STADTMAGAZIN-BREMEN-2020-03-web
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Bürgermeister Bovenschulte spricht<br />
mit den Demonstranten anlässlich des<br />
Schaffermahls.<br />
Holger Münch nimmt von<br />
Staatsrat Olaf Joachim<br />
stellvertretend den Kohlorden<br />
für Arnd Zeigler in Empfang.<br />
… TV-Star Guido<br />
Maria Kretschmer.<br />
Hip-Hop-Weltmeisterin<br />
Rike Jürgens bot eine beeindruckende<br />
Showeinlage<br />
bei der Sportlerehrung in<br />
der Oberen Rathaushalle.<br />
tigter beim Bund, Staatsrat Dr. Olaf Joachim, freute sich über den<br />
großen Zuspruch. Der Abend stand unter dem Motto „Tradition<br />
und Innovation“. Staatsrat Joachim führte in seiner Begrüßung aus:<br />
„Bremen ist voller Tradition und trotzdem modern, klein, aber oho,<br />
auf dem Boden geblieben und dennoch stets für eine Überraschung<br />
gut.“ Letzteres bewahrheitete sich bei der Krönung des diesjährigen<br />
Kohlkönigs: Arnd Zeigler, Journalist und Stadionsprecher vom SV<br />
Werder Bremen, musste seine Teilnahme krankheitsbedingt kurzfristig<br />
absagen. In einer Audiobotschaft versprach der designierte<br />
Kohlmonarch jedoch, dass er seinen „Pflichten als Kohlkönig nachkommen<br />
wird, um den Grünkohl und die Tradition des Kohl- und<br />
Pinkel-Essens national und international noch bekannter zu machen.“<br />
Stellvertretend für Arnd Zeigler nahm BKA-Chef und Kohlkönig<br />
von 2018, Holger Münch, den Orden in Empfang und versprach,<br />
ihn sicher nach Bremen zu bringen.<br />
Sportlerehrung<br />
Gäste beim<br />
Schaffermahl:<br />
AWI-Direktorin<br />
Antje Boetius<br />
und …<br />
Zugunsten der Parks der Stadt:<br />
Bürgermeister Andreas Bovenschulte<br />
und Joachim Linnemann werben für<br />
die Bürgerpark-Tombola. Ken Duken und Filmpartnerin Picco von<br />
Groote bei den Dreharbeiten zum Hans-<br />
Albers-Film „Der blonde Hans“ auf dem<br />
ehemaligen Kaffee-HAG-Gelände.<br />
Senatorin Anja Stahmann ehrte Aktive aus 18 Sportarten für ihre<br />
nationalen und internationalen Erfolge im Bremer Rathaus. Dabei<br />
waren deutsche Meister und Medaillengewinner bei internationalen<br />
Meisterschaften allerdings keine Fußballer. Dennoch machte<br />
die Grünen-Politikerin Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald<br />
Mut für den Abstiegskampf seines Bundesligateams. Den<br />
kann er auch gut gebrauchen.<br />
Der blonde Hans<br />
Eigentlich gilt Hans Albers ja als Hamburger Original. Dennoch<br />
fanden die Dreharbeiten zu „Der blonde Hans“ auch in Bremen<br />
statt. Das soll vor allem an den historischen gut erhaltenen Gebäude<br />
wie beim ehemaligen Kaffee-HAG-Gelände, dem Finanzamt<br />
und der ehemaligen Wollkämmerei in Blumenthal gelegen haben.<br />
Wann der Film ausgestrahlt wird, ist noch nicht bekannt.<br />
Der Glaube an gestern<br />
Als Paul McCartney eines Morgens aufwachte, hatte er<br />
plötzlich eine Melodie im Kopf, von der er glaubte, sie<br />
schon irgendwo einmal gehört zu haben. Beim Frühstück<br />
nannte er das Lied noch „scrambled eggs“, also Rühreier,<br />
und erste Textversuche mündeten in „oh my baby, how I<br />
love your legs“. Später wurde daraus der Welthit „Yesterday“,<br />
einer der meistgecoverten Songs der Popmusik. Das war in<br />
den 60er Jahren, in einer Zeit, als zumindest Pauls Alltagssorgen<br />
weit weg zu sein schienen, und er nun sang: „all my<br />
troubles seemed so far away.“ Das galt damals allerdings nicht<br />
für jeden. In den 60er-Jahren gab es Konflikte satt, die nicht<br />
„so far away“ waren, wie es viele gerne gehabt hätten. Krieg<br />
in Vietnam und Vorderasien, Unruhen in Frankreich, in Algerien,<br />
Kenia sowie Zypern und in Nigeria kämpfte man um<br />
die Unabhängigkeit – in Biafra starb eine Million Menschen<br />
an Unterernährung. Das war auch Yesterday, kommt in Pauls<br />
Rühreiertext jedoch nicht vor, sondern war eher etwas für<br />
den Protestsänger Bob Dylan. Auch über den Prager Frühling<br />
hörte man musikalisch nichts, während sowjetische Panzer<br />
durch die Stadt rollten. OK, das konnten die Beatles nicht ahnen,<br />
weil es erst drei Jahre später geschah. Die fantastischen<br />
Vier aus Liverpool konnten sich halt nicht um alles kümmern.<br />
Als musikalische „Besatzer“ eroberten sie den Hamburger<br />
Star-Club und kehrten, so glaubten viele britische Fans, als<br />
deutsche Band auf die Insel zurück. In den vier Jahren danach<br />
jagten ihre Fans sie um den Globus. Die Beatles arbeiteten<br />
rund um die Uhr und wurden somit zu den Erfindern der<br />
Acht-Tage-Woche „Eight days a week“. Als Belohnung für so<br />
viel Ruhm und Ehre konnten sie sich weltweit nicht mehr frei<br />
bewegen. Bei einem riesigen Open-air-Konzert konnte man<br />
sie vor lauter Beatlemania-Geschrei nicht mehr hören. Und<br />
als sie bei einem Song das Musizieren sogar komplett einstellten,<br />
und nur so taten, als ob sie spielten, platzte John<br />
Lennon der Kragen. Ab sofort trat die Band nicht mehr auf.<br />
Das alles war Yesterday. Sie wollten einfach nicht mehr.<br />
Diese Arbeitsverweigerung muss an vielen Coverbands<br />
der Beatles jedoch vorbei gegangen sein. Diese wollen die guten<br />
alten Zeiten mit Beatlesklassikern hochleben lassen. Für<br />
alle Fans, die einfach zu spät geboren wurden, sind diese Art<br />
Aufgüsse Highlights, die man nicht verpassen möchte. Die<br />
heutigen Fans feiern ihre „swingin’ sixties“ mit viel Rühreier,<br />
beziehungsweise Friede, Freude, Eierkuchen, statt mit Sex,<br />
Drugs and Rock’n’Roll. Dass diese Ära aber auch eine Zeit des<br />
Für und Wider war, blendete Paul McCartney auf jeden Fall<br />
in seinem Song aus und singt seit Jahrzehnten immer noch:<br />
„I believe in yesterday.“ Vielleicht hätte er weiterträumen<br />
sollen, ist zu früh aufgewacht oder hat nicht bemerkt, dass<br />
Yesterday doch noch nicht vorbei ist.<br />
Yesterday – the Beatles Musical,<br />
20. März, 20 Uhr, Metropol Theater Bremen<br />
Matthias Höllings, ehemaliger<br />
Pressesprecher der ÖVB-Arena,<br />
wirft in seiner Kolumne<br />
einen Blick auf die ältere und<br />
jüngere Vergangenheit und<br />
wagt dabei auch einen Blick<br />
hinter die Kulissen.<br />
Weitere Geschichten von ihm<br />
gibt es unter www.das64er.de.<br />
KOLUMNE<br />
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