähigen<br />

O2-Mobilfunknetz, das<br />

deutschlandweit eine hohe und leistungsstarke<br />

GSM-, UMTS- und LTE-Verfügbarkeit<br />

bietet. Die ausgewählten Mobilfunk-Tarifmodelle<br />

beinhalten Flatrates und Pakete für Telefonie<br />

sowie ein hohes Datenvolumen mit<br />

Weitersurf-Garantie nach Verbrauch. Zusätzlich<br />

kann der Kunde auf ein Account-Management<br />

zurückgreifen und sich über das Self-<br />

Service-Portal einen Überblick über Verträge<br />

und Rechnungen verschaffen. Hierüber lassen<br />

sich auch alle Mobilfunkdienste einfach<br />

verwalten. Olcay Gürz, Leiter des Einkaufs bei<br />

sich auch Mitarbeitergruppen nach Einsatzgebiet,<br />

gewünschtem Datenvolumen sowie<br />

Telefonie für In- und Ausland, SMS-Bedarf<br />

und Abrechnungsform der Anrufe konfigurieren.<br />

Die Angabe von Smartphone-Wünschen<br />

rundet das Angebot ab.<br />

Der Online-Tarifrechner macht es für Einkäufer<br />

leicht zu überprüfen, ob <strong>aktuell</strong>e Mitarbeiter-Verträge<br />

im Mobilfunkbereicht zu teuer<br />

sind. Dazu übertragen sie die bestehenden<br />

Vertragskonditionen in den Tarifrechner. Das<br />

Ergebnis vergleichen die Einkäufer dann ganz<br />

einfach mit den kalkulierten Kosten des<br />

O2-Business-Angebots. Denn das Angebot<br />

beinhaltet alle Rabatte. So bietet O2 Business<br />

VERBINDUNGSELEMENTE<br />

& BEFESTIGUNGSTECHNIK<br />

Mit über 130 Jahren<br />

Erfahrung zählt REYHER<br />

zu den führenden<br />

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Halle 1, Stand L26<br />

LogiMAT<br />

10.–12. März 2020, Stuttgart<br />

Bild: VectorMine<br />

Manche Mitarbeiter sind viel unterwegs – sie brauchen einen Mobilfunktarif,<br />

der sich ihrem Leben anpasst.<br />

den Sinterwerken Herne, sagt: „O2 Business<br />

hat für uns das beste Angebotspaket aus attraktiven<br />

Tarifen und einem persönlichen Ansprechpartner<br />

vorgelegt.“<br />

Tarifrechner ermöglicht Transparenz<br />

Bei der Auswahl eines geeigneten Business-<br />

Tarifs kommen viele Aspekte zusammen, die<br />

von der IT oder dem Einkäufer beachtet werden<br />

müssen. Sich einen klaren Überblick über<br />

das Angebot zu verschaffen, war bisher nahezu<br />

unmöglich. Hinzu kommt, dass jedes Unternehmen<br />

individuelle Wünsche hat. O2<br />

Business startete genau aus diesem Grund<br />

vor Kurzem seinen Online-Tarifrechner. Mit<br />

diesem erstellen sich Unternehmen jeder<br />

Größe einfach und schnell ein geeignetes<br />

Business-Tarifangebot. Über den Tarif-Rechner<br />

definieren sie beispielsweise ganz leicht,<br />

wie viele SIM-Karten, Gesprächsminuten<br />

oder Endgeräte sie benötigen, sowie die Höhe<br />

des benötigten Datenvolumens. Es lassen<br />

ein Einsparpotenzial von bis zu 40 Prozent im<br />

Vergleich zum Wettbewerb. Steht ein Anbieterwechsel<br />

bevor, ist zukünftigen O2-Business-Kunden<br />

Unterstützung sicher: Jeder Geschäftskunde<br />

erhält einen Ansprechpartner<br />

im Kundendienst. Mit O2 Business gehören<br />

Hotline-Erlebnisse wie lange Warteschleifen,<br />

mehrfaches Vortragen des Anliegens und<br />

wechselnde Ansprechpartner der Vergangenheit<br />

an. O2 Business setzt auf den Gegenentwurf<br />

und bietet hohe Verfügbarkeit seines<br />

Customer Services und verbindet die Ansprechpartner<br />

des Kunden mit dem persönlichen<br />

Betreuer bei O2 Business. Mithilfe des<br />

Online-Tarifrechners finden Einkäufer also<br />

nicht nur den passenden O2-Business-Tarif,<br />

sondern erhalten darüber hinaus eine umfassende<br />

Unterstützung im gesamten Vertragswechsel-Prozess<br />

und während der Vertragspartnerschaft.<br />

(sd)<br />

Der Online-Tarifrechner ist hier zu finden:<br />

www.o2online.de/business<br />

Neue Ausgabe:<br />

Der Katalog<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 21


MANAGEMENT<br />

Treffen der Top-Einkäufer der Automobilbranche<br />

Automotive Procurement Forum 2020<br />

Am 31. März und 1. April 2020 treffen sich die Top-Entscheider der Automobilbranche auf dem<br />

Automotive Procurement Forum 2020 in Ludwigsburg. Über 300 Teilnehmer und rund 40 Aussteller<br />

werden erwartet. Auf der Agenda steht die zukünftige Entwicklung in der Automobilbranche.<br />

Vorträge und Diskussionen erwarten die Teilnehmer auf dem Automotive Procurement Forum 2020 in Ludwigsburg am 31. März und 1. April 2020.<br />

Bild: stock.adobe.com<br />

Zum ersten Mal treffen sich die Einkäufer der<br />

Automobilindustrie auf dem Automotive<br />

Procurement Forum in Ludwigsburg. Die Konferenz<br />

und Ausstellung des Instituts für Produktionsmanagement<br />

IPM bietet Einkäufern<br />

der Automobilindustrie die Möglichkeit, sich<br />

über die <strong>aktuell</strong>en Themen der Branche auszutauschen.<br />

Auf dem Programm stehen viele<br />

spannende Vorträge und Diskussionsrunden.<br />

Dabei werden im Themenbereich „Value -<br />

Chain und Kooperation“ Fragen intensiv diskutiert<br />

wie<br />

• Inwiefern löst man die teilweise großen<br />

Kommunikationsprobleme in seiner Wertschöpfungskette?<br />

• Wie können Start-up-Unternehmen ein<br />

hilfreicher Kooperationspartner hinsichtlich<br />

Flexibilität und Entscheidungsverfahren<br />

sein? Wie werden Start-ups zukünftig<br />

in die neue Wertschöpfungskette eingebunden?<br />

• Welchen Einfluss haben Protektionismus<br />

und aufstrebende Länder wie Indien und<br />

China auf die Globalisierung und welche<br />

neuen Machstrukturen ergeben sich<br />

dadurch für die <strong>Beschaffung</strong>?<br />

Ein weiteres Themenfeld ist „Digitalisierung<br />

& Automatisierung“. Die Schwerpunkte hier<br />

sind die Herausforderungen des Einkaufs wie<br />

die Wettbewerbsfähigkeit aufgrund des steigenden<br />

Kostendrucks in der Automobilbranche<br />

und damit verbunden die stetige Verbesserung<br />

von Prozessen, insbesondere die Erfassung<br />

und Sicherung benötigter Daten.<br />

• Wie werden Start-ups zukünftig in die<br />

neue Wertschöpfungskette eingebunden?<br />

• Inwieweit können Unternehmen ihre Prozesse<br />

verbessern, um dem stetigen Kostendruck<br />

innerhalb der Automobilbranche<br />

standzuhalten?<br />

Diese und weitere Fragestellungen werden in<br />

verschiedenen Vortragsformaten zur Diskussion<br />

gestellt und können in thematisch angepassten<br />

Workshops vertieft werden.<br />

Der Themenbereich „Kompetenz und Qualifizierung“<br />

befasst sich mit Ausbildung und<br />

Stärkung der Mitarbeiterkompetenz, um die<br />

durch die Digitalisierung entstehenden<br />

Chancen gewinnbringend nutzen zu können.<br />

In der begleitenden Ausstellung des Automotive<br />

Procurement Forum in Ludwigsburg präsentieren<br />

sich darüber hinaus verschiedene<br />

Unternehmen mit ihren <strong>aktuell</strong>en Produkten<br />

und Dienstleistungen.<br />

Neben dem fachlichen Austausch steht Netzwerken<br />

mit den Top-Einkäufern der Kompetenzpartner<br />

Audi, Porsche, Schaeffler und ZF<br />

Friedrichshafen ganz oben auf der Agenda.<br />

Hier ermöglicht ein digitales B2B Matchmaking<br />

Tool den Teilnehmern eine schnelle und<br />

unkomplizierte Terminvereinbarung mit anderen<br />

Konferenzteilnehmern. Darüber hinaus<br />

bietet die begleitende Ausstellung Raum für<br />

die Präsentation von innovativen Produkten<br />

und Dienstleistungen. Den Abschluss des ersten<br />

von zwei Konferenztagen bildet ein feierliches<br />

Gala Dinner, in dessen Rahmen der gemeinsame<br />

Austausch und das Netzwerken<br />

bei hervorragendem Essen und gutem Wein<br />

fortgeführt werden können.<br />

<strong>Beschaffung</strong>-<strong>aktuell</strong>-Leser und -Abonnenten<br />

können mit der Eingabe des Codes APFMPBA<br />

15 % auf ihr Teilnehmerticket sparen. Bei der<br />

Anmeldung wird im letzten Schritt der Registrierung<br />

dieser Code abgefragt. (sas)<br />

Weitere Informationen und das Anmelde -<br />

formular finden Sie unter:<br />

www.automotiveprocurementforum.de<br />

22 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


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Unser eProcurement – individuell auf Sie zugeschnittene Lösungen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 23


MANAGEMENT<br />

Bild: Gorodenkoff/stock.adobe.com<br />

Auch in der Medizintechnik<br />

halten Digitalisierung<br />

und digitale<br />

Geschäftsmodelle Einzug.<br />

Im Bild: Ein Team<br />

von Wissenschaftlern<br />

arbeitet im Labor für<br />

Gehirnforschung.<br />

Blick über den Tellerrand<br />

Einkauf in der Medizintechnik – zwischen<br />

Innovation und Kostendruck<br />

Die neue EU-Medizinprodukteverordnung trübt die Stimmung in der Medizintechnik. Befürchtet werden längere Bewertungsverfahren<br />

und steigende Preise. Von dem Einkauf ist eine ständig steigende Flexibilität aufgrund von Variantenvielfalt<br />

und Produktkomplexität gefordert. Einkäufer aus der Branche berichten über ihre Besonderheiten bei der <strong>Beschaffung</strong>.<br />

Die Medizintechnik gehört zu den<br />

Wachstumsbranchen in Deutschland,<br />

sowohl was den Umsatz betrifft<br />

als auch hinsichtlich der Arbeitsplätze.<br />

Rund 200.000 Menschen sind hier vor allem<br />

in kleinen und mittelständischen Unternehmen<br />

beschäftigt, wobei 93 Prozent der Unternehmen<br />

weniger als 250 Mitarbeiter haben.<br />

2018 lag der Gesamtumsatz bei 30,3 Milliarden<br />

Euro, für 2019 geht der Branchenverband<br />

BVMed von einem Wachstum von drei bis vier<br />

Prozent aus. Die Branche zeichnet sich durch<br />

einen hohen Innovationsgrad und kurze Produktzyklen<br />

aus, rund neun Prozent des Umsatzes<br />

werden wieder in Forschung und Entwicklung<br />

investiert. Sie ist ausgesprochen exportstark<br />

mit einer Exportquote von 65 Prozent,<br />

investiert aber nach Angaben von<br />

BVMed verstärkt auch in ihre deutschen Produktionsstandorte.<br />

Nach Angaben von BVMed hat sich die Stimmung<br />

in den letzten Monaten allerdings getrübt,<br />

was gemäß einer <strong>aktuell</strong>en Umfrage<br />

vor allem an der neuen EU-Medizinprodukte-<br />

Verordnung Medical Device Regulation<br />

(MDR) liegt, die, so wird befürchtet, unter anderem<br />

für längere Bewertungsverfahren und<br />

steigende Preise sorgen wird. Wie in anderen<br />

Branchen auch spielt die Digitalisierung in<br />

Guido Willmann ist Director Strategic<br />

Purchasing in Business Unit Therapie bei der<br />

Drägerwerk AG. Dräger stellt Produkte der<br />

Medizin- und Sicherheitstechnik her. Sie<br />

kommen zum Einsatz in Krankenhäusern<br />

und bei Feuerwehren, Rettungsdiensten, Behörden,<br />

im Bergbau sowie in der Industrie.<br />

automatische Bestellungen an den<br />

Lieferanten, jedoch derzeit noch ohne<br />

direkte Anbindung zu diesem.“<br />

Guido Willmann<br />

Bild: Drägerwerk„Unser ERP-System verschickt<br />

der Medizintechnik eine große Rolle, wobei<br />

elektronische Geschäftsprozesse wie beispielsweise<br />

E-Procurement oder E-Invoicing<br />

im Vordergrund stehen. Darüber hinaus nutzen<br />

viele Unternehmen bereits 3D-Druck, zunehmend<br />

spielen auch Themen wie Robotik<br />

und Sensorik eine Rolle.<br />

Von den Einkaufsorganisationen der Medizintechnikunternehmen<br />

ist eine ständig steigende<br />

Flexibilität aufgrund von Variantenvielfalt<br />

und Produktkomplexität gefordert.<br />

Zusätzlich sehen sie sich einem stetig wachsenden<br />

Kostendruck durch knapper werdende<br />

Gesundheitsbudgets ausgesetzt. Um dieser<br />

Herausforderung erfolgreich begegnen zu<br />

können, ist eine frühzeitige Einbindung des<br />

Einkaufes in die Entwicklungsprozesse von<br />

entscheidender Bedeutung, um die besten<br />

Lieferanten auswählen und so Einfluss auf<br />

die Kosten nehmen zu können. „Eine frühe<br />

und enge Zusammenarbeit von Einkauf und<br />

Entwicklung ist extrem wichtig“, betont Ralf<br />

Kriegbaum, Director Procurement bei der<br />

Heine Optotechnik GmbH & Co. KG. „Die Entwicklungsabteilung<br />

bindet den Einkauf sehr<br />

früh mit ein, um bereits im Entwicklungs -<br />

24 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


MANAGEMENT<br />

prozess die Grundlagen für einen schnellen<br />

Start einer effizienten Serienproduktion zu<br />

schaffen.“<br />

„Die wachsenden Flexibilitätsanforderungen<br />

unserer Kunden gehören zu den großen<br />

Heraus forderungen für unseren Einkauf“, erklärt<br />

Guido Willmann, Director Strategic<br />

Purchasing , Business Unit Therapie bei der<br />

Drägerwerk AG. Um schneller und flexibler<br />

agieren zu können, hat Dräger von einer funktionalen<br />

Struktur auf Business Units mit jeweils<br />

einem eigenen Einkauf umgestellt. „Wir<br />

haben Projekteinkäufer, die in die einzelnen<br />

Entwicklungsteams integriert sind“, so Willmann.<br />

„Sie sind damit Teil der crossfunktionalen<br />

Einheit in der Entwicklung und dadurch<br />

sehr früh und tief in die Projekte eingebunden.“<br />

Um die optimale Performance zu<br />

finden, basiert die Einkaufsstrategie bei Dräger<br />

auf den vier Säulen Innovation, Qualität,<br />

Kosten und Lieferzuverlässigkeit.<br />

Die Qualität im Lieferantenmanagement hat<br />

in der Medizinbranche einen besonders hohen<br />

Stellenwert – infrage kommende Liefe-<br />

ranten müssen sorgfältig ausgewählt und<br />

qualifiziert werden. „Die Kriterien für die Auswahl<br />

der Zulieferer hängen mit der strategischen<br />

Bedeutung der Produkte zusammen“,<br />

erklärt Ralf Kriegbaum. „So werden bei A-Produkten<br />

Zertifizierungen der Zulieferer, wie<br />

ISO 9001 oder ISO 13485, vorausgesetzt. Hinzu<br />

kommen anschließend noch Kriterien aus<br />

Bild: Heine Optotechnik<br />

Ralf Kriegbaum, Director Procurement bei der<br />

Heine Optotechnik GmbH & Co KG. Heine ist<br />

Entwickler, Hersteller und Komplettanbieter von<br />

Primärdiagnostik-Instrumenten für verschiedene<br />

medizinische Fachrichtungen.<br />

„Die Entwicklungsabteilung bindet den<br />

Einkauf sehr früh mit ein, um bereits im<br />

Entwicklungsprozess die Grundlagen für<br />

einen schnellen Start einer effizienten<br />

Serienproduktion zu schaffen.“<br />

Ralf Kriegbaum, Director Procurement,<br />

Heine Optotechnik<br />

der Lieferantenselbstauskunft. Weiter entscheidet<br />

die Qualität der gelieferten Produkte,<br />

die im Rahmen eines Erstmusterprüfberichtes<br />

bewertet wird.“ Im <strong>Beschaffung</strong>svorgang<br />

wird bei Heine Optotechnik jede Lieferung<br />

einer Stichprobenprüfung nach AQL unterzogen<br />

und erst nach erfolgreicher Prüfung<br />

für die Produktion freigegeben. „Diese Daten<br />

20.–24. APRIL 2020<br />

LOGISTIK NEU<br />

GEDACHT:<br />

HANNOVER MESSE<br />

Logistische Prozesse rücken ins Zentrum der industriellen Transformation<br />

und unterstützen Produktion und Handel, sich flexibel, automatisiert<br />

und zukunftssicher auszurichten.<br />

Be part of it: hannovermesse.de #HM20<br />

HOME OF INDUSTRIAL PIONEERS<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 25


MAGAZIN<br />

fließen in die Lieferantenbewertung mit ein,<br />

die zweimal im Jahr durchgeführt wird“, so<br />

Kriegbaum. „Die daraus entstehende Feedbackschleife<br />

zu unserem Lieferanten hilft uns<br />

nicht nur die regulatorischen Anforderungen<br />

zu erfüllen, sondern auch Verbesserungen<br />

hinsichtlich Qualität und Preis mit unseren<br />

Partnern zu erreichen. Diese Verbesserungen<br />

führen dann zu Einsparungen im Einkauf.“<br />

Mithilfe von Markt- und Portfolioanalysen<br />

evaluiert das Unternehmen außerdem regelmäßig<br />

potenzielle neue Lieferanten.<br />

Innovation und Qualität spielen große Rolle<br />

Um eine Differenzierung zum Wettbewerb zu<br />

schaffen, sind Unternehmen in der Medizinbranche<br />

auch auf die Innovationskraft ihrer<br />

Lieferanten angewiesen. Bei Dräger sind diese<br />

schon früh in den Entwicklungsprozess involviert.<br />

„Wir versuchen die Lieferanten schon<br />

sehr früh und sehr tief mit einzubinden, sodass<br />

sie gemeinsam mit unseren Teams die<br />

für uns optimale Lösung entwickeln können“,<br />

so Willmann. Es gelte dabei, in dem Dreieck<br />

Innovation, Kosten und Qualität die optimale<br />

Balance zu finden. „Unsere Lieferanten müssen<br />

natürlich von ihrer Kostenposition her<br />

wettbewerbsfähig sein, allerdings entscheiden<br />

wir uns nicht immer für den günstigsten<br />

Kostenloser Eintritt für Leser<br />

Fachmesse T4M in Stuttgart<br />

Die Messe Stuttgart veranstaltet vom<br />

5. bis 7. Mai 2020 zum zweiten Mal die Fachmesse<br />

für Medizintechnik: T4M – Technology<br />

for Medical Devices. Die Messe verbindet Fachmesse,<br />

Foren, Workshops und Networking.<br />

Zu den Ausstellungsschwerpunkten zählen die<br />

Bereiche Fertigungstechnik, Produktions -<br />

umfeld, Dienstleistungen sowie Komponenten<br />

und Werkstoffe. Die T4M ist laut Veranstalter<br />

ebenso für Hersteller wie auch für die gesamte<br />

Zulieferindustrie der Medizintechnik interessant.<br />

An der Premiere 2019 zeigten 254 Aussteller<br />

an drei Tagen ihre Innovationen. 3163<br />

Besucher konnten Vorträge von 178 Referenten<br />

auf drei Bühnen erleben. Hinzu kamen vier<br />

Workshops, sowie die T4M Start-Up World mit<br />

55 Start-Ups.<br />

Mit dem Aktionscode <strong>Beschaffung</strong><strong>aktuell</strong>4U<br />

ist das T4M-Ticket für Sie kostenfrei! Zum<br />

Einlöse n geben Sie den Code einfach bei der<br />

Ticketbestellung ein:<br />

www.t4m-expo.de/aktionscode<br />

Anbieter. Bei einem High-End-Gerät, bei dem<br />

es darauf ankommt, sich im Markt zu differenzieren,<br />

spielen Innovation und Qualität eine<br />

größere Rolle als bei einem Gerät aus der<br />

Middle- oder Low Range, bei dem der Fokus<br />

dann doch eher auf den Kosten liegt.“<br />

Ein wachsender Trend im Healthcare-Markt<br />

ist der Aufbau digitaler Geschäftsmodelle.<br />

Auch hierfür gelte es, die passenden Lieferanten<br />

zu finden, so Guido Willmann. „Im<br />

Bereich Imaging, zum Beispiel bei der Radiografie,<br />

werden Bilder erzeugt, die sich digital<br />

verkaufen oder archivieren lassen. Eine<br />

Beatmung oder eine Anästhesie dagegen<br />

lässt sich nicht so ohne Weiteres abbilden.<br />

Hier sind wir dabei, mithilfe von Apps und Algorithmen<br />

digitale Lösungen zu entwickeln,<br />

um Ärzte besser unterstützen zu können.<br />

Und natürlich brauchen wir auch hier die<br />

richtigen Lieferanten mit dem entsprechenden<br />

Know-how, die uns vor allem bei der Entwicklung<br />

der entsprechenden Software unterstützen<br />

können.“<br />

Supply-Chain-Plattform bei Drägerwerk<br />

Die Drägerwerk AG hat darüber hinaus vor<br />

zwei Jahren aus dem globalen Einkauf und<br />

der globalen Produktion eine internationale<br />

Supply-Chain-Plattform gegründet, um ihre<br />

Logistikmodelle zu optimieren und zu harmonisieren<br />

und unter anderem die Lieferanten<br />

digital einzubinden. „Das Ziel ist ein kontinuierlicher<br />

digitaler Fluss aller Dokumente ohne<br />

Medienbrüche“, erläutert Willmann. Die ersten<br />

Projekte dazu würden bereits umgesetzt.<br />

Dabei wird z. B. ein Service Provider involviert,<br />

über dessen Plattform die Lieferanten angebunden<br />

und alle Dokumente ausgetauscht<br />

werden, wobei die Mitarbeiter bei Dräger<br />

weiterhin alle gewohnten Transaktionen im<br />

eigenen SAP nutzen können. Weitere Projekte<br />

zum umfangreichen Nutzen von Pendelverpackungen<br />

und Optimierungen im Inbound<br />

Transportmanagement sind ebenfalls aus der<br />

Supply-Chain-Plattform gestartet worden.<br />

Auch bei Heine Optotechnik ist die Digitalisierung<br />

ein großes Thema. „Die Digitalisierung<br />

im Einkauf ist ein wichtiges Projekt bei<br />

uns im Unternehmen“, erläutert Ralf Kriegbaum.<br />

„Unser ERP-System verschickt automatische<br />

Bestellungen an den Lieferanten, jedoch<br />

derzeit noch ohne direkte Anbindung zu<br />

diesem. Um dieses Thema jedoch in Zukunft<br />

strukturiert anzugehen, haben wir im letzten<br />

Jahr eine Roadmap zur Digitalisierung des<br />

Einkaufs entworfen, deren Etappenplanung<br />

dann Schritt für Schritt umgesetzt wird. Ausgehend<br />

von der Ist-Analyse wurden dazu de-<br />

taillierte Anforderungen an den <strong>Beschaffung</strong>sprozess<br />

mit entsprechendem Hardwareupgrade<br />

definiert.“<br />

Einkaufsgemeinschaften<br />

Als Reaktion auf knapper werdende Gesundheitsbudgets<br />

schließen sich immer mehr<br />

Krankenhäuser zu Einkaufsgemeinschaften<br />

zusammen, sowohl national als auch international<br />

– ein Trend, der auch den Kostendruck<br />

auf die Hersteller erhöht. „Es gibt immer häufiger<br />

große Ausschreibungen, bei denen ein<br />

ganzes Land für bestimmte Modalitäten einen<br />

Tender ausschreibt“, so Guido Willmann.<br />

„Wenn die Verhandlungen dann nicht mit<br />

den Ärzten, sondern mit der Einkaufskooperation<br />

geführt werden, dann werden Aufträge<br />

häufig weniger über Features oder Serviceleistungen,<br />

sondern insbesondere über den<br />

Preis vergeben.“<br />

Ulrike Dautzenberg, Wiesbaden<br />

Hintergrund<br />

Medizinprodukteverordnung<br />

Am 26. Mai 2020 endet die Übergangsfrist für<br />

die neue europäische „Medical Device Regu -<br />

lation“ (MDR) und die bestehenden Medizinprodukterichtlinien<br />

werden ersetzt.<br />

Mit der MDR wird ein vollständig überarbeitetes<br />

Regulierungssystem eingeführt. Dies erfordert<br />

nicht nur eine Neuzertifizierung von hunderttausend<br />

vorhandenen Medizinprodukten,<br />

sondern auch eine Neubenennung der Zertifizierungsstellen<br />

für Medizinprodukte (Benannte<br />

Stellen) in der gesamten EU. Der Prozess der<br />

Neuzertifizierung dauert in der Regel für jedes<br />

Produkt mindestens sechs Monate. Gleichzeitig<br />

muss eine Zertifizierung des Qualitätsmanagementsystems<br />

des jeweiligen Herstellers<br />

erfolgen.<br />

Für die Neuzertifizierung der Bestandsprodukte<br />

höherer Klassen besteht die größte Herausforderung<br />

nach BVMed-Ansicht darin, dass<br />

von bisher 55 bestehenden Benannten Stellen<br />

in Europa derzeit nur neun (Stand Januar<br />

2020) unter der neuen Verordnung notifiziert<br />

wurden und somit Medizinprodukte nach der<br />

MDR zertifizieren dürfen. Dadurch entsteht ein<br />

enormer Engpass bei der MDR-Zertifizierung<br />

der Produkte, aber auch bei der Qualitäts -<br />

management-Zertifizierung der Hersteller.<br />

Alle Informationen zum neuen Rechtsrahmen<br />

gibt es im BVMed-Portal unter<br />

www.bvmed.de/mdr.<br />

26 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 27


MANAGEMENT<br />

ABB und Amazon Business – Let´s write the future. Together<br />

Einfach machen – erfolgreich im Einkauf<br />

Ende vergangenen Jahres erhielt der Einkauf von ABB im Rahmen der internationalen Konferenz ABX (Amazon<br />

Business Exchange ) den ersten sogenannten Visionary-Award. Daniel Stumm und Sven Eisel, die maßgeblichen Treiber<br />

der Implementierung , sprachen mit <strong>Beschaffung</strong>-<strong>aktuell</strong>-Redakteurin Sabine Schulz-Rohde über ihr Erfolgsrezept.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Herzlichen Glückwunsch,<br />

zum Visionary-Award von Amazon<br />

Business. Können Sie kurz zusammenfassen,<br />

wofür Sie ausgezeichnet wurden?<br />

Sven Eisel: Wie der Name Visionary-Award<br />

schon sagt, haben wir ihn wirklich dafür bekommen,<br />

dass wir schon sehr früh eine Vision<br />

hatten, uns dem Thema Amazon Business zu<br />

widmen. Nachdem die B2B-Plattform Anfang<br />

Dezember 2016 in Deutschland live gegangen<br />

ist, haben wir bereits im Februar 2017 die<br />

ersten Gespräche geführt – damals noch mit<br />

unserem Global Head Indirect Spend, Dr. Armin<br />

Ploetz. Amazon Business verfolgt einen<br />

sehr kundenzentrierten Ansatz und Kunden-<br />

Feedback ist ihnen für die Entwicklung von<br />

neuen Features sehr wichtig. Viele unserer<br />

Ideen und Anregungen wurden dann auch<br />

umgesetzt, wie zum Beispiel das Guided Buying<br />

und die Sperrung einzelner Kategorien. So<br />

waren wir oftmals einer der ersten Kunden,<br />

denen neue Funktionen zur Verfügung gestellt<br />

wurden.<br />

Unsere Vision war es, gemeinsam mit<br />

Amazon Business einen Mehrwert für unser<br />

Unternehmen zu schaffen. Auf der anderen<br />

Seite hat natürlich auch Amazon Business<br />

von unserer Zusammenarbeit profitiert<br />

und so den Weg für nachfolgende Kunden<br />

bereitet.<br />

„Wir treiben das Thema auch<br />

international voran.<br />

Dabei gilt es, in jedem Land<br />

spezielle Gegebenheiten zu<br />

berücksichtigen . In China nutzen<br />

wir ähnliche Konzepte mit einem<br />

chinesischen Lieferanten.“<br />

Sven Eisel<br />

Auf der ABX in London ist uns erst wieder bewusst<br />

geworden, dass wir viele Lösungen in<br />

Amazon Business, die mittlerweile als selbstverständlich<br />

hingenommen werden, mit auf-<br />

Die Macher im Indirekten<br />

Einkauf von ABB (v. r.):<br />

Daniel Stumm<br />

und Sven Eisel.<br />

Bild: sas<br />

28 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


C-TEILE-MANAGEMENT<br />

gebaut haben. Da haben wir mit den Kollegen<br />

echte Pionierarbeit geleistet.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Dazu gehörte ja durchaus<br />

eine gehörige Portion Mut, einen Anbieter,<br />

den man bislang nur aus dem privaten<br />

Business her kannte, ins eigene Unternehmen<br />

zu holen …<br />

Daniel Stumm: Für uns war es keine Frage des<br />

Mutes. Wir leben in einer Zeit des Wandels. In<br />

der Schweiz beispielsweise kann ich als Verbraucher<br />

schon wählen, ob ich meine Brötchen<br />

an der Kasse selber scannen und zahlen<br />

oder nach wie vor zu einer Kassiererin gehen<br />

möchte. Und diesen Service wollen wir auch<br />

im Business bieten.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt war das interne<br />

Marketing. Mit der Nachricht: „Ihr könnt jetzt<br />

bei Amazon einkaufen!“ konnten wir bei unseren<br />

internen Kunden punkten.<br />

Eisel: Der Einkauf wird unter anderem an zwei<br />

Dingen gemessen: Kostenreduktion und Service.<br />

Letzteres gerade im indirekten Bereich.<br />

Für uns heißt das, dass wir unseren Kunden<br />

die Möglichkeit geben müssen, schnell zu<br />

agieren, gerade bei kleinen Bedarfen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Verwenden Sie Amazon<br />

Business nur für Deutschland oder für das<br />

gesamt e Unternehmen?<br />

Stumm: Wir haben Amazon Business auch in<br />

Österreich, Italien, Spanien und den USA im<br />

Einsatz und jetzt auch bei ABB in der Schweiz<br />

lanciert. Das hat ein bisschen länger gedauert.<br />

Ich glaube, dass wir eines der ersten Unternehmen<br />

in der Schweiz sind, die die Plattform<br />

nutzen. Davor hatten wir dort Probleme<br />

mit der <strong>Beschaffung</strong> von Büchern, denn in der<br />

Schweiz gibt es keinen Bücherversand. Deswegen<br />

hatten wir einen deutschen Lieferanten.<br />

Und weil die Lieferung über die Grenze<br />

Daniel Stumm<br />

Global Head für Indirect Materials & Services<br />

bei ABB. Er leitet ein globales Team für<br />

indirekte <strong>Beschaffung</strong> mit Ausgaben von mehr<br />

als 4 Milliarden USD pro Jahr.<br />

Sven Eisel<br />

Die Männer<br />

Prokurist, GBS Procurement & Logistics, Lead<br />

Procurement & Logistics Business Partner<br />

Germany Hub – Deutschland, Österreich und<br />

Slowenien, Lead Procurement & Logistics<br />

Business Partner France Hub – Frankreich,<br />

Belgien , Niederlande und Luxemburg bei ABB<br />

musste, kam sie spät. Amazon hat uns dieses<br />

Problem gelöst. Die Bücher kommen jetzt innerhalb<br />

von zwei Tagen auch in die Schweiz.<br />

Wir treiben das Thema auch international voran.<br />

Dabei gilt es in jedem Land spezielle Gegebenheiten<br />

zu berücksichtigen. Hier stehen<br />

wir Amazon Business als Partner zur Seite,<br />

geben neue Denkanstöße und kontinuierlich<br />

Feedback . Das ist auch ein Grund, warum wir<br />

den Award erhalten haben. In China nutzen<br />

wir ähnliche Konzepte mit einem chinesischen<br />

Lieferanten.<br />

„Am Anfang war der Austausch<br />

sehr intensiv. So konnten wir<br />

Amazon Business gut vermitteln,<br />

was wir als Industriekunde<br />

benötigen .“<br />

Daniel Stumm<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie verlief die Einführung<br />

von Amazon Business bei ABB?<br />

Eisel: Im Februar 2017 haben wir uns erstmals<br />

mit Amazon Business zusammengesetzt.<br />

Mit dabei war auch Florian Böhme, der<br />

die DACH-Region von Amazon Business verantwortet.<br />

Von Anfang an war die Awareness<br />

auch auf der Seite von Amazon-Business vorhanden,<br />

dass das wirklich eine gute Zusammenarbeit<br />

werden kann und wir gemeinsam<br />

etwas voranbringen können.<br />

Stumm: Wir arbeiten immer noch sehr eng<br />

mit Amazon Business zusammen, gerade am<br />

Anfang war der Austausch sehr intensiv. So<br />

konnten wir Amazon Business gut vermitteln,<br />

was wir als Industriekunde benötigen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Ein Beispiel?<br />

Eisel: Ein relativ einfaches Thema ist zum Beispiel<br />

die Rechnungsnummer: Wer SAP nutzt,<br />

hat dafür nur eine limitierte Anzahl von<br />

Zeichen zur Verfügung. Die Rechnungsnummern<br />

von Amazon sind aber länger. Wenn<br />

diese Rechnung von der OCR-Software erkannt<br />

werden soll, entstehen Probleme bei<br />

der Zuordnung.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie ist denn das Problem<br />

mit Rechnungsnummern gelöst worden?<br />

Eisel: Amazon Business arbeitet bereits an einer<br />

Lösung. Industriekunden sind anspruchsvoll<br />

– Amazon lernt aber grundsätzlich<br />

schnell. Für uns haben wir eine Lösung mit<br />

unserem Scan-Dienstleister gefunden.<br />

Stumm: Ein anderes interessantes Thema ist<br />

die Frage nach der Kostenentwicklung: Wie<br />

entwickelt sich der Preis, wenn man mehr Vo-<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 29


MANAGEMENT<br />

lumen über die Plattform beschafft. Bis jetzt<br />

wird in erster Linie der Tail-Spend; the tail of<br />

the tail, wie wir sagen, bestellt. Daneben haben<br />

wir natürlich nach wie vor Kataloge, weil<br />

wir dort das Pricing unter Kontrolle haben.<br />

Amazon Business bietet bereits sehr gute<br />

Preise – was einmal mehr entscheidend ist,<br />

um sich auf dem Markt durchzusetzen.<br />

Daneben sehen wir auch, dass Lieferanten,<br />

zum Beispiel für Büromaterial, sich mehr und<br />

mehr an Amazon orientieren und einen besseren<br />

Service bieten. So treibt Amazon auch<br />

den Wettbewerb, was für die Kunden sehr<br />

spannend ist.<br />

„Um die Vision einer skalierten<br />

<strong>Beschaffung</strong> in der heutigen<br />

Welt zu verwirklichen, um den<br />

Erwartungen der Anwender<br />

gerecht zu werden, hat ABB das<br />

Amazon-Business-Konto auf<br />

über 42 juristische Personen<br />

skaliert und konnte die Anzahl<br />

der Freitextbestellungen um<br />

bis zu zweistellige Beträge<br />

reduzieren . Gleichzeitig wurde<br />

die Zufriedenheit der<br />

Endbenutzer höht.“<br />

Florian Böhme, Director<br />

Amazon Business DACH,<br />

aus der Laudation auf der ABX<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Haben Sie interne Auflagen,<br />

welche Produkte gekauft werden dürfen?<br />

Oder darf im Prinzip eigentlich erst mal<br />

alles gekauft werden?<br />

Stumm: Bis auf gewisse Dinge, die besonderen<br />

Sicherheitsrichtlinien unterliegen, wie<br />

zum Beispiel die persönliche Schutzausrüstung,<br />

darf prinzipiell alles gekauft werden.<br />

Anfangs gab es Überlegungen, gewisse Angebote<br />

zu begrenzen, wie die IT beispielsweise.<br />

Jetzt haben wir auch das geöffnet und beobachten<br />

die Nutzung. Mit den Reports haben<br />

wir stets die Transparenz über das, was eingekauft<br />

wird. Diese Transparenz ist notwendig.<br />

Dann kann man auch mutig sein und Neues<br />

ausprobieren. Die Vorgehensweise entspricht<br />

unserer Philosophie und ist meiner Ansicht<br />

nach für die Zukunft wichtig.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Maßgeblich für den Erfolg<br />

sind durchgängige IT-Lösungen. Wie haben<br />

Sie die Anbindung an das Backend realisiert?<br />

Eisel: Ein durchgängiger digitaler Prozess ist<br />

sehr wichtig. Deswegen haben wir Amazon<br />

Business an unser bestehendes E-Procurement-Tool<br />

angebunden und voll integriert.<br />

Aber es hat sich wirklich auch gelohnt, denn<br />

jetzt haben wir einen komplett reibungslosen<br />

digitalen Prozess. Die Approvals können die<br />

Manager über das Handy, das Tablet oder<br />

über den Laptop bzw. PC geben. Der gesamte<br />

Prozess läuft reibungslos digital.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Also die Leute können<br />

sich jetzt aussuchen, wo sie bestellen?<br />

Stumm: Wir haben Amazon Business momentan<br />

vor allem für Spot Buying oder Tail-<br />

Spend, das heißt für Dinge, die wir nicht katalogisiert<br />

haben. Es besteht natürlich ein „Risiko“,<br />

dass jemand zum Beispiel sein Büromaterial<br />

über Amazon Business bestellt. Das<br />

wird aber durch unsere interne Organisation<br />

weitestgehend ausgeschlossen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie geht es weiter?<br />

Eisel: Wir werden mit Amazon Business natürlich<br />

weiterarbeiten. Es ist unser Interesse,<br />

weiter gemeinsam zu wachsen. Neben der<br />

sehr guten Logistik, erwarten wir als Kunde<br />

auch Einsparungen auf Produktebene. Daran<br />

arbeitet Amazon Business bereits.<br />

Stumm: Intern arbeiten wir gerade an einem<br />

Interface wie Google. Der User soll automatisch<br />

aus dem System die besten Such-Ergebnisse<br />

erhalten. Er kann sie sich anschauen,<br />

anklicken, auswählen, in den Einkaufskorb legen<br />

und eine Bestellung genehmigen lassen.<br />

Dazu wollen wir verschiedene Systeme in einem<br />

internen Katalog anbinden. Wir nennen<br />

das Agnostic User Interface und davon wird<br />

Amazon Business ein Teil. Der Anwender soll<br />

praktisch keinen Unterschied merken, ob er<br />

jetzt im Internet privat bestellt oder in der Firma.<br />

Daran arbeiten wir in den nächsten zwei,<br />

drei Jahren.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Mit einer Standardlösung?<br />

Stumm: Wir spezifizieren <strong>aktuell</strong> unsere Anforderungen.<br />

Natürlich gibt es Lösungen von<br />

den bekannten Anbietern. Davon lassen wir<br />

uns inspirieren und entsprechende Vorschläge<br />

machen. Das Portal muss dem ABB-Branding<br />

entsprechen und wir müssen es sehr<br />

einfach und schnell konfigurieren können.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was können Sie anderen<br />

Unternehmen als Lessons Learned mitgeben?<br />

Eisel: Einfach machen. Man sollte nicht warten,<br />

bis wirklich alles perfekt ist. Natürlich<br />

muss man auch mit Stolpersteinen rechnen.<br />

Aber uns war und ist das Thema so wichtig,<br />

dass wir gesagt haben, wir wollen den Weg<br />

gemeinsam mit Amazon Business gehen. Das<br />

ist anders als beim typischen deutschen Engineering,<br />

wo man von A bis B alles durchplant.<br />

Es gibt es viele Unternehmen, die erst mal<br />

schauen, wie sich ein Angebot von Amazon<br />

Business oder anderen entwickelt, und warten<br />

bis eine gewisse Marktreife erreicht wurde.<br />

Aber das entspricht nicht unserer Strategie.<br />

Wir möchten vorne mit dabei sein und<br />

Themen gemeinsam voranbringen.<br />

Stumm: Für mich war es, wie wir so schön sagen,<br />

ein No-Brainer. Wir können unser Leben<br />

vereinfachen und damit unserem End User<br />

was Schönes bieten. Also lass es uns einfach<br />

mal testen. Jeder kennt Amazon. Als ich im<br />

Vorfeld die Idee mit ein paar Usern besprochen<br />

haben, war die einstimmige Reaktion:<br />

Das wäre cool!<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie verändert die<br />

Digitalisierung den Einkauf?<br />

Stumm: Die Digitalisierung verändert alles im<br />

Einkauf. Bei uns arbeitet im Einkauf das Team<br />

„Digital Change Agent“ dediziert an Digita -<br />

lisierungsprojekten. Das hatten wir früher<br />

nicht. Langfristig wird die Anzahl der operativen<br />

Einkäufer zurückgehen oder ihr Aufgabenfeld<br />

wird sich ändern. Aber der strategische<br />

Einkauf bleibt wichtig und auch das Thema<br />

Sourcing. Allerdings wird das Sourcing zukünftig<br />

flexibler sein. Man braucht zwar nach wie<br />

vor Kategoriespezialisten, aber die Arbeit wird<br />

mehr auf Projektbasis laufen, und dafür benötigt<br />

man mehr Analysten. Außerdem muss ein<br />

Einkäufer ein Diplomat sein. Ob wir intern unsere<br />

Projekte verkaufen oder mit Lieferanten<br />

verhandeln, in jedem Fall ist Diplomatie gefragt.<br />

Gesucht sind Leute, die mit Daten arbeiten<br />

können, diese verstehen und so aufarbeiten<br />

können, dass sie andere überzeugen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Und das alles in einer<br />

Person?<br />

Stumm: Das geht alles nur im Team. Dabei<br />

kommt es auf die richtige Zusammensetzung<br />

an. Einkaufserfahrung ist wichtig, aber nicht<br />

ausschlaggebend – das klassische Verhandeln<br />

wird immer mehr abnehmen –, viel<br />

wichtiger ist, dass man Leute hat, die strategisch<br />

denken, sich mit Tools auskennen, gut<br />

in Analysen sind und vor allem im Verkaufen<br />

und im Stakeholder Management einen<br />

wertvollen Beitrag liefern. Wir wollen als Einkauf<br />

in der Champions League spielen und<br />

dafür brauchen wir motivierte Player, die mit<br />

Leidenschaft die Sache vorantreiben.<br />

Eisel: Wir treiben zurzeit verschiedene Digitalisierungsprojekte<br />

im Einkauf voran, gemeinsam<br />

mit unseren Mitarbeitern aber auch mit<br />

unseren externen Partnern. Gemäß unserer<br />

ABB Leitlinie „Let´s write the future. Together“.<br />

Das Interview führte Sabine Schulz-Rohde,<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>.<br />

30 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


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MANAGEMENT<br />

Factoring als Finanzierungsmodell für die Industrie<br />

Zahlungsziel: ein Tag<br />

Während Leasing das <strong>Beschaffung</strong>smanagement entlastet, zielt Factoring auf die Unterstützung des Lieferanten. Dieser<br />

verkauft seine Forderung an einen Factoring-Partner, der meist innerhalb eines Tages den gesamten Rechnungsbetrag<br />

abzüglich einer Gebühr ausgleicht. Reverse Factoring ist dagegen speziell für das <strong>Beschaffung</strong>smanagement ausgerichtet.<br />

Mit zunehmender Marktmacht<br />

setzen vor allem Großkunden oft<br />

immer längere Zahlungsziele<br />

durch. Im Extremfall kann das dazu führen,<br />

dass die letzte Rate erst nach Ablauf der<br />

gesetzlichen garantierten Gewährleistungsfrist<br />

bezahlt wird. Das hat Auswirkungen auf<br />

die Liquidität des Lieferanten. Dieser muss<br />

seine Services und Waren eine bestimmte Zeit<br />

vorfinanzieren beziehungsweise sein Kontokorrent<br />

beanspruchen, um Mitarbeiter und<br />

Vorlieferanten bezahlen zu können. Steigen<br />

seine Umsätze, steigt sein Finanzierungsbedarf<br />

– oft über die vereinbarte Kreditlinie<br />

hinaus. Gleichzeitig erhöht sich auch das<br />

Ausfall risiko; im schlimmsten Fall bis zu einer<br />

existenzbedrohenden Höhe. Factoring kann<br />

hier Abhilfe schaffen. Dabei verkauft der<br />

Lieferant seine Forderung an seinen Factoring-Partner,<br />

der umgehend den gesamten<br />

Rechnungsbetrag ausgleicht. Dieser ist ab<br />

sofort mit allen Rechten und Pflichten der<br />

Gläubiger des Kunden.<br />

Delkredere inklusive<br />

Kommt dieser seiner Zahlungsverpflichtung<br />

nicht nach, bleibt der Factoring-Anbieter auf<br />

seiner Forderung sitzen. Laut einer <strong>aktuell</strong>en<br />

Studie des Bundesverbands Factoring für den<br />

Mittelstand (BFM) aus dem Jahr 2019<br />

„Die Kosten liegen etwa im Skonto-Bereich“<br />

Interview mit Michael Parsiegla-Amato, Vice President Administration Factoring Grenke-Gruppe<br />

Michael Parsiegla-Amato ist bei Grenke Vice<br />

President Administration Factoring. Das Unternehmen<br />

mit Sitz in Baden-Baden ist heute in 32<br />

Ländern vertreten und seit 2019 im MDAX gelistet.<br />

Außer Factoring bietet Grenke auch Leasingund<br />

Bankdienstleistungen für Existenzgründer<br />

und Mittelstand.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wo überzeugt Factoring<br />

in der Praxis?<br />

Parsiegla-Amato: Factoring entlastet Unternehmen<br />

bei ihrem Forderungsmanagement<br />

und sorgt dafür, dass Liquidität planbar<br />

bleibt. Bei uns haben Kunden die Wahl, ob<br />

sie sämtliche Forderungen von Grenke betreuen<br />

lassen oder nur ausgewählte Debitoren<br />

oder Forderungen in bestimmter Höhe.<br />

Dafür haben wir einen einfachen und digitalen<br />

Workflow aufgebaut. Der Lieferant stellt<br />

seine Rechnung und lädt sie in unserem<br />

Online-Portal hoch. Wir bezahlen den Betrag<br />

innerhalb von 24 Stunden. Am nächsten Tag<br />

ist das Geld auf seinem Konto.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Welche Vorteile bietet<br />

Factoring im Gegensatz zu „klassischen“<br />

Finanzdienstleistern?<br />

Parsiegla-Amato: Da ist zuerst einmal der<br />

Servicefaktor. Statt banktypischer Bürokratie<br />

bieten wir einen persönlichen Ansprechpartner.<br />

In unserem Online-Portal legen wir<br />

großen Wert auf eine einfache Handhabung<br />

und Transparenz. Dazu kommen umfangreiche<br />

Services: Beispielsweise die Überwachung<br />

von Zahlungseingängen, die Betreuung<br />

des Forderungsmanagements und<br />

Mahnwesens sowie einen Forderungsausfallschutz.<br />

Darüber hinaus haben wir die<br />

Debitoren im Blick und geben frühzeitig<br />

Hinweise, wenn sich das Zahlungsverhalten<br />

ändert. Das ist echte Unterstützung im<br />

Tagesgeschäft.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie flexibel ist dieses<br />

Online-Portal für den Nutzer?<br />

Parsiegla-Amato: Das Portal bietet zuerst<br />

einmal in Echtzeit einen Überblick über alle<br />

Transaktionen – alte wie neue. Hier kann der<br />

Factoring-Nehmer aber auch noch Einfluss<br />

nehmen. Er kann für jeden Kunden individuelle<br />

Zahlungsziele vorgeben oder auch in laufende<br />

Mahnprozesse eingreifen. Er kann zum<br />

Beispiel jederzeit eine Mahnsperre setzen<br />

und seinen Kunden zur Klärung kontaktieren.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was kostet Factoring?<br />

Parsiegla-Amato: Da kann ich natürlich nur<br />

für Grenke sprechen. Wir legen alle Kosten<br />

vorab offen. Die hängen aber von vielen Faktoren<br />

ab, beispielsweise vom Gesamtumsatz<br />

und der Debitorenstruktur. Deshalb lässt<br />

sich das nur grob pauschal beantworten:<br />

Die Kosten liegen in etwa im Skonto-Bereich.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Sind Güter bzw. Branchen<br />

vom Factoring ausgeschlossen?<br />

Parsiegla-Amato: Über Factoring lassen sich<br />

grundsätzlich alle gewerblichen Güter inklusive<br />

Services verkaufen – von der Kaffee -<br />

maschine und dem Bürodrucker bis hin zur<br />

Praxiseinrichtung oder einer Produktionsmaschine.<br />

Grenke ist spezialisiert auf die<br />

Zusammenarbeit mit kleinen, mittelständischen<br />

Unternehmen. Wer sich nicht ganz<br />

sicher ist: Wir bieten eine Probezeit von drei<br />

Monaten, in denen große und kleine Kunden<br />

Factoring ausprobieren und im Zweifelsfall<br />

unkompliziert zurücktreten können.<br />

32 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


Bild: CrazyCloud/Stock.adobe.com<br />

Die Definition: „Revolvierende Übertragung von Forderungen eines<br />

Unternehmens vor Fälligkeit an ein Finanzdienstleistungsinstitut“.<br />

Bild: Gerhard Seybert/Stock.adobe.com<br />

Factoring erhöht die Liquidität durch schnellere Zahlungseingänge und<br />

schützt darüber hinaus vor Zahlungsausfällen.<br />

erwägen 18 Prozent der Entscheider in deutschen<br />

KMUs, ihre Liquidität in Zukunft durch<br />

Factoring zu erhöhen. Vor zwei Jahren waren<br />

es erst 14 Prozent. Interesse besteht vor allem<br />

in den Branchen Im- und Export (78 %), im<br />

verarbeitenden Gewerbe (69 %) sowie im<br />

Handel (58 %). Factoring ist dabei nicht mit<br />

dem oft negativ beleumundeten Inkasso zu<br />

vergleichen. Es kann im Gegenteil sinnvoller<br />

Bestandteil einer modernen Unternehmensfinanzierung<br />

sein. Außer einer höheren Liquidität<br />

und dem Schutz vor Ausfällen kann der<br />

Factoring-Nehmer ein längeres Zahlungsziel<br />

einräumen und aufgrund der verfügbaren<br />

Liquidität die Forderungen seiner Lieferanten<br />

umgehend bezahlen. Das bietet ihm im<br />

Einkauf die Möglichkeit, selbst Vorteile wie<br />

Skonti oder günstigere Konditionen auszuhandeln.<br />

Schon allein diese Einsparungen<br />

gleichen die Factoring-Gebühren oft aus.<br />

Darüber hinaus steigen durch die verbesserte<br />

Eigenkapitalquote Bonität und das Banken-<br />

Rating. Durch diese Vorteile befeuert, gibt es<br />

inzwischen deutschlandweit rund 250 Factoring-Anbieter,<br />

die 2018 gemeinsam 242 Mrd.<br />

Euro umgesetzt haben. Tendenz steigend: Die<br />

Zahl der Kunden ist in diesem Zeitraum um<br />

20 Prozent auf circa 43.830 Unternehmen<br />

gestiegen. Die Factoring-Branche wächst: Im<br />

ersten Halbjahr 2019 stiegen die Umsätze<br />

der Mitglieder des Deutschen Factoring-<br />

Verbands um rund 12 Prozent im Vergleich zu<br />

den ersten sechs Monaten im Vorjahr.<br />

Für die <strong>Beschaffung</strong>: Reverse-Factoring<br />

Die Anbieter haben inzwischen unterschiedliche<br />

Factoring-Angebote mit spezifischen<br />

Charakteristika ausgearbeitet. Zum Beispiel<br />

Import- und Export-Factoring, das die<br />

An forderungen und Risiken eines Grenzübertrittes<br />

abdeckt. Oder auch Full-Service-<br />

Factoring, bei dem der Kunde nicht nur einzelne<br />

<strong>Beschaffung</strong>sprojekte, sondern seine<br />

gesamte Debitorenbuchhaltung an den<br />

Factor auslagert. Ein Angebot, das vor allem<br />

auf KMUs zielt, die damit das Debitorenmahnwesen,<br />

die Zahlungskontrolle, sowie<br />

Inkasso und Rechtsverfolgung in die Hände<br />

eines professionellen Partners legen.<br />

Reverse Factoring legt dabei besonders stark<br />

zu: 2018 um 127 Prozent auf 4,5 Mrd. Euro.<br />

Dabei geht die Initiative zum Abschluss einer<br />

bankenunabhängigen Einkaufsfinanzierung<br />

nicht vom Lieferanten, sondern von dem<br />

Beschaffer aus. Damit sorgt der Käufer dafür,<br />

dass seine Lieferanten schnell ihr Geld<br />

bekommen (vom Factoring-Unternehmen)<br />

und zuverlässig produzieren können. Gleichzeitig<br />

kann er durch die verbesserten<br />

Zahlungskonditionen unter Umständen<br />

Skonti und Rabatte aushandeln. Grundlage<br />

ist ein Dreiervertrag zwischen Lieferanten,<br />

Abnehmer und Factoring-Anbieter.<br />

Der Autor<br />

Michael Grupp, freier Journalist in Stuttgart<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 33


MANAGEMENT<br />

Wie sich die Rolle der Supply-Chain-Planer verändert<br />

Vertrauen in KI lernen<br />

Durch den Einsatz von intelligenten Systemen wie KI hat und wird sich die<br />

Rolle der Supply-Chain-Planer verändern. Erfahren Sie, welche Auswirkung das<br />

gerade in Zeiten des Fachkräftemangels hat und wie KI hier helfen kann.<br />

So lange Unternehmen nicht bereit sind, Robotern zu vertrauen, wird es immer<br />

ein unerreichbares Maß an Produktivität und finanziellen Vorteilen geben.<br />

Noch nie war die Rolle des Supply-<br />

Chain-Planers strategisch so wichtig<br />

wie in der heutigen wettbewerbsintensiven<br />

globalen Wirtschaft. Und noch nie<br />

war diese Aufgabe so schwierig. Die Notwendigkeit,<br />

kontinuierlich optimale Kompromisse<br />

zwischen Service Levels und Rentabilitätszielen<br />

einzugehen, macht alte Planungsansätze<br />

und Tools<br />

obsolet. Aus diesem<br />

Grund befürworten<br />

internationale<br />

Branchenexperten<br />

nachdrücklich<br />

das<br />

„Systemdenken“<br />

Mauro Adorno<br />

und die Anwendung<br />

fortschrittlicher<br />

Simulationstechniken, wie sie üblicherweise<br />

eher im Gaming als in der traditionellen<br />

Betriebsplanung zu finden sind.<br />

Gleichzeitig akzeptieren immer mehr Unternehmen,<br />

dass die Orchestrierung der heutigen<br />

mehrstufigen, erweiterten und hochgradig<br />

reaktionsschnellen Supply Chains die kooperative<br />

Beteiligung von Interessengruppen<br />

„Die vielleicht größte Herausforderung für<br />

jede Supply- Chain-Führungskraft besteht<br />

darin, zu lernen, auf hoch entwickelte<br />

Planungssysteme zu vertrauen.“<br />

Bild: valentinakru/stock.adobe.com<br />

aus den Bereichen Vertrieb, Marketing, Finanzen,<br />

Operations und Executive Leadership erfordert.<br />

Dabei werden zunehmend auch externe<br />

Handelspartner einbezogen. Diese<br />

wachsende Einbeziehung der Interessengruppen<br />

und die Komplexität der Supply<br />

Chain bedeutet, dass im Vergleich zu vor zehn<br />

Jahren die meisten Unternehmen neben<br />

S&OP (Absatzplanung)<br />

andere Arten<br />

integrierter<br />

Planungsprozesse<br />

und fortschrittliche,<br />

automatisierte<br />

Planungswerkzeuge<br />

einsetzen.<br />

All dies hat Auswirkungen<br />

auf die<br />

Rolle des Planers. Supply-Chain-Planung ist<br />

erheblich anspruchsvoller geworden und erfordert<br />

eine Mischung aus technisch-analytischen<br />

Fähigkeiten und dem, was oft zu Unrecht<br />

als „weiche“ Kommunikations- und zwischenmenschliche<br />

Kompetenzen bezeichnet<br />

wird. Eine <strong>aktuell</strong>e, beispielhafte Stellenanzeige<br />

listet neben „Verhandlungs-, Kommunikations-<br />

und Präsentationsfähigkeiten“ zum<br />

Beispiel auch technische Kriterien wie APICSund<br />

Six-Sigma-Zertifizierung.<br />

Es überrascht nicht, dass es für Unternehmen<br />

immer schwieriger wird, solche Alleskönner<br />

zu rekrutieren. Einige behelfen sich damit,<br />

zwei Arten von Planern anzustellen: einen<br />

mit Analytics-Kompetenz und einen mit<br />

Kompetenzen in Kommunikation, Moderation<br />

und Verhandlung. Der Aufbau einer solchen<br />

Planer-Brigade kann für Unternehmen<br />

jedoch schnell kompliziert, teuer und ineffizient<br />

werden.<br />

Erfolgreichere Unternehmen hingegen lagern<br />

Aufgaben an die Technologie aus. Auch<br />

wenn zu erwarten ist, dass die Automatisierung<br />

auf diese Weise einige Aufgaben und<br />

Rollen ersetzen wird, werden die verbleibenden<br />

Aufgaben und Rollen weitaus attraktiver<br />

sein. In dem Bericht „Anticipating the Future<br />

of Supply Chain Work“ der Gartner-Community<br />

SCM World heißt es: „Anspruchsvolle<br />

Aufgaben, die Kreativität und Problemlösung<br />

erfordern, werden diejenigen ersetzen, die<br />

von geringem Wert, Routine und Alltäglichkeit<br />

geprägt sind.“<br />

Es braucht Vertrauen ins System<br />

Die vielleicht größte Herausforderung für jede<br />

Supply-Chain-Führungskraft besteht darin,<br />

zu lernen, auf hoch entwickelte Planungssysteme<br />

zu vertrauen, die anders als Tabellenkalkulationen<br />

und andere einfache Tools<br />

nicht transparent sind. Wie Seth Lippincot,<br />

Analyst bei Nucleus Research in seinem Bericht<br />

„Answer Inventar Complexity 2019“ darlegte,<br />

„kann es oft schwieriger sein, das Verhalten<br />

zu ändern als die Software zu ändern,<br />

und das Vertrauen in die Empfehlungen eines<br />

Tools aufzubauen, geschieht nicht über<br />

Nacht“.<br />

Die Wahl läuft darauf hinaus: Würden Sie lieber<br />

einen Überblick über das Innenleben Ihrer<br />

Supply-Chain-Software oder über Ihre<br />

Supply- Chain selbst haben? Solange die Unternehmen<br />

nicht bereit sind, die Hände vom<br />

Lenkrad zu nehmen, wird es immer ein unerreichbares<br />

Maß an Produktivität und finanziellen<br />

Vorteilen geben.<br />

Der Autor<br />

Mauro Adorno, Managing Director,<br />

ToolsGroup Europe, ist ein erfahrener<br />

Supply Chain Experte mit<br />

Schwerpunkt in den Branchen<br />

Internethandel , Automobilwirtschaft<br />

und Fertigungsindustrie.<br />

34 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 35


MANAGEMENT<br />

Strategische Transformation im Einkauf, Teil 1<br />

Wie sich der Einkauf bei der Schreiner<br />

Group zum strategischen Player entwickelt<br />

Wie übernimmt der Einkauf die Verantwortung für die Lieferketten auf Augenhöhe mit Entwicklung, Marketing<br />

und Produktion? Die Schreiner Group hat innerhalb von fünf Jahren diese strategische Transformation um -<br />

gesetzt. Mit einer Artikelserie werden die Schritte des Einkaufs bei der Schreiner Group nachgezeichnet und die<br />

zugrundeliegenden Erfolgskonzepte erläutert . Im ersten Artikel wird das grundlegende Verständnis der strate -<br />

gischen Transformation vorgestellt und der Prozess bei Schreiner aufgezeigt.<br />

IIm Strategischen Einkauf gehen Anspruch<br />

und Wirklichkeit häufig weit auseinander.<br />

In vielen Unternehmen gibt es<br />

eine Abteilung, die für strategischen Einkauf<br />

zuständig ist und auch entsprechend benannt<br />

ist. Häufig handelt es sich aber um<br />

strategische Scheinriesen, die aus der Entfernung<br />

strategieorientiert wirken und aus der<br />

Nähe betrachtet zum Strategie-Zwerg<br />

schrumpfen. In diesen Unternehmen gibt<br />

es vielfältige Instrumente zum strategischen<br />

Einkauf, beispielweise Lieferanten -<br />

bewertung, Warengruppenmanagement<br />

oder Total-Cost-Analysen. An folgenden Indikatoren<br />

erkennt man aber potenzielle Strategieschwächen:<br />

Phasen der Strategie Entwicklung im Einkauf der Schreiner Group .<br />

• Die kurzfristige, reaktive Kosten -<br />

optimierung dominiert.<br />

• Es gibt kaum einen Bezug zur Unternehmensstrategie.<br />

Der Einkauf ist bei der<br />

Formulierung der Unternehmensstrategie<br />

nicht ernsthaft beteiligt. Im Einkauf spielt<br />

Strategiekompetenz keine Rolle.<br />

• Zentrale Ausschreibungsprojekte<br />

beherrschen das Einkaufsgeschehen.<br />

• Firefighting-Mentalität prägt die Einkaufskultur:<br />

Wer mit Engagement Feuer löscht,<br />

ist der Held. Wer sich nachhaltig um eine<br />

Warengruppenstrategie kümmert und damit<br />

Probleme vermeidet, ist ein Faulenzer,<br />

weil er ja keine Feuer löscht.<br />

• Der Einkauf ist Dienstleister und arbeitet<br />

Bild:Schreiner Group GmbH & Co. KG, Oberschleißheim<br />

den verantwortlichen Abteilungen zu.<br />

Er ist in den frühen Phasen der Ent -<br />

wicklung bzw. der Bedarfsdefinition nicht<br />

integriert. Maverick Buying ist weit<br />

verbreitet .<br />

Strategische Transformation<br />

Die strategische Transformation richtet alles<br />

Denken und Handeln im Einkauf strategisch<br />

aus. So bedeutsam die operative Umsetzung<br />

für den Erfolg im Einkauf ist, dominiert die<br />

strategische Ausrichtung das Tagesgeschäft<br />

nach der Devise: Strategy first. In der Erfahrung<br />

mit erfolgreichen Transformationsprozessen<br />

haben sich drei Erfolgskonzepte herauskristallisiert:<br />

• Ganzheitlicher Strategieansatz: Ein ganzheitlicher<br />

Strategieansatz integriert alle<br />

strategischen Elemente des Einkaufs –<br />

über alle Standorte und alle Beteiligten –<br />

systematisch untereinander und mit der<br />

Unternehmensstrategie.<br />

• Evolutionärer Ansatz: Im Sinne eines agilen<br />

Managements muss die strategische<br />

Transformation schrittweise erfolgen. Ein<br />

Big Bang kann nicht gelingen. Das Strategiekonzept<br />

muss die evolutionäre Entwicklung<br />

unterstützen.<br />

• Change Management: Im Change Management<br />

wird die menschliche Dimension<br />

in der Veränderung gesteuert. Dies ist<br />

in der Regel herausfordernd, da die strategische<br />

Transformation nicht nur Verantwortungsbereiche<br />

von Mitarbeitern verändert,<br />

sondern auch grundlegende Denkund<br />

Verhaltensmuster aufbrechen will.<br />

Diese Erfolgskonzepte sollen in der Artikelserie<br />

am Beispiel der Schreiner Group, Ober-<br />

36 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


MANAGEMENT<br />

Das Buch<br />

Eine ausführliche<br />

Beschreibung der<br />

strategischen<br />

Transformation<br />

bei der Schreiner<br />

Group und einer<br />

Anleitung zur<br />

praktischen Umsetzung<br />

mit den<br />

drei Erfolgskonzepten<br />

findet sich<br />

in dem Buch Strategische Transformation im<br />

Einkauf: Fallstudie und Anleitung zur prak -<br />

tischen Umsetzung, Gerhard Heß, Manfred<br />

Laschinger, Springer/Gabler-Verlag 2019,<br />

ISBN 978–3–658–25539–8.<br />

Workshop:<br />

Das Institut für <strong>Beschaffung</strong>sstrategie veranstaltet<br />

regelmäßig Workshops, um Einkaufs -<br />

praktiker für die strategische Transformation<br />

im Einkauf fit zu machen:<br />

Zweitägiger Workshop zur Entwicklung des<br />

Strategischen Einkaufs und der Supply-Strategie<br />

auf Basis der 15M-Architektur, nähere<br />

Information : www.beschaffungsstrategie.de<br />

schleißheim, konkretisiert werden. Die<br />

Schreiner Group hat in den Jahren 2012 bis<br />

2017 die strategische Transformation im Einkauf<br />

durchlaufen. Die Ausgangslage im Jahr<br />

2012 war ähnlich der oben beschriebenen Situation<br />

zur Strategieschwäche. Im Jahr 2017<br />

ist sie nach erfolgreicher Transformation –<br />

d. h. nicht, dass nun alles perfekt ist – ins Finale<br />

des BME-Innovationspreises eingezogen.<br />

Geschätzter Business Partner als Vision<br />

Die Schreiner Group ist ein mittelständisches,<br />

international tätiges Familienunternehmen<br />

der druck- und folienverarbeitenden Industrie.<br />

Das Produktportfolio umfasst unter anderem<br />

innovative Funktionsetiketten, RFID-<br />

Etiketten oder gedruckte Elektronik. Besondere<br />

Stärke der Schreiner Group ist die Kundenvertrautheit.<br />

Im Jahr 2016 wurden 2,1 Mrd.<br />

Etiketten und Funktionsteile gedruckt und<br />

damit 170 Mio. Euro Umsatz erzielt.<br />

Bei der Schreiner Group wird als Ziel der strategischen<br />

Transformation die Vision geboren,<br />

den Einkauf zum „Geschätzten Business Partner“<br />

zu entwickeln. Nach dieser Vision richtet<br />

der Einkauf die Lieferkette strategisch aus. Er<br />

Die Vision<br />

„Geschätzter Business Partner “<br />

bei der Schreiner Group<br />

• Verantwortung der Lieferantenschnittstelle<br />

und der Supply-Strategie<br />

• Bündelung der Anforderungen aller Stakeholder<br />

• Repräsentant der Versorgung in der Unternehmensstrategie<br />

• Betreuung der Schnittstellenprozesse mit<br />

den Lieferanten<br />

• Verantwortung für Compliance, Nachhaltigkeit<br />

und Risikomanagement in der Lieferkette<br />

• Verantwortung für Ausschreibungen<br />

• Geschätzt im Sinne wertgeschätzt<br />

bündelt die Anforderungen aller Beteiligten an<br />

der Lieferantenschnittstelle und verknüpft bidirektional<br />

(!) die Einkaufs- mit der Unternehmensstrategie.<br />

„Geschätzt“ bedeutet, dass die<br />

anderen Abteilungen die Leistung des Einkaufs<br />

für ihre Aufgabe wertschätzen und deshalb<br />

gerne in Anspruch nehmen. (zur Vision<br />

„Geschätzter Business Partner“ vgl. Kasten)<br />

Prozess der strategischen Transformation<br />

Die Schreiner Group startete die strategische<br />

Transformation im Jahr 2012 mit dem Übergang<br />

der Geschäftsführung von der zweiten<br />

auf die dritte Generation der Familie Schreiner.<br />

Die Distanz zwischen der Vision des „geschätzten<br />

Business Partners“ und der Ausgangssituation,<br />

die dem oben beschriebenen<br />

Szenario „Strategieschwäche“ entsprach,<br />

könnte nicht größer sein. Ein Einkauf ohne<br />

wesentliche Strategiekompetenz kann zu<br />

strategischen Fragestellungen nichts beitragen<br />

und wird deshalb auch nicht beteiligt.<br />

Damit hat er auch keine Möglichkeit seine<br />

Strategiekompetenz zu entwickeln. Dies ist<br />

offenkundig ein Zirkel, der schwer zu durchbrechen<br />

ist. Verstärkt wurde das Problem dadurch,<br />

dass in der Ausgangssituation ursprünglich<br />

niemand – auch nicht der Einkauf<br />

– darin ein Problem sah. Eine so weitgehende<br />

Transformation ist nicht in einem Schritt<br />

möglich. Vielmehr entwickelte sich die Transformation<br />

in vier Phasen (vgl. Bild):<br />

• Phase 1: Transparenz und Strukturen<br />

schaffen (2012–2013): Es wurden zunächst<br />

Strukturen im Einkauf geschaffen,<br />

die die Kompetenzentwicklung förderten.<br />

Darüber hinaus half die Realisierung von<br />

Quick Wins, die Reputation des Einkaufs im<br />

Unternehmen zu stärken. Phase 1 ist Gegenstand<br />

des zweiten Artikels dieser Serie.<br />

• Phase 2: Einkaufsmanagement professionalisieren<br />

(2013–2016): Es wird schrittweise<br />

ein systematischer Strategischer<br />

Einkauf aufgebaut mit Elementen wie Einkaufsstrategie,<br />

Warengruppen- und Lieferantenstrategien<br />

sowie Prozess- und Systemoptimierungen.<br />

Basiskonzept ist die<br />

15M-Architektur der Supply-Strategie. Mit<br />

Hilfe des Reifegradmanagements werden<br />

evolutionäre Verbesserungsprozesse gesteuert.<br />

Phase 2 mit den grundlegenden<br />

Konzepten wird im dritten Artikel vorgestellt.<br />

• Phase 3: Integration in die Unternehmensstrategie<br />

vorantreiben (seit 2016): Der Einkauf<br />

ist zu Beginn der Phase in den Wertschöpfungsprozessen<br />

bereits gut verankert.<br />

Mit der Neuentwicklung der Unternehmensstrategie<br />

wird der Einkauf vertieft<br />

in die Wertgenerierung des Unternehmens<br />

integriert.<br />

• Phase 4: Entwicklung in Richtung Industrie<br />

4.0 (seit 2017): In Phase 4 setzt sich Phase<br />

3 fort. Allerdings gewinnen Industrie-4.0-<br />

Anwendungen verstärkt an Bedeutung.<br />

Dies hat erhebliche Konsequenzen für den<br />

Einkauf, der sich unter anderem mit neuartigen<br />

Geschäftsmodellen und Projektmanagementaufgaben<br />

vertraut machen<br />

muss. Phasen 3 und 4 werden im vierten<br />

Artikel ausgeführt. Redaktionsschluss der<br />

Fallstudie ist Mitte 2017.<br />

Das Change-Management zur strategischen<br />

Transformation zieht sich über die gesamte<br />

Entwicklung hin und soll im fünften Artikel<br />

der Serie beschrieben werden.<br />

Die Autoren<br />

Prof. Dr. Gerhard Heß, TH Nürnberg<br />

Georg-Simon-Ohm, Professur für<br />

Supply Management und Leiter<br />

Institut für <strong>Beschaffung</strong>sstrategie<br />

Manfred Laschinger, Einkaufsleiter,<br />

Schreiner Group GmbH & Co. KG<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 37


MANAGEMENT<br />

Expertengespräch mit Ninian Wilson, SCM Director der Vodafone Gruppe und CEO der Vodafone Procurement Company<br />

Supercharging mit KI und Automatisierung<br />

„<br />

Ninian Wilson, SCM Director der Vodafone Gruppe und CEO der Vodafone Procurement Company, spricht im Interview über<br />

die digitale Transformation der weltweiten <strong>Beschaffung</strong> und insbesondere in seinem Unternehmen.<br />

„Unser SCM Control Centre<br />

liefert mithilfe von digitaler<br />

Analytik höchste Transparenz<br />

für die <strong>Beschaffung</strong>sprozesse<br />

und steigert so die Leistungs -<br />

fähigkeit und Korrektheit.“<br />

Ninian Wilson, Vodafone<br />

Bild: Vodafone<br />

Ninian Wilson ist CEO der Vodafone Procurement Company, bei der jetzt 400 Mitarbeiter tätig<br />

sind, bei der Gründung vor gut zehn Jahren waren es sechs. Im laufenden Geschäftsjahr wurden<br />

rund 83 Prozent der <strong>Beschaffung</strong> für die Vodafone Gruppe von Luxemburg aus durchgeführt.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Mr. Wilson, wie haben<br />

sich <strong>Beschaffung</strong> und der Finanzbereich generell<br />

während der letzten Jahre verändert?<br />

Wilson: Ich sehe da drei Hauptfaktoren: Der<br />

wichtigste ist sicher die digitale Transformation,<br />

die Procurement operational grundlegend<br />

verändert hat. <strong>Beschaffung</strong> arbeitet damit<br />

sehr viel schneller und einfacher. Genauso<br />

wichtig – nicht nur im Procurement, sondern<br />

bei allen Untenehmensaktivitäten – ist die<br />

Mind-Set-Verlagerung vom Preis hin zu Kosten.<br />

Die Zusammenarbeit mit strategischen<br />

Zulieferern ist heute sehr viel enger als in der<br />

Vergangenheit und wir diskutieren mehr<br />

über Kosten als Preise. Zudem sind wir sehr<br />

eng in die Planungsprozesse der Zulieferer<br />

eingebunden und sie sind ihrerseits ein integraler<br />

Bestandteil unserer Supply Chain. Risk<br />

Management ist der dritte wichtige Faktor,<br />

um sich gegen extreme geopolitische Veränderungen<br />

zu wappnen, etwa den Brexit, US-<br />

Strafzölle oder Cyber-Sicherheitsrisiken. Das<br />

Management solcher Risiken hat bei internationalen<br />

Topunternehmen höchste Priorität.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Gibt es in Ihrem Unternehmen<br />

Besonderheiten und Unterschiede?<br />

Wilson: Vodafone ist von den genannten Faktoren<br />

genauso betroffen. Um ein Beispiel dieses<br />

neuen Mind Sets zu geben: Wir haben in<br />

Luxemburg vor drei Jahren ein „Design to<br />

Cost Lab“ aufgebaut, in dem ein D2C-Team<br />

bestimmte Hardware-Elemente, die wir kaufen,<br />

auf tatsächliche Kosten hin überprüft.<br />

Die so gewonnenen Informationen setzen<br />

wir nicht nur bei Verhandlungen ein, sondern<br />

auch, um enger mit den Zulieferern zusammenzuarbeiten.<br />

Wir schätzen, dass wir durch<br />

diese Initiative mindestens eine Milliarde<br />

Euro an zusätzlicher Liquidität freisetzen.<br />

Eine wesentliche Besonderheit gibt es bei<br />

uns: Unser SCM (Supply Chain Management)<br />

Control Centre, das mit digitaler Analytik<br />

höchste Transparenz für die <strong>Beschaffung</strong>sprozesse<br />

liefert und zudem die Leistungsfähigkeit<br />

und Korrektheit enorm steigert. Engpässe<br />

und andere Probleme werden schnellstens<br />

erkannt, zusätzlich nötige Investitionen<br />

oder Trainingsmaßnahmen identifiziert. Unser<br />

SCM Control Centre nutzt erfolgreich Software-Technologie<br />

von Celonis für Process<br />

Mining sowie Künstliche Intelligenz (AI) und<br />

Data Visualisation, um time-to-market, also<br />

die Produkteinführungszeiten, zu verkürzen<br />

und die <strong>Beschaffung</strong>skosten zu reduzieren. Es<br />

wurde kürzlich vom Wall Street Journal als<br />

„supercharging procurement with automation<br />

and AI“ beschrieben.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie wird sich das<br />

weiter entwickeln?<br />

Wilson: Die dramatischen geopolitischen Veränderungen<br />

sind eine enorme Herausforderung<br />

für internationales Procurement, also<br />

auch für uns. Wir arbeiten eng mit anderen<br />

Unternehmensfunktionen zusammen, um<br />

potenzielle Brüche in der Supply Chain auszuschließen.<br />

Unsere Digital Analytics sind von<br />

ganz entscheidender Bedeutung, was die Einschätzung<br />

von Risiken und die Bewertung<br />

unterschiedlicher Optionen angeht. Wir bauen<br />

unsere Analytics Plattform weiter aus, indem<br />

wir mehr und mehr externe Daten und<br />

Informationen in die Lösung aufnehmen. Dadurch<br />

wird nicht nur die Leistungsfähigkeit<br />

erhöht, sondern auch die Tragfähigkeit der<br />

möglichen Optionen.<br />

38 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


MANAGEMENT<br />

Ninian Wilson<br />

Der Mann<br />

2009 wurde der gebürtige Schotte, 51,<br />

IT-Procurement Director bei Vodafone, im<br />

November 2009 erhielt er seine Berufung in<br />

den Vorstand der Vodafone Procurement<br />

Company (VPC). Im März 2016 wurde er SCM<br />

Director der Vodafone Gruppe und CEO der<br />

VCP. Vor Vodafone war Ninian CPO bei Cable<br />

and Wireless plc, danach wechselte er zur<br />

britischen Royal Mail als Operations Director.<br />

Dort managte er eine der größten (privaten)<br />

Belegschaften in Großbritannien.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Was sind die Vorteile<br />

und Auswirkungen?<br />

Wilson: Vor allem Geschwindigkeit, Einfachheit<br />

und optimierte Entscheidungsfindung.<br />

Aber auch konkrete Ergebnisse: Die Rate fehlerfreier<br />

Bestellungen konnten wir von 73 auf<br />

96 Prozent steigern; die Kosten pro Order sanken<br />

von 2,70 auf 2,36 Euro, demnächst wollen<br />

wir 1,86 Euro erreichen. Generell konnten wir<br />

die <strong>Beschaffung</strong>skosten schon um etwa<br />

11 Prozent senken.<br />

Noch ein kleines Beispiel: Auch der Ablauf unserer<br />

Management Meetings hat sich geändert.<br />

Wir trennen uns immer stärker von<br />

„Auch der Ablauf unserer<br />

Management Meetings hat sich<br />

geändert. Wir trennen uns<br />

immer stärker von Powerpoint.<br />

Stattdessen nutzen wir Online-<br />

Dashboards.“<br />

Ninian Wilson, Vodafone<br />

Powerpoint. Stattdessen nutzen wir Online<br />

Dashboards, die Informationen realtime zeigen.<br />

Dadurch werden Diskussionen, Planungen<br />

und Entscheidungen besser und valider<br />

möglich.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Gab und gibt es da während<br />

des Transformationsprozesses keine Probleme<br />

und Reibungen?<br />

Wilson: Doch, natürlich. Zu Beginn der Transformation<br />

waren wir vom Ergebnis einiger<br />

Projekte für Machine Learning sehr enttäuscht,<br />

die haben wir dann schnell aufgegeben.<br />

Unsere Versuche, das Category Management<br />

online zu stellen, waren verfrüht, auch<br />

ein Wechsel hin zu Electronic Business Cards<br />

scheiterte bei der Umsetzung. Aber: Wir haben<br />

eine Unternehmenskultur bei Vodafone,<br />

die „trial and error“ erlaubt, vorausgesetzt,<br />

man lernt daraus. Ich finde es durchaus okay,<br />

wenn von zehn Projekten wenigstens sechs<br />

oder sieben zum Erfolg führen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Welche Fähigkeiten<br />

braucht das <strong>Beschaffung</strong>spersonal, um das<br />

Vodafone SCM Control Centre erfolgreich<br />

nutzen zu können?<br />

Wilson: Die nötigen Fähigkeiten orientieren<br />

sich an den Funktionen, also SCM Business<br />

Partner, Category Manager und Logistics Manager.<br />

Wir erwarten von allen Mitarbeitern,<br />

dass sie Business Partnering mit den anderen<br />

Unternehmensabteilungen verinnerlichen,<br />

unabhängig von ihrer Funktion. Im Klartext:<br />

Sie brauchen ein grundlegendes Verständnis<br />

für das Business, müssen Stakeholder identifizieren<br />

und priorisieren sowie nachhaltige<br />

Beziehungen aufbauen, um die Business Performance<br />

positiv zu treiben und Wertsteigerungen<br />

zu erzielen.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Das sind eher allgemeinere<br />

Skills. Was speziell ist für die Digital Analytics<br />

erforderlich und wie wird das gefördert?<br />

Wilson: Wir streben eine datenorientierte<br />

Kultur an, in der Problemlösungen, Entscheidungsfindung<br />

und Veränderungen grundlegend<br />

auf Daten und Informationen basieren.<br />

Dafür haben wir den Lehrplan #LoveData entwickelt,<br />

mit dem die Mitarbeiter ihre Fähigkeiten<br />

in Bereichen wie data-driven Mindsets,<br />

Data Visualisation, Machine Learning etc. auf<br />

Leistungsstufen zwischen Foundation bis<br />

Master optimieren können.<br />

Daneben haben wir die Vodafone University,<br />

die online über 10.000 funktionsübergreifende<br />

Kurse – bei individuellem Lerntempo – anbietet,<br />

sowohl mit eigenen Angeboten, als<br />

auch über Partner-Plattformen wie Linkedin<br />

Learning. Die SCM-Mitarbeiter haben Zugang<br />

zu allen Kursen der University. Und für Business<br />

Partnering bauen wir derzeit ein spezielles<br />

internes Trainer-Team auf – ein klarer Beleg<br />

für die Bedeutung dieser Fähigkeit im SCM.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie ist das Verhältnis<br />

zwischen <strong>Beschaffung</strong> und Finance?<br />

Wilson: Dieses Verhältnis ist bei uns sehr<br />

stark und gesund. In meiner Funktion als CEO<br />

der Vodafone Procurement Company berichte<br />

ich direkt an Margherita Della Valle, die Finanzchefin<br />

der Vodafone Gruppe. Dieses enge<br />

Verhältnis sorgt dafür, dass unsere Initiativen<br />

und das Change Management unproblematisch<br />

und reibungsfrei laufen. Damit können<br />

wir eng koordiniert Entscheidungen treffen<br />

und das Business forcieren. Darüber hinaus<br />

stehen wir aufgrund unserer zentralen<br />

Funktion in engem und ständigem Kontakt<br />

zu allen 24 internationalen Märkten, in denen<br />

die Vodafone Gruppe aktiv ist. Das bildet<br />

die Basis für höchste Effektivität und Effizienz.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Zurück zum Thema digitale<br />

Transformation. Wie weit schafft Voda -<br />

fone den Wandel aus eigener Kraft?<br />

Wilson: Wir schaffen das aus eigener Kraft<br />

und mit eigenen Mitteln. Aber wir nutzen regelmäßig<br />

Dienstleistungen der Berater der-<br />

Hackett Group, um sicherzustellen, dass wir<br />

nicht nur die richtigen Dinge tun, sondern de<br />

Dinge auch richtig tun. Bei unserem letzten<br />

Benchmarking durch The Hackett Group in<br />

diesem Jahr wurden wir darin bestätigt, dass<br />

wir auf dem richtigen Weg sind und dass unser<br />

Team über die Jahre hinweg eine fantastische<br />

Arbeit abgeliefert hat.<br />

Die Fragen stellte Sabine Schulz-Rohde<br />

Vodafone<br />

Das Unternehmen<br />

Mit rund 92.000 Mitarbeitern, 640 Millionen<br />

Mobilkunden, 21 Millionen Breitband-Kunden<br />

und 14 Millionen TV-Kunden gehört die britische<br />

Vodafone Gruppe zu den führenden Telekomund<br />

Technologie-Service-Anbietern weltweit.<br />

Gruppenumsatz 2018/19: 43,66 Mrd. Euro,<br />

davon werden 76 Prozent in Europa erzielt.<br />

Der Umsatz In Deutschland betrug 2018/19:<br />

10,3 Mrd. Euro (Bilanzdatum: 31. März 2019)<br />

Die Vodafone Gruppe führt pro Jahr rund<br />

800.000 Kauforder durch, mit einem Volumen<br />

von rund 25 Milliarden Euro im Geschäftsjahr<br />

2018/19. Weltweit arbeiten rund 900 festangestellte<br />

Mitarbeiter in der <strong>Beschaffung</strong>.<br />

Vodafone Procurement Company (VPC)<br />

Gründung 2008, Hauptsitz Luxemburg. In<br />

Luxemburg arbeiten rund 400 Mitarbeiter. Die<br />

VPC führt zentral 83 Prozent der gesamten<br />

<strong>Beschaffung</strong> für die Gruppe durch.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 39


MANAGEMENT<br />

Digitale Ausschreibungen rechtssicher managen<br />

Smartes Tendern<br />

Beim Tendermanagement hat die digitale Transformation schon Einzug ge halten: Zahlreiche<br />

Softwarelösungen, Web-basierte Portale und Managementtools wollen potenzielle Auftraggeber<br />

und Bieter zusammenbringen und ein reibungsloses Ausschreibungsverfahren ermöglichen.<br />

Doch gerade bei automatisierten Prozessen darf man die Vertragsbedingungen nicht aus den<br />

Augen verlieren.<br />

Es ist nur ein Buchstabe, der das Tendern<br />

vom Tindern, jener weitverbreiteten<br />

Partnersuche via Internet, unterscheidet.<br />

Und so groß die Unterschiede zwischen<br />

beiden Verfahren zunächst auch sein<br />

mögen – es gibt doch eine augenfällige<br />

Gemeinsamkeit : es geht um das Auffinden<br />

eines passenden Partners.<br />

Beim Tindern ist es nur ein Wischen nach<br />

links oder rechts, beim Tendern sind viele<br />

repetitive Schritte nötig, bis man den besten<br />

Partner gefunden hat: das Erstellen und<br />

Bereitstellen von Ausschreibungsunterlagen,<br />

die strukturierte Erfassung der Angebote, ein<br />

fundierter Tarifvergleich, die kaufmännische<br />

Verhandlung, das Vertragsmanagement und<br />

die gesamte Kommunikation mit den Bietern.<br />

Das Ausschreibungsmanagement ist damit<br />

ein geeignetes Anwendungsfeld für Automatisierung<br />

und Digitalisierung. Softwarelösungen<br />

und -tools überführen die immer wiederkehrenden<br />

manuellen Tätigkeiten in einen<br />

automatisierten Workflow.<br />

Standardisierte Schritte<br />

Das ist Segen für diejenigen, die ihre Prozesse<br />

schon standardisiert haben, und Fluch für<br />

diejenigen, bei denen die digitale Transfor -<br />

mation noch in den Kinderschuhen steckt.<br />

„Grundvoraussetzung für die Konfiguration<br />

von automatisierten Workflows ist die Standardisierung<br />

der Geschäftsprozesse und -abläufe“,<br />

betont Kadir Dindar, CEO der Siemens<br />

Digital Logistics GmbH, einem auf Logistikprozesse<br />

spezialisierten IT- und Consulting-<br />

Dienstleister mit Sitz in Frankenthal. Gelingt<br />

das Einziehen der Standards, sind deutlich reduzierte<br />

Bearbeitungszeiten der Lohn sowie<br />

transparente Informationen in Echtzeit und<br />

ohne Redundanzen für alle Beteiligten. „Bei<br />

einem unserer Kunden aus dem Logistikbereich<br />

konnte der Zeitaufwand für die Kalkula-<br />

tion komplexer Tarife mit größeren Datenmengen<br />

durch unser System von knapp<br />

einem Tag auf 30 Minuten reduziert werden“,<br />

berichtet Dr. Giovanni Prestifilippo, Ge -<br />

schäfts führer der PSI Logistics GmbH, einem<br />

Software-Spezialisten für die Transport- und<br />

Logistikbranche.<br />

Vertragsschluss und Vertragsfreiheit<br />

Der krönende Abschluss eines erfolgreichen<br />

Tenders, auf den das gesamte Verfahren abzielt,<br />

ist der Vertragsschluss. Dabei legt das<br />

ausschreibende Unternehmen verständlicherweise<br />

Wert darauf, dass seine eigenen Vertragsbedingungen<br />

zur Anwendung kommen.<br />

Doch auch bei digitalisierten Abläufen gilt eines<br />

der wichtigsten Rechtsprinzipien des<br />

deutschen Zivilrechts: die Vertragsfreiheit.<br />

Die Parteien sind – im Rahmen der geltenden<br />

„„Bei einem unserer Kunden [...]<br />

konnte der Zeitaufwand für die<br />

Kalkulation komplexer Tarife<br />

mit größeren Datenmengen [...]<br />

von knapp einem Tag auf<br />

30 Minuten reduziert werden.“<br />

Dr. Giovanni Prestifilippo<br />

Gesetze – frei darin, mit welchem Partner<br />

und mit welchem Inhalt sie einen Vertrag<br />

schließen. Anstatt nach dem Motto „Augen<br />

zu und durch“ durch den Ausschreibungsprozess<br />

zu hetzen, macht es auch für ausschreibende<br />

Unternehmen Sinn, die Vertragsbedingungen,<br />

Haftungsausschlüsse und Service-<br />

Level-Agreements von Anfang an offen zu<br />

kommunizieren. „Die elementaren Kriterien<br />

einer Geschäftsbeziehung, wie zum Beispiel<br />

Zahlungsziel und Zahlungsmodalitäten, werden<br />

so frühzeitig transparent gemacht und<br />

damit grundlegende vertragliche Hürden in<br />

der Schlussphase des Tendermanagements<br />

vermieden“, weiß Digitalisierungsexperte<br />

Dindar.<br />

„Der Vertragsschluss kann erheblich erleichtert<br />

werden, wenn die rechtlichen Fragen<br />

frühzeitig geklärt werden“, bestätigt Sandra<br />

Thörner, Leiterin Tendermanagement beim<br />

Personaldienstleister Randstad. „Ziel sollte es<br />

sein, die Problemfelder schon vor Beginn der<br />

Ausschreibung und Zusammenarbeit aus dem<br />

Weg zu räumen.“ So könne man sowohl rechtliche<br />

als auch praktische Alternativvorschläge<br />

rechtzeitig diskutieren und beschließen.<br />

Contractmanagement<br />

Die hinterlegten Konditionen, Restriktionen<br />

und Laufzeiten werden im automatisierten<br />

Tendermanagement als Contract- oder Vertragsmanagement<br />

bezeichnet und oft als reine<br />

Dokumentation abgetan. Doch gerade die<br />

Möglichkeit, alle Versionierungen jederzeit<br />

und überall durch alle am Bietverfahren Beteiligten<br />

einsehen zu können, trägt wesentlich<br />

zu einem reibungslosen Ablauf bei.<br />

„Insbesondere in Kontraktlogistikprojekten<br />

mit einem sehr hohen Grad an kundenindividuellen<br />

Prozess- und Haftungsanforderungen<br />

ist ein gutes Vertragsmanagement unab -<br />

dingbar“, sagt Siemens-Digital-Logistics-Chef<br />

Dindar . „Zudem besteht bei komplexen Vergaben<br />

von Logistikdienstleistung oftmals ein<br />

großer Bedarf an Nachverhandlungen und<br />

somit Vertragsänderungen, die dokumentiert<br />

werden müssen.“<br />

Nach Angaben der Hersteller stellen die auf<br />

dem Markt befindlichen Tools und Plattformen<br />

Möglichkeiten bereit, auch individuelle<br />

Vereinbarungen in die streng formalisierten<br />

Abläufe zu integrieren. „Zunächst werden die<br />

individuellen Absprachen digital erfasst“, be-<br />

40 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


schreibt PSI-Chef Prestifilippo das Verfahren.<br />

„Durch ein skriptähnliches Regelwerk, das im<br />

System hinterlegt ist, werden die Vereinbarungen<br />

dann in der Software berücksichtigt.“<br />

Werden Transportdienstleistungen ausgeschrieben,<br />

spielen Haftungsbeschränkungen<br />

eine große Rolle. Denn das Handelsgesetzbuch<br />

schützt und privilegiert Spediteure<br />

durch eine begrenzte Haftung, die der Verlader<br />

gerne ausschließen möchte. „Hier haben<br />

wir eine zweigeteilte Entwicklung: auf der einen<br />

Seite sind Anfragen auf dem Markt, die<br />

hochprofessionell sind und den rechtlichen<br />

und wirtschaftlichen Realitäten Rechnung<br />

tragen“, sagt Klaus Weiss, kaufmännischer<br />

Leiter der Fritz Gruppe, einem mittelständischen<br />

Logistikdienstleister aus Heilbronn.<br />

„Auf der anderen Seite werden nach wie vor<br />

„„Grundvoraussetzung für die<br />

Konfiguration von automa -<br />

tisierten Workflows ist die<br />

Standardisierung der Geschäftsprozesse<br />

und -abläufe.“<br />

Kadir Dindar<br />

Kadir Dindar, CEO der<br />

Siemens Digital<br />

Logistics GmbH.<br />

Bild: Siemens<br />

Dr. Giovanni<br />

Prestifilippo,<br />

Geschäftsführer der<br />

PSI Logistics GmbH.<br />

Bild: PSI Logistics<br />

Sandra Thörner,<br />

Leiterin Tendermanagement<br />

beim Personal -<br />

dienstleister Randstad.<br />

Bild : Randstad<br />

Klaus Weiss,<br />

kaufmännischer Leiter<br />

der Fritz Gruppe,<br />

Logistikdienstleister,<br />

Heilbronn.<br />

Haftungsbedingungen aufgerufen, die weder<br />

versicherbar noch wirtschaftlich tragbar<br />

sind.“<br />

Neben dem Haftungsregime des HGB stellen<br />

die Allgemeinen Deutschen Spediteurbedingungen<br />

(ADSp) in der Fassung von 2017 eine<br />

mögliche Vertragsgrundlage dar, die Verladerund<br />

Spediteursinteressen in Einklang bringen<br />

will. Und schließlich sind – Prinzip der Vertragsfreiheit<br />

– Haftungsbeschränkungen<br />

auch ganz individuell aushandelbar. „Sofern<br />

die Preise stimmen, können wir uns mit den<br />

Auftraggebern meist auch über die Haftungsbedingungen<br />

einigen“, berichtet Weiss aus<br />

der Praxis. „Falls aber bis Auftragsvergabe<br />

Haftungsbedingungen nicht änderbar sind,<br />

ist manchmal ein nicht abgegebener Tender<br />

besser als die Annahme eines Tenders mit unwirtschaftlichen<br />

oder existenzbedrohenden<br />

Klauseln.“<br />

Bei Ausschreibungen über Logistikdienstleistungen<br />

ist die Haftungsfrage einfacher, denn<br />

hier existiert keine gesetzliche Höchstgrenze.<br />

Logistikverträge sind sogenannte typengemischte<br />

Verträge, die Elemente von Transport-,<br />

Lager- und Dienst- sowie Werkverträgen<br />

enthalten. Speziell die logistische Dienstleistung<br />

ist von Gesetzes wegen nicht haftungsprivilegiert.<br />

An dieser für Verlader günstigen<br />

Ausgangslage wird bei Ausschreibungen<br />

nicht gerüttelt.<br />

Für die Personaldienstleisterbranche sagt<br />

Randstad-Ausschreibungsexpertin Thörner<br />

zur Frage der Haftungsübernahme: „Unser<br />

Ziel ist es, unsere Standardverträge mit den<br />

individuellen Kundenwünschen in Einklang<br />

zu bringen. Die Übernahme von rechtlichen<br />

Risiken wird dabei entweder im Pricing berücksichtigt<br />

oder ausgeschlossen.“<br />

Fazit: Sowohl beim Tendern als auch beim<br />

Tindern können Apps, Plattformen und Tools<br />

bei der Partnervermittlung helfen; ob man<br />

den richtigen Partner gefunden hat, zeigt sich<br />

später im realen Leben.<br />

Die Autorin<br />

Anja Falkenstein, Rechtsanwältin,<br />

Karlsruhe<br />

Bild: Fritz<br />

Kli. ma . schutz . sys . tem=<br />

klimafreundlich drucken<br />

und kopieren<br />

Mehr Informationen unter<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 41


Zur Logimat werden rund 65.000 Besucher erwartet. Jeder zweite kommt mit einer<br />

konkreten Investitionsabsicht.<br />

Bild: Euroexpo<br />

Auf der Trade World geht es beispielsweise um Multichannel-<br />

Strategien im B2B-Commerce und die Bedeutung von KI und<br />

Robotics für den modernen Handel.<br />

Bild: Euroexpo<br />

Messevorbericht<br />

Logimat lockt Intralogistiker ins Ländle<br />

Mit mehr als 1650 Ausstellern verzeichnet die Logimat einen neuen Rekord und ist komplett ausgebucht.<br />

Zu sehen sind Innovationen und Lösungen für eine intelligente Steuerung moderner Prozesse.<br />

Die Logimat wächst weiter: Jeder Quadratmeter<br />

der zehn Hallen plus Eingangsbereich<br />

und Galerie sind belegt. In den Hallen 1, 3, 5<br />

und 7 findet man wie immer die Maschinenund<br />

Anlagenbauer mit ihren Produkten und<br />

Lösungen zu Warehousing, Auftragskommissionierung<br />

und Versandfertigung. Dabei geht<br />

der Trend weg von Einzel- und Insellösungen<br />

hin zu ganzheitlichen Konzepten und skalierbaren<br />

Lösungen. Im Fokus stehen einheitlich<br />

gesteuerte Prozesse und Multi-Material-<br />

Handling.<br />

Die Fahrerlosen Transportsysteme (FTS)<br />

haben in der Intralogistik inzwischen einen<br />

so wichtigen Stellenwert erlangt, dass die<br />

Messeleitung sie in einem eigenen Ausstellungsbereich<br />

bündelt: Die autonomen Fahrzeuge<br />

und mobilen Transport- und Pickroboter<br />

sind jetzt in Halle 2 zu sehen. Weitere Hersteller<br />

von Flurförderzeugen, Anbaugeräten<br />

und Verladetechnik bauen ihre Stände in den<br />

Hallen 7, 9 und 10 auf. Ob Stapler, Förderzeuge,<br />

Handlingsysteme oder Fahrerassistenzsysteme<br />

(FAS) – hier gibt es eine Vielzahl an<br />

neuen Lösungen für den Warentransport. Auf<br />

den Außenflächen zwischen Halle 8 und 10<br />

können die Besucher die neuesten Elektrostapler<br />

in Aktion sehen.<br />

Da keine Hardware ohne Software auf die<br />

Straße gelangt, versammeln sich in Halle 8<br />

und in einem Teil der Halle 6 die Entwickler<br />

und Anbieter von Softwarelösungen.<br />

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den Steuerungen<br />

Einzug gehalten und optimiert die<br />

Programmierung von autonomen Systemen.<br />

Sie ermöglicht ganz neue Anwendungen und<br />

Funktionen in den Bereichen Telematik,<br />

Transportmanagement und Warehouse Management.<br />

Subsumiert werden die Anwendungen<br />

unter dem Begriff „Digitalisierung“,<br />

doch viele Entscheider wissen noch nicht genau,<br />

was dahintersteckt. „Sie haben einen<br />

hohen Informationsbedarf und halten sich<br />

mit ihren Investitionen zurück“, sagt Michael<br />

Ruchty, Messeleiter beim Veranstalter Euro -<br />

expo.<br />

Damit die Besucher ein Bild von den Einsatzmöglichkeiten<br />

bekommen, veranstaltet der<br />

Industrieverband AIM, ein globales Netzwerk<br />

der AutoID-Experten, das „Tracking & Tracing<br />

Theatre“, ein Live-Szenario zur Digitalisierung<br />

der Supply Chain (Halle 4, Stand F05). Auf diesem<br />

Event werden beispielhafte Prozesse in<br />

Materialfluss, Logistik und Produktion demonstriert.<br />

Man bekommt die Objekte hier<br />

mit ihren „digitalen Zwillingen“ zu sehen. So<br />

werden Waren etikettiert, ein- und ausgelagert,<br />

kommissioniert und optimiert versendet.<br />

Zudem erhalten die Teilnehmer einen<br />

Einblick in die Echtzeitortung. Das heißt: Bewegte<br />

Objekte werden mit AutoID-Technologien<br />

wie RFID, Barcode, 2D Code, RTLS sowie<br />

Sensoren verfolgt. Ziel ist die Smart Factory<br />

mit einer passenden <strong>Beschaffung</strong>s-, Produktions-<br />

und Distributionslogistik. Auch zum<br />

Thema Digital Warehouse gibt es ein „Theatre“<br />

(Halle 8, Stand A70).<br />

Großes Rahmenprogramm an Fachforen<br />

Das sind nur zwei von mehr als 30 Fachforen,<br />

in denen 250 internationale Experten als<br />

Speaker Einblicke in die Trends der Branche<br />

geben.<br />

Wie im laufenden Betrieb manuelle Tätigkeiten<br />

digital erfasst und bewertet oder Ursachen<br />

für Verluste entdeckt werden können,<br />

zeigt das Forum „Intelligente Systeme zur<br />

Produktionsoptimierung“ am 11. März 2020<br />

(Forum D, Halle 8). U<br />

Wie eine intelligente Planung zu mehr Effizienz<br />

und Produktivität beitragen kann, damit<br />

befassen sich gleich zwei Foren: „Lageroptimierung<br />

geht über Digitalisierung hinaus“<br />

am 11. März 2020 (Forum A, Halle 1)<br />

42 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


INTRALOGISTIK<br />

und „Logistics Excellence – Mit intelligenten<br />

Prozessen nachhaltig Kosten senken“ am<br />

12. März 2020 (Halle 1, Forum A).<br />

Direkt im Anschluss daran können die Fachbesucher<br />

einen „KI Reality Check“ verfolgen<br />

(Halle 8, Forum D). Dazu werden Praxisbeispiele<br />

von Data Analytics in der Supply Chain<br />

demonstriert – also wie KI dabei helfen kann,<br />

aus Daten neue Services zu generieren. Eine<br />

Gesprächsrunde am 10. März 2020 (Forum E,<br />

Halle 9) zeigt auf, wie die Kommissionierung<br />

effizienter gestaltet werden kann.<br />

Es gibt sogar eine eigene Veranstaltung zum<br />

Thema Ladungssicherung (Halle 9, Stand<br />

A71) mit drei Vorführungen täglich. Das<br />

klingt banal – schließlich werden täglich Millionen<br />

von Lkws be- und entladen. Doch die<br />

Veranstaltung hat durchaus ihre Berechtigung:<br />

Unfallschutz und Transportsicherheit<br />

werden in vielen Unternehmen vernachlässigt.<br />

Oft ist nicht klar, wer der „Verlader“ ist<br />

und wer sich für den Versand verantwortlich<br />

zeichnet.<br />

Mit 495 Unternehmen kommt rund ein Drittel<br />

der Aussteller aus dem Ausland, allein 74<br />

aus China. Somit ist das Land der Mitte auch<br />

in der Logistik auf dem Vormarsch. Um dieser<br />

Entwicklung Rechnung zu tragen, veranstaltet<br />

die Messeleitung am 12. März 2020<br />

das Forum „Deutsch-Chinesische Kooperationen<br />

in der Logistik: Aktuelle Entwicklungen,<br />

Chancen und Herausforderungen“ (Forum<br />

E, Halle 9). Was den Deutschen ihre „Industrie<br />

4.0“ ist den Chinesen ihr „Made in<br />

China 2025“. Bereits heute bestehen zahlreiche<br />

wirtschaftliche und technologische<br />

Kooperationen im Bereich der Digitalisierung<br />

in der Produktion und entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette. Zudem arbeiten<br />

Logistikexperten aus Deutschland und<br />

China im Forschungsprojekt „Alurout“ zusammen.<br />

Was die Forscher des Fraunhofer-<br />

Instituts für Materialfluss und Logistik (IML)<br />

zusammen mit ihren chinesischen Kollegen<br />

auf die Beine gestellt haben, präsentieren<br />

sie in diesem Forum.<br />

Logimat in der Übersicht<br />

Informationen<br />

Wann? 10. bis 12. März 2020<br />

Wo? Messe Stuttgart<br />

Preise?<br />

• Tageskarte 28 €<br />

• Dauerkarte 42 €<br />

Mehr Informationen: www.logimat-messe.de<br />

Auf der Homepage sind noch viele andere<br />

Veranstaltungen zu finden – etwa das Trade<br />

World Forum mit dem Fokus auf B2B-Handel,<br />

Robotics und Lösungen für den Mittelstand.<br />

Die Autorin<br />

Kirsten Seegmüller,<br />

freie Journalistin in Leinfelden-Echterdingen<br />

vom 10.<strong>03.2020</strong> bis zum 12.<strong>03.2020</strong><br />

+ + + LogiMAT in Stuttgart<br />

+ + + Halle 6 | Stand D71<br />

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Digitalisierungsgrad<br />

Ihrer Supply Chain<br />

auf timocom.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 43


INTRALOGISTIK<br />

Sehr breites Einsatzspektrum<br />

und hohe<br />

Resttragfähigkeit: In<br />

Kombination mit verschiedenen<br />

Anbaugeräten<br />

bewältigt der<br />

RX 60 auch Spezialeinsätze<br />

im Außen- oder<br />

Inneneinsatz.<br />

Bild: Still<br />

E-Stapler-Baureihe Still RX 60 für Lasten bis 3,5 Tonnen<br />

Elektro-Fahrleistung auf einem neuen Level<br />

Der Intralogistikspezialist Still hat seine<br />

Baureihe RX 60–25/35 neu aufgelegt.<br />

Auf der Logimat in Stuttgart stellt er<br />

den neuen RX 60 erstmals der breiten<br />

Öffentlichkeit vor.<br />

Bild: Still<br />

Erhöhte Beschleunigung und eine Fahr -<br />

geschwindigkeit bis 21 km/h sowie nochmals<br />

verbesserte Hubgeschwindigkeiten, so setzt<br />

der RX 60 Standards in der Gewichtsklasse<br />

2,5 bis 3,5 Tonnen. Das neue Antriebskonzept<br />

mit zwei Motoren, die in zwei Leistungs -<br />

klassen angeboten werden, sowie aktiver<br />

Kühlung und verkürzten Wegen für die Leistungsübertragung<br />

sorgt für kurze Reaktionszeiten<br />

und eine maximale Anzugskraft bereits<br />

ab der ersten Umdrehung. Das zeigt sich<br />

vor allem in höheren Transport- und Umschlagsleistungen<br />

inklusive Elektro-Fahrspaß<br />

pur.<br />

Dank der Dynamik erzielte der neue E-Stapler<br />

in unabhängigen Tests die höchste Transportund<br />

Umschlagsleistung seiner Klasse sowie<br />

die höchste Reichweite mit einer Batterieladung.<br />

Insgesamt liegen die Fahrleistungen<br />

des RX 60 auf Diesel- beziehungsweise Treibgas-Stapler-Niveau.<br />

Damit bietet Still das<br />

passende Fahrzeug zur steigenden Nachfrage<br />

nach emissionsfreien E-Staplern und nachhaltigen<br />

Logistiklösungen.<br />

„Mit der neuen E-Stapler-Baureihe<br />

RX 60–25/35 setzt Still neue Standards in der<br />

E-Mobilität im Bereich der Flurförderzeuge.<br />

Es ist uns gelungen, mit energieeffizienten<br />

Technologien einen E-Stapler für den Innenund<br />

Außeneinsatz für Lasten bis 3,5 Tonnen<br />

mit einer extrem hohen Performance und<br />

Agilität zu entwickeln. Damit fördern wir den<br />

Trend zu mehr emissionsfreien E-Staplern<br />

und unterstützen unsere Kunden darin, ihre<br />

Einfacher seitlicher Batteriewechsel: Die Batterietür<br />

des RX 60 lässt sich für horizontalen Batteriewechsel<br />

mit einem Elektro-<br />

Hubwagen bis zu 180 Grad<br />

nach hinten öffnen.<br />

Green-Logistics-Strategien umzusetzen und<br />

so ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Mit<br />

den neuen Leistungswerten der RX 60-Baureihe,<br />

die wir hier in Hamburg produzieren, gibt<br />

es also keinen Grund mehr, keinen E-Stapler<br />

zu fahren“, erklärt Thomas A. Fischer, CSO<br />

Still, überzeugt. Innerhalb der Baureihe können<br />

Kunden <strong>aktuell</strong> aus insgesamt sieben<br />

Modellen in den Rahmenversionen Standard<br />

und Lang sowie Tele-/Niho- und Dreifach-<br />

Hubgerüst wählen. Auch eine Variante mit einem<br />

Lastschwerpunkt von 600 mm und dadurch<br />

höherer Resttragfähigkeit hat Still speziell<br />

für den Transport von Paletten in Längsrichtung<br />

sowie sperrige und schwere Gewichte<br />

oder den Einsatz mit Anbaugeräten<br />

entwickelt.<br />

Eine weitere Neuheit auf der Logimat ist die<br />

Erweiterung des bereits 2016 eingeführten<br />

iGo neo CX 20, des ersten autonom fahrenden<br />

Kommissionierers. Das mit dem Ifoy ausgezeichnete<br />

Fahrzeug folgt dem Kommissionierer<br />

autonom durchs Lager, kann aber jederzeit<br />

auch manuell gesteuert werden. Auf<br />

der Logimat 2020 stellen die Hamburger die<br />

Weiterentwicklung auf Basis der neuen OPX-<br />

Baureihe vor, die nicht nur eine größere Fahrzeugauswahl,<br />

sondern auch eine Reihe neuer<br />

Technologien für eine verbesserte Steuerung<br />

und höchste Verfügbarkeit mit sich bringt.<br />

(sas)<br />

44 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


Experteninterview<br />

Thomas A. Fischer, CSO, Still GmbH im Gespräch<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Herzlichen Glückwunsch<br />

zum neuen E-Stapler RX 60. Ist damit<br />

eigentlich die ganze Flotte komplett, oder gibt<br />

es immer noch Lücken, bei denen Ihre Kunden<br />

auf Gas oder Diesel umsteigen müssen?<br />

Thomas A. Fischer: Wir haben nun tatsächlich<br />

ein komplettes lückenloses Programm an<br />

E-Staplern. Angefangen beim RX 50 mit einer<br />

Tonne Tragfähigkeit, über den RX 20, bis hin<br />

zum RX 60 mit bis zu acht Tonnen Tragfähigkeit.<br />

Mit der neuen E-Stapler-Baureihe<br />

RX 60–25/35 setzt Still neue Standards in der<br />

E-Mobilität im Bereich der Flurförderzeuge. Es<br />

ist uns gelungen, mit energieeffizienten Technologien<br />

einen E-Stapler für den Innen- und<br />

Außeneinsatz für Lasten bis 3,5 Tonnen mit<br />

einer extrem hohen Performance und Agilität<br />

zu entwickeln. Damit fördern wir den Trend zu<br />

mehr emissionsfreien E-Staplern und unterstützen<br />

unsere Kunden darin, ihre Green Logistics<br />

Strategien umzusetzen und so ihre Nachhaltigkeitsziele<br />

zu erreichen. Mit den neuen<br />

Leistungswerten der RX 60-Baureihe, die wir<br />

hier in Hamburg produzieren, gibt es also keinen<br />

Grund mehr, keinen E-Stapler zu fahren.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Gibt es viele Kunden, die<br />

eine reine Elektrostapler-Flotte haben? Oder<br />

ist eine gemischt Flotte eher anzutreffen?<br />

Fischer: Viele Unternehmen haben mittlerweile<br />

reine E-Fuhrparks. Aber natürlich gibt<br />

es noch ein paar klassische Einsätze, bei<br />

denen ein verbrennungsmotorischer Stapler<br />

Sinn macht. Das ist insbesondere im Outdoor-Bereich<br />

mit großen Bodenunebenheiten<br />

der Fall. Dort kann ein V-Stapler mit seiner<br />

größeren Bodenfreiheit teilweise noch besser<br />

operieren. Grundsätzlich ist aber jeder unserer<br />

Elektrostapler auch für den Außeneinsatz<br />

geeignet. Nur wenn es sehr uneben wird zum<br />

Beispiel bei Kopfsteinpflaster, da macht ein<br />

RX 70 oder ein anderer verbrennungsmotorischer<br />

Stapler teilweise noch mehr Sinn. In der<br />

Tat betreiben viele Unternehmen gemischte<br />

Flotten. Allerdings kann man feststellen, dass<br />

die Zahl der Kunden, die rein nur verbrennungsmotorische<br />

Stapler für den Indoor-Einsatz<br />

haben, sinkt.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie sind E-Stapler in<br />

Bezug auf die Total costs gegenüber verbrennungsmotorischen<br />

Staplern?<br />

Fischer: Es gibt eine VDMA-Analyse aus den<br />

90er Jahren. Diese wirdimmer wieder aktualisiert<br />

, kommt aber in Bezug auf die Kosten pro<br />

Betriebsstunde immer zum gleichen Ergebnis:<br />

Ein anfänglicher Invest für einen E-Stapler<br />

ist in aller Regel etwas höher, als für einen<br />

verbrennungsmotorischen. Aber dadurch,<br />

dass die Kilowattpreise für Strom weit unter<br />

dem liegen, was Diesel oder auch Gas kostet,<br />

hat man den Kostenvorteil bereits in ein, zwei<br />

Jahren erreicht. Über eine Zeitdauer von fünf<br />

Jahren ist der E-Stapler das kosteneffizienteste<br />

Gerät, gefolgt vom Diesel, dann noch<br />

mal gefolgt von dem LPG.<br />

Still-Geschäftsführer Thomas A. Fischer.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Wie sehen die Servicekosten<br />

im Vergleich aus?<br />

Fischer:: 80 % der Komponenten im RX 60<br />

sind neuentwickelt und verbessert auch im<br />

Hinblick auf die längere Lebensdauer. Alle<br />

Kugellager und die anderen Verschleißteile<br />

entsprechen dem Stand der Technik. Auch<br />

unsere Lieferanten entwickeln sich weiter<br />

und generieren zusätzliche Vorteile. Deshalb<br />

können wir die Kosten für Full Services zwischen<br />

3 bis 5% günstiger kalkulieren. Das<br />

geben wir auch an unsere Kunden weiter.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>: Sie sprachen gerade von<br />

Ihren Lieferanten. Entwickeln Sie Innovationen<br />

gemeinsam mit den Lieferanten oder<br />

machen Sie Vorgaben?<br />

Fischer: Nein, das ist ein Geben und Nehmen.<br />

Das Produktmanagement erstellt ein Pflichtenheft<br />

und tritt damit an die Entwicklungsingenieure<br />

heran, die dann wiederum mit<br />

den Lieferanten reden. Aus diesem Zusammenspiel<br />

entstehen dann die Innovationen,<br />

die bei uns Sinn machen. Wir binden unsere<br />

Lieferanten sehr stark mit ein, anders geht es<br />

gar nicht.<br />

Die Fragen stellte Sabine Schulz-Rohde,<br />

Beschaffun g <strong>aktuell</strong>.<br />

Bild: Still<br />

Die günstigste Schmierung ist die, ...<br />

... die Sie gar nicht brauchen.<br />

Sparen Sie 100% Schmierung und 40% Kosten. Profitieren Sie von technischen<br />

Vorteilen wie Geräusch- und Gewichtsreduzierung, Medienbeständigkeit,<br />

Schmutzresistenz und hoher Lebensdauer. Auch mit smarter Verschleißüberwachung.<br />

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Besuchen Sie uns: LogiMAT, Stuttgart – Halle 3 Stand D21 | all about automation, Friedrichshafen – Stand B 210<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 45


INTRALOGISTIK<br />

Bild: HaRo<br />

C-Teile-Management<br />

RFID und Wiegetechnik<br />

Der Würth Industrie Service zeigt in Halle 1,<br />

Stand H31, Neuheiten im C-Teile-Management.<br />

Dazu gehört das Lagerinformationssystem<br />

CPSmiSELF, das in Verbindung mit der<br />

Plattform WIS-Portal ein ganzheitliches<br />

Datenmanagement ermöglicht. Nicht nur<br />

Würth-Artikel wie Schrauben, Scheiben, Muttern<br />

oder Schutzausrüstung sondern auch<br />

Würth-fremde Artikel können so in der vorhandenen<br />

Systemwelt verwaltet werden.<br />

Am Lagerort in der Produktion wird Digitalisierung<br />

durch die Prototypen iDISPLAY, einem<br />

multifunktionalen Regaletikett, und iRack-<br />

Display, einem digitalen Regalschild, Realität.<br />

Innerhalb der Produktionsmittelversorgung<br />

erweitert eine neu entwickelte RFID-Palettenbox<br />

das Portfolio. Die „Palette“ scannt permanent<br />

ihre Umgebung und sucht nach<br />

neuen RFID-Tags für die Bedarfsübermittlung,<br />

die entsprechend<br />

platziert werden.<br />

Im Bereich der indirekten Materialversorgung<br />

setzt Würth Industrie<br />

Service auf den Einsatz von<br />

Wiegetechnik. Der ORSYmat WGT<br />

basiert auf präzisen Wiegezellen,<br />

die das Gewicht der Produkte<br />

speichern und dadurch eine Artikelentnahme<br />

erkennen. (sd)<br />

Bild: Walther Faltsysteme<br />

Vertikalförderer<br />

Förderanlage für<br />

Transportwagen<br />

Rollcontainer<br />

Seitengitter lassen sich im<br />

Handumdrehen lösen<br />

Walther Faltsysteme (Logimat: Halle 6, Stand<br />

A15) hat für seinen ersten Rollcontainer den<br />

Pro-K Award erhalten. Der Branchenpreis<br />

wird jährlich für die innovativsten Produktneuheiten<br />

aus Kunststoff verliehen. Mit seiner<br />

Mehrweg-Transportlösung gelang es dem<br />

Hersteller, ein verbreitetes Produkt weiterzuentwickeln.<br />

Das Schnellkopplungssystem<br />

ermöglicht ein einfaches Handling: Die Seitengitter<br />

lassen sich mittels eines Pedals<br />

lösen und später einfach wieder einsetzen.<br />

Nach Entfernen der Seitengitter lassen sich<br />

bis zu 19 Grundplatten stapeln. Parallel können<br />

bis zu 16 Seitengitter in die „Parkpositionen“<br />

einer Grundplatte gesteckt werden. Das<br />

Volumen der Mehrweg-Transportlösung wird<br />

um bis zu 76 Prozent reduziert. (sd)<br />

Kommissionierwagen, die für<br />

den manuellen Gebrauch gedacht<br />

sind, automatisiert befördern? Was nach<br />

einer Wunschvorstellung klingt, wird die HaRo-<br />

Gruppe auf der Logimat in die Tat umsetzen. In Halle 3<br />

an Stand D05 präsentiert das Familienunternehmen erstmals eine Förderanlage,<br />

die nicht nur auf die Beförderung der gängigen Fördergüter wie Paletten und Gitterboxen<br />

ausgelegt ist, sondern mit der auch Transportwagen über mehrere Ebenen<br />

transportiert werden können.<br />

Ergänzend zum Vertikalförderer dürfen sich Besucher erstmals auf das fahrerlose<br />

Transportsystem (FTS) und den integrierten Roboter freuen. „Dank der Kombination<br />

aus Vertikalförderer, FTS und Palettierroboter können wir erstmals einen voll<br />

automatisierten Transport aus einer Hand präsentieren“, so Konstruktionsleiter<br />

Markus Löseke. Die HaRo-Kettenförderer, die Paletten oder Pickwagen gleich zweispurig<br />

im Vertikalförderer nach oben transportieren, sind zusätzlich mit Führungsschienen<br />

und Raddreher ausgestattet. (sd)<br />

Bild: Würth Industrie Service<br />

Be- und Entladung von Lkws<br />

33 Paletten in vier Minuten<br />

FAB Fördertechnik und Anlagenbau (auf der<br />

Logimat in Halle 1, Stand D44) hat eine individuell<br />

konfigurierbare Fördertechnik-Lösung<br />

zur automatisierten Be- und Entladung von<br />

Lkws entwickelt. Damit ist ein Sattelauflieger<br />

mit 33 Paletten innerhalb von vier Minuten<br />

komplett entladen. Zudem erfolgen die Prozesse<br />

in direkter Anbindung an die automatisierten<br />

Materialflüsse im Logistikzentrum.<br />

Das System besteht aus zwei Hauptkomponenten:<br />

Auf einer automatisierten Pufferstrecke<br />

im Lager, die sich mit individueller<br />

Auslegung komfortabel an die vorhandene<br />

Fördertechnik anbinden lässt, wird das Transportgut<br />

bis zum Andocken eines Lkws an der<br />

Laderampe bereitgestellt. Auf der Ladefläche<br />

ist eine angepasste Fördertechnik integriert.<br />

Die Fördertechnik an der Rampe und auf der<br />

Ladefläche ist frei wählbar. Mit dem Andocken<br />

wird manuell oder über die automatische<br />

System-Kopplung (ASK) eine Verbindung<br />

der Systemsteuerung zwischen Lkw und stationärer<br />

Anlage hergestellt. (sd)<br />

Bild: FAB<br />

46 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


INTRALOGISTIK<br />

C-Teile-Management<br />

Schlaue Box bestellt automatisch<br />

Auf der Logimat (Eingang Ost, Stand ES17)<br />

zeigt Otto Roth ein Kanban-Konzept, das mit<br />

RFID-Technologie arbeitet: Jeder Behälter ist<br />

mit einem RFID-Transponder in Form eines<br />

Etiketts ausgestattet, auf dem alle wichtigen<br />

Informationen gespeichert sind. Auf den<br />

obersten Reihen der Kanban-Regale ist eine<br />

elektronische (RFID-)Matte angebracht, die<br />

Tags der leeren Kanban-Boxen ausliest und<br />

die Daten per Funk an einen zentralen Rechner<br />

übermittelt. Die Master-Kanban-Box leitet<br />

die Bestellung in definierten Zeitabständen<br />

per LAN, W-LAN oder Mobilfunknetz an<br />

das EDV-System weiter.<br />

Die Mitarbeiter brauchen die leeren Kanban-<br />

Behälter lediglich auf der RFID-Matte abzustellen,<br />

um automatisch einen Bestellvorgang<br />

auszulösen. Im Anschluss an die<br />

Bestellung können die RFID-Tags der Behälter<br />

für eine definierte Zeit gesperrt werden. Die<br />

Master-Kanban-Box ist multifunktional. Sie<br />

ist auch als „RFID-Briefkasten“ für RFID-Tags<br />

geeignet – das heißt, die Mitarbeiter können<br />

die Transponder zum Bestellen einfach in die<br />

Box einwerfen. Außerdem kann die Master-<br />

Kanban-Box Barcode-Etiketten auslesen –<br />

somit können Benutzer das Kanban-System<br />

optimal an ihre individuellen Bedürfnisse<br />

anpassen.<br />

Otto Roth bietet seinen Kunden außerdem<br />

ein behälterunabhängiges Kanban-Konzept.<br />

Dieses basiert auf ablösbaren Etiketten, die<br />

nicht fest mit dem Ladungsträger verbunden<br />

sind. Die neutralen Behälter werden von Otto<br />

Roth befüllt, etikettiert und gleich am nächsten<br />

Liefertag bereitgestellt. Im Vergleich zum<br />

klassischen Kanban verkürzt das behälterunabhängige<br />

System die Lieferzeit um die<br />

Hälfte. Bestellmengen lassen sich mit dem<br />

Otto Roth Kanban-Smartphone jederzeit<br />

ändern und den <strong>aktuell</strong>en Bedürfnissen<br />

anpassen. Doch auch klassische Ein- und<br />

Beim behälterunabhängigen Kanban-Konzept<br />

scannt der Benutzer das Etikett mit dem<br />

Kanban-Smartphone und übermittelt sofort<br />

eine Bestellung.<br />

Zwei-Behälter-Kanban-Lösungen sind Teil des<br />

Angebots von Otto Roth. Anwender haben<br />

die Wahl zwischen unterschiedlichen<br />

Kanban-Regalen und Behältertypen. Noch<br />

flexibler sind Anwender mit mobilen Kanban-<br />

Rollwagen für Montageplätze und Instandhaltungsbereiche.<br />

(sd)<br />

www.ottoroth.de<br />

Bild: Otto Roth<br />

KOMPAKTES<br />

KRAFTPAKET.<br />

Das beste Arbeitstier im Stall.<br />

WIR SIND DABEI!<br />

10. – 12. März 2020<br />

Halle 10 | Stand B21<br />

It’s a Linde.<br />

Gebaut für höchste Anforderungen.<br />

Mehr Infos zu den neuen Linde-Gegengewichtsstaplern H20 – H35<br />

unter www.linde-mh.de/kraftpaket.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 47


INTRALOGISTIK<br />

Warehouse-Management-System<br />

Virtual Reality hilft bei der Kommissionierung<br />

Das Warehouse-Management-System Prostore<br />

von Team (auf der Logimat in Halle 8,<br />

Stand B21) versteht sich als digitales Herz<br />

der Intralogistik. Dort laufen alle Fäden eines<br />

Lagers zusammen: digital, cloudbasiert und<br />

anwenderorientiert. Als neues Feature<br />

kommt der Einsatz von VR-Funktionen<br />

hinzu. Als besonderes Erlebnis bietet der<br />

Hersteller den Messebesuchern an, in ein<br />

virtuelles Lager einzutauchen und diese<br />

Erfahrung beim Kommissionieren selbst zu<br />

machen. Als Neuentwicklung ist das Prostore-Modul<br />

VR-Training zu sehen. Das Trainieren<br />

per Virtual Reality (VR) ermöglicht<br />

Mitarbeitern, sich Abläufe nicht nur theoretisch<br />

vor einer Systemeinführung anzueignen,<br />

sondern direkt praktisch zu erproben,<br />

durchzuführen und zu festigen. Durch die<br />

visuellen Erlebnisse lassen sich – auch für<br />

fremdsprachliche Mitarbeiter – nicht nur die<br />

Fehlerquoten, sondern ebenso Einarbeitungszeiten<br />

erheblich verringern. (sd)<br />

Bild: TEAM GmbH<br />

Gabelstapler<br />

Li-Ion-Fahrzeuge für den<br />

kleinen Geldbeutel<br />

Burger Hub- und Transportmittel (Logimat:<br />

Halle 10, Stand C45), der deutsche Generalimporteur<br />

für Hangcha, präsentiert einen<br />

neuen, kompakten Initial-Hochhubwagen<br />

und einen 3-Rad-Schlepper. Im Mittelpunkt<br />

aber stehen die neuen XC-Frontstapler. Die<br />

jüngste Baureihe der Chinesen verfügt über<br />

vier Modelle in der Tragfähigkeitsklasse von<br />

2 bis 3,5 t und über Lithium-Ionen-Akkus.<br />

Jede Maschine gibt es in zwei Varianten. Die<br />

„Heavy-Duty-Geräte“ hat man für Einsätze<br />

maßgeschneidert, wo es aufs Tempo<br />

ankommt; Anwender, die auch mit geringeren<br />

Fahr- und Hubgeschwindigkeiten zufrieden<br />

sind, profitieren von einer „Light-Duty-<br />

Version“. Diese vereint alle Vorteile der<br />

modernen Energiespeicher mit dem Preis<br />

eines vergleichbaren Blei-Säure-Staplers. (sd)<br />

Bild: Burger Hub- und Transportmittel<br />

Firmenregister<br />

• ABB 28<br />

• Afag 57<br />

• AGCO 18<br />

• Allianz 18<br />

• Allocation Network 64<br />

• Asklepios Kliniken 8<br />

• Amazon Business 28<br />

• AMF Andreas Maier 56<br />

• APS 51<br />

• Audi 22<br />

• Automated<br />

Packaging Systems 51<br />

• Bartels 46<br />

• BASF 12<br />

• Beiersdorf 18<br />

• BFM 32<br />

• Burger Hub- und<br />

Transportmittel 48<br />

• Burger 48<br />

• BVMed 26<br />

• Cellumation 48<br />

• Celonis 14, 38<br />

Circulor 6<br />

Coupa Software 6<br />

• Deutschen Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt<br />

18<br />

• Drägerwerk 24<br />

Enportal 8<br />

• Euroexpo 42<br />

• FAB Fördertechnik<br />

und Anlagenbau 46<br />

Fabrikado 6<br />

Festo 6<br />

Fiessler Elektronik 59<br />

• Fritz Gruppe 41<br />

Gamma-Wopla 51<br />

Google 28, 65<br />

Graphit Kropfmühl 12<br />

• Grenke 32<br />

Hangcha 48<br />

• HaRo 46<br />

Heine Optotechnik 24<br />

Hesse 6<br />

Hochschule München 70<br />

• Huawei 72<br />

IBM 12<br />

Icotek 58<br />

• Item Industrietechnik 52<br />

Kager 60<br />

Kärcher 18<br />

Karl H. Bartels 46<br />

• Kreatize 6<br />

Lehmanns Media 8<br />

• Linde MH 50<br />

Mercedes-Benz 6<br />

• Miele 18<br />

• Netfira 14<br />

• Otto Roth 47<br />

Phoenix Contact 18, 64<br />

Porsche 22<br />

• Pricewaterhouse<br />

Coopers 12<br />

ProSiebenSat.1 Media 18<br />

• PSI Logistics 40<br />

Randstad 41<br />

• Reichelt<br />

Chemietechnik 58<br />

Rosswag 58<br />

• RWE 18<br />

Samsung 12<br />

SAP 14, 18<br />

Schaeffler 22<br />

Schreiner 36<br />

Schuler 14<br />

Sew-Eurodrive 6<br />

Siemens 6, 40<br />

Simeno Holding 6<br />

Sinterwerke Herne 20<br />

Smart-Flow 51<br />

• Stahlkompakt 10<br />

• Still 44, 50<br />

• Team 48<br />

• Telefónica 20<br />

• Telekom 18<br />

• Torwegge 49<br />

• Toyota MH 50<br />

• Universität Würzburg 18<br />

VDW 56<br />

Vodafone 38<br />

• Volz 59<br />

Walther Faltsysteme 46<br />

• Werkstätten<br />

Karthaus 59<br />

Wolf 18<br />

• Würth Industrie<br />

Service 46<br />

• Zarges 54<br />

• ZF Friedrichshafen 18, 22<br />

48 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


Fahrerlose Transportsysteme<br />

Individuelle Materialflusslösungen<br />

Bild: Torwegge<br />

Das Standardsortiment von Torwegge<br />

umfasst mehr als 4100 Räder und Rollen, fast<br />

1700 Fördertechnik-Komponenten sowie<br />

rund 900 Produkte für die Handhabungs- und<br />

Transporttechnik. Einen Einblick in diese Produktvielfalt<br />

können sich Besucher der Logimat<br />

in Halle 10, Stand F31 verschaffen.<br />

Ein prominentes Beispiel, wie Systeme in der<br />

Intralogistik aussehen können, ist auch in diesem<br />

Jahr das FTS TORsten. Am Messestand<br />

bewegt der Transportroboter eine mit Rollschienen<br />

beladene Palette zwischen zwei<br />

Punkten A und B hin und her. Erstmals zeigt<br />

Torwegge zusätzlich die IHE-Gehäuse-Serie.<br />

Aufgrund ihrer Zusammensetzung ist sie<br />

sehr stabil, sodass sich Lasten bis zu 700 kg<br />

befördern lassen. Sie besteht aus gepresstem<br />

Stahl und ist verzinkt. Zu ihrer Robustheit tragen<br />

ein Schwenkkopf mit zweifachem Kugellager,<br />

gehärtete Lagerschalen und starke<br />

Achsschenkelbolzen bei. (sd)<br />

Omnidirektionale Räder<br />

Legosteine der<br />

Fördertechnik<br />

Cellumation (Logimat: Halle 3,<br />

Stand B78) stellt erstmals das<br />

zellular konzipierte Förder- und<br />

Positioniersystem Celluveyor vor.<br />

Die Neuentwicklung aus kleinen<br />

Förderzellen mit omnidirektionalen<br />

Antriebsrädern bietet der Fördertechnik<br />

neue Gestaltungsund<br />

Anwendungsoptionen für<br />

die Realisierung komplexer<br />

Materialflüsse. Gegenüber herkömmlichen<br />

Komponenten lassen<br />

sich bis zu 95 Prozent der<br />

Fläche einsparen. Basis sind<br />

kleine sechseckige Fördermodule<br />

mit jeweils drei speziell angeordneten<br />

Antriebsrädern. Mit ihnen<br />

lässt sich das Fördergut in jede<br />

beliebige Richtung lenken. Die<br />

Fördermodule mit ihren hexagonalen<br />

Strukturen lassen sich<br />

komfortabel zusammenklicken<br />

und zu beliebigen Geometrien<br />

von Förderanlagen aneinanderfügen.<br />

Besonderheit: Mit der<br />

patentierten Einzelradsteuerung<br />

werden die Antriebsräder jeweils<br />

einzeln angetrieben. Dadurch<br />

können Pakete völlig frei auf<br />

einer Ebene bewegt werden. (sd)<br />

NEUES<br />

DESIGN<br />

Ordentlich Sparpotenzial für alle.<br />

HERAUSRAGEND<br />

Mit ARNO StoreManagern sparen Sie sich die Werkzeugsuche<br />

und bekommen gleichzeitig Kostentransparenz.<br />

Wie das geht? Durch Zugriffskontrolle dank<br />

garantierter Einzelentnahmen. Und durch die einzigartige<br />

Vielfalt des ARNO Systems findet sich für jede<br />

Werkstatt der passende StoreManager.<br />

Halle 05<br />

Stand B06<br />

© ARNO-2020-02<br />

Bild: Cellumation<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 49


INTRALOGISTIK<br />

Bild: Linde Material Handling<br />

Flurförderzeuge<br />

Linde präsentiert Neuheiten<br />

Mit zwei zusätzlichen Außenflächen in räumlicher<br />

Nähe des Messestandes in Halle 10,<br />

Stand B21, präsentiert sich Linde Material<br />

Handling auf der Logimat. Genutzt werden<br />

die neuen Areale (zwischen Halle 8 und Halle<br />

10 sowie im Rothauspark zwischen Halle 9<br />

und Halle 10) einerseits für Live-Vorführungen,<br />

andererseits, um einen größeren Ausschnitt<br />

des wachsenden Produkt- und<br />

Lösungsportfolios zu demonstrieren.<br />

Eine Neuheit sind die neuen verbrennungsmotorischen<br />

Stapler Linde H20 bis H35. Sie<br />

sind von Grund auf neu konzipiert und ab<br />

Werk voll vernetzt. Sie überzeugen mit besten<br />

Sichtverhältnissen für den Fahrer sowie<br />

branchenweit führenden Ergonomie- und<br />

Sicherheitsstandards.<br />

Im Bereich Lagertechnik punktet Linde Material<br />

Handling mit einem großen Produktportfolio<br />

an Kommissioniergeräten. Insgesamt 24<br />

Modelle stehen zur Wahl.<br />

Jüngster Zuwachs: die<br />

Mittelhubkommission ie -<br />

rer Linde V08. Ihr Einsatz<br />

empfiehlt sich, wenn<br />

regelmäßig aus der ersten<br />

und zweiten Regalebene<br />

(bis zu einer Höhe von<br />

2,80 m) kommissioniert<br />

wird. Eine weitere Neuvorstellung<br />

ist die Cloudbasierte<br />

Version des Flottenmanagementsystems<br />

„Linde connect“. Mit connect:cloud<br />

können Logistikverantwortliche<br />

nicht<br />

nur überall auf die<br />

Anwendung und alle Flottendaten zugreifen.<br />

Ein weiterer Vorteil ist das bedarfsgerechte<br />

Buchen einzelner Module oder Funktionen.<br />

Als Online-Flottenmanagement ergänzt connect:cloud<br />

die Lösung connect:desk, bei der<br />

alle Daten lokal im Kundenunternehmen verbleiben.<br />

Das Basis-Paket von connect:cloud<br />

für Kunden umfasst die Funktionen Zugangskontrolle,<br />

Fahrzeuglokalisierung und diverse<br />

Berichte.<br />

Um der selbst gesteckten Vision von „null<br />

Unfällen“ im Betrieb ein Stück näher zu kommen,<br />

hat Linde Material Handling eine interaktive<br />

Warnweste entwickelt. Das Kleidungsstück<br />

verfügt über integrierte LED-Streifen.<br />

Die Weste, die frühzeitig auf potenzielle<br />

Gefahren hinweist und vor folgenreichen Kollisionen<br />

schützt, basiert auf dem Assistenzsystem<br />

Linde Safety Guard. (sd)<br />

Bild: Still<br />

Gabelstapler-Flotten<br />

Gesamtlösungen<br />

von Still<br />

Auf der Logimat zeigt Still in<br />

Halle 10, Stand B41, intelligente<br />

Gesamtlösungen. Ein Highlight<br />

ist der neue Stapler RX 60. Mit<br />

einer Fahrgeschwindigkeit bis 21<br />

km/h sowie verbesserten Hubgeschwindigkeiten<br />

hat der RX 60<br />

neue Standards in der Gewichtsklasse<br />

2,5 bis 3,5 t gesetzt. Insgesamt<br />

liegen die Fahrleistungen<br />

des RX 60 auf Diesel-Stapler-<br />

Niveau. Damit hat Still das passende<br />

Fahrzeug zur steigenden<br />

Nachfrage nach emissionsfreien<br />

E-Staplern und nachhaltigen<br />

Logistiklösungen.<br />

2016 führte Still mit dem iGo neo<br />

CX 20 den ersten autonom fahrenden<br />

Kommissionierer ein. Das<br />

mit dem IFOY ausgezeichnete<br />

Fahrzeug folgt dem Kommissionierer<br />

durchs Lager, kann aber<br />

jederzeit manuell gesteuert werden.<br />

Auf der Logimat 2020 stellen<br />

die Hamburger die Weiterentwicklung<br />

auf Basis der neuen<br />

OPX-Baureihe vor, die nicht nur<br />

eine größere Fahrzeugauswahl,<br />

sondern auch eine Reihe neuer<br />

Technologien für eine verbesserte<br />

Steuerung und höchste Verfügbarkeit<br />

mit sich bringt. (sd)<br />

Flottenmanagementsystem<br />

Flurförderzeuge optimal einsetzen<br />

Toyota Material Handling Deutschland präsentiert sich auf der Logimat im Ausstellungsbereich<br />

Flurförderzeuge als größter Aussteller der Halle 7 auf dem Stand<br />

C21. Unter dem Motto „effizienter bewegt“ erhalten die Besucher Einblicke in<br />

Kundenprojekte und -lösungen aus verschiedenen Branchen. Ein Schwerpunkt ist<br />

dabei das Thema Vernetzung sowie das Teilen und Nutzen von Daten, die mit Hilfe<br />

der bereits ab Werk serienmäßig mit Telematik ausgestatteten Smart Trucks generiert<br />

werden. Als zentrale Schnittstelle fungiert das Toyota-Flottenmanagementsystem<br />

I_Site, auf das Nutzer einfach über eine mobile App oder über das I_Site-<br />

Webportal zugreifen können. So erhält der Betreiber alle nötigen Informationen,<br />

um jedes einzelne Gerät optimal einzusetzen und auszulasten, Unfälle durch<br />

Gewaltschäden zu vermeiden und Verschwendungen jeglicher Art aufzudecken<br />

und zu eliminieren. (sd)<br />

Bild: Toyota Material Handling<br />

50 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


Bild: Gamma-Wopla<br />

Die Gamma-Wopla Magic<br />

Box (MB 4320) lässt sich besonders<br />

schnell und einfach entfalten.<br />

Kunststoffboxen und -paletten<br />

Urbane Logistik nachhaltig gedacht<br />

Mit ihren robusten, wiederverwertbaren Kunststoffboxen und -paletten<br />

zeigen die belgischen Schwesterunternehmen Gamma-Wopla<br />

und Smart-Flow, wie sich Effizienz und Umweltverträglichkeit ergänzen<br />

können. Zum Beispiel eignet sich der neue flexible Multifunktional<br />

600 x 800 mm Transportroller/Dolly von Gamma-Wopla besonders<br />

für den Transport auf der letzten Meile. Seine leicht laufenden<br />

Rollen, die Bremse, der aufsteckbare Führungsstab und die flexible<br />

Passform sorgen dafür, dass verschiedenste Behälterarten sicher zum<br />

Ladengeschäft transportiert und ausgeladen werden können.<br />

Als ein Highlight auf der Logimat (Halle 6, Stand B30) präsentiert der<br />

Behälterproduzent seine neue Magic Box. Sie ist eine praktische Alternative<br />

zu Kartonagen, denn sie ist flexibel, kompakt und platzsparend<br />

beim Leertransport, einfach aufzurichten oder zusammenzufalten.<br />

Sie eignet sich für eine große Anzahl an Mehrfachverwendungen und<br />

ist zu 100 Prozent recycelbar. Die gebrauchten Gamma-Wopla -<br />

Kunststoff boxen werden für die Herstellung von Smart-Flow-Paletten<br />

genutzt und so in den Produktlebenszyklus zurückgeführt. (sd)<br />

Verpackungssystem<br />

Auch große Produkte sind sicher verpackt<br />

Mit den neuen Verpackungssystemen<br />

für Maxi-Beutel zeigt<br />

Automated Packaging Systems<br />

(APS) auf der Logimat, Halle 4,<br />

Stand B11 und Eingang Ost E043,<br />

Lösungen für die Verpackung<br />

mittlerer und großer Produkte. In<br />

Beuteln mit Formaten von<br />

400 mm Breite bis 680 mm<br />

Länge lassen sich jetzt problemlos<br />

große Ersatzteile oder Kleidung<br />

sicher verpacken. Die Systeme<br />

Autobag 600 und 650<br />

verarbeiten bis zu<br />

65 beziehungsweise 40 Beutel<br />

pro Minute. Beide Systeme<br />

ermöglichen die Integration in<br />

Packstationen und Warenwirtschaftssysteme.<br />

Eine On-Board-<br />

Diagnose und modulare Komponenten<br />

vereinfachen die<br />

Wartung. Ein im Autobag 650<br />

enthaltener Thermo-Transferdrucker<br />

Autolabel ermöglicht den im<br />

Versandhandel erforderlichen<br />

Next-Bag-Out-Druck. (sd)<br />

Bild: APS


BETRIEB<br />

Aluminiumprofile aus Solingen bewähren sich in der Antarktis<br />

Tomaten ziehen im ewigen Eis<br />

Bild: DLR German Aerospace Center<br />

Gemüse anbauen bei einer Außentemperatur von –40 °C ist eine Herausforderung. Dafür braucht man das richtige<br />

Gewächshaus mit der geeigneten Inneneinrichtung. Item Industrietechnik, ein Spezialist für Betriebsmittelbau,<br />

lieferte die notwendigen Profile für ein robustes Regalsystem.<br />

Frisches Obst und Gemüse für Astronauten<br />

ist das ambitionierte Ziel des Projekts<br />

Eden ISS. Ein Konsortium unter der<br />

Leitung des Instituts für Raumfahrtsysteme<br />

des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt<br />

(DLR) entwickelte dafür ein Gewächshaus<br />

mit speziellen Systemen zur Aufzucht<br />

von Pflanzen, das als mobile Testeinrichtung<br />

nahe der Neumayer-Station III in der Antarktis<br />

aufgebaut wurde.<br />

Item Industrietechnik, ein Unternehmen aus<br />

Solingen, lieferte dafür die nötigen Profile inklusive<br />

der Verbindungstechnik. Mit diesen<br />

Komponenten konfigurierte das DLR ein Regalsystem,<br />

das ausreichend Platz für Pflanzen<br />

und Messtechnik bietet. Die stabile Konstruktion<br />

garantiert in dieser ungewöhnlichen<br />

Umgebung einen starken Halt. Ändern sich<br />

die Anforderungen vor Ort, ist die Konstruktion<br />

einfach und flexibel erweiterbar.<br />

Das Forschungsprojekt in der Antarktis dient<br />

als Vorbereitung für die Nahrungsmittelkultivierung<br />

auf der Internationalen Raumstation<br />

ISS. Nicht weniger als 14 internationale Organisationen,<br />

Universitäten, Forschungsinstitute<br />

und Unternehmen schlossen sich 2015<br />

zum Konsortium Eden ISS zusammen, um ein<br />

Gewächshaus für künftige planetare Expeditionen<br />

zu realisieren. Die Leitung übernahm<br />

das Institut für Raumfahrtsysteme, das seit<br />

2007 am DLR-Standort in Bremen Konzepte<br />

für Raumfahrtmissionen entwickelt.<br />

Gemeinsam entwarfen die Projektpartner eine<br />

mobile Testanlage, die aus zwei sechs Meter<br />

langen Containern besteht. Für die Einrichtung<br />

der Container griff das Institut unter<br />

anderem auf Komponenten aus dem MB Systembaukasten<br />

von Item zurück. „Wir arbeiten<br />

Bei der Einrichtung<br />

der Container nutzen<br />

die Forscher einen<br />

Arbeitswagen, der sich<br />

mit seinen leicht<br />

gängigen Rollen optimal<br />

im engen Gang<br />

zwischen den Regalen<br />

vor- und rückwärts<br />

bewegen lässt.<br />

schon seit Jahren in unserem Institut in Bremen<br />

mit Produkten von Item und haben bisher<br />

gute Erfahrungen gemacht“, so einer der<br />

Projektverantwortlichen vom DLR-Institut für<br />

Raumfahrtsysteme. Der Zusammenbau der<br />

Laboreinrichtungen sei einfach und leicht<br />

verständlich. Ohne lange Anlernphasen könne<br />

jeder der Mitarbeiter mit dem System der<br />

Solinger Spezialisten arbeiten. Für das Gewächshaus<br />

in der Antarktis konstruierte das<br />

Bild: DLR German Aerospace Center<br />

52 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


BETRIEB<br />

Blick in das Gewächshaus: Das Regalsystem aus Aluminiumprofilen und<br />

passenden Verbindungs elementen ist beidseitig angebracht und bietet Platz<br />

für zwei Pflanzenboxen pro Regalebene.<br />

Institut ein Regal aus Aluminiumprofilen und<br />

passenden Verbindungselementen mit 21<br />

Ebenen. Jede Regalfläche bietet dabei Platz<br />

für zwei nebeneinander angeordnete Plastikboxen,<br />

in denen die Gemüse- und Obstpflanzen<br />

wachsen. Rund 200 Pflanzen werden derzeit<br />

kultiviert. Geerntet wurden bislang<br />

hauptsächlich Salat, Gurken und Tomaten. Im<br />

Schnitt waren es zwischen 4 und 5 kg Gemüse<br />

in der Woche. Während sich im ersten Container<br />

die Pflanzen befinden, wurde im zweiten<br />

Container ein Servicebereich für die Laborarbeit<br />

eingerichtet.<br />

Regalsystem fit für Weltreise<br />

Seit Projektbeginn im Jahr 2015 gab es verschiedene<br />

Varianten für die Aufbauten im Innern<br />

der Container. Diese wurden beim DLR<br />

in Bremen zu 90 Prozent eingerichtet und<br />

nach einer dreimonatigen Testphase zum<br />

Zielort transportiert. Die Boxen enthalten<br />

auch sensible Systeme wie LED-Lampen, die<br />

bei einer so langen Reise durch mehrere Klimazonen<br />

mit häufigem Umladen großen Belastungen<br />

ausgesetzt sind. Deswegen waren<br />

die Stabilitätsanforderungen an das Regalsystem<br />

sehr hoch. Die Spezialisten aus Solingen<br />

haben dafür die richtige Lösung, denn<br />

mit den Profilen und Verbindungen sind feste<br />

und stabile Konstruktionen auch bei hohen<br />

Belastungen dauerhaft möglich. So kamen<br />

Messsysteme und andere technische Einrichtungen<br />

nach langer Reise von Bremen über<br />

Kapstadt bis in die Antarktis unbeschädigt<br />

am Zielort an. Beide Container wurden 2018<br />

rund 400 m südlich der Neumayer-Station III<br />

auf einer wettersicheren Plattform montiert<br />

und miteinander verbunden.<br />

Das Regalsystem ist beidseitig im Container<br />

angebracht und besteht hauptsächlich aus<br />

Aluminiumprofilen der Baureihe 6 mit den<br />

zugehörigen Verbindungs- und Winkelsätzen.<br />

Der starke Halt wird erreicht durch die Vorspannung<br />

in den Flanken der Aluprofile, die<br />

bei der Verschraubung der Profilverbindungen<br />

erzeugt wird. Die eloxierten Oberflächen<br />

oxidieren nicht und sind leicht zu reinigen.<br />

Item punktet nicht zuletzt mit einer großen<br />

Auswahl an kompatiblen Bauelementen. Dabei<br />

lassen sich die Systeme einfach an die unterschiedlichen<br />

Anforderungen anpassen, da<br />

sich die geschraubten Verbindungen jederzeit<br />

lösen lassen. Zudem können auch die<br />

Komponenten anderer Hersteller einfach integriert<br />

werden. Die eigens für das Gewächshaus<br />

entwickelten Leuchten beispielsweise<br />

Die Neumayer-Station III, benannt nach dem<br />

Geophysiker Georg von Neumayer, ist eine<br />

deutsche Polarforschungsstation des Alfred-<br />

Wegener-Instituts in der Antarktis. Sie befindet<br />

sich an der Atka-Bucht auf dem rund 200 m<br />

dicken Ekström-Schelfeis und treibt mit der<br />

fließenden Eisplatte jedes Jahr 157 m auf das<br />

offene Meer hinaus. Nach einer Projektzeit von<br />

knapp zehn Jahren wurde der reguläre Betrieb<br />

am 20. Februar 2009 aufgenommen.<br />

Die Station wird ganzjährig betrieben und<br />

bietet eine wissenschaftliche Laborfläche von<br />

210 m², die sich auf zwölf Räume verteilt. Die<br />

mobile Testanlage befindet sich unweit der<br />

Station.<br />

wurden mit passenden Verbindungselementen<br />

ausgestattet und ließen sich dann einfach<br />

in die Nut der Profile von Item einsetzen.<br />

Das Ganze funktioniert deswegen so gut,<br />

weil alle Komponenten bis ins Detail durchdacht<br />

und optimal aufeinander abgestimmt<br />

sind. Für kleinere Umbauten greifen die Forscher<br />

auf einen Bestand an Produkten vor Ort<br />

zurück. Falls größere Änderungen am System<br />

notwendig sind, werden die fehlenden Komponenten<br />

einfach bei Item bestellt und per<br />

Schiff geliefert.<br />

Der Autor<br />

Forschung in der Antarktis<br />

Polarstation auf Wanderschaft<br />

Die mobile Testanlage nahe der Neumayer-<br />

Station III in der Antarktis steht auf einer<br />

Plattform. Bei der Inneneinrichtung vertraut<br />

das DLR-Institut für Raumfahrtsysteme auf<br />

Bauteile von Item.<br />

Uwe Böttger, Redakteur, Konradin Verlag<br />

Bild: DLR German Aerospace Center<br />

Wir sind wieder dabei!<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 53


BETRIEB<br />

1 2 3 4 5<br />

Bilder: Zarges<br />

Steiggeräte<br />

Wie Einkäufer die richtigen<br />

Steighilfen auswählen<br />

Leiter ist nicht gleich Leiter: Nicht immer ist es ganz einfach, das richtige Steiggerät<br />

für die verschiedenen Anwendungszwecke in der Produktion zu finden.<br />

Worauf zu achten ist, hat der Hersteller Zarges nun zusammengefasst.<br />

Simone Harrer erklärt: „Planung ist das<br />

A und O bei Arbeiten in der Höhe.“ Sie<br />

weiß Bescheid, denn sie ist Produkt -<br />

managerin bei Zarges. Bei der <strong>Beschaffung</strong><br />

eines Steiggerätes müssen bestimmte Kriterien<br />

beachtet werden, um die Sicherheit der<br />

Arbeiter zu gewährleisten. „Schon bei der<br />

Auswahl des Equipments kann möglichen<br />

Gefahren vorgebeugt werden, damit sichere<br />

Arbeit ermöglicht wird“, erklärt Harrer.<br />

Doch leider werden bei der <strong>Beschaffung</strong> von<br />

Steiggeräten diese Vorgaben nicht immer<br />

eingehalten, so Harrer: „Typische Fehler bei<br />

dem Einkauf von Steiggeräten sind das Vernachlässigen<br />

der Gefährdungsbeurteilung<br />

oder die Auswahl des passenden Steiggeräts<br />

nach Verfügbarkeit oder dem günstigsten<br />

Preis“, erklärt Harrer. Zusätzlich warnt sie,<br />

dass Anwender oft die eigentliche Arbeitshöhe<br />

nicht richtig bewerten.<br />

Um diesen Gefahren vorzubeugen, hat der<br />

Steiggerätehersteller Zargese eine Broschüre<br />

herausgebracht, die bei der Auswahl von<br />

Steiggeräten hilft. „Wir möchten Anwendern<br />

Tipps für die Analyse von Gefährdungen, eine<br />

Übersicht über verschiedene Produktarten<br />

und deren Vorteile geben“, sagt Harrer.<br />

Welche rechtlichen Grundlagen gelten?<br />

Die richtige Beurteilung erfolgt durch den Arbeitgeber,<br />

meistens die betrieblichen Führungskräfte,<br />

die eine Gefährdungsbeurteilung<br />

durchführen müssen. Der erste Schritt<br />

ist die Einhaltung der rechtlichen Grundlagen.<br />

Dabei sind die Betriebssicherheitsverordnung<br />

(BetrSichV), das Arbeitsschutzgesetz<br />

(ArbSchG) – hier vor allem § 5 – und die<br />

Technischen Regel für Betriebssicherheit<br />

(TRBS) 2121 zu beachten.<br />

In der BetrSichV ist geregelt, dass „die Gefährdung<br />

der Beschäftigten so gering wie möglich<br />

gehalten wird“. Beachtet werden müssen<br />

bei der Auswahl des Steiggeräts „der zu überwindende<br />

Höhenunterschied sowie Art, Dauer<br />

und Häufigkeit der Verwendung“. Ein Beispiel<br />

ist Anhang 2 Nr. 5.1.4. der BetrSichV,<br />

welcher im Rahmen der Beurteilung ermittelt,<br />

ob ein anderes Steiggerät sicherer ist.<br />

Im Genauen schreibt die BetrSichV eine Gefährdungsbeurteilung<br />

nach den Kriterien in<br />

§ 5 ArbSchG vor. Hier ist festgelegt, dass die<br />

Einschätzung der einzelnen Tätigkeiten durch<br />

den Arbeitgeber erfolgen muss. Dabei gilt es<br />

zu achten auf:<br />

• „die Gestaltung und die Einrichtung der<br />

Arbeitsstätte und des Arbeitsplatzes,<br />

• physikalische, chemische und biologische<br />

Einwirkungen,<br />

• die Gestaltung, die Auswahl und den Einsatz<br />

von Arbeitsmitteln, insbesondere von<br />

Arbeitsstoffen, Maschinen, Geräten und<br />

Anlagen sowie den Umgang damit,<br />

• die Gestaltung von Arbeits- und Fertigungsverfahren,<br />

Arbeitsabläufen und Arbeitszeit<br />

und deren Zusammenwirken,<br />

• unzureichende Qualifikation und Unterweisung<br />

des Beschäftigten,<br />

• psychische Belastung bei der Arbeit“.<br />

In der TBRS 2121 wird zusätzlich die „Ermittlung<br />

und Bewertung von Absturzgefährdungen<br />

bei der Verwendung von Arbeitsmitteln“<br />

geregelt.<br />

Ebenfalls zu beachten sind die Normen, welche<br />

zwar rechtlich nicht bindend sind, aber<br />

den <strong>aktuell</strong>en Stand der Technik widerspiegeln.<br />

„Ein Beispiel hierfür ist die Pflicht zur<br />

Verwendung einer Standverbreiterung am<br />

unteren Ende von Anlegeleitern“, sagt Harrer.<br />

Diese Sicherheitsmaßnahme wurde der DIN-<br />

Norm 131-1 im Jahr 2015 hinzugefügt. Zu-<br />

Checkliste<br />

Beurteilung von Steiggeräten<br />

Die wichtigsten Kriterien bei der Bewertung<br />

der Steiggeräte sind hier gelistet. Es gilt aber<br />

zu beachten: Jeder Einsatzort und jede Tätigkeit<br />

ist unterschiedlich und erfordert das Hinzuziehen<br />

zusätzlicher Faktoren.<br />

• Welcher Höhenunterschied ist zu über -<br />

winden?<br />

• Welche Höhe muss erreicht werden?<br />

• Wie oft wird das Gerät benutzt?<br />

• Wie lange dauert die Arbeit auf dem Gerät?<br />

• Welche Fluchtmöglichkeiten bestehen?<br />

• Wie anstrengend ist die Arbeit?<br />

• Welches Material und welches Werkzeug<br />

müssen auf dem Gerät befördert werden?<br />

• Wie viele Personen arbeiten gleichzeitig auf<br />

dem Steiggerät?<br />

• Bestehen zusätzliche Risiken in der<br />

Umgebung des Steiggeräts?<br />

Die Broschüre (PDF) ist unter folgendem Link<br />

verfügbar: http://hier.pro/zarges<br />

54 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


6 7 8<br />

9<br />

Heldinnen sollten<br />

nicht warten.<br />

Mietservice.<br />

Besser. DBL.<br />

sätzlich spielen die Vorgaben der Berufsgenossenschaften<br />

und der Deutschen Gesetzlichen<br />

Unfallversicherung eine Rolle.<br />

Zugang oder Arbeitsplatz?<br />

Die erste grundsätzliche Unterscheidung ist<br />

die zwischen Zugang zu einem höher gelegenen<br />

Arbeitsplatz versus dem Steiggerät als eigentlicher<br />

Arbeitsplatz. „So muss zum Beispiel<br />

ein Kaminkehrer zum Dach hinaufsteigen“,<br />

sagt Harrer. In diesem Fall ist die Leiter<br />

ein Zugang. Sie erklärt weiter: „Ein Steiggerät<br />

gilt als Arbeitsplatz, wenn eine Person ihrer<br />

Arbeit nur mithilfe dieses Equipments nachkommen<br />

kann.“ Das bedeutet, dass von dem<br />

Steiggerät aus längerfristige Arbeiten ausgeführt<br />

werden. Beispiele wären ein Lampenwechsel<br />

oder Schraubarbeiten.<br />

Welches Steiggerät ist das richtige?<br />

Im nächsten Schritt erfolgt die richtige Auswahl<br />

der Steighilfen, welche in verschiedene<br />

Gruppen unterteilt werden können. Die Liste<br />

beinhaltet:<br />

1 Leitern können weiter in Anlage-, Stehund<br />

Mehrzweckleitern unterteilt werden. Sie<br />

können bei kurzen Arbeiten und geringer Gefährdung,<br />

zum Beispiel beim Lampenwechsel,<br />

oder als Zugang eingesetzt werden. Die<br />

Norm für Leitern heißt DIN EN 131 und hat<br />

sieben Teile.<br />

2 Arbeitsplattformen des Anbieters Zarges<br />

sind Leitern mit großem Sicherheitsstand,<br />

welcher von einem 3-seitigen Sicherheitsgerüst<br />

umgeben ist. Sie sind zwischen Leitern<br />

und Fahrgerüsten angesiedelt und dienen für<br />

längere Arbeiten, auch „Über-Kopf“, mit<br />

schwerem Werkzeug. Die Normen sind DIN<br />

EN 131 und DIN EN 131-7.<br />

3 Fahrgerüste besitzen eine große Arbeitsplattform<br />

von 0,60 x 1,00 Meter, stehen auf<br />

Rollen für die leichte Verschiebung und können<br />

in Höhen von bis zu zwölf Metern benutzt<br />

werden. Die korrespondierende Norm<br />

ist DIN EN 1004.<br />

4 Arbeitsbühnen, die unter die Norm DIN<br />

EN 280 fallen.<br />

5 Steigleitern sind fest montierte Steighilfen<br />

zum Beispiel an Gebäuden und Maschinenanlagen.<br />

Sie können für Wartungs- und<br />

Reinigungsarbeiten auf Dächern eingesetzt<br />

werden. Beim Anbieter Zarges können Einkäufer<br />

Steigleitern aus Standardbauteilen individuell<br />

zusammensetzen, und zwar einfach<br />

im 3D-Tool vor der Bestellung. Die Normen<br />

hier sind die DIN 18799-1 für bauliche Anlagen,<br />

die DIN 14094-1 für Notleitern und die<br />

EN ISO 12122 für Maschinenanlagen.<br />

6 Podesttreppen oder Plattformtreppen besitzen<br />

eine Arbeitsbühne mit Geländern und<br />

Rollen. Auf ihr können längere und schwerere<br />

Arbeiten durchgeführt werden. Die entsprechenden<br />

Normen sind DIN EN 131-7 und DIN<br />

EN ISO 14122.<br />

7 8 Tritte haben bis zu vier Stufen und eine<br />

maximale Höhe von einem Meter, wobei<br />

die höchste Stufe betreten werden darf. Sie<br />

können bei geringer Gefährdung eingesetzt<br />

werden und sollten die DIN EN 14183 Norm<br />

erfüllen.<br />

9 Treppen dienen als stationäre Zugänge zu<br />

Arbeitsplätzen. Sie haben tiefe Stufen, verfügen<br />

über ein Geländer und folgen der DIN EN<br />

ISO 14122.<br />

Sämtliche Steiggeräte müssen auch nach der<br />

<strong>Beschaffung</strong> regelmäßig auf ihren Zustand<br />

überprüft werden – auch das ist gesetzlich<br />

vorgeschrieben. Das übernimmt die sogenannte<br />

„befähigte Person für Leitern und<br />

Fahrgerüste“ im Betrieb. Auch diese Prüfungen<br />

sind in der BetrSichV geregelt. Zarges bietet<br />

optionale Seminare für diese Person an.<br />

Zarges-Mitarbeiter können die Prüfungen<br />

auch vor Ort übernehmen.<br />

Die Autorin<br />

Sanja Döttling, Redakteurin <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong><br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 55


FERTIGUNGSTECHNIK<br />

Fachmesse Metav<br />

Prozesskette der Metallbearbeitung<br />

Kürzer und in themenorientierten Areas<br />

präsentiert sich die Metav Mitte März.<br />

Die Düsseldorfer Metallbearbeitungsschau<br />

hat sich im Laufe ihrer 21 Ausgaben<br />

von der reinen Maschinenmesse hin zur<br />

Darstellung der Prozesskette gewandelt.<br />

In vielen Variationen zeigen die Hersteller<br />

und Dienstleister ihre Lösungen.<br />

Zudem hält die Digitalisierung in Form der<br />

Industrie 4.0 zunehmend Einzug in das zerspanende<br />

Produktionsumfeld. Als wichtige<br />

Aspekte werden die vernetzte Fertigung,<br />

Cloud-Anwendungen und Datenanalyse gesehen.<br />

Besucher könnten eine umfassende<br />

Betrachtung und Bewertung dieser Entwicklung<br />

erwarten, heißt es, sowohl an den Ständen<br />

der Aussteller als auch im Rahmenprogramm.<br />

Auch wer sich für die neuesten Entwicklungen<br />

und praxisnahen Anwendungen der<br />

additiven Fertigung interessiert – bekannt<br />

auch unter der Bezeichnung 3D-Druck –,<br />

dürfte auf der Metav fündig werden. Die<br />

gesamte Bandbreite dieser innovativen Fertigungsverfahren,<br />

Materialien und Dienstleistungsangebote<br />

bündelt die Additive Manufacturing<br />

Area. Ein Fachforum in Halle 1 runden<br />

das Angebot ab.<br />

Mit additiven Verfahren lassen sich neue Designideen und Produktkonzepte mit neuen Funktionen<br />

umsetzen.<br />

Für alle Industriezweige, die Metall bearbeiten<br />

– vor allem der Maschinenbau, die Automobilindustrie<br />

und ihre Zulieferer, aber auch<br />

Elektroindustrie und Energietechnik bis hin<br />

zum Werkzeug- und Formenbau – ist die<br />

Metav ein Schaufenster der neuesten Technologien,<br />

Systeme und Produkte und Lösungen<br />

der Fertigungstechnik..<br />

Die alle zwei Jahre in Düsseldorf stattfindende<br />

Messe belegt vom 10. bis 13. März die Hallen<br />

1, 4 und 5. Bei der letzten Veranstaltung<br />

im Jahr 2018 präsentierten sich 562 Aussteller<br />

auf einer Fläche von rund 24.000 m². Statt<br />

wie bisher fünf Messetage wird die Metav ihre<br />

Tore nun an vier Tagen öffnen. Für die verkürzte<br />

Laufzeit hätten sich über 75 % der Aussteller<br />

in einer Befragung vor zwei Jahren<br />

ausgesprochen, so der Veranstalter VDW<br />

(Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken).<br />

Diesen März wird die Metav zum 21. Mal veranstaltet.<br />

40 Jahre sind seit ihrem Start im<br />

Jahr 1980 vergangen. In den letzten Jahren<br />

hat sich die Leistungsschau mehr und mehr<br />

von der reinen Maschinenmesse hin zur Darstellung<br />

der Prozesskette in der Metallbearbeitung<br />

gewandelt. Aktuelle Innovationen<br />

bei Werkzeugmaschinen, Präzisionswerkzeugen<br />

und Spanntechnik werden ebenso zu sehen<br />

sein wie neue Entwicklungen für die gesamte<br />

Prozesskette.<br />

Neu im Vorjahr waren sogenannte Areas zu<br />

den Themen Quality, Medical, Moulding und<br />

Additive Manufacturing. Jede Area verfügt<br />

über einen Ausstellungsbereich und ein Vortragsforum,<br />

in dem täglich <strong>aktuell</strong>e Fokusthemen<br />

in Fachvorträgen besprochen werden.<br />

„Die Areas ziehen ihr eigenes Publikum an<br />

und haben sich als Plattformen etabliert“,<br />

betont VDW-Geschäftsführer Dr. Wilfried<br />

Schäfer.<br />

Bild: VDW<br />

Metall-3D-Druck mit großem<br />

Wachstumspotenzial<br />

Branchenkenner erwarten vor allem im Metall-3D-Druck<br />

zukünftig ein großes Wachstum.<br />

Nach einer Phase des „Ausprobierens“<br />

rücke nun der Wunsch nach Prozesssicherheit<br />

und Automatisierung in den Vordergrund.<br />

„Hier offerieren wir heute schon als<br />

Lösungsanbieter serienreife Produkte, die den<br />

kompletten Prozess optimieren und wirtschaftlicher<br />

gestalten“, sagt Metav-Aussteller<br />

Jürgen Förster von der AMF Andreas Maier<br />

GmbH & Co. KG aus Fellbach.<br />

Ein weiter Schwerpunkt der Düsseldorfer<br />

Metav ist das Thema Sicherheit. Erstmals<br />

organisiert der VDW gemeinsam mit dem<br />

Maschinenbauerverband VDMA am 11. März<br />

2020 einen Kongress zur Cybersecurity. Dahinter<br />

steht die Frage nach der Verfügbarkeit<br />

und Sicherheit der Daten. „Der Erfolg neuer<br />

Geschäftsmodelle mit Datendiensten und<br />

-services hängt essenziell davon ab, dass die<br />

Sicherheit gewährleistet ist,“ betont VDW-<br />

Geschäftsführer Schäfer.<br />

Wie derartige Geschäftsmodelle aussehen<br />

können, ist ein Forschungsschwerpunkt am<br />

Aachener Werkzeugmaschinen labor (WZL)<br />

der RWTH Aachen. An ihrem Messestand präsentieren<br />

die Experten mit einem Industriepartner<br />

das Thema Plattformökonomie,<br />

konkret: wie die Monetarisierung von Maschinendaten<br />

funktioniert. (dk)<br />

56 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


Genießen Sie Ihren Tag<br />

auf der Messe!<br />

Fachmesse GrindTec<br />

Schleiftechnik in ihrer<br />

ganzen Bandbreite<br />

Trotz eingetrübter Stimmung und sinkender Produktion in den<br />

großen Industriesparten wächst die Branchenmesse GrindTec<br />

weiter. Mehr als 600 Aussteller zeigen in Augsburg neueste<br />

Entwicklungen und Trends der Schleiftechnik.<br />

Die branchenübergreifende Plattform<br />

für <strong>Beschaffung</strong> und Produktdesign<br />

Jetzt kostenlose Tickets sichern<br />

mit dem Online-Code: kpa20-konUM<br />

10. – 11.<strong>03.2020</strong><br />

Messe Ulm<br />

www.kpa-messe.de<br />

Bild: Afag<br />

Mit ihrer Profilschärfte hat sich die Schleiftechnikmesse GrindTec zu einem<br />

Branchenschaufenster par excellence entwickelt.<br />

Ungebrochen stark interessiert sich die internationale Schleiftechnik<br />

für den deutschen Markt. Mit mehr als 600 beteiligten Unternehmen<br />

aus 31 Ländern wird die Fachmesse GrindTec mehr Exponate zeigen<br />

als je zuvor. Für ihre Präsentationen in acht Hallen des Augsburger<br />

Messegeländes haben die Aussteller vom 18. bis 21. März eine Fläche<br />

von mehr als 46.500 m² gebucht. 44 % der Standbeschicker kommen<br />

nach Angaben des Veranstalters Afag aus dem Ausland.<br />

Auf die <strong>aktuell</strong>e Wirtschaftssituation antwortet die Schleiftechnikbranche<br />

mit Innovationen, richtungsweisenden Verfahren und fortschrittlichen<br />

Technologien, mit denen sich die Unternehmen im Rahmen<br />

der GrindTec präsentieren.<br />

Hightech-Produkte rund um die Herstellung sowie Wiederaufbereitung<br />

von Zerspanwerkzeugen eröffnen neue Perspektiven für das<br />

Werkzeugschleifen. Dabei fokussiert die Branche Wettbewerbsverfahren<br />

wie die additive Fertigung, elektrochemische Polierverfahren und<br />

Laserbearbeitung von Hartstoffen, während sie dem Markt gleichzeitig<br />

hochfunktionale Lösungen für bewährte Prozesse anbietet.<br />

Die Besucher der GrindTec erwarten beispielsweise<br />

• additiv gefertigte Schleifscheiben,<br />

• Schleifscheiben mit integrierter Sensorik,<br />

• additiv gefertigte strömungsoptimierte Kühlschmierstoffdüsen,<br />

• hybride Schleifmaschinenkonzepte, die auch andere Fertigungstechnologien<br />

integrieren,<br />

• Direktantriebe in den Schleifmaschinenachsen zur Verbesserung<br />

der dynamischen Steifigkeit und Genauigkeit sowie zur Leistungssteigerung.<br />

(dk)<br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 57


ZULIEFERUNG<br />

Metallpulver für additive Fertigung<br />

Schneller zum fertigen Produkt<br />

Bild: Rosswag Engineering<br />

Für einen zuverlässigen additiven Fertigungsprozess<br />

auf pulverbettbasierten Laserstrahlmaschinen<br />

ist die Qualität des Metallpulvers<br />

von entscheidender Bedeutung. Der TÜV SÜD<br />

hat Rosswag Engineering im Vorjahr als ersten<br />

Metallpulver-Hersteller auditiert. Das Audit ist<br />

Teil eines neuen Zertifizierungsprogramms auf<br />

Basis des AD 2000-Regelwerks für Druckgeräte<br />

und in sinngemäßer Anwendung der europäischen<br />

Druckgeräterichtlinie (DGR). Wie es<br />

heißt, beinhaltet das Zertifizierungsprogramm<br />

neben den Themen der Qualitätssicherung<br />

Der Anbieter ist der erste vom<br />

TÜV SÜD zertifizierte Hersteller<br />

von Metall pulvern für die<br />

additive Fertigung.<br />

und Rückverfolgbarkeit auch den Nachweis der<br />

Fertigungssicherheit für bestimmte Werkstoffgruppen<br />

und der grundsätzlichen Eignung des<br />

Metallpulvers für die additive Fertigung. Das<br />

Zertifizierungsprogramm wurde in einem<br />

Pilot-Audit bei Rosswag Engineering bereits<br />

erfolgreich umgesetzt.<br />

Die Pfinztaler sind als Division der Rosswag<br />

GmbH spezialisiert auf die Herstellung von<br />

Sonder-Metallpulver und additiv gefertigten<br />

Bauteilen, die in einer ganzheitlichen Prozesskette<br />

nach höchsten Qualitätsanforde-<br />

rungen produziert werden. Innerhalb weniger<br />

Wochen kann der Anbieter laut eigenen<br />

Angaben eine vollständige AM-Materialqualifizierung<br />

durchführen, um so neue Metallwerkstoffe<br />

nach den jeweiligen Anforderungen<br />

bereitzustellen. „Wir sind deshalb so<br />

schnell, weil bei uns alle Prozesse inhouse<br />

ablaufen und wir sogar die Metallpulver<br />

selbst verdüsen und untersuchen“, sagt Engineering-Leiter<br />

Gregor Graf.<br />

Die Rosswag GmbH selbst ist Anbieter für<br />

gewalzte Ringe und Freiformschmiedeprodukte<br />

mit einem Stückgewicht bis 4,5 Tonnen.<br />

Eine Besonderheit ist laut Firmenangaben<br />

das 7000 Tonnen umfassende Materi al -<br />

lager, in dem über 400 Metallwerkstoffe zur<br />

Fertigung bereitstehen. Die 2014 gegründete<br />

Division Rosswag Engineering erweitert das<br />

Produktportfolio um Ingenieurdienstleistungen<br />

und innovative Fertigungsverfahren wie<br />

den 3D-Druck von metallischen Bauteilen auf<br />

pulverbettbasierten Laserstrahlmaschinen<br />

(LPBF). Metall-3D-Druck ist die umgangssprachliche<br />

Bezeichnung für ein additives<br />

Fertigungsverfahren und ermöglicht die Herstellung<br />

funktionsoptimierter, metallischer<br />

Bauteile. (dk)<br />

Kabeltülle<br />

Abgestufte Dichtringe einfach abschälen<br />

Werkstoffprüfung<br />

Shore-Härte gibt wichtige Anhaltspunkte<br />

Bild: Icotek<br />

Mit der neuen Kabeltülle KT-SC<br />

von Icotek lassen sich elektrische<br />

Leitungen und Pneumatikschläuche<br />

mit einem Durchmesser von<br />

5 bis 28 mm durchführen und<br />

abdichten. Von der Baugröße her<br />

basiert die Produktneuheit auf<br />

der „KT groß“ des Anbieters. Die<br />

Kabeltülle verfügt über heraustrennbare<br />

Ringe, wobei die einzelnen<br />

Ringe je nach benötigtem<br />

Durchmesser der einzuführenden<br />

Leitungen abgeschält werden.<br />

Hierzu wird lediglich ein kleines<br />

Loch zwischen die Ringe<br />

gestochen. Anschließend lässt<br />

sich der entsprechende Ring einfach<br />

abziehen. Die einzelnen<br />

Ringe der KT-SC sind gekennzeichnet<br />

mit den Buchstaben A<br />

bis F, die den entsprechenden<br />

Durchmesser der einzuführenden<br />

Leitung anzeigen. Integrieren<br />

lässt sich die KT-SC in alle teilbaren<br />

Kabeleinführungsrahmen<br />

(KEL, KEL-U, KEL-ER, KVT und KEL-<br />

FG) für große KT-Kabeltüllen. Das<br />

Produkt besteht aus Elastomer,<br />

verfügt über die Schutzart IP54<br />

und ist geeignet für einen Temperaturbereich<br />

zwischen -40 °C<br />

bis +100 °C. (dk)<br />

Die KT-SC dichtet elektrische<br />

Leitungen und Pneumatikschläuche<br />

ab.<br />

Die Shore-Härte ist eine der wichtigsten<br />

Kenngrößen für Schläuche,<br />

Halbzeuge, Dichtungen und<br />

andere Bauteile aus Kunststoffen.<br />

Die Härteprüfung nach Shore gilt<br />

als besonders einfaches Verfahren,<br />

um die Härte von harten<br />

Kunststoffen und weichen Elastomeren<br />

zu messen. Die Reichelt<br />

Chemietechnik informiert über<br />

das Prüfverfahren und die Eigenschaften,<br />

die sich aus den ermittelten<br />

Werten ableiten lassen. So<br />

gibt die Härteprüfung wichtige<br />

Anhaltspunkte für die mechanische<br />

Belastbarkeit, Qualität des<br />

Schlauchmaterials und das Verformungsverhalten.<br />

Außerdem<br />

kann die Materialhärte als Richtwert<br />

für das Abdichtverhalten<br />

eines Elastomers verwendet werden.<br />

Denn der Anwendungsbereich<br />

von Kunststoffschläuchen<br />

und -rohren ist vielfältig. Ob als<br />

Kraftstoffschlauch im Pkw, als<br />

Kunststoffschläuche müssen vielen<br />

Anforderungen gerecht werden.<br />

Chemikalienschlauch im Labor<br />

oder als Druckluftschlauch in der<br />

Pneumatik: Schläuche werden für<br />

zahlreiche verschiedene Applikationen<br />

benötigt. Um den unterschiedlichen<br />

Anforderungen gerecht<br />

zu werden, etwa an Sta -<br />

bilität, Druckbeständigkeit oder<br />

Temperaturbeständigkeit, werden<br />

Schläuche heute aus vielen unterschiedlichen<br />

Materialien hergestellt,<br />

meist aus Elastomeren<br />

und härteren Kunststoffen. (dk)<br />

Bild: Reichelt<br />

58 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


ZULIEFERUNG<br />

Arbeitssicherheit<br />

Flexibles Absicherungskonzept für Abkantpressen<br />

Bei der <strong>Beschaffung</strong> einer neuen Abkantpresse<br />

wollten die Verantwortlichen der<br />

Werkstätten Karthaus das in der Metallverarbeitung<br />

je nach Maschine einhergehende<br />

Restrisiko reduzieren. Die Dülmener beschäftigen<br />

sich seit Jahren mit der qualifizierten<br />

Eingliederung von Menschen mit Behinderung<br />

in das Arbeitsleben. Im Fokus stand<br />

dabei jeglicher Eingriff einer dritten Person in<br />

den Gefahrenbereich als auch das Klemmen<br />

der Finger an der Oberwange, wenn das Blech<br />

falsch gehalten wird.<br />

Im Zuge dieser Anforderung nahm der<br />

Werkzeugmaschinenhersteller Volz aus<br />

Witten mit Fiessler Elektronik aus Aichwald<br />

Kontakt auf, um ein geeignetes Sicherheitskonzept<br />

zu erarbeiten. Nach eingehender<br />

Diskussion wurde zusätzlich zu der standardmäßig<br />

vorgesehenen Frontabsicherung<br />

AKAS ein Lichtvorhang eingebaut. Dieser<br />

soll jegliche Abwärtsbewegung der<br />

Oberwange stoppen. Somit werden Dritte,<br />

die aus Unachtsamkeit in den Gefahrenbereich<br />

gelangen als auch die Quetschmöglichkeit<br />

der Hände an der Oberwange,<br />

abgefangen.<br />

Eine weitere Anforderung an den Lichtvorhang<br />

ist, dass eine vorgelagerte Blechauflage<br />

ausgeblendet werden muss und auch ein<br />

Blech mit 6 mm Stärke nicht zur Abschaltung<br />

führt. Die Auswahl fiel auf einen Sicherheitslichtvorhang<br />

der Serie BLVT von Fiessler Elektronik.<br />

Neben einer schnellen Reaktionszeit<br />

punktet dieser Lichtvorhang mit bis zu elf<br />

verschiedenen Blanking-Programmen, sodass<br />

der Lichtvorhang an die verschiedensten<br />

Anwendungsbereiche einfach angepasst<br />

werden kann.<br />

Weiterhin sollte der Lichtvorhang so in das<br />

Sicherheitskonzept eingebunden werden,<br />

dass dieser per Schlüsselschalter zu- als<br />

auch abgeschaltet werden kann. Je nach<br />

Qualifikation und Fähigkeit des Bedieners<br />

hat der Gruppenleiter die Möglichkeit, die<br />

Maschine mit oder ohne Lichtvorhang zu<br />

betreiben. Ein Fingerschutz ist in jedem<br />

Falle durch das Abkantpressenabsicherungssystem<br />

AKAS zu jeder Zeit gewährleistet,<br />

heißt es.<br />

Um den Aufwand von zusätzl ichen Geräten<br />

oder Komponenten gering zu halten, wurden<br />

die neuen Funktionen, das Programmieren<br />

als auch die Auswertung des Lichtvorhangs<br />

auf der vorhandenen Sicherheitssteuerung<br />

FPSC von Fiessler integriert.<br />

Diese Integration wurde nach Vorgabe seitens<br />

Volz von Fiessler durchgeführt und<br />

getestet. Installation, Inbetriebnahme und<br />

Einweisung an der Maschine vor Ort führte<br />

Volz durch. Somit wurde eine Standard-<br />

Abkantpresse innerhalb kürzester Zeit fit<br />

gemacht für einen neuen Anwendungsfall.<br />

Den Nutzen haben die Beschäftigten der<br />

Karthaus-Werkstätten. Sie werden nun bestmöglich<br />

vor Arbeitsunfällen an der Abkantpresse<br />

geschützt. (dk)<br />

Bild: Fiessler<br />

Das Abkantpressensicherheitssystem AKAS wird<br />

in verschiedenen Ausführungen angeboten und<br />

lässt sich spezifisch anpassen.<br />

Wenn zwischen Ihnen und uns mehr entsteht:<br />

Das ist der MAPAL Effekt.<br />

Sie<br />

Spannung<br />

legen größten Wert auf<br />

durchgängig prozesssichere<br />

Produktionskomponenten.<br />

steigern<br />

Wir<br />

liefern ein leistungsfähiges<br />

Gesamtpaket<br />

aus Werkzeug und<br />

Spannsystem.<br />

www.mapal.com | Ihr Technologiepartner in der Zerspanung<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 59


ZULIEFERUNG<br />

Rutsch-Stopp-Folie<br />

Individuell bereits ab<br />

Losgröße eins<br />

Bild: Kager<br />

Auf Basis von Kundenzeichnungen<br />

fertigt<br />

der Anbieter auch<br />

spezifische 2D-Formteile<br />

für viele verschiedene<br />

Anwendungen.<br />

Unternehmen vieler Branchen setzen die<br />

Rutsch-Stopp-Folie (RSF) von Kager als<br />

ebenso rutschhemmende wie geräuschdämmende<br />

Arbeitsunterlage ein. Die dünnen<br />

Matten aus Polyvinylchlorid-P – auch als<br />

Weich-PVC bezeichnet – haben einen hohen<br />

Reibungskoeffizienten und ergänzen oder<br />

ersetzen sowohl in Montage- und Prüftechnik<br />

als auch bei feinmechanischen und labortechnischen<br />

Tätigkeiten komplexe Klemmund<br />

Fixiergestelle. Sie halten dem Anwender<br />

die Hände frei und verhindern zudem das<br />

Abwandern vibrierender Tischgeräte oder das<br />

Wegrollen runder Werkstücke. Die RSF-Folie<br />

hat eine Dicke von 1,0 mm und legt sich flach<br />

auf jeden ebenen Untergrund. Um sie zu säubern,<br />

wird sie einfach mit Wasser abgespült.<br />

Da sie chemisch beständig ist, lässt sich die<br />

Folie auch desinfizieren und in der Spülmaschine<br />

reinigen.<br />

Kager bietet die ergonomischen Polymermatten<br />

in den Farben Blau, Grün und Rot an<br />

sowie als 400 mm breite Rollenware mit Lauflängen<br />

von 2000 mm oder 9100 mm. Es gibt<br />

sie aber auch als kundenspezifische Sonderanfertigung.<br />

Bereits ab Losgröße eins und bis<br />

zu einer Breite von 1500 mm kann der Kunde<br />

die Größe und das Format der RSF frei wählen.<br />

Auf der Basis bereitgestellter Zeichnungen<br />

realisiert Kager einsatzfertige 2D-<br />

Zuschnitte mit Dicken von 1,0 mm aus farbigem<br />

Polyvinylchlorid-P. Dank CNC-Technik<br />

gibt es hinsichtlich des Designs der Formteile<br />

kaum Grenzen. Runde Ausschnitte und Bohrungen<br />

lassen sich einarbeiten und die<br />

Außenkonturen können exakt nach den Vorgaben<br />

des Kunden ausgeführt werden. (dk)<br />

• ABUS Kransysteme GmbH, Gummersbach 2<br />

• Arno Werkzeuge Karl-Heinz Arnold GmbH,<br />

Ostfildern 49<br />

• Bossard Deutschland GmbH, Illerrieden 61<br />

• Conrad Electronic SE, Hirschau 23<br />

• curecomp Software Services GmbH,<br />

AT-Linz 61<br />

• DBL Deutsche Berufskleider- Leasing<br />

GmbH, Zirndorf 55<br />

Denios AG, Bad Oeynhausen 17<br />

• Deutsche Messe AG, Hannover 25<br />

• ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH,<br />

Bietigheim-Bissingen 63<br />

• Erwin Berger e.K., Korntal-Münchingen 53<br />

• Ferdinand Gross GmbH & Co KG,<br />

Leinfelden-Echterdingen 62<br />

• Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG,<br />

München 57<br />

• HaRo Anlagen- und Fördertechnik GmbH,<br />

Rüthen 11<br />

• Hays AG, Mannheim 19<br />

• Hoffmann GmbH Qualitätswerkzeuge,<br />

München 27<br />

• igus GmbH, Köln 45<br />

• IMS Verbindungstechnik GmbH & Co.KG,<br />

Neuenstein 62<br />

• Kunststofftechnik Jantsch GmbH,<br />

Nürnberg 63<br />

• Schrauben Jäger AG, Karlsruhe 62<br />

• Keller & Kalmbach GmbH,<br />

Unterschleißheim 62,76<br />

KULLEN-KOTI GmbH, Reutlingen 61,75<br />

• KYOCERA Document Solutions<br />

Deutschland GmbH, Meerbusch 41<br />

• Lederer GmbH, Ennepetal 62<br />

• Lehmanns Media GmbH, Köln 63<br />

• Linde Material Handling GmbH,<br />

Aschaffenburg 47<br />

• Mapal Dr. Kress KG, Aalen 59<br />

• Maxon Motor GmbH, Sexau 63<br />

• Otto Roth GmbH & Co. KG, Stuttgart 29<br />

• Albert Pasvahl (GmbH & Co.), Hamburg 57<br />

• RCT Reichelt Chemietechnik<br />

GmbH + Co., Heidelberg 63,71<br />

• REIFF Technische Produkte GmbH,<br />

Reutlingen 62<br />

• F. Reyher Nchfg. GmbH & Co.,<br />

Hamburg 21,62<br />

Schweizer GmbH & Co.KG, Reutlingen 63<br />

• simple system GmbH & Co. KG,<br />

München 7,62<br />

• SMART-FLOW EUROPE s.a.,<br />

BE-Mouscron 33<br />

• SoftconCIS GmbH, Oberhaching 13,63<br />

• Telefonica Germany GmbH & Co. oHG,<br />

München 31<br />

TIMOCOM GmbH, Erkrath 43<br />

• Tünkers Maschinenbau GmbH, Ratingen 9<br />

• VDW Verein Dt.Werkzeugmaschinenfabriken<br />

e.V., Frankfurt 51<br />

• veenion GmbH, Kaiserslautern 3,63<br />

WPS MANAGEMENT GMBH, Berlin 35<br />

WUCATO Marketplace GmbH, Stuttgart 62<br />

• Würth Industrie Service GmbH & Co. KG,<br />

Bad Mergentheim 5,63<br />

Beilagenhinweis<br />

Inserentenverzeichnis<br />

Dieser Ausgabe liegen Prospekte folgender<br />

Firmen bei:<br />

WPS MANAGEMENT GMBH, Berlin<br />

Wolters Kluwer Deutschland GmbH, Köln<br />

Wir bitten unsere Leser um freundliche<br />

Beachtung.<br />

60 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> präsentiert<br />

Ihnen Partner des Einkaufs.<br />

Finden Sie leistungsstarke Lieferanten und Dienstleister für Ihre <strong>Beschaffung</strong>s bedarfe<br />

und kompetente Lösungspartner.<br />

SCM Weiterbildung Druck<br />

Beratung Betriebsbedarf<br />

Entwicklung + Fertigung<br />

Medienbeschaffung<br />

C-Teile-Management<br />

Logistik<br />

Fuhrpark<br />

Energie<br />

Recruiting<br />

Business Travel<br />

Weitere Fakten zu Unternehmen, Details zu Angebots- und Leistungsspektrum finden<br />

Sie im Firmenverzeichnis auf beschaffung-<strong>aktuell</strong>.de.<br />

Unter folgendem Link gelangen Sie zur Übersicht aller Online-Firmenprofile.<br />

SRM<br />

Komponenten + Systeme<br />

Bookmark!<br />

www.beschaffung-<strong>aktuell</strong>.de/firmenverzeichnis<br />

ALL-IN-ONE-EINKAUFSLÖSUNG<br />

BÜRSTEN<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

curecomp Software Services GmbH<br />

www.curecomp.com<br />

Mit der eProcurement- und Supplier Relationship<br />

Management Lösung von curecomp werden Ihre<br />

<strong>Beschaffung</strong>sprozesse einfacher, transparenter,<br />

schneller und damit kostengünstiger abgewickelt.<br />

Dies führt in Summe zu einer signifikanten Arbeitsentlastung<br />

Ihrer Mitarbeiter und Verhinderung von<br />

Fehlern durch manuelle Datenerfassungen. Unsere<br />

Expertise und unser Fokus liegen dabei beim direkten<br />

Produktionsmaterial und bei produzierenden<br />

Unternehmen. Bei curecomp dreht sich alles um<br />

den Erfolg unserer Kunden und deren Lieferanten.<br />

Jedes Unternehmen und jede Branche steht vor spezifischen<br />

Herausforderungen.<br />

Wir helfen Ihnen effizienter zu werden!<br />

KULLEN-KOTI GmbH<br />

www.kullen.de<br />

Technische Bürsten, die perfekt passen – Kullen-Koti<br />

ist der innovative Lösungspartner weltweit. Seit über<br />

100 Jahren.<br />

Für kundenspezifische industrielle Anwendungen in<br />

jeder Branche bietet Kullen-Koti genau die richtige<br />

Bürste – bis hin zu individuellen Sonderlösungen.<br />

Kullen-Koti macht die Auswahl und Realisierung der<br />

besseren Lösung einfacher, schneller und sicherer –<br />

durch Expertenkompetenz und eines der größten Produktprogramme<br />

der Welt.<br />

Bürstentechnologie von Kullen-Koti – für mehr Produktivität,<br />

Sicherheit und Wirtschaftlichkeit in vielen<br />

Prozessen und für hocheffiziente Anwendungslösungen<br />

der Zukunft.<br />

Bossard Deutschland GmbH<br />

www.bossard.com/de<br />

Die Bossard Gruppe ist ein weltweit führender Anbieter<br />

von Produktlösungen und Dienstleistungen in der<br />

industriellen Verbindungs- und Montagetechnik. Mit<br />

einem über 1.000.000 Artikeln umfassenden Produktsortiment,<br />

der technischen Beratung (Engineering) und<br />

der Lagerbewirtschaftung (Smart Factory Logistics) hat<br />

sich Bossard als Komplettanbieter und Partner der<br />

Industrie positioniert.<br />

Gemeinsam mit unseren Kunden vorwärtskommen<br />

heißt für uns, Lösungen zu entwickeln, die besser,<br />

schneller, effizienter und kostengünstiger sind – und<br />

somit unseren Kunden helfen, ihre Konkurrenz zu überflügeln.<br />

Diese ganzheitliche Sicht nennen wir „Proven Productivity“.<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 61


PARTNER DES EINKAUFS<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

Ferdinand Gross GmbH & Co. KG<br />

www.schrauben-gross.de<br />

Ferdinand Gross ist Spezialist für Verbindungstechnik<br />

und C-Teile-Management und bietet Kunden und<br />

Partnern aus der Industrie maßgeschneiderte Dienstleistungen.<br />

Unser Sortiment reicht von Verbindungselementen<br />

über Werkzeuge bis zu Sonder anfertigungen.<br />

Wir sorgen für schnellste Verfügbarkeit von über<br />

107 000 Artikeln. Im Bereich C-Teile-Management<br />

bietet Ferdinand Gross kunden spezifische Lösungen<br />

zur Senkung Ihrer <strong>Beschaffung</strong>s kosten um bis zu 70 %.<br />

IMS Verbindungstechnik GmbH & Co. KG<br />

www.ims-verbindungstechnik.com<br />

Als Spezialist für Befestigungen aus Kunststoff, Metall<br />

und Federstahl beliefern wir weltweit Industrie,<br />

Großhandel und Zulieferer. Längst haben wir uns<br />

dabei zum ausgewiesenen Spezialisten für Clips und<br />

Klammern aller Art entwickelt.<br />

Aufgrund unserer innovativen Entwicklungsabteilung<br />

können wir individuelle Lösungen bieten, die Ihnen<br />

als Kunde einen Mehrwert schaffen.<br />

Mit jahrzehntelanger Erfahrung, weit überdurchschnittlichem<br />

Know-how und höchstem Qualitätsstandard<br />

präsentieren wir uns als zuverlässiger und<br />

kompetenter Partner rund um die Befestigungstechnik.<br />

Keller & Kalmbach GmbH<br />

www.keller-kalmbach.com<br />

Breite Produktpalette für Produktion & Instandhaltung:<br />

Schrauben, Dübel, Hand-/Elektrowerkzeuge, Hebetechnik,<br />

Arbeitsschutz, Betriebseinrichtungen, Chemische<br />

Produkte, Sonder- und Zeichnungsteile und<br />

Industrieteile.<br />

Produkte & Lösungen aus einer Hand:<br />

Maßgeschneiderte Logistiksysteme, individuelle<br />

E-Business-Lösungen, anwendungstechnische Beratung,<br />

umfassende Qualitätssicherung.<br />

Zuverlässig seit 1878.<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

Lederer GmbH<br />

www.c-teile-management.info<br />

Wenn es um C-Teile-Management geht, Kanban, Konsignation<br />

& Co., ist Lederer Ihr Partner: Norm- und Standardteile,<br />

Sonder- und Zeichnungsteile, Verbindungselemente<br />

u.v.m. auf Basis aller logistischen Lösungen<br />

und Systeme (eBusiness, RFID, Ein- und Mehr-Behälter-<br />

Kanban etc.). Lederer übernimmt für Sie die Lieferantensuche,<br />

Bestellung und <strong>Beschaffung</strong>, Bevorratung<br />

und Bereitstellung, Lagerbewirtschaftung und Qualitäts<br />

sicherung, Systempflege und Prozessverbesserung.<br />

– Verbindungselemente<br />

– Norm- und Standardartikel<br />

– Sonder- und Zeichnungsteile<br />

– C-Teile-Management<br />

REIFF Technische Produkte GmbH<br />

www.reiff-tp.de, www.reiff-tpshop.de<br />

REIFF Technische Produkte – kompetenter Partner der<br />

Industrie mit Schwerpunkt in der Erstausrüstung. Als<br />

Vollsortimenter verfügt REIFF über mehr als 140 000<br />

Produkte aus den Bereichen Antriebstechnik, Dichtungstechnik,<br />

Klebetechnik, Kunststofftechnik, Profiltechnik,<br />

Schlauchtechnik und Schwingungsdämpfung.<br />

Enge Partnerschaften zu namhaften Herstellern, eigene<br />

Produktionsstätten zur Be- und Verarbeitung und<br />

umfassende E-Business-Lösungen zeichnen REIFF aus.<br />

Ergänzt durch Vertriebstechniker, die beraten und entwickeln,<br />

wird REIFF zum verlässlichen Partner, dessen<br />

Leistungen weit über den Begriff Handel hinausgehen.<br />

F. REYHER Nchfg. GmbH & Co. KG<br />

www.reyher.de<br />

E-Business-Lösungen, Kanban-Versorgungssysteme,<br />

Bausätze, Konfektionierungen, Sonderteile – wenn<br />

es um Verbindungselemente und Befestigungs technik<br />

geht, ist REYHER Ihr kompetenter Partner. Hohes<br />

Qualitätsbewusstsein und ausgeprägte tech nische<br />

Kompetenz haben eine lange Unternehmens tradition.<br />

Über 130 000 verschiedene Artikel stehen bei einer<br />

Lieferbereitschaft von 99 % branchenübergreifend<br />

bereit. Kunden aus Industrie und Handel werden<br />

weltweit aus einem der modernsten und größten<br />

Schrauben-Logistikzentren schnell und zuverlässig<br />

beliefert.<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

Schrauben-Jäger AG<br />

www.schrauben-jaeger.de<br />

Als Spezialist für Verbindungselemente und Befestigungstechnik<br />

verstehen wir unter unserem Motto „Service<br />

rund um die Schraube“ nicht nur kompetente Beratung,<br />

schnelle Verfügbarkeit und Lieferung, sondern auch<br />

ständige Prozessoptimierung in Zusammenarbeit mit<br />

unseren Kunden. Selbstverständlich bieten wir ergänzend<br />

zu unseren Produkten auch attraktive Lösungen in<br />

den Bereichen C-Teile-Management und KANBAN.<br />

Unser Leistungsportfolio wird ergänzt durch das Produktund<br />

Dienstleistungsangebot unseres Schwesterunternehmens<br />

Werkzeug-Jäger GmbH. So können wir<br />

Kunden in den Bereichen Schrauben und Werkzeug ein<br />

branchenübergreifend einzigartiges Portfolio an Produkten<br />

und Dienstleistungen anbieten.<br />

simple system GmbH & Co. KG<br />

www.simplesystem.com<br />

Die <strong>Beschaffung</strong>splattform für C-Artikel<br />

simple system wurde im Jahr 2000 gegründet<br />

und ist heute eine der führenden, neutralen<br />

<strong>Beschaffung</strong>splattformen. Ziel der Plattform ist<br />

es, Unternehmen eine effektive und transparente<br />

indirekte <strong>Beschaffung</strong> zu ermöglichen. Mit mehr<br />

als 720 Lieferanten, 3.000 Bestellungen pro Tag<br />

und über 70 Mio. Artikel ist die Plattform in vielen<br />

Einkaufsabteilungen nicht mehr wegzudenken.<br />

Mit simple system Click & Order Katalogen<br />

decken Sie 60-80% Ihres indirekten Bedarfs.<br />

Alle simple system Click & Order Kataloge können<br />

ganz unkompliziert mit einen Klick aktiviert<br />

werden.<br />

WUCATO Marketplace GmbH<br />

www.wucato.de<br />

Die digitale B2B-<strong>Beschaffung</strong>splattform<br />

Wucato ist eine zentrale <strong>Beschaffung</strong>splattform zur Optimierung<br />

Ihrer Einkaufsprozesse – unabhängig von Branche und<br />

Unternehmensgröße.<br />

Unsere Plattform bündelt eine Vielzahl von Lieferanten an<br />

einem zentralen Ort. Den Kern des Angebots bildet ein<br />

umfangreiches und stetig wachsendes Sortiment von mehreren<br />

Millionen Produkten – von A wie Arbeitskleidung bis Z wie<br />

Zylinder.<br />

Spezielle B2B-Shop-Funktionen wie individuelle Einkaufskonditionen,<br />

Genehmigungsworkflows, Kostenstellen, uvm.<br />

ermöglichen Ihnen Ihre <strong>Beschaffung</strong>sprozesse deutlich effizienter<br />

zu gestalten. So bleibt mehr Zeit für das Wesentliche.<br />

62 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


PARTNER DES EINKAUFS<br />

C-TEILE-MANAGEMENT<br />

EINKAUFSCONTROLLING<br />

EINKAUFSSOFTWARE<br />

Würth Industrie Service GmbH & Co. KG<br />

www.wuerth-industrie.com<br />

Die Würth Industrie Service ist auf modulare<br />

<strong>Beschaffung</strong>s- und Logistikkonzepte für produzierende<br />

Industrie kunden spezialisiert. Aus den unterschiedlichen<br />

Modulen des C-Produkt-Service (CPS®) kann für<br />

jede individuelle Anforderung die passende C-Teile-<br />

Lösung mit einem Maximum an Versorgungssicherheit<br />

zusammengestellt werden. Ein Produktspektrum von<br />

über 1.000.000 Artikeln, patentierte Behälter- und<br />

RFID-Technologie umrahmen die innovativen Systeme.<br />

SoftconCIS GmbH<br />

www.softconcis.de, www.Einkaufscontrolling.de<br />

SoftconCIS ist mit über 400 Kunden weltweit und mehr<br />

als 20 Jahren Erfahrung der führende Anbieter von<br />

Informationssystemen für Einkaufscontrolling &<br />

strategischen Einkauf.<br />

Dabei ist SoftconCIS der einzige Anbieter, der intelligente<br />

Software mit mehr als 450 Kennzahlen und Dashboards,<br />

fertigen Schnittstellen, Fachwissen/Consulting,<br />

Hosting im eigenen zertifizierten, deutschen Rechenzentrum<br />

und Weiterbildung zu folgenden Themen<br />

vereint:<br />

– Einkaufscontrolling & Einkaufsplanung<br />

– Erfolgsmessung & Dashboarding<br />

– SRM, Lieferantenbewertung & RM<br />

– Maßnahmenmanagement u. v. m.<br />

veenion GmbH<br />

www.veenion.de<br />

Die veenion GmbH hat sich auf Lösungen rund um das<br />

elektronische <strong>Beschaffung</strong>s- und Handelswesen spezialisiert.<br />

Durch den individuellen Einsatz der multifunktionalen<br />

Softwarelösungen impact ordering und<br />

open ordering werden sämtliche operative <strong>Beschaffung</strong>s-,<br />

Rechnungs- und Handelsprozesse optimiert<br />

und an Ihre Bedürfnisse und Anforderungen angepasst.<br />

Neben privaten Unternehmen gehören auch<br />

zahlreiche Non-Profit-Organisationen und öffentliche<br />

Auftraggeber zu den Kunden von veenion-Anwendungen.<br />

ENTWICKLUNG + FERTIGUNG<br />

FEDERN<br />

KERAMIKKOMPONENTEN<br />

Kunststofftechnik Jantsch GmbH<br />

www.jantsch.de<br />

Die Kunststofftechnik Jantsch GmbH in Nürnberg<br />

fertigt spritzgegossene Präzisions-Kunststoffteile aus<br />

sämtlichen Thermoplasten von 0,001g bis 400g.<br />

Wir bieten die komplette Prozesskette an:<br />

– Kunststoffgerechte Teileentwicklung<br />

– Füllsimulation mit Cadmould<br />

– Rapid Prototyping: 3D-Druck, Vakuumgießen<br />

– Klimatisierter Präzisions-Formenbau<br />

– Spritzgießfertigung, auch 2K, Hochtemperatur-<br />

Thermoplaste (z. B. PEEK), Reinraumfertigung<br />

– Automatisiertes Einlegen und Entnehmen<br />

– Zertifiziert nach DIN ISO 9001, 14001, 50001<br />

Wir sind Ihr Entwicklungs- und Fertigungspartner!<br />

Schweizer GmbH & Co. KG<br />

www.schweizer-federn.de<br />

Die Schweizer GmbH & Co. KG aus Reutlingen bietet<br />

bereits seit 1986 technische Federn in allen Variationen.<br />

Am Rande der schwäbischen Alb fertigen ca. 120 Mitarbeiter<br />

hochwertige Drahtfedern und Stanzbiegeteile<br />

aus allen gängigen Federmaterialien in Klein- und Großserien.<br />

Das umfangreiche Produktportfolio der Schweizer<br />

GmbH & Co. KG umfasst:<br />

• Druck-, Zug- und Schenkelfedern<br />

• Draht- und Stanzbiegeteile<br />

• Mikrofedern und Laserschneidteile<br />

maxon motor GmbH<br />

www.ceramic.maxongroup.de<br />

maxon – eine starke globale Marke<br />

Wir entwickeln und bauen präzise und innovative<br />

Antriebssysteme vom Motor, über das Getriebe, bis zum<br />

Encoder. Alle wichtigen Komponenten produzieren wir<br />

selbst, was höchstmögliche Flexibilität garantiert.<br />

maxon verfügt deshalb schon über 20 Jahre Erfahrung<br />

im Pulverspritzguss, arbeitet mit modernster CAD-<br />

Technik und der Möglichkeit der Finite Elemente<br />

Berechnung. Dank CIM (Ceramic Injection Moulding)<br />

sind wir in der Lage äußerst komplexe, kundenspezifische<br />

Keramikbauteile herzustellen – mit einzigartiger<br />

Präzision und hoher Qualität.<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

KOMPONENTEN + SYSTEME<br />

MEDIENBESCHAFFUNG<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik GmbH<br />

www.elringklinger-kunststoff.de<br />

ElringKlinger Kunststofftechnik ist weltweiter<br />

Technologieführer und Entwicklungspartner für<br />

• Dichtungen • Konstruktionselemente<br />

• Module • Baugruppen<br />

aus innovativen Hochleistungs-Kunststoffen.<br />

Maßgeschneiderte Lösungen für nahezu alle Branchen<br />

wie Automotive, Chemie- u. Prozesstechnik, Energie,<br />

Food & Pharma, Maschinenbau, Medical & Life Science,<br />

Luft- und Raumfahrt, Oil & Gas und Optik werden an<br />

5 Standorten entwickelt und gefertigt.<br />

Ein breites Standard-Produktportfolio an Dichtungen<br />

und Konstruktionselementen ist bequem über<br />

shop.elringklinger-kunststoff.de erhältlich.<br />

RCT® Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

www.rct-online.de<br />

Reichelt Chemietechnik steht für das Prinzip<br />

„Angebot und Vertrieb der kleinen Quantität“ gepaart<br />

mit einer viele Bereiche umfassenden Produktvielfalt<br />

und einem hohen technischen Beratungsservice.<br />

Das Angebot von Reichelt Chemietechnik umfasst<br />

ca. 80 000 Artikel, die aus den Bereichen Schlauchtechnik,<br />

Verbindungselemente, Durchflusstechnik,<br />

Labortechnik, Halbzeuge, Befestigungselemente,<br />

Filtration und Antriebstechnik stammen.<br />

Reichelt Chemietechnik GmbH + Co.<br />

Englerstraße 18, 69126 Heidelberg<br />

Tel. 0 62 21/3 12 50, info@rct-online.de<br />

Lehmanns Media GmbH<br />

www.lehmannspro.de<br />

Lehmanns Media ist einer der führenden Fachinformationshändler<br />

für Bücher, Fachzeitschriften und elektronische<br />

Medien. Wir stellen ein breites Angebot an spezialisierten<br />

Dienstleistungen zur Medienbeschaffung für untersch. Zielgruppen<br />

wie Bibliotheken, Kliniken, Praxen, Anwaltskanzleien,<br />

Unternehmen und Verbände, zur Verfügung:<br />

<strong>Beschaffung</strong>s-Portal (Le2B): mehr als 40 Mio. Artikel<br />

• individuelle Bestell- und Verwaltungsvorgänge<br />

• Anbindung an ERP<br />

Passgenaue Integration:<br />

• eBilling, Rechte- und Nutzermanagement<br />

Fachbuchhandlungen in 16 Städten; Support vor Ort<br />

Besuchen Sie unsere Website für Professionals:<br />

www.lehmannspro.de<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 63


BME AKTUELL<br />

11. BME-eLÖSUNGSTAGE<br />

Vom Hype zur Praxis: Roadmap für die<br />

Digitalisierung in Einkauf und SCM<br />

Zur digitalen Transformation von<br />

Einkauf und Supply Chain Management<br />

ist schon viel gesagt<br />

worden; doch längst ist noch<br />

nicht alles getan. Zu viele Unternehmen<br />

verwechseln die digitale<br />

Transformation noch immer mit<br />

einem IT-Update: Sie gehen die<br />

Einführung von E-Lösungen rein<br />

technisch an und vergessen dabei,<br />

ihre Mitarbeiter richtig mitzunehmen.<br />

Sie übersehen, dass<br />

strategisch eingesetzte E-Tools<br />

ein Turbo für die Organisationsentwicklung<br />

sein können. Diese<br />

machen es möglich, die Prozesse<br />

im Einkauf, aber auch das Zusammenwirken<br />

mit den Partnern<br />

in der Supply Chain, effektiver<br />

und effizienter zu gestalten und<br />

fit für die Zukunft zu machen.<br />

In Einkauf und Supply Chain Management<br />

bedarf es daher eines<br />

systematischen Roll-outs der<br />

E-Lösungen und ihrer Vernetzung<br />

mit dem ERP-System und dem<br />

Rechnungswesen. Im Vordergrund<br />

stehen die Automatisierung<br />

des operativen Einkaufs sowie<br />

eine bessere Entscheidungsunterstützung<br />

des strategischen<br />

Einkaufs. Die operativen <strong>Beschaffung</strong>sprozesse<br />

sollen einfacher,<br />

transparenter, schneller und kostengünstiger<br />

werden. Durch ein<br />

Onboarding der Lieferanten sollen<br />

vollständig digitalisierte Lieferketten<br />

entstehen, in denen Bestellungen,<br />

Aufträge, Lieferavise,<br />

Rechnungen und Belegflüsse automatisiert<br />

werden.<br />

Vor diesem Hintergrund erhalten<br />

<strong>Beschaffung</strong>sentscheider von<br />

Global Playern und KMU auf den<br />

11. BME-eLÖSUNGSTAGEN vom<br />

24. bis 25. März 2020 in Düsseldorf<br />

das Rüstzeug für die Digitalisierung<br />

ihrer Geschäftsprozesse.<br />

Zu den wichtigsten Themen, die<br />

in zahlreichen Fachvorträgen,<br />

Round Tables, Solution Foren und<br />

Workshops auf der Agenda stehen,<br />

zählen unter anderem:<br />

• Roadmap für den digitalisierten<br />

Einkauf 2025<br />

• Roll-out von<br />

Source-to-Contract und<br />

Purchase- to-Pay<br />

• Entwicklung einer zielführenden<br />

Digitalstrategie<br />

• Echtzeittransparenz über<br />

Spend, Risiken und Contracts<br />

• Supplier Collaboration über<br />

Business-Netzwerke und<br />

Marktplätze<br />

In der begleitenden Fachmesse<br />

werden zudem rund 100 Partner<br />

und Aussteller, darunter die<br />

wichtigsten Anbieter im Bereich<br />

E-Procurement, vielfältige technischen<br />

Lösungen vorstellen.<br />

Award-Verleihung: BME-Preis<br />

„Excellence in eSolutions 2020“<br />

Der BME würdigt 2020 zum<br />

neunten Mal innovative Leistungen<br />

von Anwenderunternehmen<br />

im Bereich elektronische <strong>Beschaffung</strong><br />

mit dem BME-Preis<br />

„Excellence in eSolutions“. Prämiert<br />

werden ganzheitliche Konzepte,<br />

die nachweislich zur signifikanten<br />

Performancesteigerung<br />

des Einkaufs geführt haben.<br />

2019 ging die Auszeichnung an<br />

die Phoenix Contact GmbH &<br />

Co. KG. Die offizielle Verkündung<br />

des Siegers und die Verleihung<br />

des BME-Preises „Excellence in<br />

eSolutions 2020“ erfolgt am<br />

24.<strong>03.2020</strong> im Rahmen der 11.<br />

BME-eLÖSUNGSTAGE.<br />

Plenum im Maritim Hotel in Düsseldorf.<br />

BME-eLÖSUNGSTAGE: Treffpunkt der Einkaufsentscheider.<br />

Elektronische <strong>Beschaffung</strong>:<br />

BME erhebt erneut Umfrage<br />

Im Vorfeld der 11. BME-eLÖ-<br />

SUNGSTAGE führt der BME auch<br />

dieses Jahr wieder gemeinsam<br />

mit dem Lehrstuhl für Industriebetriebslehre<br />

der Universität<br />

Würzburg (Prof. Dr. Ronald Bogaschewsky)<br />

und der HTWK Leipzig<br />

(Prof. Dr. Holger Müller) eine<br />

Umfrage zum Thema „Elektronische<br />

<strong>Beschaffung</strong>“ durch. Unterstützt<br />

wird das BME-Barometer<br />

„Elektronische <strong>Beschaffung</strong>“<br />

vom Bundesverband Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik<br />

in Österreich (BMÖ) sowie der<br />

Allocation Network GmbH. Die<br />

Umfrage befasst sich mit dem<br />

derzeitigen Stand der IT-Systeme<br />

in Einkauf und SCM und deren<br />

Veränderungen im Zuge der<br />

zunehmenden Digitalisierung.<br />

Die Ergebnisse werden am ersten<br />

Veranstaltungstag der 11.<br />

BME-eLÖSUNGSTAGE exklusiv<br />

vorgestellt.<br />

Weitere Infos:<br />

marie-luise.wachowski@bme.de<br />

Bild: Anne Wirtz/BME<br />

Bild: Anne Wirtz/BME<br />

Impressum: Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME)<br />

Frankfurter Straße 27, 65760 Eschborn, Tel. 06196 5828-0, Fax –299, E-Mail: info@bme.de, Internet: www.bme.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Frank Rösch (Presse/Kommunikation)<br />

64 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


BME AKTUELL<br />

International<br />

Technologie und Chuzpe:<br />

BME-Delegation zu Besuch in Israel<br />

8300 Start-ups gibt es in Israel.<br />

Kein anderes Land der Welt hat<br />

bezogen auf seine Einwohnerzahl<br />

eine so hohe Dichte an jungen<br />

Unternehmen wie das kleine<br />

Land zwischen Mittelmeer und<br />

Totem Meer. Der USB-Stick, die<br />

Verkehrsflussanzeige in Google<br />

Maps, Instant Messaging – und<br />

auch die Kirschtomate –, das alles<br />

wurde in Israel erfunden. Im<br />

globalen Innovationsranking belegt<br />

das Land regelmäßig Spitzenplätze.<br />

Silicon Wadi statt Silicon Valley<br />

Doch es gibt nicht nur die jungen<br />

Tech-Companies. Accelerators,<br />

Business Angels und Inkubatoren<br />

(etwa 350 an der Zahl) im Land<br />

bringen sie mit passenden Investoren<br />

(mehr als 100 Venture-Capital-Einheiten)<br />

aus aller Welt zusammen.<br />

Laut dem IVC Research<br />

Center war 2018 ein Rekordjahr<br />

für die Finanzierung von<br />

Hightech-Start-ups in Israel:<br />

Knapp 6,5 Milliarden Dollar wurden<br />

investiert, was ein Anstieg<br />

von 17 Prozent gegenüber 2017<br />

und mehr als eine Verdoppelung<br />

des Betrags von 2013 bedeutete.<br />

„Das beeindruckende Tempo und<br />

der Wille aller Akteure, etwas zu<br />

bewegen, ist omnipräsent“, so<br />

Matthias Berg, Leiter Forschung<br />

und Entwicklung des BME. Es ist<br />

daher wenig verwunderlich, dass<br />

so mancher Global Player seine<br />

Fühler längst nach Tel Aviv oder<br />

Jerusalem ausgestreckt hat. Auch<br />

deutsche Konzerne gehen schon<br />

vereinzelt mit einer eigenen Dependance<br />

im „Silicon Wadi“, wie<br />

der Start-up Hub Israel in Anlehnung<br />

an das amerikanische Silicon<br />

Valley genannt wird, auf<br />

Technologie-Scouting. 18 der<br />

Dax-30-Unternehmen sind laut<br />

der Deutsch-Israelischen AHK,<br />

die die Reise für die BME-Delegation<br />

zusammengestellt hat,<br />

schon vor Ort. Noch zögerlich ist<br />

der deutsche Mittelstand. Berg<br />

richtet einen Appell an deutsche<br />

Unternehmen: „Kann es sich<br />

Deutschland leisten, sowohl bei<br />

den Investoren als auch bei den<br />

Early Adopters hinter den USA<br />

und China zu liegen?“<br />

Enge Verzahnung von Wissenschaft,<br />

Industrie, Politik und Militär<br />

Die Vorteile des Landes liegen in<br />

einem einmaligen Ökosystem<br />

begründet: Die enge Verflechtung<br />

von Universitäten, Industrie,<br />

Militär, Regierung und privaten<br />

Investoren schafft die Rahmenbedingungen<br />

für vielfältige<br />

technologische Innovationen.<br />

Viele der heute auch in Einkauf<br />

und Supply Management zunehmend<br />

gefragten Technologien<br />

wie Blockchain, 3-D-Druck oder<br />

Künstliche Intelligenz, die in den<br />

Bereichen Sicherheit (Cybersecurity),<br />

Medizintechnik, Automotive<br />

oder Logistik zum Einsatz kommen<br />

können, wurden einst und<br />

werden für militärische Sicherheits-<br />

und Verteidigungszwecke<br />

entwickelt und danach in die zivile<br />

Nutzung überführt. Nicht selten<br />

kennen sich die Gründer eines<br />

Start-ups aus ihrer gemeinsamen<br />

Zeit in der israelischen Armee,<br />

viele davon dienten in der<br />

Eliteeinheit 8200 (gesprochen<br />

Acht-Zweihundert).<br />

Hinzu kommt die den Israelis so<br />

typische Chuzpe, eine Mischung<br />

aus Furchtlosigkeit, Dreistigkeit,<br />

Unverschämtheit und Wagnis.<br />

Sie sorgt dafür, dass Dinge immer<br />

wieder kritisch hinterfragt,<br />

gleichzeitig aber schnell und unkompliziert<br />

vorangetrieben werden.<br />

„Wir bitten lieber hinterher<br />

um Verzeihung, als dass wir davor<br />

um Erlaubnis fragen“, meinte<br />

ein Jungunternehmer im Gespräch<br />

mit der BME-Delegation.<br />

Keine Angst vorm Scheitern, Diversität<br />

im Team und Austausch<br />

Dream big: Der Schriftzug vor dem Peres Center for Peace and Innovation<br />

drückt sehr gut die Haltung der Start-up-Nation Israel aus.<br />

Weitreichende Aussicht über den Start-up-Hotspot Tel Aviv.<br />

und Netzwerken um „jeden<br />

Preis“ sind Eigenschaften, die alle<br />

Tech-Companies auszeichnen.<br />

„Es gibt keinen Protektionismus<br />

wegen ‚einer‘ guten Idee“, so der<br />

Eindruck von Matthias Berg.<br />

B2B Matchmaking auf den Punkt<br />

Auf insgesamt 15 Start-ups, Venture-Capital-Einheiten<br />

und Accelerators<br />

traf die Einkäufergruppe<br />

des BME im Land, wobei sich Vor-<br />

Ort-Besuche, Pitches und Business<br />

Lunches angenehm abwechselten<br />

– perfekt organisiert<br />

und begleitet von den Mitarbeitern<br />

der Deutsch-Israelischen<br />

AHK unter der Leitung von Geschäftsführer<br />

Grisha Alroi-Arloser.<br />

Am Ende des intensiven, aber<br />

höchst interessanten dreitätigen<br />

Programms war die Resonanz der<br />

Teilnehmer unisono: Wir kommen<br />

wieder. Mirjam Zeller, Geschäftsführerin<br />

der BME Marketing<br />

GmbH abschließend: „Es<br />

waren eindrucksvolle Tage, die<br />

bei unseren BME-Mitgliedsunternehmen<br />

noch einige Kreise nach<br />

sich ziehen werden. Das B2B<br />

Matchmaking für die Einkaufsverantwortlichen<br />

war auf den<br />

Punkt, wir haben zukunftsweisende<br />

Firmen kennengelernt,<br />

waren mit neuen Ideen konfrontiert<br />

und konnten maßgeschneidert<br />

auf den BME die Innovationskraft<br />

deutscher Unternehmen<br />

diskutieren. Ganz abgesehen<br />

davon haben wir in den Leuten<br />

vor Ort superherzliche Menschen<br />

getroffen, die uns ein neues<br />

Bild von Israel vermittelt haben.<br />

Ein herzliches Dankeschön<br />

dafür!“<br />

Weitere Infos:<br />

tobias.anslinger@bme.de<br />

Bild: Tobias Anslinger, BME<br />

Bild: Tobias Anslinger, BME<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 65


BME AKTUELL<br />

Treffpunkt der Draht-, Kabel- und Rohrbranche<br />

„wire“ und „Tube“: BME<br />

zeigt in Düsseldorf erstmals Flagge<br />

Vom 30. März bis 3. April 2020<br />

wird die Messe Düsseldorf zum<br />

globalen Informations- und Kommunikations-Hotspot<br />

für die Key-<br />

Player der Draht-, Kabel- und<br />

Rohrbranche. Rund 2600 Unternehmen<br />

aller Größen werden<br />

sich in der nordrhein-westfälischen<br />

Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

in 15 Hallen auf einer Gesamtfläche<br />

von 115.000 Quadratmetern<br />

präsentieren.<br />

Auf der „wire 2020“ zeigen renommierte<br />

Aussteller der Drahtund<br />

Kabelindustrie die neusten<br />

Technologien und Fertigungskomponenten,<br />

Maschinen zur<br />

Herstellung von Glasfaserkabeln<br />

und Feinstdrähten, High-End-<br />

Drahtummantelungen sowie<br />

Auf- und Umspulen. Die „Tube<br />

2020“ als internationale Rohr-<br />

Fachmesse ist der Anlaufpunkt<br />

für Hersteller von Rohren. Dem<br />

Fachpublikum wird die gesamte<br />

Palette von der Rohrherstellung<br />

über die Rohrbearbeitung bis hin<br />

zur Rohrverarbeitung präsentiert.<br />

Der BME ist 2020 erstmals Partner<br />

der „wire“ und „Tube“ und<br />

veranstaltet am 1. April 2020 von<br />

14 bis 17.30 Uhr einen BME-Einkäufertag<br />

mit interessanten Vorträgen<br />

zu Trends aus der <strong>Beschaffung</strong>swelt.<br />

Inhalte des BME-Einkäufertags<br />

in Halle 1, Räume<br />

14/15, sind unter anderem:<br />

• Ergebnisse der BME-Gehaltsstudie<br />

2019<br />

• BME-Mittelstand: Wertbeitrag<br />

des Einkaufs bei KMU<br />

• Marktentwicklung: Kurz- und<br />

mittelfristige Tendenzen auf<br />

dem Stahlmark<br />

Ein Get-together direkt im Anschluss<br />

mit Gelegenheit zum intensiven<br />

Networking rundet den<br />

BME-Einkäufertag ab. Die Teilnahme<br />

an der Veranstaltung ist<br />

kostenfrei. Zur besseren Planung<br />

bitten wir Sie um vorherige Anmeldung<br />

per E-Mail an salvatore.rissel@bme.de.<br />

Weitere Infos/Messe-Tickets:<br />

salvatore.rissel@bme.de<br />

Neue Veröffentlichungen<br />

BME-Publikation: „Top-Kennzahlen“ und<br />

„Pkw-Flottenmanagement“ erschienen<br />

Mit der 13. Ausgabe der „Top-<br />

Kennzahlen“ hat der BME einen<br />

Benchmark für den Einkauf vorgelegt.<br />

„Auffallend ist, dass die<br />

Bedeutung des Einkaufs noch<br />

deutlich zu wenig wahrgenommen<br />

wird“, kritisiert Andreas<br />

Hermann, Leiter Benchmark Services<br />

beim BME: In fast jedem<br />

dritten Unternehmen sei der Einkauf<br />

unterhalb der Bereichsleitung<br />

wie Finanzen oder Zentrale<br />

Dienste angesiedelt. Die 25 Top-<br />

Kennzahlen bieten einen Querschnitt<br />

durch die Effizienz des<br />

Einkaufs. Im Pkw-Flottenmanagement<br />

ist der Einkauf mittlerweile<br />

verstärkt eingebunden.<br />

Während das 2014 nur für 44<br />

Prozent der befragten Unternehmen<br />

galt, ist der Einkauf nunmehr<br />

in 57 Prozent der Unternehmen<br />

direkt am Prozess des<br />

Pkw-Flottenmanagements beteiligt.<br />

Dies geht aus der neuen<br />

BME-Marktinformation „Pkw-<br />

Flottenmanagement“ hervor. Eine<br />

weitere neuere Entwicklung<br />

ist das steigende Umweltbewusstsein.<br />

Ein Viertel der befragten<br />

Unternehmen gab an, dass<br />

sie bis zu neun E-Fahrzeuge in ihren<br />

Pool integriert haben.<br />

Weitere Infos:<br />

christian.ley@bme.de<br />

„wire“ und „Tube“: Vom 30. März bis 3. April 2020 kommen die Entscheidungsträger<br />

der Draht-, Kabel- und Rohrbranche in Düsseldorf zusammen.<br />

5th BME Global Pharma Supply<br />

Chain Congress<br />

03.-05.<strong>03.2020</strong>, Dresden<br />

Infos: sarah.baer@bme.de<br />

13. Wissenschaftliches Symposium<br />

Supply Management des BME<br />

09.-10.<strong>03.2020</strong>, Mannheim<br />

Infos:<br />

bianka.blankenberg@bme.de<br />

Einkauf von Ersatzteilen und<br />

Ersatzteilmanagement<br />

17.<strong>03.2020</strong>, Stuttgart<br />

Infos:<br />

marie-luise.wachowski@bme.de<br />

Einkauf und Kreativagentur<br />

18.<strong>03.2020</strong>, Düsseldorf<br />

Infos: vanessa.timter@bme.de<br />

11. BME-eLÖSUNGSTAGE 2020<br />

24.-25.<strong>03.2020</strong>, Düsseldorf<br />

Infos:<br />

marie-luise.wachowski@bme.de<br />

Rohstoffeinkauf in der Lebens -<br />

mittelbranche<br />

31.<strong>03.2020</strong>, Rödermark<br />

Infos:<br />

marie-luise.wachowski@bme.de<br />

BME auf Hannover Messe<br />

20.-24.04.2020, Hannover<br />

Infos: salvatore.rissel@bme.de<br />

Disrupting Procurement 2020<br />

28.-29.04.2020, Berlin<br />

Infos: vanessa.timter@bme.de<br />

Chinas neue Seidenstraße<br />

05.05.2020, Frankfurt<br />

Infos: agnes.janikowski@bme.de<br />

Frauen erfolgreich im Einkauf<br />

05.-06.05.2020, Mainz<br />

Infos: vanessa.timter@bme.de<br />

Termine<br />

1. BME-Forum Mittelstands -<br />

offensive<br />

06.-07.05.2020, Frankfurt<br />

Infos: eva-maria.winteroll@bme.de<br />

Einkauf von Werkzeugen<br />

22.-23.05.2020, Stuttgart<br />

Infos:<br />

marie-luise.wachowski@bme.de<br />

European Procurement Excellence<br />

(EPE)<br />

23.06.2020, Dresden<br />

Infos: eva-maria.winteroll@bme.de<br />

European Supply Chain Excellence<br />

(ESCE)<br />

23.06.2020, Dresden<br />

Infos:<br />

silva.certan-mallmann@bme.de<br />

Bild: Messe Düsseldorf<br />

66 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


BME AKTUELL<br />

BME-Region Köln<br />

„Humor in der Politik? Tendenziell<br />

unfreiwillig!“<br />

Der CDU-Politiker und ehemalige<br />

Bundestagsabgeordnete Wolfgang<br />

Bosbach eröffnete das Veranstaltungsjahr<br />

in der BME-Region<br />

Köln. Seine geistige Zeitreise<br />

durch Deutschland und Europa<br />

war kurzweilig und sorgte bei<br />

den Gästen immer wieder für<br />

den einen oder anderen Lacher.<br />

Es waren nicht nur politische Inhalte,<br />

die Wolfgang Bosbach, von<br />

1994 bis 2017 Mitglied des Deutschen<br />

Bundestages, den gut 60<br />

Gästen in einem Kölner Innenstadthotel<br />

zum Feierabend vortrug.<br />

Auch gesellschaftliche und<br />

wirtschaftliche Themen sparte<br />

der 67-jährige Jurist in seinem<br />

Referat nicht aus, das stellenweise<br />

äußerst humorvoll daherkam.<br />

Und das, obwohl Humor nach<br />

Bosbachs Erfahrungen in der Politik<br />

gar nicht Usus sei: „Wenn sie<br />

in der Politik Humor erleben, gehen<br />

Sie davon aus, dass er unfreiwillig<br />

ist“, so der CDU-Politiker.<br />

„Fröhlichkeit ist keine Kernkompetenz<br />

von uns Deutschen“, sagte<br />

der Rheinländer, der mehr Optimismus<br />

in der Öffentlichkeit<br />

anmahnte. „Während wir uns im<br />

Inland kritisch sehen, finden andere<br />

uns toll.“ Gerade das anstehende<br />

Jubiläum zu 30 Jahren<br />

Wiedervereinigung könne genutzt<br />

werden, um auf die Erfolge<br />

dieser Zeit zurückzublicken. „Es<br />

ist nicht alles so schlecht, wie wir<br />

oft meinen.“<br />

Bosbach: „Können Sie die Trainer<br />

des HSV aufzählen?“<br />

Von vielen eher als lähmend<br />

empfunden, betrachtet Bosbach<br />

vor allem die politische Stabilität<br />

der Bundesrepublik als Stärke.<br />

Während Regierungen in andere<br />

Staaten Europas reihenweise<br />

scheitern oder manche Länder<br />

oft monatelang gar keine Regierung<br />

haben (Belgien etwa anderthalb<br />

Jahre lang, Bosbach: „In<br />

dieser Zeit hatte das Land das<br />

höchste Wirtschaftswachstum –<br />

da sollte man sich als Politiker<br />

vielleicht auch Gedanken machen!“),<br />

seien die politischen Verhältnisse<br />

hierzulande seit Jahrzehnten<br />

stabil. „Drei Regierungschefs<br />

in den vergangenen 35 Jahren<br />

– können Sie auch alle Regierungschefs<br />

Italiens oder die Trainer<br />

des HSV in dieser Zeit aufzählen?“,<br />

fragte er mit einem Augenzwinkern.<br />

Den schleichenden Niedergang<br />

der Volksparteien verfolge er mit<br />

Sorge, denn politische Mehrheiten<br />

und somit Entscheidungen<br />

würden immer schwieriger. „Politik<br />

ist nicht Mathematik. Die Meinungsbildung<br />

ist mit sechs Fraktionen<br />

schwieriger als mit vier.“<br />

Dass die beiden ehemaligen<br />

Volksparteien Wähler verlieren,<br />

sei ihm zufolge aber keineswegs<br />

ein Ausdruck der Politikverdrossenheit:<br />

„Wir haben eine Parteien-<br />

und Politikerverdrossenheit,<br />

aber keine Politikverdrossenheit.“<br />

Bosbach warnt vor „Marginalisierung<br />

der EU-Mitgliedstaaten“<br />

Mit Blick auf den Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland lautete die<br />

eher subtile Botschaft: mehr Mut<br />

und Selbstbewusstsein. „In den<br />

alten Industrien sind wir Weltklasse.<br />

Auch für neue, digitale<br />

Entwicklungen haben wir das Potenzial,<br />

aber andere schöpfen es<br />

besser aus.“<br />

Hoffnungen setze er trotz nationalistischer<br />

Tendenzen auch in<br />

Zukunft auf die EU, in der er sich<br />

mehr Geschlossenheit wünsche.<br />

„Das Prinzip der Einstimmigkeit<br />

hat ein hohes Erpressungspotenzial.<br />

Was wir brauchen, sind Einigkeit<br />

und einheitliches Vorgehen<br />

in bestimmten, definierten<br />

Bereichen und Themen, aber keine<br />

Vereinigten Staaten von<br />

Europa.“<br />

Eine Zerbröselung der EU würde<br />

zu einer „weltpolitischen Margi-<br />

Wolfgang Bosbach im Gespräch mit Moderator Berthold Schäfer,<br />

Vorstandsmitglied der BME-Region Köln.<br />

nalisierung“ aller Mitgliedsstaaten<br />

führen. Die wirtschaftliche<br />

Stärke gerade Deutschlands basiere<br />

auf dem Prinzip der frei zugänglichen<br />

Märkte.<br />

Brexit: Bosbach rechnet mit<br />

zähen Verhandlungen<br />

Den bevorstehenden Brexit betrachte<br />

er mit Skepsis. „Nach drei<br />

Jahren intensiver Forschung haben<br />

die Briten festgestellt, dass<br />

sie eine Grenze zu Irland haben“,<br />

bezog sich Bosbach ironisch auf<br />

die langwierigen Diskussionen<br />

rund um den „Backstop“. Er gehe<br />

davon aus, dass sich die Zollverhandlungen<br />

zwischen – dem<br />

dann Drittstaat – Großbritannien<br />

und der EU über Jahre hinziehen<br />

werden.<br />

„Die EU kann kein Interesse haben,<br />

die Briten besserzustellen.<br />

Es muss einen Unterschied machen,<br />

ob man EU-Mitgliedstaat<br />

ist oder nicht.“ Anderen EU-Staaten,<br />

die möglicherweise ähnliche<br />

Austrittsüberlegungen hegen, sei<br />

„die Lust am Austritt vorerst vergangen.“<br />

Weitere Infos:<br />

tobias.anslinger@bme.de<br />

Weiterbildungslehrgänge<br />

NEU: Weiterbildungslehrgänge Fachwirt/-in<br />

für Einkauf<br />

Die BME Akademie GmbH bietet neu entwickelte Weiterbildungslehrgänge<br />

an, die zum anerkannten IHK-Abschluss Geprüfte/r Fachkaufwirt/-in<br />

für Einkauf führen. Der berufsbegleitende modulare Vollzeit-Lehrgang zur<br />

Vorbereitung auf die IHK-Prüfung beginnt in …<br />

Saarbrücken 16.<strong>03.2020</strong> Köln 17.08.2020<br />

Hamburg 22.06.2020 Frankfurt 24.08.2020<br />

Ausführliche Informationen:<br />

Alexander Sehr, Tel. 06196 5828–206, E-Mail: alexander.sehr@bme.de<br />

Dorith Rödig, Tel. 06196 5828–233, E-Mail: dorith.roedig@bme.de<br />

Bild: Tobias Anslinger, BME<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 67


BME AKTUELL<br />

BME Rhein-Main-Region<br />

Das Ende von schlechten<br />

Präsentationsfolien und Vorträgen<br />

Im Rahmen der gemeinsamen<br />

Jahresauftaktveranstaltung des<br />

BME rmr, der BME-Region Hanau<br />

und des Verbands „Die Führungskräfte“<br />

gab Gedächtnistrainerin<br />

Julia Kunz den rund 140 anwesenden<br />

Teilnehmern wertvolle<br />

Tipps, wie man Präsentationen<br />

passgenau erstellen kann.<br />

„Im Prinzip arbeiten Redner permanent<br />

gegen Abwehrmechanismen<br />

der Zuhörer“, machte<br />

Gedächtnistrainerin Julia Kunz<br />

gleich zu Beginn in ihrem Referat<br />

deutlich. Das Gehirn sei ein<br />

Hochleistungsorgan, das viel<br />

Energie brauche – und daher<br />

dankbar sei, wenn es auch mal<br />

ausruhen kann. Als Präsentierender<br />

sollte man also wissen,<br />

was zu tun ist, um die Aufmerksamkeit<br />

des Auditoriums zu gewinnen<br />

und auch zu behalten.<br />

Dazu gab es viele nutzwertige<br />

Tricks – etwa, längere Texte auf<br />

Präsentationsfolien entweder<br />

laut vorzulesen oder eine Pause<br />

zu lassen, damit es die Zuhörer<br />

selbst machen können. Apropos<br />

längere Texte: Weniger ist mehr.<br />

„Nutzen Sie bei Präsentationen<br />

weniger Slides, weniger Farben,<br />

weniger Inhalt. Auch wenn es<br />

schwer ist, zu kürzen oder etwas<br />

wegzulassen.“<br />

Das bedeutet keinesfalls, dass<br />

ein Vortrag langweilig sein muss.<br />

Inhalte hörbar zu vermitteln und<br />

mit Bildern zu verdeutlichen<br />

setzt neue Reize, die die grauen<br />

Zellen bei Laune halten. Hinzu<br />

kommt die Haptik: „Sie wird oft<br />

unterschätzt“, hob Julia Kunz<br />

hervor, und erinnerte an den tieferen<br />

Sinn des Wortes „be-greifen“.<br />

Daher empfehle es sich beispielsweise,<br />

vor einem Vortrag einen<br />

Block und einen Stift auf die<br />

Plätze zu legen oder eine Visitenkarte<br />

zu übergeben.<br />

Stimme, Gestik und Mimik sind<br />

ebenfalls enorm wichtig, erklärte<br />

die Gedächtnistrainerin – und<br />

demonstrierte das umgehend.<br />

Referentin Julia Kunz illustrierte den BME-Einkäufern, wie man<br />

Präsentationen passgenau vorbereitet.<br />

Verblüfft reagierten manche, als<br />

sie hörten, dass man als Redner<br />

zwar gerne einen Stift in die<br />

Hand nehmen könne, etwa, um<br />

Nervosität abzubauen. Aber bloß<br />

keinen Kuli. Die Gefahr ist zu<br />

groß, dass man damit ständig<br />

klickt.<br />

In der Abschlussrunde durfte das<br />

Publikum selbst aktiv werden. Julia<br />

Kunz zeigte einige Powerpoint-Folien,<br />

die als abschreckende<br />

Beispiele dienten. Gut geschult<br />

kamen die meisten nun<br />

selbst schnell darauf, welche Fehler<br />

gemacht wurden – und wie es<br />

besser gegangen wäre. „Eine gute<br />

Präsentation eignet sich nicht<br />

zum Weiterreichen“, gab sie den<br />

Einkäufern, Fach- und Führungskräften<br />

noch mit auf den Weg.<br />

Hat man die Vorgaben zielgerechten<br />

Präsentierens befolgt,<br />

enthält sie in der Regel nämlich<br />

viel zu wenig Informationen, als<br />

dass sie alleine im stillen Kämmerlein<br />

nachvollzogen werden<br />

könnte. Besser ist es, ein ausführlicheres<br />

Handout vorzubereiten,<br />

wenn man den Inhalt noch einmal<br />

zum Vertiefen mitgeben will.<br />

Die Veranstaltung, moderiert<br />

vom neuen BME rmr-Vorstandsvorsitzenden<br />

Manuel Schmidt<br />

und seinem Hanauer Kollegen<br />

Bernd Weimer, war ein vielversprechender<br />

Auftakt in das neue<br />

Jahr. Unter dem Schatten des<br />

Frankfurter Domes wurden noch<br />

lange nach dem offiziellen Programm<br />

Netzwerke geschmiedet<br />

oder gestärkt.<br />

David Schahinian<br />

Foto: BME rmr<br />

Fachseminare<br />

April 2020<br />

Verpackungskosten senken<br />

01.-02.04.2020, Frankfurt<br />

Kompetent in Konfliktsituationen<br />

01.-02.04.2020, Nürnberg<br />

Intensivseminar Einkaufsrecht (1)<br />

01.-02.04.2020, Kassel<br />

Strategische Stahl- und Rohstoff -<br />

beschaffung<br />

02.-03.04.2020, Mainz<br />

Techniken zur aktiven Ideen -<br />

findung<br />

02.-03.04.2020, Nürnberg<br />

Risikomanagement im Elektronikeinkauf<br />

15.04.2020, Frankfurt<br />

Einkauf von Reinigungsleistungen<br />

20.04.2020, Nürnberg<br />

Effizienzsteigerung durch Lean<br />

Management im Einkauf<br />

20.04.2020, Düsseldorf<br />

Verträge für agile Projekte<br />

20.04.2020, Hamburg<br />

Rechtsfragen Energieeinkauf<br />

20.04.2020, Stuttgart<br />

Kostenoptimierung im Elektronikeinkauf<br />

20.-21.04.2020, Düsseldorf<br />

Grundlagen des Einkaufs<br />

20.-21.04.2020, Hamburg<br />

Der Einkauf von Bauleistungen<br />

nach VOB/B<br />

20.-21.04.2020, Köln<br />

Aktuelles Vertragsrecht im<br />

Einkauf (1)<br />

20.-21.04.2020, Hamburg<br />

Professionelles Global Sourcing<br />

21.04.2020, Stuttgart<br />

Disposition und Bestands -<br />

controlling mit SAP<br />

21.04.2020, Stuttgart<br />

Stahleinkauf kompakt<br />

21.-22.04.2020, Duisburg<br />

Risikomanagement und -steuerung<br />

im Einkauf<br />

21.-22.04.2020, Stuttgart<br />

Profitabel mit Speditionen<br />

verhandeln<br />

21.-22.04.2020, Stuttgart<br />

Big Deals im Einkauf – Verhandeln<br />

auf dem nächsten Level<br />

21.-22.04.2020, München<br />

Einkaufserfolge messen und<br />

präsentieren<br />

22.-23.04.2020, Mainz<br />

Effiziente Lagerprozesse aus<br />

operativer Sicht<br />

22.-23.04.2020, Düsseldorf<br />

68 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


BME AKTUELL<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Ausstellermagnet Lieferantentag MV<br />

Auch der 19. BME-Lieferantentag<br />

Mecklenburg-Vorpommern wird<br />

am 18. März 2020 wieder zahlreiche<br />

Aussteller in die Rostocker<br />

HanseMesse locken. „Bis jetzt<br />

sind bereits 80 Prozent der verfügbaren<br />

Flächen fest an ausstellende<br />

Unternehmen vergeben.<br />

Über die Homepage www.liefe<br />

rantentag-mv.de können sich<br />

weitere Interessenten über unser<br />

Traditions-Event informieren und<br />

anmelden“, sagt Peter Friedrichs,<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

der BME-Region Mecklenburg-<br />

Vorpommern und langjähriger<br />

Leiter des Lieferantentages. Der<br />

Lieferantentag habe sich zur<br />

größten Plattform für Einkauf<br />

und Vertrieb in Mecklenburg-Vorpommern<br />

entwickelt. Der 18. Lieferantentag<br />

war 2019 mit einer<br />

Rekordbeteiligung zu Ende gegangen.<br />

202 teilnehmende Aussteller<br />

und mehr als 900 Fachbesucher<br />

sorgten 2019 für ein All-<br />

Time High.<br />

Hofft auch 2020 wieder auf regen Zuspruch bei Ausstellern und Fach -<br />

besuchern: Peter Friedrichs, langjähriger Leiter des Lieferantentages Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Die BME-Veranstaltung ist fester Bestandteil im<br />

Terminkalender von Einkauf und Vertrieb im Nordosten Deutschlands.<br />

Bild: BME<br />

Gliederungen<br />

Aktuelle Termine März<br />

Aachen<br />

24.<strong>03.2020</strong>: Einkaufsleitertreffen<br />

zum Thema „Motivation“.<br />

Aachen, Uhrzeit auf Anfrage.<br />

Tel. 0241 18208200<br />

Berlin-Brandenburg<br />

11.<strong>03.2020</strong>: 6. Entscheider-Treffen<br />

des Einkaufs. Berlin, 16 Uhr.<br />

Tel. 0151 15051401<br />

25.<strong>03.2020</strong>: Young Professionals.<br />

Berlin, 17 Uhr. Tel. 0151 40206424<br />

Bodensee-Oberschwaben<br />

03.<strong>03.2020</strong>: Besichtigung der Diehl<br />

AKO Stiftung & Co. KG und Vortrag<br />

„Der <strong>Beschaffung</strong>smarkt China“.<br />

Wangen, 15 Uhr.<br />

Tel. 07522 73286<br />

Bremen-Weser-Ems<br />

19.<strong>03.2020</strong>: Der Faktor Mensch im<br />

Einkauf. Bremen, 18 Uhr.<br />

Tel. 0173 2406240<br />

Darmstadt<br />

25.<strong>03.2020</strong>: BarCamp: Best Practice<br />

aus Einkauf und Logistik.<br />

Darmstadt, 16 Uhr.<br />

Tel. 06151 8711105<br />

Duisburg – Westliches Ruhrgebiet<br />

17.<strong>03.2020</strong>: Logistik meets Industrie.<br />

Duisburg, 17 Uhr.<br />

Tel. 0172 2626319<br />

Freiburg-Südbaden<br />

19.<strong>03.2020</strong>: Vortrag „Wie funktioniert<br />

Material- und Versorgungslogistik“.<br />

Freiburg, 17 Uhr.<br />

Tel. 0173 1933861<br />

24.<strong>03.2020</strong>: Schweizer Zuliefertag.<br />

Merzhausen, 09 Uhr.<br />

Tel. 0173 1933861<br />

Hamburg/Schleswig-Holstein<br />

04.<strong>03.2020</strong>: Zeitmanagement für<br />

Einkäufer. Hamburg, 09 Uhr.<br />

Tel. 0163 6869910<br />

24.<strong>03.2020</strong>: Vortrag „Soft Skills sind<br />

Hard Skills“. Hamburg, 16 Uhr.<br />

Tel. 0171 7614334<br />

Hanau<br />

10.<strong>03.2020</strong>: Betriebsbesichtigung.<br />

Veranstaltungsort auf Anfrage,<br />

15 Uhr. Tel. 0160 96849819<br />

Karlsruhe/Mittlerer Oberrhein<br />

02.<strong>03.2020</strong>: Mitgliederversammlung.<br />

Mörsch, 17 Uhr.<br />

Tel. 0721 78204721<br />

24.<strong>03.2020</strong>: Betriebsbesichtigung<br />

der Stahlwerke Kehl. Kehl, 17 Uhr.<br />

Tel. 0721 78204721<br />

Kassel<br />

26.<strong>03.2020</strong>: Zoll und Incoterms<br />

2020. Kassel, 17 Uhr.<br />

Tel. 0151 19564206<br />

Koblenz<br />

25.<strong>03.2020</strong>: Betriebsbesichtigung.<br />

Koblenz, 17 Uhr. Tel. 0261 45845<br />

Lahn-Dill<br />

10.<strong>03.2020</strong>: Konjunkturelle Entwicklung<br />

Deutschlands.<br />

Dillenburg, 17 Uhr.<br />

Tel. 06441 9663395<br />

Münster-Westfalen<br />

18.<strong>03.2020</strong>: BME-Zertifizierung für<br />

nachhaltige <strong>Beschaffung</strong>sorganisationen.<br />

Münster, 18 Uhr.<br />

Tel. 0171 5690951<br />

Nürnberg – Mittelfranken<br />

10.<strong>03.2020</strong>: Fit for China.<br />

Nürnberg, 18 Uhr.<br />

Tel. 0911 58802838<br />

31.<strong>03.2020</strong>: Betriebsbesichtigung<br />

der Herding GmbH Filtertechnilk.<br />

Amberg, Uhrzeit auf Anfrage.<br />

Tel. 09621 662490<br />

Osnabrück/Ostwestfalen-Lippe<br />

10.<strong>03.2020</strong>: Einkaufsleiterrunde.<br />

Melle-Bruchmühlen, 15 Uhr.<br />

Tel. 0171 6441601<br />

Rhein-Main-Region<br />

01.<strong>03.2020</strong>: Incoterms 2020.<br />

Veranstaltungsort und -uhrzeit auf<br />

Anfrage. Tel. 0160 96849819<br />

Ruhrgebiet<br />

10.<strong>03.2020</strong>: Wertbeitrag des Einkaufs.<br />

Essen, 17.45 Uhr.<br />

Tel. 0162 2843778<br />

Stuttgart – Mittlerer Neckar<br />

24.<strong>03.2020</strong>: Digitalisierung und Big<br />

Data als Erfolgsfaktoren des zukünftigen<br />

Einkaufs.<br />

Stuttgart, 17.30 Uhr.<br />

Tel. 07152 599724<br />

Thüringen<br />

23.<strong>03.2020</strong>: Erfurter Technologie-<br />

Dialog. Erfurt, 17 Uhr.<br />

Tel. 0361 493080<br />

Ulm-Alb<br />

18.<strong>03.2020</strong>: Wie gestalte ich einen<br />

Cost-Down-Workshop mit Lieferanten?<br />

Ulm, 17 Uhr.<br />

Tel. 0731 490707<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 69


KARRIERE<br />

Nachwuchs für die <strong>Beschaffung</strong><br />

Einkauf 4.0 studieren: Neuer Master<br />

an der Hochschule München<br />

An der Hochschule München können Studenten ab dem kommenden Wintersemester den Masterstudiengang<br />

„Digital Procurement and Supply Management“ studieren. Prof. Dr. Florian C. Kleemann erklärt, dass die Hochschule<br />

dabei besonderen Wert auf Zukunftsthemen unter dem Schlagwort „Einkauf 4.0“ legt und so die Einkäufer und<br />

Einkäuferinnen von morgen ausbilden will.<br />

Der betriebswirtschaftliche Campus der Hochschule München liegt im westlichen Stadtteil Pasing.<br />

Die Hochschule München bietet ab<br />

dem Wintersemester 2020/21 eine<br />

neue Ausrichtung für ihren Master<br />

in Betriebswirtschaft (M.Sc.) an, der den Titel<br />

„Digital Procurement and Supply Management“<br />

trägt.<br />

Wirtschaft will ausgebildete Einkäufer*innen<br />

Der Master ergänzt das Studienangebot der<br />

Hochschule München im Bereich Betriebswirtschaft,<br />

welches aus einem grundständigen<br />

Bachelor of Arts in BWL und zukünftig<br />

sechs Spezialisierungen in Masterstudiengängen<br />

besteht. Letztere sind dabei stark auf<br />

die jeweilige Studienrichtung, zum Beispiel<br />

Marketing Management, spezialisiert – mit<br />

jeweils individuellem Modulangebot unter<br />

dem gemeinsamen „Dach“ einer übergreifenden<br />

Studienstruktur. Prof. Dr. Florian C. Kleemann,<br />

der an der Hochschule im Schwerpunktbereich<br />

Supply Chain Management, zu<br />

Einkauf und <strong>Beschaffung</strong> lehrt und forscht<br />

und den neuen Masterstudiengang betreut,<br />

erklärt, warum die Hochschule beschloss, ihr<br />

Angebot zu erweitern: „Wir bekamen von vielen<br />

Unternehmen die Rückmeldung, dass die<br />

Nachwuchsentwicklung im Einkauf oft<br />

schwierig ist. Zusätzlich sind Stellen in der<br />

<strong>Beschaffung</strong> für unspezialisierte Absolventen<br />

rar gesät.“ Am liebsten, so sagt er weiter, hätten<br />

die Unternehmen Einkäufer und Einkäuferinnen,<br />

die schon an der Hochschule fertig<br />

ausgebildet sind. „Ein bisschen graue Haare<br />

braucht es im Einkauf“, ergänzt er augenzwinkernd.<br />

Bild: Nicolai Schneider<br />

Für BWLer mit Spezialisierungsinteresse<br />

Der neue Master ist konsekutiv, das heißt, er<br />

richtet sich an Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher<br />

Studiengänge. Aber auch Berufsanfänger,<br />

die in den ersten Arbeitsjahren<br />

den Einkauf für sich entdeckt haben, sind<br />

willkommen, ihre Bewerbung einzureichen.<br />

„Viele unserer Studenten haben intensive<br />

Werkstudententätigkeiten, denen sie neben<br />

dem Studium nachgehen und in denen sie<br />

schon qualifiziert arbeiten“, sagt Kleemann.<br />

Obwohl der neue Studiengang ein Vollzeitstudium<br />

ist, versucht die Hochschule, Vorlesungen<br />

an bestimmten Tagen zu bündeln,<br />

um den Studierenden größere Flexibilität für<br />

ihre ersten Karriereschritte zu ermöglichen.<br />

Der Abschluss „Master of Science“ ist dabei<br />

bewusst gewählt, um eine klare Ausrichtung<br />

M.Sc. Betriebswirtschaft:<br />

Digital Procurement and<br />

Supply Management<br />

Studiengang<br />

Abschluss: Master of Science<br />

Start: jährlich zum Wintersemester. Erster<br />

Jahrgang: 2020/21<br />

Dauer: 3 Semester<br />

ECTS: 90<br />

Studiengebühren: Keine Studiengebühren,<br />

nur ein Beitrag zum Studentenwerk von<br />

62,00 Euro pro Semester sowie 67,40 Euro<br />

als Solidarbeitrag für das Semesterticket.<br />

Frist: 2. bis 31. Mai 2020 für das<br />

Wintersemester<br />

Zulassungsvoraussetzungen: Der Studiengang<br />

richtet sich an Absolventen des Bachelorstudiengangs<br />

Betriebswirtschaft oder Ähnlichem.<br />

Die genauen Anforderungen sind auf der Webseite<br />

der Universität zu finden:<br />

www.hier.pro/master-dpsm<br />

70 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


KARRIERE<br />

Prof. Dr. Florian C. Kleemann<br />

Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann,<br />

die er mit IHK-Auszeichnung abschloss, studierte<br />

Kleemann in Landshut und Cambridge. In seiner<br />

Abschlussarbeit beschäftigte er sich mit dem<br />

Thema „Global Sourcing“. Danach arbeitete er<br />

als Unternehmensberater mit Fokus auf<br />

„Einkauf & <strong>Beschaffung</strong>“, während er bei Prof.<br />

Dr. Michael Eßig an der Universität der Bundeswehr<br />

promovierte. Zusätzlich absolvierte er<br />

einen Master im Bereich Einkauf & Supply Chain<br />

an der Robert Gordon University in Aberdeen,<br />

Schottland. Danach war er von 2015 an<br />

vier Jahre an der DHBW Stuttgart als Professor<br />

tätig, bevor er in die Heimat zurückkehrte und<br />

auf analytisch-quantitative Methoden zu legen.<br />

So unterscheidet sich der Studiengang<br />

auch von einigen anderen Masterangeboten<br />

im Bereich Einkauf & <strong>Beschaffung</strong>, die mit einem<br />

Master of Arts oder einem technischorientierten<br />

Master of Engineering abschließen.<br />

Schnittstellenfunktion und „4.0“ im Fokus<br />

Kleemann sagt über den Studiengang: „Soweit<br />

ich weiß, ist dies der erste deutschsprachige<br />

Studiengang im Bereich Einkauf, der einen<br />

so starken Fokus auf die Digitalisierung<br />

und den Themenkomplex „4.0“ legt.“<br />

Unter „Einkauf 4.0“ versteht Kleemann dabei<br />

die ganzheitliche Professionalisierung und<br />

Optimierung des Einkaufs. „Dazu gehört<br />

auch die Digitalisierung als ein Teilbereich,<br />

Zur Person<br />

seine jetzige Position als Professor für Supply<br />

Chain Management, insbesondere Einkauf und<br />

<strong>Beschaffung</strong>, an der Hochschule München<br />

antrat.<br />

Kontakt: florian.kleemann@hm.edu<br />

doch unser Verständnis des Begriffs geht<br />

über IT-nahe Themen hinaus“, sagt er. Ebenfalls<br />

inkludiert sind Komplexe wie Nachhaltigkeit<br />

in der Lieferkette, Change Management<br />

im Hinblick auf Robot Process Automation<br />

und das damit einhergehende Zusammenspiel<br />

von Personal und dem System, Strategieentwicklung<br />

und Personalqualifikationen.<br />

„Die Einkäufer und Einkäuferinnen der<br />

Zukunft müssen andere Fähigkeiten haben “,<br />

ist er überzeugt. Diese Themen werden in<br />

Forschungs- und Projektarbeiten im Schwerpunktbereich<br />

hervorgehoben. Die Module im<br />

neuen Masterstudium sind unter dieser thematischen<br />

Ausrichtung drei wesentlichen Bereichen<br />

zuzuordnen, die alle eine ähnliche<br />

Gewichtung haben: zum einen grundständige<br />

Themen im Komplex Einkauf und Prozesse,<br />

mit der Nutzung digitaler Instrumente als<br />

Schwerpunkt. „Wir wollen auf solidem Fundament<br />

moderne Themen ansprechen, sodass<br />

wir die Fähigkeiten vermitteln können,<br />

die Unternehmen umtreiben“, so Kleemann.<br />

Zum zweiten wird durch ein crossfunktionales<br />

Dozierenden-Team die Situation des Einkaufs<br />

als Schnittstellenfunktion beleuchtet –<br />

dazu gehört, dass Studenten die verschiedenen<br />

Stakeholder verstehen lernen, aber auch<br />

ein technisches Verständnis für verschiedene<br />

Warengruppen. Abgerundet wird das Modul -<br />

angebot durch strategisch-methodisch ausgerichtete<br />

Seminare und Vorlesungen.<br />

Moderne Lehrformen und Praxisförderung<br />

Wichtig ist Kleemann auch, dass der Studiengang<br />

neue Formen der Lehre anwendet.<br />

„Frontalunterricht mit Klausuren gibt es bei<br />

uns wenig. Viele Prüfungsleistungen werden<br />

projektbasiert oder in Gruppenarbeiten absolviert.<br />

Das kommt dem Zeitgeist eines „agilen<br />

Mindsets“ entgegen und bereitet die Studierenden<br />

auf den Berufsalltag vor“, erklärt<br />

er. Zusätzlich vermitteln diese Lehrmethoden<br />

verantwortungsvolles Arbeiten.<br />

Angedacht ist auch die konkrete, praxisorientierte<br />

Kooperation mit Unternehmen für Projekte<br />

und Abschlussarbeiten. „Wir freuen uns<br />

sehr, über interessierte Praxispartner. Einkäufer,<br />

Einkäuferinnen und Führungskräfte können<br />

gerne auf mich zukommen“, so Kleemann.<br />

Die Autorin<br />

Sanja Döttling,<br />

Redakteurin <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong><br />

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<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 71


KARRIERE<br />

Buchrezension<br />

Huawei: ein Blick hinter die Kulissen eines<br />

rätselhaften Tech-Giganten<br />

Huawei ist zurzeit in aller Munde. Das Unternehmen war in den vergangenen Jahren überaus erfolgreich und ist zugleich<br />

ein Rätsel, um das sich viele Vermutungen ranken. Ist dieser Elektronikhersteller und Netzwerkausrüster das trojanische<br />

Pferd der chinesischen Regierung, um im Westen wertvolle Daten abzuschöpfen? Wie eng sind Huaweis Beziehungen zur<br />

Pekinger Machtzentrale? Ist Huawei unverzichtbar als Ausrüstungspartner für den anstehenden 5G-Ausbau im Westen?<br />

Angesichts dieser Fragen lohnt sich ein Blick<br />

hinter die Kulissen dieses Unternehmens. Besondere<br />

Beachtung verdient die dahinter stehende<br />

bis heute prägende Gründerpersönlichkeit<br />

Ren Zhengfei. Das vorliegende Buch,<br />

das von chinesischen Insidern geschrieben<br />

wurde, bietet spannende Einblicke.<br />

Eine erstaunliche Erfolgsgeschichte<br />

Huawei wurde 1987 als privates Unternehmen<br />

mit ganzen CNY 21.000 Kapital (heute<br />

circa 12.500 Euro) von dem 44-jährigen Ingenieur<br />

Ren Zhengfei nach seinem Dienst als<br />

niedrigrangiger Offizier der chinesischen<br />

Volksarmee gegründet. Das Unternehmen<br />

hatte damals drei Mitarbeiter – bei Erscheinen<br />

des vorliegenden Buches waren es weit<br />

über 170.000 in mehr als 170 Ländern. Bemerkenswert<br />

ist, dass von diesen auch rund<br />

80.000 Anteilseigner sind – sicherlich ein<br />

nicht zu unterschätzender Erfolgsfaktor der<br />

rasanten Entwicklung hin zum größten Telekommunikationsunternehmen.<br />

Huawei ist<br />

also ein Unternehmen, das den Mitarbeitern<br />

gehört, denn der Gründer hält nur noch Anteile<br />

in Höhe von 1,4 Prozent.<br />

Von Beginn an war Huawei härtestem Wettbewerb<br />

ausgesetzt und musste sich gegen<br />

die Dinosaurier der Branche wie British Telecom,<br />

Cable & Wireless, France Telecom und<br />

Deutsche Telekom, die auf eine jahrelange<br />

Monopolstellung aufbauen konnten, behaupten.<br />

Der harte Wettbewerb hat Huawei<br />

gestärkt. Indessen ist heute offen, ob und inwieweit<br />

die in jüngerer Zeit hochgekommene<br />

weltweite Aversion gegen Huawei dessen Erfolgsstory<br />

jäh beenden wird. Die Trump-Administration<br />

hat verfügt, dass Unternehmen,<br />

die in den USA ansässig sind oder dort Produkte<br />

zu einem wesentlichen Teil entwickeln,<br />

mit Huawei nur noch eingeschränkt Geschäfte<br />

machen dürfen und dies bei der Netzwerktechnik<br />

und beim Smartphone. In Europa<br />

Huawei. Leadership, Culture, and Connectivity.<br />

Tian Tao, David De Cremer, Wu Chunbo.<br />

SAGE Publications, Los Angeles, 2018.<br />

Softcover, 361 Seiten, 14,99 €.<br />

ISBN: 978–9352806898 (PB)<br />

wird über den Ausschluss von Huawei vom<br />

5G-Ausbau auf höchster politischer Ebene<br />

heftig diskutiert. Diese schon bei Erscheinen<br />

des Buches hochschwappende Problematik<br />

wird von den Autoren leider nur peripher behandelt.<br />

Unternehmenkultur als Erfolgsgarant<br />

Stattdessen analysieren und beschreiben die<br />

Verfasser bewundernd – teilweise schon anbiedernd<br />

– die Huawei-Erfolgsstory und gehen<br />

dabei insbesondere auf das ein, was die<br />

Unternehmerpersönlichkeit Ren Zhangfei,<br />

der sie Kultstatus verleihen, anders (und wohl<br />

auch besser) machte als seine Wettbewerber.<br />

Sie haben herausgefunden, dass Huaweis Erfolg<br />

in erster Linie auf der Fähigkeit der Organisation<br />

beruht, die im Unternehmen arbeitenden<br />

Technologieexperten in eine – wie es<br />

wörtlich heißt – „Band of Soldiers“ mit einheitlichem<br />

unternehmerischem Wertekanon<br />

zu transformieren. Dabei sei es – man mag es<br />

kaum glauben – gelungen, eine Kultur der<br />

Unterwürfigkeit (subservience) zu vermeiden.<br />

Huawei sieht sich als Unternehmen der<br />

Bild: Peter Stein/ stock.adobe.com<br />

Ideen mit einer Organisation, die stets neugierig<br />

ist. Der entscheidende Erfolgsfaktor ist<br />

– so die Autoren – die gelebte einzigartige<br />

Unternehmenskultur mit den drei Pfeilern<br />

Kundenfokussierung (customer centricity),<br />

volles Engagement (dedication) und Beharrlichkeit<br />

(perseverance). Diese Grundwerte<br />

werden – so die Autoren – unterfüttert mit<br />

einer Management-Philosophie, die gekennzeichnet<br />

ist durch Offenheit und Kompromissfähigkeit.<br />

Hinzu kommen „harte“ Faktoren<br />

wie Fokus auf Effizienz, präzise Ausführung<br />

aller Aufgaben und persönliche Verantwortlichkeit<br />

und Rechenschaftspflicht.<br />

Fazit<br />

An den genannten Huawei-Grundwerten<br />

und den diese verstärkenden „harten“ Managementfaktoren<br />

orientieren sich die Kapitel<br />

des Buches. Die Verfasser leuchten die<br />

Umsetzung der Huawei-Führungsphilosophie<br />

aus mit vielen Zitaten insbesondere den<br />

Worten des großen Vorsitzenden Ren<br />

Zhengfei . Der Leser erhält so einen spannenden<br />

Einblick in die Denk- und Funktionsweise<br />

von Huawei stellvertretend für andere chinesische<br />

Erfolgsunternehmen. Die Lektüre ist<br />

für alle diejenigen, die sich fit machen wollen<br />

für den Wettbewerb mit chinesischen Unternehmen,<br />

hilfreich.<br />

Der Autor<br />

Prof. Dr. Robert Fieten,<br />

fachlicher Berater der<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>,<br />

Köln<br />

72 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


KARRIERE<br />

Sprache und Sein.<br />

Kübra Gümüşay. Berlin Hanser Verlag, Berlin, 2020.<br />

Hardcover, 208 Seiten, 18,00 €. ISBN: 978–3446265950<br />

Wirklich inspirierende Bücher sind selten.<br />

„Sprache und Sein“ von Kübra Gümüşay ist so<br />

eins. In diesem Essay diskutiert die politische<br />

Aktivistin, wie Sprache Denken und Handeln<br />

prägt. Wortgewaltig schreibt Gümüşay darüber,<br />

wie Sprache einschränkt und begrenzt.<br />

Sie schreibt über die Last, von anderen benannt<br />

zu werden („die kopftuchtragende<br />

Frau“) und wie Menschen so ihrer Individualität<br />

beraubt werden. Mit Sorge betrachtet sie<br />

den Rechtsruck in Deutschland, berichtet<br />

über kalkulierte Provokationen und in Talkshows<br />

gefeierte Extrempositionen. Sie erzählt<br />

von ihrem eigenen Kampf, aus der ihr<br />

zugeteilten Rolle auszubrechen, als Mensch<br />

wahrgenommen zu werden, gehört zu werden.<br />

Von der Frustration, sich ständig erklären<br />

zu müssen. In ihrem unaufgeregten, aber leidenschaftlichen<br />

Still erklärt sie, wie unser<br />

„Absolutheitsglaube“, also der Glaube, dass<br />

unsere Perspektive die einzig richtige ist, andere<br />

ins Abseits drängt, dass wir uns unserer<br />

eigene Fallibilität bewusst werden müssen.<br />

Sie streckt den Weißen, den Männern, der<br />

Mehrheit, uns, den Spiegel ins Gesicht und<br />

stellt unser eigenes Handeln und Sprechen<br />

im hellen Leuchten ihrer Prosa auf den Prüfstand<br />

– nicht angenehm, aber nötig, sehr<br />

nötig . Und sie glaubt daran, dass wir es besser<br />

hinkriegen. Sie träumt, dass wir eine pluralistische<br />

Gesellschaft formen können, in der<br />

wir gleichberechtigt und frei sprechen und<br />

sein dürfen. Und sie will. Sie will verändern,<br />

und das ist in jedem poetischen Satz, in<br />

jedem detailliert recherchierten Argument, in<br />

jedem sorgsam modellierten Paragraphen<br />

ertastbar . „Sprache und Sein“ ist ein so wichtiges<br />

Buch über den Un-Zustand unserer<br />

heutigen Gesellschaft, dass es für uns alle<br />

eine Pflichtlektüre sein muss. (sd)<br />

Die 5 Stunden Revolution. Wer Erfolg will, muss Arbeit<br />

neu denken.<br />

Lasse Rheingans, Campus Verlag, 2019.<br />

Hardcover, 224 Seiten, 24,95 €. ISBN: 978–3593510729<br />

Der deutsche Unternehmer Lasse Rheingans<br />

sorgt für Furore: Er führt 2017 in seiner Digitalagentur<br />

einen Fünf-Stunden-Tag ein. Eine<br />

radikale Idee, aber wie kann sie funktionieren?<br />

In seinem Buch beschreibt Rheingans, wie er<br />

den fünf-Stunden-Tag im Selbstversuch in der<br />

eigenen Agentur umsetzte. In diesen fünf<br />

Stunden soll die gleiche Arbeit gemacht werden<br />

wie in acht, auch die Bezahlung bleibt<br />

gleich. Das setzt eine Produktivitätssteigerung<br />

von 40 Prozent voraus – eine Zahl, die<br />

nicht ohne die Änderung von Verhaltensweisen<br />

und Arbeitsabläufen funktionieren kann.<br />

Um das Experiment durchzuführen, setzt<br />

Rheingans auf Selbstverantwortung seiner<br />

Mitarbeiter, nicht etwa auf Verbote. Ebenso<br />

wichtig für hochproduktives Arbeiten sind<br />

regelmäßige Workshops, oft von Moderatoren<br />

geleitet, um Feedback zu den Abläufen zu<br />

erhalten. Dabei ist Rheingans Grundsatz:<br />

„Nichts ist für immer, nichts ist immer richtig,<br />

alles kann auch wieder rückgängig gemacht<br />

werden“ (S. 180).<br />

Natürlich ist ein fünf-Stunden-Tag kein Spaziergang.<br />

Klar ist auch, dass eine drastische<br />

Arbeitszeitverkürzung nicht in allen Branchen<br />

Sinn ergibt. Das es dennoch funktionieren<br />

kann, macht Mut. Schön wäre es gewesen,<br />

wäre der Autor noch detailreicher auf die<br />

Umstellung der Arbeitsprozesse eingegangen.<br />

Aber ein „Schema F“ für eine solche Umstellung<br />

mag es vielleicht gar nicht geben. Es ist<br />

gut zu sehen, dass es heute und in Deutschland<br />

Unternehmer gibt, die für eine Idee<br />

brennen. Dass es Unternehmer gibt, die das<br />

Wohl der Mitarbeiter im Blick haben und sich<br />

ihrer eigenen Fehlbarkeit bewusst sind. Denn<br />

nur so ist die Grundlage geschaffen, eine solche<br />

Vision umzusetzen. (sd)<br />

Ikigai. Die japanische Lebenskunst.<br />

Ken Mogi, Dumont Verlag, 2018.<br />

Hardcover, 176 Seiten, 20,00 €. ISBN 978–3832198992<br />

Nicht erst seit Marie Kondos liebevoller Aufräumtechnik<br />

steht fernöstliche Lebensphilosophie<br />

im Westen hoch im Kurs. In diesem<br />

Werk beschreibt der Neurowissenschaftler<br />

und Autor Ken Mogi, was es mit „ikigai“ auf<br />

sich hat. Ikigai ist eines dieser Wörter, das sich<br />

nur mit Mühe und einiger Umschreibung<br />

übersetzen lässt. Die Definition des Begriffs<br />

fällt auch Mogi schwer. Er spricht von einem,<br />

wörtlich übersetzt, „Lebenssinn“. Der Begriff<br />

des ikigai ist tief in der japanischen Kultur<br />

und Philosophie verwurzelt und so für westliche<br />

Leser schwer zu erschließen.<br />

Das Buch ist weniger ein rigider Definitionsversuch,<br />

als eine Suche nach dem Begriff. Und<br />

so geht er die Bedeutung des Konzepts,<br />

anders als sein Beruf als Neurowissenschaftler<br />

vermuten lässt, hermeneutisch an. Wer also<br />

wissenschaftliche Studien zum Thema Lebenssinn<br />

finden will, der sucht sie vergeblich.<br />

Stattdessen benutzt Mogi eine eher assoziative<br />

Erzähltechnik und reiht Anekdoten und<br />

Einzelschicksale aneinander, in denen er ikigai<br />

erkennen kann. Die Rede ist zum Beispiel von<br />

Radio-taiso, einer beliebten Morgengym -<br />

nastik, der traditionellen Teezeremonie und<br />

beharrlichen Sumo-Ringern.<br />

Der Autor schafft es, den Begriff „ikigai“<br />

einzu kreisen, aber nicht, ihn tatsächlich<br />

handfest einzufangen. Ob es notwendig oder<br />

überhaupt möglich ist, ein so flüchtiges Konzept<br />

zu beschreiben, muss der Leser selbst<br />

wissen. Das Buch hat einen romantischnostal<br />

gischen, manchmal sogar verklärendmythischen<br />

Blick auf die japanische Gesellschaft.<br />

Was der Autor gut kann, ist es, eine<br />

überraschend vielseitige Perspektive auf das<br />

Land, seine Traditionen und Menschen zu vermitteln.<br />

(sd)<br />

<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 73


VORSCHAU APRIL<br />

C-Teile-Management<br />

Keller & Kalmbach, ein Spezialist für Verbindungsteile<br />

und Befestigungstechnik, setzt<br />

moderne und intelligente Management-<br />

Lösungen für C-Teile um. Ein zufriedener Kunde<br />

ist die Schaeffler Gruppe, die das eLogistic-<br />

System des C-Teile-Experten im Bereich für<br />

Sondermaschinenbau nutzt. Kürzlich erfolgte<br />

der Roll-out an weiteren Standorten.<br />

Warengruppenmanagement<br />

Tschüss Warengruppe? Der Einkauf der R+V<br />

Versicherung organisiert sich nach Kunden. In<br />

Technologiekonzernen wie der Körber AG gewinnt<br />

der Projekteinkauf an Bedeutung. Der<br />

strategische Einkauf wird arbeitsteiliger und<br />

der Mehrwert entsteht nicht mehr nur durch<br />

Bündelung. Erfahren Sie, wohin die Reise<br />

beim Warengruppenmanagement geht.<br />

Bilder v. o.: Deutsche Messe/stock.adobe.com,<br />

Keller&Kalmbach, Noerpel, bakhtiarzein/<br />

stock.adobe.com<br />

Industrie im Wandel<br />

Digitalisierung, Klimaschutz und<br />

die Individualisierung sind Megathemen<br />

in allen Stufen der Wertschöpfung.<br />

Die Massenfertigung<br />

wird individuell – bis zu Losgröße<br />

eins. Maßgeschneiderte Produkte<br />

lassen sich nicht nur immer<br />

profitabler hergestellen, auch ihre<br />

<strong>Beschaffung</strong> trifft auf veränderte<br />

Prozesse und Lieferkanäle.<br />

Dies zeigt die Hannover Messe.<br />

Flurfördertechnik<br />

Der Schubmaststapler Typ ETV<br />

216i von Jungheinrich gewann<br />

2019 den IFOY-Award. Er überzeugte<br />

auch den Transport- und<br />

Logistikdienstleister Noerpel. Ein<br />

Duzend Stapler bilden im Breitganglager<br />

im Ulm-Donautal das<br />

Kernstück der Flotte.<br />

DAS MAGAZIN FÜR EINKAUF,<br />

MATERIAL WIRTSCHAFT UND LOGISTIK<br />

ISSN 0341–4507<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8,<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594–451<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Sabine Schulz-Rohde (sas),<br />

Phone +49 711 7594–252;<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />

Phone +49 711 7594–454;<br />

M. Litt. Sanja Döttling (sd), Phone +49 711 7594–342<br />

Fachliche Beratung: Dr. Robert Fieten<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />

Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />

Layout: Jennifer Martins, Phone +49 711 7594–262<br />

Gesamtanzeigenleitung:<br />

Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565<br />

Auftragsmanagement:<br />

Annemarie Olender, Phone +49 711 7594–319<br />

Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 63 vom 1.10.2019.<br />

Leserservice: <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>, Phone +49 711 7252–209,<br />

E-Mail: konradinversand@zenit-presse.de<br />

Erscheinungsweise: 10 x jährlich<br />

Bezugspreis jährlich: Inland 151,00 € inkl. MwSt. und Versandkosten<br />

; Ausland 156,00 € inkl. Versandkosten;<br />

Einzelheft Inland: 15,20 € inkl. MwSt. und Versandkosten.<br />

Einzelheft Ausland: 15,70 € inkl. Versandkosten.<br />

Für Schüler, Studenten und Auszubildende gegen Nachweis:<br />

Inland 73,50 € inkl. MwSt. und Versandkosten,<br />

Ausland 78,50 € /119,50 CHF inkl. Versandkosten.<br />

Bestellungen beim Verlag oder beim Buchhandel. Sofern<br />

das Abon nement nicht für einen bestimmten Zeitraum<br />

ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis auf<br />

Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />

zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden.<br />

Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von<br />

jeweils vier Wochen zum Quartalsende. Bei Nichterscheinen<br />

aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht<br />

kein Anspruch auf Ersatz.<br />

Die Mitglieder des Bundesverbandes Materialwirtschaft,<br />

Einkauf und Logistik e.V. ( BME ) und des ÖPWZ erhalten die<br />

Zeitschrift „<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong>“ im Rahmen einer Kooperation.<br />

Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />

Partner ship, The Court, Long Sutton, GB-Hook, Hamp shire<br />

RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />

E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />

USA, Kanada: D.A. Fox Advertising Sales, Inc., Detlef Fox,<br />

5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212<br />

89 63 881, Fax +1 212 62 93 988,<br />

E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder. Alle in <strong>Beschaffung</strong><br />

<strong>aktuell</strong> erscheinenden Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen, vorbehalten.<br />

Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schriftlicher<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2020 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

DIE NÄCHSTE AUSGABE ERSCHEINT AM 1. APRIL 2020.<br />

ANZEIGENSCHLUSS IST DER 10. MÄRZ.<br />

74 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03


<strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03 75


eLogistics verbindet.<br />

C-Teile-Management<br />

in der Industrie 4.0<br />

kk-elogistics.de<br />

LogiMAT<br />

Halle 5<br />

Stand A51<br />

10.–12.3.2020<br />

Stuttgart<br />

76 <strong>Beschaffung</strong> <strong>aktuell</strong> 2020 03

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