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<strong>Weitsicht</strong> <strong>Magazin</strong> N°3<br />
INTERVIEW<br />
Vom Schreiner zum visionären<br />
Unternehmer – wie das <strong>Weitsicht</strong><br />
<strong>Magazin</strong> und die Wohfühl-Tage<br />
entstanden<br />
<strong>Weitsicht</strong>-Herausgeber<br />
Marco Rossi<br />
verrät im Interview,<br />
wie er vom Schreiner<br />
zum Unternehmer<br />
wurde. Was hat ihm<br />
geholfen, auch an<br />
scheinbar Unmöglichem<br />
dranzubleiben<br />
und Dinge<br />
zu tun, für die er<br />
keine Ausbildung hat?<br />
Autor: Hampi van der Velde<br />
Die Veränderungen in der Welt sind mittlerweile<br />
offensichtlich. Viele tun sich<br />
schwer damit und trauern dem Vergangenen<br />
nach. Andere sehen die Chancen und<br />
wandeln die ursprüngliche Angst, sich in<br />
der modernen Welt nicht mehr zurechtfinden<br />
zu können, in einen Mut zur Veränderung<br />
um. Wandlungsmenschen nutzen<br />
ihre Erfahrungen aus der Vergangen -<br />
heit und öffnen sich für das Neue. Ein<br />
solcher Wandlungsmensch ist Marco Rossi,<br />
Gründer der Wohlfühl-Tage Messen und<br />
Herausgeber des <strong>Weitsicht</strong> <strong>Magazin</strong>s. Was<br />
bewegt einen ehemaligen Schreiner und<br />
Logistiker, der sich vom ambitionierten<br />
Angestellten zum visionären Unternehmer<br />
gewandelt hat?<br />
Die erste Frage ist mir spontan eingefallen<br />
– und spontanen Eingebungen darf<br />
man Folge leisten, wenn man ein interessantes<br />
Leben haben möchte.<br />
Marco, was ist das erste prägende<br />
Erlebnis deiner Kindheit, an das du dich<br />
bewusst erinnerst?<br />
Die erste Kindheitserinnerung? (Überlegt<br />
einen Moment) Ein Weihnachtsgeschenk!<br />
Es war um die Zeit der ersten Mondlandung.<br />
Ich erhielt eine grosse, blinkende<br />
und glänzende Rakete mit Batterieantrieb.<br />
Das ist mir geblieben.<br />
Was hast du damit gemacht?<br />
(Lacht) Gespielt natürlich. Ja, diese Weihnachten<br />
waren wundervoll. Ich glaub das<br />
war 1968 oder 1969. Ich war zwei oder drei<br />
Jahre alt. Geboren bin ich 1966.<br />
Spannend, dass deine erste Kindheitserinnerung<br />
mit der Vision, das Ferne<br />
und Unbekannte zu erschliessen,<br />
zu tun hat. Der Mond ist zwar nur ein<br />
Trabant und kein Planet, dennoch ist<br />
die Energie der modernen, sich verändernden<br />
Welt im kollektiven Traum<br />
der Mondlandung und in deiner ersten<br />
<br />
Du hast eine normale Schulzeit erlebt,<br />
dann eine Schreinerlehre absolviert<br />
und bist Logistiker geworden. Was hat<br />
dich zu diesen Schritten bewegt?<br />
Die Entscheidung, meinen Erstberuf an<br />
den Nagel zu hängen, war mein erstes<br />
Schlüsselerlebnis. Da will ich von vorne<br />
anfangen. Ja, ich hatte Schreiner gelernt<br />
und arbeitete als Oberflächenspezialist.<br />
Kaum hatte ich den Abschluss einer<br />
wichtigen Weiterbildung in der Tasche,<br />
merkte ich, dass es für mich nicht mehr<br />
stimmig ist. Äusserlich schien alles gut,<br />
innerlich stimmte etwas nicht. Ich sah<br />
mich, trotz guter Chancen, nicht mehr in<br />
dem Beruf. Ich wurde unzufrieden.<br />
Exakt in dem Moment, als du erreicht<br />
hast, was du wolltest, hast du gemerkt,<br />
dass du das gar nicht willst?<br />
Genau. Und zwei Monate danach stiess ich<br />
auf ein Inserat, wo ein Transportdisponent<br />
gesucht wurde. Ich hatte keine Ahnung,<br />
was ein Transportdisponent zu tun hat.<br />
Aber ich wusste, das ist mein Job. Ich hatte<br />
><br />
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