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3. Sonntag der Osterzeit

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Gedanken & Gebete

3. Sonntag

der Osterzeit • Pfarreiengemeinschaft

„Am Ennert“

Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Kirche.

Das Wetter verheißt neue Lebendigkeit. Überall sprießt junges Grün, die Natur blüht

im wahrsten Sinne des Wortes auf. Vielleicht geht es Ihnen ja ähnlich wie mir. Gerade

in der aktuellen Situation verspüre ich den Drang nach Draußen zu gehen viel intensiver.

Noch unterliegt meine persönliche Lebendigkeit allerdings den Auflagen der

Corona-Krise. Und das „Hin und Her“ der Diskussionen und Vorgaben macht mich

auch nicht wirklich glücklich. Vielleicht geht es den Jüngern mit der Auferstehung

ähnlich. Sie erleben diesen Jesus immer wieder, sie hören seine Worte, sie begegnen

ihm und dennoch fällt es ihnen schwer zu glauben.

Das Evangelium vom heutigen Sonntag erzählt genau eine solche Geschichte. Die

Jünger sind zurück am See und gehen fischen. Und dann will ihnen auch noch ein

Fremder sagen, was sie auf „ihrem“ See zu tun haben. Eigentlich sind sie es doch, die

sich auskennen, die wissen wo der Fisch entlangschwimmt.

Mir stellt sich mit diesem Evangelium die Frage, ob und von wem ich mir etwas sagen

lasse, auch in Situationen, in denen ich mich vermeintlich auskenne. Ich wünsche

Ihnen die Fähigkeit sich gut beraten zu lassen und diesen Rat dann auch wirklich anzunehmen.

Ihnen ein gesegnetes Wochenende und passen Sie auch weiter auf sich auf.

Ihr Pastoralteam

Vor Beginn:

Suchen Sie sich einen Ort, der für Sie jetzt gut ist, an dem Sie sich aufgehoben fühlen.

Werden Sie hier einen Augenblick ganz still. Entzünden Sie gerade heute eine Kerze

in der Erinnerung an das Osterlicht. Seinen Sie einfach da.


Stellen Sie sich jetzt ganz bewusst unter das Zeichen des Kreuzes:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.

Lied zu Beginn:

Gotteslob Nr. 337: „Freu dich, erlöste Christenheit“

Psalmengebet:

Ich lade Sie ein, wieder mit dem Gebet eines Psalm in diese Zeit hineinzugehen:

Psalm 16 im Gotteslob Nr. 649,3

Gebet:

Gott, du sprichst zu uns dein Wort:

Dein Wort, das mich herausruft.

Dein Wort, das mich herausfordert.

Dein Wort, das mir Leben schenk.

Manchmal höre ich es - und höre es dennoch nicht.

Lass mich heute zu einem guten Hörer werden.

Lass dein Wort in mir wachsen

Und Frucht bringen.

Denn du rufst mich zu neuer Lebendigkeit,

heute und an allen Tagen, bis in Ewigkeit. Amen.

Liedruf:

Gotteslob Nr. 483,1&2: „Ihr seid das Volk“

Aus dem Johannesevangelium:

In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und

er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus,

Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen

Jüngern waren zusammen. Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten

zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in

dieser Nacht fingen sie nichts. Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch

die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt

ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Er aber sagte zu ihnen: Werft

das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen

das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. Da

sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte,


dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und

sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot - sie waren nämlich

nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen - und zogen das Netz mit

den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer

und darauf Fisch und Brot liegen. Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen,

die ihr gerade gefangen habt! Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an

Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so

viele waren, zerriss das Netz nicht. Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner

von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der

Herr war. Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies

war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den

Toten auferstanden war.

Johannes 21,1-14

Lied:

Gotteslob Nr. 483,3: „Ihr seid das Volk“

Eigene Gedanken:

Nehmen Sie sich jetzt einen Augenblick Zeit. Welches Wort oder welche Aussage

aus dem Evangelium sprechen Sie heute besonders an?

Lied:

Gotteslob Nr. 483,4: „Ihr seid das Volk“

Ein Gedanke von Franz Kamphaus zum Evangelium

Eigenartig, als die Jünger mit den leeren Netzen zurückkommen, erkennen sie Jesus

nicht. Er ist bei ihnen, aber sie wissen nicht, dass es Jesus ist. Kaum dass die Netze

sich füllen, sieht der Jünger, den Jesus liebte, schon vom See aus: »Es ist der Herr!«

Ob wir erst in Augenblicken der Erfüllung richtig erkennen, wie nah er uns ist?

Am Ufer brennt das Feuer. Das Mahl ist bereitet, ehe die Fischer mit ihrem Fang eintreffen.

Sie werden also nicht mit ihrem eigenen Erfolg abgespeist. Es wäre ja auch

trostlos, wenn alles vom Gelingen unseres Tuns abhinge und wir nur vom Erfolg unserer

Arbeit lebten. Die Augenblicke in unserem Leben, in denen wir etwas vom Himmel

auf Erden spüren, sind nicht unser Werk. Da stoßen wir auf etwas, das nicht von

uns selber stammt. Wir sind beschenkt und sagen: „Gott sei Dank.“ Das genau ist die

Eucharistie: ein Geschenk des Himmels, nicht das Ergebnis unserer Leistung. Wir machen

sie nicht, wir empfangen sie. »Kostet und seht, wie gut der Herr ist« (Ps 34,9).

Franz Kamphaus, Hinter Jesus her. Anstöße zur Nachfolge


Lied:

Gotteslob Nr. 414: „Herr, unser Herr, wie bist du zugegen“

Vater unser:

Wenn Sie jetzt das „Vater unser“ beten nehmen sie neben diesen Bitten auch ihre

ganz persönlichen Anliegen an diesem Tag mit in das Gebet hinein.

Segen:

Es lebe in mir die Liebe des Vaters,

der seinem Sohn Leben geschenkt hat

und uns allen Leben schenken will.

Es führe mich die Nähe des Sohnes,

der euch nicht allein lassen will.

Es ermutige mich die Kraft des Geistes,

der in mir lebendig ist.

Es segne mich der gute und mich liebende Gott,

der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Lied zum Abschluss:

Gotteslob Nr. 472: „Manchmal feiern wir mitten am Tag“

Impuls für heute:

Wenn das Leben glückt

wenn sich gute Tage aneinanderreihen

wenn viele Freunde um uns sind

wenn die Arbeit Freude macht

dann bitten wir

Herr bleibe bei uns

Wenn der Schwung erlahmt

wenn uns Mutlosigkeit überkommt

wenn Angst und Zweifel unsere Tage füllen

wenn der Alltag zur Last wird

dann bitten wir

Herr bleibe bei uns

Wenn Träume ihren Glanz verlieren

wenn uns niemand braucht

wenn unsere Worte nicht ankommen

wenn sich Einsamkeit ausbreitet

dann bitten wir

Herr bleibe bei uns

Wenn unsere Mühe keine Frucht bringt

wenn wir müde und leer werden

wenn wir dich ganz dringend brauchen

weil wir ohne dich nichts tun können

dann bitten wir

Herr bleibe bei uns.

Helene Renner, 2020

Pfarreiengemeinschaft „Am Ennert“ - Pastoralbüro: Christ-König-Str. 15, 53229 Bonn-Holzlar

bei facebook und Instagram als „Kirche.am.ennert“

© 2020 Pfr. Andreas Haermeyer • andreas.haermeyer@erzbistum-koeln.de

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