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der gemeinderat_Ausgabe 02_2020

Die Februar-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Breitbandausbau. Landauf, landab sind die Städte, Gemeinden und Landkreise mit dem Breit-bandausbau beschäftigt. Als politisches Ziel galt lange Jahre die Leistungvon 50 Mbit/s für den Datendownload. Entsprechend breit fächerte der Bund seine Förderprogramme auf, denn immerhin lässt sich diese Marke mit verschiedenen Technologien erreichen. Und entsprechend vielfältig hat sich die kommunale Breitbandinfrastruktur entwickelt.

Die Februar-Ausgabe des gemeinderats beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Breitbandausbau. Landauf, landab sind die Städte, Gemeinden und Landkreise mit dem Breit-bandausbau beschäftigt. Als politisches Ziel galt lange Jahre die Leistungvon 50 Mbit/s für den Datendownload. Entsprechend breit fächerte der Bund seine Förderprogramme auf, denn immerhin lässt sich diese Marke mit verschiedenen Technologien erreichen. Und entsprechend vielfältig hat sich die kommunale Breitbandinfrastruktur entwickelt.

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Kommunalbau<br />

Planen & Bauen<br />

Schnell errichtet aufgrund optimaler<br />

Taktung <strong>der</strong> Bauprozesse: Modulare<br />

Wohngebäude für die Anschlussunterbringung<br />

von Flüchtlingen im baden-württembergischen<br />

Winnenden.<br />

Modulare Gebäude<br />

Innovativer Baustein<br />

für mehr Wohnraum<br />

Mit <strong>der</strong> Wohnungsnot rücken serielle und modulare Baukonzepte stark in den<br />

Blickpunkt. Ein Wun<strong>der</strong>mittel gegen die Engpässe sind sie nicht, denn vor allem<br />

fehlt es an bezahlbaren Bauflächen. Aber immerhin lassen sich mit ihnen<br />

Wohnungen schneller und mit hoher Qualität errichten.<br />

Foto: VBW<br />

deutig definierte Arbeitsschritte werden<br />

nacheinan<strong>der</strong> abgearbeitet. Dadurch, dass<br />

mehrere Module gleichzeitig in <strong>der</strong> Werkshalle<br />

erstellt werden können, ergibt sich<br />

auch eine Zeitersparnis.<br />

Die serielle Fertigung betrifft alle Installationen.<br />

Qualitätskontrollen sichern ein<br />

gutes Ergebnis. Auch die Montage ist letztlich<br />

witterungsunabhängig mit einer<br />

schnellen Vernetzung vor Ort. Zwingend<br />

günstiger als konventioneller Wohnungsbau<br />

ist <strong>der</strong> modulare und serielle Ansatz<br />

nicht, aber bedeutend schneller. Und wer<br />

am Bau Zeit spart, <strong>der</strong> spart auch Geld.<br />

Auch bei den Themen Schall- und<br />

Brandschutz sowie bei den gesetzlichen<br />

Energieeffizienzvorgaben muss sich <strong>der</strong><br />

Modulbau nicht verstecken. Der Standard<br />

<strong>der</strong> Energieeinsparverordnung von 2016<br />

(EnEV 2016) wird in <strong>der</strong> Regel übertroffen.<br />

Je nach Wunsch kann ein Effizienzmodulhaus<br />

als KfW 40, KfW 40 Plus o<strong>der</strong> sogar<br />

als Passivmodulgebäude erstellt werden.<br />

Beim Schallschutz erfüllen die Gebäude<br />

die erhöhten Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> DIN 4109-<br />

2016 im Geschosswohnungsbau.<br />

Kommt bei <strong>der</strong> Modulbauweise Holz<br />

zum Einsatz, dann gewährleistet <strong>der</strong> Hersteller<br />

die brandschutztechnischen Erfor<strong>der</strong>nisse<br />

und bietet in <strong>der</strong> Regel einen<br />

Brandschutznachweis durch unabhängige<br />

Sachverständige an. Clever geplant, wird<br />

beim seriellen und modularen Bauen <strong>der</strong><br />

Rückbau, also das Recycling, durch die<br />

Verwendung von organischen und wie<strong>der</strong>verwertbaren<br />

Baustoffen gleich mitgedacht.<br />

Und noch einen weiteren Vorteil<br />

bietet die Modulbauweise: Sie macht Gebäude<br />

„mobiler“. Modulbauten können<br />

abgebaut und an an<strong>der</strong>er Stelle wie<strong>der</strong><br />

aufgebaut werden.<br />

Nach Berechnungen des Prognos-Instituts<br />

aus dem Jahr 2017 wäre in Baden-Württemberg<br />

jährlich <strong>der</strong> Neubau von<br />

65 000 Wohnungen erfor<strong>der</strong>lich, um den<br />

Wohnraumbedarf zu decken. Doch nur<br />

knapp über 34 073 Wohnungen wurden<br />

laut statistischem Landesamt im Jahr 2018<br />

erstellt.<br />

VERKÜRZTE REALISIERUNGSZEIT<br />

Die Lücke zwischen Bedarf und Bau komplett<br />

zu schließen, wird auch ein Zuwachs<br />

an seriellem und modularem Wohnungsbau<br />

nicht bewirken können. Meist fehlt es<br />

an bebaubaren Flächen, um die Zahlen<br />

maßgeblich erhöhen zu können. Der modulare<br />

Wohnungsbau kann aber ein Baustein<br />

sein, um etwas schneller zum Ziel zu<br />

gelangen. Denn statt <strong>der</strong> rund zweieinhalb<br />

Jahre Bauzeit für ein konventionell erstelltes<br />

Gebäude braucht es für einen Modulbau<br />

nur ein Jahr von <strong>der</strong> Planung bis zur<br />

Fertigstellung.<br />

Um diesen Vorteil voll ausspielen zu<br />

können, hat <strong>der</strong> Bundesverband deutscher<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

(GdW) gemeinsam mit <strong>der</strong> Deutschen<br />

Bauindustrie, <strong>der</strong> Bundesarchitektenkammer<br />

und dem Bundesbauministerium in<br />

einem europaweiten Ausschreibungsverfahren<br />

neun zukunftsweisende Angebote<br />

des seriellen und modularen Wohnungsbaus<br />

ausgewählt und eine Rahmenvereinbarung<br />

mit den Wettbewerbern getroffen.<br />

Bei den Systementwürfen wurde großes<br />

Augenmerk auf die Qualität, den Angebotspreis<br />

sowie die Lieferfähigkeit gelegt.<br />

Ausgehend von einem Modellgebäude<br />

sollte die Variabilität des Konzepts bei<br />

unterschiedlicher Geschossigkeit, für unterschiedliche<br />

Modelle und Lagen optional<br />

gestaltbar sein. Damit ist sichergestellt,<br />

dass die Konzepte <strong>der</strong> Bieter für möglichst<br />

viele unterschiedliche Grundstückssituationen<br />

eingesetzt werden können.<br />

Wohnungsunternehmen in ganz<br />

Deutschland können Wohnungsneubauprojekte<br />

nach <strong>der</strong> Rahmenvereinbarung<br />

quasi aus dem Katalog auswählen und<br />

profitieren von <strong>der</strong> Zeitersparnis, die sich<br />

daraus ergibt, dass Teile <strong>der</strong> Projektausschreibung<br />

und Projektvergabe sowie <strong>der</strong><br />

Projektplanung bereits erledigt sind. Der<br />

Angebotspreis ist durch die Rahmenvereinbarung<br />

jetzt noch für vier Jahre stabil<br />

gehalten. Verteuerungen gibt es nicht.<br />

In Baden-Württemberg nutzen Mitglie<strong>der</strong><br />

des Verbandes baden-württembergischer<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

(VBW) die Rahmenvereinbarung.<br />

In Waiblingen und Stuttgart stehen bereits<br />

ein Wettbewerb sowie Projekte in <strong>der</strong>en<br />

Rahmen an. Auch ohne Rahmenvereinbarung<br />

wenden sich immer mehr VBW-Mitglie<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Idee des modularen Wohnungsbaus<br />

zu und nutzen sie. Beispiele gibt es<br />

von Biberach über Ludwigsburg, Stuttgart<br />

bis Pforzheim. Insgesamt profitieren die<br />

Bauherren von kurzen Bauzeiten, fixen<br />

Terminen und einer hohen Qualität.<br />

<br />

Iris Beuerle<br />

DIE AUTORIN<br />

Dr. Iris Beuerle ist Direktorin des<br />

Verbandes baden-württembergischer<br />

Wohnungs- und Immobilienunternehmen<br />

(VBW) in Stuttgart<br />

(beuerle@vbw-online.de)<br />

Den größten Vorteil des seriellen und<br />

modularen Wohnungsbaus sieht<br />

die Branche in <strong>der</strong> kurzen „Bauzeit“<br />

auf <strong>der</strong> Baustelle. Die einzelnen Module<br />

werden auf die Baustelle gebracht<br />

und binnen weniger Tage zum fertigen<br />

Gebäude zusammengefügt. Bei einem Vorfertigungsgrad<br />

von bis zu 95 Prozent dauert<br />

die Aufstellung und Montage vor Ort je<br />

nach Größe des Gebäudes nur wenige<br />

Stunden o<strong>der</strong> Tage. Auf diese Weise lassen<br />

sich die herkömmlichen Bauzeiten um 80<br />

bis 90 Prozent reduzieren. Beeinträchtigungen<br />

des Wohnumfeldes und Lärm, <strong>der</strong><br />

die Nachbarn stören könnte, gibt es kaum.<br />

Durch flexible Grundrisse <strong>der</strong> Module können<br />

Lücken in Innenstädten auch auf komplizierten<br />

Grundstückszuschnitten schnell<br />

und einfach geschlossen werden. Ebenso<br />

praktisch lässt sich aber auch nachverdichten<br />

und aufstocken.<br />

An<strong>der</strong>s als bei konventionellen Bauweisen<br />

spielen die Wetterverhältnisse keine<br />

große Rolle. Hitze, Kälte, Regen o<strong>der</strong><br />

Schnee entscheiden nicht über den Fortschritt<br />

des Bauvorhabens. Die Module<br />

werden in Hallen gefertigt, unabhängig<br />

von Wettereinflüssen. Die Qualität ist garantiert.<br />

Durch die klaren, sich wie<strong>der</strong>holenden<br />

Prozesse in den Werkshallen bleiben<br />

Fehler aus, die auf <strong>der</strong> klassischen<br />

Baustelle gemacht werden können. Ein-<br />

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