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Trio Jean Paul

Konzert des Kulturrings Heilbronn am 22. April 2020 in der Heilbronner Harmonie, 19.30 Uhr

Konzert des Kulturrings Heilbronn am 22. April 2020 in der Heilbronner Harmonie, 19.30 Uhr

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KULTURRING<br />

HEILBRONN E.V.<br />

www.kulturring-heilbronn.de<br />

KLAVIERTRIO<br />

TRIO JEAN PAUL<br />

MITTWOCH, 22. APRIL 2020<br />

19.30 UHR


Klaviertrio<br />

TRIO JEAN PAUL<br />

ECKART HEILIGERS, KLAVIER<br />

ULF SCHNEIDER, VIOLINE<br />

MARTIN LÖHR, VIOLONCELLO<br />

6. Veranstaltung der Kulturring-Konzertreihe<br />

2019/2020, Theodor-Heuss-Saal, 19.30 Uhr<br />

Programm<br />

JOSEPH HAYDN 1732–1809<br />

Klaviertrio C-Dur Hob XV:27<br />

- Allegro<br />

- Andante<br />

- Finale. Presto<br />

JOHANNES BRAHMS 1833–1897<br />

Klaviertrio Nr. 3 c-Moll op. 101<br />

- Allegro energico<br />

- Presto non assai<br />

- Andante grazioso<br />

- Finale. Allegro molto<br />

19 Min.<br />

20 Min.<br />

Pause<br />

LUDWIG VAN BEETHOVEN 1770–1827<br />

Klaviertrio B-Dur<br />

»Erzherzogtrio« op. 97<br />

- Allegro moderato<br />

- Scherzo. Allegro<br />

- Andante cantabile, ma però con moto<br />

- Allegro moderato<br />

40 Min.


Guten Abend,<br />

das <strong>Trio</strong> <strong>Jean</strong> <strong>Paul</strong> gehört zu den profiliertesten<br />

Kammermusik-Ensembles der Gegenwart und begeistert<br />

sein Publikum seit über zwei Jahrzehnten auf den<br />

internationalen Konzertpodien.<br />

Das Programm der drei Musiker Eckart Heiligers,<br />

Klavier, Ulf Schneider, Violine, und Martin Löhr,<br />

Violoncello, stellt am heutigen Abend drei wesentliche<br />

Komponisten der Klassik und Romantik vor, die diese<br />

Kammermusikformation mit bedeutenden Werken<br />

bereichert haben, Haydn, Beethoven und Brahms.<br />

Mehrere Aufnahmen des <strong>Trio</strong>s <strong>Jean</strong> <strong>Paul</strong> sind bei<br />

Radioanstalten Referenzaufnahmen geworden. Auch<br />

Kritiker wie der der Marler Zeitung (28. 1. 2003)<br />

sind begeistert: »Man konnte fast die Noten in der<br />

Luft abgebildet sehen – so plastisch-lupenrein und<br />

entwaffnend direkt musiziert das <strong>Trio</strong> <strong>Jean</strong> <strong>Paul</strong>.«<br />

In diesem Sinn: Freuen Sie sich auf einen besonderen<br />

Abend mit dem <strong>Trio</strong> <strong>Jean</strong> <strong>Paul</strong>.<br />

Gefördert:


TRIO JEAN PAUL<br />

Seit mehr als zwei Jahrzehnten besteht das <strong>Trio</strong> <strong>Jean</strong><br />

<strong>Paul</strong> in unveränderter Besetzung und gehört auch<br />

heute noch zu den gefragtesten und erfolgreichsten<br />

Kammermusikensembles. Sein Publikum lässt sich<br />

weltweit von der hohen Ensemblekultur, feinfühligen<br />

Klangästhetik und stilsicheren Musikalität der drei<br />

Musiker verzaubern. Ihre gemeinsame Karriere<br />

startete mit ersten Preisen bei Wettbewerben in<br />

Melbourne und Osaka sowie beim Deutschen<br />

Musikwettbewerb. Auch der Name war rasch<br />

gefunden: <strong>Jean</strong> <strong>Paul</strong>, Lieblingsdichter von Robert<br />

Schumann, dessen Werke dem <strong>Trio</strong> besonders am<br />

Herzen liegen. Der Dichter als Namenspatron verrät<br />

auch, worauf es den Musikern besonders ankommt:<br />

die Sprachähnlichkeit von Musik herauszuarbeiten<br />

und für das Publikum hörbar zu machen.<br />

Engagements führen das Ensemble regelmäßig in<br />

die bedeutenden Konzertsäle der Welt wie z. B. ins<br />

Wiener Konzerthaus, die Berliner Philharmonie, das<br />

Palais des Beaux Arts Brüssel oder die Wigmore<br />

Hall in London. Auf ausgedehnten Tourneen treten<br />

sie u. a. in den USA, Kanada, Spanien, Italien, in den<br />

Niederlanden, der Schweiz und Österreich auf.<br />

Ein Schwerpunkt der Arbeit des Ensembles ist<br />

die Aufführung von zeitgenössischem Repertoire,


wozu auch zahlreiche Uraufführungen namhafter<br />

Komponisten zählen. Wolfgang Rihm widmete dem<br />

<strong>Trio</strong> sein »<strong>Trio</strong> Concerto«, welches das <strong>Trio</strong> 2014 in der<br />

Berliner Philharmonie mit dem WDR-Sinfonieorchester<br />

unter der Leitung von Jukka-Pekka Saraste uraufführte.<br />

Weitere Aufführungen mit dem Dallas Symphony<br />

Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich und der<br />

NDR-Radiophilharmonie Hannover folgten.<br />

Zahlreiche CD-Produktionen des <strong>Trio</strong>s wurden mit<br />

Preisen ausgezeichnet: die Aufnahme von Brahms<br />

<strong>Trio</strong> in H-Dur und Schönbergs »Verklärte Nacht« mit<br />

dem »Preis der Deutschen Schallplattenkritik«, die<br />

Einspielung der beiden Mendelssohn-<strong>Trio</strong>s 2009 und<br />

der Schubert-<strong>Trio</strong>s 2012 mit dem „Supersonic-Award“.<br />

2015 erschien ihre CD mit Klaviertrios von Joseph<br />

Haydn. Zuletzt begeisterte das <strong>Trio</strong> mit einer Aufnahme<br />

von Brahms‘ Streichsextetten in der Bearbeitung des<br />

Brahms-Freundes Theodor Kirchner für Klaviertrio.<br />

HAYDN KLAVIERTRIO C-DUR<br />

1785 erhielt Joseph Haydn (1732-1809) in Esterházy<br />

Besuch vom Kupferstecher und Kunsthändler Gaetano<br />

Stefano Bartolozzi (1757-1821). Bartolozzi rühmte<br />

die Musikförderung in England so sehr, dass Haydn<br />

zum ersten Mal mit dem Gedanken spielte, London zu<br />

besuchen. Zehn Jahre später heiratete eben dieser<br />

Bartolozzi in London Therese Jansen. 1770 in Aachen<br />

geboren, war sie in London Schülerin Clementis<br />

geworden. Einer der Trauzeugen bei der Hochzeit<br />

am 16. Mai 1795 war Haydn, der von Johann Peter<br />

Salomon zweimal (1791/92 und 1794/95) nach London<br />

geholt worden war. Als Haydn vor seinem ersten Besuch<br />

Mozart von seinem Plan berichtete, wandte dieser ein,<br />

er verstehe doch die Sprache nicht. Haydn entgegnete:<br />

»Meine Sprache verstehet man durch die ganze Welt.«<br />

Wie sehr er Recht hatte, zeigen seine riesigen Erfolge in<br />

London. Meist denkt man dabei an die zwölf Londoner<br />

Sinfonien oder an die Streichquartette op. 71 und<br />

74. Haydn schrieb aber eben für Therese Jansen in<br />

London drei Klaviertrios (1797 in London erschienen)<br />

und widmete ihr die letzten Klaviersonaten (Hob.<br />

XVI:50-52), welche, insbesondere diejenige in Es-Dur,


als Höhepunkte in seinem Klavierschaffen gelten.<br />

Jansen muss eine hervorragende Pianistin gewesen<br />

sein, wie die technischen Anforderungen in diesen<br />

Werken zeigen. Auch instrumententechnisch zeigt sich<br />

Haydn der neuesten Entwicklung zugeneigt, schreibt<br />

er doch für die <strong>Trio</strong>s nicht mehr Cembalo, sondern<br />

Pianoforte vor. Dabei hatte er wohl Instrumente der<br />

Firma Broadwood (gegr. 1738, als älteste bestehende<br />

Klavierfabrik 2003 geschlossen) im Auge, deren<br />

kraftvoller Klang und Tonumfang (5½ Oktaven<br />

gegenüber 5 bei den Wiener Klavieren) ihn beeindruckte.<br />

Die Virtuosität des Klaviersatzes im C-Dur-<strong>Trio</strong> ist<br />

bemerkenswert. Im 1. Satz überrascht es durch<br />

große Gesten und starke forzato-Akzente. Wie in<br />

den späten Klaviersonaten treten die Spielmanieren<br />

der Mrs Bartolozzi deutlich hervor, so etwa gleich im<br />

Hauptthema des ersten Satzes mit seinen kurzen,<br />

kessen Arpeggi und Vorschlägen.<br />

Die volkstümlich-singende Melodie des A-Dur-Andante<br />

wirkt so, als habe sie Haydn einem schottischen<br />

Lied abgelauscht. Klanglich wird dieses Thema<br />

auf immer neue Weise raffiniert beleuchtet: mal in<br />

auseinanderstrebenden Streicherlinien, mal in delikaten<br />

Mischklängen aus Streichern und Klavier. Eine<br />

Polonaise setzt im Mittelteil des Satzes harsche Moll-<br />

Akzente.<br />

Das humorvolle Presto-Finale, ein Sonatenrondo,<br />

zählt dank seiner perfekten Balance aus Humor,<br />

Tanzrhythmus und punktgenauer Geläufigkeit zu den<br />

populärsten des Meisters und erhält seine Originalität<br />

im Harmonischen wie durch die »falschen« Akzente.<br />

In der wilden Mollepisode dieses Satzes durfte Teresa<br />

Bartolozzi noch einmal voll in die Tasten ihres Londoner<br />

Flügels greifen.<br />

BRAHMS KLAVIERTRIO C-MOLL<br />

Johannes Brahms (1833-1897) ließ sich 1866 endgültig<br />

in Wien nieder und eröffnete damit das entscheidende<br />

Kapitel der Spätromantik in der K. und K. Metropole.<br />

Eingefleischter Junggeselle, »Zugereister« und ein


durch und durch eigenwilliger Charakter wie vor ihm<br />

Beethoven blieb auch der Hanseate Brahms in Wien<br />

zeitlebens ein »dezidiert Fremder«.<br />

In dem Mitte der 1880er-Jahre einsetzenden Spätwerk<br />

nehmen die Hommagen an seine Wahlheimat zu: die<br />

Intermezzi im Dreivierteltakt, die mal unverhohlene<br />

Huldigungen an den Walzerkönig, mal alpin-urwüchsige<br />

Ländler sind; die vitalen Csárdás-Rhythmen und<br />

die Sehnsuchtsthemen »all’hongroise«, aber auch<br />

die betont gemütlichen, bürgerlich-grundeinfachen<br />

Volkslieder. Auf der anderen Seite steht seine immer<br />

subtiler werdende Kunst der motivischen Verarbeitung.<br />

In keinem Werk wird dieses Paradox aus<br />

Volkstümlichkeit und gedanklicher Verdichtung<br />

deutlicher als im c-Moll-Klaviertrio, op. 101. Schon<br />

im unerbittlichen Allegro energico hat Brahms<br />

Wienerisches durchscheinen lassen: Nach dem wie<br />

ein Katarakt hereinbrechenden Hauptthema mit<br />

seiner den Satz beherrschenden <strong>Trio</strong>lenfigur und<br />

den heroischen punktierten Rhythmen, geriert sich<br />

das Seitenthema als sentimentaler Walzer. Mitten in<br />

der kantigen Durchführung verwandelt sich sogar<br />

das strenge <strong>Trio</strong>lenmotiv unversehens in eine zarte<br />

ungarische Episode. Im Sturm des Affekts, der in<br />

einer nachgerade cholerischen Coda gipfelt, bleibt<br />

das zarte Sentiment eine wienerische Möglichkeit.<br />

Der zweite Satz, ein gespenstisch dahinhuschendes<br />

Presto non assai, deutet das Pathos des Kopfsatzes in<br />

zarte Resignation um. Der Pianist Brahms verwandelte<br />

diese aus Unisonoläufen und Arpeggi durchsichtig<br />

gewobene Klangstudie in »schattenhaftes Flattern«,<br />

wobei er statt des Presto mehr das »Non assai«, das<br />

»Nicht allzu schnell« betonte. Wichtig waren ihm die<br />

streng zweitaktigen Phrasen und das begleitende<br />

Pizzicato der Streicher. Der rhythmisch vergrößerten<br />

Wiederkehr des Themas am Ende verlieh Brahms die


Farbe eines Requiems, während er durch zartes Rubato<br />

an den Phrasenenden den Effekt des Ganzen noch<br />

erhöhte.<br />

Der dritte Satz, Andante grazioso, ist jener »Zwiefache«,<br />

der zwischen Zweier- und Dreiertakt in unbekümmerter<br />

C-Dur-Freundlichkeit dahintändelt. Die Klavierarpeggi<br />

gemahnen an Wiener Salonmusik und alles ist so<br />

holdselig-süß wie in einem Trivialroman der Zeit.<br />

Natürlich hat Brahms hinter dieser volkstümlichen<br />

Fassade die feinsten Schattierungen motivischer Arbeit<br />

verborgen, nur eben – im Gegensatz zum Kopfsatz –<br />

ganz unangestrengt und heiter.<br />

Dass nach den fein abschattierten Mittelsätzen das<br />

Finale nicht ungebrochen zum Ernst des Kopfsatzes<br />

zurückführen kann, versteht sich fast von selbst. Es<br />

verharrt im Dur-Moll-Zwielicht, ungarisch angehaucht<br />

und in der Motivik disparat zwischen stürmischen<br />

<strong>Trio</strong>lenbeginn und verdämmerndem Seitenthema.<br />

Erst ganz am Ende wird C-Dur erreicht – aus einer<br />

schumannisch anmutenden innigen Geste heraus, geht<br />

es direkt in einen ungarischen Tanz (Csárdás) hinein.<br />

Die Uraufführung des <strong>Trio</strong>s fand deshalb vielleicht nicht<br />

zufällig in Budapest statt, bevor es im Februar 1887<br />

seine Wiener Premiere feierte.<br />

BEETHOVEN KLAVIERTRIO B-DUR<br />

Ludwig van Beethoven (1770-1827) widmete viele<br />

Werke adligen Gönnern, die er besonders schätzte: die<br />

beiden <strong>Trio</strong>s Opus 70 von 1808 der Gräfin Erdödy, das<br />

1811 komponierte, aber erst 1816 gedruckte B-Dur-<br />

<strong>Trio</strong> dem jungen Erzherzog Rudolph. Mit ihm verband<br />

den Maestro eine tiefe Freundschaft, die er in seinen<br />

Widmungen zum Ausdruck brachte. Neben dem <strong>Trio</strong><br />

konnte der Erzherzog so bedeutende Werke wie das 4.


und 5. Klavierkonzert, die Klaviersonate Opus 111 und<br />

die »Missa solemnis« mit Dedikationen Beethovens in<br />

Empfang nehmen.<br />

Das Hauptthema des Kopfsatzes ist ein B-Dur-Gesang,<br />

den Klavier und Streicher so unbekümmert vor sich<br />

hinsingen, als stamme er von Franz Schubert. In<br />

den Klavierpassagen der Überleitung leuchtet noch<br />

einmal kurz Beethovens »éclat triomphal« auf, um<br />

dann aber rasch dem ebenfalls lyrischen Seitenthema<br />

Platz zu machen. Vom alten Themendualismus des<br />

Beethovenschen Sonatensatzes ist hier nichts zu<br />

spüren: Das G-Dur-Seitenthema wirkt nur wie die innere<br />

Fortsetzung des Hauptthemas. Die Durchführung ist<br />

auf dieser Grundlage nichts anderes als ein flächiges<br />

Ausbreiten lyrischen Gesangs. Sie gipfelt in einer langen<br />

Pizzicato-Passage der Streicher zu gitarrenartigem<br />

Klavierklang, einer Art Serenade. Nach der subtil<br />

veränderten Reprise bringt die Coda die längst<br />

erwartete hymnische Steigerung des Themas in dem für<br />

Beethoven so typischen drängenden Gestus.<br />

Das an zweiter Stelle stehende Scherzo macht seinem<br />

Namen vom ersten Takt an alle Ehre: mit einer naiv<br />

volkstümlichen Weise des Cellos, die die Geige in<br />

Gegenbewegung beantwortet. Hier bitten zwei Wiener<br />

Straßenmusikanten zum Walzer, was sich das Klavier<br />

nicht zweimal sagen lässt. Das Scherzo ist nichts<br />

anderes als ein ironischer Kommentar zur rasch um<br />

sich greifenden Walzersucht der Wiener. Auch in das<br />

fahle Thema des b-Moll-<strong>Trio</strong>s, das sich aus der tiefen<br />

Lage der Instrumente chromatisch nach oben schraubt,<br />

mischt sich der Walzer ein. »Wie ein blendendes<br />

Nordlicht scharf und grell« brechen Anflüge einer Valse<br />

brillante hervor, die Webers »Aufforderung zum Tanz«


vorwegzunehmen scheinen, aber in ein gespenstisches<br />

Licht getaucht sind, das schon die nahe Romantik<br />

ankündigt. Zweimal wechseln Hauptteil und <strong>Trio</strong> ab,<br />

bevor eine »humoristische Coda den durch das lugubre<br />

<strong>Trio</strong> einigermaßen suspendierten Frohsinn vollkommen<br />

wieder herstellt.«<br />

Das Andante cantabile ist einer der schönsten<br />

Variationensätze in Beethovens Kammermusik. Die<br />

stille Größe des D-Dur-Themas beruht – wie so oft<br />

bei Beethoven – auf den einfachsten diatonischen<br />

Harmonien. Im Laufe der Variationen werden sie<br />

zunächst kaum durch kunstvollere Akkorde ersetzt,<br />

denn im Vordergrund steht der Klang. Die Rollen im<br />

<strong>Trio</strong>satz sind so eigenwillig verteilt, dass man an die<br />

sperrige Klanglichkeit der späten Quartette erinnert<br />

wird. Erst in der langen Passage der vierten Variation<br />

(»un poco più Adagio«), in der die Streicher das<br />

synkopierte Thema über rauschenden Klavierakkorden<br />

bringen, darf sich das <strong>Trio</strong> in klassischer Klangschönheit<br />

aussingen. In der letzten Variation steigert sich dieses<br />

Cantabile nach zaghaftem dialogischem Beginn zur<br />

Emphase eines harmonisch reichen, romantischen<br />

Gesangs.<br />

Unversehens verwandeln sich die letzten Akkorde dieser<br />

Cantabile-Stelle in den Auftaktakkord zum Finale. Die<br />

Rondoform nutzt Beethoven hier zu Ausflügen in teils<br />

humorvolle, teils widerborstige Episoden. Am Ende<br />

macht er sich einen Lieblingskunstgriff Mozarts zunutze:<br />

das Thema vom geraden Takt in den 6/8-Takt zu<br />

versetzen. Bei Beethoven beginnt dieses Presto freilich<br />

in A-Dur, also enharmonisch so weit vom Grundton<br />

entfernt, dass die endgültige Rückkehr nach B-Dur<br />

dem Satz zu einem sensationellen Schluss verhilft.


Konzert der Abonnementreihe 2019/2020<br />

im Theodor-Heuss-Saal der Harmonie, 19.30 Uhr<br />

Montag,<br />

25. Mai 2020<br />

Klavierduo<br />

LUCAS & ARTHUR JUSSEN<br />

Vorschau auf die Abonnementkonzerte des<br />

Kulturrings in der Saison 2020/2021<br />

Dienstag,<br />

20. Oktober 2020<br />

Mittwoch,<br />

4. November 2020<br />

Dienstag,<br />

26. Januar 2021<br />

Mittwoch,<br />

10. Februar 2021<br />

Freitag,<br />

12. März 2021<br />

Dienstag,<br />

27. April 2021<br />

Montag,<br />

17. Mai 2021<br />

Kammermusik von Beethoven<br />

ROBERT NEUMANN, Klavier<br />

TANJA TETZLAFF, Violoncello<br />

DOMINIK WOLLENWEBER, Oboe<br />

SEBASTIAN MANZ, Klarinette<br />

GUILHAUME SANTANA, Fagott<br />

STEFAN DOHR, Horn<br />

Klavierduo<br />

ANDREAS GRAU /<br />

GÖTZ SCHUMACHER<br />

Saxophon-Klavier-Duo<br />

ASYA FATEYEVA, Saxophon<br />

VALERIYA MYROSH, Klavier<br />

Orchesterkonzert<br />

ACADEMY OF ST MARTIN IN<br />

THE FIELDS<br />

Solist: JAN LISIECKI, Klavier<br />

Streichquintett<br />

BARTHOLDY QUINTETT<br />

Orchesterkonzert<br />

ORCHESTRE NATIONAL DE LYON<br />

Solisten: LUCAS & ARTHUR<br />

JUSSEN, Klavier<br />

Liederabend<br />

DANIEL BEHLE, Tenor<br />

TAKEO SATO, Gitarre


Konzert der Reihe »Perspektiven Heilbronn«<br />

2019/2020, Städtische Museen Heilbronn<br />

im Deutschhof<br />

Samstag,<br />

30. Mai 2020<br />

18.00 Uhr<br />

DUO2KW (MÜNCHEN) mit<br />

KLAUS-PETER WERANI, Viola<br />

KAI WANGLER, Akkordeon<br />

Vorschau auf die Konzerte der Reihe<br />

„Perspektiven Heilbronn“ 2020/2021<br />

Montag,<br />

12. Oktober 2020<br />

Montag,<br />

23. November 2020<br />

Mittwoch,<br />

10. März 2021<br />

Montag,<br />

03. Mai 2021<br />

DUO AVENTURE (Freiburg)<br />

Andrea Nagy, (Klarinette)<br />

Wolfgang Rüdiger (Fagott)<br />

MATTHIAS LORENZ<br />

(Dresden), Violoncello<br />

JOACHIM SCHALL<br />

(Stuttgart), Violine<br />

JAN PAS<br />

(Stuttgart), Violoncello<br />

MARKO KASSL<br />

(Düsseldorf), Akkordeon<br />

RAINER BÜRCK<br />

(Bad Urach), Klangregie<br />

Herausgeber: Kulturring Heilbronn e.V.<br />

Geschäftsstelle: Heilbronner Reisebüro Böhm<br />

Sülmerstraße 13 / Tel. 0 71 31/62 40 17<br />

Text: Ulrich Heffter / Gestaltung: www.wsk-werbung.de

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