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SPONSORENTAFEL
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Jochen Schenk mit Hanna (2007) Super-G 2. Platz in Cortina (2018)
Das INTERVIEW
Hanna Schnarf hat nach 189 Weltcuprennen ihre beeindruckende
Karriere beendet. Präsident Jochen Schenk habt die
erfolgreichste Olanger Skirennläuferin getroffen und mit ihr
über ihre Karriere, die vielen Verletzungen, ihre Zukunftspläne
und vieles mehr gesprochen.
Zu allererst möchten wir dir zu deiner großartigen Karriere
gratulieren und dir im Namen aller sportbegeisterten Olangerinnen
und Olanger für die vielen tollen Momente danken,
die du uns seit vielen Jahren geschenkt hast. Wie fing damals
alles an?
Ich war das jüngste Kind in unserer Familie und weil alle Familienmitglieder
Skifahren konnten, wurde auch ich schon mit 3
Jahren auf die Bretter gestellt. Ich besuchte beim Panormalift
den Skikurs mit Skilehrer Erwin und weil mir das Skifahren
gleich gefiel, war ich bald jeden Tag dort. Bald kam ich dann
zum Sportclub Olang, wo wir mit Molling Much zu trainieren
begannen. Aber damals war das in Olang noch ganz locker:
Training, Spaß und einige Rennen im Jahr, das wars dann auch
schon. Da ich damals schon recht gut war, führte mein Weg in
der 2. Klasse Mittelschule zum Skiclub Bruneck, gemeinsam
mit Iris Maurer. Dort kam ich dann unter die Fittiche von Hansi
Plankensteiner, der mich dann als Trainer bis 2009 begleitet
hat.
Du hast aber damals auch noch andere Sportarten recht
erfolgreich betrieben. Wieso bist du beim Skifahren geblieben?
Ja das stimmt. Ich habe Tennis gespielt und an den Micky
Mouse Turnieren teilgenommen, beim Handball war ich auch
recht gut und sogar in der Leichtathletik sagte man mir ein
gewisses Talent nach. Aber das Skifahren hat mir einfach am
meisten Spaß gemacht und deshalb ist mir die Entscheidung
leichtgefallen. Wir haben diesen wunderbaren Skiberg Kron-
platz vor der Haustür, der mir damals alle Möglichkeiten zum
Trainieren geboten hat. Zudem war ich damals bei den Zonenrennen
sehr erfolgreich. Und alle Sportarten wettkampfmäßig
zu betreiben war irgendwann einfach zu viel. Dass ich als Kind
viele Sportarten ausprobiert habe, ist sicher ein Grund, wieso
es später mit dem Skifahren so gut funktioniert hat. Das ist
ein Tipp an alle jungen Skifahrer: bleibt nicht beim Skifahren
allein, jede andere Sportart bringt euch auch beim Skifahren
weiter!
Wie war dein weiterer Weg von den Kinderrennen bis in den
Weltcup?
Im Prinzip war kein Plan da. Mein Vater hat geglaubt, dass
mit der Oberschule eh alles vorbei sein wird, weil ich da keine
Zeit mehr haben würde. Eigentlich hatte ich von Seiten meiner
Familie nicht die Voraussetzungen, den Skisport wettkampfmäßig
zu betreiben. Niemand in unserer Familie war Leistungssportler
und auch die finanziellen Herausforderungen
des Skisports waren für meine Familie nicht so ohne weiteres
zu meistern. Niemand hatte eine Ahnung vom Material, was
es braucht oder wie man einen Ski präpariert.
Trotz dieser Voraussetzungen ging es aber bald steil bergauf.
Ja, ich hatte viele helfende Hände in meiner Karriere. Sapelza
Benno hat mir damals immer die Skier präpariert, das war am
Anfang eine enorme Hilfe. Mein Trainer Hansi Plankensteiner
hat mich sehr gefordert und gefördert, er hat sehr viel Wert
auf Fleiß und Disziplin gelegt. Als ich dann Vize-Italienmeisterin
im Super G wurde, habe ich das Material kostenlos bekommen.
Die Südtiroler Sporthilfe war zu dieser Zeit ein wertvoller
Partner. Von da an ging die Karriere richtig los: Landeskader,
C-Mannschaft, Europacup, Weltcup. Eine spannende und aufregende
Zeit war das damals.