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Neue Szene Augsburg_2020-03

Stadtmagazin für Augsburg

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Claudia Eberle: Für Pro Augsburg ist die Stärkung

von Arbeitsplätzen und Wirtschaft das

Wichtigste. Denn nur wenn die Menschen

Arbeit haben und Geld verdienen, dann

kann auch alles andere geschafft werden,

das natürlich auch wichtig ist. Die Stadt

hat hier die Möglichkeit, mit Wirtschaftsförderung

oder Gewerbesteuer

direkt einzuwirken.

Christian Pettinger: Für mich ist klar

die Klimawende das oberste Ziel und

darunter muss sich alles andere einsortieren.

Hierfür muss die Stadt bei den Themen

Verkehr und Gebäude mit gutem Beispiel

vorangehen und nicht wie bisher immer nur

auf Beratung bauen und nach den Privaten rufen.

Man muss alles dafür tun, um kurzfristig klimaneutral zu

werden.

Peter Hummel: Leute, wir schaffen aber all die genannten Dinge

nicht, wenn wir nicht unsere jungen Leute gut ausbilden. Dafür

sind Schulen notwendig, die erst einmal als Gebäude überhaupt funktionsfähig

sind. Das ist bisher leider häufig nicht der Fall. Die Bildung

wurde in der Vergangenheit extrem vernachlässigt und das muss sich

schnellstmöglich ändern. Wir können die Probleme der Stadt nur dann

lösen, wenn wir gut ausgebildete, digitalisiert interessierte junge Menschen

haben.

Bei dieser Wahl treten so viele Parteien und Wählergemeinschaften

an wie nie zuvor. Wird der Kuchen dadurch für alle kleiner oder

profitiert die Stadt am Ende sogar von der größeren Vielfalt?

Claudia Eberle: Ich glaube eher, dass die Stadt davon profitiert. Denn

die Menschen wählen ganz gezielt Personen und nicht nur die Parteien.

Ein größeres Angebot an Kandidaten bildet einen besseren Querschnitt

der Bevölkerung und damit den Wählerwillen ab. Das steigert am Ende

auch das Interesse für Politik.

Christian Pettinger: Durch die Vielfalt an Kandidaten besteht die

Chance, das Gremium am Ende richtig vielfältig und bunt zu gestalten,

also keine Konstruktion mehr wie die aktuelle Ü-GroKo zu haben. Und

dann kann man auch konstruktiv zusammen an Lösungen arbeiten.

Peter Hummel: Von diesen 13 OB-Kandidat*innen sind zumindest 11

sehr nette Menschen. Wer jemals mit der AfD kooperiert hat,

oder die AfD selber, gehört für mich

nicht dazu. Jeder dieser 11 Kandidaten

möchte seine Interessen

einbringen. Das ist dann

nicht nur der Spiegel einer

Stadt, sondern darüber

hinaus auch noch sehr

ermutigend. Menschen

aus ganz unterschiedlichen

Bereichen und Gruppierungen bewerben sich

für so ein Amt und wollen sich für ihre Kommune

engagieren.

Frederik Hintermayr: Zum einen ist es natürlich

eine Chance, dass die Wahlbeteiligung

steigt, weil man sich repräsentierter fühlt, zum

Pettinger: „Zu viele

Interessen von Geldgebern mit

Parteispenden spielen in die

Politik hinein.“

anderen birgt es aber auch eine Gefahr. Einige von denen, die hier antreten,

kennt man nicht, einige haben nicht einmal ein Programm vorgelegt,

verfügen aber über ein hohes Budget für Wahlplakate. Aber man weiß

eben nicht, wohin eine Reise mit denen führen könnte.

Mit welchem Wahlergebnis wären sie zufrieden?

Claudia Eberle: Pro Augsburg strebt mindestens die Fraktionsstärke, also

vier Sitze an. Mein persönliches Ziel als OB-Kandidatin wären analog

dazu also um die sechs Prozent. Das wäre gigantisch.

Christian Pettinger: Die ÖDP hat bei der Europawahl ziemlich zugelegt

und ihre Ergebnisse fast verdoppeln können. Wenn das am 15. März noch

ein bisschen übertroffen wird, dann sind die sechs Prozent auch für uns

nicht utopisch. Wenn wir die Fraktionsstärke schaffen, ist es super, wenn

nicht, haben wir ja schon Erfahrung mit der Ausschussgemeinschaft.

Peter Hummel: Ich gehe in diese Wahl, um zu gewinnen, das ist meine

Motivation. Vielleicht klappt das auf Anhieb, vielleicht nicht, wahrscheinlich

eher nicht. Unser absolutes Minimalziel ist ebenfalls die Fraktionsstärke

und das ist durch den Aufwind der Freien Wähler auch absolut realistisch.

Die Freien Wähler sind längst eine Marke geworden, die man nicht

mehr erklären muss, das merke ich bei jedem meiner vielen Wahlkampfgespräche.

Deswegen werde ich, wenn wir nur vier Vertreter in den Stadtrat

bekommen, sicher noch kein Bier aufmachen, sondern erst bei sechs.

Frederik Hintermayr: Das Erreichen der Fraktionsstärke ist offensichtlich

das Ziel aller hier Anwesenden. Es ermöglicht, aus eigener Kraft in

die Ausschüsse zu kommen, eine Räumlichkeit im Rathaus und auch

einen Mitarbeiter zu bekommen. Wenn ich aber die Reaktionen vieler

Menschen bei meinen Wahlkampfgesprächen erlebe, dann denke ich

manchmal sogar, dass es 10 Prozent werden könnten. Die habe ich übrigens

auch bei der letzten Bundestagswahl einfahren können. Aber ich

freue mich über alles, was über der Fraktionsstärke liegt.

Hummel: „Der schwarz-rot-grüne

Kuschelkurs muss endlich beendet

werden.“

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