29.02.2020 Aufrufe

STADTMAGAZIN-BREMEN-2020-03-web

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bürgermeister Bovenschulte spricht<br />

mit den Demonstranten anlässlich des<br />

Schaffermahls.<br />

Holger Münch nimmt von<br />

Staatsrat Olaf Joachim<br />

stellvertretend den Kohlorden<br />

für Arnd Zeigler in Empfang.<br />

… TV-Star Guido<br />

Maria Kretschmer.<br />

Hip-Hop-Weltmeisterin<br />

Rike Jürgens bot eine beeindruckende<br />

Showeinlage<br />

bei der Sportlerehrung in<br />

der Oberen Rathaushalle.<br />

tigter beim Bund, Staatsrat Dr. Olaf Joachim, freute sich über den<br />

großen Zuspruch. Der Abend stand unter dem Motto „Tradition<br />

und Innovation“. Staatsrat Joachim führte in seiner Begrüßung aus:<br />

„Bremen ist voller Tradition und trotzdem modern, klein, aber oho,<br />

auf dem Boden geblieben und dennoch stets für eine Überraschung<br />

gut.“ Letzteres bewahrheitete sich bei der Krönung des diesjährigen<br />

Kohlkönigs: Arnd Zeigler, Journalist und Stadionsprecher vom SV<br />

Werder Bremen, musste seine Teilnahme krankheitsbedingt kurzfristig<br />

absagen. In einer Audiobotschaft versprach der designierte<br />

Kohlmonarch jedoch, dass er seinen „Pflichten als Kohlkönig nachkommen<br />

wird, um den Grünkohl und die Tradition des Kohl- und<br />

Pinkel-Essens national und international noch bekannter zu machen.“<br />

Stellvertretend für Arnd Zeigler nahm BKA-Chef und Kohlkönig<br />

von 2018, Holger Münch, den Orden in Empfang und versprach,<br />

ihn sicher nach Bremen zu bringen.<br />

Sportlerehrung<br />

Gäste beim<br />

Schaffermahl:<br />

AWI-Direktorin<br />

Antje Boetius<br />

und …<br />

Zugunsten der Parks der Stadt:<br />

Bürgermeister Andreas Bovenschulte<br />

und Joachim Linnemann werben für<br />

die Bürgerpark-Tombola. Ken Duken und Filmpartnerin Picco von<br />

Groote bei den Dreharbeiten zum Hans-<br />

Albers-Film „Der blonde Hans“ auf dem<br />

ehemaligen Kaffee-HAG-Gelände.<br />

Senatorin Anja Stahmann ehrte Aktive aus 18 Sportarten für ihre<br />

nationalen und internationalen Erfolge im Bremer Rathaus. Dabei<br />

waren deutsche Meister und Medaillengewinner bei internationalen<br />

Meisterschaften allerdings keine Fußballer. Dennoch machte<br />

die Grünen-Politikerin Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald<br />

Mut für den Abstiegskampf seines Bundesligateams. Den<br />

kann er auch gut gebrauchen.<br />

Der blonde Hans<br />

Eigentlich gilt Hans Albers ja als Hamburger Original. Dennoch<br />

fanden die Dreharbeiten zu „Der blonde Hans“ auch in Bremen<br />

statt. Das soll vor allem an den historischen gut erhaltenen Gebäude<br />

wie beim ehemaligen Kaffee-HAG-Gelände, dem Finanzamt<br />

und der ehemaligen Wollkämmerei in Blumenthal gelegen haben.<br />

Wann der Film ausgestrahlt wird, ist noch nicht bekannt.<br />

Der Glaube an gestern<br />

Als Paul McCartney eines Morgens aufwachte, hatte er<br />

plötzlich eine Melodie im Kopf, von der er glaubte, sie<br />

schon irgendwo einmal gehört zu haben. Beim Frühstück<br />

nannte er das Lied noch „scrambled eggs“, also Rühreier,<br />

und erste Textversuche mündeten in „oh my baby, how I<br />

love your legs“. Später wurde daraus der Welthit „Yesterday“,<br />

einer der meistgecoverten Songs der Popmusik. Das war in<br />

den 60er Jahren, in einer Zeit, als zumindest Pauls Alltagssorgen<br />

weit weg zu sein schienen, und er nun sang: „all my<br />

troubles seemed so far away.“ Das galt damals allerdings nicht<br />

für jeden. In den 60er-Jahren gab es Konflikte satt, die nicht<br />

„so far away“ waren, wie es viele gerne gehabt hätten. Krieg<br />

in Vietnam und Vorderasien, Unruhen in Frankreich, in Algerien,<br />

Kenia sowie Zypern und in Nigeria kämpfte man um<br />

die Unabhängigkeit – in Biafra starb eine Million Menschen<br />

an Unterernährung. Das war auch Yesterday, kommt in Pauls<br />

Rühreiertext jedoch nicht vor, sondern war eher etwas für<br />

den Protestsänger Bob Dylan. Auch über den Prager Frühling<br />

hörte man musikalisch nichts, während sowjetische Panzer<br />

durch die Stadt rollten. OK, das konnten die Beatles nicht ahnen,<br />

weil es erst drei Jahre später geschah. Die fantastischen<br />

Vier aus Liverpool konnten sich halt nicht um alles kümmern.<br />

Als musikalische „Besatzer“ eroberten sie den Hamburger<br />

Star-Club und kehrten, so glaubten viele britische Fans, als<br />

deutsche Band auf die Insel zurück. In den vier Jahren danach<br />

jagten ihre Fans sie um den Globus. Die Beatles arbeiteten<br />

rund um die Uhr und wurden somit zu den Erfindern der<br />

Acht-Tage-Woche „Eight days a week“. Als Belohnung für so<br />

viel Ruhm und Ehre konnten sie sich weltweit nicht mehr frei<br />

bewegen. Bei einem riesigen Open-air-Konzert konnte man<br />

sie vor lauter Beatlemania-Geschrei nicht mehr hören. Und<br />

als sie bei einem Song das Musizieren sogar komplett einstellten,<br />

und nur so taten, als ob sie spielten, platzte John<br />

Lennon der Kragen. Ab sofort trat die Band nicht mehr auf.<br />

Das alles war Yesterday. Sie wollten einfach nicht mehr.<br />

Diese Arbeitsverweigerung muss an vielen Coverbands<br />

der Beatles jedoch vorbei gegangen sein. Diese wollen die guten<br />

alten Zeiten mit Beatlesklassikern hochleben lassen. Für<br />

alle Fans, die einfach zu spät geboren wurden, sind diese Art<br />

Aufgüsse Highlights, die man nicht verpassen möchte. Die<br />

heutigen Fans feiern ihre „swingin’ sixties“ mit viel Rühreier,<br />

beziehungsweise Friede, Freude, Eierkuchen, statt mit Sex,<br />

Drugs and Rock’n’Roll. Dass diese Ära aber auch eine Zeit des<br />

Für und Wider war, blendete Paul McCartney auf jeden Fall<br />

in seinem Song aus und singt seit Jahrzehnten immer noch:<br />

„I believe in yesterday.“ Vielleicht hätte er weiterträumen<br />

sollen, ist zu früh aufgewacht oder hat nicht bemerkt, dass<br />

Yesterday doch noch nicht vorbei ist.<br />

Yesterday – the Beatles Musical,<br />

20. März, 20 Uhr, Metropol Theater Bremen<br />

Matthias Höllings, ehemaliger<br />

Pressesprecher der ÖVB-Arena,<br />

wirft in seiner Kolumne<br />

einen Blick auf die ältere und<br />

jüngere Vergangenheit und<br />

wagt dabei auch einen Blick<br />

hinter die Kulissen.<br />

Weitere Geschichten von ihm<br />

gibt es unter www.das64er.de.<br />

KOLUMNE<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!