Querpass - das FuPa Magazin - Ausgabe1
Die Premierenausgabe von Querpass, dem FuPa Magazin vom Dezember 2009
Die Premierenausgabe von Querpass, dem FuPa Magazin vom Dezember 2009
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Altmann bringt
Vilshofen auf Kurs
FC Vilshofen
Theorien gibt es viele im
Fußball. Während anderswo
behauptet wird:
el „catenacho“ es una garantía,
werden hierzulande hoch komplizierte
taktische Konzepte von
eigens dafür eingestelltem Fachpersonal
entwickelt. Welches
Spielsystem bietet eine optimale
Raumaufteilung? Wann spiele
ich den Ball lieber zum eigenen
Tormann zurück, anstelle eines
riskanten Passes in die Spitze?
Mathematisch fundierte Ansätze,
die das Fußballspiel in ein
taktisches Konzept zwängen
und die Gefahr bergen, ihm einen
Teil seines ursprünglichen
Charmes zu nehmen. Herbert
Altmann (34), Spielertrainer
des Bezirksoberligisten FC
Vilshofen, versucht solche
Theorien von seinen Spielern
fernzuhalten. Und:
Der Erfolg gibt ihm
Recht.
Der Vilshofener
Übungsleiter spielte
selbst unter
anderem beim
FC Passau in
der Bayernliga
sowie beim SSV Jahn Regensburg
in der damals drittklassigen
Regionalliga. Seit Mai
dieses Jahres trainiert der gebürtige
Kirchdorfer nun äußerst
erfolgreich den FC Vilshofen,
der vor seinem Amtsantritt mit
negativen Schlagzeilen für Aufsehen
gesorgt hatte. Zerrüttungen
zwischen der Mannschaft
und dem damaligen Trainerduo
Bumberger/Stadler gipfelten
darin, dass Leistungsträger wie
Pfefferkorn, Dippl oder auch die
Ratzenböck-Brüder vorübergehend
nicht mehr bereit waren
für den FCV zu spielen. Diese
Geschichten sind jedoch Schnee
von gestern. Herbert Altmann
hat die Vilsstädter wieder auf
Kurs gebracht und vermittelt
seiner Mannschaft eine ganz
spezielle Philosophie: „Ich will
Fußball so einfach wie möglich
lehren. Ich mache keine Wissenschaft
daraus. Meine Aufgabe
ist es die Stärken der Spieler
zu fördern. Sachen, die sie nicht
so gut können, sollen sie lieber
bleiben lassen.“
"Hankofen ist der
klare Favorit"
Altmann legt viel Wert auf
eine professionelle Einstellung
und möchte dafür sorgen, dass
seine Spieler die Freude am
Fußball nicht verlieren. Zu diesem
Zweck führte der ehemalige
Regionalliga-Kicker in zahlreichen
Partien selbst die Regie
im Vilshofener Spiel, obwohl er
vor der Saison ankündigte, nur
im Einzelfall selbst aktiv mitwirken
zu wollen. Als Hauptgrund
für den zurückkehrenden
Erfolg der Vilshofener will
er dies aber nicht gelten lassen.
„Ich hoffe nicht, dass das der
Grund ist. Sicher kann man als
Spieler selbst eingreifen und die
Mannschaft versuchen mitzureißen
und zu führen. Man hat aber
bei unserem 2:0-Sieg über Tabellenführer
Hankofen gesehen,
dass es auch ohne mich
geht“, gibt sich der 34-Jährige
ganz bescheiden.
So hat er es geschafft,
nicht weniger als 16
Spielerabgänge (bei
sechs Neuverpflichtungen)
zu kompensieren
und den FC Vilshofen
trotzdem in
die Spitzengruppe
der niederbayerischen
Bezirksoberliga
zurückzuführen. Die
Erwartungshaltung möchte
Altmann aber nicht zu groß
werden lassen. „Hankofen ist
für mich der klare Favorit auf
den Meistertitel. Wenn wir am
Ende der Saison den zweiten
Tabellenplatz erreichen könnten,
hätten wir eine echt gute
Saison gespielt. Aber das wollen
Hutthurm und Waldkirchen
auch. Von daher wäre ich auch
nicht traurig, wenn es nicht ganz
so optimal laufen sollte“, ordnet
Altmann die aktuelle Situation
realistisch ein.
Viel wird auf den Start der
Vilshofener aus der Winterpause
ankommen. Das weiß auch
der Trainer und hofft, dass seine
Spieler in Sachen Fitness in der
Zwischenzeit nicht allzu viel
„schludern“. Vom Potenzial her
können die Vilsstädter nämlich
durchaus in der Landesliga mithalten.
Und das hat der FC Vilshofen
zu einem beträchtlichen
Teil der unkomplizierten
Art von
Spielertrainer
Herbert
Altmann zu
verdanken.
- zis
Fotos: Santner,Wagner
Querpass - das FuPa Magazin | Seite 15