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Protest / dérive – Zeitschrift für Stadtforschung, Heft 79, (2/2020)

Ein roter Faden der 79. Ausgabe von dérive – Zeitschrift für Stadtforschung mit dem Schwerpunkt Protest ist das Verhältnis von Partizipation und Konsens zu Protest und Konflikt. Partizipations-Strategien, die vor allem Kritik und Protest abschwächen wollen, erweisen sich zunehmend als Einbahnstraße. Bestehende Machtungleichheiten im Diskurs und der Unwille Kontrolle abzugeben, verunmöglichen eine Koproduktion von Stadt und eine Aushandlung von Differenzen auf Augenhöhe. Die Artikel des Schwerpunkts beschäftigen sich mit der Frage nach der heutigen Relevanz von kommunikativer Planung sowie der Kritik an ihr und stellen demokratietheoretische Überlegungen zu Stadtplanung vor. Sie analysieren umstrittene Beteiligungsprojekte und zeigen alternative Praktiken in Opposition zu offiziellen Beteiligungsverfahren. Der Schwerpunkt entstand in Kooperation mit Alexander Hamedinger und Lukas Franta vom Forschungsbereich Soziologie der TU Wien sowie Cornelia Dlabaja. Weitere Beiträge: die Geschichte der Donauregulierung in Wien und die Ränder der Stadt Graz. Das Kunstinsert in dérive 79 stammt von Christoph Schäfer. Das Heft kann hier https://shop.derive.at/products/protest-heft-79 bestellt werden.

Ein roter Faden der 79. Ausgabe von dérive – Zeitschrift für Stadtforschung mit dem Schwerpunkt Protest ist das Verhältnis von Partizipation und Konsens zu Protest und Konflikt. Partizipations-Strategien, die vor allem Kritik und Protest abschwächen wollen, erweisen sich zunehmend als Einbahnstraße. Bestehende Machtungleichheiten im Diskurs und der Unwille Kontrolle abzugeben, verunmöglichen eine Koproduktion von Stadt und eine Aushandlung von Differenzen auf Augenhöhe. Die Artikel des Schwerpunkts beschäftigen sich mit der Frage nach der heutigen Relevanz von kommunikativer Planung sowie der Kritik an ihr und stellen demokratietheoretische Überlegungen zu Stadtplanung vor. Sie analysieren umstrittene Beteiligungsprojekte und zeigen alternative Praktiken in Opposition zu offiziellen Beteiligungsverfahren. Der Schwerpunkt entstand in Kooperation mit Alexander Hamedinger und Lukas Franta vom Forschungsbereich Soziologie der TU Wien sowie Cornelia Dlabaja. Weitere Beiträge: die Geschichte der Donauregulierung in Wien und die Ränder der Stadt Graz. Das Kunstinsert in dérive 79 stammt von Christoph Schäfer. Das Heft kann hier https://shop.derive.at/products/protest-heft-79 bestellt werden.

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April — Juni 2020

N o 79

Zeitschrift für Stadtforschung

dérive

dérive

PROTEST

ISSN 1608-8131

9 euro

dérive


Editorial

Die Schlussphase der Produktion der vorliegenden dérive-

Ausgabe fällt mit dem Beginn der Corona-Virus-Ausgangsbeschränkung

in Österreich zusammen. Wir haben daher unsere

Redaktion kurzfristig auf Home-Office umgestellt. Auch den

Vertrieb des Heftes wollen wir so gut wie möglich aufrechterhalten,

hier kann es aber aufgrund der momentanen Einschränkungen

zu Verzögerungen kommen. Ein guter Anlass darauf

hinzuweisen, dass alle vergriffenen Ausgaben von dérive in unserem

Webshop als PDF zum Download zur Verfügung stehen

(https://shop.derive.at/collections/einzelpublikationen/pdf).

Sofort nach Bezahlung landet der Downloadlink für das

gewählte Heft in Ihrer Mailbox und hilft dabei, die Zeit mit

Wissen aus der Welt der Stadtforschung zu füllen. Erhältlich

sind u. a. die Schwerpunkthefte Bidonvilles & Bretteldörfer –

Ein Jahrhundert informeller Stadtentwicklung in Europa, Perspektiven

eines kooperativen Urbanismus, Smart Cities, Stadt

selber machen oder Vom Superblock zur Überstadt – Das Modell

Wiener Wohnbau.

Die Auswirkungen von Covid-19 auf das Alltagsleben

sind jetzt schon unglaublich, und doch scheint das erst der

Anfang zu sein. Alle öffentlichen Veranstaltungen sind abgesagt,

Geschäfte und Restaurants sind geschlossen, der Aufenthalt im

öffentlichen Raum nur mehr in Ausnahmefällen gestattet.

Zigtausende Menschen verlieren gerade ihre Arbeitsplätze, viele

Kleinunternehmen fürchten den Konkurs, die Kultur- und

Kunstszene steht vor dem Abgrund.

Die Coronakrise macht sichtbar, was kritischen BeobachterInnen

seit langem klar war: Die Austeritätspolitik der

letzten Jahre hat dazu geführt, unsere Gesellschaften zu schwächen

und nicht – wie immer behauptet wird – »fit zu machen«.

Resiliente Strukturen, um so eine Krise zu meistern, sind nur

mehr in Ansätzen vorhanden. Mit dem Abbau des Sozialstaats

wurden in den letzten beiden Jahrzehnten mit großem ideologischen

und finanziellen Aufwand unzählige Menschen in die

Selbständigkeit gedrängt, von denen viele jetzt vor dem Nichts

stehen, ohne Aufträge und ohne Anspruch auf Arbeitslosengeld.

Das Gesundheitssystem wurde in vielen Ländern kaputtgespart,

sodass jetzt Kapazitäten zur Versorgung der vielen Kranken

fehlen. In Ländern wie den USA sind Millionen Menschen gar

nicht versichert und können sich nicht einmal die Corona-

Tests leisten.

In Österreich stellt man verwundert fest, dass Schutzbekleidung

und Schutzmasken für den Krankenhausbereich nur

in sehr geringem Ausmaß im Land produziert werden. Schon

eine kurzfristige Grenzsperre gefährdet die Versorgung. Das

gleiche gilt für Medikamente. Produktionsbetriebe schließen,

weil die globalen Lieferketten für Bestandteile zusammenbrechen.

Baustellen in Wien werden dicht gemacht, weil viele der

(schlecht bezahlten) BauarbeiterInnen in Ungarn, Polen oder

der Slowakei leben. Landwirtschaftliche Betriebe fürchten aus

demselben Grund Ernteausfälle. Wer soll all das Gemüse zum

üblichen Hungerlohn ernten? Gleichzeitig nehmen österreichische

Tourismusgebiete die Ansteckung von tausenden von

UrlauberInnen in Kauf, um ihre Profite nicht zu gefährden.

Wie in jeder Krise zeigt sich auch in der Corona-Krise,

dass es ohne Solidarität und Kooperation nicht geht. Alle RegierungspolitikerInnen

reden vom notwendigen Schulterschluss

aller Kräfte und vom Team Österreich. Selbst konservativen

PolitikerInnen ist sonnenklar, dass der Markt in solchen Situationen

nichts dazu beitragen kann, die Krise zu bewältigen. Jetzt

braucht es staatliche Unterstützungen und gegenseitige Hilfe,

damit das System nicht kollabiert. FernsehreporterInnen, die

Regierungschefs fragen, ob durch all die angekündigten

Maßnahmen das angestrebte und zum heiligen Gral der Austeritätspolitik

erhobene »Nulldefizit« nicht in Gefahr sei, ernten

Kopfschütteln. Und es zeigt sich, wie wichtig viele der am

schlechtesten bezahlten Jobs in der Krise sind: Reinigungskräfte

in Krankenhäusern, Personal in Supermärkten, TransportdienstleisterInnen

oder Pflegekräfte halten mit ihrem Einsatz die

Gesellschaft am Laufen.

Das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe ist

Protest. Die Geschichte zeigt, dass Krisen immer wieder zur

langfristigen Einschränkung von Rechten und Freiheiten genutzt

werden. Wir sollten also, um noch einmal auf die aktuelle Situation

Bezug zu nehmen, dafür sorgen, dass Ausgangssperren,

Versammlungsverbote und Überwachungsmaßnahmen ebenso

schnell wieder zurückgenommen werden, wie sie eingeführt

wurden, wenn sich die Situation wieder beruhigt. Ein roter

Faden der vorliegenden Ausgabe ist das Verhältnis von Partizipation

und Konsens zu Protest und Konflikt. Partizipations-

Strategien, die vor allem Kritik und Protest abschwächen wollen,

erweisen sich zunehmend als Einbahnstraße. Bestehende

Machtungleichheiten im Diskurs und der Unwille Kontrolle

abzugeben, verunmöglichen eine Koproduktion von Stadt und

eine Aushandlung von Differenzen auf Augenhöhe. Mehr

dazu im Einleitungsartikel ab Seite 4 von Alexander Hamedinger

vom Institut für Raumplanung, Forschungsbereich Soziologie

der TU Wien, der gemeinsam mit Lukas Franta und Cornelia

Dlabaja diesen Schwerpunkt redaktionell betreut hat.

Einen Beitrag zur Wiener Stadtgeschichte hat Friedrich

Hauer für den Magazinteil verfasst: Die Donauregulierung von

1870–1875 und die damit im Zusammenhang stehende

Stadtentwicklung als ausgedehntestes, landschaftsveränderndes

Bauvorhaben der Stadt. Die Ränder der Stadt Graz, ihre

Vernachlässigung und ihre Potenziale stehen im Mittelpunkt des

Projekts NORMAL x 4 – Direkter Urbanismus für neue

Stadtplanungsprozesse von Barbara Holub und Paul Rajakovics

(transparadiso) gemeinsam mit Michael Petrowitsch, das wir

ebenfalls im Magazinteil vorstellen. Das Kunstinsert stammt

diesmal von Christoph Schäfer (Hamburg), der als Künstler und

Stadtaktivist und Teil von u. a. Park Fiction oder der PlanBude

idealtypisch zeigt, wie Aneignung und Teilhabe im Stadtteil quer

durch die Gesellschaft gemeinsam organisiert werden können.

Christoph Laimer

01


»Partizipation ist

von einer Forderung

der MaRginalisierten zu

einem Bestandteil moderner Planung geworden mit

dem sich Stadtverwaltungen gerne schmücken.«

Lukas Franta auf Seite 39 in dieser Ausgabe.

Angebot: Abonnement + Buch*

8 Ausgaben (2 Jahre) dérive um 56,–/75,– Euro (Österr./Europa)

inkl. ein Exemplar von:

Kollektiv Quotidien (Hg.)

Lefebvre for Activists

Hamburg: adocs, 2020

234 S., deutsch/englisch,

16 Euro

50 Jahre nach Henri Lefebvres Schriften verfolgen die in diesem Buch versammelten

Beiträge das Ziel, den Begriff »Recht auf Stad« zu justieren und zu reklamieren.

Bestellungen an: bestellung@derive.at

*Solange der Vorrat reicht!

dérive

Zeitschrift für Stadtforschung

www.derive.at


Inhalt

01

Editorial

CHRISToPH LAIMER

Schwerpunkt

04—10

Ist die kommunIKAtive PLAnung am Ende?

Protest und BürgerInnenbeteiligung in der Stadtentwicklung

aus planungstheoretischer und planungspraktischer

Sicht

Alexander Hamedinger

11—19

Mitmachen, Selbermachen, DEmoKRATISIEREN

Zum Verhältnis von MieterInnenprotest

und partizipativer Planung

Lisa Vollmer

20—24

PROTEST und partizipative Planung am

Beispiel des OTTO-WAgnER-SPITALS

Helena Bernhardt,

Eric Huberty,

Matthias TischLER

25—31

Stadtplanung von UNTEN

Das Wiener BRunnENVIERTEL

Cornelia Dlabaja

37—42

PROTEST und DEMOKRATIE

Zum Verhältnis von Stadtplanung, Stadtpolitik und

Gesellschaft aus demokratietheoretischer Perspektive

LUKAS Franta

Magazin

43—49

Die Wasserstadt des speculativen GENIES

Die Wiener Donauregulierung als städtebauliches

Großprojekt seit 1870

Friedrich Hauer

50—52

Die Normalität des Unspektakulären

an den Rändern der Stadt

NORMAL x 4 – Direkter Urbanismus für neue

Stadtplanungsprozesse, Kulturjahr Graz 2020

Barbara Holub,

PAUL RAJAKovics

Besprechungen

53—61

Keine Küche. Zwei Neuerscheinungen zur Architektin

S. 53

Margarete Schütte-Lihotzky

Neue Perspektiven auf Provinz, Peripherie und

Urbanität S.55

S. 56

Mit der Wohnungsfrage kommt die Bodenfrage

S. 58

Wasserstadt Wien

Der Mann und die Großstadt –

S. 59

Otto Wagner in Paris

S. 61

Der Alltag, ein Kampf

68

ImPRESSuM

Kunstinsert

32—36

Christoph Schäfer

Pest, Residenzpflicht,

Vereinzelung und Aufstand

dérive – Radio für Stadtforschung

Jeden 1. Dienstag im Monat von

17.30 bis 18 Uhr in Wien auf ORAngE 94.0

oder als Webstream http://o94.at/live.

Sendungsarchiv: http://cba.fro.at/series/1235

03


ALExANDER HAMEDINGER

Ist die

koMMunikative

Planung am Ende?

Protest und BürgerInnenbeteiligung in

der Stadtentwicklung aus planungstheoretischer

und planungspraktischer Sicht

Kommunikative Planung, Partizipation,

Protest, Stadtentwicklung,

Macht, Demokratie, Governance

»Esso-Häuser Erhalten«. Performance und Aktion des

Megafonchors im Park Fiction, Hamburg, 2013;

Foto – Rasande Tyskar.

04

dérive N o 79 — PRotEST


LISA VoLLMER

Mitmachen,

Selbermachen,

Demokratisieren

Zum Verhältnis von MieterInnenprotest

und partizipativer Planung

Berliner Mietenvolksentscheid: Infotisch beim Gecekondu am Kottbusser Tor;

Berlin 2015; Foto – Mietenvolksentscheid Berlin

Seit etwa Mitte der 2000er-Jahre hat sich in Deutschland ein neuer Zyklus einer

MieterInnenbewegung formiert, der auf steigende Mietpreise, Verdrängung und

unternehmerische Stadtpolitik reagiert (Vollmer 2018, Rink & Vollmer 2019). Die Auseinandersetzung

mit partizipativer Stadtplanung spielt eine wichtige Rolle für die

Bewegung. Im Folgenden soll anhand konkreter Beispiele aus Frankfurt, Hamburg,

Berlin und Leipzig dargestellt werden, wie die MieterInnenbewegung in Deutschland

gerade in Opposition zu offiziellen Beteiligungsverfahren ihre Praktiken und

Forderungen herausbildet und wie sie sich damit von neuen sozialen Bewegungen

der 1970er bis 1990er unterscheidet (vgl. Vollmer 2019).

Partizipation, Protest, Stadtplanung, Demokratie,

Mietenvolksentscheid, Park Fiction, Planbude,

Tempelhofer Feld, Campus Bockenheim, Selbstbestimmung, Governance

Lisa Vollmer — Mitmachen, Selbermachen, DemoKRAtisieren

11


HELENA BERNHARDT, ERIC HUBERTY & MATTHIAS TISCHLER

Protest und

partizipative Planung

am Beispiel des

Otto-Wagner-sPitals

Protest, Partizipation, Otto-Wagner-Spital,

kommunikative Planung,

Machthierarchien , Konsensfindung

Historischer Pavillon mit PatientInnengarten.

Foto — Helena Bernhardt

Die Nachnutzung des Otto-Wagner-Spitals auf dem Wiener Gallitzinberg ist seit

mehreren Jahren von verschiedenen Aushandlungsprozessen zwischen VertreterInnen

der Stadt, NutzerInnen und BürgerInnen geprägt. Der Protest von BürgerInnen sowie

die Heterogenisierung von Akteurslogiken führen nicht nur hier zu neuen und komplexen

Herausforderungen an eine partizipative Stadtplanung.

20

dérive N o 79 — PRotEST


CoRNELIA DLABAJA

Stadtplanung

von UNTEN

Das Wiener

Brunnenviertel

Partizipation, Protest, Aufwertung, Freiraum,

Selbstorganisation, Brunnenmarkt, Ottakring, Kunst,

Unternehmertum, Migration

Der Yppenmarkt in Wien Ottakring, 2010;

Foto — Peter Gugerell

Bürgerbeteiligung im Kontext von Stadterneuerungs- und Planungsprozessen wird

aktuell (wieder einmal) breit debattiert. Eine Analyse der involvierten AkteurInnen

verspricht aufschlussreiche Erkenntnisse, besonders, weil es oftmals nur die offizielle

von der Stadtplanung geschriebene Geschichte von Stadterneuerungsprozessen gibt,

die die Geschichte und Perspektive der lokalen AkteurInnen meist ausspart. Im Zuge

einer Langzeitstudie (Dlabaja 2016) über das Wiener Brunnenviertel wurde diese

nun aufgearbeitet.

Cornelia Dlabaja — Stadtplanung von unten – Das Wiener BrunnenviertEL

25


Kunstinsert

Christoph Schäfer

Pest, Residenzpflicht,

Vereinzelung und Aufstand

Oft hatten wir schon daran gedacht, Christoph Schäfer anzufragen, ein Kunstinsert für dérive

zu gestalten. Die inhaltliche Nähe von dérive zu seiner Arbeit ist evident. Mehrfach sind Christoph

Schäfer und Margit Czenki auf Einladung von dérive nach Wien gekommen oder waren an

gemeinsamen Projekten mit dérive beteiligt (z. B. wurde das Projekt PlanBude 2015 auf dem

urbanize-Festival in Wien ausgestellt und das urbanize-Festival 2016 unter dem Motto Stadt der

Vielen in Hamburg gemeinsam mit Christoph Schäfer, Margit Czenki und Renée Tribble

konzipiert und organisiert). Neben den über Wunschproduktion evozierten bekannten urbanen

Projekten wie Park Fiction und PlanBude in Hamburg arbeitet Christoph Schäfer nach wie vor

immer wieder über die Zeichnung. 2010 ist ein umfangreicher Band mit über 158 Zeichnungen

und Texten, Die Stadt ist unsere Fabrik, der Fragen des urbanen Handelns, Prozesse in St. Pauli

oder auch Fragen der Stadt und ihrer Aneignung behandelt, erschienen. Für das Insert hat

Christoph Schäfer vier jüngere Zeichnungen zu den Themen der Praxis der Urban Citizenship

und Recht auf Stadt ausgewählt. Für die deutschsprachige Veröffentlichung (2015) von Henri

Lefebvres gleichnamigem Buch hat Christoph Schäfer das Vorwort verfasst. Bei den ausgewählten

Zeichnungen steigt Christoph Schäfer direkt in die europäische Siedlungsgeschichte ein.

Er schreibt dazu:

»Die Zeichnungen setzen diese alternative Einbürgerungspraxis in Bezug zur ursprünglichen

Freiheit der Städte, die um das Jahr 1000 herum all jenen geflüchteten Leibeigenen Freiheit

und Bürgerrechte verliehen, denen es gelungen war, sich über ›ein Jahr und einen Tag‹ in der

Stadt zu halten. Diesen Freiheitssog der Stadt beantworteten die Lehnsherren mit der Einführung

einer ›Residenzpflicht‹ – ganz ähnlich der Maßnahme, mit der heutige Geflüchtete in vielen

Ländern vom Umzug in die Städte abgehalten werden. Nach den Pestwellen und der Entvölkerung

des Landes verschärften die Herrschenden diese Restriktionen. Es kam zu einer Ausdehnung

der Leibeigenschaft zu Beginn der Neuzeit und schließlich zur Explosion, zum Aufstand.

Die jüngste Revolutionswelle (Occupy Gezi, arabischer Frühling, Gelbwesten) basierte

vor allem darauf, dass sich echte Körper im städtischen Raum versammeln und austauschen.

Denn nur so können Solidarität und gesellschaftliche Innovation neu erfunden werden. Auch bei

den meisten meiner Projekte der letzten Jahre ging es darum, Orte der Begegnung und neue

Formen der kollektiven Kooperation und Wunschproduktion zu entwickeln. Der derzeitige Einschnitt

durch die Corona-Pandemie scheint zwar zunächst die Kultur der Vereinzelung zu

fördern. Aber ein Blick in die Geschichte zeigt, dass das letzte Wort in der Sache möglicherweise

noch nicht gesprochen wurde.«

Barbara Holub / Paul Rajakovics

Christoph Schäfer hat bei Bernd Koberling und Dan Graham an der Hochschule für bildende

Künste in Hamburg studiert. Er war mit Park Fiction an der Documenta 11

beteiligt und 2013 Teilnehmer der Istanbul Biennale. In Österreich konnte man Christoph

Schäfers Arbeiten zuletzt im Kunstraum Lakeside in Klagenfurt sehen. Neben der

Arbeit am immer noch auf Basis von Wunschproduktionen laufenden kollektiven Projekt PlanBude

in Hamburg hat Christoph Schäfer das Projekt

FABRIC – Planung als Plattform in Lörrach entwickelt.

Weitere Informationen:

christophschaefer.net, park-fiction.net, planbude.de, fabric.place

32

dérive N o 79 — PRotEST


LUKAS Franta

Protest

und

Demokratie

Zum Verhältnis von Stadtplanung, Stadtpolitik und

Gesellschaft aus demokratietheoretischer Perspektive

Foto – Rasande Tyskar

MieterInnenproteste, Recht-auf-Stadt-Bewegungen, BürgerInneninitiativen gegen

Umgestaltungsprojekte, Demonstrationen gegen Verdrängungsprozesse, Aktionen für

den Erhalt von Naherholungsflächen oder Klimaschutzdemos wie Fridays for Future:

Proteste sind in vielen Städten Europas mittlerweile allgegenwärtig. Stuttgart 21, die

Berliner MieterInnenproteste, Demonstrationen gegen das Wiener Heumarktprojekt

oder die Umnutzung des Otto-Wagner-Spitals in Wien sind nur einige Beispiele von

vielen, die StadtbewohnerInnen veranlasst haben, ihren Unmut auf die Straße zu tragen.

Sie fühlen sich und ihre Anliegen ungehört und in demokratische Prozesse, die

ihre Lebensumgebung und Lebenssituation betreffen, unzureichend eingebunden.

Protest, Demokratie, Agonismus, Emanzipation,

Stadtplanung, Post-Demokratie, Konflikt

Lukas Franta — ProtESt und DemoKRAtIE

37


FRIEDRICH HAUER

Die Wasserstadt

des speculativen

Genies

Die Wiener Donauregulierung als

städtebauliches Großprojekt seit 1870

Donau, Donauregulierung, Städtebau,

Donaustadt, Stadterweiterung,

Immobilienwirtschaft, Stadtgeschichte, Wien

4

2

3

1

5

6 7

Großmaßstäbliches Landschaftsdesign: Plan der Donauregulierung aus dem Jahr 1874.

Der projektierte Blockraster (dunkelgrau) zeigt die Baugründe im

Eigentum der Donauregulierungskommission, u. a. die Colonie Kaisermühlen auf dem linken

Ufer (1). Nördlich des Durchstichs (2) sind das Überschwemmungsgebiet (3)

und das gewundene alte Flussbett (4) zu erkennen. Die massive Barrierewirkung durch

Nordwestbahn (5), Nordbahn (6) und das Weltausstellungsgelände im Prater (7)

wird deutlich. Felder 1874, Abschnitt XIII, o. S.

Friedrich Hauer — Die Wasserstadt des speculativen GenIES

43


BARBARA HOLUB & PAUL RAJAKOVICS

Die Normalität

des Unspektakulären

an den Rändern der Stadt

NORMal x 4 – Direkter Urbanismus für neue

Stadtplanungsprozesse, Kulturjahr Graz 2020

Stadtrand, Zwischenstadt, Kunst, Graz, Urbanismus,

Zentralität, Normalität

NORMAL-Erkundung in Wetzelsdorf mit Nasrin Mohiti Asli (orizzontale, Rom)

und Andreas Lang (public works, London). Foto – transparadiso

Die Ausschreibung des Kulturjahrs Graz

2020 nimmt transparadiso wörtlich:

»Das Kulturjahr 2020 bietet unter dem

Motto ›Kultur schafft urbane Zukunft‹

die Chance zur Teilhabe am gesellschaftlichen

Gestaltungsprozess und zur kritischen

(Selbst-) Befragung, wie wir in

Zukunft (gemeinsam) leben wollen. Im

Hinblick auf die Komplexität unserer

Lebenswelt und der Dependenzen unserer

Alltagsrealitäten ermutigt das Grazer

Kulturjahr 2020 zur Entwicklung

visionärer Ideen und Entwürfe.« 1 Barbara

Holub und Paul Rajakovics (transparadiso)

haben dafür gemeinsam mit Michael Petrowitsch

das Projekt NORMAL x 4 –

Direkter Urbanismus in Graz entwickelt,

das an den Rändern von Graz mit künstlerisch-urbanistischen

Praktiken einen

längerfristigen Prozess initiieren will, der

über das Zusammenwirken von Handlung

und Planung eine sozial engagierte

Stadtplanung propagiert und tatsächlich

neue Stadtplanungsprozesse ermöglicht.

50

dérive N o 79 — PRotEST


Besprechungen

Keine Küche.

Zwei Neuerscheinungen zur

Architektin Margarete

Schütte-Lihotzky

Friedrich Hauer

Margarete Schütte-Lihotzky wurde nicht nur

wegen ihres langen Lebens (1897–2000) zur

Legende. Sie ist bekannt als erste Architektin

Österreichs und Pionierin der »sozialen Frage«

in Architektur und Städtebau, als Widerstandskämpferin

gegen die NS-Diktatur,

Kommunistin und Aktivistin der Frauenbewegung

in der Zweiten Republik. Nicht zuletzt

ging sie als Erfinderin der Frankfurter

Küche in die Designgeschichte des 20. Jahrhunderts

ein. Eine Reduktion auf ein Einbaumöbel

ist sowohl ob ihres vielseitigen

Œouvres als auch ob ihres komplexen und

durchwegs politischen Lebenswegs unzulässig

– und dennoch nicht wenig verbreitet.

Schütte-Lihotzky selbst setzte sich in ihren

späten Jahren, als das öffentliche Interesse

an ihren Erfahrungen und Arbeiten erwachte,

gegen solche klischeehaften Verkürzungen

zur Wehr. Gerne wird sie mit Sätzen wie

»Ich bin keine Küche!« zitiert. 20 Jahre nach

ihrem Tod widmen sich zwei neu erschienene

Bücher ihrer vielschichtigen Person. Um

es hier vorwegzunehmen: Es handelt

sich um ein Ärgernis und einen Glücksfall.

Das von Mona Horncastle verfasste

Buch Margarethe Schütte-Lihotzky ist die

bislang einzige monografisch angelegte

Biografie der »Architektin, Widerstandskämpferin,

Aktivistin«. Die Autorin, Kunsthistorikerin

und Kuratorin, ist bisher vor allem

durch verschiedenen Malern gewidmete

»Kunst-Comics« und eine Biografie von

Gustav Klimt in Erscheinung getreten. Der

Band gliedert sich entlang der Stationen des

Lebenswegs von Schütte-Lihotzky: Wien,

Frankfurt, Sowjetunion, Türkei, Widerstand

und Gefangenschaft, kommunistische Architektin

und Aktivistin im Nachkriegs-Wien. Es

wird ausgiebig aus ihren autobiografischen

Schriften und aus Briefwechseln zitiert, einmal

sogar 30 Seiten am Stück. Das Buch ist

nicht zuletzt deshalb passagenweise durchaus

angenehm zu lesen, grafisch sehr

ansprechend gestaltet und elegant gesetzt.

Leider weist es gravierende inhaltliche Mängel

auf. Hier ist zunächst ein Essential jeder

seriösen biografischen Arbeit anzusprechen:

Quellenkritik, insbesondere in Bezug auf

die zahlreichen, teilweise Jahrzehnte auseinander

liegenden Selbstzeugnisse Schütte-

Lihotzkys, scheint Horncastle unbekannt.

Dadurch bekommt der ganze Text etwas

Kolportagehaftes, das bisweilen in betulichen

Plauderton mündet. Letzteren kann

man mögen oder auch nicht. Schwer wiegt

allerdings, dass die Autorin immer wieder

ihre profunde Unkenntnis all jener Bereiche

aufblitzen lässt, die für die Kontextualisierung

des vielseitigen Lebens von Margarete

Schütte-Lihotzky unerlässlich wären –

europäische Geschichte, Stadtbau- und

Designgeschichte, Marxsche Theorie und

Marxismus, Grundlinien der österreichischen

und Wiener Verhältnisse im langen

20. Jahrhundert. So wird beispielsweise

mehrfach und entgegen jede historische

Evidenz behauptet, Wien und Frankfurt

wären nach dem Ersten Weltkrieg baulich

zerstört gewesen und die Architektin sei im

»Wiederaufbau« tätig geworden (S. 37, 52,

62). Stellenweise muss man auch groben

Unfug lesen, etwa von den »zwei sich ausschließenden

marxistischen Klassen Proletariat

oder Kapitalismus« (S. 56) oder von

1.200 neu zu erbauenden Städten in der

Sowjetunion, die in den 1930er-Jahren »mit

einem für damalige Verhältnisse gigantischen

Budget von umgerechnet 16,8 Mio.

Euro« errichtet werden sollten (S. 87). Wenn

wirklich 14.000 Euro für eine ganze sowjetische

Stadt reichten, dann ist das entweder

nicht sonderlich gigantisch, oder aber nicht

sonderlich gut umgerechnet oder umrechenbar.

Auch der Unterschied zwischen

dem Wiener Stadtbauamt, dem Parteivorstand

der SPÖ und der österreichischen

Regierung bleibt der Autorin ein Rätsel

(S. 214).

Dass Schütte-Lihotzky dann noch en

passant ein »feministischer Anspruch« abgesprochen

wird, ist zumindest insofern fragwürdig,

als dies einer begrifflichen Klärung

bedürfte (S. 223). Das sind nur einige Punkte,

die jedoch ausreichen, das Vertrauen in

die Arbeit der »bekennenden Sprachfetischistin«

(S. 287) Horncastle im Ganzen

gründlich zu erschüttern. Obendrein scheint

man auf Lektorat und Korrektorat verzichtet

zu haben, denn es finden sich neben offenkundig

falschen Datumsangaben unangenehm

viele Grammatik- und Interpunktionsfehler

im Text.

Das war die schlechte Nachricht. Die

Gute: Ebenfalls letzten Herbst ist ein Sammelband

mit dem Titel Margarete Schütte-

Lihotzky. Architektur. Politik. Geschlecht.

Neue Perspektiven auf Leben und Werk erschienen.

Das von Marcel Bois und Bernadette

Reinhold herausgegebene Buch geht

auf eine Tagung im Oktober 2018 zurück,

die von der Universität für angewandte

Besprechungen

53


BACkissuES

Bestellungen via Bestellformular auf www.derive.at

oder an bestellung(at)derive.at.

Alle Inhaltsverzeichnisse und zahlreiche Texte sind auf der dérive-Website nachzulesen.

dérive Nr. 1 (01/2000)

Schwerpunkte: Gürtelsanierung: Sicherheitsdiskurs,

Konzept – und Umsetzungskritik, Transparenzbegriff;

Institutionalisierter Rassismus am Beispiel der

»Operation Spring«

dérive Nr. 2 (02/2000)

Schwerpunkte: Wohnsituation von MigrantInnen und

Kritik des Integrationsbegriffes; Reclaim the Streets/

Politik und Straße

dérive Nr. 3 (01/2001)

Schwerpunkt: Spektaktelgesellschaft

dérive Nr. 4 (02/2001)

Schwerpunkte: Gentrification, Stadtökologie

dérive Nr. 5 (03/2001)

Sampler: Salzburger Speckgürtel, Museumsquartier,

räumen und gendern, Kulturwissenschaften und

Stadtforschung, Virtual Landscapes, Petrzalka,

Juden/Jüdinnen in Bratislava

dérive Nr. 6 (04/2001)

Schwerpunkt: Argument Kultur

dérive Nr. 7 (01/2002)

Sampler: Ökonomie der Aufmerksamkeit,

Plattenbauten, Feministische Stadtplanung,

Manchester, Augarten/Hakoah

dérive Nr. 8 (02/2002)

Sampler: Trznica Arizona, Dresden, Ottakring,

Tokio, Antwerpen, Graffiti

dérive Nr. 9 (03/2002)

Schwerpunkt in Kooperation mit dem

Tanzquartier Wien: Wien umgehen

dérive Nr. 10 (04/2002)

Schwerpunkt: Produkt Wohnen

dérive Nr. 11 (01/2003)

Schwerpunkt: Adressierung

dérive Nr. 12 (02/2003)

Schwerpunkt: Angst

dérive Nr. 13 (03/2003)

Sampler: Nikepark, Mumbai,

Radfahren, Belfast

dérive Nr. 14 (04/2003)

Schwerpunkt: Temporäre Nutzungen

dérive Nr. 15 (01/2004)

Schwerpunkt: Frauenöffentlichkeiten

dérive Nr. 16 (02/2004)

Sampler: Frankfurt am Arsch, Ghetto Realness,

Hier entsteht, (Un)Sicherheit, Reverse Imagineering,

Ein Ort des Gegen

dérive Nr. 17 (03/2004)

Schwerpunkt: Stadterneuerung

dérive Nr. 18 (01/2005)

Sampler: Elektronische Stadt, Erdgeschoßzonen,

Kathmandu, Architektur in Bratislava

dérive Nr. 19 (02/2005)

Schwerpunkt: Wiederaufbau des Wiederaufbaus

dérive Nr. 20 (03/2005)

Schwerpunkt: Candidates and Hosts

dérive Nr. 21/22 (01-02/2006)

Schwerpunkt: Urbane Räume – öffentliche Kunst

dérive Nr. 23 (03/2006)

Schwerpunkt: Visuelle Identität

dérive Nr. 24 (04/2006)

Schwerpunkt: Sicherheit: Ideologie und Ware

dérive Nr. 25 (05/2006)

Schwerpunkt: Stadt mobil

dérive Nr. 26 (01/2007)

Sampler: Stadtaußenpolitik, Sofia, Frank Lloyd Wright,

Banlieus, Kreative Milieus, Reflexionen der

phantastischen Stadt, Spatial Practices as a Blueprint

for Human Rights Violations

dérive Nr. 27 (02/2007)

Schwerpunkt: Stadt hören

dérive Nr. 28 (03/2007)

Sampler: Total Living Industry Tokyo, Neoliberale

Technokratie und Stadtpolitik, Planung in der Stadtlandschaft,

Entzivilisierung und Dämonisierung, Stadt-

Beschreibung, Die Unversöhnten

dérive Nr. 29 (04/2007)

Schwerpunkt: Transformation der Produktion

dérive Nr. 30 (01/2008)

Schwerpunkt: Cinematic Cities – Stadt im Film

dérive Nr. 31 (02/2008)

Schwerpunkt: Gouvernementalität

dérive Nr. 32 (03/2008)

Schwerpunkt: Die Stadt als Stadion

dérive Nr. 33 (04/2008)

Sampler: Quito, Identität und Kultur des Neuen

Kapitalismus, Pavillonprojekte, Hochschullehre,

Altern, Pliensauvorstadt, Istanbul, privater Städtebau,

Keller, James Ballard

dérive Nr. 34 (01/2009)

Schwerpunkt: Arbeit Leben

dérive Nr. 35 (02/2009)

Schwerpunkt: Stadt und Comic

dérive Nr. 36 (03/2009)

Schwerpunkt: Aufwertung

dérive Nr. 37 (04/2009)

Schwerpunkt: Urbanität durch Migration

dérive Nr. 38 (01/2010)

Schwerpunkt: Rekonstruktion

und Dekonstruktion

dérive Nr. 39 (02/2010)

Schwerpunkt: Kunst und urbane Entwicklung

dérive Nr. 40/41 (03+04/2010)

Schwerpunkt: Understanding Stadtforschung

dérive Nr. 42 (01/2011) Sampler

dérive Nr. 43 (02/2011) Sampler

dérive Nr. 44 (03/2011)

Schwerpunkt: Urban Nightscapes

dérive Nr. 45 (04/2011)

Schwerpunkt: Urbane Vergnügungen

dérive Nr. 46 (01/2012)

Das Modell Wiener Wohnbau

dérive Nr. 47 (02/2012)

Ex-Zentrische Normalität:

Zwischenstädtische Lebensräume

dérive Nr. 48 (03/2012)

Stadt Klima Wandel

dérive Nr. 49 (04/2012) Stadt selber machen

dérive Nr. 50 (01/2013) Schwerpunkt Straße

dérive Nr. 51 (02/2013)

Schwerpunkt: Verstädterung der Arten

dérive Nr. 52 (03/2013) Sampler

dérive Nr. 53 (04/2013) Citopia Now

dérive Nr. 54 (01/2014)

Public Spaces. Resilience & Rhythm

dérive Nr. 55 (02/2014)

Scarcity: Austerity Urbanism

dérive Nr. 56 (03/2014) Smart Cities

dérive Nr. 57 (04/2014) Safe City

dérive Nr. 58 (01/2015) Urbanes Labor Ruhr

dérive Nr. 59 (02/2015) Sampler

dérive Nr. 60 (03/2015)

Schwerpunkt: Henri Levebvre und das Recht aus Stadt

dérive Nr. 61 (04/2015)

Perspektiven eines kooperativen Urbanismus

dérive Nr. 62 (01/2016) Sampler

dérive Nr. 63 (02/2016) Korridore der Mobilität

dérive Nr. 64 (03/2016)

Ausgrenzung, Stigmatisierung, Exotisierung

dérive Nr. 65 (04/2016)

Housing the many Stadt der Vielen

dérive Nr. 66 (01/2017)

Judentum und Urbanität

dérive Nr. 67 (02/2017) Nahrungsraum Stadt

dérive Nr. 68 (03/2017) Sampler

dérive Nr. 69 (04/2017) Demokratie

dérive Nr. 70 (01/2018) Detroit

dérive Nr. 71 (02/2018) Bidonvilles & Bretteldörfer

dérive Nr. 72 (03/2018) Warsaw

dérive Nr. 73 (04/2018) Nachbarschaft

dérive Nr. 74 (01/2019) Sampler

dérive Nr. 75 (02/2019) Sampler

dérive Nr. 76 (03/2019) Stadt – Land

dérive Nr. 77 (04/2019) Wohnungsfrage

dérive Nr. 78 (01/2020) Willkommen im Hotel


Impressum

dérive – Zeitschrift für Stadtforschung

Medieninhaber, Verleger und Herausgeber / Publisher:

dérive – Verein für Stadtforschung

Mayergasse 5/12, 1020 Wien

Vorstand: Christoph Laimer, Elke Rauth

ISSN 1608-8131

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz

Zweck des Vereines ist die Ermöglichung und Durchführung

von Forschungen und wissenschaftlichen Tätigkeiten zu den

Themen Stadt und Urbanität und allen damit zusammenhängenden

Fragen. Besondere Berücksichtigung finden dabei

inter- und transdisziplinäre Ansätze.

Grundlegende Richtung

dérive – Zeitschrift für Stadtforschung versteht sich als

interdisziplinäre Plattform zum Thema Stadtforschung.

Redaktion

Mayergasse 5/12, 1020 Wien

Tel.: +43 (01) 946 35 21

E-Mail: mail(at)derive.at

www.derive.at

www.urbanize.at,

www.facebook.com/derivemagazin

twitter.com/derivemagazin

www.instagram.com/derive_urbanize

www.vimeo.com/derivestadtforschung

dérive – Radio für Stadtforschung

Jeden 1. Dienstag im Monat von 17.30 bis 18 Uhr

in Wien live auf ORANGE 94.0

oder als Webstream http://o94.at/live.

Sendungsarchiv: http://cba.fro.at/series/1235

Chefredaktion: Christoph Laimer

Schwerpunktredaktion: Cornelia Dlabaja, Alexander Hamedinger,

Lukas Franta

Redaktion/Mitarbeit: Thomas Ballhausen, Andreas Fogarasi,

Elisabeth Haid, Barbara Holub, Michael Klein, Andre Krammer,

Silvester Kreil, Karin Lederer, Erik Meinharter, Sabina

Prudic-Hartl, Paul Rajakovics, Elke Rauth, Manfred Russo

AutorInnen, InterviewpartnerInnen und KünstlerInnen dieser Ausgabe:

Anita Aigner, Helena Bernhardt, Cornelia Dlabaja, Lukas Franta,

Friedrich Hauer, Barbara Holub, Eric Huberty, Andre Krammer,

Gisela Mackenroth, Paul Rajakovics, Christoph Schäfer, Matthias

Tischler, Lisa Vollmer, Andreas Zeese

Anzeigenleitung & Medienkooperationen:

Helga Kusolitsch, anzeigen(at)derive.at

Website: Artistic Bokeh, Simon Repp

Grafische Konzeption & Gestaltung:

Atelier Liska Wesle — Wien / Berlin

Lithografie: Branko Bily

Coverfoto: Meganfonchor im Park Fiction, Hamburg/St. Pauli 2013

Foto: Rasande Tyskar

Hersteller: Resch Druck, 1150 Wien

Kontoverbindung

Empfänger: dérive — Verein für Stadtforschung

Bank: Hypo Oberösterreich

IBAN AT53 54000 0000 0418749, BIC OBLAAT2L

Abonnement

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Ermäßigt: 24 Euro (inkl. Versandspesen Inland)

Förder- und Institutionenabo: 50 Euro

Ausland jeweils plus 8 Euro Versandspesen

Abonnements laufen ein Jahr (vier Hefte). Bestellungen an:

bestellung(at)derive.at oder per Bestellformular auf www.derive.at

Wir danken für die Unterstützung:

Bundeskanzleramt – Kunstsektion,

MA 7 – Wissenschafts- und Forschungsförderung

Mitgliedschaften, Netzwerke:

Eurozine – Verein zur Vernetzung von Kulturmedien,

IG Kultur, INURA – International Network for Urban

Research and Action, Recht auf Stadt – Wien.

Die Veröffentlichung von Artikeln aus dérive ist nur mit

Genehmigung des Herausgebers gestattet.

68

dérive N o 79 — PRotEST


»Der Wunsch nach

Beteiligung hat sich

von einer progressiven

Forderung sozialer

Bewegungen zu einer

neoliberalen

Regierungstechnik

gewandelt.

Lisa Vollmer, S. 14

Protest, Demokratie, Partizipation, Stadtplanung,

Selbstorganisation, Governance, Machthierarchien, Agonismus,

Konflikt, Donauregulierung, direkter Urbanismus

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