LACRIMOSA LACRIMOSA
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tiger wird es bei „Into the Night“,<br />
„Identity“ oder gegen Ende der<br />
Song „Crossroads“. „What Used To<br />
Be“ ist für mich eine Art Opus und<br />
künstlerisch sehr wichtig.<br />
Der Song dauert fast acht<br />
Minuten und baut sich bis<br />
zum Ende hin immer mehr<br />
auf. Prinzipiell versuchen<br />
wir immer, die Trackliste<br />
auch unserer Storyline anzupassen.<br />
Der Song „Amnesia“<br />
muss beispielsweise<br />
zeitlich vor „Into the<br />
Night“ kommen. Beide<br />
Songs sind auch für die<br />
Story sehr wichtig. „The<br />
Place“ ist wirklich als eine<br />
Art musikalische Trennlinie<br />
gedacht und leitet das<br />
letzte Dritt el des Albums ein, wobei der letzte<br />
Track thematisch wiederum schon eine Überleitung<br />
zum nächsten Album darstellt.<br />
VÖ „Crossroads“: 31.08.07<br />
Der Name mind.in.a.box spiegelt die Einsamkeit<br />
und das Eingesperrtsein der einzelnen<br />
Seele wider. Fühlst du dich selbst eingesperrt?<br />
Gibt es Abstufungen?<br />
Es gibt viele Dinge, bei denen man sich eingesperrt<br />
fühlen kann. Ich habe mich immer<br />
schwer getan, aus mir selbst herauszukommen,<br />
und insofern fühle ich mich eingesperrt. Hier<br />
war immer die Musik mein Ventil, und das mit<br />
diesem Projekt zu vereinbaren, ist eigentlich<br />
perfekt. Wir bekommen sehr oft E-Mails von<br />
Leuten, denen unsere Musik<br />
geholfen hat, ihrer Einsamkeit<br />
zu entfl iehen, und das ist<br />
für uns dann schon ein sehr<br />
großes Kompliment. You are<br />
not the only one, lost alone in<br />
this world.<br />
Liegt die große Anonymität<br />
und Sprachlosigkeit von<br />
heute nicht zum größten Teil<br />
an dem Medium, mit dem du<br />
selbst Musik machst?<br />
Einerseits stimmt das, andererseits<br />
habe ich damit sehr<br />
viele Leute kennengelernt. Anonymität schätze<br />
ich sehr, doch ich benutze lieber das Telefon,<br />
bevor ich eine SMS tippen muss. Ich denke, es<br />
kommt darauf an, wie man die Mitt el der Technik<br />
einsetzt.<br />
Lässt sich dieses fundamentale Alleinsein<br />
nicht durch das Erlernen der Kommunikation<br />
au� rechen? Ist Emotionalität nicht eine<br />
weitaus eff ektivere Kommunikation als die<br />
verbale?<br />
Das ist wohl für viele leichter gesagt als getan.<br />
Klar, ich denke auch, dass Emotion die ehrlichere<br />
Art der Kommunikation ist, da es ja eine<br />
spontane Reaktion ist. Eine Kommunikation<br />
über Emotionen ist besonders gut in der Kunst<br />
möglich, aber Musik ruft zuhörerbedingt ja unterschiedliche<br />
Reaktionen hervor.<br />
Deine Platt enfi rma wird bald ihre Pforten<br />
schließen. Wie wird es dann weitergehen?<br />
Was möchtest du den unzähligen Kopierern<br />
entgegnen?<br />
Es ist sehr schade, dass Dependent Records<br />
beschlossen haben, aufzuhören, nichts desto<br />
trotz muss man die Entscheidung respektieren.<br />
Wir haben dem Label und Stefan Herwig sehr<br />
viel zu verdanken und haben sehr viel zusammen<br />
erreicht. Mit dem Debütalbum auf Platz 1<br />
in den DAC Charts und dem Folgealbum auf<br />
Platz 2, das kann sich, glaube ich, sehen lassen.<br />
Wir werden sicherlich weiterhin Musik machen<br />
und veröff entlichen. Wo wissen wir noch nicht,<br />
aber bis dahin ist ja noch Zeit. Es ist wohl eine<br />
schwierige Zeit, um mit Musik noch Geld verdienen<br />
zu können, und ich fürchte es wird in<br />
Zukunft auch nicht einfacher werden. Ich kann<br />
nur hoff en, dass Musik ihre Wertigkeit und den<br />
Respekt der Hörer zurückbekommt. Vielleicht<br />
bin ich selbst schon zu alt, um dieses Raubkopierproblem<br />
komplett zu verstehen. Ich kaufe<br />
mir einfach lieber ein physikalisches Medium,<br />
als ein mp3-fi le. Schon alleine deswegen, um<br />
nicht nach einem Festplatt encrash ohne Musik<br />
dazustehen, denn dafür sollte einem die Musik,<br />
die einem den CD-Kauf wert sein sollte, zu<br />
wichtig sein.<br />
�ert �re�l<br />
www.mindinabox.com<br />
Ingo Römling zum Coverartwork<br />
von „Crossroads“<br />
Wie kam es zur Zusammenarbeit?<br />
Ich kenne mind.in.a.box schon seit dem Debütalbum.<br />
Ich mochte den Sound auf Anhieb. Ich hab<br />
mich sehr gefreut, als mich das Label Dependent<br />
für „Certainty“ anfragte. So kam es auch, dass<br />
ich für das aktuelle Album ein paar Zeichnungen<br />
beisteuerte.<br />
Die Vision des Coverkonzepts?<br />
Wir stützten uns hier auf die Hauptcharaktere und<br />
wollten sie „In Action” zeigen, also so, als seien<br />
die Illustrationen Standbilder aus einem Film.<br />
Welche Technik hast du benutzt?<br />
Komplett digital. Zum Teil 3D-Grafi k, zum Teil per<br />
Hand gezeichnet, auf einem Grafi ktablett.<br />
Was hat dich hier inspiriert?<br />
Ganz klar, ich gebe es offen zu: Der Film „Renaissance”,<br />
eine französische Science-Fiction-Kiste in<br />
einem recht krassen Schwarzweiß-Comic-Look.<br />
Wir waren beide total gefl asht von der Optik und<br />
wollten was in der Richtung probieren, ohne den<br />
Stil eins zu eins zu kopieren.<br />
Hörst du die Musik, wenn du ein Cover<br />
entwirfst?<br />
Es ist irre wichtig für mich, die Musik zu hören.<br />
Ich muss mich in die Ideenwelt des Künstlers begeben<br />
können.<br />
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