Wirtschaftsstandort Oldenburger Münsterland
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Arbeit und Leben<br />
Foto: © Christian v.R.— pixelio.de<br />
Die insgesamt neun Krankenhäuser und Fachkliniken sichern die medizinische<br />
Versorgung im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong>.<br />
Foto: © Dieter Schütz — pixelio.de<br />
Ärzte willkommen!<br />
Die medizinische Versorgung des ländlichen Raums ist eine der großen<br />
Zukunftsfragen. Auch im <strong>Oldenburger</strong> <strong>Münsterland</strong> sucht man nach Ideen,<br />
um dem Landarztmangel entgegenzuwirken.<br />
Eine Meldung erschreckte im Sommer<br />
2019 die Bewohner der ländlichen<br />
Gebiete im Nordwesten<br />
Deutschlands: Reinhard Busse,<br />
der wissenschaftliche Leiter des<br />
Gesundheitsökonomischen Zentrums<br />
Berlin, empfahl der Enquetekommission<br />
des Niedersächsischen<br />
Landtags, die Zahl der<br />
Kliniken im Land von 172 auf 36<br />
zu reduzieren. Nur ab einer bestimmten<br />
Mindestfallzahl könnten<br />
die Häuser rund um die Uhr Qualität<br />
und Patientensicherheit gewährleisten,<br />
betonte Busse. Ergo:<br />
„Die kleinen Krankenhäuser müssen<br />
weg. „<br />
Von einer solchen Entwicklung wäre<br />
sicherlich auch die medizinische<br />
Versorgung in den Landkreisen<br />
Cloppenburg und Vechta betroffen.<br />
Zurzeit wird sie von sechs allgemeinmedizinischen<br />
und drei Fachkliniken<br />
gesichert. Erstere sind seit<br />
dem Jahr 2004 gemeinsam mit dem<br />
Konzepte<br />
gegen die<br />
drohende<br />
Unterversorgung<br />
sind gefragt.<br />
Christlichen Krankenhaus Quakenbrück<br />
unter dem Dach der Corantis-Kliniken<br />
vereint. Aushängeschilder<br />
sind das St. Josefs-Hospital in<br />
Cloppenburg und das St. Marienhospital<br />
in Vechta. Beide sind als<br />
Akademische Lehrkrankenhäuser<br />
der Medizinischen Hochschule<br />
Hannover einem hohen medizinischen<br />
Standard verpflichtet. Ziel des<br />
Verbunds ist es, eine verlässliche<br />
stationäre Versorgung der Menschen<br />
aus der Region wohnortnah<br />
zu gewährleisten. Daneben strebt<br />
er die Weiterentwicklung einer zukunftsorientierten,<br />
qualitativ hochwertigen<br />
Medizin an.<br />
Ausbildung für die Praxis<br />
Klar ist: Das Thema Ärztemangel<br />
bereitet auch den Verantwortlichen<br />
in der Boomregion <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong> Sorgen. Der klassische<br />
Landarzt hat ausgedient.<br />
Ältere Mediziner, die ihre Praxis<br />
schließen, werden nur selten<br />
durch jüngere ersetzt. Beispiel<br />
Cloppenburg: Für den Landkreis<br />
sieht die Kassenärztliche Vereinigung<br />
dringenden Bedarf an<br />
einem Umschwung, sonst gebe<br />
es spätestens 2030 eine akute<br />
Unterversorgung. Schon jetzt würde<br />
es an etwa zwölf Hausärzten<br />
fehlen.<br />
Aber wir wären nicht im <strong>Oldenburger</strong><br />
<strong>Münsterland</strong>, wenn man<br />
nicht nach Lösungen suchen