Juni 2004 - Nordakademie

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GEORG PLATE Alles Gute "A lles Gute in der Welt gibt es nur, weil einer mehr als seine Pflicht tut" - dieses Zitat von Hermann Gmeiner, dem Gründer der SOS-Kinderdörfer, könnte auch Entstehung und Entwicklung der NORDAKADEMIE begleiten. Denn ohne großzügige Sponsoren mit NORDMETALL und nam- 2 FH NORDAKADEMIE EDITORIAL / WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG STEPHAN KLEUKER, ROYA EBRAHIM-POUR Chancen nutzen, IT-Projekte erfolgreich abzuwickeln Das Forschungsprojekt PAuR beschäftigt sich mit dem Risikomanagement in IT-Projekten. PAuR steht für Verbesserung der IT-Projektsachstandsverfolgung, basierend auf Aufwandsschätzung und Risikomanagement. Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit den Managementprozessen bei der Softwareentwicklung und der Entwicklungsauftragsvergabe. Die Projektleitung arbeitet daran, ein Prozessmodell für die Integration des Risikomanagements in die Managementprozesse zu entwickeln, damit der Projektsachstand in der gesamten Projektlaufzeit eine nachvollziehbare und transparente Größe bleibt. Leider ist der Alltag der Softwareentwicklungsprojekte von heute belastet durch nicht eingehaltene Termine, überschrittene Budgets und nicht erfüllte Anfor- haften Unternehmen aus Schleswig-Holstein und Hamburg an der Spitze gäbe es die private FH NORDAKADEMIE nicht. Bis heute sind es rd. 2.000 junge Menschen - über 1.000 Absolventinnen und Absolventen sowie die derzeit immatrikulierten Studenten - die ohne die NORDAKADEMIE einen anderen Bildungsweg hätten einschlagen müssen. Und auch die gut 400 Kooperationsbetriebe der Hochschule wären bei der Rekrutierung ihrer Nachwuchskräfte auf herkömmliche Bildungswege angewiesen. Erfreulicherweise hat sich jedoch die Initiative der Wirtschaft durchgesetzt, und der Freundeskreis der Hochschule weist mehr als einen guten Menschen auf, der sich über seine Pflicht hinaus engagiert. Bestes Beispiel ist die Initiative "audimaXimal", in der Unternehmen, aber auch Studie- Probleme bei IT-Projekten: derungen. Chancen zu nutzen, sie zu analysieren und zu erforschen, das Chancenmanagement, ist Bestandteil der Arbeit von Unternehmen, die sich in der heutigen Zeit auf dem Markt etablieren und rende und deren Eltern ihren Beitrag dazu leisten, dass auf dem Campus der Hochschule ein modernes Veranstaltungszentrum entstehen kann. Weitere Sponsoren, die sich der Initiative anschließen wollen, sind natürlich hochwillkommen! Sie erwartet mehr als ein Dankeschön - eine Einladung zum Sommerfest, ein Los für das Entenrennen auf dem Teich der FH NORDAKADEMIE, eine speziell für Sponsoren kreierte Kaffeetasse und natürlich das besondere Gefühl, etwas Gutes getan zu haben. Dass jeder Sponsor später einmal in den Himmel kommt - wie ich es den Aktionären unserer gemeinnützigen Aktiengesellschaft einmal versprochen habe - ist natürlich nicht garantiert, aber auch hierfür stehen die Chancen gut. - Das neue System muss in das oft nicht genau verstandene Arbeitsleben der Anwender und in andere beteiligte Softwaresysteme integriert werden. - Die Anforderungen der Benutzer können nicht vollständig erfasst werden und ändern sich in der Entwicklungsphase. - Neue Technologien und Ansätze beeinflussen das Ergebnis des Projektes. - Termine, die von der Entwicklungsabteilung eingehalten werden müssen, werden vom Vertrieb festgesetzt. - Andere Projektbeteiligte bringen nicht die erwarteten Leistungen. - Politische Machtspiele innerhalb der Firma können den Projekterfolg beeinträchtigen. - Die Fluktuation der Mitarbeiter beeinflusst den Projekterfolg. - Die Mitglieder des Projektteams müssen sich in neuen Arbeitszusammenhängen und mit neuen Kollegen zurechtfinden. erfolgreich behaupten. Die Erfahrung zeigt, dass Wachstum und Erfolg nur zu erreichen sind, wenn die Risiken wahrgenommen und Maßnahmen eingeplant werden, um diese unter Kontrolle zu halten.
Was ist Risikomanagement? Risikomanagement beinhaltet alle Aktivitäten, die mit der Identifikation, Analyse, Bewertung und Kontrolle der potenziellen Risiken zusammenhängen. Allgemein ist Risikomanagement ein dynamischer Prozess, der in andere Managementprozesse integriert werden muss. Er beginnt in der Angebotsphase und endet mit dem Projektabschluss. Die Abbildung 1 stellt die Einbettung des Risikomanagements in die Projektmanagementprozesse dar. Die strategischen Ziele des Unternehmens, d.h. die Chancen, bilden den Leitfaden für die Entscheidungen über Projekte und die Gestaltung der Prozesse im Unternehmen. Durch die Analyse der neuen Geschäftsfelder lassen sich die ersten Risiken identifizieren, die unternehmensweit beachtet werden müssen und den ersten Input für eine Risikodatenbank bilden. Schon beim Projektstart sind diese zu berücksichtigen und um projektindividuelle Risiken zu ergänzen. In der Planung und Schätzung werden weitere Risiken erkannt, die sich aus Erfahrungswerten der früheren Projekte oder Projektrandbedingungen ergeben. Die Risikofindung ist eng mit der Aufwandsschätzung verknüpft, da Risiken in der Schätzung bewertet werden müssen und zu einer Risikorückstellung führen sollten. Weiterhin ist die Konsolidierung einer Schätzung ein typischer Zeitpunkt, an dem weitere Projektrisiken gefunden werden. Durch eine qualitative Bewertung der erkannten Risiken werden diese priorisiert. Indikatoren werden ermittelt, an denen man den Grad des Eintreffens eines Risikos messen kann. In der Planung wird zusätzlich zu dem Projektplan für jedes Risiko ein Eventualfallplan aufgestellt, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, wenn das Risiko eintritt. Pro-aktiv wird das Risikomanagement durch Soll-Ist-Vergleiche, die Aktualisierung der Aufwands- EDITORIAL WISSENSCHAFT | NEUES AUS UNDDEN FORSCHUNG STUDIENGÄNGEN NENNEUES AUS DEN STUDIENGÄNGEN ■ Abb. 1 Integration des Risikomanagements in Projektmanagementprozesse schätzung und ihrer Rahmenbedingungen, die Analyse der Veränderungen der Risikoindikatoren und die Ermittlung neuer Risiken in der Projektsteuerung mit der Möglichkeit, frühzeitig Maßnahmen einzuleiten. Im Projektabschluss werden Projektdaten dokumentiert. Dazu gehören auch Informationen zu den projektspezifischen Risiken, die zusammen mit anderen Projektdaten das Prozessgedächtnis der Firma ausmachen. Diese Informationen fließen in eine Datenbank und können für die zukünftigen Projekte verwendet werden. Die Bedeutung des Risikomanagements wird zwar durchweg betont, in der Projektpraxis wird es aber häufig Opfer des Zeitdrucks oder anderer Umstände. Erforderlich sind Formen des Risikomanagements, die integraler Teil der Managementarbeiten im gesamten Unternehmen sind. Hier setzt PAuR an: Das Forschungsprojekt PAuR, das über den Zeitraum vom 1.1.<strong>2004</strong> - 31.12.2005 läuft, wird von der NORDAKADEMIE gefördert und legt den Grundstein für weitere Forschungsaktivitäten in diesem Bereich. In PAuR werden in erster Linie die Gründe untersucht, die dazu führen, dass die meisten Softwareentwicklungsprojekte Termine nicht einhalten, das Budget überschreiten und den Qualitätsanforderungen nicht gerecht werden. Die Analyse dieser Gründe und die Entwicklung eines Prozessmodells, in dem Risikomanagement als fester Bestandteil der Managementprozesse betrachtet wird, bilden den Schwerpunkt der Arbeit. Effektives Risikomanagement für Ihr Unternehmen? Die NORDAKADEMIE bietet Betrieben die Chance, von aktuellen Forschungergebnissen zu profitieren und sich in das Projekt PAuR einzubringen. In firmeninternen Workshops werden zusammen mit der Projektleitung spezifische, auf Ihr Unternehmen zugeschnittene Vorgehensweisen beim Risikomanagement erarbeitet. Außerdem können Sie ein Pilotprojekt Ihres Hauses wissenschaftlich begleiten lassen. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann rufen Sie bitte an: Prof. Dr. Stephan Kleuker (Tel: 04121- 40 90 41) Dipl.-Inform. Roya Ebrahim-Pour (Tel: 04121 - 40 90 72) Weitere Informationen zu PAuR erhalten Sie unter http://risikomanagement.nordakademie.de FH NORDAKADEMIE 3
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