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MAX #3: Onkologie, TSG Hoffenheim, 16 zu 8

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REPORTAGE<br />

>><br />

Im Mathematikunterricht wäre 112.000 die<br />

richtige Antwort. Unter Bergsteigern sorgen<br />

diese Zahlen für unheimliche Bewunderung.<br />

Sie stehen für die vierzehn 8000er dieser<br />

Welt – bisher haben es nur <strong>16</strong> Menschen<br />

geschafft diese <strong>zu</strong> erklimmen – einer von<br />

ihnen ist Ralf Dujmovits. Als einziger<br />

Deutscher war er auf den höchsten Gipfeln<br />

der Erde.<br />

„Ein unglaublich erhebender<br />

Augenblick dort oben ankommen<br />

<strong>zu</strong> dürfen. Und die Ausblicke,<br />

die ich mir schon immer ein-<br />

mal gewünscht hatte <strong>zu</strong> sehen,<br />

nun genießen <strong>zu</strong> können.“ So<br />

beschrieb Ralf Dujmovits den<br />

Moment als er den vierzehnten<br />

8000er erklommen hatte. SO<br />

SCHÖN! Der Ausblick vom Berg<br />

Lhotse im Himalaya – mit 85<strong>16</strong><br />

Metern der vierthöchste Berg der<br />

Welt. „Es ist eine Kombination<br />

aus abenteuerlichem Unterwegs<br />

sein, dem Ehrgeiz, große Ziele<br />

<strong>zu</strong> erreichen und Naturgenuss,<br />

Flecken der Erde <strong>zu</strong> erleben, die<br />

man sonst nie sehen würde“,<br />

beschreibt Dujmovits seine Leidenschaft<br />

fürs Bergsteigen.<br />

FRÜH ÜBT SICH<br />

Schon im Alter von fünf Jahren<br />

ging Dujmovits auf seine ersten<br />

Text Caroline Carnevale<br />

Touren mit seinem Papa – mit<br />

Sieben ist er bereits den Battert<br />

in Baden-Baden hinaufgeklettert.<br />

Von da an wuchs die<br />

Leidenschaft. Nach dem Abitur<br />

folgte eine einjährige Reise durch<br />

Südamerika, wo es natürlich auch<br />

hoch hinaufging. Dann das Medizinstudium,<br />

<strong>zu</strong> dem er parallel<br />

noch die Ausbildung <strong>zu</strong>m staatlich<br />

geprüften Berg- und Skifahrer absolvierte.<br />

Schließlich die Entscheidung,<br />

sich vollkommen auf den<br />

Bergsport <strong>zu</strong> fokussieren und das<br />

Studium beiseite <strong>zu</strong> stellen. Die<br />

Richtige, wenn man den erfolgreichen<br />

Lebensweg betrachtet.<br />

DIE GESUNDHEIT GEHT VOR<br />

Man braucht Leidensfähigkeit –<br />

mehr als einmal heißt es, Zähne<br />

<strong>zu</strong>sammenbeißen auf dem Weg<br />

nach oben – und dennoch hat<br />

Ralf Dujmovits ein bestimmtes<br />

Maß nie überschritten: Das seiner<br />

Gesundheit. Genauso häufig wie<br />

er einen 8000er bezwungen hat,<br />

ist er auch wieder umgekehrt.<br />

Deshalb ist er einer der beiden<br />

glücklichen Bergsteiger, die die<br />

vierzehn 8000er gemeistert<br />

haben und noch über alle Finger<br />

und Zehen verfügen. Aber auch<br />

sonst spielt die Gesundheit im<br />

Leben des Bergsteigers eine<br />

wichtige Rolle. Er baut selbst<br />

Obst und Gemüse an, verzichtet<br />

weitestgehend auf Fleisch und<br />

macht natürlich viel Sport. Egal ob<br />

Klettern, Touren mit dem Mountainbike<br />

oder Skitouren – hauptsache<br />

Bewegung.<br />

DER NATUR SO NAH<br />

Wenn man wie Ralf Dujmovits so<br />

viel unberührte Natur gesehen<br />

hat, fühlt man sich dieser noch<br />

intensiver verbunden. Mit an<strong>zu</strong>sehen,<br />

was wir Menschen der Erde<br />

seit Jahren antun, ist schmerzlich<br />

<strong>zu</strong> ertragen. Erst kürzlich war<br />

Dujmovits <strong>zu</strong>sammen mit seiner<br />

Frau Nancy Hansen mit dem Segelschiff<br />

auf Tour durch die Antarktis.<br />

Natürlich stand auch hier<br />

Bergsteigen auf dem Programm,<br />

aber sie besuchten auch zwei Forschungsstationen<br />

und mussten<br />

dort erfahren, dass<br />

sich die Temperatur<br />

in der Antarktis in<br />

den letzten 50 Jahren<br />

um acht Grad Celsius<br />

erwärmt hatte.<br />

„Wir sind viel <strong>zu</strong> spät dran in Sachen<br />

Klimaschutz. Ich weiß nicht,<br />

ob noch was <strong>zu</strong> retten ist“, schildert<br />

der Extrembergsteiger seine<br />

Gedanken. Auch er sei jahrelang<br />

unschuldig durch die Welt gereist,<br />

mit dem Ziel die höchsten Berge<br />

<strong>zu</strong> erklimmen. Jetzt entscheidet er<br />

bewusster. „Anstatt mit dem Flugzeug<br />

ins Himalaya Gebirge, geht<br />

es mit dem Auto <strong>zu</strong>m Klettern in<br />

die Alpen, das ist auf jeden Fall<br />

Co²-freundlicher“, so Dujmovits.<br />

VOM ÄLTERWERDEN<br />

Ja, es gibt hier und da mehr<br />

Zipperlein, jetzt wo Ralf Dujmovits<br />

„Der Tod gehört <strong>zu</strong>m Leben<br />

da<strong>zu</strong>. Bei Expeditionen<br />

spielt das immer mit.“<br />

57 Jahre alt ist – die rechte Schulter<br />

war von den vielen Klettertouren<br />

mitgenommen, der Hals wird<br />

öfter steif und das Fußgelenk tut<br />

ab und <strong>zu</strong> weh.<br />

1 Ein Leben ohne Sport ist für Ralf Dujmovits undenkbar. Die Wander-Ski<br />

will er auch noch mit 70 Jahren anschnallen.<br />

2 Atemberaubende Ausblicke auf den 14 höchsten Gipfeln der Welt.<br />

3 Ralf Dujmovits auf 770m Höhe <strong>zu</strong>m Interview in der Max Grundig Klinik.<br />

2<br />

Ans Aufhören denkt er aber noch<br />

lange nicht. „Ich brauche jetzt<br />

einfach längere Regenerationsphasen,<br />

aber ein Leben ohne<br />

Sport in der Natur wäre für mich<br />

undenkbar“, sagt er. Und wenn er<br />

70 ist, steigt er einfach häufiger<br />

auf die Touren-Ski um, das ist<br />

gelenkschonend und man kann<br />

weiterhin die schönsten Ausblicke<br />

der Welt genießen. >><br />

Foto Nancy Hansen<br />

1<br />

„An die Dinge, die man<br />

sich hart erkämpft hat,<br />

da erinnert man sich an<br />

jeden Augenblick.“<br />

Foto Fotografie Fabry<br />

3<br />

Foto Ralf Dujmotivs<br />

<strong>MAX</strong> <strong>#3</strong><br />

<strong>MAX</strong> <strong>#3</strong><br />

48 Das Magazin der Max Grundig Klinik<br />

Das Magazin der Max Grundig Klinik<br />

49

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