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Neue Szene Augsburg_2020-03

Stadtmagazin für Augsburg

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SPORT 45

Die Zeit vergeht wie im Flug und du

bist auch schon wieder ein Vierteljahr

in Augsburg. Hattest du schon

ein wenig Zeit, die Stadt kennenzulernen?

Echt, schon ein Vierteljahr. Ich war mir sicher, dass

es erst drei Monate sind (lacht). Ich kam ja in der

Vorweihnachtszeit und habe gleich mal den

Christkindlesmarkt miterleben dürfen. Das macht

natürlich mächtig Eindruck. Auch den Goldenen

Saal im Rathaus habe ich schon gesehen und ich

muss sagen, dass die Architektur hier echt beeindruckend

ist. So ganz anders als bei mir zuhause.

Dein Zuhause ist Toronto in Kanada, richtig?

Genauer gesagt komme ich aus Richmond

Hill, etwas nördlich von Toronto. Meine Heimatstadt

hat zwar nur gut 200.000 Einwohner, aber sie

gehört zur sogenannten GTA, der Greater Toronto

Area, und dadurch fühlt sich dort alles ein bisschen

größer als hier in Augsburg an.

Und du lebst alleine hier?

Ja, aktuell bin ich tatsächlich Single. Meine Familie

zuhause, das sind meine Eltern, zwei ältere

Brüder, eine kleine Schwester und drei Hunde.

Der Name deiner Familie klingt sehr interessant.

Woher stammen denn deine Vorfahren?

In der Familie meiner Mutter sind alle Kanadier

mit irischen Einflüssen, aber der Name Kosmachuk

kommt natürlich von der väterlichen

Seite. Er selbst ist aber auch bereits in Kanada geboren.

Seine Vorfahren haben ihre Wurzeln in

Polen und der Ukraine und sind irgendwann über

das Meer nach Toronto gekommen. Aber ehrlich

gesagt wurde mir das so erzählt, aber ich selbst

habe keine besondere Bindung mehr zu diesen

beiden Ländern. Meine Heimat ist Kanada.

Vor der Zeit in Augsburg warst du kurz

ohne Vertrag. Wie kam es denn dazu?

Ganz einfach. Mein Vertrag in Colorado

ist letztes Jahr ausgelaufen und im

Sommer gab es eben keine guten neuen

Angebote innerhalb von Nordamerika. So

etwas passiert einfach manchmal im Eishockey.

Eigentlich hatte ich auch gar nicht

geplant, in Europa zu spielen, aber als dann

das Angebot aus Augsburg kam, habe ich

zugeschlagen.

Aber es ist schon eine schwierige Situation,

wenn man zum Beginn einer Saison auf einmal

ohne Vertrag dasteht?

Na klar. Meistens gibt es im Eishockey sowieso

nur Einjahres-Verträge und dadurch hat man im

Sommer oft den Druck, noch gar nicht zu wissen,

wohin die Reise gehen wird. Das sind dann schon

stressige Zeiten, weil man einfach keine Sicherheit

hat. Aber ich wusste schon, dass bald ein passendes

Angebot kommen würde, weil sich im Herbst

oder Winter verschiedene Spieler verletzten und

die Clubs somit wieder freie Planstellen haben.

Wenn wir schon dabei sind. Weißt du heute

schon, wo du in der nächsten Saison spielen

wirst?

Nein. Meine ganze Konzentration aktuell gilt

den Augsburger Panthern und damit dem Erreichen

der Playoffs. Wir werden sehen, was die Zukunft

bringt.

Hast Du eigentlich vor deinem Engagement

hier schon mal was von den Augsburger Panthern

gehört?

Ehrlich gesagt nicht und auch nicht von dieser

Stadt. Aber ich kannte Deutschland, weil einige

Spieler, gegen die ich früher in der AHL gespielt

habe oder einige meiner ehemaligen Mannschaftskameraden

in der DEL spielen.

Wer zum Bespiel?

Will Acton kenne ich ganz gut oder auch

Jason Jaffray, der aktuell für Red Bull München

spielt und dort sogar Kapitän ist. Und jetzt haben

wir uns in der DEL wieder getroffen und unseren

Kontakt ein bisschen aufgefrischt.

Genau wie die beiden hast auch du bereits Erfahrung

in der NHL sammeln dürfen und immerhin

schon achtmal für die Winnipeg Jets

gespielt. Für diese Erfahrung würden viele deiner

Kollegen töten? Warum hat es nicht länger

geklappt?

Ich wurde damals vom Farmteam der Jets geholt,

als sich andere Spieler verletzt hatten, weil

ich eine gute Saison in der AHL gespielt hatte. Das

hat auch gut geklappt, aber als die verletzten Spieler

dann wieder zurückgekommen waren, musste

ich zurück zu den St. Johns Caps.

Jetzt bist du das erste Mal in Europa. Vergleich

doch mal die DEL mit deinen bisherigen

Ligen.

Die DEL entwickelt sich sehr gut, aber klar,

dass die NHL die mit Abstand beste Liga der Welt

ist. Bei der AHL kann man das nicht so genau

sagen, weil das Niveau dort von Saison zu Saison

sehr variert. Ich glaube aber schon, dass die DEL-

Teams auch in der AHL mithalten könnten.

In anderen europäischen Ligen könnte man

aber deutlich mehr Geld verdienen. Ist die russische

KHL kein Ziel für dich?

Ich weiß nicht. Ich habe viel Unterschiedliches

über diese Liga gehört. Aber ich halte mir natürlich

alle Türen offen und bin überhaupt nicht

festgelegt. Was ich aber schon sagen kann, ich

liebe Augsburg und wir werden sehen, was die Zukunft

bringt.

Warum schaffen es die Panther am Ende der

Regular Season in die Playoffs?

Weil wir echt gute Spieler und Special Teams

haben und auch auf der Torhüter-Position richtig

gut aufgestellt sind. Deswegen können wir auch

mit den Topteams der Liga mithalten, obwohl der

Etat in Augsburg deutlich kleiner ausfällt. An

einem guten Tag können wir wirklich jeden schlagen

und wir werden einfach versuchen, so weit zu

kommen, wie es irgendwie geht.

Du hast jedenfalls noch keine Pläne für

den April in Kanada?

Nein. Dazu ist der Frühling in Deutschland

viel zu schön (lacht).

Ich glaube,

dass die DEL-Teams auch in der

AHL mithalten könnten.“

AUGSBURG-LAND

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