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7. Sonntag der Osterzeit

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Gedanken & Gebete

7. Sonntag

der Osterzeit • Pfarreiengemeinschaft

„Am Ennert“

Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Kirche.

Mit diesem Sonntag stehen wir genau in der „Zeit dazwischen“: zwischen Christi Himmelfahrt

und Pfingsten. Die Apostelgeschichte erzählt von dieser Zeit dass es für die

Jünger eine Zeit war, in der sie sich in die Sicherheit eines abgeschlossenen, sicheren

Raumes zurückzogen. Faste eine Zeit der Quarantäne. Und wie uns heute scheint es

auch für die Jünger damals eine Zeit gewesen zu sein, in der sie nicht wirklich weiterwussten.

Erst mit der Erfahrung des Heiligen Geistes gelingt es ihnen die Enge

abzuschütteln, die Fenster und Türen aufzustoßen und so hinaus in das Leben zu

treten. Es ist die Erfahrung des Geistes, um die wir in unseren Gottesdiensten in diesem

Jahr besonders beten. Aus diesem Gedanken heraus ist in unserem Gottesdienstentwurf

für heute auch eine zeitgenössische Übertragung eines uralten Heilig-Geist-

Hymnus enthalten. Die aktuelle Woche erinnert auch an den 5. Jahrestag der Umweltenzyklika

„Laudato si“ von Papst Franziskus. Wir haben für heute auch das entsprechende

Gebet zum Schluss aufgenommen.

Frau Linden hat sich für den heutigen Sonntag Gedanken zur Lesung aus der Apostelgeschichte

gemacht. Dafür einen herzlichen Dank.

Wir wünschen Ihnen einen guten und gesegneten Sonntag und Gottes Geist für die

neue Woche. Passen Sie weiter gut auf sich auf!

Ihr Pastoralteam

Vor Beginn:

Suchen Sie sich einen Ort, der für Sie jetzt gut ist, an dem Sie sich aufgehoben fühlen.

Werden Sie hier einen Augenblick ganz still. Entzünden Sie gerade heute wieder eine

Kerze in der Erinnerung an das Osterlicht. Seinen Sie einfach da.


Stellen Sie sich jetzt ganz bewusst unter das Zeichen des Kreuzes:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Lied zu Beginn:

Gotteslob Nr. 342: „Komm, Heilger Geist, der Leben schafft“

Psalmengebet:

Stimmen Sie sich auf das Gebet mit dem Psalm 47 ein. Gotteslob Nr. 44,2

Heilig Geist Gebet:

Komm, Atem Gottes, Schöpfergeist,

verweil als unsres Geistes Gast;

mach weit und frei die enge Brust,

und atme in uns, Heilger Geist.

Anwalt des Menschen willst du sein,

Geschenk des Himmels an die Welt,

erfrischend Wasser, Feuers Glut

und Liebe, die mit Gott vereint.

Du rufst uns all als Gottes Volk,

bist Gottes ausgestreckte Hand,

des Vaters Wort in unsrem Mund;

an Jesu Statt bleibst du bei uns.

Zünd uns ein Licht an, dass wir sehn;

gib uns ein Herz, das lieben kann,

und wo der Wille krank und schwach,

mach du ihn stark mit deiner Kraft.

Des Menschen Feind

schlag in die Flucht,

schenk Frieden unsrem Lebensweg;

wenn du vorangehst und uns führst,

geraten wir nicht in Gefahr.

Lehr uns wer unser Vater ist,

und lass uns auch den Sohn verstehn

und dir vertraun als beider Geist

in guter wie in schwerer Zeit. Amen.

Liedruf:

Gotteslob Nr. 175,6: „Halleluja“

Lesung aus der Apostelgeschichte:

Als Jesus in den Himmel aufgenommen worden war, kehrten die Apostel von dem

Berg, der Ölberg genannt wird und nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist,

nach Jerusalem zurück. Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach

hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas,

Philíppus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus,


und Simon, der Zelót, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Sie alle verharrten dort

einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen

Brüdern.

Apostelgeschichte 1,12-14

Impuls:

In der Lesung aus der Apostelgeschichte erfahren wir von der Situation der Jüngerinnen

und Jünger Jesu nach dessen Himmelfahrt. Ich kann mich gut in ihre Situation

hineinversetzen. Sie befinden sich in einer Zwischenzeit, wieder einmal. Sie waren

so begeistert von Jesus, seinen Worten und Taten. Dann wurde er hingerichtet. Und

damit kam für sie Verzweiflung, Unsicherheit, Angst. Sie hatten einen Auftrag bekommen,

aber nun fehlte ihnen jeder Mut, Jesus nachzufolgen.

Dann erschien ihnen der Auferstandene, er hatte den Tod besiegt, war wieder bei

ihnen, und damit kehrte auch ihre Lebensfreude zurück. Doch nun, nach der Himmelfahrt,

bleiben sie erneut unsicher zurück. Wir lesen heute, dass sie nach Jerusalem

zurückkehren und sich ins Obergemach zurückziehen, dorthin, wo er mit ihnen

das Abendmahl gehalten hatte. Und sie beten. Und warten.

Auch wir befinden uns in dieser Corona-Krise in einer Zwischenzeit. Nach dem ersten

Schock und Lockdown ist inzwischen einiges aus unserem gewohnten Leben zurückgekehrt,

aber von Normalität sind wir weit entfernt. Es bleibt die Ungewissheit. Das

Virus ist nicht weg, sondern kann sich jederzeit seine Opfer suchen. Und so ziehen

sich viele, insbesondere solche Menschen, die zu den Risikogruppen gehören, zurück.

Das Gebet in den eigenen vier Wänden ist gewiss nicht weniger geworden in

dieser Zeit. Denn der Spruch, den wir von unseren Eltern und Großeltern kennen –

„Not lehrt beten“ –, der stimmt auch heute. Und so haben sich mit digitaler Unterstützung

ja auch viele neue Formen auch des gemeinsamen Betens entwickelt.

Im heutigen Evangelium lesen wir, dass Jesus kurz vor seinem Tod für die Seinen

betet. Damit sagt er ihnen damals im Abendmahlssaal und auch uns heute zu, dass

wir Menschen ganz zu ihm gehören und mit ihm zu Gott, den wir nach Jesu Worten

als unseren gütigen Vater und guten Hirten betrachten dürfen. So gibt es keinen

Grund, ängstlich zu werden und sich alleingelassen zu fühlen. Im Gebet finden wir

die Kraftquelle, um all das zu meistern, was uns in dieser Zwischenzeit abverlangt

wird und auf der Seele liegt. Dies ist schon ein Ausblick auf das nahende Pfingst-

Ereignis. Und so dürfen wir vertrauensvoll bitten: „Komm, heiliger Geist!“

Lied:

Gotteslob Nr. 392: „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“


Vater unser:

Wenn Sie jetzt das „Vater unser“ beten nehmen sie neben diesen Bitten auch ihre

ganz persönlichen Anliegen an diesem Tag mit in das Gebet hinein.

Gebet zur „Laudato si Woche“

Allmächtiger Gott, der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist

und im kleinsten deiner Geschöpfe,

der du alles, was existiert, mit deiner Zärtlichkeit umschließt,

gieße uns die Kraft deiner Liebe ein,

damit wir das Leben und die Schönheit hüten.

Überflute uns mit Frieden,

damit wir als Brüder und Schwestern leben und niemandem schaden.

Gott der Armen, hilf uns,

die Verlassenen und Vergessenen dieser Erde,

die so wertvoll sind in deinen Augen, zu retten.

Heile unser Leben, damit wir Beschützer der Welt sind und nicht Räuber,

damit wir Schönheit säen und nicht Verseuchung und Zerstörung.

Rühre die Herzen derer an, die nur Gewinn suchen

auf Kosten der Armen und der Erde.

Lehre uns, den Wert von allen Dingen zu entdecken

und voll Bewunderung zu betrachten;

zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind

mit allen Geschöpfen auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht.

Danke, dass du alle Tage bei uns bist.

Ermutige uns bitte in unserem Kampf

für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden. Amen.

Segen:

Beenden Sie die Gebetszeit mit einem Kreuzzeichen.

Lied zum Abschluss:

Gotteslob Nr. 456: „Herr, du bist mein Leben“

Pfarreiengemeinschaft „Am Ennert“ - Pastoralbüro: Christ-König-Str. 15, 53229 Bonn-Holzlar

bei facebook und Instagram als „Kirche.am.ennert“

© 2020 Pfr. Andreas Haermeyer • andreas.haermeyer@erzbistum-koeln.de

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